zimmers am Beispiel des Themenkomplexes Klimawand

Wirksamkeitsvergleich von Umweltunterricht innerhalb und ausserhalb des Schulzimmers am Beispiel des Themenkomplexes Klimawandel
Imhof, A. (PHGR), Keller, F. (PHGR), Colberg, C. (PHTG)
(1) Hintergrund und Forschungsziel
Outdoorunterricht gilt als wirksame Massnahme kognitives und affektives
Lernen zu fördern. Eine Steigerung der Lernmotivation durch ein höheres
Wohlbefinden Outdoor verglichen mit Indoor, evaluative Konditionierungsprozesse und die Möglichkeit eigene Konzepte vor Ort zu überprüfen, können Lernprozesse ausserhalb des Schulzimmers fördern. Allerdings besteht
für diese Vermutung bisher wenig empirische Evidenz.
Die feldexperimentelle Interventionsstudie untersucht deshalb die Auswirkungen von Projektwochen zum Thema Klimawandel im Schulzimmer
(Indoor) verglichen mit bezüglich Inhalten und Ablauf identischen ausserschulischen Projektwochen (Outdoor) hinsichtlich Wissen, Umwelteinstellung und Handlungsmotivation.
(2) Experimentaldesign und SƟchprobe
(3) Operationalisierung AV
 Wissen: Einschätzung von Items
durch die Schülerinnen und Schüler und anschliessender Vergleich
der Lösungen mit Expertenlösungen (Vergleich der Lösungsmuster
der Schüler und Experten durch
eine nicht-metrische MDS).
 Handlungsmotivation: Angepasste
Items zur Erfassung der Handlungsmotivation (Martens, 2000).
Drei 5./6. Primarschulklassen aus den Kantonen GR, TG und ZH (vollständige Datensätze
 Umwelteinstellung: Angepasster
n=48) wurden im Engadin (GR) im Freien unterrichtet. Zwei Klassen (n=37) wurden in der
Fragebogen „The Environment
gewohnten Schulumgebung unterrichtet, und drei Klassen absolvierten die Testungen,
Questionnaire“ (Manoli, 2007).
erhielten aber keinen Unterricht (Kontrolle, n=43).
(4) Inhalte der Projektwoche
(5) Resultate
Die Projektwochen wurden gemäss Prinzipien der Bildung für
eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) konzipiert. Die Themen
wurden nicht nur bezüglich ihrer ökologischen Dimension, sondern auch bezüglich sozialer und ökonomischer Auswirkungen
behandelt:
 Wissen: Sowohl die Indoor- wie die Outdoorgruppe zeigen
 Treibhauseffekt (TE): Natürlicher und anthropogener TE,
Sonnen– und Wärmestrahlung, selektive Transparenz, Treibhausgase und Emissionsquellen.
 Gletscher: Gletscher in der Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft, Gletscher als Klimaindikatoren, glaziologische
Grundbegriffe, Massenbilanz und Gletscherbewegung.
 Permafrost: Was ist Permafrost, Messmethoden, Spuren in
der Landschaft, Kriechverhalten, Naturgefahren und Veränderungen durch steigende Temperaturen.
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eine signifikant bessere Testleistung im Post– und im
Follow-Up
Test
verglichen
mit
dem
Prätest
(Interventionseffekt). Allerdings unterscheiden sich die
Leistungen der Outdoor und Indoorgruppe nicht (kein Effekt
des Lernorts).
 Handlungsmotivation: Signifikante Effekte des Lernorts und
der Intervention nachweisbar: Die Outdoor lernenden
Schülerinnen und Schüler steigern ihre Handlungsmotivation im Post- und im Follow-Up Test (verglichen mit dem
Prätest). Bei der Indoorgruppe findet sich lediglich eine
signifikante Steigerung im Post-, nicht aber im Follow-Up
Test (verglichen mit dem Prätest).
 Umwelteinstellung: Keine Effekte nachweisbar.
Colberg, C.A., Keller, F. und Imhof, A. (2014). Wirksamkeit von Umwelt-Unterricht in ausserschulischen Lernumgebungen. In Fischer, H.J.; Giest, H. & Peschel, M. (Hrsg.), Lernsituationen und Aufgabenkultur im Sachunterricht, S. 187-194. Bad-Heilbrunn: Klinkhardt.
Keller, F., Colberg, C.A. und Imhof, A. (in press). Klimabildung in der freien Natur oder im Schulzimmer? Schulpädagogik Heute, 9(11).
Manoli, C.C. (2007). Investigating the relationship between children's environmental perceptions and ecological actions through environmental learning experiences. Dissertation, University of Arizona.
Martens, T. (2000). Kognitive und affektive Bedingungen von Umwelthandeln. Dissertation.de, Berlin.