herunterladen

ForscherInnenwerkstatt Physik
Aufgabe 5
Graz, 11-2015
Das Aräometer
Lösung:
Zur Erklärung benötigt man diese physikalischen Begriffe:
Aräometer, Auftrieb, Gewichtskraft, Dichte, Schwimmen, Schweben, Sinken
1.
Das Aräometer wird verschieden tief eintauchen (siehe Abb. 2):
Knetmasse
Abb. 2 Trinkhalm im Wasser
2.
Trinkhalm im Spiritus
Messung der Dichten:
Die Dichte hängt von der Eintauchtiefe hF ab. Man misst z. B. mit dem Aräometer die Eintauchtiefe im
Leitungswasser 60mm und im Spiritus 73mm. Das Verhältnis der Eintauchtiefen ist verkehrt proportional
!!"#$#%&'
hWasser
!!"##$%
zum Verhältnis der Dichten:
=
.
Daraus
erhält
man
,
ρ
=
ρ
.
Spiritus
Wasser
!!"#$#%&'
!!"##$%
hSpiritus
Erklärung siehe unten . Daraus berechnet man ρ Spiritus = 820
kg
.
m3
Für SpezialistInnen:
Für das stabil schwimmende Aräometer gilt: Auftriebskraft = Gewichtskraft
FA = m.g = ρ F .V .F g = ρ F .hF .A.g dabei ist V = A.h das Volumen des Zylinders. Nach Kürzen
!
und Umformen erhält man für die Eintauchtiefe ℎ! = ! .! .
!
ρ F Dichte der Flüssigkeit, m Masse des Aräometers; hF Höhe der Flüssigkeitssäule; g Betrag der Erd-
beschleunigung, A Querschnittsfläche.
Unser Trinkhalm taucht also in verschiedenen Flüssigkeiten bei gleicher Querschnittsfläche und Masse
umso tiefer ein, je kleiner die Flüssigkeitstiefe ist.
Vergleicht man die bekannte Dichte von Wasser mit der Dichte einer unbekannten Flüssigkeit, kürzen sich in der Gleichung A und m heraus und man erhält die Formel:
h
ρ F = ρ Wasser . Wasser .
hF
1
Bemerkungen
Dichte-Tabelle für einige Flüssigkeiten [Mende/Simon 2009] :
Tabelle 1:
Flüssigkeit
ρ [10 3 kg / m 3 ] T [ ° C ]
Benzin
Ethanol (Alkohol)
Petroleum
Spiritus
Olivenöl
Wasser
Wasser
Seewasser
0,70 – 0,74
0,7892
0,80 – 0,82
0,83
0,91
0,9583
0,999973
1,02
18
18
18
18
100
4
18
Tatsächlich taucht der Trinkhalm in Benzin am tiefsten und in der Salzlösung („Seewasser“) am geringsten
ein. Wenn man für einige Flüssigkeiten am Trinkhalm die Eintauchtiefe markiert, erhält man ein Messgerät
zur Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten, man hat ein Aräometer bzw. „Senkspindel“ gebaut.
Plimsoll Mark:
Große Schiffe haben am Rumpf im Bereich der Wasserlinie (siehe Abb. 3) mehrere übereinanderliegende
waagrechte Linien, die z. B. so aussehen könnten:
Tropisches Süßwasser
Süßwasser
Tropisches Salzwasser
Salzwasser im Sommer
Salzwasser im Winter
Salzwasser im Winter - Nordatlantik
Abb. 3 Eintauchtiefe von Schiffen
Die Linien markieren die Grenzlinien des vollbeladenen Schiffes für verschiedene Gewässer. Mit dieser
sogenannten Plimsoll-Marke funktioniert das Schiff wie ein riesiges Aräometer, das bei konstanter Beladung in verschiedenen Gewässern verschieden tief eintaucht und damit die Dichteunterschiede anzeigt. Die
Besatzung verwendet die Plimsoll-Marke allerdings in umgekehrter Richtung: Man weiß, welche Gewässer man befährt und belädt das Schiff maximal bis zur untersten der für die Fahrt in Frage kommenden
Markierungen. Diese „Plimsoll Mark“, oder offiziell „International load line“, wurde 1875 vom englischen
Parlamentsmitglied und Kaufmann Samuel Plimsoll (1824-1898) eingeführt.
Quellenangabe:
Physikalische Freihandexperimente, 1997, Aulis-Verlag, D 85399 Hallbergmoos
2