LÜCKENLOS Stillen: Das Beste fürs Baby Viele Mütter fürchten, dass Stillen Karies an den Zähnchen hervorruft. Doch keine Sorge: Muttermilch schadet den Zähnen nicht. M uss ich abstillen, wenn die ersten Zähnchen kommen?“ Immer wieder äußern junge Mütter die Sorge, dass das Stillen – vor allem abends und in der Nacht – zu Karies an den ersten Babyzähnen führen könnte. Denn Muttermilch ist süß; sie enthält bis zu sieben Gramm Milchzucker (Laktose) pro 100 Milliliter. Stillende Frauen können dennoch beruhigt sein: Trotz ihres Zuckergehalts greift Muttermilch die Zähne nicht an. Dafür sorgen sowohl die spezielle Trinktechnik beim Saugen an der Brust als auch die besonderen Eigenschaften der Laktose – im Gegensatz zu Haushalts- und Fruchtzucker können Kariesbakterien den Milchzucker nicht gut verwerten. Doppeltes Plus für die Brust Beim Stillen läuft der Trinkvorgang völlig anders ab als bei Flaschenfütterung. Saugt das Baby an der Brust, gelangt die Muttermilch zum großen Teil hinter den 08 LÜCKENLOS Apr | Mai | Jun 2016 Kalzium und Phosphor, die in der Lage sind, den Zahnschmelz zu festigen und so der Entwicklung von Kariesschäden vorzubeugen. Putzen ab dem ersten Zahn Zähnen in die Mundhöhle und fließt von dort direkt in den Rachen, wo sie reflexartig vom Kind geschluckt wird. Die Milch kommt daher während des Stillens nur kurz mit den Babyzähnen in Kontakt. Bei Flaschenfütterung werden dagegen vor allem die oberen Schneidezähne kontinuierlich mit der Flüssigkeit umspült. Enthält die Nuckelflasche regelmäßig zuckerhaltige Getränke, besteht ein hohes Kariesrisiko. Ein weiterer Vorteil des Stillens ist die geringe Kariogenität der Muttermilch, das heißt: Im Gegensatz etwa zu Apfelschorle oder mit Zucker gesüßtem Kindertee fördert Muttermilch die Kariesentstehung kaum. Denn Kariesbakterien können den Milchzucker nicht besonders gut verwerten – sie brauchen längere Zeit, um den Doppelzucker Laktose aufzuspalten und daraus Säuren zu bilden, die den Zahnschmelz angreifen könnten. Darüber hinaus enthält die Muttermilch wichtige Mineralstoffe wie Stillkinder trainieren verstärkt den Lippenschluss, atmen häufiger durch die Nase und schlafen seltener mit offenem Mund als Kinder, die schon früh die Flasche bekommen. Auch das wirkt sich günstig auf die Zahngesundheit aus: Wenn Kinder nämlich mit offenem Mund schlafen, trocknen die Zähne eher aus – der Speichel kann den Zahnschmelz nicht mehr so gut mit Mineralstoffen versorgen und schützen. Kariesbakterien haben dann bessere Chancen, sich auf den Zähnen anzusiedeln. Das Stillen fördert zwar die Mundgesundheit. Dennoch sollte auch bei Stillkindern sofort nach dem Durchbruch des ersten Milchzahns die Zahnpflege starten. Von Beginn an empfiehlt sich dabei die Verwendung einer Babyzahnbürste mit kleinem Bürstenkopf (unter zwei Zentimeter lang), vielen einzelnen Borstenbüscheln, weichen und abgerundeten Kunststoffborsten sowie dickem und rutschfestem Griff.
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