Gemeindebrief 1503 (Jul-Okt) - V3.pub - Evangelisch

Gemeindebrief
Juli - Oktober 2015
Kein Bild ?
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Gemeindeleben
Leitartikel
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Kein Bild ?
Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Gemeinde,
Sie erinnern sich bestimmt an die Geschichte vom Goldenen Kalb in der Bibel: Das Volk
Israel zieht nach seiner Befreiung aus Ägypten durch das Rote Meer, wunderbare Rettung, und wandert dann vierzig Jahre durch die Wüste Richtung „gelobtes Land“. Sein
Anführer Mose verlässt das Volk mitten in der Wüste am Fuße des Berges Sinai, sein
Stellvertreter und Sprecher Aaron bleibt beim Volk. Er duldet, als das Volk ungeduldig
wird, dass ein Kultbild in Form eines Goldenen Kalbes aufgestellt und feierlich als Gottheit verehrt wird. Mose kommt zurück vom Heiligen Berg mit den zehn Geboten, in
zwei Steintafeln gemeißelt, und muss dessen gewahr werden, dass das Volk wie in
Trance um das Goldene Kalb herum tanzt, gottvergessen!
Gottvergessen? Ja, so haben wir´s gelernt von klein auf, die Geschichte vom Goldenen
Kalb. Das Volk Israel habe, als Mose oben am Berg bei Gott war, seinen Gott vergessen
und sich selbst aus irdischen Materialien einen anderen Gott gemacht. Und das sei ein
Verstoß primär gegen das 1. Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.
Und in diesem Sinne wird auch heute noch im Religionsunterricht der Akzent gesetzt
auf das Fremdgötterei-Verbot und, um es zu aktualisieren, danach gefragt, was heute
„fremde Götter“ seien: Geld, Medien, Urlaub, Fußball usw. – und alles Nichtkirchliche,
woran du sonst noch dein Herz hängst, sei doch letztlich ein fremder Gott … .
Der Tanz ums Goldene Kalb galt ursprünglich jedoch gar nicht einem fremden Gott.
Denn nach neueren Forschungen gab es im 1. Jahrtausend vor Christus jahrhundertelang im alten Israel einen Kult, bei dem der Jahwe-Gott selbst als Stier verehrt wird,
und zwar an verschiedenen Orten als jeweiligen Lokalgott. Es war schwierig und dauerte längere Zeit, bis sich eine vergleichsweise vergeistigte Gottesverehrung mit
Bilderlosigkeit durchsetzen konnte. Denn das verdinglichte Gottesverständnis, bei
dem man die Gottheit im gegenwärtigen Menschen- oder Tierbild direkt und sichtbar,
ja zum Anfassen verehren konnte, ließ sich erst nur schwer ersetzen. Dazu kommt: in
den ersten Jahrhunderten des 1. Jahrtausends vor Christus herrschte in Israel durchaus
ein religiöser Pluralismus mit mehreren Gottheiten. Die Gottheiten hießen: Jahwe (also
der uns bekannte „biblische“ Gott, allerdings in mehreren lokalen Ausprägungen)
sowie die Göttin Aschera – beide auch lange als Paar auftretend – , außerdem El und
Baal. Einen klaren Monotheismus gab es noch nicht, der Ein-Gott-Glaube hat sich erst
nach und nach religionsgeschichtlich und -politisch durchgesetzt. Maximale
Forderung konnte daher zunächst nur die der „Monolatrie“ sein, das heißt: Geglaubt
werden soll an einen Gott, akzeptiert und vorausgesetzt wird aber auch die Existenz
anderer Götter, die man aber nicht verehren soll: „Du sollst keine anderen Götter
neben mir haben!“
An der Geschichte vom Goldenen Kalb sind zwei Aspekte besonders bemerkenswert:
Sie ist eine Parodie, die den zeitgenössischen Jahwe-Stierkult lächerlich macht, indem
sie nur vom „Kalb“ spricht. Der Stier wird de-potenziert.
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Leitartikel
Und anders, als wir es immer gelernt und gehört haben: Sie ist primär keine polemische Story gegen Vielgötterei, sondern im Anschluss an alte prophetische Traditionen Bilderkultkritik. Die verbreiteten Kultbilder erfahren in der hebräischen Bibel vielfach Kritik: teilweise werden sie relativ neutral als technisch-handwerkliche Artefakte
hingestellt oder als Repräsentationsbilder, aber eben oft auch abwertend und negativkritisch als „Gebilde“, „Nichtse“, „Scheusale“ oder gar als „Scheißdinger“ (wiedergegeben nach Uehlinger, s.u.).
Aus der vielfältigen Bilderkritik der hebräischen Bibel, etwa eines Propheten Hosea,
entstand allmählich erst das Bilderverbot, klassisch im 2. Buch Mose, Kapitel 20:
„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben
im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter
der Erde ist: bete sie nicht an und diene ihnen nicht.“
Fakt ist, es gab in allen Jahrhunderten im alten Israel immer Bilder. Das biblische
Bilderverbot bezog sich also nur auf die Abbildung Gottes. Und der Sinn dieses Bilderverbotes? Gott selbst ist größer als alle unsere Vorstellungen, Bilder und Klischees von
ihm, wir können ihn nicht fassen und seiner auch nicht habhaft werden, um ihn für
unsere Zwecke zu ge- oder missbrauchen. Dieses Bilderverbot ist ein Plädoyer für
Demut gegenüber Gott, ein Plädoyer für das Wissen um die Grenzen menschlicher
Gotteserkenntnis und religiös-kultischer Annäherungsmöglichkeiten an ihn: ein
Programm frommer Selbstbegrenzung. Das gilt für damals wie heute.
„Du sollst Dir kein Bildnis machen!“ Diesem biblischen Gebot hat sich auf ganz andere
Weise Max Frisch in seinem „Tagebuch 1946-1949“ gestellt. Er hat es auf die zwischenmenschliche Beziehung übertragen:
„Es ist bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die
Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält,
in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen.
Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das lange
Bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem
Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass wir
mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertig werden; weil wir sie lieben, solange wir
sie lieben. Man höre bloß die Dichter, wenn sie lieben; sie tappen nach Vergleichen, als
wären sie betrunken, sie greifen nach allen Dingen im All, nach Blumen und Tieren,
nach Wolken, nach Sternen und Meeren. Warum? So wie das All, wie Gottes
unerschöpfliche Geräumigkeit, schrankenlos, alles Möglichen voll, aller Geheimnisse
voll, unfassbar ist der Mensch, den man liebt – Nur die Liebe erträgt ihn so.
Unsere Meinung, dass wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedes Mal, aber
Ursache und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir anzunehmen versucht sind –
nicht weil wir das andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil
unsere Liebe zu Ende geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch
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Leitartikel
fertig für uns. Er muss es sein. Wir können nicht mehr! Wir künden ihm die Bereitschaft
auf, weitere Verwandlungen einzugehen. Wir verweigern ihm den Anspruch alles
Lebendigen, das unfassbar bleibt, und zugleich sind wir verwundert und enttäuscht,
dass unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei.
»Du bist nicht«, sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte: »wofür ich Dich gehalten
habe.« Und wofür hat man sich denn gehalten? Für ein Geheimnis, das der Mensch ja
immerhin ist, ein erregendes Rätsel, das auszuhalten wir müde geworden sind. Man
macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat. (…)
Du sollst dir kein Bildnis machen, heißt es von Gott. Es dürfte auch in diesem Sinne
gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfassbar ist. Es ist
eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast ohne Unterlass
wieder begehen – Ausgenommen, wenn wir lieben.“
Das ist eine moderne Version des biblischen Bilderverbots. Wie Gott nicht im Bilde
fassbar sein soll, so auch der Mensch nicht, aus Liebe. Und zwar gegen alle Vorurteile
und Urteile, die wir uns über andere Menschen bilden, vielleicht auch bilden müssen,
die aber uns und unsere Beziehungen einengen, statt uns und unsere Beziehungen
frei zu gestalten und ihre Entwicklung offen zu halten, gerade auch in Situationen, wo
Menschen aneinander schuldig geworden sind. So weit zu Max Frisch.
„Du sollst Dir kein Bildnis machen!“ Das biblische Gebot ähnlich interpretiert hat Bert
Brecht in einer seiner berühmten Geschichten vom Herrn Keuner, der Parabel „Wenn
Herr K. einen Menschen liebte“:
„»Was tun Sie«, wurde Herr K. gefragt, »wenn Sie einen Menschen lieben?« »Ich mache
einen Entwurf von ihm«, sagte Herr K., »und sorge, dass er ihm ähnlich wird.« »Wer?
Der Entwurf?« »Nein«, sagte Herr K., »Der Mensch.«“
Ja, du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was
oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden – das geistige Bild im Kopf und
im Herzen ist gemeint, von anderen Menschen und von Gott.
Ihr Pfarrer
Literatur:
 Bertolt Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner, Frankfurt 1971
 Max Frisch, Tagebuch 1946-1949, Frankfurt, 14. Auflage 2014
 Burkhard Gladigow/Christoph Uehlinger, Art. Bilderkult, in:
RGG (Religion in Geschichte und Gegenwart), 4. Auflage, Bd. 1, Tübingen 1998
 Michael Tilly/Wolfgang Zwickel, Religionsgeschichte Israels, Darmstadt 2011
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Bild und Bibel
Das Bild im Islam
Vielen kommt zum Stichwort „Bild und Islam“ zunächst ein Verbot figürlicher Darstellungen in den Sinn. Die bilderlosen Moscheeräume, aber auch der Streit um die sogenannten Mohammedkarikaturen, der weltweit für Aufsehen gesorgt hat, mögen diese
Wahrnehmung noch zusätzlich befördert haben. Tatsächlich gibt es seit Ende des
7. Jahrhunderts eine Strömung, die als bilderfeindlich, ja sogar ikonophob bezeichnet
werden kann. Demnach wird die Abbildung eines Lebewesens gänzlich untersagt.
Dabei wird aber außer Acht gelassen, dass es im Koran kein generelles Bilderverbot
gibt. Die strenge Handhabung geht vielmehr auf Interpretationen bestimmter Hadithe
zurück, das heißt auf Texte aus der islamischen Tradition. So heißt es zum Beispiel bei
Nasai: „Wer auch immer ein Lebewesen darstellt, dem wird gesagt werden, dass er ihm
Leben geben soll; niemand ist dazu in der Lage; sodann wird er gepeinigt.“
Im Koran selbst dagegen wird nicht das Bild als solches verboten, sondern dessen Verwendung bzw. Verehrung im kultischen Bereich. Diese Haltung wird zum Beispiel in
Sure 21 in folgendem Dialog deutlich: „Was sind das für Bildwerke, denen ihr euch (in
eurem Kult) hingebt?“ Sie sagten: „Wir haben (schon) unsere Väter dabei vorgefunden,
dass sie ihnen dienten.“ Er sagte: „Dann waret ihr und eure Väter offensichtlich im Irrtum.“ (21:52–54) Im religiösen Bereich ist deshalb eine Bilderskepsis geblieben, Gottesdarstellungen finden sich – anders als in vielen Kirchen – in Moscheen nicht. Figurale
Malerei hat sich vor allem in Persien entwickelt. Abbildungen des Propheten findet
man seit dem 13. Jahrhundert, zum Teil dargestellt ohne erkennbare Gesichtszüge.
Der Verzicht auf figürliche Darstellungen in Gebetsräumen darf aber nicht vergessen
lassen, dass sich eine vielfältige islamische Kunst entwickeln konnte, deren Zeugnisse
bis heute bewundert werden können. Dazu gehören vornehmlich arabeske Ornamente mit meist geografischen oder floralen
Motiven, die sich in vielerlei Formen finden
lassen und die auch in der arabischen Buchmalerei und in Koranausgaben Eingang
gefunden haben. Zahlreiche Belege des
Variantenreichtums dieser Kunstform sind
auch auf Stoffen und Teppichen, auf Fliesen, Holz und Keramik sowie in der Architektur insgesamt erhalten. Daneben verdient die islamische Schriftkunst besondere
Erwähnung.
Die arabische Schrift des Koran ist im Zuge
ihrer Überlieferung kalligrafisch verziert
und mitunter so fantasiereich bearbeitet
worden, dass sie selbst geübten Lesern der
Kalligraphie in Form eines Wiedehopfes
arabischen Schrift nicht sofort erkennbar
„Im Namen Gottes des Barmherzigen“
wird. Verschiedene Schreibstile und Schrift-
Bild und Bibel
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arten erweitern auch hier die Darstellungsformen. Schließlich soll nicht unerwähnt
bleiben, dass in manchen historischen Palastanlagen muslimischer Herrscher sowie
auf Alltagsgegenständen muslimischer Männer und Frauen auch Menschen­ und Tierdarstellungen zu finden sind. Schon Aischa, Frau des Propheten Mohammed, soll Kissen mit Figuren besessen haben und einige Prophetengefährten Ringe mit Tierfiguren.
Ein eindimensionaler Zugang zur Bilderwelt des Islam wird der Wirklichkeit somit nicht
gerecht, wohl aber die Frage nach der Mächtigkeit, die wir Bildern immer wieder zusprechen.
Dr. Detlef Görrig (Oberkirchenrat)
Referent für Interreligiösen Dialog im Kirchenamt der EKD
Literatur:
Abdulkadir Dündar, Art. Bild (isl.), in:
Lexikon des Dialogs. Grundbegriffe aus Christentum und Islam, Band I, Freiburg i. Br. 2013, 106f.
Marianne Barrucand, Art. Bilderkult V. Islam, in:
RGG (Religion in Geschichte und Gegenwart), 4. Auflage, Band I, Tübingen 1998.
(Abdruck aus dem Magazin der EKD zum Themenjahr 2015 Reformation – Bild und Bibel)
Predigtreihe „Bild und Bibel“ im Sommer
Im vergangenen Jahr wurde das verstärkte Zusammenwirken der Pfarrer der vier
Gemeinden „Starnberger See Nord“ für die Gottesdienstbesucher sichtbar durch das
insgesamt positiv aufgenommene Angebot einer Gottesdienstreihe in der Passionszeit. Dabei suchte jeder Prediger möglichst viele andere unserer Starnberger See
Gemeinden auf, um so das Hören vieler anderer Prediger aus den Nachbargemeinden
zu ermöglichen.
Vom 2. August bis zum 13. September greift eine entsprechende 2. Predigtreihe das Thema „Bild und Bibel“
des aktuellen Themenjahres der Lutherdekade auf. Sie
sind herzlich eingeladen, anhand von alltäglichen, klassischen und modernen Kunstwerken der Botschaft des
Evangeliums auf die Spur zu kommen.

Pfarrerin Dorothee Geißlinger-Henckel, Tutzing:
Jesus-Dreigesicht, Anonymus (19. Jahrhundert)

Pfarrer Richard Graupner, Tutzing:
Lichtkunst, James Turrell, fotografiert von
Florian Holzherr

Akademiedirektor Dr. Udo Hahn, Tutzing:
Alexanderschlacht, Albrecht Altdorfer
(um 1480 – 1538)
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Gemeindeleben – Bild und Bibel
Prädikant Ralf Schenk:
Lutherrose

Pfr. Johannes Habdank:
Kreuztragung,
Hannes Kremer (1906-1976)
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Ein Glockenturm für das Katharina von Bora–Haus

Pfarrer Stefan Koch, Starnberg:
Wandbild aus dem Tempel der Sehnsucht
dorthin, Paul Klee (1879 - 1940)

Pfarrerin Birgit Reichenbacher, Starnberg:
Der zwölfjährige Jesus im Tempel
Rien Poortvliet (1932 - 1995)

Pfarrer Hans-Martin Schroeder, Starnberg:
Martin Luther, Figur von Playmobil©

Pfarrer Michael Stein, Feldafing-Pöcking:
Der Felsenschlag in der Wüste,
Marc Chagall (1887 - 1985)

Diakon Ralf J. Tikwe, Feldafing-Pöcking:
Gang nach Emmaus,
Robert Zünd (1827 - 1909)

Pfarrerin Ulrike Wilhelm, Tutzing:
Sternennacht,
Vincent van Gogh (1853 - 1890)
Sowie aus unserer Gemeinde:

Gemeindeleben – Projekt Glockenturm
Pfarrer Johannes Habdank und seine
Kolleginnen und Kollegen aus der
Region freuen sich, wenn Sie dieses
neue Gemeinschaftsprojekt durch Ihr
Interesse und Ihre Teilnahme unterstützen. Vielen Dank!
Wolfgang Steigemann
Gottesdienste aus dieser Predigtreihe, die in unserer Gemeinde gefeiert werden,
finden Sie im Gottesdienstplan auf Seite 14.
Nun ist es beschlossene Sache: Unser Gemeindezentrum Katharina von Bora–Haus
soll einen Glockenturm erhalten. In seiner Sitzung vom 09.02.15 stimmte der Kirchenvorstand dafür, das „Projekt Glockenturm“ nach mehrjähriger Vorbereitung und
-planung nun in die Tat umzusetzen. In zwei Gemeindeversammlungen und durch
die Berichterstattung im Gemeindebrief wurden die Gemeindeglieder über die Pläne
informiert und hatten in den vergangenen Monaten die Möglichkeit, ihre Meinung
und Vorstellungen einzubringen. Unter sorgfältiger Abwägung aller vorgebrachten
Argumente hat der Kirchenvorstand nun die Entscheidung zum Bau des Glockenturms einstimmig getroffen.
Wichtigste Grundlage dieser Entscheidung war für den Kirchenvorstand, dass die
Planungs- und Baukosten weder den kirchengemeindlichen Haushalt belasten noch
die vielfältigen Aufgaben der Kirchengemeinde einschränken dürfen. Der Turm wird
nicht „auf Pump“ oder auf Kosten anderer Projekte, sondern mittels Spenden und
Sponsoren völlig eigenständig finanziert werden. Somit ist es selbstverständlich, dass
der Bau auch erst dann begonnen werden kann, wenn die Finanzierung gesichert ist.
Bis es zu diesem Beschluss kam, waren zahlreiche Planungsschritte notwendig:
Um eine solide Diskussionsgrundlage zu schaffen, wurde zunächst der Architekt des
Gemeindezentrums, Theo Steinhauser, mit einem ersten Entwurf und einer groben
Kostenschätzung beauftragt. Beides stellte er zusammen mit seiner Tochter, Ulrike
Steinhauser, im Kirchenvorstand vor. Nach einer ersten positiven Stellungnahme des
Glockensachverständigen des Dekanats, Walter Erdt, sowie ebenso positiven Signalen von Bürgermeister und Dekan, entschloss sich der Kirchenvorstand, das „Projekt
Glockenturm“ offiziell in der Kirchengemeinde vorzustellen.
In den folgenden Monaten wurden alle Argumente für oder gegen den Turmbau,
aber auch Vorschläge für Bauart und Gestaltung des Turmes, die an den Kirchenvorstand herangetragen wurden, in den verschiedenen Gremien ausgiebig diskutiert
und abgewogen. Die unmittelbaren Nachbarn des Gemeindezentrums wurden informiert und befragt. Der erste Entwurf des Turms wurde – insbesondere im Hinblick auf
die Maße – von der Architektin, Ulrike Steinhauser, mehrfach überarbeitet. Bemerkenswert war in dieser Phase der Entscheidungsfindung immer die große Zustimmung und Begeisterung für das Projekt. Gleichwohl war es dem Kirchenvorstand
immer wichtig, die Gegenstimmen zu diskutieren und in die Entscheidung mit einzubeziehen.
Nun ist er also beschlossene Sache, der Glockenturm. Mit seinem Standort, den Flächenmaßen und seiner Höhe passt er sich gut in das bestehende Gebäudeensemble
ein, ist nicht wuchtig und dennoch aus einiger Entfernung mit seinem aufgesetzten
Kreuz als Stätte christlichen Glaubens zu erkennen. Der Turm erhält zwei Glocken, die
sich mit ihrer Stimmung in den Glockenklang der umliegenden katholischen Kirchen
sozusagen ökumenisch einfügen.
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Projekt Glockenturm – Gemeindeleben
Doch der Beschluss des Kirchenvorstands ist noch nicht alles: Zurzeit werden die baurechtlichen Entscheidungen herbeigeführt. Der Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes wurde bei der Gemeinde Berg eingereicht – da ein Glockenturm an dieser Stelle bislang nicht vorgesehen war. Ein Entwässerungsplan ist notwendig und mehrere
weitere Pläne müssen vorgelegt und genehmigt werden.
Wie geht es nun weiter?
Die baurechtlichen Genehmigungen vorausgesetzt, hat sich der Kirchenvorstand die
Einweihung des Glockenturms als „sichtbares und hörbares Zeichen der EvangelischLutherischen Kirchengemeinde Berg“ für das Jahr 2017, das Jubiläumsjahr 500 Jahre
Reformation, zum Ziel gesetzt. Zugesagte und eingegangene zweckgebundene Spenden geben Mut zu diesem ehrgeizigen Zeitplan. Es ist geplant, als „Startschuss“ den
Guss der beiden Glocken in diesem Jahr in Auftrag zu geben, die dann – im Gemeindezentrum aufgestellt – zwar noch nicht als hörbares, aber dennoch schon als sichtbares
Zeichen um Spenden für den Turmbau werben können.
Der Glockenturmbau soll ein Projekt der gesamten Kirchengemeinde sein. Alles Wissenswerte dazu ist auf der Homepage www.evgberg.de zu finden. Bei Fragen wenden
Sie sich bitte an Ihre Kirchenvorsteher und Ihren Pfarrer. Ganz besonders freuen wir
uns natürlich auf finanzielle Unterstützung. Ihre Spende unter dem Stichwort
„Glockenturm“ ist dafür zweckgebunden und steuerlich absetzbar.
Florian Gehlen, Vertrauensmann des Kirchenvorstands
Nachtrag: Während der Vorplanungen ist überraschend Herr Theo Steinhauser gestorben. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, insbesondere seiner Tochter Ulrike Steinhauser-Roller, die unser Projekt nun in seinem Sinne weiter begleitet.
Projektförderung
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Neues aus dem Kinderheim Biberkor
Im Gemeindebrief vom November 2014 haben wir das Kinderheim Biberkor erstmalig
vorgestellt. Der Artikel gab den Anstoß für viele Aktivitäten unserer Kirchengemeinde.
Um Ihnen einen aktuellen Überblick zu geben, haben wir Frau Strobl vom Kinderheim
nach den derzeitigen Entwicklungen und Herausforderungen befragt.
Frau Strobl, in welcher Form konnte die Kirchengemeinde das Kinderheim seit
letztem Herbst unterstützen?
Besonders dankbar sind wir für die finanzielle Unterstützung bei verschiedenen Renovierungsmaßnahmen. Alle Kinderzimmer
und auch die Gemeinschaftsräume erstrahlen nun in fröhlichen, warmen Farben. Jedes Kind konnte sein eigenes Zimmer individuell mitgestalten. Unser Kinderheim ist
jetzt eine Villa Kunterbunt. Möglich gemacht haben das großzügige Spenden von
Einzelpersonen, sowie Spenden, die im Rahmen von Konfirmationen, Taufen, Hochzeiten und durch die Pfadfinder zustande gekommen sind und die die Kirchengemeinde
an das Kinderheim weiterleiten konnte.
Für jedes Kind gibt es vom Staat ein knappes Jahresbudget, aus dem heraus
sämtliche Anschaffungen wie z.B. Kleidung, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke oder Fahrtkosten bestritten werden müssen. In welcher Form
konnte die Kirchengemeinde hier ergänzend wirken?
Die Kirchengemeinde hat z.B. in zahlreichen Fällen die Kosten für dringend notwendige Brillen übernommen. Auch die Anschaffung von Schuhen und die Teilnahme an z.B.
Musikkursen und Sportvereinen wurden unterstützt.
Haben sich Gemeindemitglieder auch über das Finanzielle hinaus engagiert?
Ja, auch das ist ganz toll angelaufen. So fährt z.B. eine sehr engagierte Dame regelmäßig einen Teil der Kinder zu ihren Therapiesitzungen. Andere, so auch aus Ihrer Kirchengemeinde, laden Kinder regelmäßig zu ihren eigenen Kindern nach Hause ein
oder nehmen sie zu Veranstaltungen mit.
Was sagen die Kinder zu alledem?
Die Kinder können ihre Freude nicht immer verbal zum Ausdruck bringen. Doch ist
ihre Freude spürbar. Sie sind überglücklich über die vielfältige Unterstützung. So fühlen sie sich in ihren neu gestalteten Räumen pudelwohl. Auch sind sie stolz, dass sie
z.B. auf ihren Nasen moderne (!) Brillengestelle tragen dürfen. Die Kinder erleben
durch die Teilnahme in den unterschiedlichen Vereinen eine „Aus“-Zeit vom Gruppenalltag und sind dadurch ausgeglichener. Private Einladungen zu ihnen bekannten
Projektförderung
Familien genießen sie besonders. Erleben sie dort abseits der doch oftmals sehr lebhaften Kindergruppe eine intensive, persönliche Zuwendung in einer harmonischen
Kleinfamilie. So sagte ein Kind z.B. ganz begeistert: „Heute holt mich A. ab, wir essen
zusammen Pizza, machen Hausaufgaben und gehen dann gemeinsam ins Kino!“
Gab es seit dem letzten Herbst organisatorische Veränderungen im Kinderheim?
Im Dezember wurde der neue Leiter feierlich im Katharina von Bora–Haus in sein Amt
eingeführt. Inzwischen hat er das Kinderheim leider schon wieder verlassen. Derzeit
wird ein/e Nachfolger/in gesucht.
Wo wäre die Hilfe der Kirchengemeinde in den nächsten Monaten besonders
wichtig?
Unsere Kinder dürfen in den Ferien an unterschiedlichen Freizeiten teilnehmen. Die
Jugendämter unterstützen dies bis zu einem bestimmten Betrag, alles darüber hinaus
muss über Spendengelder finanziert werden. Auch besondere, größere Unternehmungen, wie z.B. eine Fahrt in den Freizeitpark, müssen so finanziert werden. Wir würden
uns auch sehr über einen neuen Teppichboden in den Fluren freuen, dieser muss
brandschutzgenehmigt sein. Unsere Kinder und Jugendlichen freuen sich auch sehr
über ein besonderes Kleidungsstück wie eine schicke Hose oder gute Sportschuhe, die
den Rahmen ihrer Pauschale meist übersteigen.
Ab Sommer diesen Jahres muss dringend (!) die Stelle des Bundesfreiwilligendienst
oder FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) neu besetzt werden. Wir haben bis jetzt keine
Bewerbungen vorliegen. Führerschein ist Voraussetzung! Hier wären wir über Hilfe
sehr dankbar.
Künftig werden freie Regelplätze im Kinderheim voraussichtlich mit unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingskindern belegt (UMF). Dadurch ergeben sich große, neue
Herausforderungen und Aufgaben. Auch hier wäre weitere Unterstützung sehr hilfreich.
Frau Strobl, wir danken Ihnen für das aufschlussreiche Gespräch und freuen uns
auf die Fortführung unserer so gut angelaufenen Zusammenarbeit.
Auch wir danken im Namen unserer Kinder und Jugendlichen von Herzen allen großzügigen Unterstützerinnen und Unterstützern. Vergelt‘s Gott!
Das Interview führte Antje Hess, Berg
Veranstaltungsübersicht
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Termine in der Übersicht
Mit Ausnahme von Gottesdiensten und Wochenterminen - nähere Details in den Einzelanzeigen
Wiederkehrende Veranstaltungen sind farbig gekennzeichnet
Juli 2015
08.07. 19.30
KvB
10.07. 14.00
KvB
14.07. 14.00
KvB
(statt 15.00)
17.07. 20.00
KvB
20.07. 20.00
KvB
27.07. 20.00
KvB
(Doppel-)Kunstwerk des Monats (Hannelore Jüterbock,
Allmannshausen und Sebastian Heinsdorff, Irschenhausen)
Flohmarkt „Kunst und Floh“, anschließend Sommerfest
Seniorenkreis (Annette Teymurian):
Ausflug zum Kloster Fürstenfeld (mit Führung)
Offenes Tanzen (mit Christa Vogel)
Kirchenvorstandssitzung, öffentlich
Theologie für die Gemeinde
S. 22
S. 26
S. 17
August 2015
11.08. 15.00
KvB
Seniorenkreis (Annette Teymurian und Team):
Café im Gemeindegarten mit Sommergeschichten
September 2015
04.09. 20.00
08.09. 15.00
KvB
KvB
09.09. 19.30
14.09. 20.00
24.09. 20.00
KvB
KvB
KvB
Offenes Tanzen (mit Christa Vogel)
Seniorenkreis (Eva Buchmann):
„Im Gespräch wieder zueinander finden“ (Vortrag)
Kunstwerk des Monats (Ulrike Prusseit, Starnberg)
Kirchenvorstandssitzung, öffentlich
Reisevortrag „Sizilien“ – Berichte, Erfahrungen, Lichtbilder
(Urs Köhler, Gerhard Pfister, Wolfgang Steigemann)
S. 22
S. 27
Oktober 2015
08.10.
09.10.
10.10.
13.10.
20.00
20.00
08.45
15.00
14.10. 19.30
19.10. 20.00
26.10. 20.00
KvB
KvB
STAN
KvB
KvB
KvB
KvB
„Dona nobis pacem“ Vortrag mit Musikbeispielen (Max Frey)
Offenes Tanzen (mit Christa Vogel)
Ökumenischer Tagesausflug nach Freising und Weihenstephan
Seniorenkreis (Ehepaar Teymurian):
Einmal um den Starnberger See (Film)
Kunstwerk des Monats (Matthias Rodach, Dießen)
Kirchenvorstandssitzung, öffentlich
Theologie für die Gemeinde
S. 21
S. 22
S. 22
S. 17
November 2015 (soweit bekannt)
10.11.
11.11.
16.11.
23.11.
15.00
19.30
20.00
20.00
KvB
KvB
KvB
KvB
Seniorenkreis (Ehepaar Köhler): Sizilien (Reisebericht)
Kunstwerk des Monats (Hans Panschar, Allmannshausen)
Kirchenvorstandssitzung, öffentlich
Theologie für die Gemeinde
KvB = Katharina von Bora – Haus, Berg
STAN
= S-Bahn Starnberg Nord
S. 17
Alle Termine und Informationen auch unter www.evgberg.de
12
Gottesdienste
Gottesdienste
Gottesdienste
15
Gottesdienste (Fortsetzung)
Juni 2015
Oktober 2015
28.06. 4. Sonntag nach Trinitatis
9.30 STA-FK Goldene Konfirmation der Konfirmationsjahrgänge 1964 und 1965
(Pfarrer Schroeder und Pfarrer Habdank)
04.10. 18. Sonntag nach Trinitatis – Erntedank
18.30
Aufk Musikalischer Gottesdienst „Lust auf Kirche“
mit Konfirmandeneinführung (Pfarrer Habdank) - S.15
11.10. 19. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB
Gottesdienst mit Abendmahl (Pfarrer Habdank)
10.00
KvB
Kindergottesdienst (Team)
Juli 2015
05.07. 5. Sonntag nach Trinitatis
18.30
Aufk Musikalischer Gottesdienst „Lust auf Kirche“ (Pfarrer Habdank) - S.15
10.07. Sommerfest
17.00
KvB Andacht (Pfarrer Habdank) - im Gemeindegarten - S. 26
12.07. 6. Sonntag nach Trinitatis
10.00
Joh Gottesdienst mit Abendmahl (Prädikant Schenk)
19.07. 7. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Gottesdienst mit Abendmahl (Pfarrer Habdank)
26.07. 8. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Familiengottesdienst (Pfarrer Habdank und Team)
anschließend: Verkauf von „Eine-Welt-Produkten“ und Mittagsimbiss
August 2015
02.08. 9. Sonntag nach Trinitatis
18.30
Aufk Musikalischer Gottesdienst „Lust auf Kirche“ (Prädikant Schenk) - S.15
Predigtreihe Bild und Bibel - S. 7/8
09.08. 10. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Gottesdienst mit Abendmahl (Pfarrer Habdank)
Predigtreihe Bild und Bibel - S. 7/8
16.08. 11. Sonntag nach Trinitatis
10.00
Joh Gottesdienst (Pfarrer Dietz)
23.08. 12. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Gottesdienst (Pfarrerin Wilhelm)
Predigtreihe Bild und Bibel - S. 7/8
30.08. 13. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Gottesdienst (Diakon Tikwe)
Predigtreihe Bild und Bibel - S. 7/8
anschließend: Verkauf von „Eine-Welt-Produkten aus fairem Handel“
18.10. 20. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB
Gottesdienst (Pfarrer Habdank)
25.10. 21. Sonntag nach Trinitatis
10.00
Joh
Gottesdienst (Pfarrer Habdank)
November 2015
01.11. 22. Sonntag nach Trinitatis
18.30
Aufk Musikalischer Gottesdienst „Lust auf Kirche“
(Pfarrer Morgenroth) - S.15
08.11. Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres
10.00
KvB
Gottesdienst (Pfarrer Morgenroth)
Samstags 18 Uhr Ökum. Gottesdienst, MS-Klinik Berg-Kempfenhausen
KvB
Aufk
= Katharina von Bora – Haus, Berg
= Kath. Pfarrkirche Aufkirchen
„Lust auf Kirche“
Musikalischer Gottesdienst
jeweils am 1. Sonntag des Monats,
18.30 Uhr, Pfarrkirche Aufkirchen
September 2015
06.09. 14. Sonntag nach Trinitatis
18.30
Aufk Musikalischer Gottesdienst „Lust auf Kirche“ (Pfarrer Schroeder) - S.15
Predigtreihe Bild und Bibel - S. 7/8
13.09. 15. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Gottesdienst (Pfarrerin Reichenbacher)
Predigtreihe Bild und Bibel - S. 7/8
20.09. 16. Sonntag nach Trinitatis
10.00
Joh Gottesdienst (Prädikant Schenk)
27.09. 17. Sonntag nach Trinitatis
10.00
KvB Gottesdienst mit Abendmahl (Pfarrer Habdank)
mit Singen vor dem Gottesdienst
Joh
= St. Johannes, Berg
STA-FK = Friedenskirche, Starnberg
6. September 2015
Pfarrer Hans Martin Schroeder
Friedbert Schmidt (Orgel),
Claus Germeshausen /
Florian Gehlen (Trompete)
5. Juli 2015
Pfarrer Johannes Habdank
Florentine und Gregor van
Scherpenberg (Geige und Gitarre)
4. Oktober 2015
Pfarrer Johannes Habdank
Band Bernhard Labus
2. August 2015
Prädikant Ralf Schenk
Friedbert Schmidt (Orgel)
1. November 2015
Pfarrer Peter Morgenroth
Florian Schad (Cello)
(Konfirmandeneinführung)
Alle Termine und Informationen auch unter www.evgberg.de
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16
Gruppen, Kreise, Gremien
Gruppen, Kreise und Gremien
Montag
20.00
Februar bis Mai 2015
Pfr. Johannes Habdank
(i.d.R. einmal im Monat, Termine siehe Veranstaltungsübersicht S.13)
Seniorenkreis
Dienstag
15.00 - 17.00 Annette Teymurian Tel 21117
Sitzgymnastik
für Senioren
Donnerstag 10.00 -11.00 Gertraud Krause
Tel 0817120775
Offenes Tanzen
Freitag
Tel 21981
(i.d.R. am 2. Dienstag des Monats, siehe Veranstaltungsübersicht S.13)
20.00
Christa Vogel
(i.d.R. einmal im Monat, Termine siehe Veranstaltungsübersicht S.13)
Mutter-Kind-Gruppe Montag
Kinderchor Berg
(ab 5 Jahre)
BBB
BergerBlechBläser
10.00 -11.00 Li Wei Beck
Donnerstag 17.00 -17.45 Kantor
Ralf Wagner
Freitag
VCP Pfadfinder
Jahrgang 2005 - 2006 Dienstag
Sippe „Wüstenskorpione“
Jahrgang 2003 - 2004 Dienstag
Sippe „Bärenkämpfer“
Jahrgang 2001 - 2002 Mittwoch
Tel 979347
Tel 015119098834
19.00 -20.30 Prof. Dr. Frieder Harz Tel 50516
Florian Gehlen
Tel 95742
17.30 - 19.00 Maria Heckel
Florian Fent
18.00 - 19.30 Sophia Fröhlich
Anna Heckel
17.30 - 19.00 Sylvia Lindovsky
Tel
Tel
Tel
Tel
Tel
95684
551409
95684
551409
50492
18.00 - 19.30 Simon Neuchl
Tel 51769
17.00 - 18.30 Lukas Barucha
Tel 979421
Sippe „Eisbienen“
Jahrgang 1999 - 2000 Freitag
Sippe „Totenkopfaffen“
Jahrgang 1996 - 1997 Freitag
Sippe „Feuerquallen“
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Aus unseren Kirchenbüchern
(Katharina von Bora – Haus)
Kirchenvorstand
Kirchengemeinde
Getauft wurden:
Laura Meißner aus München
Carlo Elia Jörns aus Berg
Rosalie Emilia Jörns aus Berg
Rasmus Stefand Wendelin Johansson aus Berg
Marie Luisa Käufl aus Berg
Kirchlich bestattet wurden:
Jürgen Kretschmer, 75 Jahre, aus Aufkirchen
Wolfgang Klösser, 95 Jahre, aus Kempfenhausen
Eginhard Hillenbrand, 87 Jahre, aus Berg
Kurt Röger, 84 Jahre, aus Aufkirchen
Wolfgang Zwicker, 75 Jahre, aus Feldafing
Rosa Basedow, 86 Jahre, aus Pullach
Elisabeth Höhn, 88 Jahre, aus Starnberg
Hubertus von Stein, 68 Jahre, aus Berg
Theologie für die Gemeinde
mit Pfarrer Johannes Habdank
Montags 20.00 Uhr, Katharina von Bora – Haus
27.07.2015 Jesus und seine Anhänger (Jünger, Volk, Frauen)
26.10.2015 Jesus und Johannes der Täufer –
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
23.11.2015 Wann und wo wurde Jesus geboren?
Jesus von Nazareth oder Bethlehem?
70 Jahre „Ende der NS-Diktatur“
Unter der Seitenüberschrift „Wider das Vergessen“ ist im letzten Gemeindebrief Leo
Fuchsenbergers Artikel aus dem Jahr 2010 abgedruckt worden, in dem er die Benennung des ortsansässigen Stamms des VCP nach Franz Kreis beschreibt, einem überaus couragierten Frater aus dem Jesuitenrefugium Rottmannshöhe, der gegen
Kriegsende zahlreiche KZ-Häftlinge auf deren „Todeszug“ befreit hat; unter dem Titel
„Wider das Vergessen“ hat Leonie Reichardt die beiden ganz unterschiedlichen
Mahnmale in Petersbrunn und Starnberg eindrucksvoll interpretiert, die an den
18
Erinnern
„Todesmarsch“ der Gefangenen aus dem Konzentrationslager Dachau im April 1945
erinnern; und unter dem Motto „Wider das Vergessen“ ist schließlich eingeladen worden zu drei Veranstaltungen, um auch nach 70 Jahren diese grausamen geschichtlichen Ereignisse aktiv im Bewusstsein zu halten:
Unter die Haut gehende Schilderungen des in keiner Weise verbitterten Holocaust-Zeitzeugen Max Mannheimer im sehr gut
gefüllten Katharina von Bora - Haus, der eindrückliche, trotz
schlechten Wetters überraschend gut besuchte Gedenkzug
„Marsch des Lebens“ mit mehreren Redensstationen entlang der
Ostufer-Route der Häftlinge
unter der Schirmherrschaft
von Bürgermeister Rupert
Monn, der aus den Überlieferungen seiner Verwandtschaft erzählte, und Dr.
Peter Gauweiler, der zum Abschluss der Veranstaltung eine fesselnde Rede zum heutigen Verhältnis zwischen Deutschen
und Juden hielt, sowie
schließlich der Gedenkzug „Erinnern, Gedenken, Ermahnen“ von
Petersbrunn nach Starnberg, in dem der „Verein gegen Vergessen
– für Demokratie“ unter der Schirmherrschaft von Landrat Karl
Roth mit aktiver Mitwirkung von Stadt, ortsansässigen und benachbarten Kirchengemeinden und Schulen an den
„Todesmarsch vor 70 Jahren“ erinnert hat.
Neben allem Im-Bewusstsein-Halten der skrupellosen Gräueltaten
des NS-Regimes wollen wir die 70. Jährung des Kriegsendes aber
auch zum Anlass nehmen, an damalige örtliche Widerstandsbewegungen in der evangelischen Kirche zu erinnern.
Wolfgang Steigemann
Evangelischer Widerstand im München der NS-Zeit
– Der Münchner Albert Lempp und sein Kreis –
Albert Lempp (1884-1943) war ein bedeutender Verleger und Buchhändler und zählt
zu den wenigen evangelischen Christen, die in der Zeit des Nationalsozialismus aktiven Widerstand gegen die Judenverfolgung leisteten.
1911: München leuchtete. Und bot dem Württemberger Pfarrerssohn und Buchhändler Albert Lempp eine Marktlücke: einen kleinen Verlag mit evangelischem Profil. Der
27-jährige Jungverleger Lempp übernahm den schon einige Zeit wirtschaftlich angeschlagenen Christian Kaiser Verlag – bisheriger Hausverlag der kleinen Münchner protestantischen Gemeinde – und die gleichnamige Buchhandlung im Münchner Rathaus. Von Anfang an setzte Lempp auf Autoren jenseits des evangelischtheologischen Mainstreams, die eines verband: Sie alle lagen mit der Kirchenleitung,
Erinnern
19
dem evangelisch-lutherischen Oberkonsistorium in München, in herzlichem Streit. Mit
der Herausgabe von Werken von bayerischen Vertretern der liberalen Theologie wie
Christian Geyer (1862-1929) und Friedrich Rittelmeyer (1872-1938) konnte Lempp dem
Verlag rasch ein neues Profil geben.
Nach dem Ersten Weltkrieg bahnte sich eine folgenreiche verlegerische Entscheidung
an: Nachdem zuvor drei Schweizer Verlage abgelehnt
hatten, war Karl Barths Furore machende Römerbriefauslegung 1919 im Berner Bäschlin-Verlag erschienen. Zu
den begeisterten Rezensenten gehörte auch der oberfränkische Theologe Georg Merz (1892-1959), der 1918
als Pfarrer nach München-Laim gekommen war. Sofort
hatte Merz vorausgesagt, Barth werde „den Gang der
Theologie auf lange hinaus bestimmen“.
Weil bei den Schweizern der Absatz von Barths Buch nach
wenigen hundert Exemplaren lahmte, empfahl Merz seinem Freund Lempp, die Restauflage zu übernehmen. Von
München aus konnte Lempp diese so rasch verkaufen,
dass bald eine Neuauflage nötig wurde. Sie erschien 1922
in Lempps Christian Kaiser Verlag. Und verhalf Barths dialektischer „Wort Gottes“-Theologie zum Durchbruch –
ließ aus dem Schweizer Dorfpfarrer einen evangelischen
Albert Lempp
„Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“ werden.
Georg Merz wurde Chef-Lektor des Christian Kaiser Verlags und Lempps theologischer
Berater. In dessen Verlag gab Merz von 1922 bis 1933 die legendäre Zeitschrift
„Zwischen den Zeiten“ heraus. Karl Barth (1886-1968), Friedrich Gogarten (1887-1967),
Eduard Thurneysen (1888-1977) und Rudolf Bultmann (1884-1976) gehörten zu den
festen Autoren. Lempps Christian Kaiser Verlag machte aus der katholischen Hauptstadt München, die ja keine evangelische Fakultät besaß, einen wichtigen Ort evangelischer Theologie. Trotz der repressiven Bedingungen in der NS-Diktatur wurde Lempp
ab 1933 zu einem wichtigen Verleger und Unterstützer der „Bekennenden Kirche“ und
riskierte dadurch den Verlust seines Verlags und Vermögens. 1933 verlegte er Karl
Barths programmatische Schrift „Theologische Existenz heute!“, welche die Herausbildung einer innerkirchlichen Opposition entscheidend vorantrieb.
Und als Vertrauensmann der Bekennenden Kirche und Kirchenvorsteher von
St. Markus mischte sich Lempp ein in seiner Kirche, davon überzeugt, nicht in der
Kirche sein zu können, ohne einer Gemeinde zu dienen. Im Gemeindegebiet von
St. Markus, in der Schwabinger Isabellastraße, hatte sich Lempp 1927 ein Haus gekauft,
das auch heute noch von Teilen seiner Nachkommen bewohnt wird.
Um Albert Lempp und seine Frau Maria bildete sich hier in der NS-Zeit ein Kreis evangelischer Laien und Theologen, die auf Seiten der von Karl Barth beeinflussten Bekennenden Kirche standen und den kompromissbereiten Kurs der bayerischen Kirchenleitung kritisch betrachteten. Zunehmend entwickelte sich der nach wie vor nach außen
20
Erinnern
als Bibelkreis firmierende „Lempp'sche Kreis“ zu einer konspirativen Runde, die mit
Kriegsbeginn „Feindsender“ hörte, vor allem aber Hilfe für bedrängte Christen jüdischer Herkunft organisierte. Dass Lempp seinen jüdischen Prokuristen Otto Salomon
bis 1938 im Betrieb halten konnte, wenn auch gezwungenermaßen zum Schluss nur
noch als kleinen Angestellten, und dann dafür gesorgt hat, dass dieser mit seiner Frau
in die sichere Schweiz kam, wäre für sich genommen vielleicht nur als einzelne Tat
erwähnenswert. Sie ist aber Ausdruck einer Grundhaltung des „Lempp’schen Kreises“,
sich durch gezielte Planung und entschiedenes Handeln für die Rettung von Juden in
München einzusetzen. Irmgard Meyenberg, evangelische Christin jüdischer Herkunft,
überlebte den Krieg versteckt in Lempps Haus in der Isabellastraße und verstarb erst
2007 ebenda mit hundert Jahren.
Zum Kreis gehörte neben Lempps Frau Maria und Georg Merz auch Carl Gunther
Schweitzer, ein zwangsbeurlaubter Berliner Pfarrer mit jüdischen Wurzeln, der während des Pogroms 1938 in einem Diakonissenhaus der Münchner Inneren Mission versteckt wurde und 1939 aus Deutschland fliehen konnte. Neben Pfarrern wie Kurt Frör,
Walther Hennighausen und Hermann Diem waren wichtige Mitglieder der Amtsrichter
Emil Höchstädter und der Schweizer Verleger Walter Classen.
Lempps Engagement für die Bekennende Kirche blieb nicht folgenlos: War es in der
Buchhandlung ab 1934 schon wiederholt zu Beschlagnahmungen von Schriften
gekommen und waren vom NS-Regime Titel aus dem Verlagsprogramm verboten
worden, erfolgte 1939 der Ausschluss aus der
Reichsschrifttumskammer.
1943 wollte der Kreis nicht länger zur Judenverfolgung der NS-Diktatur schweigen: Hermann
Diem verfasste eine Denkschrift, die sogenannte „Osterbotschaft Münchner Laien“, eines der
wenigen Zeugnisse kirchlichen Widerstands
gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung. Classen und Höchstädter übergaben sie
persönlich an Landesbischof Hans Meiser, allerdings ohne sie unterzeichnet zu haben. Meiser
habe verständnisvoll reagiert, erinnerte sich
Emil Höchstädter später: „Er bedauere die
schrecklichen Dinge, die in Polen und in den
KZs geschähen“, habe Meiser gesagt, „aber er
und die Kirche könnten offiziell nichts tun“. Die
Münchner Denkschrift gab er jedoch an den
württembergischen Landesbischof Theophil
Wurm weiter, der dann im Namen Gottes und
des deutschen Volkes bei Hitler protestierte
– aber ohne Erfolg. Als das Dokument in der
Schweiz veröffentlicht wurde, versuchte die
Erinnern
21
Gestapo, von Hans Meiser Autoren und Überbringer der Denkschrift herauszubringen,
der die Namen jedoch nicht preisgab. Der rheinische Pfarrer Helmut Hesse verlas das
Schriftstück öffentlich, musste dafür aber nach Internierung im KZ Dachau mit seinem
Leben zahlen.
1940 zwang man Lempp, seinen Verlag in „Ev. Verlag A. Lempp/München früher Chr.
Kaiser Verlag“ umzubenennen. Dass sein Verlag – nach einer neuerlichen und negativ
ausgefallenen Manuskriptprüfung durch die Reichsschrifttumsstelle des Propagandaministeriums – Ende August 1943 endgültig geschlossen wurde, hat Albert Lempp
nicht mehr erlebt. Am 9. Juni 1943 ist er im Alter von 59 Jahren in München an den
Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof.
Wolfgang und Ursula Steigemann (Enkelin von Albert Lempp)
Nach dem Krieg hat Albert Lempps einzig verbliebener Sohn Fritz Verlag und Buchhandlung übernommen
und bis in die 90er Jahre erfolgreich weitergeführt. Die Gemeinde der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche
in Schwabing, unter maßgeblicher Beteiligung von Albert Lempp 1933 aus der Kirchengemeinde St. Markus
ausgegründet, hat dessen Wirken als mutiger Widerständler, der sich aus christlicher Überzeugung der Politik des NS-Regimes entgegenstellte, am Vorabend seines 125. Geburtstags im Jahr 2009 besonders gewürdigt: der Gemeindesaal trägt seither den Namen „Albert-Lempp-Saal“.
Der steten Verbundenheit zu seinen württembergischen Verwandten haben die Verfasser obiger Erinnerung
an Albert Lempp letztlich zu verdanken, dass sie heute in der lebendigen Berger Kirchengemeinde eingebunden sind: in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre hat Albert Lempp für Familienzusammenkünfte das
Haus in Leoni unten am See gebaut, in dem wir und die Lempp’sche Großfamilie viel Zeit verbringen.
Quellen:
 Armin Rudi Kitzmann, Mit Kreuz und Hakenkreuz, Die Geschichte der Protestanten in München 1918-1945,
Claudius Verlag 1999.
 Evangelisches Sonntagsblatt für Bayern, Ausgabe 27/2008, S. 15f.
 Wikipedia, diverse Artikel.
DONA NOBIS PACEM
Die Vertonung der Friedensbitte
in der europäischen Musik
vom Mittelalter bis zur Neuzeit
Herzliche Einladung zum Vortrag mit Musikbeispielen von
Prof. Max Frey
(Hochschule für Musik und Theater München)
am Donnerstag, 8. Oktober 2015, 20.00 Uhr
im Katharina von Bora - Haus
(Eintritt frei, Spenden erbeten)
22
Gemeindeleben
Kunstwerk des Monats
immer am 2. Mittwoch des Monats um 19.30 Uhr im Katharina von Bora - Haus
Kunst kann Freude bereiten und die Welt erklären. Sie kann anrühren, anregen, trösten, irritieren, aufrütteln und vor allem Menschen miteinander ins Gespräch bringen.
8. Juli 2015
„Doppelkunstwerk“
Hannelore Jüterbock aus
Allmannshausen und Sebastian
Heinsdorff aus Irschenhausen
9. September 2015
Ulrike Prusseit aus Starnberg
14. Oktober 2015
Matthias Rodach aus Dießen
Brot und Wein sowie ein literarischer, philosophischer
oder theologischer Text begleiten das Kunstwerk.
Freising und Weihenstephan
Ökumenischer Tagesausflug am 10. Oktober 2015, 9.30 - ca. 18.30 Uhr
Der Freisinger Domberg ist einer der Herzorte bayerischer Geschichte und Kultur.
Schon in vorgeschichtlicher Zeit war die Anhöhe an der Isar, am Nordrand der Münchner Schotterebene besiedelt. Im 8. Jahrhundert stand auf ihr die Residenz eines bayerischen Teilherzogs. Dieser lud den aus der Nähe von Paris stammenden Bischof Korbinian ein, von hier aus den christlichen Glauben zu verkünden. Korbinian (gest. um 730)
wurde so zum geistlichen Vater des Bistums Freising, das 739 durch den heiligen Bonifatius in päpstlichem Auftrag errichtet wurde.
Gemeinsam wollen wir am 10. Oktober 2015 die Bürgerstadt Freising und den Domberg sowie die älteste noch bestehende Brauerei der Welt in Weihenstephan entdecken. In geschlossener Gruppe werden uns qualifizierte Gästeführer mit Freude das
Freisinger Leben von früher und heute anschaulich präsentieren: vormittags durch die
Altstadt zum Domberg und Mariendom, nach dem Mittagessen im „Weißbräu Huber“,
einem Traditionswirtshaus in der Freisinger Altstadt, nach Weihenstephan.
Zum Abschluss noch gemeinsames Kaffeetrinken.
Treffpunkt um 8.45 Uhr S-Bahn Starnberg-Nord.
Von dort alles mit dem MVV machbar.
Kosten pro Person:
Fahrten: Bei Vollausnutzung der Gruppentageskarte Gesamtraum (5 Personen, Kinder zwischen 6 und 14
Jahren zählen halb) ca. 4,50 €; Gruppenführungen: 8,- €, Kinder bis 14 Jahre frei; Verpflegung: je nach Bedarf.
Anmeldung bis Freitag, 18. September 2015
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Ausflug!
im Pfarrbüro (evang.) bei Frau Jung,
Tel. 08151 / 97 31 76 oder
im Pfarrbüro (kath.) bei Frau Wolf,
Tel. 08151 / 99 87 980.
Gemeindeleben
23
Besuch der Berger Pfadfinder in Katalonien
Im Sommer letzten Jahres besuchten wir Pfadfinder aus Berg das Bundeslager des VCP
am Schachen in Baden-Württemberg. Hierbei bewarben wir uns für eine ausländische
Partnergruppe, mit welcher man gemeinsam das Lager verbringt. Als Partner bekamen wir dabei eine Gruppe aus Katalonien zugeteilt, welche ihren Sitz nahe Barcelona
hat. Während des Lagers entwickelte sich eine gute Freundschaft zwischen unseren
Stämmen, was uns schließlich dazu bewog unsere Partnergruppe in ihrer Heimat zu
besuchen (siehe auch Bericht im Gemeindebrief November 2014 bis Februar 2015).
Diesen Frühling war es nun so weit: wir Berger Ranger-Rover besuchten gemeinsam
vom 2. bis 10. April unsere katalonischen Freunde des Stammes A.E.G. Maspons
i Anglasell.
Die Anreise zum Münchner Flughafen verkomplizierte sich zunächst ein wenig, da
zwei Tage zuvor der Orkan "Niklas" in Deutschland gewütet und dabei große Teile des
Nahverkehrs lahmgelegt hatte. Dementsprechend mussten wir uns mit dem Auto bis
nach Laim fahren lassen, von wo aus wir dann die S1 Richtung Flughafen nehmen
konnten. Der Rest der Anreise klappte dann jedoch reibungslos. Punkt 10 Uhr startete
unser Flugzeug bei kalten und windigen 6°C in München, bei angenehmen 17°C landete es um 12 Uhr in Barcelona – ebenfalls pünktlich. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten, wurden wir am Ausgang des Terminals sogleich freudig von unseren
katalanischen Freunden in Empfang genommen. Zu unser aller Freude hatten diese
beim Empfang ihre bayerische Flagge mit unseren Unterschriften dabei, die wir ihnen
zum Abschied auf dem Bundeslager geschenkt hatten. Dann teilten wir uns in mehrere kleine Gruppen auf ihre Autos auf, um uns schließlich nach Bigues bringen zu lassen, wo der Stamm A.E.G. Maspons i Anglasell seinen Sitz hat. Bigues ist ein ca. 8.800
Einwohner großer, 30 km nördlich von Barcelona gelegener Ort, Heimat des Großteils
der Mitglieder des Stammes. Nachdem wir den doch sehr ruppigen spanischen Fahrstil gut überstanden hatten und
alle angekommen waren, wurde
uns unsere Unterkunft vorgestellt:
ein zweistöckiges, neben einer
alten Kirche liegendes Gebäude.
Im unteren Stockwerk befand sich
ein Aufenthaltsraum, im oberen
richteten wir uns ein Matratzenlager ein. Die Unterkunft ist an einem der höchsten Punkte der Ortschaft gelegen, wodurch man einen sehr schönen Ausblick auf
weite Teile der Umgebung hat. Als
wir uns eingerichtet hatten, bekamen wir noch eine kleine Führung
durch Bigues. Dabei wurden wir
24
Gemeindeleben
kurz in die für uns wichtigsten Örtlichkeiten eingeweiht. Zum Ausklang des Tages
gingen wir noch in eine gemütliche Bar
namens Arcis. Am nächsten Morgen stand
ein Ausflug zum Monestir de Montserrat
auf dem Programm, ein ca. eine Fahrstunde entferntes Bergkloster. Neben der
Besichtigung der Klosterkirche begaben
sich noch einige von uns auf einen Rundwanderweg entlang der umliegenden
Berge. Wieder zurück in Bigues gingen wir
zum Abschluss des Tages noch gemeinsam in der Bar Arcis – erstaunlicherweise
auch über eine Küche verfügend – Tapas
essen. Am Tag darauf mussten wir etwas früher raus, da ein Besuch in Barcelona geplant war. Hierzu wurden wir von unserer Partnergruppe, die uns zum Glück während
des gesamten Aufenthalts stets von einem Ort zum anderen chauffierte, zu einem nahegelegenen Bahnhof gefahren, von wo aus wir dann alle zusammen mit dem Zug in
die Innenstadt Barcelonas fuhren. Den gesamten Tag über besichtigten wir dort die
typischen touristischen Sehenswürdigkeiten von den Gaudí Häusern über la Rambla,
den Hafen bis zum Park Güell. Natürlich durfte die Sagrada Família dabei auch nicht
fehlen, aufgrund des hohen Besucherandrangs konnten wir diese an diesem Tag jedoch nur von außen besichtigen. Ehe wir wieder in unsere Unterkunft zurück fuhren,
gingen wir abends noch gemeinsam in Barcelona essen. Für den folgenden Vormittag
war kein Programm vorgesehen, was letztlich dazu führte, dass die meisten diesen
einfach zum Ausschlafen nutzten. Nachmittags wanderten wir zu einem nahegelegenen Naturpark. Dort ist das ehemalige Kloster Sant Miquel del Fai gelegen wie auch
eine Höhle, welche man begehen kann. Das Kloster ist ähnlich wie das Monestir de
Montserrat beeindruckend an einem Steilhang gelegen. Am darauffolgenden Tag
stand noch die Besichtigung einer örtlichen Olivenölmanufaktur an, sowie für die
Sportlichen eine Wanderung in den umliegenden Bergen. Hierzu ist besonders anzumerken, dass sie einer der katalanischen Gruppenleiter geplant hatte, ein passionierter
Kletterer. Dementsprechend handelte es sich also um keine gewöhnliche Bergwanderung, sondern um eine Route gespickt mit Kletterpassagen und versteckten Wegen.
Am nächsten Morgen, es war bereits unser vorletzter vollständiger Tag in Spanien,
machten wir uns noch auf einen Ausflug zum Strand nach Sant Pol De Mar. Da das
Meer jedoch noch sehr kalt war und noch nicht wirklich zum Baden taugte, wagten
nur einige einen äußerst kurzen Abstecher ins Wasser.
Die Planung für die verbleibende Zeit in Katalonien war folgende: Der Start unseres
Fliegers Richtung München am 10. April war bereits für 7 Uhr in der Früh vorgesehen.
Da eine Pfadfinderin aus unserer katalanischen Partnergruppe in Barcelona studiert
und dort auch eine Wohnung besitzt, erhielten wir deshalb das Angebot, unsere Sa-
Gemeindeleben
25
chen in deren Wohnung abzustellen und bei Bedarf auch
dort zu übernachten, um dann um 4 Uhr früh Taxis zum Flughafen zu nehmen. Dementsprechend war am letzten vollständig verbleibenden Tag erst einmal eine Generalreinigung
unserer Unterkunft angesagt, ehe wir nach ausgiebiger Verabschiedung mit dem Zug nach Barcelona zu besagter Wohnung fuhren. Da wir nun aber noch den gesamten Nachmittag zur freien Verfügung hatten, konnten wir diese Zeit zu
einem weiteren Sightseeing nutzen. Ein Teil unserer Gruppe
besuchte hierbei das berühmte Aquarium, ein anderer noch
einmal die Sagrada Família, wobei uns diesmal – dank online
Reservierung – auch eine Besichtigung von innen möglich
war. Schließlich gingen wir zum Abschluss unseres Aufenthalts ein letztes Mal gemeinsam Abendessen.
Weil die im Voraus für 4 Uhr bestellten Taxis nicht kamen,
mussten wir kurzerhand andere Taxis auftreiben. Dank großzügig eingeplantem Zeitpuffer erreichten wir jedoch noch locker den Flughafen, womit unserer Heimreise
nichts mehr im Weg stand.
Insgesamt kann man sagen, dass wir alle, sowohl die Berger wie sicherlich auch die
spanischen Pfadfinder, eine unvergessliche und sehr schöne Zeit miteinander hatten.
Deshalb würde es sich lohnen, ein solches Treffen noch einmal oder gar mehrmals zu
wiederholen – sei es wieder in Spanien oder mit unseren katalanischen Freunden in
Deutschland.
Simon Neuchl
Schon wieder ein Jubiläum ?!
Im vergangenen Herbst haben wir das 25-jährige Bestehen des Katharina von Bora –
Hauses gefeiert. Und was soll es jetzt zu feiern geben? Nein, extra feiern wollen wir
das nicht, aber vielleicht doch erinnern: seit nunmehr genau 20 Jahren steht nämlich
das Orgelpositiv in unserem Gemeindehaus auf der Empore und erfüllt seither in den
sonntäglichen Gottesdiensten den weiten Raum mit seinem schönen, warmen Klang.
Ich denke, durchaus ein Grund zu Freude und Dank!
Diese 20. Jährung unserer Orgel war mir beiläufig zu Ohren gekommen. Da dieses
Datum für mich neu war, fragte ich mich, warum nicht auch 25 Jahre wie das Katharina von Bora – Haus, das bei seiner Einweihung ja eigentlich perfekt ausgestattet war.
Ein guter Grund, etwas zu recherchieren, was aufgrund der vorhandenen Akten nicht
allzu schwierig war. Hier zur Erinnerung nun ein wenig „Berger Orgelgeschichte“.
Nach dem Bau des Gemeindehauses war 1989 auch der Wunsch nach einer kleinen
Orgel für die Gottesdienste laut geworden. Und doch hat es bis Herbst 1993 gedauert, ehe Oberkirchenrat Bogdahn eine dafür gebaute Truhenorgel einweihen konnte.
„Das heißt, beinahe wäre Einweihung und Konzert ins Wasser gefallen – wörtlich genommen“, lesen wir in den damaligen Mitteilungen der Kirchengemeinde Starnberg,
26
Gemeindeleben
Sommerfest
Herzliche Einladung zum ökumenischen Sommerfest
am Freitag, 10. Juli 2015
im Gemeindegarten
17.00 Uhr: Andacht, danach Grillfest
Mit einem Rätsel für Erwachsene und Spielen für Kinder und Jugendliche!
Eintritt frei, Spenden nach Lust und Laune erbeten!
„Kunst und Floh“
Im Rahmen des Sommerfestes veranstalten wir
ab 14.00 Uhr
im Katharina von Bora - Haus wieder den erfolgreichen Flohmarkt
Erlös zugunsten der evangelischen Kirchengemeinde
Spenden von Kunst und Krempel, Büchern und Spielzeug herzlich erbeten!
(Anlieferung am Vortag, 9. Juli, von 16 bis 18 Uhr)
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
„weil die neue Orgel mit der Luftfeuchtigkeit im Gemeindehaus nicht zurecht kam“.
Erst nach spontaner Eilreparatur konnte das Instrument zu seiner Einweihung erklingen. Aber leider war das keine dauerhafte Lösung des Problems. Wiederholt waren
Reparatureinsätze des Orgelbauers nötig wegen angeblich nun zu trockener Luft, bis
es schließlich zum Rückkauf der Truhenorgel kam (35TDM).
Glück im Unglück? Beim Besuch eines Allgäuer Orgelbauers erfuhr
Herr Bullmann, damals „Mitarbeiter am Ostufer“ und sehr engagiert in
der misslichen Orgelangelegenheit, dass die dortige Ausstellungsorgel, das Meisterstück des Orgelbauers, zum Verkauf stünde. Nach dem
positiven Urteil der von ihm begleiteten Organistin und der Preisauskunft (50TDM) Bullmann ganz spontan: „OK – die kaufen wir!“
Natürlich war da noch das Finanzierungsproblem zu lösen, und außerdem gab es eine katholische Kirchengemeinde in Augsburg, die schon
zuvor ihr Interesse angemeldet hatte. Nach dem „grünen Licht“ des
Kirchenvorstands (Lösung eines leidigen Themas), dem Rückzug der
Augsburger Gemeinde und der zugesagten Zwischenfinanzierung
durch das Landeskirchenamt stand schließlich einem Kauf nichts
mehr im Wege – nach den vorausgegangenen Erfahrungen allerdings erst nach einjähriger erfolgreicher „Bewährungsprobe“ auf Mietbasis.
Seit 30. Mai 1995 erklingt das schöne Instrument des Orgelbaumeisters Maier in Berg.
Wolfgang Steigemann
Herbstsammlung Diakonie
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Allein Familie sein
Angebote für Alleinerziehende
In Bayern sind ca. 250.000 Mütter und Väter allein
erziehend. Viele Einrichtungen der Diakonie unterstützen und begleiten Alleinerziehende bei der
Bewältigung ihrer Probleme durch Beratungsstellen,
Seminare, Treffpunkte und Selbsthilfegruppen. Ziel
dieser Arbeit ist es, Umbrüche, Übergänge und biographische Schnittstellen zu begleiten und allein
erziehende Mütter und Väter in ihrem Wunsch nach
einem gelingenden Zusammenleben mit ihren
Kindern zu unterstützen.
Für diese Angebote für Alleinerziehende und andere
diakonische Leistungen bittet das Diakonische Werk
Bayern anlässlich der Herbstsammlung vom 12. bis
18. Oktober 2015 um Ihre Unterstützung
70% der Spenden an die Kirchengemeinden verbleiben direkt im Dekanatsbezirk zur Förderung der diakonischen Arbeit. 30% der Spenden werden an das
Diakonische Werk Bayern für die Projektförderung in
ganz Bayern eingesetzt. Hiervon wird auch das Infomaterial für die Öffentlichkeitsarbeit finanziert.
Weitere Informationen zum Sammlungsthema erhalten Sie beim Diakonischen Werk
Bayern im Internet unter www.diakonie-bayern.de.
Die Diakonie hilft. Helfen Sie mit! Herzlichen Dank!
Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Berg
Spendenkonto: IBAN: DE11 7009 3200 0004 7129 86
VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg (BIC: GENODEF1STH)
Stichwort: Herbstsammlung Diakonie 2015
Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen?
Ein wenig kennenlernen durften wir das wunderbare Sizilien in zwei von
Pfarrer Dr. Gerhard Pfister organisierten Gemeindereisen in diesem Frühjahr.
In einem Bericht mit Lichtbildern erinnern sich Urs Köhler, Gerhard Pfister
und Wolfgang Steigemann und wollen Sie gerne daran teilhaben lassen.
Herzliche Einladung zum Reisevortrag „Sizilien“
am Donnerstag, 24. September 2015, 20.00 Uhr
im Katharina von Bora - Haus
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Kontakte
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde
Berg am Starnberger See
Gemeindezentrum
und Pfarramt
Sekretärin
Fischackerweg 10, 82335 Berg
Tel.: 08151 - 973176
Fax: 08151 - 973177
Mail: [email protected]
Homepage: www.evgberg.de
Bürozeiten
Cornelia Jung
Mail: [email protected]
Dienstag, Mittwoch, Freitag,
jeweils 9.00 - 12.00 Uhr
Pfarrer
Kirchenvorstand
Johannes Habdank
Fischackerweg 8, 82335 Berg
Tel.: 08151 - 50494
Fax: 08151 - 95552
Mobil: 0172 - 8307556
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Ökumenische Kranken- und Altenpflege Aufkirchen/Berg am Starnberger See e.V.
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Starnberger See (BIC: GENODEF1SSB), IBAN: DE79 7016 9331 0000 8127 57
Jahreslosung 2015
Brief an die Römer 15,7
Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
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Layout und Satz:
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Berg, Fischackerweg 10, 82335 Berg
Pfarrer Johannes Habdank
Christoph Gehlen, Regine Habdank, Ralf Schenk, Ursula Steigemann,
Wolfgang Steigemann, Johannes Habdank
Wolfgang Steigemann
Druck: diedruckerei.de
Auflage: 1250