Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Stand: Februar 2016 Unser Engagement für Tierwohl begründet sich durch unser Selbstverständnis von Qualität und Verantwortung. Wir setzen uns zum Ziel, das Tierwohl-Niveau bei der Herstellung unserer Produkte mit tierischen Rohstoffen und bei allen Produkten mit verarbeiteten tierischen Rohstoffen, zu erhöhen. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere stehen dabei im Mittelpunkt. Um unserer Verantwortung gerecht zu werden, hat ALDI Nord eine Internationale TierwohlEinkaufspolitik entwickelt. Diese Richtlinie beschreibt unsere internationalen Bestrebungen und ist für alle Gesellschaften innerhalb der Unternehmensgruppe ALDI Nord bindend. Wir richten unsere Aufmerksamkeit dabei insbesondere auf fünf Schwerpunkte: tierwohlorientierte Sortimentsgestaltung, Transparenz und Rückverfolgbarkeit, Kontrollen und Audits, Tierwohl-Beitrag und proaktiven Dialog. Unsere Internationale Tierwohl-Einkaufspolitik haben wir für ALDI in den Niederlanden in eine nationale Tierwohl-Einkaufspolitik überführt. Hierin beschreiben wir die von uns ergriffenen Maßnahmen und Ziele für die genannten Schwerpunkte. Wir verpflichten uns dazu, unsere Ziele in regelmäßigen Abständen zu evaluieren und falls erforderlich, diese anzupassen. Unsere Lieferanten und Partner verpflichten sich zur Einhaltung sowohl der internationalen, als auch der nationalen Tierwohl-Einkaufspolitik. Die nationale Tierwohl-Einkaufspolitik gilt für sämtliche Produkte unserer Food- und NonFood-Eigenmarken mit tierischen Rohstoffen. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 1 von 7 Tierwohlorientierte Sortimentsgestaltung Bei der Gestaltung unseres Sortimentes berücksichtigen wir grundsätzlich TierwohlAspekte. Nachstehend werden unsere gegenwärtigen Richtlinien, einschließlich der formulierten Ziele, beschrieben. I Wir handeln zertifizierte Bio-Artikel in Lebensmittelwarengruppen mit tierischen Rohstoffen. Bio-Artikel zeichnen sich neben einem verbesserten Schutz der Umwelt auch dadurch aus, dass die Tiere mehr Möglichkeiten für ein artgerechtes Verhalten haben. Wir erhöhen in unserem Sortiment den Anteil von Bio-Artikeln und Produkten mit zertifizierten tierischen Rohstoffen. I Wir verkaufen ein breites Sortiment als Alternative zu tierischen Erzeugnissen. Wir werden unser Sortiment an Alternativen zu tierischen Erzeugnissen ausweiten. I Wir bieten Produkte mit tierischen Rohstoffen mit Zertifizierungen an, z. B. I Wir fordern von allen unseren niederländischen Frischfleischlieferanten, dass diese sich dem Qualitätssystem IKB angeschlossen haben. Unsere deutschen FrischfleischLieferanten unterliegen dem QS-Prüfsystem (Qualität und Sicherheit). Beide Standards berücksichtigen Tierwohlaspekte in ihrer Zertifizierung. Wir erweitern in unserem Sortiment die Anzahl an Produkten mit tierischen Rohstoffen und verarbeiteten tierische Rohstoffe, die nach dem „Beter Leven“-Gütesiegel des niederländischen Tierschutzbundes zertifiziert sind. Dies betrifft Frischfleisch, Fleischwaren, Kühlartikel, Tiefkühlfleisch, getrocknete Wurst, Fleischkonserven und zusammengestellte (Fertig-)Produkte. Es ist unser Bestreben, dass langfristig alle unsere tierischen Produkte und Produkte mit tierischen Rohstoffen mindestens die Kriterien des 1-Stern-„Beter Leven“-Gütesiegels erfüllen. I In unserem Sortiment für frisches Hähnchenfleisch führen wir eine große Anzahl an Produkten von Freilandhühnern (entsprechend den Kriterien des 1-Stern-„Beter Leven“-Gütesiegels). Wir bieten ebenfalls nachhaltige Alternativen für reguläres, frisches Rind- und Schweinefleisch an. Spätestens Ende 2016 ersetzen wir unser Hähnchenfrischfleisch durch Hähnchenfleisch einer langsamer wachsenden Rasse oder durch Hähnchenfleisch, das die Kriterien des 1-Stern-„Beter Leven“-Gütesiegels erfüllt. Spätestens Ende 2016 ersetzen wir unser reguläres Sortiment an frischem Schweinefleisch durch Schweinefleisch, das die Kriterien des 1-Stern-„Beter Leven“Gütesiegels erfüllt. Wir erhöhen 2016 die Anzahl an Rindfleischprodukten, die mindestens die Kriterien des 1-Stern-„Beter Leven“-Gütesiegels erfüllen. I Wir führen Gespräche mit relevanten Anspruchsgruppen, unter anderem dem niederländischen Tierschutzbund und der „Stichting Weidegang“ (Stiftung Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 2 von 7 Weidegang), um gemeinsam zu erarbeiten, wie wir das Tierwohl von Milchkühen verbessern können. Für einen Großteil unserer Milcherzeugnisse halten wir anerkannte Kriterien des Weidemilch-Standards ein. Unsere Milch ist derzeit noch nicht zertifiziert, da Weidemilch und die reguläre Milch nicht gesondert verarbeitet werden. Ab 2016 werden wir unser Sortiment an Milcherzeugnissen nachhaltiger gestalten (u.a. mit Bio-Milcherzeugnissen und Weidemilch-Erzeugnissen). I Wir verkaufen ausschließlich Eier aus Boden-, Freiland- und Biohaltung mit IKB- und KAT-Zertifikat. Bei Produkten mit verarbeiteten Eiern — mit einem wesentlichen Eibestandteil — werden nahezu ausschließlich Eier aus Bodenhaltung verwendet. Wir schließen bei Produkten mit verarbeiteten Eiern, die einen wesentlichen Eibestandteil haben, Eier aus Käfig-/Kleingruppenhaltung aus und nutzen für unsere Rezepturen minimal ausschließlich Eier aus Bodenhaltung. Soweit möglich werden unsere Eier und Produkte, die verarbeitete Eier enthalten mit dem „Beter Leven“Gütesiegel des niederländischen Tierschutzbundes ausgezeichnet. I Wir handeln Fisch und Meeresfrüchte mit MSC- und ASC-Siegel, welche Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette bei Wildfang und Aquakultur sicherstellen (z. B. Einsatz umweltverträglicher Fangmethoden im Wildfang, verantwortungsvoller Umgang mit Fischbeständen). Für den Einkauf von Fisch und Meeresfrüchten haben wir Fisch-Einkaufspolitik erstellt. Wir erweitern unser Sortiment an nachhaltig zertifizierten Fischprodukten fortlaufend und folgen den Entwicklungen im Bereich des Tierwohls. I Wir haben vertraglich vereinbart, dass kein Fleisch und keine Daunen oder Federn aus Stopfmast und Lebendrupf an uns geliefert bzw. in unseren Produkten verarbeitet werden. I Wir schließen das Verfahren des Mulesing bei Schafen vertraglich aus und verkaufen keine Produkte, die Wolle und Felle von Schafen enthalten, bei welchen das MulesingVerfahren angewendet wurde. I Wir handeln im Rahmen der tierwohlorientierten Sortimentsgestaltung bestimmte tierische Rohstoffe nicht: I Wir verkaufen keine Produkte mit echtem Pelz. Im Jahr 2015 hat ALDI die „PelzfreiErklärung“ der Initiative „Fur Free Retailer“ unterzeichnet. Damit verpflichten wir uns, keine Echtpelzwaren zu verkaufen. I Wir handeln keine Produkte aus Angorawolle. I Wir handeln keine Wachteln und deren Eier. I Wir handeln keinen Aal und Hai. Ferner handeln wir keine Fischsorten, die auf internationalen Artenschutzlisten1 als „gefährdet geschützt“ oder „zeitweise geschützt“ eingestuft worden sind. Detaillierte Informationen finden sich dazu in unseren FischEinkaufspolitik. 1 Listen geschützter Tierarten sind, die Rote Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature), CITES-Anlagen, OSPAR-liste für bedrohte Arten und Habitate, Rote Liste China, US Endangered Species Act, Canada’s Committee on the Status of Endangered Wildlife, New Zealand Threat Classification System List. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 3 von 7 Transparenz und Rückverfolgbarkeit Wir gestalten unsere Lieferkette transparent und gewährleisten die lückenlose Rückverfolgbarkeit unserer Produkte. Nachstehend werden unsere gegenwärtigen Richtlinien, einschließlich der formulierten Ziele, beschrieben. I Wir sorgen für Transparenz in der Lieferkette und fordern, dass unsere Produkte rückverfolgbar sind. Wir verlangen von unseren Lieferanten die Einrichtung entsprechender Informationssysteme. Dadurch sind wir besser in der Lage, Tierwohl zu garantieren. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass diese hierfür entsprechende Verfahren eingerichtet haben. Auf unseren Wunsch hin müssen sie ALDI relevante Informationen — auch über Tierwohl — umgehend zur Verfügung stellen. I Wir statten viele Produktverpackungen für Frischfleisch mit einem QR-Code (fTRACE) aus. Mithilfe dieses QR-Codes liefern wir unseren Kunden Informationen über die Herkunft unserer Produkte. In 2016 führen wir den ATC-Code (ALDI Transparenz Code) auf unseren FrischfleischProduktverpackungen ein. Schritt für Schritt werden weitere Produkte mit einem QR- und ATC-Code ausgestattet. Über diesen QR- und ATC-Code liefern wir unseren Kunden Informationen über die Herkunft unserer Produkte. Die ATC-Plattform wird auf unserer Website bereitgestellt. I Wir bieten für Fisch, Meeresfrüchte und Lebensmittel mit Fisch- und Meeresfrüchteanteilen aus Wildfang und Aquakultur ausführliche Informationen mittels unserer Fischkennzeichnung auf der jeweiligen Produktverpackung. Soweit möglich, werden hier neben den gesetzlich geforderten Angaben das genaue Fanggerät, das Fangdatum und die Aquakulturmethode genannt. I Wir kennzeichnen Produkte, die über ein Siegel oder Zertifikat verfügen, eindeutig auf Verpackungen, in unseren Werbemitteln und in unseren Verkaufsstellen zur Orientierung unserer Kunden. Wo zutreffend bringen wir ab 2016 das “Beter Leven”-Gütesiegel des niederländischen Tierschutzbundes auf Verpackungen mit tierischen Produkten und Produkten mit Inhaltsstoffen tierischen Ursprungs an. I Wir beziehen Frischfleisch aus Brasilien nur von Schlachtbetrieben, die sich dem sogenannten Rinder-Abkommen2 (Cattle Agreement) angeschlossen haben. Somit können wir eine Verbindung zur Entwaldung im Amazonas ausschließen, wo unzählige Tierarten leben. Darüber hinaus werden als soziale Aspekte der Ausschluss von Zwangsarbeit, die Respektierung der Rechte indigener Völker und das Verbot von Landraub berücksichtigt. 2 „Minimum Criteria for Industrial Scale Cattle Operations in the Brazilian Amazon Biome“ Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 4 von 7 Kontrollen und Audits Wir geben unseren Kunden unser Versprechen in Bezug auf Qualität und Verantwortung. Durch Kontrollen und Audits bei unseren Lieferanten können wir unsere Versprechen einhalten. Nachstehend werden unsere gegenwärtigen Richtlinien, einschließlich der formulierten Ziele, beschrieben. I Wir verpflichten unsere Lieferanten dazu, Kontrollen in Bezug auf die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen, Industriestandards und ALDI-spezifischen Anforderungen schriftlich zu dokumentieren. Wir erwarten, dass unsere Lieferanten uns die regelmäßige Durchführung der Kontrollen jederzeit belegen können. I Wir führen stichprobenartig auch unangekündigte Vor-Ort-Besuche zur Überprüfung der vorhandenen Dokumentation sowie zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, aber auch von Branchenstandards und speziellen ALDI Nord Anforderungen, durch. Bei Bedarf beauftragen wir externe fachkundige Dritte. Im Jahr 2016 schließen wir uns der „Stichting Beter Leven keurmerk“ (Stiftung Besser Leben-Gütesiegel) des niederländischen Tierschutzbundes an. Bei dieser Zertifizierung steht die Wahrung des Tierwohls im Mittelpunkt. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 5 von 7 Tierwohl-Beitrag Mit unserem Einsatz für das Tierwohl streben wir ein Tierwohl-Niveau an, das über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Dabei orientieren wir uns am wirtschaftlich und wissenschaftlich Machbaren. Nachstehend werden unsere gegenwärtigen Richtlinien, einschließlich der formulierten Ziele, beschrieben. I Wir kooperieren mit relevanten Anspruchsgruppen (u.a. dem niederländischen Tierschutzbund), um unser Sortiment nachhaltiger zu gestalten und auf Tierwohl-Aspekte aufmerksam zu machen. Wir erweitern unsere aktive Beteiligung an relevanten Initiativen und Netzwerken zur Verbesserung des Tierwohls. I Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Lieferanten an der Verbesserung des Tierwohls. Wir intensivieren diese Zusammenarbeit, sodass wir gemeinschaftlich Verbesserungen im Bereich des Tierwohls bei häufig vorkommenden Tierwohlfragen umsetzen können, z. B. bei den Themen Schlachtung tragender Rinder, Enthornung von Rindern sowie Schwanzkupieren bei Schweinen und dem Schnabelkürzen bei Hühnern. I Wir erwarten von unseren Lieferanten und Partnern, dass diese sich proaktiv an der Entwicklung und Ausarbeitung von Industriestandards beteiligen und sich in Initiativen und Netzwerken zur Verbesserung des Tierwohls engagieren. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 6 von 7 Proaktiver Dialog Wir führen einen proaktiven und transparenten Dialog mit unseren Anspruchsgruppen und sind ein zuverlässiger Ansprechpartner für Kunden und alle weiteren Interessengruppen. Nachstehend werden unsere gegenwärtigen Richtlinien, einschließlich der formulierten Ziele, beschrieben. I Wir steigern das Bewusstsein unserer Kunden für das Thema Tierwohl. Dies tun wir, indem wir auf unseren Produkten, unserer Website, in unseren Verkaufsstellen und in unseren Werbeaussagen (u.a. in unserem wöchentlichen Magazin) auf unser Engagement für Tierwohl hinweisen (beispielsweise durch Gütesiegel und Zertifizierungen). Wir beteiligen uns 2016 an der landesweiten „Beter Leven”-Woche. In dieser Kampagnenwoche steigern wir, gemeinsam mit dem niederländischen Tierschutzbund, das Bewusstsein unserer Kunden auf das Thema Tierwohl. I Wir informieren unsere Mitarbeiter über die Bedeutung von Tierwohl und unser diesbezügliches Engagement. Herausgeber: ALDI Inkoop B.V. Nationale Tierwohl-Einkaufspolitik Februar 2016 Seite 7 von 7
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