DAS NACHRICHTENPORTAL RHEIN-NECKAR Vogelschutz: Paul Reil vom Nabu Elmshausen kontrollierte und säuberte mit zwei fleißigen Helfern 80 Nistkästen In Kasten 16 nistete ein Rotschwanz Von unserer Mitarbeiterin Gisela Grünwald Naturschützer auf der Leiter: Paul Reil kontrollierte zusammen mit Katja Fuchs und seinem Sohn Arno 80 Nistkästen bei Elmshausen © Lotz Elmshausen. 80 Nistkästen im Wald bei Elmshausen hat die Ortsgruppe Elmshausen des Naturschutzbundes am vergangenen Samstag gereinigt. Der örtliche NabuVorsitzende Paul Reil macht das seit 20 Jahren - in jedem Frühjahr. "Ich liebe die Natur und die Waldvögel", sagt er. Unterstützt wurde er dabei von seinem Sohn Arno Reil und Katja Fuchs. Vom Waldweg aus kraxelt Paul Reil die Böschung hoch. Über einer mitgebrachte Leiter klettert er am Baum nach oben und zieht mit einem Haken den Nistkasten zu sich heran. Mit einem Griff hinein holt er die alten Nester aus den Kästen. Aufschlussreicher Nestbau Am Nestbau und den Nistmaterialien wie Wildborsten erkennt Paul Reil, ob hier beispielsweise eine Blaumeise oder eine Sumpfmeise ihre Brut großgezogen hat. Die Eingänge zu den Nistkästen sind übrigens unterschiedlich groß. Der Grund dafür ist schnell erklärt, so der Nabu-Vorsitzende: "Eichhörnchen und Marder fressen gerne Eier und Jungvögel, die ihre Schnäbel aus dem Nest ihren Eltern mit dem Futter entgegen strecken." Die Nistkästen haben deshalb eine kleine Öffnung. Die Vögel können ihre Nester weit hinten im Kasten im geschützten Bereich bauen. Sohn Arno steht mit einer Liste unten am Baum und notiert die verschiedenen Vogelarten. "Die Liste geben wir dann zur Zählung an den Naturschutzbund weiter", erklärt Paul Reil und bittet er seinen Sohn, bei Nistkasten Nummer 16 "Rotschwanz" einzutragen. Die Rotschwänze sind übrigens Insektenfresser und leben zur Brutzeit gerne in lichten Gebirgswäldern, ist zu erfahren. Beim Reinigen und Zählen der Nistkästen achten die drei Vogel-Freunde auch darauf, dass die Nester in einer bestimmten Höhe über dem Boden hängen - möglichst so, dass nur Vögel die Behausungen aufsuchen können. "Natürlich haben auch schon mal Siebenschläfer ihre Jungen in einem unserer Nistkästen großgezogen", so Paul Reil. Doch das finden die Naturschützer nicht schlimm. Lieber einen Nager im Nistkasten als in der Orgel einer Kirche, spielt er auf die großen Schäden an, die Siebenschläfer am Instrument im Beedenkirchener Gotteshaus angerichtet hatten. Während das Trio sich von Baum zu Baum vorarbeitet, erkennt Paul Reil immer wieder Vogelstimmen, die er sogleich imitiert; etwa den Ruf des Kleibers. Zu erleben gibt es viel im Wald. Reil zeigt beim Rundgang auf einen Baum weiter oben am Hang. "Da hat ein Rotmilan seinen Horst gebaut." Die Waldarbeiter haben die umliegenden Bäume gefällt. Der Rotmilan wird auch Gabelweihe oder Königsweihe genannt. Den Greifvogel erkennen viele an seinem roten Bauch. Über 50 Prozent brüten in Deutschland und leben auch hier. "Auf diese Vogelart sind wir besonders stolz und hoffen, dass er auch weiterhin hier brütet." Der Raubvogel lebt von kleinen Säugetieren und Jungvögeln. Kinder zeigten kein Interesse Eigentlich hatte die Nabu-Ortsgruppe alle Elmshäuser Kinder eingeladen, beim Reinigen der Nistkästen mitzuhelfen; doch kein Kind tauchte beim Treffen am Kindergarten auf. Vielleicht war ja der kurze Schneeschauer schuld daran. © Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 19.02.2016 http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/lautertal/in-kasten-16-nistete-einrotschwanz-1.2649827
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