Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 10 25.09. 2015 Die Ungerechtigkeit in der Welt... Ist es eigentlich Zufall, dass ich hier in der reichen und friedlichen Schweiz geboren worden bin? Ist es nicht viel mehr eine himmelschreiende Ungerechtigkeit? Jedenfalls aus Sicht einer Frau aus Syrien, die in einer kleinen Garage im Libanon haust und weder vorwärts noch rückwärts kann und ihre Kinder kaum zu versorgen weiss. Oder aus der Sicht der Eritreerin, deren Mann seit 17 Jahren im Militärdienst gefangen ist und ihr so die Aufgabe der Versorgung ihrer Familie alleine überlassen musste. Oder aus Sicht der geflohenen Akademikerin aus der Türkei, die hier alles andere als willkommen ist. Diese Welt ist ungerecht, das steht fest. Und es steht auch fest, dass ich nichts dazu beigetragen habe, hier geboren und aufgewachsen zu sein, oder dass ich immer zu essen und mehr als genug Spielsachen hatte, dass ich eine gute Ausbildung machen konnte und danach auch Arbeit fand, dass ich unseren Kindern ein Daheim voller Geborgenheit geben kann und weiss, ich werde wohl auch im Alter gut leben können. Ich habe nichts dazu beigetragen und darum ist es für mich nicht selbstverständlich, besonders nicht, wenn ich in die Welt hinausschaue und darüber nachdenke, wo ich auch hätte geboren werden können. Die Ungerechtigkeit macht mich sprachlos und sie macht mich hilflos. Wo ist genau dieses Reich von Gott, in dem Gerechtigkeit, Friede und Freiheit für alle herrschen soll? Wo ist dieses «mitten unter uns», das uns versprochen wurde? Ja, wo ist die christliche Nächstenliebe? Die Flüchtlingskrise hat uns erschüttert, sie hat uns aufgewühlt und die Grenzen unserer Menschlichkeit aufgezeigt. Jahrelang wurde gestritten darüber, wie viele Menschen wir aufnehmen können, was wir mit ihnen machen, wohin sie kommen sollen und auch wer wieder gehen muss. Angesichts der Bilder von Menschen, die alles verloren haben und unter schrecklichen Umständen aufgebrochen sind, verstummen viele Diskussionen, Mitgefühl, aber auch Hilflosigkeit macht sich breit. Wie lange wird es hinhalten? Wird es eine neue Diskussion im Asylwesen nach sich ziehen – hier in der Schweiz und Europaweit? Die klaren und direkten Worte der deutschen Bundeskanzlerin haben mich beeindruckt. Und mich hat der mutige Schritt, die Grenzen zu öffnen, beeindruckt. Diese spontan menschliche Reaktion und die Hoffnung darin: Wir schaffen das! Jetzt ist nicht die Zeit zum Diskutieren, nun muss gehandelt werden. Flüchtlinge werden jetzt (endlich) als Menschen wahrgenommen und nicht mehr nur als Zahlen und als Bedrohung. Plötzlich kommen sie auch zu Wort, statt nur eine Statistik zu sein. Ihre Situation ist medienwirksam – im Moment. Gottes Reich mitten unter uns – ich finde es in allen, die sich jetzt begegnen, in Kirchgemeinden und bei Privaten, die ihre Häuser für Flüchtlinge öffnen, in Mittagstischen und Begegnungsorten, im Aufbruch zueinander, im Mitgefühl, das trotz allen offenen und zugegeben auch schwierigen Fragen, trotz allen Ängsten und Abwehrmechanismen Raum hat. Ich finde es im Aufbruch der Menschen, in ihrem Mut und in der ehrlichen Anteilnahme. Gerade die Kirche hat hier eine besondere Aufgabe und sie nimmt sie auch wahr. Es ist nicht unseres, politische Entscheidungen zu treffen, aber es ist unseres, für Menschen einzustehen und für Begegnungsorte zu sorgen. Es ist ein Geschenk, dass ich hier leben darf, es ist ein Geschenk, das ich bekommen habe, ohne etwas dafür zu tun. Ich kann es einsetzen, weil ich weiss, dass es nicht selbstverständlich ist, und weil ich mehr als genug habe, um zu geben. Unser Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz und auch die Caritas und das UNCHR brauchen für die Nothilfe in der Flüchtlingskrise vor allem eines: Spenden. Das HEKS setzt das Geld im Libanon ein für die Flüchtlinge, damit sie überleben können, aber auch für die libanesische Bevölkerung, die selber nicht viel hat und nun als Gastfamilien geflohene Syrer aufnimmt. Die Caritas versorgt diejenigen, die unterwegs sind. Und die Hilfswerke werden sich auch dann noch für die Flüchtlinge einsetzen, wenn wir alle schon wieder zum Alltäglichen zurückgekehrt sind und debattieren, wer und wie viele kommen dürfen oder gehen müssen. Nadja Papis-Wüest Spenden ans HEKS (Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz): PC-Konto 80-1115-1 Vermerk «Syrien». Informationen zur Nothilfe des HEKS finden Sie auf der Homepage: www.heks.ch/humanitaere-hilfe Hilfe für Flüchtlinge hier in Zürich bietet das Solidaritätsnetz Zürich: www.solinetz-zh.ch Pro Senectute, reformierte und katholische Kirchgemeinde Einladung zum gemeinsamen Mittagessen Freitag, 2. Oktober 2015, 12.00 Uhr (Türöffnung 11.30 Uhr) Im katholischen Pfarreizentrum Kostenbeitrag: Fr. 18.— inkl. alle Getränke: Weiss- und Rotwein, Wasser Menü: Anmeldung vom 21. bis spätestens am 26.9.2015 unter: Tel. 079 906 20 80 (Rückruf garantiert) oder per E-Mail: [email protected] Falls Sie mit dem Auto abgeholt werden wollen, vermerken Sie das bitte auf der Anmeldung! • reichhaltiges Apéro-Buffett • Salat mit Hausdressing • Kalbsbraten an feiner Sauce mit Kartoffelstock und Gemüse • Hausgemachtes Lindt-Mandelcrème-Parfait mit Rahm • Kaffee (auf Wunsch mit einem Kirschli) Kalender Beilage der Zeitung «reformiert.» Gottesdienste Gottesdienste Kirchliche Handlungen Sonntag, 4. Oktober 10.00 Uhr Gottesdienst zur Wanderausstellung «reformiertsein» Pfarrerin Anita Schomburg Kollekte für Pro Integral In der Kirche Fahrdienst zur Kirche: Melden Sie sich bitte am Sonntagmorgen zwischen 8.30 und 9 Uhr auf der Nummer 079 659 11 65 an. Sie werden um 9.30 Uhr beim Kirchgemeindehaus abgeholt. Sonntag, 1. November 10.00 Uhr Regionaler Gottesdienst zum Reformationssonntag in Adliswil Pfarrteam und Mitarbeitende von KLAR Reformationskollekte In der Kirche Adliswil Fahrdienst: Melden Sie sich bitte bis am Freitag, 30. Oktober, 10 Uhr, auf dem Sekretariat 044 713 31 03. (siehe Seite 3) Taufen 23. August 2015: Yanik Gujer, Rümlang Lovis Nicola Volkart, Zürich Sonntag, 11. Oktober 10.00 Uhr Gottesdienst Pfarrerin Anita Schomburg Kollekte für amnesty international In der Kirche Fahrdienst zur Kirche: Siehe Sonntag, 4. Oktober. Sonntag, 18. Oktober 10.00 Uhr Liturgischer Gottesdienst mit Abendmahl Pfarrerin Nadja Papis-Wüest Kollekte für Verein Mütterhilfe Fahrdienst zur Kirche: Siehe Sonntag, 4. Oktober. Samstag, 24. Oktober 10.00 Uhr Fiire mit de Chliine Thema: Sturm Bitte, bring etwas mit, das dir hilft, wenn du Angst hast! In der reformierten Kirche Sonntag, 25. Oktober 10.00 Uhr Gottesdienst mit feierlicher Installation von Pfarrerin Anita Schomburg Mitwirkung des Gemischten Chors Kollekte für Stiftung Tanne Anmeldung zum Mittagessen in der Schwerzi bis 9. Oktober 2015 an das Sekretariat. Fahrdienst zur Kirche: Siehe Sonntag, 4. Oktober. Jeden Donnerstag 10.00 Uhr reformierter oder katholischer Gottesdienst In der Sonnegg Veranstaltungen Freitag, 2. Oktober 12.00 Uhr Seniorenmittagessen Im katholischen Pfarreizentrum (siehe Seite 5) Einzahlungsschein Gemeindeseiten Liebe Leserinnen und Leser, Gedanken, Bilder, Berichte, Informationen - persönlich von uns für Sie. Jeden Monat erreicht Sie unser reformiert. langnau als wichtiges Kommunikationssmittel unserer Kirchgemeinde. Dafür bitten wir Sie um einen Beitrag von 25 Franken (oder mehr). Herzlichen Dank! Ihre Kirchenpflege und Pfarrteam Nr. 10 25.09. 2015 Adressen Pfarrteam Adrian und Nadja Papis-Wüest Kirchstrasse 14 Tel. 044 713 34 77 [email protected] [email protected] Anita Schomburg Hintere Grundstrasse 3 Tel. 044 713 20 41 [email protected] Sekretariat Silvia Jost Margrith Muntwiler Hintere Grundstrasse 3 Tel. 044 713 31 03 Fax. 044 713 34 86 werktags 9 bis 11 Uhr, ausser mittwochs [email protected] Präsident Erwin Oertli Tel. 044 713 23 15 [email protected] Montag, 5. Oktober 19.30 Uhr Frauengruppe «Wir begegnen einander» Im Pfarrhaus Internet www.reformiert-langnau.ch Dienstag, 20. Oktober 20.00 Uhr Männergruppe Im Pfarrhaus Mittwoch, 21. und 28. Oktober 20.00 Uhr Vortragsreihe «Sterben für Anfänger» (siehe Seite 2) Amtswochen Woche 41 5. bis 9. Oktober Pfarrerin Anita Schomburg Woche 42 12. bis 16. Oktober Pfarrerin Anita Schomburg Woche 43 19. bis 23. Oktober Pfarrerin Nadja Papis-Wüest Kolibriweihnacht Liebe Kinder und Familien, an der diesjährigen Kolibriweihnacht spielen wir das Weihnachtsspiel «E wunderbari Ziit» von Markus Hottiger. Wir brauchen wieder viele Kinder, die mitspielen und mitsingen wollen. Meldet euch doch schnell an. Proben jeweils am Montag, um 16.30 Uhr (bis 17.30 Uhr) im Kirchgemeindehaus: 26. Oktober, 9., 16., 23. und 30. November, 7. Dezember bis 18 Uhr in der Kirche. Hauptprobe Samstag, 12. Dezember 2015 um 10.00 Uhr in der Kirche. Wir freuen uns auf dich. Woche 44 26. bis 30. Oktober Pfarrer Adrian Papis-Wüest Dein Kolibri-Team: Reni Ammann, Marianne Kaufmann, Manuela Bianchi und Adrian Papis-Wüest reformiert. langnau www.reformiert-langnau.ch Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 10 25.09. 2015 / ZH I 489 Wut – ein nicht salonfähiges Alltagsgefühl Letzthin musste ich eine Neuinstallation auf meinem Computer durchführen. Und wie es bei Computern meistens ist: Es hat nicht auf Anhieb funktioniert. Also habe ich es auf alle anderen Art und Weisen probiert, immer mit demselben negativen Resultat. So langsam habe ich gespürt, dass sich etwas in mir zusammenbraut. Zuerst konnte ich gar nicht richtig definieren, was es ist. Dann aber habe ich es wahrgenommen: Es war der Ärger. Aber diesem Ärger Luft zu machen, ist mir nicht in den Sinn gekommen. Denn erstens hielt ich dies für vergeudete Zeit, ich wollte lieber schnell nach einer weiteren Lösung suchen, zweitens wäre ich mir dumm vorgekommen, den Computer anzuschreien, und drittens gehört es sich ja irgendwie nicht, Wut und Ärger zuzulassen. Darum habe ich ja solange gebraucht, um überhaupt zu spüren, was es war. Das Resultat nach zwei Stunden war: heftige Kopfschmerzen, lähmende Übelkeit bis zum Brechreiz - und natürlich: Das Computerproblem war nach wie vor nicht gelöst! Wut in der Gesellschaft Wütig zu sein gehört sich nicht. Cool sein ist in. Es gilt als gutbürgerliche Tugend, seinen Ärger nicht zu zeigen, seine Wut im Griff zu haben. Gerade in meinem Beruf geht das gar nicht: Stellen Sie sich nur einen wutschnaubenden Pfarrer vor! Aber nicht nur in meinem Beruf gehört sich Wut nicht, gesellschaftlich betrachtet ist Wut generell gesehen nicht salonfähig. Anderseits gibt es immer mehr «Wutbürger», übrigens ein neues Modewort. Menschen, die ihrer Wut in einem «shitstorm» via elektronische Medien freien Lauf lassen, oder Phänomene wie die PegidaBewegung, wo Menschen sich als Wutbewegte zusammenfinden. Wir haben in unserer Gesellschaft ein ambivalentes Verhältnis zur Wut: Entweder wird sie total tabuisiert oder dann richtig heftig ausgelebt. Eine angemessene Dosierung der Wut fällt uns schwer. Das liegt vielleicht auch in der Natur der Wut. Wut in den Religionen und in der Philosophie Der Buddhismus gilt für viele als die coolste Religion. Wut ist neben Gier, Hass und Selbsttäuschung Hauptlaster und Wurzel allen Übels und Leidens und muss überwunden werden. Die stoische Philosophie betrachtet Wut als etwas Unwürdiges und Zerstörerisches und rät dazu, sie im Keim zu ersticken. Das Christentum ist davon beeinflusst. Jesus rät in der Bergpredigt dazu, die andere Wange hinzuhalten und preist die «Friedfertigen» selig. Allerdings kann Jesus auch anders: Händler, die den Tempelvorhof in Jerusalem zum Marktplatz umfunktionieren, bringen Jesus «auf die Palme». Er wirft ihre Tische um und wird so richtig zornig. Den unfairen und entwürdigenden Prozess gegen seine Person lässt Jesus dann aber wieder scheinbar cool über sich ergehen – sogar er scheint den Umgang mit Wut nicht immer angemessen dosieren zu können oder zu wollen. Der alttestamentliche Gott ist sehr oft wütend. Er zürnt dem Volk Israel, dass es sich Mal für Mal nicht an seine Gebote hält. Was heisst «angemessen»? Ich wage eine Definition von Wut: Wut kommt immer dann auf, wenn sich die Umwelt bzw. die Wirklichkeit (Mitmenschen, Computer, etc.) nicht so verhalten, wie wir es gerne hätten. Unsere Erwartungen werden enttäuscht, unsere Grenzen werden verletzt. Klar ist: Unterdrückter Ärger ist wie Gift. Mein Beispiel mit dem Computerproblem veranschaulicht dies sehr schön. Allerdings ist unkontrolliertes Ausrasten auch nicht generell empfehlenswert, letztlich ungesund und zerstörerisch. Übrigens sagen psychologische Studien, dass Frauen ihre Wut stärker unterdrücken als Männer. Der Philosoph Aristoteles fragt deshalb: Was ist das rechte Mass? Wieviel Wut muss rausgelassen werden, damit wir uns nicht selbst verleugnen? Wenn diese Frage richtig beantwortet wird, könne Wut sogar eine nützliche Kraft sein: Sie kann uns sogar dazu mobilisieren, für mehr Gerechtigkeit und für uns selber einzustehen. In einer Gesellschaft, in der Wut nicht salonfähig ist, sind wir es wohl gar nicht richtig gewohnt, Wut als Wut zu erkennen. Nochmals zurück zu meinem Computerbeispiel: Simpel ausgedrückt habe ich gar nicht gespürt, dass ich wirklich wütend war. Ein Satz eines «Wutexperten», den ich mir deshalb gemerkt habe: «Ärger erkennen und benennen zu können hilft schon ungemein.» Und ein zweiter Schritt wäre dann: die aristotelische Mitte zu finden zwischen unterdrückter Wut und der Wut freien Lauf lassen, also die Wut zu «regulieren». Das heisst die Wut auszudrücken, ohne dass sie destruktiv gegen mich selbst oder andere ist. Wut «regulieren»: auch im Glauben und in der Kirche? Ich frage mich, ob es unserem Glauben und unserer Kirche nicht Fortsetzung auf Seite 2 Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 10 25.09. 2015 Fortsetzung von Seite 1 auch gut tun würde, den Umgang mit Wut einzuüben. Wenn ich nochmals an meine vorläufige Definition von Wut denke: Wut entsteht dann, wenn sich die Wirklichkeit nicht so verhält, wie wir es gerne hätten. Genau das ist doch auch das Thema des Glaubens: Dass wir im Gebet, vor Gott, in der Kirche das auf den Tisch bringen, womit wir nicht zurechtkommen in unserer Welt. Nur bezeichnen wir es normalerweise nicht als Wut, sondern als «Krise», «Zweifel», «Problem». Aber ist es nicht oft schlicht und einfach Wut, die wir nicht zu benennen wagen? Ich wünschte mir eine Kirche, in der wir etwas ungehemmter im Umgang mit der ungeliebten und nicht salon- bzw. kirchenfähigen Wut werden könnten. Denn im Grunde genommen macht es uns die Bibel vor. Oft hört man das Vorurteil gegenüber dem Alten Testament, dass es blutrünstig sei und von einem zornigen Gott erzähle. Vielleicht ist aber gerade das Erzählen, Wiedererzählen, Weitertragen und Niederschreiben, Hören und Lesen dieser Geschichten eine Art kreative Wutregulierung. Vielleicht können wir diese Geschichten nur dann verstehen, wenn wir einen Zugang zu unserer eigenen Wut gefunden haben, uns auch eingestehen, dass wir diese Wut in uns tragen. Wenn Kain den Abel erschlägt, wenn die Israeliten Jericho zum Einsturz bringen, wenn Gott die Philister durch die Hand eines Israeliten zu Hunderten umkommen lässt, könnten wir diese Geschichten dazu nützen, unsere eigenen Wutgeschichten ans Tageslicht zu bringen und sie zu regulieren. Das wäre dann eine ganz neue Lesart der Bibel. Hier ein paar Bibelstellen für Lesende, die es ausprobieren möchten: Gen 4 (Kain und Abel) Gen 19 (Sodom und Gomorrha) Ex 13ff (Auszug aus Ägypten). Viel Vergnügen und viel gut regulierte Wut wünsche ich Ihnen! Adrian Papis-Wüest Über unseren Umgang mit Sterben und Tod - eine praktische Orientierung «Sterben für Anfänger» «Sterben und Tod ganz praktisch» Mittwoch, 21. Oktober 2015, 19.30 Uhr, Reformierte Kirche Rüschlikon Kurzreferate und anschliessender Austausch mit den Referenten, deren Beruf ganz praktisch mit dem Sterben und dem Umgang mit dem Tod zu tun hat. Moderation: Pfrn. A. Schomburg «Würdig sterben: Möglichkeiten und Grenzen» Mittwoch, 28. Oktober 2015, 19.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Langnau am Albis Zwei Wege der Lebensbewältigung: Zwei Repräsentanten der aktiven Sterbebegleitung («EXIT») und der Paliativcare im Gespräch. Anschliessender Austausch mit den Referenten. Moderation: Pfrn. A.-C. Hopmann «Mein Leben in Worten» Sonntag, 8. November 2015, Nachmittag (genaue Zeitangabe folgt), Reformierte Kirche Rüschlikon Ein biographische Schreibwerkstatt. Referentin: Cornelia Schinzilarz (Philosophin, Theologin, Supervisorin und Entwicklerin des Kommunikationsmodells Gerechtes Sprechen) Moderation: Pfrn. A. Schomburg und Pfrn. A.-C. Hopmann Fahrdienst Ein Fahrdienst von Rüschlikon nach Langnau ist mit vorausgehender Anmeldung bis Montag vor dem jeweiligen Anlass an Martin Caveng, 079 742 50 04 [email protected] möglich. Ein Fahrdienst von Langnau nach Rüschlikon ist mit Anmeldung bis Montag vor dem jeweiligen Anlass an das Sekretariat Reformierte Kirchgemeinde Langnau, 044 713 31 03, [email protected] möglich. Anita Schomburg und Anne-Carolin Hopmann Gospel Sing Projekt Weihnachten 2015 mit zwei Auftritten «SängerInnen gesucht» Singend in den Herbst und durch die Adventszeit? Wer das möchte, ist herzlich eingeladen, zusammen mit dem Gospelchor Langnau und Band am Gospel Sing Projekt unter der Leitung von Pfarrer Adrian Papis teilzunehmen. Für die beiden Auftritte in der Advents- und Weihnachtsszeit werden abwechslungsreiche Songs aus der afrikanischen und afroamerikanischen Gospeltradition einstudiert. Das Repertoire wird aus einer Mischung von christmas carols, sowie traditionellen und modernen Gospelsongs bestehen. Dieses Projekt eignet sich für alle, jung und alt, die gerne einmal ein bisschen «Gospelluft» schnuppern möchten, ohne gleich verbindlich einem Chor beitreten zu müssen. Notenkenntnisse oder Chorerfahrung werden nicht vorausgesetzt. Auftritte: - Sonntag, 29. November 2015, Pro Senectute Adventsfeier, 14.00 Uhr, Schwerzi Langnau - Donnerstag, 24. Dezember 2015, 17.00 Uhr, Lichterholen am Weihnachtsabend, ref. Kirche Langnau Proben: immer dienstags, 19.45 Uhr, reformierte Kirche Langnau, 20. Okt./27. Okt./3. Nov./10. Nov./17. Nov./24. Nov./1. Dez./ 8. Dez./15. Dez./22. Dez., sowie Probesamstag: 14. Nov., ganzer Tag Infos/Anmeldung bis 15. Okt. 2015 bei: Pfarrer Adrian Papis, Tel. 044 713 34 77, [email protected] Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 10 25.09. 2015 Regionaler Gottesdienst zum Reformationssonntag am 1. November 2015 in der reformierten Kirche Adliswil Entwurzelt? Verwurzelt! Nach dem grossen Erfolg vom vorigen Jahr wird der Reformationssonntag 2015 ebenfalls regional gefeiert. Die vier KLAR-Kirchgemeinden – Kilchberg, Langnau, Adliswil und Rüschlikon – werden wiederum eingeladen, zu einem Gottesdienst mit Abendmahl am Sonntag, 1. November, 10 Uhr, dieses Mal in Adliswil zusammen zu kommen. Seit dem Reformationssonntag 2014 sind sich die vier KLAR-Gemeinden im Rahmen des kantonalen Projekts „KirchGemeindePlus“ näher gekommen. Gespräche auf diversen Ebenen finden regelmässig statt; Infos werden gegenseitig ausgetauscht. Der im vergangenen Juli begonnene Kanzel-Tausch sollte auch als konre- tes Zeichen in der Region wahrgenommen werden. Trotzdem hat man Angst, etwas Liebgewonnes zu verlieren. Mit dem Voranschreiten des Zusammenwachsens wird die Kirche künftig nicht mehr „nur“ im Dorf bleiben. Einige reagieren darauf mit Befremdung und fühlen sich entwurzelt. In diesem Zusammenhang will der Reformationssonntag 2015 etwas Positves zum aktuellen Reformprozess beitragen. Er soll beispielhaft zeigen, dass man im kirchlichen Leben und christlichem Glauben doch weiterhin verwurzelt werden und bleiben kann – auch dann, wenn die vier KLAR-Gemeinden mehr und mehr zusammen wachsen. Darum heisst das diesjährige Thema: „Entwurzelt? Verwurzelt!“ Seit Monaten plant ein Vorbereitungsteam den Gottesdienst. Vier Pfarrpersonen wirken mit. Die Orgelmusik wird vierhändig dabei gespielt. Unmittelbar nach dem Gottesdienst wird als Zeichen fürs zukünftige Zusammenwachsen der vier Kirchgemeinden ein Baum bei der Kirche im Rahmen einer besinnlichen Kurzfeier gepflanzt. Anschliessend begegnen sich alle beim Apéro im Kirchgemeindehaus, wo ein Kinderprogramm schon während des Gottesdienstes angeboten wird. Kuchenspenden sind willkommen und können dort vor dem Gottesdienst abgegeben werden. Da die Zahl der Parkplätze in der Nähe der Kirche sehr beschränkt ist, wird auf den Ortsbus (Linie 152) hingewiesen. Am besten kann man das Auto an der Obertilistrasse parkieren oder im Zentrum, beispielsweise bei der Migros oder der Wachtbrücke. Wie an jedem Sonntag wird auch ein Fahrdienst organisiert. Das Zusammenwachsen der vier KLAR-Gemeinden nimmt zunehmend feste Gestalt an. Miteinander verwurzelt werden bedeutet Neuland entdecken. Fassen Sie Mut und wachsen Sie mit! Für die Vorbereitungsgruppe: Ralph Miller, Pfarrer Im VaKi 2015 fielen Mauern um... 17 Väter und 30 Kinder haben das erste Septemberwochenende im Solothurner Jura verbracht. Leitthema des Wochenendes war die biblische Geschichte der Eroberung Jerichos durch Josua. So wurden auf spielerische, kreativ-künstlerische und musikalische Art und Weise Flüsse überquert und Mauern überwunden. Es hatte vieles Platz an diesem Wochenende. Väter und Kinder arbeiteten Hand in Hand intensiv an der Mauer von Jericho, die später spektakulär zum Einsturz gebracht wurde. Kinder spielten ganz ohne Väter für sich, die älteren Kinder übten sich als Babysitter für die Jüngeren. Väter spielten ganz ohne ihre Kinder eine Runde Uno oder Brändi Dog. Väter spielten aber auch mit bzw. gegen ihre Kinder Pingpong. Eine Gruppe Kinder fand sich plötzlich in der Küche ein und half dem Kochteam beim Zopfbacken. Diesem gebührt übrigens ein grosses Dankeschön. Väter und Kinder sangen gemeinsam «drüü chliini Wölfli» Wenn Väter die Mauern von Jericho spielen und Kinder sie zu durchbrechen versuchen... und «laudato si». Väter assen den am Nachmittag gebackenen Zopf als Bettmümpfeli. Kinder tauchten plötzlich zur späten Stunde nochmals auf und wollten auch Zopf, denn schliesslich hatten sie ihn ja gebacken. Väter und Kinder diskutierten, für wen der Zopf eigentlich gedacht war. Kinder hatten Heimweh, Väter trösteten. Väter und Kinder brätelten wieder in Eintracht Schlangenbrot, Bratwürste und Cervelats, das Heimweh war vergessen. Väter putzten das Haus, wobei einige sich so ins Zeug legten, dass ihre Ehefrauen es wohl kaum für möglich halten würden. Kinder spielten unterdessen draussen. Väter und Kinder kehrten zufrieden, aber müde wieder nach Langnau zurück. Der Pfarrer hofft, dass Väter und Kinder in diesem Jahr, bis zum nächsten Vaki, mit Gottes Hilfe noch viele Flüsse überqueren und viele Mauern, die im Leben hinderlich sind, abbauen oder einstürzen können. Adrian Papis Was gibt es hier zu entdecken? Ein Experiment zeigt die Kraft des Schalles. Beilage der Zeitung «reformiert.» Nr. 10 25.09. 2015 Ökumenische Seniorenferien 2015 Sonnige Tage in Magliaso Wohl denen, die auf der Warteliste mutig verharrt und ihre Koffer erst im letzten Moment gepackt haben, um an den ökumenischen Seniorenferien der Kirchgemeinden Langnau am Albis spontan teilzunehmen. Gar mancher der 32 Seniorinnen und Senioren liess die wärmeren Kleider zu Hause, weil der Wetterfrosch einen strahlendblauen Himmel voraussagte. So lenkte unser junger Chauffeur Herr Jankovic eine gutgelaunte Schar, begleitet von einem neuen Team, im Reisebus durch die Strassen und Massive des Gotthardpasses Richtung Tessin, nur unterbrochen von einem feinen Mittagessen im Ristorante Alla Botte in Pollegio. Im komfortablen Bus fuhren wir recht entspannt ins Centro Magliaso, wo wir nach einem Willkommensdrink im Haus Platano und im Haus Paradiso die Zimmer beziehen konnten. Am Sonntagmorgen bedienten wir uns wie jeden Tag danach am reichhaltigen Morgenbuffet, um bei der anschliessenden Morgenbetrachtung auch geistig gestärkt in den Tag zu gehen. Das Ziel unseres ersten Ausfluges war der Monte Caslano. Hier gab es für die fusstüchtigen Seniorinnen und Senioren einen wunderschönen Spaziergang, der uns um den Monte Caslano führte. In Caslano selber stärkten wir uns anschliessend mit Getränken und einer tollen Aussicht auf den Luganersee. Am Montagnachmittag trauten wir uns dann in die höheren Lagen und machten einen Ausflug auf den Monte Lema. Nach einer aufregenden Fahrt in einer dreier Kabinenseilbahn verliessen die marscherprobten Wanderer die Gruppe, um entlang des Berges die Aussichten zu erkundschaften. Anschliessend stiegen wir wieder in den wartenden Bus bei der Seilbahnstation. Wie jeden Abend war nach dem Nachtessen ein entspannter Ausklang in geselliger Runde angesagt. Am Dienstagnachmittag fuhren wir mit dem Schiff von Lugano nach Porlezza und genossen die Aussichten und das italienische Eis. Der Rest des Tages gehörte dem strahlendblauen Himmel, dem hauseigenen Pool oder einem lauschigen Plätzchen am See zum Ausruhen. Am Mittwoch machten wir uns für einen Tagesausflug mit unserem Bus auf den Weg nach Luino und waren gespannt, was wir wohl alles erleben würden. Bummeln auf dem Markt war nämlich angesagt. Zum Mittagessen fanden wir uns in einer typischen italienischen Trattoria am Piazza Libertà ein und liessen uns von Spaghetti und Lasagne verwöhnen. Das Eis war der krönende Abschluss eines gelungenen Ausfluges und sollte, wie wir bald merkten, nicht die letzte Überraschung der Woche gewesen sein. Die Morgenbetrachtung über verschiedene Persönlichkeiten war auch am Donnerstag vollzogen, um dann einen erlebnisreichen Tag in Ascona und Locarno zu geniessen. Das Pflaster in Ascona führte uns ans Wasser und in die Cafès. Ernst Wäspe machte uns während der Fahrt auf viele Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Ein bunter Tag mit verschiedenen Beiträgen liess uns dann zufrieden und müde in die Betten steigen. Am Freitag stand ein Überraschungstag an. Geheimnisvoll machten wir uns mit unserem Chauffeur auf den Weg und wussten noch nicht, dass wir an einem Tag die ganze Schweiz erleben würden. Wir fuhren nach Melide ins Swissminiatur. Gekrönt wurde diese Überraschung von einer Heimfahrt mit dem Schiff von Melide nach Caslano und dem abendlichen Ausflug auf den Monte San Salvatore am Ufer des Luganersees. Dem Geschick unseres Chauffeurs und unseres Teams war es zu verdanken, dass alle unsere Koffer am Samstagmorgen vor den Zimmern abgeholt wurden und gespickt mit Andenken ihren richtigen Platz im Bus fanden. Denn nach dem Mittagessen war es Zeit zum Abschied nehmen. Die Heimreise über den San Bernardinopass wurde durch einen Cafèstopp unterbrochen, um dann die letzte Etappe Richtung Langnau anzutreten. Und so liegen die ökumenischen Seniorenferien nun hinter uns, in denen man viele Eindrücke, viele Freundschaften, bereichernde Begegnungen und die fürsorgliche Betreuung des neuen Teams erleben durfte. Allen, die zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben, sei herzlich gedankt! Anita Schomburg
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