ENDLICH - MVZ im Helios

THERAPIE
HEILEN & HELFEN
ENDLICH
WAS IHNEN DER ARZT
VERSCHREIBT
SCHMERZFREI!
Welche Therapien helfen dem Rücken?
„Oft führt die Kombination verschiedener Behandlungsmethoden zum Erfolg“, sagt Felix Söller,
Facharzt für Orthopädie, Akupunktur, Chirotherapie
und Sportmedizin vom Medizinischen Versorgungs-Zentrum (MVZ) in München.
Ein Überblick über die wichtigsten Heilmethoden:
Manchmal schleichen sie sich an – dann
zwickt es jeden Tag ein bisschen mehr im
Kreuz. Manchmal fluten sie den Körper –
dann tut es binnen Sekunden höllisch weh:
Rückenschmerzen sind höchst individuell.
Und so müssen sie auch behandelt werden.
Mit welchen Methoden, erfahren Sie hier
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BUNTE
GESUNDHEIT
00 | 2015 | 2015
TEXT: ELLEN WARSTAT; FOTO: JIRI/MAURITIUS IMAGES
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Heilreize setzen
Wärme ist der Klassiker, um Muskelverspannungen zu lösen. Egal, ob
Fango, Naturmoor- oder Warmluftanwendungen in der Physiotherapie: Alles fördert die Durchblutung. „Dadurch ist der Körper in der
Lage, Schmerzstoffe schneller abzutransportieren“, erklärt Dr. Söller.
Therapeutischer Ultraschall erwärmt ebenfalls das Gewebe und
gehört auch zur muskulären Schmerzbehandlung in der Physiotherapie.
Strom: Akute, muskulär bedingte Beschwerden lassen sich mit
circa zwei bis vier je 15-minütigen Sitzungen mit Tiefenreizstrom
lindern. Bei chronischen Schmerzen kommt das TENS-Gerät zum
Einsatz. „Damit wird eine oberflächliche Strombehandlung durchgeführt, die Schmerzrezeptoren werden entleert und so nach und
nach das Schmerzgedächtnis abtrainiert. Damit sich Wirkung zeigt,
muss man sie mindestens vier- bis fünfmal pro Tag anwenden“, sagt
Orthopäde Söller. Deshalb bekommen die Patienten das Gerät oft
mit nach Hause.
LTD-Lasertherapie geht in die Tiefe und kann z. B. hilfreich
sein, wenn der Bereich zwischen Muskel und Sehnen im Iliosakralgelenk Probleme macht. Dabei fährt die Diode etwa
zwanzig Minuten lang über die schmerzende Körperregion. Eine
Sitzung kostet circa 15 Euro.
Magnetfeldtherapie steigert den Stoffwechsel der Körperzellen. So
fördert sie unter anderem Heilungsprozesse bei Osteoporose und
lindert Schmerzen, die durch Bandscheibendegeneration entstehen.
Dr. Söller: „Wichtig ist jedoch, dass dabei mit Spulen gearbeitet wird,
die Wechselfelder mit der medizinisch richtigen Dosierung erzeugen
(z. B. Magnetodyn).“ Die Behandlung erfolgt in neun je 30-minütigen Sitzungen – das kostet circa 20 Euro pro Sitzung.
Strecktherapie mit dem SpineMed-Tisch ist eine Form der modernen Bandscheibenbehandlung. Im MVZ Helios setzt man sie meist
bei chronischen Beschwerden ein. Damit lässt sich der betroffene
Zwischenwirbelraum computergesteuert sehr sanft dehnen. Das
entlastet die Bandscheibe. Nötig sind etwa zehn bis 15 Behandlungen, je circa 45 Euro.
Akupunktur kann Schmerzen deutlich verringern – egal, ob muskulär oder nervlich bedingt. Sie sollte jedoch erst nach der akuten
Entzündungsphase beginnen. Im Bereich der Lendenwirbelsäule
Kassenleistung, sonst circa 20 Euro pro Sitzung.
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HEILEN & HELFEN
SANFTE
MOBILISATION
Der Osteopath löst
verfilzte Faszien.
Dadurch kann sich
der Rücken wieder
entspannen
Minimalinvasive Eingriffe
Bandscheiben-OPs nahmen
von 2006 bis 2014
um 12,2 % zu. Das belegen
Zahlen der Barmer GEK
42 BUNTE GESUNDHEIT | 2015
Manuelle Therapie: Die speziellen Handgrifftechniken eignen sich sowohl zur Schmerzlinderung als auch
zur Mobilisation bei Bewegungseinschränkungen.
Osteopathie: Bei dieser ganzheitlichen Behandlungsform löst der Therapeut Gewebespannungen durch bestimmte Grifftechniken und stellt so die Bewegungsfreiheit wieder her. Ab circa 90 Euro pro Sitzung. Einige
gesetzliche Krankenkassen bezahlen die Therapie.
Nachfragen lohnt sich also!
Chirotherapie darf nur ein speziell ausgebildeter Arzt
durchführen. „Dabei renkt er keineswegs Wirbel ein,
sondern überdehnt die Muskulatur an der betroffenen
Stelle. Dieser Impuls unterbricht den Schmerzkreislauf,
die Verspannung lässt nach und die akute Wirbelblockade kann sich lösen“, erklärt der Münchner Rückenspezialist Söller.
Triggerpunkt-Therapie: Muskelknötchen, von denen
Schmerzen ausstrahlen, lassen sich per kreisender
Druckmassage – z. B. mit dem Daumen oder einem
stumpfen Gegenstand – betäuben. Die Stimulation
entleert die Schmerzrezeptoren. Deshalb sollten Trigger möglichst täglich behandelt werden – entweder
vom Physiotherapeuten oder (nach Anleitung eines
Experten) in Selbsthilfe.
wurzeln. Das Ganze dauert nur 20 bis 30 Minuten.
Therapie mit der Multifunktionselektrode: Der Arzt
bringt sie durch einen kleinen Hautschnitt unter bildgebender Kontrolle zum Nerv und beruhigt ihn durch
gepulsten Radiofrequenzstrom. Die Wirkung des Verfahrens lässt sich auf die Stimulation des Rückenmarks
und die damit verbundene Bildung schmerzhemmender körpereigener Substanzen zurückführen. Dr. Söller setzt die Elektrode z. B. bei chronischen Bandscheibenbeschwerden und Nervenreizungen ein.
Katheterverfahren: Anders als bei den zuvor genannten minimalinvasiven Verfahren ist dabei ein kurzer stationärer Aufenthalt nötig. Der Katheter wird
unter lokaler Betäubung und Röntgenkontrolle über
den Wirbelkanal exakt an die entzündete oder eingeengte Stelle des Nervs geführt. Über ihn leitet man
dann entzündungshemmende und schmerzstillende Substanzen ein – außerdem konzentrierte Kochsalzlösung, die das umliegende Gewebe entwässert
und schrumpft. Diese Prozedur muss über drei Tage
mehrmals wiederholt werden und ist z. B. bei schweren Bandscheibenvorfällen, Spinalkanalstenose und
schmerzhaften Narbenverwachsungen nach Wirbelsäulen-Operationen einsetzbar.
Implantate setzen: Es gibt sie für unterschiedliche
Probleme. Mit einem in Deutschland noch relativ
neuen Verfahren können degenerierte Bandscheiben repariert werden. Experten halten die Methode
für vielversprechend. So funktioniert sie: Über eine
Spinalkanüle gelangen Hydrogel-Stäbchen in den Gallertkern der Bandscheibe. Dort nehmen sie Flüssigkeit auf, vergrößern sich und polstern so den kaputten
Puffer wieder auf. Auch bei schwerer IliosakralgelenkArthrose kann ein Implantat den Schmerz verringern.
Man versteift das ohnehin wenig bewegliche Gelenk
mit einer Art Titandübel.
Kyphoplastie: Bei Osteoporose brechen häufig Wirbelkörper. Sie lassen sich durch einen speziellen Ballon,
der unter Röntgenkontrolle über eine Kanüle vor Ort
gebracht wird, wieder aufrichten und anschließend
mit flüssigem Knochenzement stabilisieren.
Medikamentöse Behandlung
FOTOS: MICHAEL TIMM, BSIP/MAURITIUS, SHUTTERSTOCK (2)
PRÄZISE ARBEIT
Mithilfe von bildgebenden Verfahren können
Chirurgen hauchfeine
Instrumente exakt
zur Wirbelsäule führen
Mini-Schnitte, Mini-Instrumente, schnelle Regeneration: Die modernen minimalinvasiven Verfahren
sind wesentlich schonender für den Patienten als eine
große OP. Trotzdem sollten sie nur eingesetzt werden,
wenn konservative Therapien nicht helfen.
Infiltrationen: Sie können gegen chronische Schmerzen helfen, die durch gereizte Nerven entstehen – z. B.
bei Ischialgie oder schweren Bandscheibenvorfällen.
Dabei setzt Dr. Söller unter Ultraschall-Bildgebung
eine Injektion mit einem Betäubungsmittel, oft gemischt mit Cortison, in die Nähe der gereizten Wurzel.
Laserbehandlung: Das Verfahren heißt Perkutane
Laser-Diskus-Dekompression oder kurz PLDD. Dabei wird unter örtlicher Betäubung des Patienten und
Röntgenkontrolle eine Laserfaser über eine dünne
Punktionskanüle zur geschädigten Bandscheibe geschoben und der vorgetretene Gallertkern per Hitze
geschrumpft. Das nimmt den Druck von den Nerven-
Linderung per Hand
Tabletten: Schmerzen und Entzündungen lindern nichtsteroidale
Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen.
Niedrig dosiert gibt es sie auch rezeptfrei in der Apotheke. „Da die
Medikamente unter anderem auf den Magen schlagen können, sollte man sie ohne ärztlichen Rat nicht länger als ein bis zwei Wochen
nehmen“, warnt Dr. Söller. Von den sogenannten Cox-2-Hemmern
rät er eher ab, da sie gegenüber den NSAR keinen Vorteil, aber z. B.
ein höheres Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko mit sich bringen.
Starke Schmerzen lindern die Wirkstoffe Metamizol oder Tramadol.
Letzterer gehört zur Gruppe der Opioid-Schmerzmittel, die direkt
im Gehirn und Rückenmark ihre Wirkung entfalten. Im Gegensatz
zu anderen Opioiden gibt es bei diesem Medikament aber weniger Nebenwirkungen, auch die Suchtgefahr ist viel geringer. Alle anderen Opioide (z. B. Morphium) sollten grundsätzlich nur bei sehr schweren chronischen Schmerzen
eingesetzt werden. Verursachen Muskelverspannungen
die Rückenbeschwerden, verordnet Orthopäde Söller
für fünf bis sieben Tage ein Muskelrelaxans mit dem
Wirkstoff Flupirtin.
Spritzen: Wenn Tabletten nach zwei, drei Tagen
nicht wirken, lassen sich Triggerpunkte direkt durch
neuraltherapeutische Lokalanästhesie betäuben. „Diese
Spritzen sind gut verträglich. Denn sie sind niedrig dosiert
und wirken nur lokal“, so Dr. Söller.
SCHNELLE HILFE
Medikamente lindern die
Pein. Das verhindert
die Entstehung eines
Schmerzgedächtnisses
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HEILEN & HELFEN
STRESS ABBAUEN
Täglich ein paar
Minuten autogenes
Training nimmt Druck
vom Rücken
WIE SIE SICH SELBST HELFEN
Multimodale
Therapie
Behandlung im Schmerzzentrum: Halten Beschwerden länger als drei Monate
an, gilt man als chronischer Schmerzpatient. In solchen Fällen kann der
stationäre oder tagesstationäre Aufenthalt in einer Schmerzklinik eine
Besserung bringen. Die Bausteine der
Behandlung werden dort fachübergreifend von Orthopäden, Neurologen,
Physiotherapeuten und Psychologen
auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Dazu gehören z. B. Krankengymnastik, manuelle Therapie,
Entspannungs- und Verhaltenstraining, medikamentöse Therapie und
psychologische Betreuung. Adressen
von Schmerzzentren finden Sie unter
www.dgschmerzmedizin.de
Operationen
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Mikrochirurgie: Kann ein degenerativer Schaden oder eine Verletzung der
Wirbelsäule nicht minimalinvasiv behoben werden, kommen die modernen
OP-Techniken der Mikrochirurgie zum
Einsatz. Dabei wird über einen zwei bis
drei Zentimeter großen Schnitt operiert. Grundsätzlich gilt jedoch: Eine
OP ist immer mit Risiken verbunden
und Schmerzfreiheit danach nicht garantiert. „Deshalb sollte sie immer letzter Ausweg sein – z. B., wenn es bei einem schweren Bandscheibenvorfall zu
Lähmungserscheinungen kommt“, sagt
Orthopäde Söller. „Oder falls ein Patient auch nach allen konservativen und
minmalinvasiven Therapien nach wie vor
unter starken Schmerzen leidet.“
ADCT-Verfahren: Muss im Rahmen
einer Operation überstehendes Bandscheibengewebe entfernt werden, um
die Nervenwurzel zu entlasten, können aus diesem Gewebe im Labor neue
Bandscheibenzellen gezüchtet werden.
Der Patient bekommt sie nach etwa drei
Monaten in die operierte Stelle injiziert
und hat damit eine biologisch erneuerte, elastische Bandscheibe.
Entspannen lernen
Heute sind sich nahezu alle Schmerzforscher einig,
dass Stress Gift für unseren Rücken ist.
Autogenes Training: Wenn die Rückenmuskeln unter
Dauerspannung stehen, relaxt die AutosuggestionsTechnik Körper und Psyche. Man wiederholt dabei
formelhafte Redewendungen wie „Ich bin ganz ruhig, nichts kann mich stören“. Das überzeugt langfristig das Unterbewusstsein, tatsächlich daran zu
glauben. Autogenes Trainung muss ein paar Wochen
geübt werden, bis es richtig klappt. Seine Wirkung
ist wissenschaftlich nachgewiesen. Gruppenstunde (z. B. bei Volkshochschulen) um 10 Euro. Viele
Krankenkassen beteiligen sich an den Kursgebühren.
Achtsamkeitstraining: Auch die Wirkung der Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) ist belegt.
Das Training beinhaltet meditative Übungen in
Ruhe und Bewegung. Durch sie lernt man, seinen
Gedanken und Gefühlen Aufmerksamkeit zu schenken, ohne sie zu bewerten. 8-Wochen-Kurs zwischen
300 und 350 Euro, in der Regel beteiligen sich die
Kassen an den Kosten. Anbieter unter www.mbsrverband.de
Nur jeder zweite Operierte
ist mit dem Ergebnis des Eingriffs
uneingeschränkt zufrieden
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson:
Das Grundprinzip besteht darin, eine Muskelgruppe nach der anderen kurz fest an- und dann zu entspannen. Diese Technik ist schnell erlernbar, z. B.
in Fitnessstudios und Volkshochschulen. Gruppenstunde um 10 Euro. Manche Krankenkassen beteiligen sich an den Kursgebühren.
Alternative manuelle
Therapien ausprobieren
HIGHTECH Selbst bei
großen OPs sind große
Schnitte oft unnötig
FOTOS: MAURITIUS IMAGES (3), PRIVAT
TEAMWORK ergibt bei
chronischem Schmerz
den besten Therapieplan
DR. FELIX SÖLLER
Der ehemalige
Tennisprofi ist Facharzt für Orthopädie,
Akupunktur, Chirotherapie, Anti-Aging
Medizin und
Sportmedizin am
Medizinischen
Versorgungs-Zentrum in München
Rückenschmerzen vorbeugen, leichte
Beschwerden eigenhändig lindern.
Wie das geht, ist individuell verschieden.
Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut!
Rolfing ist nicht wissenschaftlich anerkannt, deshalb muss man es
sich selbst „verschreiben“. Es kann helfen, wenn Rückenschmerzen
die Folge von Fehlhaltung sind. Rolfing setzt sich aus zehn aufeinander aufbauenden Sitzungen zusammen, in denen der Therapeut verfilztes Bindegewebe mit bestimmten Handgriffen löst. Eine Einheit
kostet 90 bis 120 Euro. Therapeuten unter www.rolfing.org
Myoreflextherapie: Das ganzheitliche Behandlungskonzept vereint
u. a. Wissen aus Osteopathie, Traditioneller Chinesischer Medizin
(TCM) und Neuraltherapie. Zum einen bearbeitet der Therapeut manuell Druckpunkte an den Muskelansätzen und löst so übermäßige
Spannung in der Muskulatur. Das entlastet die Wirbelsäule. Zum
anderen wird der Patient angeleitet, zu Hause Übungen durchzuführen, welche die Muskeln zugleich dehnen und kräftigen. Bei
Bandscheibenbeschwerden braucht man in der Regel sechs bis zehn
Sitzungen, je 60 bis 100 Euro, Therapeuten unter www.myoreflex.de
In
Bewegung
bleiben
FPZ-Konzept: Diese Trainingstherapie wird nach einer
gründlichen Analyse individuell
auf jeden Patienten zugeschnitten. Zu ihren Bausteinen gehören
u. a. Krafttraining an den FPZ-Hightech-Geräten und spezielle Gymnastik. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür. Mehr unter
www.fpz.de Core-Training: Gymnastische Übungen im Stehen, Sitzen und Liegen kräftigen gezielt
die Rumpfmuskulatur. Viele
Fitnessstudios bieten Kurse an. Mehr zum Sport
für den Rücken ab
Seite 49.
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HEILEN & HELFEN
„Diese Mittel beschleunigen den Heilungsprozess“,
sagt Dr. Markus Wiesenauer aus Kernen-Stetten
bei Stuttgart. Deshalb rät er, die schulmedizinische
Therapie wie folgt homöopathisch zu unterstützen.
Einzelmittel: Bei einem akuten Bandscheibenvorfall mit extremen Bewegungsschmerzen zwei bis
drei Tage alle zwei Stunden fünf Globuli Bryonia
D6 nehmen, dann auf dreimal täglich fünf reduzieren. Lachnanthes tinctoria D6 lindert einen steifen Hals – dreimal täglich eine Tablette lutschen.
Aesculus D6 passt, wenn der untere Rücken verspannt ist – dreimal täglich fünf Globuli. Quält ein
Hexenschuss, stündlich im Wechsel fünf Globuli
Bryonia D6 und eine Tablette Cuprum metallicum
D6 einnehmen.
Kuren: Nach der Akutphase eines Bandscheibenvorfalls therapiebegleitend Rhus toxicodendron
D12 und Hypericum D6 drei Monate lang im dreiwöchigen Wechsel nehmen – je dreimal täglich fünf
Globuli. Paloondo D12 und Calcium fluoratum D12
entspannen die Rückenmuskulatur – ebenfalls alle
drei Wochen im Wechsel dreimal täglich fünf Globuli. Wenn Osteoporose oder Wirbelabnutzung
schuld am Schmerz sind, wie folgt kuren: drei Monate im dreiwöchigen Wechsel Hekla lava e lava D6
dreimal täglich eine Tablette und Paloondo D12
dreimal täglich fünf Globuli. Einen Monat pausieren und erneut eine dreimonatige Kur. „Der Wechsel der Mittel hat den Vorteil, dass immer wieder ein
neuer Heilreiz gesetzt wird. Das macht die Behandlung wirksamer und verhindert Gewöhnungseffekte“, erklärt Dr. Wiesenauer. Mehr Tipps und Infos:
„Maxi Quickfinder Homöopathie“, GU, 24,99 Euro.
Rat aus der Apotheke
Wärme: Gegen Verspannung helfen Pflaster mit Capsaicin (z. B.
ABC-Pflaster) oder Wärmeumschläge mit Eisenpulver (z. B. ThermaCare). Sie wirken mehrere Stunden lang.
Salben: Leichte Schmerzen lassen sich oft äußerlich durch ein
Schmerzgel mit Ibuprofen (z. B. Doc) oder Diclofenac-Natrium
(z. B. Diclo-ratiopharm) lindern.
Nahrungsergänzung: Geschädigte Nerven führen zu Beschwerden im Kreuz? Dann kann die Kombination aus Vitamin B12,
Folsäure und dem Zellbaustein Uridinmonophosphat (z. B.
Keltican forte) ihre Regeneration beschleunigen.
Phytotherapie: Studien zeigen, dass Teufelskralle (z. B.
Teltonal) und Weidenrinde (z. B. Proaktiv 480 mg)bei
Rückenschmerzen helfen. Der Wirkstoff Urushiol aus
dem eichenblättrigen Giftsumach (z. B. Rubax) lindert
rheumatische Beschwerden.
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FOTOS: PREBEN S. KRISTENSEN/LAIF, MCPHOTO/IMAGO
Auf Homöopathie setzen
ALTERNATIVE
MEDIZIN
Globuli aktivieren die
Selbstheilungskräfte
unseres Körpers
Das Körperbewusstsein schulen
Alexander-Technik: Dabei lenkt der Lehrer die Aufmerksamkeit seines Schülers auf festgefahrene Bewegungsabläufe, die
zu Fehlhaltungen und Verspannungen führen. Dann übt er
mit ihm, sie wieder körpergerecht auszuführen, und gibt dabei manuelle Unterstützung. Einzelstunde ab circa 60 Euro,
Lehrer unter www.alexander-technik.org
Feldenkrais: In diesen Unterrichtsstunden gibt der Lehrer verbale Übungsanweisungen und stellt dabei Fragen zur Körperwahrnehmung. Die Bewegungen werden erst auf die von den
Schülern gewohnte Art durchgeführt, dann in einzelne Elemente zerlegt und vielfach variiert. Eine Gruppenstunde kostet zwischen 10 und 20 Euro, Lehrer unter www.feldenkrais.de
HEILENDE ESSENZ
Ein Moorbad entspannt
die Rückenmuskeln
und verbessert deren
Durchblutung