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Sanierung Aarehangleitung im Grundwasserschutzgebiet in Muri bei Bern
Hunziker Betatech AG projektierte und führt die
schweizweit erste Kanalsanierung mit dem TROLININGKontrollsystem mit Dichtheitskontrolle aus.
Die Kanalisation der Gemeinden Muri und Allmendingen
führt durch die Grundwasserschutzzone Wehrliau.
Damit der Grundwasserschutz langfristig gewährleistet
bleibt, muss die sogenannte Aarehangleitung saniert
werden. Um die Kosten und die Auswirkungen auf das
sensible Gebiet möglichst gering zu halten, wird ein
mehrlagiges PE-Inlinersystem in sogenannter
«geschlossener Bauweise» eingebaut. Im Innern der
bestehenden Kanalisation wird ein Schlauchsystem
eingezogen, welches einmal ausgehärtet, die
Dichtigkeit der Kanalisation langfristig sicherstellt.
Damit die Dichtigkeit dieses Inliners in Zukunft
regelmässig überprüft werden kann, wird das
TROLINING- Kontrollsystem eingebaut. Durch dessen
dreischichtigen Aufbau sind regelmässige Druckproben
ohne grossen Aufwand möglich. Für den Einbau muss
die Kanalisation trocken gelegt werden. Auch die
aufwändigen Wasserhaltungs- und
Sicherheitsmassnahmen während der Ausführung
werden von Hunziker Betatech geplant und überwacht.
Information
Gemeinde Muri
Sanierungsbereich (Ø1.25m)
Provisorische Pumpleitung
Fassungsbereich Trinkwasser (Zone 1)
Engere Schutzzone Trinkwasser (Zone 2)
Sanierung
Aarehangleitung
Projektbeschrieb
Wasserhaltung
Die Kanalisation, welche das Abwasser
von den Gemeinden Muri und Allmendingen via Bern zur ARA ableitet, führt durch
die Grundwasserschutzzone in der Wehrliau. Damit der Grundwasserschutz langfristig gewährleistet bleibt, muss die sogenannte Aarehangleitung saniert werden.
Dazu wird ein PE-Inlinersystem mehrlagig,
in sogenannter „geschlossener Bauweise“ eingebaut. Im Innern der bestehenden Kanalisation wird ein Schlauchsystem
eingezogen, welches einmal ausgehärtet,
die Dichtigkeit der Kanalisation langfristig
sicherstellt. Dank der Verhinderung von
Neubaukosten über die gesamte Länge
der Kanalisation ist das Verfahren besonders kostensparend.
Damit die Dichtigkeit des Inliners in Zukunft regelmässig überprüft werden kann,
wird das TROLINING-Kontroll-system eingebaut. Durch dessen dreischichtigen Aufbau sind regelmässige Druckproben ohne
grossen Aufwand möglich.
Für den Einbau des Inliners muss die Kanalisation trocken gelegt werden. Deshalb wird das Abwasser oberhalb der zu
sanierenden Leitungen abgepumpt und
über eine provisorische Abwasserleitung
umgeleitet. Die Arbeiten werden in zwei
Etappen ausgeführt.
Pro Etappe wird eine separate Wasserhaltung erstellt bestehend aus:
• 2 PE Druckleitungen NW 300
• 2 Pumpen mit einer Leistung von je
100l/s
• Absperrmauer als Abschottung mit
einer Aussparung, welche während den
Sanierungsarbeiten mit einer Blase geschlossen wird. Finden keine Arbeiten
(Wochenende) statt, werden die Pumpen ausser Betrieb genommen, die Blase ausgebaut und das Abwasser fliesst
durch die Aarehangleitung.
• Während der ersten Etappe wurde zusätzlich eine Entlastung erstellt.
Zur Sicherung der Arbeiter wird vor dem
Arbeitsbereich eine Absperrblase installiert. Der Betrieb der Wasserhaltung wird
24 Stunden vor Ort überwacht.
Betrieb während der Prüfung
des Gesamtsystems
Die Prüfung des Gesamtsystems kann pro
Haltung bis zu drei Tagen dauern. Das
Linersystem wird mit Wasser gefüllt und
auf seine Dichtigkeit geprüft. Danach wird
der Ringraum ausinjiziert. Während dieser
Zeit sollte wenn möglich die Kanalisation nicht in Betrieb genommen werden.
Damit bei plötzlich auftretenden Regenfällen kein Wasseraustritt in die Grundwasserschutzzone erfolgen kann, wird die
Weiterleitmenge der oberhalb liegenden
Hochwasserentlastungen auf die Kapazität der Wasserhaltung reduziert.
überwacht. Sobald die Wassermenge im
Kanal die Kapazität der Wasserhaltung
überschreitet wird die Arbeit unverzüglich eingestellt, die Absperrblase im Kanal
entfernt und die Aarehangleitung geflutet.
Alarmierung bei Hochwassergefährdung
Bei Regenwetter besteht eine akute Hochwassergefährdung. Die Arbeiten im Kanal
werden in Abhängigkeit der aktuellen
Wetterlage durchgeführt. Als Grundlage
für das Arbeitsprogramm wird die Wetterlage täglich durch die Firma Meteotest AG
neu beurteilt. Zusätzlich betreibt die Meteotest AG eine Niederschlagswarnung.
Die Alarmierung erfolgt per SMS an definierte Zielpersonen wenn folgende kritische Regenmengen zu erwarten sind:
• Etappe 1 > 3mm/h
• Etappe 2 > 1mm/h
Bei kritischer Wetterlage, erfolgt die Warnung auch in der Nacht. Bei einem Regenalarm wird die Wasserhaltung vor Ort
Bei dem Trolining Kontroll-System werden
drei PE-HD-Inliner in das Rohr eingezogen:
• Eine Kontrollbahn mit flachen Abstandhaltern auf der Innenseite (grün)
• Ein beidseitig glatter Preliner (orange) zur Sicherstellung des Kontroll- und
Ringraumes
• Ein sogenannter Troliner oder auch
Ankernoppenschlauch genannt (weiss)
Gewähltes PE-Inlinersystem
Kontroll System
Altrohr
Preliner
Kontrollbahn
TROLINING Injektor
Troliner
In einem zweiten Schritt wird das gesamte
Inlinersystem im Schachtbereich vollständig verschweisst. Mit einer Wasserbefüllung wird dann das System vollständig
aufgestellt und an die Rohrwandung
gedrückt. Der statisch erforderliche Trolining-Injektor kann nun in den Ringraum,
der durch die Ankernoppen vorgegeben
ist, hohlraumfrei eingefüllt werden. Die
Aushärtung dieser hochwertigen Zement-Suspension erfolgt über Nacht,
sichert eine lange Nutzungsdauer und
(verfahrensbedingt) eine hochwertige
Dichtigkeit. Durch die Verwendung der
Kontrollbahn entsteht ein minimaler Prüfzwischenraum zum sogenannten Preliner.
Hierdurch ist dann jederzeit eine einfache
Dichtheitskontrolle mittels Vakuumprüfung möglich, um eventuelle Undichtigkeiten des Inliner Systems früh zu erkennen.
Umlenkbogen
PE-HD
Durchgangsblase
Ringraumverfüllung: Sind alle PE-HD-Liner
eingezogen und an beiden Enden dicht
miteinander verschweisst, werden sie mit
Hilfe einer definierten Wassersäule dauerhaft unter Innendruck gesetzt. Hierzu wird
das Wasser durch die an beiden Seiten
platzierten Dichtkissen eingefüllt. Der Ankernoppen-Ringraum kann nun mit dem
TROLINING Injektor verfüllt werden.
Bauherr:
Druckaufbau
Wasser/Luft
Befüllung mit
TROLINING Injektor
Wassersäule/
Luftdruck
Druck erfüllt
Anforderungen
gemäß EN 1610
Un te rnehmer :
Entlüftung
Weibel Muri AG
Ringraum
Wasser
Linereinzug: Der zu sanierende Rohrabschnitt wird zu beiden Seiten hin abgesperrt, dann gereinigt. Anschliessend
werden mit Hilfe einer Seilwinde die
werkseitig aufgetrommelten PE-HD-Liner
nacheinander über einen der vorhandenen
Schächte eingezogen und aufgestellt.
Wasser
P l a n e r: