Wege in die berufliche Zukunft – Alternative Tätigkeitsfelder

Wege in die berufliche Zukunft
– Alternative Tätigkeitsfelder
Dr. Thomas Welter,
Bundesarchitektenkammer e.V.
Schrumpfende Nachfrage nach
„klassischen“ Architektenleistungen
40.000
39.500
39.000
38.500
38.000
37.500
37.000
36.500
36.000
35.500
10.000
9.500
9.000
8.500
8.000
7.500
7.000
6.500
6.000
5.500
5.000
1994
1997
1999
2001
2003
Anzahl der steuerpflichtigen
Büros
Umsatz in Mio. Euro
Anzahl und Umsatz der steuerpflichtigen Architekturund Stadtplanungsbüros in Deutschland 1994 bis 2003
Rückläufige Erwerbstätigenzahl im Bereich
der Architektur und Stadtplanung
Entwicklung der Erwerbstätigenzahlen bei Architekten und
Stadtplanern
04
20
03
20
02
20
01
20
00
20
99
19
98
19
97
19
96
19
95
19
94
19
19
93
130.000
120.000
110.000
100.000
90.000
80.000
70.000
60.000
50.000
Stark steigende Arbeitslosigkeit
Entwicklung der Arbeitslosenquote bei Ingenieuren für
Architektur und Stadtplanung 1993 - 2005
10%
8%
6%
4%
2%
1993
1995
1997
1999
Quelle: Bundesagentur für Arbeit.
2001
2003
2005
Keine Entspannung zu erwarten
• Wintersemester 2004 / 2005: rund 50.700
Studierende in den Fächer Architektur,
Stadtplanung, Innen- und Landschaftsarchitektur
• Jahr 2004: rund 8.400 Absolventen in den
Fächer Architektur, Stadtplanung, Innen- und
Landschaftsarchitektur => neuer Rekord
• Der Arbeitsmarkt wird diese hohe Anzahl von
Absolventen nicht aufnehmen können
Keine demografische Entspannung
Architekten und Raumplaner nach Altersgruppen 2004
absolut
Erwerbstätige insgesamt
15 - 25
in v.H.
113.000
-
0,0%
25 - 35
19.000
16,8%
35 - 45
41.000
36,3%
45 - 55
30.000
26,5%
55 - 65
17.000
15,0%
65 und mehr
6.000
5,3%
Zwischenfazit
• Geringe Chancen auf eine auskömmliche
Beschäftigung im Bereich der klassischen
Architektur
• Alternativen sind gefragt: Nur welche?
=> Starke Konkurrenz auch bei alternativen
Tätigkeiten und beruflichen Nischen
=> Werden Sie ein „echter“ Dienstleister
3 Schritte zur Ihrem Tätigkeitsfeld /
zu „Ihrer“ Dienstleistung
1. Stärken- / Schwächenanalyse
2. Analyse der Marktchancen
Bewertung der Konkurrenzsituation
3. Erhöhung der fachliche Kompetenz
Alternative Tätigkeitsfelder …
… aufgrund technischer Kompetenz
– Bauen im Bestand
– ökologisches / energiesparendes Bauen
– altersgerechtes, barrierefreies Wohnen
– Sicherheits- und Gesundheitsschutz
– Gebäude Management
– Energieausweis
– Sachverständigentätigkeit
Alternative Tätigkeitsfelder …
… aufgrund wirtschaftlicher / rechtlicher
Kompetenz
– Bedarfsplanung / Bauherrenberatung
– Projektentwicklung
– Projektsteuerung
– Immobilienberatung
– Beratungen zu Öffentlich Privaten
Partnerschaften ÖPP / PPP
Alternative Tätigkeitsfelder …
… aufgrund persönlicher Kompetenz
– Mediation
– Baugruppen
– Architekturbüronahe Dienstleistungen
– Auslandstätigkeit
Fallbeispiel: Bedarfsplanung /
Bauherrenberatung
• Ermittlung der Ziele, Mittel und
Bedürfnisse des Bauherrn / der Nutzer
• Grundlagenermittlung => Schaffung der
Voraussetzung für die Bauplanung
• Aufstellung eines Bedarfplans (DIN 18205)
• Organisation des Auswahlverfahrens /
Architektenwettbewerbs
Fallbeispiel: Architekturbüronahe
Dienstleistungen
• Das Architekturbüro von morgen …
•
•
•
•
•
Unternehmerisches Denken und Handeln
Marketing- und Kommunikationskonzept
Spezialisierung / Kernkompetenzen
Fähigkeit zur Kooperation
Erschließung neuer Tätigkeitsfelder
… braucht externe Berater
Fallbeispiel: Architekturbüronahe
Dienstleistungen
• Presse- und Öffentlichkeitsarbeit /
Internetauftritt
• Betriebswirtschaftliches Consulting
• Büroorganisation
• EDV Betreuung
• Koordination von Planungsteams
Fallbeispiel: Bauherrengruppe
•
•
•
•
•
•
Suche nach einem geeigneten Grundstück
Organisation einer Bauherrengruppe
Organisation eines Bauteams
Moderation der Bauherrengruppe
Garantierte Einhaltung des Kostenplans
Bankenkontakte / Förderanträge
Fallbeispiel: Auslandstätigkeit
•
•
•
•
•
Klare Ziellandvorstellungen
Sprachliche und interkulturelle Kompetenz
Reisefähigkeit / Körperliche Gesundheit
Persönliche Kontakte ins Zielland
Kenntnisse der rechtlichen
Rahmenbedingungen / des Baubetriebs
vor Ort
• Stabile wirtschaftliche Basis im Inland
Fazit
• sehr schwieriges Marktumfeld für
Architekten und Stadtplaner
• starke Konjunkturabhängigkeit
• hohe Konkurrenzintensität
• wenig Chancen im klassischen Berufsbild
• Berufsbild Architekt ist erst der Anfang
=> konsequente Weiterentwicklung
• wenig Chancen als Einzelkämpfer