Pressemitteilung, 28. Mai 2015 GEDENKEN AN DEN TOD VON 60 ITALIENISCHEN ZWANGSARBEITERN Erinnern ist der beste Weg, um Dinge zu ändern STEYR. Auf Initiative des BFI OÖ wurde kürzlich am Haus Schaftgasse 2 im Wehrgraben in Steyr eine Gedenktafel angebracht. Sie erinnert an jene 60 italienischen Zwangsarbeiter, die bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkrieges auf besonders grausame Art ums Leben kamen. Das Gebäude der ehemaligen Werndl’schen Waffenfabrik (Objekt XIII) war in der Zeit der Nazi-Herrschaft in Österreich von 1938 bis 1945 als Rüstungsproduktionsstätte der SteyrDaimler-Puch AG genutzt worden. Nach einem Bombenangriff verbrannten 60 italienische Zwangsarbeiter hilflos. Sie waren vom Nazi-Werksschutz in den vergitterten Werkshallen eingeschlossen worden. Vor wenigen Tagen wurde daher am Gebäude eine Gedenktafel für diese Opfer des NaziTerrors enthüllt. Im Stiegenhaus wurden außerdem in ehrendem Andenken Tafeln mit den Namen der Opfer installiert, die auf direkte Anfrage beim Museum Arbeitswelt besichtigt werden können. Giuseppe Valota, Vertreter der ANED (Associazione nazionale ex deportati nei lager nazisti), die das Andenken an die italienischen Opfer des Nationalsozialismus bewahrt, bedankte per Videobotschaft herzlich für die Initiative. Hausbesitzer Dietmar Pelzguter, der Stadt Steyr, dem offiziellen Italien und nicht zuletzt dem BFI Oberösterreich, das einen Teil des Gebäudes als Kursort nutzt ist es ein großes Anliegen, dass die Wahrheit über die schrecklichen Ereignisse von 23./24. Februar 1944 niemals vergessen wird. „Daher ist es besonders wichtig, ein Denkmal auch als Zeichen für nachfolgende Generationen zu setzen“, sagt Christoph Jungwirth, Geschäftsführer des BFI OÖ. 1/2 Unter den Ehrengästen fanden sich Vertreter aller politischen Parteien, die allesamt die Wichtigkeit der Installationen betonten. So unterstrich Steyrs Bürgermeister Gerald Hackl, wie wichtig es sei, auch diese schwarzen Tage der Steyrer Geschichte nicht zu verdrängen: „Wir, die nach dem Krieg geboren wurden, sind frei von Schuld, aber nicht frei von Verantwortung. Wir müssen alles daransetzen, dass solche entsetzlichen Verbrechen nie wieder passieren.“ Zu Gast bei der Gedenkfeier im Wehrgraben war auch Laura Lamia, die Erste Sekretärin der Italienischen Botschaft in Wien. Auch sie wies auf die Bedeutung des Gedenkens hin: „Erinnern ist der beste Weg, um Dinge zu ändern.“ Bildtext: V.li.: Gerda Landtagspräsidentin), Weichsler-Hauer Christoph (Zweite Jungwirth (BFI- Geschäftsführer), Laura Lamia (Erste Sekretärin der Italienischen Botschaft) und Gerald Hackl (Bürgermeister von Steyr). Giuseppe Valota, Vertreter der ANED (Associazione nazionale ex deportati nei lager nazisti), vor den im Stiegenhaus des Gebäudes angebrachten Namenstafeln. Medienkontakt: Simone Roth BFI Oberösterreich – Kommunikation Muldenstraße 5, 4020 Linz Tel.: +43 (0) 732 / 6922-5000 E-Mail: [email protected] 2/2
© Copyright 2024 ExpyDoc