Blätter Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues

Blätter
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AUS DER
111. Jahrgang
Verlagsort Berlin, im Dezember 2015
Advent das ist die stille Zeit,
Die Tage schnell verrinnen.
Das Fest der Liebe ist nicht weit,
Fangt an euch zu besinnen!
Foto © Gunnar Assmy - Fotolia
Es gab wohl manchmal Zank und Streit
Ihr habt euch nicht vertragen.
Vergesst das Jetzt und seid bereit,
Euch wieder zu vertragen.
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Denn denk nicht nur ans eigene Glück,
Du solltest danach streben.
Und anderen Menschen auch ein Stück
Von deiner Liebe geben.
Der eine wünscht sich Ruhm und Geld,
Die Wünsche sind verschieden.
Ich wünsche für die ganze Welt
Nur Einigkeit und Frieden.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr
wünschen Vorstand und Geschäftsleitung.
• Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Tag der offenen Tür für afrikanische Kinder aus
Uganda im Lutherheim, Faschingsfest am 11.11.,
Kartoffeldrucktechnik und Schnipseltechnik im
Günter-Schäfer-Haus, Begegnungskaffee mit Zuflucht Suchenden aus Afghanistan und Syrien im
Luisenhaus, Adventsbasar im Rathaus der Stadt
Kassel mit Unterstützung unserer Mitarbeiter aus
dem Luisenhaus, Erntedankfest im Luisenhaus,
Herbstfest im Herbert-Ruppe-Haus, Kartoffelfest
im Tatjana-Gerdes-Haus ...
Diese Überschriften stehen für viele Höhepunkte,
die seit September in all unseren Einrichtungen
durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert und durchgeführt bzw. begleitet wurden.
Wenn es überhaupt der Frage bedarf, ob in der
Mathilde-Zimmer-Stiftung das Pflegeleitbild gelebt
wird, dann belegen die vielen Berichte in dieser
Ausgabe der „Blätter aus der Mathilde-ZimmerStiftung’’ die vielfältige Pflegearbeit gepaart mit
der dafür erforderlichen christlichen Nächstenliebe.
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung, die am 15. Oktober dieses Jahres stattfand,
konnte die Geschäftsleitung sowohl dem Vorstand
als auch den Mitgliedern von der insgesamt sehr
guten Arbeit in all unseren Häusern berichten.
Für die Geschäftsleitung sind in diesem Jahr insbesondere die weiterhin umfangreichen Bau- und
Sanierungsmaßnahmen auf Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld ein Schwerpunktthema in der
täglichen Arbeit gewesen. Hinzu kommt, dass vor
einigen Wochen auch die Sanierung und Modernisierung unserer Internatsbungalows in Scheinfeld
begonnen hat. Wie Sie vielleicht wissen, sind hier
seit 1968 viele Jugendliche untergebracht, die unsere Schulen besuchen. Dem nachfolgenden Bericht können Sie entnehmen, wie der aktuelle Bautenstand ist.
Ab dem kommenden Jahr erwarten uns alle in der
Pflege größere Veränderungen. Der Bundestag
hatte am 13. November diesen Jahres das 2.
Pflegestärkungsgesetz beschlossen. Somit stehen
größere Reformen in der Pflege an. Für unsere
Einrichtungen ist eine wesentliche Änderung die
Überleitung von den sogenannten Pflegestufen in
die Pflegegrade, die im kommenden Jahr beginnt
und Anfang 2017 beendet sein soll. Hierzu werden
wir die interessierten Leser in einer der nächsten
Ausgaben der „Blätter aus der Mathilde-ZimmerStiftung’’ etwas ausführlicher berichten.
Unsere Altheimchen können in dieser Ausgabe
Weiteres über das Heimchentreffen 2016 in Weinheim an der Bergstraße erfahren. Geschichten
über Ritter, Kurfürsten und das malerische
Gerberviertel gehören zu den vielen Themen, die
dieses Treffen an mehreren Tagen begleiten.
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir
eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit.
Feiern Sie mit Ihren Familien ein schönes Weihnachtsfest und kommen Sie gut über die Weihnachtsfeiertage. Viel Freude wünschen wir Ihnen
auch beim Lesen dieser Ausgabe. Für das Jahr
2016 wünschen wir Ihnen einen guten Start und
viel Gesundheit, verbunden mit Gottes Segen.
Jörg Falkowski
Für Vorstand und Geschäftsleitung
sanierte Süd- und Ostseite des Landschulheim Schloss Schwarzenberg
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Jörg Falkowski beim Befüllen der Zeitkapsel
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Fortsetzung der umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen auf
Schloss Schwarzenberg und Start der Sanierungsmaßnahmen unserer
Internatsbungalows
Viele von Ihnen, die die „Blätter aus der MathildeZimmer-Stiftung’’ intensiv lesen, wissen, dass wir
seit Dezember 2010 umfangreiche Sanierungsund auch Modernisierungsmaßnahmen auf Schloss
Schwarzenberg durchführen. Im ersten Bauabschnitt wurde zunächst der in vielen Bereichen
zerfallene Brauereitrakt wieder neu hergestellt.
Neben neuen Schulklassen wurden eine technisch
hochwertige Küche nebst Speisesaal sowie eine
komplette Hackschnitzelanlage neu gebaut. Ab
Herbst 2012 konnten dann nach und nach die
Räumlichkeiten in der Brauerei und später in der
Hopfendarre in den Schulbetrieb übernommen werden. Gleichzeitig begannen die
Sanierungsarbeiten im Hochschloss. Hier wurde
zunächst der Südflügel und Teile des Ost- und
Westflügels saniert. Wie nicht anders zu erwarten,
gab es während dieser Sanierungsarbeiten viele
Überraschungen. Historische Malereien und versteckte historische Fußböden aus dem 16. Jahrhundert gehörten genauso dazu wie die Tatsache,
dass entgegen der Erwartung der Sachverständigen zu Beginn der umfangreichen Baumaßnahmen
alle Türme des Hochschlosses saniert und erneuert
werden mussten bzw. müssen. Der Schwanen-
turm, der zu dem Bereich des sanierten Südflügels
gehört, ist dabei der einzige Turm, bei dem die
Turmhaube komplett abgerissen und neu in gleicher historischer Bauweise wiederhergestellt werden musste. Was wir als Berliner in diesem Zusammenhang nicht wussten war, dass eine
Erneuerung der Turmhaube einer Grundsteinlegung gleichkommt und ein entsprechendes Ritual
durchzuführen ist. Das Gezier, das nun als Abschluss auf die Spitze der Turmhaube aufgesetzt
wurde, besteht aus einem Schwan und einer goldenen Kugel. Unsere Aufgabe bestand nun darin,
die goldene Kugel innen mit einigen Schriften oder
Andenken für die Nachwelt zu bestücken. Wir setzten uns daraufhin mit verschiedenen Fördergebern
und dem Fürstenhaus in Verbindung und erhielten
zur Bestückung Gedenkmünzen vom Landkreis
Neustadt/Aisch sowie von der Stadt Scheinfeld
und dem Fürstenhaus. Die Deutsche Stiftung
Denkmalschutz stellte uns eine kleine
Erinnerungstafel zur Verfügung. Außerdem wurden
verschiedene Schriften beigelegt. Da ja nicht nur
Aktuelles beigelegt werden sollte, haben wir eine
Ausgabe der „Blätter aus der Mathilde-ZimmerStiftung’’ Nr. 5 vom 15. September 1915 und 佥
v.l.n.r.: Horst Jaerling-Loy, Försterin Gabi Wagener, Jörg Falkowski, Bürgermeister Seifert mit dem Gezier zur Grundsteinlegung
auf Schloss Schwarzenberg
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
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eine goldene Brosche, ebenfalls erstellt im Jahre
1915, beigelegt. Die Brosche, die die Buchstaben
T und H gleich Töchterheime darstellt, wurde damals allen Schülerinnen übergeben, die unsere
Töchterheime besucht hatten. Die Broschüre zur
100-Jahr-Feier der Mathilde-Zimmer-Stiftung im
Jahre 2007 und eine aktuelle Ausgabe der „Blätter
aus der Matilde-Zimmer-Stiftung’’ vervollständigten
dann den aus unserer Sicht kleinen Schatz, der in
der goldenen Kugel verschlossen untergebracht
wird. Am 2. Dezember diesen Jahres wurde dann
das Gezier in einem kleinen Festakt wieder auf
die Turmhaube aufgesetzt. Der Schwanenturm
bleibt somit ab sofort viele weitere Jahrzehnte ein
besonderes Wahrzeichen des Hochschlosses.
Nachdem die Arbeiten im Südflügel so gut wie
abgeschlossen sind, beginnen nun die noch anAufsetzen der histor. Turmhaube
stehenden Sanierungsmaßnahmen im Bereich des
Nordflügels und den restlichen Teilen des Westund Ostflügels des Hochschlosses. Das uns betreuende Architektenbüro geht davon aus, dass
die gesamten Baumaßnahmen in rund zwei Jahren
beendet sein werden.
Im vergangenen Monat haben wir nun auch mit
den Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten unseres Landschulheimes begonnen. Die insgesamt
sechs Internatsbungalows werden im Prinzip komplett entkernt und dann wieder neu erstellt. Im
Vorfeld gab es auch hier in den vergangenen zwei
Jahren intensive Gespräche mit verschiedenen
Fördergebern, die sich mit gut 50 Prozent an den
Gesamtkosten dieser Baumaßnahme beteiligen.
Im ersten Bauabschnitt mussten wir mit Beginn
dieses Schuljahres im September drei der sechs
Turmspitze des Schwanenturms
Inhalt der Zeitkapsel
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bestehenden Bungalows schließen, damit die Baumaßnahme schnell durchgeführt werden kann.
Wir hoffen, dass wir bereits im Frühjahr diesen
Bauabschnitt beenden können. Danach ziehen
dann die Internatsschülerinnen und Internatsschüler, die in den anderen drei Bungalows wohnen,
in die sanierten Räume, damit wir im Anschluss
den 2. Bauabschnitt und die Sanierung der restlichen Bungalows durchführen können. Sollte das
Wetter mitspielen, wollen wir bis zum Herbst des
kommenden Jahres fertig sein. Nachfolgend sehen
Sie einige aktuelle Bilder vom fertiggestellten
Südflügel des Hochschlosses und der beginnenden
Arbeiten an unseren Internatsbungalows.
Jörg Falkowski
Für Vorstand und Geschäftsleitung
Säule und Wandbilder aus dem 16. Jahrhundert
Internatsumbau – Architekt Herr Sellke im Gespräch
mit Horst Jaerling-Loy
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sanierter Innenhof des Hochschlosses
sanierter Schlossraum mit Stuckgewölbe
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• Gesundheitswochen im Lutherhaus
Mitarbeiter/innen erhalten kostenlose Wärme- und Massagetherapie
„Ich war anfangs überrascht von dem Umfang’’,
sagt Diakon Olaf Schultz (Einrichtungsleiter). „Andere Pflegeheime bieten zwar einzelne Gesundheitstage an, aber bei mehreren Wochen hatte
ich schon Angst, dass es nicht klappt.’’ Doch davon
kann keine Rede sein: Von den knapp 40 Mitarbeitern in Kreuzberg nehmen 25 die verschiedenen
Angebote in Anspruch. Das sind mehr als 66 Prozent. „17 Prozent sind normal’’, sagt Diakon Olaf
Schultz.
„Das Ziel war, unsere Mitarbeiter für das Thema
Gesundheit, Wohlbefinden und sich was Gutes tun
zu sensibilisieren, denn wenn ich gut zu mir bin,
kann ich auch etwas Gutes für andere tun. – Vor
allem vor dem Hintergrund steigender
Krankheitsstände’’, sagt Christine Kunert,
Pflegedienstleitung. „Ich bin überrascht von der
Resonanz in unserer Einrichtung.’’
Das Leitungsteam und die Mitarbeiter/innen freuen
sich schon sehr auf die Gesundheitswochen.
• Bewohner und Gäste des Tags der offenen Tür spenden für
afrikanische Kinder in Uganda – Lutherhaus
Uns geht es hier sehr gut, und wir wollen ein
Stück Hilfe weitergeben.
Im Rahmen des Alt Berliner Herbstfestes und der
Tag der offenen Tür im Lutherhaus Kreuzberg hat
am Dienstag den 20.10.2015 einen „Spenden
Nachmittag für Afrika’’ gestaltet. Mit einem großen
Kuchenbasar und Livemusik (Primel Paula) für afrikanische junge Mädchen in Uganda gesammelt.
Insgesamt 171,53 Euro kamen durch Spenden zusammen und gehen direkt an das Projekt „Kirabo
Doors of Hope Children’s Centre’’.
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Die Idee zum Spendenthema entstand durch den
persönlichen Bezug durch Diakon Schultz zum
Kontinent. Denn ein befreundeter Entwicklungshelfer stammt aus Uganda und sammelt alljährlich
Spenden für die Heimat. Aus diesem Grund haben
sich die Bewohner und Mitarbeiter mit dem Land
und der Situation vor Ort beschäftigt und dabei
festgestellt, dass viele jungen Mädchen in Uganda
ganz anders leben als in Deutschland und immer
noch viele Sorgen haben.
„Das hat bei uns das Bedürfnis geweckt, zu helfen’’, sagt Diakon Schultz.
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• Günter-Schäfer-Haus
Werte Leserinnen und Leser, gerade fegt das
Sturmtief „Heini’’ um unser Günter-Schäfer-Haus
und alle spüren, der Herbst ist in vollen Zügen im
Lande. Aber sind wir ehrlich, stimmt uns diese farbenfrohe Jahreszeit und die Vorfreude auf die besinnlichen Tage zum Jahresende nicht doch etwas
versöhnlich, wenn der Wind die bunten Blätter
tanzen lässt?
Wie Sie sehen können, hatten wir den Herbst mit
einer bereits sehr alten Beschäftigung im GünterSchäfer-Haus begrüßt. Bei der Kartoffeldrucktechnik hatte bereits meine liebe Omi ihre Freude und
die tollen Ergebnisse zieren jetzt die Tische der
Wohnbereiche. Mit viel Spaß und der Förderung
der Fingerfertigkeit entstanden wunderschöne Motive auf Stoffen und Karten. Probieren Sie es gerne
auch einmal selber aus, falls Sie noch keine kleine
Geschenkidee haben.
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Damit der Sommer aber nicht ganz aus unserem
Herzen verschwindet, haben einige Bewohner im
Rahmen der Beschäftigung eine ganz große gelbe
Sonnenblume mit der Schnipseltechnik gebastelt,
wie Sie auf dem Foto unsere Bewohnerin Frau
Beater hier zeigt. Dazu wird viel buntes Papier in
viele kleine Stücke gerissen und dann aufgeklebt.
Unser Foyer wurde auch etwas umgestaltet, wir
haben für die kommenden ruhigen gemütlichen
Stunden nun die „Freude an guter Lektüre’’ in Form
von ausgewählten Büchern und Bildbänden in greifbare Nähe gebracht. Viele Mieter haben uns dabei
tatkräftig unterstützt und bei manchem in die Hand
genommenen „Schmöker’’ kamen viele Erinnerungen und rege Gespräche zustande.
Unsere Gemeinschaftsräume auf den Wohnbereichen wurden, um die Selbstbestimmtheit und
Selbstständigkeit aller Bewohner zu erhalten, 佥
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um eine weitere Attraktion erweitert. Alle Bewohner wurden bei der Wohnumfeldgestaltung mit einbezogen und freuen sich jetzt, dass es ihnen und
ihren Angehörigen jederzeit möglich ist, sich selbstständig in den neuen Wohnbereichsküchen einen
Tee zu kochen und anschließend diesen beim Blättern in einem schönen Bildband, oder beim Verzehr
eines leckeren Kuchenteilchens zu genießen. Auch
das eine oder andere frisch getoastete Brot duftet
durch den Wohnbereich und lädt alle Bewohner
zum gemeinsamen Frühstück ein.
An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unserem
freiwilligen Günter-Schäfer-Haus Fotographen,
Herrn Westfahl, recht herzlich für seine Akribie,
jedes Fest und jede Feierlichkeit zu dokumentieren
bedanken. Mit seinen schönen Aufnahmen aus
Sicht des Bewohners entstehen so einzigartige Ein-
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drücke. Als Beispiel können Sie heute unser feierliches „Treiben’’ zum Faschingsanfang am 11.11.
2015 11:11 Uhr hier sehen. Leider können wir Ihnen nicht unsere gelungene Polonaise durch das
Günter-Schäfer-Haus präsentieren.
Für die bevorstehenden besinnlichen Weihnachtstage wünscht Ihnen das Team des Günter-Schäfer-Hauses alles nur erdenklich Liebe und Gute.
An dieser Stelle wünschen wir Ihnen, werte Leserinnen und Leser, auch einen guten Rutsch ins
neue Jahr und freuen uns, Sie auch 2016 wieder
mit unseren Fotos und Artikeln zu erfreuen.
Mit freundlichen Grüßen
Imke-A. Egger
Einrichtungsleitung
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• Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht … Luisenhaus
Auch in diesem Jahr wurde im Luisenhaus wieder
mit einem abwechslungsreichen Programm und einem reich geschmückten „Erntetisch’’ das Erntedankfest gefeiert. Die gerne genossene Vielfalt unserer heimischen Früchte, Obstsorten, Getreide,
Gemüse, Blumen und Brotsorten kommunizierten
Bewohner, Gäste und Mitarbeiter mit reger Beteiligung. Der Sonnengesang von Franz von Assisi,
das Lied „Wir pflügen und wir streuen den Samen
auf das Land’’ wie auch das Gedicht „Die Blätter
fallen’’ von Rainer M. Rilke brachten die Freude
über unseren alljährlichen Erntesegen zum Ausdruck. Sinnliche Erinnerungen an erlebte Situationen in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die
wir in unserer Heimat erleben dürfen, wurden
durch Gedichte und den Vortrag „Hessische Gaumenfreuden’’ neu belebt. Der Duft einer alten
Apfelsorte „Schafsnase’’ ließ einige Anwesende
staunen, da sie diesen Apfel aus ihrer Kindheit
kannten. Den hohen Stellenwert einer guten hessischen Kartoffel in goldgelber Farbe und dem lobenswerten, guten Geschmack hervor zu heben,
war den Anwesenden ebenso wichtig. Rückblickend
bemerkten unsere geschätzten Bewohner, dass in
ihrer Kindheit und Jugend die heutige Fülle des
gedeckten Tisches nicht immer selbstverständlich
war. Mutters raue Hände von der Gartenarbeit, das
Sammeln von Pilzen und Beeren im Wald mit ihrem
eigenen Duft kamen sogar den Herren in der
Runde wieder ins Gedächtnis. Positive Erinnerungen an das „Sattwerden’’ durch duftendes frischgebackenes Brot, einfache Kartoffelgerichte, Mehlspeisen und getrocknete Zwetschgen weckte
Kindheitserinnerungen in Geborgenheit der Familie.
Andere Bewohnerinnen dachten an Kriegsende und
Flucht, als auch ein trockenes Brot dankbar gegessen wurde. Dass Geborgenheit auch Heimat
bedeutet und alle Menschen Heimat suchen, wurde
durch das Gedicht „Geborgenheit’’ von Luise Rinser
untermauert. Froh und dankbar über unsere reiche
Ernte und Frieden in unserem Land ließ uns den
Kanon „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn,
freuet euch seiner und dienet ihm gern’’ anstimmen. Mit dem Lied „Wenn das Brot, das wir teilen
als Rose blüht’’ widmeten wir uns einem neuen
Weg des Dankens, dem „Teilen’’ mit den Menschen,
die nach angsterfüllter Flucht in unserer Näheauch in Wilhelmshöhe-Zuflucht suchen. Ja, Vertrauen schenken, was wir Menschen alle wünschen,
das würde bedeuten, unseren altbewährten Weg
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ein wenig zu verlassen, um von unserem geliebten
Überfluss einen Tropfen abzugeben. Das erfordert
Mut und Kraft und setzt ein kleines Zeichen von
Mitmenschlichkeit. An dieser Stelle freudvoll dem
Mauerfall vor 25 Jahren zu gedenken war uns wichtig. Einen kleinen Schritt zum „Händereichen’’ auf
die Flüchtlinge in unserer Nachbarschaft zuzugehen
war unser Wunsch. Dies teilte Frau Klinge nun mit.
Eine Schautafel zeigte anschaulich, dass wir bereit
sein sollten „Brücken zu bauen’’. In Aussicht gestellt
wurde die Gestaltung eines Begegnungsnachmittags durch ein kleines Team des Luisenhauses für
Zufluchtssuchende in der engagierten Kirchengemeinde der evangelischen Dreifaltigkeitskirche. Ein
nachdenklicher, aber auch mit Dank erfüllter, musikalischer Nachmittag neigt sich dem Ende mit
dem irischen Segenswunsch „Möge die Straße uns
zusammen führen’’. Die religiöse Toleranz, sowohl
in der Politik, wie auch bei weiten Teilen der Bevölkerung wird immer geringer.
Christa Richebächer
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• We shall overcome… some day…/We shall live in peace… – Luisenhaus
Von Frieden reden, hilft nicht viel, … sondern Mut
zu haben, zum „Brückenbauen’’, das lohnt sich.
Kleine Schritte mit menschlichen Gesten zu realisieren, das war die Motivation zu dem gelungenen
„Begegnungscafè’’ im Gemeindesaal der evangelischen Dreifaltigkeitskirche in Kassel. Das ehrenamtliche, große Engagement dieser Kirchengemeinde für Zufluchtssuchende, die 200 Personen,
die als Familien mit Kindern und Schwangeren in
der nahegelegenen, ehemaligen Kaserne untergebracht sind, hat das Team des Luisenhauses beeindruckt. Hier ein wenig, mit den uns gegebenen
Möglichkeiten zu unterstützen, sah Frau Klinge mit
ihrem Team als große Herausforderung an. Eine
„kleine Handreichung’’ durch die eigene, komplette
Gestaltung des allsonntäglichen Begegnungscafès
gelang somit, dank der motivierten Mitarbeitenden
des Luisenhauses am 8. November 2015. Unsere
Begrüßungsworte in englischer Sprache verstanden
nur wenige der jungen Syrer, die sehr interessiert
in einer kleinen Runde mit jungen und älteren Gemeindemitgliedern auf Englisch diskutierten. Zum
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Glück aller Gäste aus Afghanistan und Syrien waren
unsere beiden Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes
mitgekommen, Marie Hedayat und Soheila Sander,
bereit als Dolmetscher zu agieren. M. Hedayat, in
Afghanistan geboren, arbeitet seit 14 Jahren im
Luisenhaus. Zu unser aller Freude war auch ihr
Ehemann mitgekommen, als hilfreicher Unterhalter
der Familien aus ihrem gemeinsamen Heimatland.
S. Sander ist im Iran geboren und seit 10 Jahren
im Luisenhaus tätig. Marie Hedayat konnte schon
an der Eingangstür in afghanischer Sprache großes
Vertrauen wecken. Stumm eintretende, erwartungsvoll blickende Kinder, die dann strahlten bei
der Wahrnehmung „ihrer Sprache’’ und Marie sofort
zutraulich umringten, da sie ihr „Wichtiges’’ berichten wollten. Wie wunderbar, solche Begebenheiten erleben zu dürfen! Meine, dadurch empfundene Freude über die plötzliche, warmherzige
Wandlung der Kinderaugen, die vielleicht einen
Funken Heimat spürten, hat mir bestätigt, dass
„Kleine Schritte’’, die viele Menschen an vielen Orten tun, das Gesicht unserer Welt verändern kön-
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nen. Gerade den Kindern menschlich und freundlich entgegen zu treten, um ein Lächeln auf ihrem
Gesicht zu sehen, sollte uns alle ermutigen zu
diesen kleinen Schritten, die Pfade ebnen können,
um den kleinen Weltfrieden um uns herum – der
gefährdeter ist als je zuvor – positiv zu beeinflussen. Frau Renner, als Betreuungskraft mit musikalischer Ausbildung, erfreute Gäste und Mitwirkende am Flügel und mit Akkordeon. Sie begleitete
klangvoll unseren Song der amerikanischen Freiheitsbewegung um Martin Luther King: „We shall
overcome some day. Oh, deep in my heart, I do
believe: We shall overcome some day! Diesen Text
wählte ich als passenden Willkommensgruß, der
auch am Ende der Begegnung mit dem Wunsch
für eine hoffnungsvolle, gute Zeit für die Zukunft
der Gäste gedacht war. Um das Leben alter Menschen in Deutschland, mit allen möglichen Aktivitäten im Luisenhaus darzustellen, hatte Frau Klinge
eine facettenreiche DIA-Show vorbereitet. Für die
Technik und den Transfer hatte sich Herr Kühnel
als Hausmeister bereit erklärt. Frau Mathe war
heute zuständig, von dem mitgebrachten Teig duftende Waffeln für die vielen Anwesenden zu backen. Frau Steinbach sorgte für Tee und Kaffee.
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Frau Zeiser war hilfreich zur Stelle beim Eindecken
der 13 Tische. Frau Safran und Frau Kalb setzten
ihre guten Ideen in der Kinderbetreuung um, zur
großen Freude aller anwesenden Kinder. Das
Schminken in Form selbst ausgesuchter Motive zur
kunstvollen Bemalung ihrer Gesichter erfreute die
Kids und ließ sie stets zutraulicher werden. Das
Ziel war erreicht, die traurigen Kinder lächelten –
jedoch sehr verhalten – und posierten stolz für ihr
persönliches Foto, das ihnen später überreicht
wurde. Zwei wichtige Gäste waren auch anwesend,
Frau Venator als Abordnung des Heimbeirates in
Begleitung ihrer Tochter, die sich auch an dem
Programm und der wunderschönen Dia-Show erfreute. Frau Nagel unterstütze den Gesang einiger
Volkslieder, Frau Renner untermalte mit Instrumentalstücken am Flügel das unterhaltsame Beisammensein. Selbst Aufräumarbeiten, das Spülen
des Geschirrs und das Abbauen der Tische mit
Hilfe der beiden syrischen jungen Männer waren
um 17:00 Uhr mit unserem engagierten, fröhlichen
Team geschafft. Wie schön, gemeinsam Gutes tun
zu dürfen, zum „Brückenbauen’’.
Christa Richebächer
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• Adventsbasar im Rathaus Kassel – Luisenhaus
Traditionell findet immer in der Woche vor dem
ersten Advent ein wunderschöner Adventsbasar
im Bürgersaal des Rathauses der Stadt Kassel statt.
Dieser wird vom Seniorenbeirat der Stadt Kassel
organisiert. 25 Kasseler Altenheime und andere
soziale Einrichtungen bieten an zwei Tagen ihre
Hand- und Bastelarbeiten, Holzschnitzereien oder
auch selbstgemachte Marmeladen an. Der Seniorenbeirat organisiert auch immer eine Tombola mit
vielen tollen Überraschungen.
Das Luisenhaus ist für das leibliche Wohl der Besucher des Adventbasares verantwortlich und in
diesem Jahr feierte das Café Luise sein 10 jähriges
Bestehen beim Adventsbasar. Seit nun mehr 10
Jahren gestalten die Mitarbeiter des Luisenhauses
das Café Luise. Jeder Mitarbeiter der möchte backt
einen Kuchen und spendet diesen für den Basar.
Manche Mitarbeiterinnen backen sogar Torten, die
reine Kunstwerke sind und nicht nur ein Augenschmaus.
Die Küchen mit Frau Strumpf und Frau Mathe bieten auch Schmalzbrot und „Ahle-Worscht’’ Brote
an sowie zur Mittagszeit Kartoffelsalat und Bockwurst. Viele Besucher des Adventsbasares kommen
gezielt, um den leckeren selbstgebackenen Kuchen
zu verkosten oder sich zum Kaffee ein Stück nach
Hause mitzunehmen. Unsere Mitarbeiter wirken
ehrenamtlich beim Verkauf der leckeren Speisen
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mit, in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat
der Stadt Kassel. Nach zehn Jahren ist das Café
Luise zu einem festen Bestandteil des Adventsbasares geworden. Danke Frau Richebächer, denn
Sie rief das Café Luise 2005 ins Leben und wirkte
auch zum 10jährigen Jubiläum weiterhin aktiv mit.
Die Erlöse aus den Einnahmen des Adventsbasares
werden dann später vom Seniorenbeirat verteilt
und so können dann die verschiedenen Einrichtungen Ausflüge, Freizeiten und Kulturaktivitäten
finanzieren. Wir im Luisenhaus bieten von dem Erlös des Adventsbasares unseren Bewohnerinnen
und Bewohnern immer Rollstuhlfahrer-Ausflüge
und einen Busausflug an.
Der wichtige Gedanke des Adventsbasares ist die
fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Generationen. Es fördert die Begegnung
zwischen Jung und Alt und stimmt alle Besucher
und Mitwirkende auf eine schöne Adventszeit ein.
Wir danken allen Mitarbeitern, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz diese zehn Jahre Café Luise
ermöglicht haben und wir danken auch dem Seniorenbeirat der Stadt Kassel für die stets herzliche
und konstruktive Zusammenarbeit und freuen uns
auf die nächsten gemeinsamen Jahre.
Katrin Klinge
Einrichtungsleitung
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• Unser Kartoffelfest am 15.10.2015 im Tatjana Gerdes Haus
Das Motto unseres Herbstfestes stand im Zeichen
der Kartoffel und ihre Bedeutung.
Zur Dekoration waren viele Sorten des Nachtschattengewächses ausgelegt. Gerlinde, Lotte,
Habana, rote Kartoffeln, in- und ausländische
Knollen bewunderten die Bewohner und Gäste
die verschiedenen Arten.
Nach der Eröffnungsrede der Einrichtungsleiterin
Frau Höfer wurde bei Kaffee und Kuchen schon
viele Gespräche über Kartoffel und Kartoffelrezepte ausgetauscht.
Anschließend trug eine Betreuerin die Geschichte
der Kartoffel vor. Wo sie herkommt, in welchen
Ländern sie gegessen wird oder nicht, die Verarbeitung in der Hauswirtschaft und woher ihr
Name kommt.
„Gerlinde’’, sagte eine Bewohnerin „heißt meine
Tochter, aber sie ist keine Kartoffel’’ was schallendes Gelächter hervorrief.
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Eine Bewohnerin hob in prosaischer Form die
Wichtigkeit der Kartoffel für die Tierwelt hervor,
was großen Beifall fand.
Andere Betreuer trugen in einem Gesangsreigen
die kulinarischen Genüsse der Kartoffel vor.
Pell-, Quelle-, Brat- oder Rohkartoffel – davon
entstehen die leckersten Gerichte.
Immer wieder wurden gemeinsam bekannte
Herbst- und Volkslieder gesungen und bei vielen
Bewohnern stellte sich schon großer Appetit zum
Abendessen ein.
Mit unserem Lieblingsklassiker „So ein Tag so
wunderschön wie heute’’ endete unser Fest und
unsere Dekokartoffel enden auch in der Küche.
Bon Appetit
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• Der Herbst im Herbert Ruppe Haus
Ein Theaterstück, ein Herbstfest mit Tatjana und
Peter, Waffel backen, eine große Modenschau mit
anschließendem Verkauf – all diese Aktivitäten
prägten den September im Herbert-Ruppe-Haus.
Schon jetzt steht ein neuer Termin für das
Magdeburger Theater, welches dieses Mal ein
Stück über ein Bankräuberehepaar zeigte, wieder
fest. Witzige Dialoge und eine sehr schusselige
Ehefrau, die alles zum Scheitern brachte, ließen
uns unsere Lachmuskeln trainieren.
Die Modenschau von „Donna Moden’’ gehört schon
zur Tradition im Hause. Hier wurden von hübschen
Models die neuesten Herbst- und Wintertrends
vorgeführt. Gute Qualität zu einem annehmbaren
Preis, dies ist das Motto von „Donna Moden’’.
Im Oktober dann gab es sehr Unterschiedliches
zu genießen. Einerseits z.B. ein Klaviernachmittag
mit einer musikalischen Weltreise, andererseits
ein zünftiges Oktoberfest, musikalisch begleitet
vom Polizeiorchester Hamburg. Die netten Herren
in ihren Uniformen kommen besonders bei den
Damen immer gut an, natürlich auch aufgrund ihres Könnens.
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Mit bayrischen Kleinigkeiten, wie Bier, Obatzten,
Brezel, Wurstsalat und Leberkäs blieben auch kulinarisch keine Wünsche offen und der Saal erstrahlte im blau-weißen Gewand.
Die nordischen „Fischköppe’’ zeigten mal wieder
was feiern bedeutet und schunkelten, lachten und
tanzten.
Nicht unerwähnt lassen sollten wir im November
den Diavortrag über Königsberg. Der Herr hat original Glasdias zu einem Vortrag über den Computer zusammengestellt und wusste viel über diese
interessante Zeit und Stadt zu berichten, ebenso
wie einige Bewohner, die in Erinnerung
schwelgten.
Nun, da die Herbstzeit bald zu Ende geht und der
Winter naht, bleibt uns aus dem Norden nur, eine
wundervolle besinnliche Advents- und Weihnachtszeit zu wünschen, sowie einen guten Rutsch in
das Jahr 2016.
Es grüßt das Team aus dem
Herbert-Ruppe-Haus in Hamburg
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Foto © Swetlana Wall - Fotolia
• Traditionelle Adventsfeier
Jedes Jahr am Samstag vor dem ersten Advent
findet im Herbert-Ruppe-Haus die Adventsfeier
für die Mieter statt.
Wie in jedem Jahr wurde das Haus bis zu diesem
Zeitpunkt festlich geschmückt, um eine festliche
Atmosphäre zu zaubern.
Die Begrüßungsrede stand unter dem Motto „Veränderungen’’ und so hatte sich auch das Angebot
der Leckereien verändert. Es gab zunächst eine
köstliche Marzipantorte und im Anschluss wurde
der Gaumen mit Schmalzbroten und einem
Glühweinsekt verwöhnt.
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Der Hauschor unter der Leitung von Herrn Kramp
leitete den gemütlichen Nachmittag mit den
ersten Weihnachtsliedern des Jahres ein und es
wurde dem Wunsch, gemeinsam mehr zu singen,
in mehreren Sequenzen entsprochen.
Nach unzähligen Unterhaltungen verabschiedeten
sich die letzten Gäste gegen 17.00 Uhr und bedankten sich für den netten Nachmittag.
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• Berlin, Schiffbauerdamm
Inzwischen Tradition hat das Treffen der Heimchen, der Mitglieder der Mathilde-Zimmer-Stiftung
e.V. mit den Berliner Heimchen am Abend vor
der Mitgliederversammlung der Mathilde-ZimmerStiftung e.V.
18 Heimchen kamen am 14. Oktober 2015 in die
kleine Weinbar, einige aus dem nahe gelegenen
Hotel, die anderen eilten aus ganz Berlin heran.
Das kleine Weinlokal im französischen Stil gehört
zu dem nebenan gelegenen berühmten Lokal
„Ganymed’’, in dem schon Bertold Brecht nach
dem Theater gerne einen oder auch zwei Schoppen trank.
Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo wir bei fast
sommerlichen Temperaturen am Ufer der Spree
saßen, fegte nun ein nasskalter Wind den Fluss
entlang, so dass wir das gemütliche Lokal zu
schätzen wussten. Wie immer gab es ein interessiertes Fragen und interessantes Erzählen, von
viel Gelächter unterbrochen.
Es war ein schöner Abend und wir freuen uns
aufs nächste Treffen.
Christa Emde
GHZ 61/62
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
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• 50. Heimchentreffen des Gertrud-Zimmer-Hauses
Glorietta Mielich schickte uns den Bericht vom
Treffen zum 50. Jubiläum des Jahrgangs 65/66
im Gertrud-Zimmer-Haus, Bad Oeynhausen.
Im April 1965 haben wir uns zum ersten Mal bei
der Einschulung im Gertrud-Zimmer-Haus getroffen. Frau Schmidt war unsere Schulleiterin,
Frau Wegener hatte die Heimleitung und Frau
Thea Wulfes war die „gute Seele’’, die immer ein
offenes Ohr für uns hatte und uns in die Kochkunst einführte. Wir waren international! Helga
aus Namibia, Marliese aus der Schweiz, Angie
aus Kalifornien und Kristina aus Island. Einige
von uns bleiben zwei Jahre und machten die
Hauswirtschaftsprüfung. Im Anschluss ging es in
die Berufsausbildung, z.B. Krankenpflege, Büro,
Floristik, Hotel. Insgesamt waren wir 36 Schülerinnen.
Nach 12 Jahren habe ich das erste Treffen organisiert, seitdem treffen wir uns alle zwei Jahre.
Bis vor vier Jahren war auch Thea Wulfes dabei, ihren 60. und 80. Geburtstag
feierten wir mit ihr in Claustal-Zellerfeld,
nach einem Schlaganfall ist sie verstorben.
Die nächsten Treffen organisierte immer
ein anderes Heimchen, so sind wir schon
durch ganz Deutschland gereist. Inzwischen ist es uns gelungen fast alle Heimchen ausfindig zu machen, Gaby habe
ich in Florida und Helge in Windhuk über
Facebook gefunden. Seit 18 Jahren haben wir auch 10 Ehemänner, unsere
Heimchenbrüder, in unseren Kreis aufgenommen, sie gehören bei den Treffen
einfach dazu. In diesem Jahr war also
50. Jubiläum!
Die Vorbereitung hat mir große Freude gemacht,
Zweimal war ich mit meinem Mann in Bad Oeynhausen, um ein Hotel, Café und Stadtführung zu
organisieren und im Gertrud-Zimmer-Haus vorzusprechen. Es haben sich 21 Heimchen gemeldet. Leider mussten dann doch einige absagen
wegen Krankheit oder Familienfeiern und letztendlich trafen sich Ende September 2015 elf
Heimchen im Hotel Stickdorn in Bad Oeynhausen.
Es gab gleich zwei Geburtstagskinder und so
wurde abends beim Italiener angestoßen und gefeiert. Samstag wurden wir von zwei in historische
Kostüme gekleidete Stadtführer durch die Badeanlagen geführt und es ging durch den Kurpark
18
zur Portastraße 3, dem Gertrud-Zimmer-Haus.
Dort gab es einen Umtrunk und die Heimchen
schauten sich im jetzigen Altenheim ihre ehemaligen Zimmer an. Das war natürlich mit viel Gelächter und „weißt du noch’’ verbunden. Nach
dem klassischen Gruppenfoto auf der Treppe des
GZH wurden die Heimchen-Stofftaschen verteilt
mit Heimchenzeitung und Proben der Fa. Wolff
aus Bielefeld, war doch die Tochter auch ehemalige Schülerin und mit uns bei der „Mathilde’’.
Nach gemütlichem Beisammensein am Abend im
Hotel ging es dann am Sonntag nach dem Frühstück wieder nach Hause. In zwei Jahren treffen
wir uns wieder in Hamburg.
Glorietta Mielich, geb. Söhngen
GHZ 65/66
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Zum Gründungstag der MZST am 22. Dezember 1907
Friedrich Zimmer war Direktor des Predigerseminars in Herborn. In der Vorbildung der ihm anvertrauten Theologie-Kandidaten für ihr späteres
Pfarramt war ihm die Aufgabe wichtig geworden,
dass auch die künftigen Pfarrfrauen für ihre Verantwortlichkeiten in der Gemeinde und in der
Pfarrfamilie vorbereitet werden müssten. Er vertrat die Auffassung, dass diese nicht nur in der
Haushaltsführung, sondern auch in der pädagogischen Unterweisung und pflegerischen Sorge
für ihre Kinder, aber auch für die Familien ihrer
Gemeinden die notwendigen Voraussetzungen
mitbringen müssten.
In Zusammenarbeit mit Vertreterinnen deutscher
und evangelischer Frauenbünde der damaligen
Zeit kam es dahin, dass nach den Anregungen
und Plänen von Dr. Friedrich Zimmer im April
1894 der Evangelische Diakonieverein gegründet
wurde.
Als die drei wichtigsten Aufgaben
wurde festgelegt:
1. Krankenanstalten
2. Frauentätigkeit
3. Kirchliche Diakonie
Schon 10 Jahre später hatte der Evangelische
Diakonieverein 1565 Mitglieder und 887 Schwestern. Die Ausbildung zur Krankenpflege trat immer mehr in den Vordergrund.
Professor Zimmer aber wollte den Erziehungsgedanken, von dem seine Pläne ausgegangen waren, nicht untergehen lassen. Sein Antrag, auch
die von ihm gegründeten „Töchterheime’’ im
Evangelischen Diakonieverein aufzunehmen, fand
keine Billigung. Der krankenpflegerische Auftrag
und die Führung einer dafür ausgebildeten
Schwesternschaft standen hier im Vordergrund.
Dr. Zimmer trat darum aus dem Vorstand des
Diakonie Vereines aus.
Er widmete sich vom Jahr 1905 an mit seiner
Frau Mathilde ganz der Führung und Gründung
von Töchterheimen mit den von ihm festgesetzten Erziehungsgrundsätzen.
Am 20. Oktober 1907 starb seine Frau Mathilde.
Zur Erinnerung an sie und ihre tatkräftige Mitarbeit gründete Professor Zimmer eine eigene Institution. Die Mathilde-Zimmer-Stiftung.
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Ihr Gründungstag ist der Tag, an dem das Ehepaar Zimmer eigentlich seine Silberhochzeit hätte
feiern können: der 22. Dezember 1907.
Bis dahin hatten die Eheleute Zimmer schon vier
Töchterheime gegründet, darunter zwei in Kassel.
Die pädagogischen Grundsätze, die für diese
Heime die Arbeit bestimmten, waren aus den
Gedanken von Amos Comenius, Heinrich Pestalozzi und Friedrich Fröbel abgeleitet: „durch
Selbsttätigkeit zur Selbstständigkeit’’. Dr. Zimmer
fügte noch das Grundsatzpaar hinzu: „durch Gemeinschaftsleben zum Gemeinsinn’’. Diesen Töchterheimen wurde die Gemeinnützigkeit zuerkannt.
An die Heime waren Internate angeschlossen.
Von 1907 an erschien eine eigene Vierteljahreszeitschrift „Das Töchterheim’’. Daraus ging später
die noch heute erscheinende Zeitschrift „Blätter
der Mathilde-Zimmer-Stiftung’’ hervor. Ihre besondere Aufgabe sieht die Mathilde-Zimmer-Stiftung bis heute in der sozialen Verantwortung.
Die Heimfrauenschulen erfreuten sich einer
großen Beliebtheit. Bis zum Jahre 1929 waren
insgesamt 12.000 Schülerinnen durch diese
Heime gegangen.
Im Jahr 1929 wurde eine Vereinigung ehemaliger
Schülerinnen gegründet, der Altheimchenbund,
der bis heute besteht. Darin entfaltete sich ein
ganz besonders ausgeprägtes Gemeinschaftsbewußtsein.
Im Jahr 1919, als der Evangelische Diakonieverband sein 25jähriges Jubiläum feierte, verfasste
Friedrich Zimmer die Satzung für den „Reichsverband Deutscher Privatschulen’’, dessen erster
Präsident er wurde.
Bald darauf starb er am 11. Dezember 1919, erst
64 Jahre alt.
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• Heimchentreffen 2016 in Weinheim an der Bergstraße
von Donnerstag, 28. April. – Montag, 2. Mai 2016
Wir haben Zimmer reserviert im
NH Hotel Weinheim
Breslauer Str. 52, 69469 Weinheim
Tel. 030/2238 0233 oder 00800 0115 0116
e-mail: [email protected]
Die Zimmer können ab sofort bis spätestens 31.
März 2016 unter dem Stichwort „Mathilde-Zimmer-Stiftung’’ abgerufen werden.
EZ 81,– € inkl. Frühstück u. Abendessen
DZ 107,– € inkl. Frühstück u. Abendessen
Die NH Hotels sind eine internationale Hotelkette
mit Sitz in Madrid. Die Reservierung läuft über
eine Telefontippverbindung. Bei Fragen zum Hotel
bitte folgende Telefonnummer wählen: 06204609690
Tagungsgeld 150,– €
Wir freuen uns auf schöne Tage in Weinheim und
Umgebung und auf ein Wiedersehen mit euch.
Christa Emde und Margarete Rüffer
© Gaby Stein/pixelio.de
© Gila Hanssen/pixelio.de
Ende April/Anfang Mai lockt die Bergstraße mit
ihrer üppigen Blumenpracht. An den Hängen des
Odenwaldes staut sich die Wärme, durch die Burgundische Pforte kommend, und sorgt für mediterranes Klima. 95 km lang führt der „Bergsträßer
Blütenweg’’ von Darmstadt nach Wiesloch und
ziemlich in der Mitte liegt Weinheim.
Weinheim hat 43.000 Einwohner und eine 1.200jährige Geschichte. Auf einem Stadtrundgang
werden wir von den Rittern auf der Burg Wachenheim und Burgruine Windeck hören, von den
Kurfürsten im Schloss und das malerische Gerberviertel kennenlernen. Der Schlosspark Weinheim zählt zu den schönsten an der Bergstraße
und geht aus zwei Barockgärten hervor, die um
1700 entstanden. Der berühmte Kurfürstliche
Gartendirektor Ludwig von Sckell, der auch den
Schwetzinger Schlosspark entwarf, gestaltete ihn
zu einem englischen Landschaftsgarten um.
Für zwei Tage, Freitag und Sonntag, sind Busausflüge geplant, diesseits und jenseits des
Rheins. Jenseits in die Domstädte Speyer und
Worms und weiter in die weinselige Pfalz und
diesseits des Rheins zum Heidelberger Schloss
und weiter ins Neckartal und durch das liebliche
Kraichgau.
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MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Der Dresdner Christstollen
Wie war das noch in unserer Jugend? Geheimnisvoll duftend lag er am Heiligabend auf der
Kaffeetafel, an der sich die Familien nach der Bescherung versammelten, feierlich gestimmt, denn
der Stollenanschnitt war eine ernste Sache! Mutters Werk hatte seine Premiere und musste nach
altem Brauch sorgfältig geprüft werden. Und wie
stolz konnte Mutter lächeln, wenn sich nach dem
ersten Bissen die Mienen verklärten! Als höchstes
Lob empfand sie, wenn wieder einmal festgestellt
wurde, unser Familienrezept sei das Beste weit
und breit. Daran gab es nichts zu deuteln, so oft
wir auch in den nächsten Tagen bei den Verwandten und Nachbarn probierten. Der eigene
Stollen war nicht zu überbieten. Eine waschechte
Sächsin wäre nie auf die Idee gekommen, ihren
Stollen im Laden zu kaufen.
Das Stollenessen wurde in Sachsen kultiviert,
nicht nur in Dresden, sondern im Erzgebirge
ebenso wie im Niederland oder in der Oberlausitz.
Weshalb sich aber nun mit Dresden der Begriff
des „originalen’’ Christstollen verband? Sicherlich
waren die Dresdener Bäcker und Konditoren geschäftstüchtiger gewesen und hatten als Residenzstädter rechtzeitig erkannt was den feinen
Leuten außerhalb frommte. Man sagt auch, der
Kurfürstliche, später Königliche Hof habe schon
vor ein paar Jahren Stollen als Weihnachtspräsent
verschickt und damit dem örtlichen Bäckerhandwerk zu nützlicher Werbung verholfen.
Der Christstollen ist als Symbol für das in Windeln
gehüllte Christkind, straff eingezwängt in weißes
Linnen, uralt, wohl schon aus heidnischer Zeit
übernommen als Zeichen der vom Winter erstarrten innen aber lebenskräftigen Natur.
Daran dachte man kaum noch, wenn in Dresden
früher, der Sitte gemäß, acht Meister und acht
Gesellen der Bäckerinnung zum Schloss zogen,
um dem König zwei gewaltige Stollen, jeder anderthalb Meter lang und sechsunddreißig Pfund,
schwer zu überbringen.
Zu Weihnachten 1913 wurde der Brauch zum
letzten Mal geübt. Der Krieg und das Ende der
Monarchie löschten ihn aus. Schade, denn er
ging auf eine ehrwürdige Tradition zurück, die
sich bis ins Jahr 1329 nachweisen lässt. Der Kurfürst Moritz schrieb 1542 aus dem Feld an seine
junge Gemahlin Agnes von Hessen: „Ich will diesen Winter bei dir verbleiben, wir wollen miteinander birn braten, stolln essen und mit Gottes
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Hülfe ein gutes Müthlein haben.’’ Der Stollen gehörte zur Festtagsstimmung. Sein berühmter Bruder, der Kaffee kam viel später hinzu, öffnete
doch die erste Dresdener Kaffeestube erst 1670
ihre Pforten und bis das gemeine Volk sich den
Luxus der teuren Bohnen leisten konnte, verging
weitere Zeit.
Verlassen wir die Historie und kehren zu unserem
Dresdener Stollen zurück. Seine Herstellung war
eine Zeremonie, bei der sich keine Hausfrau gerne
in die Karten schauen ließ. Wieviel Butter mit
Mehl und welche Menge Rosinen und Mandeln
dazu kamen und ob die Rosinen vorher in Arrak
oder anderem Rum getränkt wurden, blieb Hausfrauengeheimnis. Ebenso die Menge der anderen
Zutaten, ob Zitronat oder Orangenschalen, Nelken oder Vanille. Beim Stollen backen wurde nicht
gespart. Die Schande, dass die Festbesucher sagen könnten, der Stollen „habe geschrien’’, hätte
keine Sächsin überleben können. Für Unwissende
sei erklärt: Wenn ein Stollen schreit, sind die Rosinen so weit voneinander entfernt, dass sie sich
nur durch lautes Schreien verständigen können.
Das Gegenstück ist der Flüsterstollen.
Und ganz wichtig: Zankereien durfte es während
der ganzen Zeit nicht geben, sonst missriet das
Backwerk. Und als besonders wirksam empfahl
es sich, die Stollen vor ihrem Weg in die Röhre
zu streicheln. Auch ein kleines frommes Sprüchlein, beim Teigmischen gemurmelt, soll sich bewährt haben.
Christa Emde
Nach einem Text von Karl Lotz
© Claudia Hautumm/pixelio.de
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• Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern ab 80 Jahre
Grabs, Doris, geb. Kirberg, L 51/52
Anna-v.-Cleve-Str. 8, 47533 Kleve
02.01.1932
Bernd, Ilse, geb. Wiemann, FOS 44/45
Gutenbergstr. 37, 99438 Weimar
08.01.1929
Palissa, Harriet, geb. Hensoldt-Unger,
M 43/45 +FOS, Hagstr. 3, 35396 Gießen
Schlotzauer,Ruth, geb. Luge ME 44/45
Parkallee 2, 99438 Legefeld
05.01.1927
15.01.1928
Weber-Ritz, Gisela, geb. Ritz, FOS 43/44 23.01.1928
Charlottenburger Str. 19, 37085 Göttingen
Kretschmnn,Jutta, geb.Albert, FOS 44/45 29.01.1929
Zelterweg 3, 99425 Weimar
Augenstein, Ursula, geb. Wach, M 44/45
Dürkheimer Hohl 23, 67251 Freinsheim
03.01.1925
Beck, Johanna, geb. Schoenefeld,
23.01.1926
FOS 41/44, Dürrstr. 13, 99423 Weimar
01.02.1928
Hedderich, Hermine, geb. Maxeiner,
05.02.1933
L 50/51, Scheibenstr. 37, 40479 Düsseldorf
Zwanzig, Christa, geb. Borrmann, M 43/44 20.02.1927
Heinrich-Zille-Str. 9, 04895 Falkenberg
Fischer, Renate, M 44/45
Lange Str. 39, 29664 Walsrode
09.03.1927
Bode, Erika, geb. Cordes, M 44/45
Veerßer Str. 39, 29525 Uelzen
19.03.1927
Kraft, Renate, geb. Buerger, GZH 51/52
Eichgärtenallee 32, 35394 Gießen
• Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern ab 90 Jahre
Wehrmann, Lotte, geb. Schwabe
ME 40/41, Flurstr. 13, 08496 Brunn
von Oktober – Dezember 2015
11.03.1934
von Oktober – Dezember 2015
Meyer, Gerda, geb. Pause, ME 36/37
Motterstr. 28, 90451 Nürnberg
14.02.1920
Hunecke, Waltraud, geb. Kunrich, K 42/45 23.02.1925
Hermannstr. 58, 32105 Bad Salzuflen
Friess, Gerta, geb. Brubacher, WDF 37/38 01.02.1920
Alzeystr. 21, 55546 Neu-Bamberg
Wansleben, Helga, geb. Winter,
04.03.1926
M 41/42, Jaegerstr. 29, 47877 Willich
Wörtz, Ilse, geb. Büchel, M 40/41
Am Nagoldhang 20, 75173 Pforzheim
05.02.1924
Wesemeyer,Ingeborg, geb. Mehmel,
08.03.1925
I 42/43, Am Poggenbrink 3, 33611 Bielefeld
Reinhold, Ruth, geb. Macher, K 39/40
Jahnstr. 11, 85649 Brunnthal
06.02.1923
Bachmann, Elfriede, geb. Vollrath,
04.02.1920
M 36/37, Am Merzenberg 22, 08393 Meerane
07.02.1926
Härtel,Rosemarie, geb. Peters,
FOS 42/44, Silbergraben 1, 99097 Erfurt
Kubnick, Gisela, geb. Berg,
07.03.1926
FOS 41/44, Hausstockweg 57, 12107 Berlin
Lehmann, Christa-Maria, geb. Fritz,
19.03.1921
M 38/39, Hauptstr. 78, 02739 Kottmar Neueibau
• Und unser besonderer Geburtstagsgruß gilt …
Schmidt, Ursel, geb. Lange,
05.03.1915
ME 32/33, Luciusstr. 1, 65929 Frankfurt
Foto © Alena Yakusheva - Fotolia
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Weihnachtsbäume
Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
wieder beim Laternenschein?
Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten
von der Waldfrau, die Märchen webt,
was wir uns erst alles erdichten,
sie haben das alles wirklich erlebt.
Da steh'n sie nun an den Straßen und schauen
wunderlich und fremd darein,
als ob sie der Zukunft nicht trauen,
es muß doch was im Werke sein!
Freilich, wenn sie dann in den Stuben
im Schmuck der hellen Kerzen stehn,
und den kleinen Mädchen und Buben
in die glänzenden Augen sehn.
Dann ist ihnen auf einmal, als hätte
ihnen das alles schon mal geträumt,
als sie noch im Wurzelbette
den stillen Waldweg eingesäumt.
Dann stehen sie da, so still und selig,
als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
als hätte sich ihnen doch allmählich
ihres Lebens Sinn enthüllt;
Als wären sie für Konfekt und Lichter
vorherbestimmt, und es müßte so sein,
und ihre spitzen Nadelgesichter
sehen ganz verklärt darein.
(Gustav Falke)
Foto © Gertrude Kaindl - Fotolia
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Wir trauern mit beim Tod
unseres lieben Heimchen …
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W.-Röcker-Str. 8, 74369 Löchgau
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