Chronik der „Glücksmühle“ bei Schleiz Am 21.1.1318 verliehen !e Vögte und Herren von Gera , Hein"ch der Ältere und Hein"ch der Jün#re, !e Landesherren des Schleizer Landes waren, dem Deutschen Hause in Schleiz !e Häl%e einer Mühle bei Schleiz. Am 2.2.1539 wurde !e Mühle für 4& rhein'che Gulden an Heinz Glück verkau%. Auf der Mühle lag ein Z ins von 5 Scheffel Korn (=9,62 hl) und einem Scheffel Weizen. Außerdem ha)e der Müller !e übliche Mahl- und Z immerfron zu le'ten. Le+tere bestand da"n, daß er mit dem Beil Z immerarbeit tun mußte, „so o% und wohin er #heißen“. Nach !esem Besi+er hat !e „Glücksmühle“ vermutlich ihren Namen erhalten. Zu Lebzeiten des Heinz Glück wird sie auch noch mit ihrem alten Namen „Gebhar!smühle“, b' zum 18.11.1557 b,eichnet, wie ein Eintrag im Amt-andelsbuch Burgk b,eugt. Am 9.12.1568 be"chtete der Schleizer Schösser Gregor Sen#r an den Landesherrn, den Burggrafen zu Meißen, - !e Mühle war Amtslehn - daß er der Witwe der Glücksmüllers 0omas Helf"+sch auf##ben habe, einen anderen Lehnsmann zu verschaffen, also !e Mühle zu verkaufen. Die Müllerfamilie Glück lebten zu !eser Zeit in Unterkoskau. 1569 verkau% !e Witwe Helf"+sch an Hans Türsch, den das Erbzinsreg'ter der Herrscha% Schleiz als „Glücksmüller“ nennt. Im Jahr 1593 wurde Hans Ber#r sein Nachfol#r. Der Schleizer Bür#r und Ratswi1 Georg Giegling erbte !e Mühle, und tauschte sie 1625 an Hans Roßner ##n dessen Güter in Unter-O2lin#n. Den We1 der Mühle gibt er mit 2566 alte Schock Groschen an. Am 25.8.1637 wurde !e Mühle an Johann Ö)ler verkau%. Am 7.1.1639 verpachtet er !e Mühle auf 3 Jahre an An3eas Kö2el von der Grünmühle bei Zollgrün für einen jährlichen Pachtpre' von 120 Gulden und einen jährlichen F'chzug aus dem Mühlgraben oder der W'enta. Die Mühle bestand, nach dem Pachtve1rag, aus 4 Mahl- und je einem Walk-, Schlag-, Schleif - und Schneidegang. Alle Mahlgän# waren „neu an#"chtet und wohlbesteint“. Die Mühl4eine waren aus Böhmen oder Crawinkel und galten als !e besten. Aus dem Inventarverzeichn' 't zu ersehen, daß !e Wohnung des Müllers aus einer 3- fen4"#n Stube und der Küche, 1 neuen Ofen mit 4 Röhren, 1 tö5ernen Blase und dem Feuerzeug, 1 neuen Ahornt'ch, gute Bänke, !e „um und um“ #hen und 2 Stan#n über dem Ofen bestand. Außer dem Sammelbeg"ff „verschiedenes Werkzeug“ werden Schraub4ock und Ambos #nannt. Zur Mühle #hö1e ein Brauhaus mit einer 3ei 1/2 Eimer (= 216,4 l) fassenden Brau5anne und dem nöti#n Brau#rät, denn !e Mühle ha)e 1564 das Recht erhalten, 4 Scheffel = 7,7 hl von selb4#bauter Ger4e „zur ei#nen Notdur%“ zu brauen. Alles andere Bier mußte der Müller in der Stadt Schleiz holen, in deren Bannmeile !e Mühle lag. Zur Mühle #hö1en ferner 1 Esel4all mit 2 „neubeschla#nen“ Eseln, von denen einer trächtig sei und 1 jun#s Tier, 1 Kuh4all mit 3 Tieren und 1 Scheun6 1 Hahn und 4 Hühner, sowie „sech4halb“ Paar Tauben bevölke1en den Hof. Für einen Feuerschaden in der Mühle, während der Pach+eit, ha%et der Pächter mit 1& Gulden. Die „Glücksmühle“ wurde als Walkmühle von den Weiß#rbern und Tuchmachern zum Walken der Felle und Tuche, als Schleifmühle von den Beil- und Waffenschmieden der Stadt zum Schleifen ihrer an#fe1igten Erzeugn'se benu+t z.B. We+4eine, !e im Kiensberg bei Wü4en!)ersdorf #brochen wurden.1675 wird der Weißbäcker Hans Ch"4oph We+el als „Glücksmüller“ #nannt. Danach fol#n An3eas Wei8as, Eva We+el und 1721 durch Verkauf Hans Orlamünder von Ch"9endorf. Während des 7-jäh"#n K"e#s fand am 25.12.1758 bei Schleiz ein Gefecht zw'chen Preußen und Ö4erreichern 4a), bei dem !e „Glücksmühle“ im Gefechtsfeld der ö4erreich'chen Infante"e lag und merklichen Schaden davontrug. 1737 wird der Pachtmüller Johann Tobias Wolf #nannt. In der Nähe der Mühle waren im 17. Und 18. Jahrhunde1 nicht nur Silber und E'enerzgruben. 1620 - 1624 bestand bei der benachba1en 0omasmühle ein E'enhochofenwerk und eine Kobalterzgrube, !e 1736 durch eine Gewerkscha% von Schleizer-, Schneeber#r-, Go8aer- und Kasseler Herren unter dem Namen „Kobal+sche zum unverhofften Glück “ wieder in Bet"eb #se+t wurd6 Ein Jahr 9äter erhielt !e Gewerkscha% für ihre ab#bauten Kobalterze !e Erlaubn' ein Pochwerk zu er"chten. Dazu nahm sie !e Ölmühle der „Glücksmühle“. Für !e Benu+ung erhielt der Glücksmüller Wolf eine jährliche Entschä!gung von 6 Gulden b' zum Jahr 1740. 1769 erwarb Johann Elias Franz aus Pöllwi+ für 4000 Gulden !e „Glücksmühle“. An ihn e"nne1 der Schluß4ein an der Hofseite der Mühle: J.E.F 1769 1793 erbten !e Tochter Erdmute Doro8ea und deren Verlobter Johann Hein"ch Wolfram, aus der Kienmühle bei Wü4en!)ersdorf !e „Glücksmühle“. Während ihres Besi+es ging !e Welle der napoleon'chen K"e# über !e „Glücksmühle“ hinweg. Diese Gewaltwelle und !e nachfol#nden Befreiungsk"e# brachten Einqua1ierun#n und Drangsal6 Durch ein Gefecht mit den französ'chen Tru2en am 9.10.1806 brannten !e Glücksmühle, !e Ratszie#lei und in O)erndorf 32 Häuser ab. 1815 wurde Sohn Karl Augu4 Wolfram Ei#ntümer. 1842 verkau%e er !e Mühle für 67& Taler an seine Tochter Ch"4iane Sophie und deren Mann Johann Go)lob Z iegler aus Görkwi+. 1869 wurde !e Mühle zwangswe'e für 5750 Taler, an Karl Go)lob Schiller verkau%. Schon 4 Monate 9äter an Georg Hein"ch Oe1el von Schleiz. Dieser er"chtete 1879 das massive Stall#bäude, wie der Schluß4ein über der Tür besagt: H.Oe1el 1879 1881 ging !e „Glücksmühle“ auf seinen Sohn Hein"ch Karl Oe1el über. Am 29.10.1885 brannte sie erneut ab. 1885 kau%e der 0omasmüller Ch"4ian F"e3ich Rudolph !e Brand4elle für 11.000 Mark, und baute !e „Glücksmühle“ wieder auf. Hier 't der Schluß4ein über der Hau4ür erhalten: R. 1886 Er bet"eb !e „Glücksmühle“ nur als Rog#n-Mahlmühle, während !e anderen Mahlgüter in seiner 0omasmühle erle!gt wurden. Der Sohn und Nachfol#r Wilhelm Hugo Rudolph verkau%e !e „Glücksmühle“ am 19.5.1903 für 19.5& Mark an den Drechslerme'ter Karl Franz Erdmann Wendel aus Löhma. Herr Rudolph nahm !e Mühlenein"chtung mit und 4ellte !e Be!ngung, daß in der „Glücksmühle“ nicht #mahlen werden dürfe, so lan# !e Familie Rudolph und seine Nachkommen in der 0omasmühle wohnen. Diese Be!ngung sollte nur hinfällig werden, wenn !e Familie Rudolph auf der 0omasmühle ausstirbt, !ese verpachtet oder verkau%. Karl Franz Erdmann Wendel "chtete nun in der Mühle eine Drechslerei ein, deren Erzeugn'se weit in der Um#bung bekannt wurden. Er brach 2 Wasserräder ab und vergröße1e das 3. für den Bedarf der Drechslerei. Daneben bet"eb er noch ein Fuhr#schä%. Nach dem 1.Weltk"eg er"chtete er 1921 mit Hilfe seines Sohnes eine Lohnmühl6Hier wurden !e Rinden aus dem Schleizer Wald und Um#bung zu Gerberlohe verarbeitet. Durch Inflation kam das Geschä% 1925 zum Still4and. Die „Glücksmühle“ #hö1e polit'ch zu Oschi+, und wurde 1922 mit dem Dorf nach Schleiz ein#meindet. Durch !e Verpachtung der 0omasmühle war auch !e an Karl Franz Erdmann Wendel #4ellte Konkurrenzklausel weg#fallen.Karl Franz Erdmann Wendel ver4arb 1923, seine Frau Johanna Ch"4iane Pauline Wolf von Möschli+ 1929. Der Älteste Sohn F"e3ich Karl Wendel erbte !e Mühle und wandelte im 1. Stock !e Mühl4uben zu Fremdenzimmer um. Die Mühle wurde zur beliebten „Sommerf"sche Glücksmühle“, !e besonders von Gä4en aus Berlin, Leipzig und Chemni+ o% und #rn besucht wurden. Nach seiner Verheiratung mit Emma Döpel aus Neundorf bei Schleiz wandte sich F"e3ich Karl Wendel der Landwi1scha% und dem Bet"eb der Mühle zu. Seine Frau Emma Döpel erweite1e !e Sommerf"sch6Emma Döpel war durch ihre Kochkun4 und ihr hilfsbereites Wesen sehr beliebt. Auch füh1e sie ihren Gä4en kleine Bühnen4ücke vor, !e sie selb4 er!chtet ha)6 1925 wurden zur Ausnu+ung der Wasserkra% in der Mühle ein Schrotgang und ein Quetsch4uhl ein#"chtet. Durch den Fleiß aller, insbesondere der Mu)er Lina Döpel und ihrem Mann O)o Riedel konnte der Grundbesi+ der „Glücksmühle“ von 18 auf 50 Mor#n vergröße1 werden. 1972 wurde F"e3ich Karl Wendel auf Betreiben der DDR enteignet. Ihm wurden, vor seinen Au#n, alle Kühe aus dem Stall #t"eben und !e Ländereien konf'zie1. Sie wurden dann durch !e LPG bewi1scha%et. Von !eser Un#rechtigkeit „im Namen des Volkes“ hat er sich nie erholt. Ein klein wenig Land rund um !e Mühle konnte Herr Wendel für sich erhalten, in dem er eine „Z ie#nbock-Station“ ein"chtet6 Hier konnten !e umlie#nden Bauern ihre Z ie#n „zum Bock “ b"n#n. Herrn O)o Riedel 't auch !e Bedarf-altestelle „Glücksmühle-Mönchgrün“ zu verdanken. 1972 erbte !e jüng4e Tochter In#burg Jansen !e „Glücksmühle“. Sie erweite1e !e Übernachtungsmöglichkeit der Sommergä4e 1970 mit weiteren 5 Z immern über dem Kuh4all. In#burg Jansen war beliebt und bekannt als „!e flo)e In# mit Ihrer Spo1-AWO“. Durch ihr sonni#s Wesen konnte sie Alt und Jung erfreuen. Als alleinerziehende Mu)er von 2 kleinen Kindern me'te1e sie !e Landwi1scha%, den Mühlenbet"eb und !e Sommerf"sche mit Vollpension für !e Gä46 Zudem versorgte sie ihre betagten Eltern. Der Mühlenbet"eb wurde 1976 ein#4ellt.Nach kurzer Krankheit ver4arb In#burg Jansen 1983, im Alter von nur 53 Jahren. Anschließend erbten ihre Töchter Ju)a und Sybille !e „Glücksmühle“. Ju)a konnte b' zur Wende den Sommergä4en eine wunderbare Ga4#be"n sein. Danach wurde !e „Glückmühle“ ausschließlich p"vat #nu+t. Nach dem Umbau im Jahr 2011 konnten der Landga4hof und !e Pension „Glücksmühle“ wieder eröffnet werden. 2015 wurde der h'to"sche Mühlenraum als Ga4raum und kleines Museum einb,o#n. Seit nunmehr 112 Jahren 't !e Mühle in Familienbesi+. Wir sind 4olz auf unserer Vorfahren!
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