15 Jahre Marketagent.com – endlich Teenager! Der Weg einer Idee übers knappe Scheitern bis zum Erfolg Wien, 04. November 2015 – Geburtstag feiert dieser Tage das Marktforschungsinstitut Marketagent.com: Vor 15 Jahren etablierte Mag.Thomas Schwabl, CEO des Instituts, die OnlineMarktforschung in Österreich. Begonnen hat alles mit der Entwicklungsarbeit für die Umfrage-Plattform Marketagent.com. Die Idee entstand 2000 im Rahmen einer Mountainbike-Ausfahrt und konzentrierte sich auf zwei Annahmen, die aber beide letztlich nicht eingetroffen sind. Nämlich, dass SMS das Befragungsmedium der Zukunft wird und dass Do it yourself bereits marktreif ist. „D.h. wir haben an einer internationalen Marktforschungsplattform gearbeitet, über die man als Kunde eigenständig Umfragen programmieren und steuern konnte“, erzählt Schwabl, „und zwar ohne jegliches Zutun durch uns selbst. Sogar die Rechnung wurde automatisiert ausgestellt.“ Gut gedacht muss nicht erfolgreich sein Faktum ist, dass das DIY-Feature in weiterer Folge kein einziges Mal eingesetzt oder verwendet wurde. Heute, gut 15 Jahre später, gibt es solche Tools (z.B. von Google) und sie beginnen sich zunehmend zu etablieren. „Wir waren damals quasi unserer Zeit voraus und der Markt war noch nicht bereit“, erklärt Schwabl. „Eine weitere Fehleinschätzung war, dass wir damals neben der Online Forschung auch stark auf die Befragung mittels SMS setzten: Eine Methodik, die sich nicht wirklich nachhaltig durchsetzen konnte.“ Start Herbst 2001 Nach gut einem Jahr Entwicklungsarbeit begann Schwabl dann im Herbst 2001 mit dem Vertrieb bzw. der Marktbearbeitung. Das war alles andere als ein günstiger Zeitpunkt: September 11th und das Platzen der Internetblase waren keine guten Begleiter für einen Start. „Auch der Mitbewerb hieß uns nicht wirklich herzlich willkommen: So wurden wir am 5.12.2001 vom Verband der Marktforscher zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel ‚Online Forschung – Der Krampus steht vor der Tür‘ geladen“, erinnert sich Schwabl. „Diese Veranstaltung diente damals ausschließlich dazu, unsere Methodik schlecht zu reden und man beschränkte sich auf das Zitieren von schlechten Beispielen. Selbst unser Feature, dass wir Zwischenergebnisse in Echtzeit unseren Kunden zeigen können, wurde damals als unverantwortlich bezeichnet. Heute übrigens eine Funktionalität, die unsere Auftraggeber überaus schätzen. Kein Wunder auch, dass das gespannte Verhältnis in der Branche bis heute besteht.“ 1 One-Man-Show Die ersten beiden Jahre waren dann alles andere als leicht: Durch die niedrige Internet-Durchdringung gab es methodische Bedenken. Damals waren nur 47% der ÖsterreicherInnen über das Medium Internet erreichbar und an repräsentative Stichproben war nicht zu denken. Es wurde befürchtet, dass sich die Offline-Population gänzlich anders verhält. Insofern war der Markteinstieg sehr schwierig und rote Teppiche fanden sich nur selten. Das Unternehmen stieß zwar auf Interesse, meist haben aber die Befürchtungen überwogen und es kam nur sehr selten zu Beauftragungen. „Dies führte sogar dazu, dass wir knapp vor der Resignation schon einen Käufer suchten, aber keinen fanden“, so Schwabl. Begleitet wurde dies von einem Markenrechtsstreit mit einem Mitbewerber, der aber mit einem Vergleich nach 1,5 Jahren beendet werden konnte. „Ich selbst habe zu diesem Zeitpunkt auch schon wieder einen Job gesucht, fixe Angebote dann aber doch nicht unterschrieben, weil ich noch 3 Monate zuwarten wollte“, sagt Schwabl. Für den „Kindsmord“ war es noch zu früh. „Auch war ich damals eine One-Man-Show, eingemietet bei dem Unternehmen meines Bruders: kein eigener Schreibtisch, kein eigener PC, kein eigenes Telefon. Alle Funktionen wurden notgedrungen durch mich übernommen, vom Verkauf über die Studienkonzeption über die Programmierung bis zur Auswertung und Präsentation.“ Erster Kunde Der erste Kunde war die Telekom Austria (damals mit der Marke jet2web). Der Jahresumsatz von 2002 entspricht aktuell dem Umsatz einer Woche im Jahr 2015. Schwabl weiter: „Ab 2003/2004 ging es dann zügig bergauf und wir konnten uns in den Folgejahren eigentlich fast immer verdoppeln“. Die Gründe für den Erfolg ortet der Onlinepionier in der steigenden Internetdurchdringung, d.h. die Repräsentativitätsbedenken lösten sich auf, und in den drei wesentlichen Vorteilen der Methodik, nämlich schnell, multi-medial und kostengünstig. „Heute beschäftigen wir am Standort Baden bei Wien 25 MitarbeiterInnen und haben noch weitere Niederlassungen in Zürich, München und Maribor“, sagt Schwabl. „Wir realisieren im Jahr knapp 1.000 Studien und führen dazu rund 800.000 Online-Interviews durch. Inzwischen steht uns ein Online-Panel mit knapp 700.000 befragungswilligen KonsumentInnen in 21 Ländern zur Verfügung. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen wie die A1 Telekom Austria, Generali Versicherung, die Österreichische Post, Spar, BAWAG, Palmers, WKO, IKEA, UPC, Raiffeisen, Dr. Oetker, Beiersdorf, Mc Donalds, Nestle, usw. …“ Online Research heute Heute ist Online Research übrigens die wichtigste Erhebungsmethode weltweit und der größte Umsatzbringer. 28 Prozent der globalen MaFo-Spendings entfallen in der Zwischenzeit auf online. D.h. es ist in den letzten 15 Jahren zu einer deutlichen Verschiebung der Erhebungsmethoden zugunsten der Online Forschung gekommen. 2 „Den Pioniergeist von damals haben wir uns bis heute bewahrt: Wir waren das erste Institut im deutschsprachigen Raum, das sein Online Access Panel nach der ISO Norm 26362 zertifizieren hat lassen“, vermeldet Schwabl. „Das liegt jetzt 6 Jahre zurück und war damals schon ein sehr frühzeitiger Schritt in Richtung Qualitätsfokus. Technologisch liegt der Schwerpunkt aktuell im Ausbau von Mobile Research.“ Pressekontakt Reichl und Partner PR GmbH Dr. Wolfgang Wendy Mobil: +43 664 828 40 76 [email protected] 3
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