HTP-Reader_web - HTP - Innovationsforum Hydrothermale

Tagungsreader
Ergebnistreffen
HTP-Innovationsforum
Wertschöpfung aus wasserreicher
und schlammiger Biomasse
15.–16. Juni 2015 | Leipzig
Tagungsreader
Ergebnistreffen
HTP-Innovationsforum
Wertschöpfung aus wasserreicher
und schlammiger Biomasse
15.–16. Juni 2015 | Leipzig
Impressum
Impressum
Herausgeber:
Prof. Dr. mont. Michael Nelles
Dr. Marco Klemm
DBFZ Deutsches Biomasseforschungs­
zentrum gemeinnützige GmbH, Leipzig, mit
Förderung des Bundesministeriums für Er­
nährung und Landwirtschaft aufgrund eines
Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Geschäftsführung:
Prof. Dr. mont. Michael Nelles
(Wissenschaftlicher Geschäftsführer)
Daniel Mayer
(Administrativer Geschäftsführer)
Die Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und die
Abbildungen liegt bei den jeweiligen Autoren.
Bilder: DBFZ
Redaktion & Satz: Angela Gröber
Deckblatt: Stefanie Bader/Steffen Kronberg
Kontakt:
DBFZ
Deutsches Biomasseforschungs­zentrum
gemeinnützige GmbH
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
Veröffentlichungsdatum: 15.06.2015
Tel.: +49 (0)341 2434-112
Fax: +49 (0)341 2434-133
[email protected]
www.dbfz.de
Diese Publikation wurde mit Mitteln des BMBF im Programm Unternehmen Region erstellt.
2
HTP-Innovationsforum 2015
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Grußwort .............................................................................................................................................. 5
BEITRÄGE
Dr. Marco Klemm (DBFZ)
Hydrothermale Prozesse – eine kurze Einführung......................................................................... 8
Romann Glowacki (DBFZ)
Wie arbeitet das Innovationsforum? .............................................................................................. 14
Romann Glowacki (DBFZ)
Vorstellung der Anwendungsfelder ................................................................................................ 15
Dr. Jan Mumme (University of Edinburgh), Benjamin Wirth (ATB Potsdam)
Behandlung von Abwässern aus hydrothermalen Prozessen in Kläranlagen
und im Biogasprozess ...................................................................................................................... 24
Dr. Katja Wiedner (MLU Halle-Wittenberg)
Anwendung biogener Kohlen im Boden ........................................................................................ 26
Saulo H. Freitas Seabra da Rocha, Tina Steinmetzger
Biogene Kohlen in der Metallurgie ................................................................................................ 28
Catalina Rodriguez Correa
Materialanwendungen für hydrothermal erzeugte Kohlen ......................................................... 30
Michael Balhar (ASA e.V.) und Dr. Katja Wiedner (MLU Halle-Wittenberg)
„Kaskadennutzung von Biomasse“ – Theoretisch ja, praktisch nein! ...................................... 31
Matthias Arndt (Rechtsanwalt), Dr. Grit Ludwig (UFZ)
Rechtliche und administrative Fragestellungen .......................................................................... 32
Die Kooperationswerkstätten ......................................................................................................... 33
Referenten/Moderatoren
Arndt, Matthias ................................................................................................................................. 36
Balhar, Michael ................................................................................................................................ 36
Blümel, Regina ................................................................................................................................. 37
Freitas Seabra da Rocha, Saulo H. ................................................................................................ 37
Glowacki, Romann ........................................................................................................................... 38
Klemm, Diana ................................................................................................................................... 38
Klemm, Marco .................................................................................................................................. 39
Ludwig, Grit........................................................................................................................................ 39
Müller-Langer, Franziska ................................................................................................................. 40
Mumme, Jan...................................................................................................................................... 40
Rodriguez Correa, Catalina ............................................................................................................. 41
HTP-Innovationsforum 2015
3
Inhaltsverzeichnis
Siemon, Dominik............................................................................................................................... 41
Unkelbach, Gerd ............................................................................................................................... 42
Wiedner, Katja................................................................................................................................... 42
Sponsoren
Artec Biotechnologie GmbH .......................................................................................................... 38
eins energie in sachsen GmbH........................................................................................................ 39
GRENOL GmbH.................................................................................................................................. 40
Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum Markranstädt GmbH (LAV) ................................ 41
Netzwerk Energie & Umwelt e.V..................................................................................................... 42
SunCoal Industries GmbH ............................................................................................................... 43
Raumplan........................................................................................................................................... 44
Veranstalter
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH .................................... 46
SMILE – Selbst Management Initiative LEipzig............................................................................ 47
4
HTP-Innovationsforum 2015
Grußwort
Grußwort
Sehr geehrte Gäste des HTP-Innovationsforums,
hydrothermale Prozesse eröffnen durch die Vielzahl der
mit ihnen möglichen effizienten Umwandlungen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Biomasse, insbe­
sondere biogene Rest­ und Abfallstoffe. Dabei ist ein
großes Potenzial an Ausgangsstoffen nutzbar und eine
breite Produktpalette zugänglich, so dass ein wesent­
licher Beitrag zur angestrebten Umstellung der derzei­
tigen fossilbasierten Wirtschaft zu einer biobasierten
Wirtschaft geleistet werden kann.
Bereits seit 2009 wird ein hydrothermaler Prozess, die
„Hydrothermale Carbonisierung (HTC)“ am DBFZ er­ Dr. Marco Klemm, DBFZ
forscht. Die HTC ermöglicht in Form brennbarer „Biokohle“ die Bereitstellung eines innovativen
Energieträgers mit hoher Energieeffizienz. Die von Unternehmen der Stadtwerke Halle in Halle/
Lochau unter Beteiligung des DBFZ errichtete HTC­Anlage ist eine erste Demonstrationsanlage für
die Nutzung kommunaler biogener Rest­ und Abfallstoffe.
Dabei gehen die Möglichkeiten der hydrothermalen Prozesse weit über die Herstellung von „Bio­
kohle“ hinaus, wie auch die im Rahmen des Innovationsforums durchgeführten Workshops ein­
drucksvoll gezeigt haben. Wesentliche Innovationen sind unter anderem auf den Gebieten der
Klärschlammverwertung, der Nährstoffrückgewinnung, der Herstellung von Grundchemikalien
aus biogenen Reststoffen, der grünen Kraftstoffe und der Produktion von Funktionswerkstoffen
aus Biomasse zu erwarten.
Wir freuen uns, die gewonnenen Erkenntnisse auf der Ergebnisveranstaltung des Innovations­
forums vertiefen zu können und hoffen, dass schlagkräftige Allianzen für die Umsetzung der In­
novationen entstehen. Bereits im bisherigen Verlauf des Innovationsforums hat sich der Mehrwert
des gemeinsamen, konzertierten Vorgehens gegenüber isolierten Einzelaktionen deutlich gezeigt.
Wir bedanken uns deshalb für die für das Gelingen unerlässliche Mitarbeit vieler engagierter Part­
ner und wünschen diesen wie uns den erhofften Mehrwert aus dem Innovationsforum Hydrother­
male Prozesse.
Dr. Marco Klemm
Deutsches Biomasseforschungszentrum
HTP­Innovationsforum 2015
5
09:00
09:30
Montag 15.06.2015
Registrierung & Kaffee
10:00
10:30
Begrüßungskaffee
Ausblick
Marktpotenziale & Innovationsstrategien
Vorstellung offener FuE­Fragen
Eröffnung
11:00
Einführung
11:30
Dienstag, 16.06.2015
Vorstellung der 4 Anwendungsfelder
Workshop zu Projektansätzen
Bildung projektspezifischer Teams
12:00
12:30
Mittagspause
Mittagspause
13:00
Expertenforum
Kooperationswerkstatt –
1. Runde
für rechtliche und administrative
14:30
Pause
Aktive Feedbackrunde
15:00
Zwischenergebnisse im Plenum
13:30
Fragestellungen
14:00
15:30
Ausklang der Veranstaltung
Impulsvorträge
16:00
16:30
17:00
17:30
Kooperationswerkstatt –
2. Runde
Zwischenergebnisse/
Diskussion im Plenum
18:00
19:00
6
Abendveranstaltung
HTP­Innovationsforum 2015
Beiträge
BEITRÄGE
HTP-Innovationsforum 2015
7
Sehr geehrte Gä
Marco Klemm
Dr. Marco Klemm (DBFZ)
Hydrothermale Prozesse – eine kurze Einführung
Dr. Marco Klemm
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Arbeitsgruppenleiter "Synthesegasbereitstellung"
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
E-Mail: [email protected]
Was bedeutet hydrothermal?
•
•
•
•
•
•
•
Prozesse zur Umsetzung organischer Stoffe mit breiter Anwendung
Durchführung in heißem Wasser
Wasser ermöglicht spezielle Reaktionen
Nutzung von wasserreicher Biomasse ohne Trocknung
Breites Spektrum an Ausgangsstoffen
Feste, flüssige oder gasförmige Produkte je nach Parametern
Vielfältige Produktanwendungen
[www.ClipProject.info]
09.06.2015
8
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
2
HTP­Innovationsforum 2015
Marco Klemm
Typische Prozessbedingungen
Fe s t e P r o d u k t e
Flüssige
Produkte
Gasförmige
Produkte
170 – 220°C
(170) 250 – 350°C
(170) 400 – 700°C
sauer
basisch, (Katalysator)
neutral, (Katalysator)
Kohle
modifizierte Biomasse
Alkane, Aromaten
Phenole
Furanderivate
Carbonsäuren, …
Wasserstoff
Methan
10 – 20 bar
(10) 50 – 200 bar
1,5 – 6 h
09.06.2015
10 – 30 min
(10) 250 – 350 bar
1 – 5 min
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
3
Input – nasse organische Stoffströme
•
•
•
•
Klärschlamm
Kommunale biogene Abfälle (Bioabfall, Landschaftspflegematerial, …)
Industrielle biogene Abfallstoffe (Papierschlamm, ligninreiche Reste, …)
•
Reste aus der Landwirtschaft (Rübenblatt, Gülle, Hühnertrockenkot, …)
•
Palmölverarbeitung, Schalen, Fischzuchtabfälle, …)
•
•
Reste aus der Lebensmittelindustrie (Trester, Treber, Pressrückstände, Reste der
Gärreste, Schlempe
Anbaubiomasse (Gras, Luzerne, …)
Definierte organische Ausgangsstoffe für spezielle, hochwertige Produkte
(Zuckerlösungen, …)
09.06.2015
HTP­Innovationsforum 2015
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
4
9
Marco Klemm
Input – Hauptbestandteile pflanzlicher Biomasse
Zellulose
Lignin
Hemizellulose
Art des
Brennstoffs
Zellulose
Hemizellulose
Lignin
Holzartig
40 – 49
18 – 28
21 – 30
Halmgutartig
23 – 43
14 – 29
11 – 19
09.06.2015
Verteilung der Bestandteile für feste, biogene
Brennstoffe, in Gew.-% der Trockenmasse
[Demirbas 2009, Kröger 2010]
5
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
HTC – Typische Produkte
HTC - Kohle
Grünschnitt
Bioabfall
Klärschlamm
Kohlenstoff (Ma % waf)
62
62
61
Wasserstoff (Ma % waf)
6
6
8
Sauerstoff (Ma % waf)
30
30
Phosphor (Ma % wf)
0,17
0,23
Schwefel (Ma % wf)
0,13
0,2
Stickstoff (Ma % wf)
Asche (Ma % wf)
1,1
27
29
4,5
1,8
1,5
17
48
1,8
Reaktionsbedingungen 200°C, 4h
09.06.2015
10
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
6
HTP­Innovationsforum 2015
Marco Klemm
Rolle im Bereich Klärschlamm und organische
Reststoffe – Entsorgungsalternative gesucht
•
Sichere und kostengünstige Nutzungswege für Klärschlamm und organische
•
Reststoffe
•
Produktes (Chemikalien, …)
•
•
•
•
Herstellung eines veredelten Brennstoffes oder eines anderen höherwertigen
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten des Produktes
Technisch, energetisch, ökonomisch und ökologisch günstiger Prozess
Dezentrale Ansätze
Einhaltung der aktuellen und zu erwartenden Gesetze und Verordnungen
Zukunftsperspektive durch:
•
•
Kostenstabilität
Weiterentwicklungspotenzial
09.06.2015
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
8
Rolle im Bereich Klärschlamm und org. Reststoffe Was bieten HTP als Entsorgungsalternative?
•
•
Erzeugung verschiedener interessanter fester, flüssiger (gasförmiger) Produkte
•
Festbrennstoff bis hin zu flüssigen Kraftstoffen
•
•
Breite Einsatzmöglichkeiten der Produkte von der Bodenverbesserung über
Überschaubarer technischer Aufwand
Kleine Anlagen wirtschaftlich realisierbar
Verbesserung der Energieeffizienz bei der Erzeugung eines Festbrennstoffes durch
geringeren Trocknungswärmebedarf da gut mechanisch entwässerbares Produkt
•
•
•
•
(bis > 70 % TS, Klärschlamm 20 bis 30 % TS)
verbesserte Verbrennungs- und Vergasungseigenschaften
Vereinheitlichtes, lagerstabiles Produkt
Vollständige Hygenisierung
Perspektivisch Phosphorrückgewinnung und Schadstoffentfrachtung
09.06.2015
HTP­Innovationsforum 2015
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
9
11
Marco Klemm
Rolle im Themenfeld feste Energieträger
•
•
•
Elektroenergie- / Wärmeversorgung
• Monoverbrennung
• Mitverbrennung
• Vergasung
→ Großkraftwerk
→ Mittelgroße Anlagen (TA-Luft)
→ Kleinanlagen
Weiterverarbeitung
Energieträger in industriellen Prozessen
→ Zementwerke
→ Kalkwerke
→ Metallurgie
→ Papierindustrie
→ Gipsverarbeitung
→ Keramik
→ …
09.06.2015
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
10
Rolle im Themenfeld Chemie & Kraftstoffe
•
Erzeugung Flüssiger Energieträger
•
•
•
•
•
•
•
Phenole
Furanderivate (5-HMF, Furfural, …)
Carbonsäuren
Alkane, Aromaten
Wachse, Fettsäuren
als Vorprodukte für
•
•
•
•
•
09.06.2015
12
Kraftstoffvorprodukte
Chemikalienherstellung
•
•
Kraftstoff
biogene Kunststoffe
Klebstoffe und Lacke
grüne Lösungsmittel
Feinchemikalien (Pflanzenschutzmittel, Farben, …)
vieles andere mehr …
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
11
HTP­Innovationsforum 2015
Marco Klemm
Rolle im Themenfeld Nährstoffrecycling,
Düngemittel, Boden
•
Mineralische Dünger aus biogenen Sekundärrohstoffen



•


•
•
•
Stickstoffverbindungen
Spurenelemente
Bodenverbesserer

•
Phosphorverbindungen
Terra Preta
Düngemittelträger
Torfersatz
Gärrestbehandlung
Herstellung der Transportfähigkeit
Hygienisierung
Schwermetallentfernung
09.06.2015
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
12
Rolle im Themenfeld stoffliche Anwendungen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Adsorptionsmittel /Ausgangsstoff für Adsorptionsmittel
Katalysatorträger
Füllstoff
• Kunststoffe
• Baustoffe
• Träger / Rieselhilfe für Pflanzennährstoffe, …
3D-Druck
vorbehandelte Fasern
• besseres Haftvermögen
• Kohlefasern aus Naturfasern (Zwischenstufe)
modifizierte Holzwerkstoffe
Trenn- und Schmiermittel
• Metallguss, Spritzguss
• Umformprozesse
• Keramik
Pigmente
technische Kohlen
09.06.2015
HTP­Innovationsforum 2015
Innovationsforum Hydrothermale Prozesse | Ergebnistreffen
13
13
Romann Glowacki
Romann Glowacki (DBFZ)
Wie arbeitet das Innovationsforum?
Romann Glowacki
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Innovationskoordinator
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
E-Mail: [email protected]
Innovation - ein oft genutztes Wort mit sehr weitreichender Bedeutung. Innovation umfasst den Prozess von der Idee
bis zu erfolgreich auf dem Markt eingeführten Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren. Hydrothermale Prozesse,
kurz HTP, verfügen über ein sehr großes Innovationspotential - welches es in vielen Bereichen aber noch zu heben gilt.
Das Innovationsforum für hydrothermale Prozesse ist strategisch auf die erfolgreiche Markteinführung hydrotherma­
ler Prozesse bzw. hydrothermal erzeugter Produkte ausgerichtet. Es bildet die Plattform, auf der sich die wichtigen
Akteure entlang vielversprechender Wertschöpfungsketten miteinander vernetzen und wirken können. Der gesamte
Prozess wird vom DBFZ, dem Deutschen Biomasseforschungszentrum moderiert. Dazu erhält das DBFZ Fördermittel
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welches das große Potential dieser Technologie in funktionieren­
de und industriell einsetzbare Anlagen überführen will. Dazu ist weitere Forschung und Entwicklung notwendig, denn
einige Herausforderungen und Hürden müssen noch genommen werden.
Die Arbeitsweise des Innovationsforums möchte ich Ihnen gerne kurz vorstellen: Hydrothermale Prozesse, kurz HTP,
dienen als Plattformtechnologie. Sie können sehr nasse Biomasse mit Trockensubstanzgehalten von unter 30 % in
feste, flüssige oder gasförmige Kohlenstoffträger umwandeln. Diese müssen weiterveredelt werden, bis sie als bioge­
ne Produkte auf den Märkten Umsätze generieren können. In den letzten sechs Monaten wurden dazu in fünf Anwen­
dungsfeldern für HTP Expertenworkshops durchgeführt. Die vielversprechendsten Wertschöpfungsketten konnten
identifiziert, Hemmnisse erkannt und der notwendige FuE-Bedarf benannt werden. Flankiert wurde dieser Prozess
von Marktstudien und Tiefeninterviews mit Branchenexperten. Gemeinsam haben sich die Akteure der Innovations­
plattform ein breites und tiefes Verständnis für die Märkte der Chemie- und Kraftstoffe, Energieträger, werkstofflichen
Anwendungen, der Nährstoffprodukte und im Bereich der Klärschlammverwertung erschlossen.
Daneben konnten erste Projektkonsortien für konkrete Weiterentwicklungsprojekte geschaffen werden. Diese bilden
die Grundlage für eine koordinierte und im Verbund umsetzbare Innovationsstrategie, die mit einer groß angelegten
Innovationsplattform verfolgt werden soll. Das heutige Innovationsforum stellt alle bisher gewonnenen Erkenntnisse
vor. Als offenes Forum bietet es allen interessierten Akteuren die Möglichkeit, sich mit ihrer Expertise und ihren Kom­
petenzen einzubringen, Interessen zu bündeln und gemeinsam zu verfolgen. Das Innovationsforum ist der Beginn
eines aktiven und zielgerichtet arbeitenden Netzwerkes zur Einwerbung notwendiger (Förder-)Mittel, um die letzten,
aber teilweise großen Schritte zur Etablierung hydrothermaler Prozesse am Markt zu gehen.
Engagieren Sie sich, Sie sind herzlich willkommen!
Bringen Sie Ihre Expertise in Projekte ein. Verfolgen Sie gemeinsame Interessen.
14
HTP-Innovationsforum 2015
Vorstellung der Anwendungsfelder
Romann Glowacki (DBFZ) et. al.
Vorstellung der Anwendungsfelder
1 - Energieträger
Dr. Regina Blümel (HWS), Dr. Marco Klemm (DBFZ)
2 - Klärschlamm/ Boden/Nährstoffrecycling
Dr. Katja Wiedner (MLU Halle), Michael Balhar (ASA e.V.)
3 - Chemie & Kraftstoffe
Gerd Unkelbach (Fraunhofer CBP), Dominik Siemon (suncoal)
4 - (Werk-)stoffliche Nutzung
Dr. Franziska Müller-Langer (DBFZ), Diana Klemm (BECKMANN-INSTITUT für Technologieentwicklung e. V.)
Energieträger
Saal Schiller 1
Klärschlamm / Boden /
Nährstoffrecycling
Saal Schiller 2 / Plenum
Dr. Regina Blümel
Dr. Marco Klemm
Dr. Katja Wiedner
Dipl.-Ing. Michael Balhar
Chemie & Kratfstoffe
(Werk-)stoffliche Nutzung
1. OG, Raum Everth
1. OG, Raum Peterhans
Dominik Siemon
Gerd Unkelbach
Dr. Franziska Müller-Langer
Dipl.-Ing. Diana Klemm
HTP-Innovationsforum 2015
15
Energieträger
Vorstellung der Anwendungsfelder
Energieträger
Workshop:
Teilnehmer:
Einführung:
Energieträger
14 (Energieversorger, Entsorgungswirtschaft, Anlagenbau,
und Wissenschaft)
 vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von HTC-Kohlen
 HTC-Kohlequalität entspricht in etwa der von Braunkohle
Inputstoff:
 Klärschlamm, Gärreste, kommunale Bioabfälle, Grünschnitt, Wirtschaftsdünger
 TS-Gehalt um 30 % optimal für die HTC
 stabile Qualität und geringe Schadstoffbelastung
10.06.2015
1
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
Anwendungsfeld: Energieträger
Einsatzmöglichkeiten von HTC-Kohlen:
 Monoverbrennung / Mitverbrennung / Vergasung / Hüttenkoks
Produktanforderungen:
 Festbrennstoff:
gute Förderfähigkeit, geringe Ausgasung, Mahlbarkeit,
schnelle Verbrennung, Cl < 1 %, wenig Schwermetalle
 Hüttenkoks: Formstabilität, geringe Ausgasung, für einige Anwendungen
Cfix= 90%
Hemmnisse/Probleme:




schwankende Abgasqualität bei schwankender Kohlequalität
HTC-Kohlen sind kein Regelbrennstoff
Verlieren EEG fähige Biomassen ihren EEG Status durch hydrothermale Vorbehandlung?
Preise für CO2 Zertifikate sind zu niedrig
F & E-Fragen:




10.06.2015
16
Thermodynamik/Kinetik
Batch-Prozess oder kontinuierlicher Prozess
Machbarkeitsstudien
Wirtschaftlichkeit der Gesamtkette
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
2
HTP­Innovationsforum 2015
Energieträger
Anwendungsfeld: Energieträger
Wertschöpfungskette am Beispiel Mitverbrennung:
10.06.2015
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
HTP­Innovationsforum 2015
3
17
Klärschlamm/Boden/Nährstoffrecycling
Vorstellung der Anwendungsfelder
Klärschlamm/Boden/Nährstoffrecycling
Workshop:
Teilnehmer:
Einführung:
Nährstoffrecycling, Düngemittel und Boden
18 (Entsorgungswirtschaft, Landwirtschaft, Anlagenbau, Politik
und Wissenschaft)
 Problematik des Nährstoffrecyclings wurde dargelegt
 Einsatz von HTC-Kohlen als Düngemittel oder Bodenhilfsstoff ist denkbar
 Alternativ kann Nährstoffrecycling gekoppelt mit energetischer Nutzung des
Kohlenstoffträgers interessant sein
Inputstoffe:
 Wirtschaftsdünger, Klärschlamm, Gärreste, Reststoffe aus Landwirtschaft und
Landschaftspflege
09.06.2015
1
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
Anwendungsfeld:
Klärschlamm/Boden/Nährstoffrecycling
Produktanforderungen:
 Nährstoffe in der HTC-Kohle müssen pflanzenverfügbar sein
 Einhaltung/Berücksichtigung Düngemittelverordnung u.a. rechtlicher
Vorschriften
Markt:
 große Konkurrenz am Markt im Bereich Düngemittelherstellung
 Konzentration auf Spezialdünger/-böden
Hemmnisse:
 rechtliche Situation unklar (Ende der Abfalleigenschaft)
 unterliegen die entstehenden Produkte der REACH Verordnung
F&E-Fragen:
 Metaanalyse der Literatur
 Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe
 Wirtschaftliche Gesamtlösungen
09.06.2015
18
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
2
HTP­Innovationsforum 2015
Klärschlamm/Boden/Nährstoffrecycling
Anwendungsfeld:
Klärschlamm/Boden/Nährstoffrecycling
Workshop:
Teilnehmer:
Einführung:
Klärschlamm & organische Abfälle
32 (Entsorgungswirtschaft, Landwirtschaft, Anlagenbau,
Politik, Unternehmensberatung und Wissenschaft)
 1,8 Mio. t/a Klärschlamm fallen in Deutschlandan
 Großer Teil wird in der Landwirtschaft ausgebracht  in naher Zukunft nicht
mehr gestattet
 Entsorgungsproblematik  HTP bietet vielseitige Verwertungsmöglichkeiten
Produkte:
 HTC-Kohlen als Festbrennstoff oder Bodenhilfstoff/Düngemittel
09.06.2015
3
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
Anwendungsfeld:
Klärschlamm/Boden/Nährstoffrecycling
Markt:
 aktuell kein Markt für
Bodenverbesserer aus
Klärschlamm vorhanden
 Düngemittel und Festbrennstoffe
haben einen Markt
Wertschöpfungskette am Beispiel
Klärschlamm:
Klärwerk
mit
Faulung
F&E Fragen:
 Phosphorrückgewinnung /abtrennung aus dem Klärschlamm
09.06.2015
(Heizwert KS:
9-10 MJ/kg)
Anlagen > 30.000 EW
Anlagen < 30.000 EW
mit P belasteter
Klärschlamm
Hemmnisse:
 keine Regelbrennstoffzulassung
von HTC-Kohlen
 Ende der Abfalleigenschaft
 ggf. unterliegen die HTC-Produkte
der REACH Verordnung
ohne
Faulung
(Heizwert KS:
2,7 MJ/kg)
TS ˜ 3 %
PR 1
Vorentwässerung
(mech. Entwässerung)
TS ˜ 20 - 25 % (nicht mehr pumpfähig,stichfest)
PR 2
HTC
Produktentwässerung
Prozesswasser
•
•
CSB = 20-60 g/l
TOC = 20g/l
Klärwerk (biol. Stuf oder Faulung)
Biogasanlage
Nassoxidation (AcOH und CO2)
•
Membranverfahren
org. bel. H2O
PR 3
H2 O
HTC-Kohle
evtl. Kompaktierung
Feuerung
PR 4
Asche
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
HTP­Innovationsforum 2015
•
•
•
PR: Phosphorrückgewinnung
4
19
Chemie & Kraftstoffe
Vorstellung der Anwendungsfelder
Chemie & Kraftstoffe
Workshop:
Teilnehmer:
Einführung:
Chemie & Kraftstoffe
21(Entsorgungswirtschaft, Landwirtschaft, Anlagenbau, Politik
und Wissenschaft)
 Definition „Hydrothermale Prozesse“:
Alle Prozesse bei erhöhten Temperaturen und Drücken bei denen Wasser als
Reaktionsmedium fungiert.
Inputstoffe:
 Inputmaterial bestimmt den Produktweg
lipidhaltige Inputstoffe  Fettsäuren
proteinhaltige Inputstoffe 
09.06.2015
Lignocellulosen 
Aminosäuren
Furanderivate /Phenole /
Zucker / Carbonsäuren
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
1
Anwendungsfeld: Chemie & Kraftstoffe
Wo fallen die Inputstoffe an:
 Lignocellulosen:
Mühlen, Klärwerke, Zellstoffwerke, Entsorgungsbetriebe,
Biogasanlagen, …
 lipidhaltige Stoffe: Klärwerke, Schlachtabfälle, …
Produkte:
 2 Wege möglich:
1. neue Produkte:
2. etablierte Produkte:
Feinchemikalien z.B. 5-HMF
Kraftstoffvorprodukt (partielles Substitut in
Raffinerie)
 Produktanforderungen: Lagerstabilität, Transportfähigkeit, für Kraftstoff
sauerstoffarm
Standortwahl:
 Green-Field Anlage ist wahrscheinlich ungünstig
 Infrastruktur ist entscheidend (Wärmeversorgung, Rohstoffverfügbarkeit)
09.06.2015
20
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
2
HTP­Innovationsforum 2015
Chemie & Kraftstoffe
Anwendungsfeld: Chemie & Kraftstoffe
Hemmnisse:
 die entstehenden Produkte unterliegen evtl. REACH Verordnung
 rechtliche Unklarheiten (Ende der Abfalleigenschaft)
F & E-Fragen:







09.06.2015
Katalysatoren  Leaching, Recycling, keine Edelmetalle, Kosten
Trenntechnik  selektive Trenntechnik,
hydrothermale Vergasung von Reststoffen, kat. Nassoxidation
HTP-Prozesswasserproblematik
Wärmeeintrag
Batch-Anlage oder kontinuierliche Anlage
Fördertechnik  Pumpen, Ventile etc.
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
HTP­Innovationsforum 2015
3
21
(Werk-)stoffliche Anwendungen
Vorstellung der Anwendungsfelder
(Werk-)stoffliche Anwendungen
Workshop:
Teilnehmer:
Einführung:
(Werk-)stoffliche Anwendungen
20 (Automobilindustrie, Anlagenbau, Unternehmensberatung und
Wissenschaft)
 vielseitige werkstoffliche Anwendungsmöglichkeiten der HTC-Kohlen
 jede Anwendungsmöglichkeit hat ihre eigenen Rahmenbedingungen und
Fragestellungen
Inputstoff:
 als Inputstoff eignen sich besonders biogene Abfälle/Rohstoffe mit
gleichbleibender Qualität:
Melasse, Stärke, Reisspelzen, Kaffeespelzen, Stroh, Holz
09.06.2015
1
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
Anwendungsfeld: Werkstoffe
Einsatzmöglichkeiten von HTC-Kohlen:
 WPC (Wood Plastic Composite)
 Katalysatorträger oder Aktivkohle
 Additive Fertigungsverfahren (3D-Druck)
 Baustoffe
Produktanforderungen:
 WPC: hochfeste und hydrophobe Faser
 Katalysator/Aktivkohle: def. Porenstruktur, große spez. Oberfläche, günstig,
recyclebar
 3D-Druck: kugelförmige Partikelstruktur, heterogene Partikelgrößenverteilung,
keine Fasern
 Baustoffe: HTC-Kohlen dürfen keine Giftstoffe ausgasen
09.06.2015
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HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
2
HTP­Innovationsforum 2015
(Werk-)stoffliche Anwendungen
Anwendungsfeld: Werkstoffe
Hemmnisse/Probleme:
 Preis/Wirtschaftlichkeit
 Mengenverfügbarkeit der Vorprodukte
 hohe Konkurrenzsituation mit etablierten Produkten
F & E-Fragen:
 insgesamt besteht ein hoher Bedarf an F&E
 Einsatz von hydrothermal behandelten Fasern für WPC
 Simultanimprägnierung der Katalysatoren /Aktivkohlen
 Langzeitauswirkung beim Einsatz als Baustoffe sind unbekannt
09.06.2015
HTP Workshop | Themenworkshop - Stoffliche Anwendung | DBFZ gGmbH
HTP­Innovationsforum 2015
3
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Jan Mumme, Benjamin Wirth
Dr. Jan Mumme (University of Edinburgh), Benjamin Wirth (ATB Potsdam)
Behandlung von Abwässern aus hydrothermalen Prozessen in Kläranlagen
und im Biogasprozess
Dr. Jan Mumme
The university of Edinburgh, Grant Institute
King's Buildings, West Mains Road
Edinburgh
EH9 3JW
United Kingdom
E-Mail: [email protected]
M Sc. Benjamin Wirth
Leibniz-Institut für Agrartechnik
Potsdam-Bornim e.V. (ATB)
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam
E-Mail: [email protected]
Die Verwendung von stark erhitztem Wasser als Katalysator und Lösungsmittel kennzeichnet die hydrothermale Kon­
version von organischen Materialen. Auf diesem Weg lässt sich eine große Bandbreite unterschiedlicher organischer
Verbindungen herstellen bzw. extrahieren, von niedermolekularen Verbindungen wie Methan, Milchsäure und 5-HMF
bis zu komplexen Stoffen wie Lignin und Hydrokohle. Wie alle thermochemischen Konversionsverfahren sind auch
hydrothermale Prozesse vergleichsweise unspezifisch, was dazu führt, dass neben dem gewünschten Produkt eine
große Anzahl unerwünschter organischer Nebenprodukte gebildet wird. Zusammen mit den aus den Edukten stam­
menden mineralischen Komponenten bestimmen diese die Eigenschaften der Abwässer und damit deren Behand­
lungsbedarf, bevor diese in die Umwelt abgegeben werden können.
Typische Merkmale von Abwässern aus hydrothermalen Prozessen sind hohe CSB- und TOC-Gehalte von bis zu meh­
reren Zehntausend mg/L und ein niedriger pH-Wert durch die Anwesenheit organischer Säuren. Die Abwässer sind
in der Regel nicht lagerstabil und im unbehandelten Zustand chemischen und biologischen Prozessen ausgesetzt.
Abwässer mit ähnlicher Beschaffenheit entstehen u.a. bei den thermischen Verfahren der Röstung (z.B. Kaffee und
Kakao), der Biomasse-Pyrolyse (z.B. zur Herstellung von Holz- und Biokohle) sowie der Verkokung fossiler Kohlen. Die
Zusammensetzung des Abwassers wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, ausgehend von Art und Vorbehandlung
des Eduktes über die Prozessgestaltung (u.a. Temperaturen, Aufheiz- und Abkühlraten, Reaktionsdauer, Drücke, Ka­
talysatoren) bis zur Separation der gasförmigen, gelösten oder festen Zielprodukte aus dem Reaktionsgemisch sowie
ggf. der Rezyklierung des Prozesswassers. Neben dem primären Abwasser können durch Kondensationsprozesse
sowie Wasch- und Spülvorgänge weitere, sekundäre Abwässer entstehen.
Bisherige Erkenntnisse zur Behandlung von Abwässern aus hydrothermalen Prozessen sprechen dafür, dass sich
hierfür die etablierten biologischen, chemischen und physikalischen Verfahren der Abwasserreinigung gut einsetzen
lassen. So kann für die Abwässer aus der hydrothermalen Karbonisierung (HTC) eine biologische Abbaubarkeit der
organischen Fracht von > 80 % erwartet werden, die sich durch nachgeschaltete physikalische Behandlung, z.B.
24
HTP-Innovationsforum 2015
Jan Mumme, Benjamin Wirth
durch Adsorption an Aktivkohle auf > 99 % steigern lässt. Mineralische Stoffe treten im Zuge der konventionellen
mehrstufigen Abwasserreinigung als Gas aus (v.a. N2 durch Nitrifikation/Denitrifikation), werden im Belebtschlamm
gebunden (u.a. N, P und K) oder werden durch Adsorptions-, Membran- oder Fällungsprozesse (z.B. MAP-Fällung)
gezielt ausgekoppelt.
Um den mit der Abwasserreinigung verbundenen Aufwand und damit den Anteil an den Gesamtkosten des HTP-Ver­
fahrens zu reduzieren, empfiehlt es sich, entlang der gesamten Kette der Entstehung und Behandlung des Abwassers
die bekannte Zielhierarchie „Verringern, Verwerten, Entsorgen“ anzuwenden. Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse
aus der wissenschaftlichen und kommerziellen Erprobung besteht in allen drei Kategorien Potenzial für weitreichende
Optimierungen. Bezogen auf die Behandlung des Abwassers bzw. einzelner Bestandteile bestehen im Rahmen der
etablierten Klärwerkstechnik Verwertungschancen vor allem durch den Abbau zu Biogas als universell einsetzbarer
Energieträger sowie die Gewinnung von handelsfähigen Phosphor- und Stickstoffdüngemitteln. Bisherige Erfahrungen
mit HTC-Abwasser zeigen, dass sich der Großteil des CSB-Gehalts anaerob zu Biogas wandeln lässt. Dies schließt
auch bekannte Problemstoffe wie Phenol ein. Der Aufwand für eine aerobe oder physikalische Nachbehandlung sinkt
dadurch entsprechend.
Durch die gute Passfähigkeit hydrothermaler Verfahren in das etablierte Konzept der mehrstufigen Abwasserreini­
gung nicht nur für die Behandlung des HTC-Abwassers, sondern auch in Bezug auf die Verfügbarkeit von Biomasse
(Klär- und Faulschlamm), die energetische Integration (Wärme und Strom) und weitere Synergien (u.a. Eliminierung
von Keimen und Arzneimittelrückständen) gilt diese Verfahrenskombination aus gegenwärtiger Sicht als technisch
und ökonomisch besonders vielversprechend. Zu erwarten ist jedoch, dass sich der fortschreitende Stand der Er­
kenntnisse und der Technologie zu Beschaffenheit und Behandlung der Abwässer mittelfristig auch auf die Kosten­
struktur in anderen HTP-Einsatzfeldern, wie der Konversion von Lignocellulose-Biomassen oder der Behandlung von
Güllen und Gärresten in der Landwirtschaft, positiv auswirkt.
HTP-Innovationsforum 2015
25
Katja Wiedner
Dr. Katja Wiedner (MLU Halle-Wittenberg)
Anwendung biogener Kohlen im Boden
Dr. Katja Wiedner
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Von-Seckendorff-Platz 3
06120 Halle
E-Mail: [email protected]
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass sich Kohlen aus hydrothermalen Prozessen (Hydrokohlen)
und dem Pyrolyseverfahren (Pyrokohlen) hinsichtlich ihrer chemischen Eigenschaften grundlegend voneinander un­
terscheiden. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind beispielsweise der pH-Wert, der Anteil an hocharomatischen
Kohlenstoffverbindungen (Black Carbon) und die Oberflächenchemie (bspw. funktionelle Gruppen). Diese und weitere
Eigenschaften der Kohlen entscheiden maßgeblich über deren Effekte im Boden. Bevor Hydro- oder Pyrokohlen für
bodenverbessernde Maßnahmen verwendet werden, sollten die Bodenverhältnisse genau ermittelt werden, um die
gewünschten Effekte durch den gezielten Einsatz von Hydro- oder Pyrokohlen zu erreichen.
Die sich in den letzten Jahren entwickelte Frontenbildung zwischen der Hydro- und Pyrokohle Community ist nicht
nachvollziehbar. Beide Technologien besitzen aufgrund ihrer verschiedenen Einsatzpotenziale durchaus ihre Daseins­
berechtigung. Beispielsweise eignen sich sehr feuchte Biomassen gut für die HTPs, während eher trockene Biomasse
der Pyrolyse zugeführt werden sollte. Des Weiteren besitzen frische Hydrokohlen aufgrund ihrer hochreaktiven Eigen­
schaften, was an den vorhandenen sauerstoffhaltigen funktionellen Gruppen liegt, das Potenzial, die Nährstoffhal­
tekapazität im Boden direkt nach Einarbeitung signifikant zu erhöhen. Pyrokohlen hingegen sind aufgrund der hohen
Prozesstemperaturen arm an sauerstoffhaltigen funktionellen Gruppen und somit inert. Pyrokohlen müssen daher zu­
nächst aktiviert werden, z.B. durch Co-Kompostierung, um funktionelle Gruppen an der Oberfläche zu bilden. Dieser
Prozess kann unter natürlichen Umständen im Boden mehrere Jahre benötigen. Hinsichtlich der Langzeit-CO2-Spei­
cherung im Boden, sind die Pyrokohlen klar im Vorteil. Der hohe Black-Carbon-Anteil in Pyrokohlen sorgt für eine
äußerst hohe Stabilität im Boden von Jahrhunderten bis Jahrtausenden, wie das berühmte Beispiel der Terra Preta
de Indìo im Amazonasgebiet Brasiliens zeigt. Laborversuchen zufolge verbleiben Hydrokohlen nur wenige Dekaden im
Boden, da sie gegenüber einem co-metabolischen Abbau durch Mikroorganismen weniger resistent sind.
Der Status quo eines Bodens muss also klar sein, dann sollten die gewünschten Ziele der Bodenverbesserungsmaß­
nahme definiert werden um anschließend zu entscheiden, welche der Kohlen zum Einsatz kommt. Aufgrund der un­
terschiedlichen Eigenschaften beider Kohlen ist eine Kombination für den Einsatz im Boden als durchaus sinnvoll zu
erachten. Ergo, die Hydro- und Pyrokohle-Communities sollten spätestens jetzt merken, dass eine Zusammenarbeit
durchaus zielführend ist.
Ein Blick der Hydrokohle-Community zur Pyrokohle-Community kann auch bezüglich einer Zertifizierung von Hydrokoh­
len hilfreich sein. Das bereits seit mehreren Jahren vorhandene (gesetzlich nicht bindende) Zertifikat [1] für Pyrokohle
(Pflanzenkohle) ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung kommerzieller Nutzung in der Landwirtschaft. Ein vergleich­
bares Werk lässt in der „Hydrokohle-Welt“ noch auf sich warten. Feuchte Biomassen, wie beispielsweise Bioabfälle,
können eine hohe Heterogenität aufweisen, was eine Zertifizierung sicher nicht einfach, aber auch nicht unmöglich
macht. Zudem muss die Hürde vom Abfall zum Produkt überwunden werden. Ohne eine Zertifizierung und daraus
resultierende klare Begriffsdefinitionen für Hydro- und Pyrokohlen ist eine Legalisierung des Einsatzes auf landwirt­
schaftlich genutzten Flächen nicht möglich.
Literatur:
[1]
26
http://www.ithaka-journal.net/europaisches-pflanzenkohle-zertifikat
HTP-Innovationsforum 2015
HTP-Innovationsforum 2015
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Saulo H. Freitas Seabra da Rocha, Tina Steinmetzger
Saulo H. Freitas Seabra da Rocha, Tina Steinmetzger
Biogene Kohlen in der Metallurgie
Prof. Dr.-Ing. Saulo H. Freitas Seabra da Rocha,
Hochschule Ruhr West, Campus Bottrop
Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft
Lützowstr. 5
46236 Bottrop
E-Mail: [email protected], [email protected]
Stahl gehört weltweit zu den dominierenden und wichtigsten Werkstoffen, der in nahezu allen Industriebranchen
benötigt wird. Haupteinsatzgebiete sind die Bauindustrie, die Automobilindustrie und der Maschinenbau. Stahl ge­
hört auch im Bereich der Erneuerbaren Energien zu einem unverzichtbaren Werkstoff. Windkraftanlagen gehören
beispielsweise zu den Kraftwerkstypen mit dem höchsten Metalleinsatz.
Im Januar bis April 2015 wurden international laut der World Steel Association ca. 536 Mio. t Rohstahl produziert,
davon wurden 14,7 Mio. t in Deutschland erzeugt. [1] Deutschland ist damit mit Abstand der größte Stahlproduzent in
Europa und weltweit auf Platz 8. Die beiden Hauptverfahrenswege zur Stahlproduktion sind die Hochofen-KonverterRoute HO-LD (= Primärroute, Erzeugung von Roheisen im Hochofen und Senkung des Kohlenstoffanteils im LD-Kon­
verter) und die Elektrolichtbogenofenroute ELBO (= Sekundärroute, Einschmelzen und Aufbereiten von Stahlschrott).
Um Roheisen im Hochofen zu erzeugen, wodurch ca. 2/3 des in Deutschland produzierten Stahls erzeugt werden, ist
Hüttenkoks nötig. Dieser hat im Wesentlichen folgende Aufgaben:
●● Brennstoff: Beim Verbrennen des Hüttenkokses wird die nötige Energie zum Einschmelzen des eingesetzten
Eisenerzes frei.
●● Reduktionsmittel: Während der Verbrennung des Hüttenkokses entsteht Kohlenmonoxid, was die Eisenoxide
(Eisenerze, -sinter, -pellets) zu metallischem Eisen reduziert.
●● Stützgerüst: Damit der Koks verbrennen und die Reduktion des Eisenerzes stattfinden kann, muss auch unter
den hohen Temperaturen, die im Hochofen herrschen, eine Gaspermeabilität gewährleistet werden. Durch die
unregelmäßige und hochtemperaturstabile Struktur des Hüttenkokses wird diese nötige Gaspermeabilität im
Hochofen erreicht.
Im Hochofen (zylindrischer Schachtofen) werden Möller (Mischung aus Eisenerz und Zuschlägen) und Koks in Schich­
ten (Möllersäule) eingebracht. Im unteren Teil (Rast) befinden sich Windöffnungen, durch die heiße Luft eingeblasen
wird, und weitere Öffnungen zur Entnahme des Roheisens. In diesem Teil des Hochofens herrschen Temperaturen
von ca. 1.600 °C. Verbrennt der eingeschichtete Koks, d.h. er reagiert mit Sauerstoff, entsteht Kohlenmonoxid, wel­
ches als Reduktionsmittel für das Eisenerz dient. Das gediegene Eisen fließt nach unten, nimmt dabei Kohlenstoff
auf und wird als Roheisen abgestochen. Im oberen Bereich des Hochofens (Gicht) reagiert das Kohlenmonoxid zu
Kohlendioxid und wird zusammen mit Kohlenstaub ausgetragen. Das sich einstellende CO/CO2- Gleichgewicht wird
Boudouard-Gleichgewicht genannt.
Während dieses Prozesses verflüssigt sich das eingebrachte Eisenerz und wird als Roheisen bzw. Schlacke aus dem
Hochofen ausgetragen. Der Hüttenkoks wird als Brennstoff und Reduktionsmittel verbraucht bzw. löst sich im flüs­
sigen Eisen (Aufkohlung des Eisens). Dabei schmilzt der Hüttenkoks aber nicht und ein Teil bleibt in stückiger Form
erhalten und sorgt für das nötige Stützgerüst zur Gewährleistung der Gaspermeabilität.
Die ersten Hochöfen wurden ausschließlich mit Holzkohle als Reduktionsmittel gewonnen. Der alleinige Einsatz die­
ser biogenen Kohle ist heutzutage allerdings nicht mehr üblich. Im Laufe der Entwicklung wurden die Anlagen größer.
Moderne Hochöfen haben Durchmesser von mehreren Metern (d > 14 m) mit einer Roheisenproduktion von mehreren
tausend Tonnen pro Tag (> 12.000 t/d). Der Betrieb solcher Anlagen allein mit Holzkohle ist nicht möglich, da keine
ausreichende mechanische Festigkeit gegeben ist.
Bei dem heutzutage eingesetzten Hüttenkoks handelt es sich i.d.R. um Steinkohlenkoks, der durch pyrolytische Be­
handlung (thermische Behandlung unter Sauerstoffabschluss) hergestellt wird. Während des Verkokungsprozesses
werden die flüchtigen Bestandteile der Kohle ausgetrieben, es kommt zur Erweichung und anschließenden Wiederer­
starrung (Backen). Dabei entsteht ein (thermo )stabiler Verbund aus Kohlenstoffpartikeln.
Für eine nachhaltige Eisen- und Stahlindustrie ist der Ersatz der eingesetzten fossilen Kohle bzw. des Kokses nötig.
Neben der energetischen ist auch eine stoffliche Substitution erforderlich, deshalb ist der Einsatz von Kohlenstoff
unumgänglich. Um dies zu erreichen, kann biogene Kohle eingesetzt werden. D.h. Kohle, die durch Konversion aus
frischer Biomasse gewonnen wurde.
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HTP-Innovationsforum 2015
Saulo H. Freitas Seabra da Rocha, Tina Steinmetzger
Die Eigenschaften, die biogene Kohle/Koks für den Einsatz in der Eisen- und Stahlindustrie haben sollte, sollten in
etwa denen fossiler Kohle bzw. fossilen Kokses entsprechen. Typische Werte für Hüttenkoks sind in der nachfolgen­
den Tabelle 1 dargestellt:
Tabelle 1: Typische Werte für Hüttenkoks [2]
Hüttenkoks
Aschegehalt [%]
Flüchtige Bestandteile [%]
Cfix [%]
S [%]
Brennwert [MJ/kg]
ca. 9
ca. 0,7
ca. 90
0,85
ca. 29,4
Anforderungen an die chemische Zusammensetzung sind ein hoher Kohlenstoffgehalt, ein geringer Gehalt an flüchti­
gen Bestandteilen und ein entsprechender Brenn- bzw. Heizwert. Zudem ist ein möglichst niedriger Gehalt an Schwe­
fel, Zink und Alkalimetallen gefordert.
Neben der Zusammensetzung ist die Hochtemperatur-Festigkeit in der reduktiven Hochofenatmosphäre von ent­
scheidender Bedeutung. Um die Permeabilität im Hochofen zu gewährleisten, ist eine gewisse Stückigkeit und eine
unregelmäßige Struktur des eingesetzten Kokses von Vorteil, zudem muss dieser im Hochofenbetrieb formstabil
bleiben. Durch Agglomeration kann dies (teilweise) erreicht werden.
Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass biogene Kohlen bzw. Koks nicht die gleichen Eigenschaften wie Hüt­
tenkoks erreichen. Insbesondere die Hochtemperatur-Festigkeit kann nicht eingehalten werden. Nach aktuellem
Stand ist es deshalb noch nicht umsetzbar den fossilen Koks vollständig durch biogenen zu ersetzen, allerdings
besteht ein Potenzial. [3]
Die Hochschule Ruhr West forscht im Moment an einer Möglichkeit, fossilen Hüttenkoks zu substituieren. Zusammen
mit deutschen und brasilianischen Partnern wird die Aufbereitung, Konversion (Pyrolyse) und Agglomeration von Bio­
masserückständen untersucht.
Potentialstudien haben ergeben, dass in Deutschland pro Jahr etwa 50 Mio. Tonnen Biorestmassen anfallen, die
keiner höherwertigen Verwertung zugeführt werden. In Brasilien, einem der größten Stahlhersteller der Welt, ist die­
ses Potential noch viel größer. Hier wurden ca. 680 Mio. Tonnen ungenutzte Biomasserückstände identifiziert, die zu
einem großen Teil durch den Zuckerrohranbau anfallen [4].
Mit diesen Mengen kann ein großer Teil des in Deutschland und Brasilen eingesetzten Hüttenkokses ersetzt werden
und die Eisen- Stahlherstellung nachhaltiger durchgeführt werden.
Literatur:
[1]
World Steel Association, Crude Steel Production Jan-Apr 2014, https://www.worldsteel.org/statistics/crude-s­
teel-production.html, (abgerufen: 31.05.2015)
[2]
S. Seabra, Agglomerated Biomass Char: A Chance to Reduce Greenhouse Gas Emission in Iron an Steel
Industries, METEC InSteelCon 2007, 3rd Int. Steel Conference on New Developments in Metallurgical Process
Technologies, Düsseldorf, 11-15 June 2007
[3]
P Quicker, S. H. Freitas Seabra da Rocha, G Peña Chipatecua, B Meder, H Löblich, D Franzen; Biokoks als Ener­
gieträger in metallurgischen Prozessen; Chemie Ingenieur Technik; WILEY-VCH Verlag, (2011), S. 1522 2640,
ISSN: 1522-2640
[4]
S. Freitas Seabra da Rocha, Potenzial von brasilianischen Biomasserückständen als CO2-neutrale Substitution
von Hüttenkoks für die deutsche und brasilianische Stahlherstellung, DGMK-Tagungsbericht, 2014, S. 269275, ISBN: 978-3-941721-43-2
Forschungsprojekte (Auswahl):
●● COBI: CO2-neutrale Substitution von Koks durch Biomasserückstände in den Hochöfen der Primärstahlerzeugung
(BMBF, CLIENT)
●● Entwicklung von carbonisierten Biomasse-Rückständen als alternative Energieträger für den Kupolofenprozess
(AiF)
●● Stroh-Energie.NRW
●● INAH: Innovative Aufbereitungs- und Agglomerationsverfahren für Hüttenreststoffe
HTP-Innovationsforum 2015
29
Catalina Rodriguez Correa
Catalina Rodriguez Correa
Materialanwendungen für hydrothermal erzeugte Kohlen
Catalina Rodriguez Correa
Universität Hohenheim
FG Konversionstechnologie und Systembewertung nachwachsender Rohstoffe
Garbenstrasse 9
70599 Stuttgart
E-Mail: [email protected]
Fossile Rohstoffe sind heutzutage die Hauptquelle für die Herstellung wichtiger Waren unserer Gesellschaft und die
Abhängigkeit vom Petroleum herrscht noch vor. Aufgrund des Klimawandels und des Interesses für eine wissens­
basierte, innovative und nachhaltige Wirtschaftsweise ist es notwendig, eine auf erneuerbaren Rohstoffen basierte
Wertschöpfungskette zu etablieren.
Kohlenstoff ist durch seine allotropische Natur ein sehr vielfältiges Material. Ein Beispiel sind die ausgeprägten Unter­
schiede zwischen den Eigenschaften des Diamanten und des Graphits. Beide Materialien bestehen aus Kohlenstoff,
aber der Diamant ist das härteste Mineral und Graphit ist so weich, das er als Schmiermittel eingesetzt werden kann.
Biomasse hat einen relativ hohen Kohlenstoffgehalt und mittels der hydrothermalen Karbonisierung kann dieser noch
erhöht werden. Hydrothermal erzeugte Kohlen besitzen im Vergleich zum Ursprungsmaterial eine chemisch stabilere
Struktur und verschiedene Morphologien (kugelförmige, faserförmige oder poröse) können entstehen. Aus diesem
Grund können Hydrokohlen in unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt werden.
Ein Beispiel ist die Herstellung von Aktivkohle mittels physikalischer oder chemischer Aktivierung. Beide Wege liefern
hochoberflächige Adsorbentien, die für die Wasseraufbereitung oder für hochwertigere Anwendungen, wie als Elekt­
rode für Lithiumbatterien oder für Superkondensatoren, genutzt werden können.
Aufgrund der Umweltvorteile und der günstigen Preise könnte die Nutzung von hydrothermaler Karbonisierung mit
dem Zweck der Herstellung von „advanced materials“ als „schlafender Riese“ betrachtet werden.
30
HTP-Innovationsforum 2015
Michael Balhar, Katja Wiedner
Michael Balhar (ASA e.V.) und Dr. Katja Wiedner (MLU Halle-Wittenberg)
„Kaskadennutzung von Biomasse“ – Theoretisch ja, praktisch nein!
Dipl.-Ing. Michael Balhar
Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung (ASA) e. V.
Westring 10
59320 Ennigerloh
E-Mail: [email protected]
Die Bundesregierung möchte durch das Aktionsbündnis Klimaschutz 2020 sicherstellen, dass Deutschland seine
Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduziert. Im Aktionsprogramm Klimaschutz 2020
wird im Bereich der Abfall- und Kreislaufwirtschaft überwiegend auf den Beitrag der Minderung der Methanemission
aus Deponien eingegangen. Davon abgesehen kann z.B. durch eine optimierte Behandlung von Bioabfällen ein weite­
rer Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
In der europäischen Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG wurde eine neue fünfstufige Hierarchie festgelegt, die durch
die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) im Jahr 2012 in nationales Recht übertragen wurde.
In § 11 KrWG wird vorgegeben, dass überlassungspflichtige Bioabfälle ab dem 01.01.2015 getrennt zu erfassen sind.
§ 8 KrWG sieht vor, dass eine „mehrfache, hintereinander geschaltete stoffliche und anschließende energetische“
Verwertungsmaßnahme (Kaskadennutzung) durch Rechtsverordnung bestimmt werden kann.
Es ist zu erhoffen, dass dies im Zuge der Novelle der Bioabfallverordnung erfolgen wird. Der Klimaschutzplan 2050
der Bundesregierung sieht sogar eine Steigerung der CO2-Einsparung um weitere 40 bis 55 P% gegenüber 1990 vor.
Hierfür soll ein nationaler Klimaschutzplan in Zusammenarbeit mit den Bundesländern, Kommunen und Verbänden
sowie Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet werden.
Die ambitionierten Ziele der Bundesregierung ebnen theoretisch hiermit etablierten oder innovativen Technologien
den Weg, optimierte Biomassenutzungskonzepte zu erstellen. Eine Schlüsseltechnologie könnten die hydrothermalen
Prozesse (HTP) sein, die mannigfaltige Einsatzbereiche aufweisen.
Beispielsweise sind durch die Verwendung der Kohle aus HTPs fossile Brennstoffe substituierbar. Somit kann ein
wesentlicher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen werden. Des Weiteren zeigen erste Studien, dass
die HTPs Potenzial besitzen, wertvolle Plattformchemikalien zu erzeugen oder die Gasausbeute in Vergärungsanla­
gen signifikant zu erhöhen. Dadurch wird die Biomassenutzung optimiert und somit Stoffkreisläufe zukünftig sinnvoll
geschlossen.
Die Novellierung der Düngerverordnung (DüV) lässt die Frage offen, wie es mit der landwirtschaftlichen Klärschlamm­
verwertung weitergeht. Der Abfallstatus von Klärschlamm wird in naher Zukunft dazu führen, dass der Einsatz auf
landwirtschaftlich genutzten Flächen gesetzlich verboten wird. Die landwirtschaftliche Verwertungsoption von etwa
30 % des jährlich anfallenden Klärschlamms wird somit zukünftig wegfallen und in die thermische Entsorgung wie
Monoverbrennungsanlagen, Mitverbrennung in Kohlekraftwerken und Zementwerken übergehen.
Diese Verwertung ist jedoch weit von dem Gedanken einer nachhaltigen Abfallwirtschaft entfernt. Erste großtechni­
sche Versuche zeigen, dass das Phosphorrecycling mittels des HTP-Verfahrens im Vergleich zur thermischen Klär­
schlammtrocknung ein wesentlich energieeffizienteres Verfahren darstellt. Zudem können im Vergleich erhebliche
Mengen an Säuren zur Phosphor-Rückgewinnung eingespart werden, da die HTP-Klärschlammkohle sehr geringe
pH-Werte aufweist.
Um die HTPs in die Industriereife zu bringen, d.h. große Mengen an anfallender Biomasse zu verwerten, bedarf es
zum einen noch weiterer ingenieurtechnischer Leistung. Derzeit bestehende Anlagen sollten währenddessen intensiv
dazu genutzt werden, die HTP zu optimieren um „Designerkohlen“ im reproduzierbaren Maßstab herzustellen. Außer­
dem müssen begleitend ökonomische und ökologische Studien durchgeführt werden, die die Prozesse und Abläufe
weiter optimieren und somit zur Praxisreife führen, um praktikable Wege zur Realisierung der Kaskadennutzung auf­
zuzeigen.
Kritikern an den Verfahren, Biomasse thermochemisch zu verändern, sei mit auf den Weg gegeben, dass jene Techno­
logien, von denen sie überzeugt sind, auch Zeit benötigt haben, um die Praxisreife zu erlangen.
HTP-Innovationsforum 2015
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Rechtsfragen
Matthias Arndt (Rechtsanwalt), Dr. Grit Ludwig (UFZ)
Rechtliche und administrative Fragestellungen
Ende der Abfalleigenschaft
○○
○○
○○
○○
●●
●●
●●
●●
Klärschlamm
Grünschnitt
Gärreste
Biotonne
Wie verhält es sich bei Ersatzbrennstoffen?
Wann gilt HTC-Karbonisat als neues Produkt (Produkteigenschaften) und nicht mehr als Abfall?
Ist eine Produkt-Zertifizierung möglich/sinnvoll? (Analog Gütegemeinschaft Kompost)
Wann sollte man im Status Abfall?
REACH-Zertifizierung
●●
●●
●●
●●
●●
Wann muss REACH berücksichtigt werden?
Wie kann REACH umgangen werden?
Wie sieht REACH Verfahren aus?
REACH nur für neue Stoffklassen?
Was ist wenn Produkt klar identifiziert werden kann?
Brennstoff
●●
●●
●●
●●
Ist HTC Kohle Brennstoff oder Abfall?
Kann HTC-Kohle Biomasseverordnung zugeordnet werden?
Wie kann HTC-Kohle zum Regelbrennstoff zugelassen werden?
Können HTC-Kohlen in bestehende EEG-Anlagen eingesetzt werden, ohne dass deren Status verloren geht?
Baurechtlicher Komplex/ Genehmigungsverfahren für Anlagen
●● Welche baurechtlichen Genehmigungen für HTP Anlagen sind zu beachten?
●● Welche baurechtlichen Auflagen gibt es?
Düngemittel/Boden
●● Können HTC-Kohlen in Düngemittelverordnung aufgenommen werden?
●● Unter welchen Bedingungen ist der Einsatz als Bodenhilfsstoff möglich?
32
HTP-Innovationsforum 2015
Kooperationswerkstatt
Die Kooperationswerkstätten
●●
●●
●●
●●
●●
Vorstellungsrunde
Diskussion möglicher Wertschöpfungsketten
Was sind die größten Herausforderungen und Umsetzungshemmnisse?
Wie lauten die dringenden FuE-Fragen?
Diskussion von Problemlösungen und Projektansätzen
Energieträger
Saal Schiller 1
Klärschlamm / Boden /
Nährstoffrecycling
Saal Schiller 2 / Plenum
Dr. Regina Blümel
Dr. Marco Klemm
Dr. Katja Wiedner
Dipl.-Ing. Michael Balhar
Chemie & Kratfstoffe
(Werk-)stoffliche Nutzung
1. OG, Raum Everth
1. OG, Raum Peterhans
Dominik Siemon
Gerd Unkelbach
Dr. Franziska Müller-Langer
Dipl.-Ing. Diana Klemm
HTP-Innovationsforum 2015
33
34
HTP-Innovationsforum 2015
referenten/Moderatoren
HTP-Innovationsforum 2015
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Arndt, Matthias
Dr. Matthias Arndt
Rechtsanwalt
Tschaikowskistraße 6
04105 Leipzig
Dr. Matthias Arndt
Tel.: +49 (0) 341 9 80 79 90
E­mail: dr.matthias.arndt@t­online.de
Wichtigste berufliche Stationen
● Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Mannheim, Promoti­
on an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Mannheim
● 1997 Kanzleigründung in Leipzig
● seit 1997 Dozententätigkeit zu umweltrechtlichen Themen bei der TÜV SÜD
Akademie GmbH u. a.
Aktuelle Position heute:
Anwalt für Zivil­ und Umweltrecht
Gremientätigkeiten:
● Förderverein „Umweltinformationszentrum Leipzig – UiZ“ e. V.
● BDZ Bildungs­ und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehand­
lung e. V.
Balhar, Michael
Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung (ASA) e. V.
Westring 10
59320 Ennigerloh
Dipl.-Ing. Michael Balhar
Tel.: +49 (0) 151 17428680
E­mail: michael.balhar@asa­ev.de
Wichtigste berufliche Stationen
● 1995 – 1999: Studium des Bauingenieurwesens an der FH Münster mit den
Vertiefungsrichtungen Wasser­ und Abfallwirtschaft
● 1999 – 2005: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Abfallwirt­
schaft, Siedlungswasserwirtschaft, Umweltchemie (LASU) an der FH Müns­
ter und bei der INFA GmbH, Ahlen
● 2005 ­ 2008: Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der INFA GmbH, Ahlen und
Referent bei der Gütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe und Recyclingholz
(BGS) e. V., Münster
●
Aktuelle Position heute:
Seit 2008 Geschäftsstellenleiter der ASA e. V. und seit 2010 Geschäftsführer der
ASA GmbH, beides Ennigerloh
36
Gremientätigkeiten:
Vorstandsmitglied CReED e. V., Mitglied verschiedener Arbeitskreise bei BGS e. V.,
DWA, VDI und Mitglied der Technical Working Group (TWG) für die Überarbeitung
des BVT­Merkblattes “Abfallbehandlung“ (für das European IPPC Bureau)
Blümel, Regina
Stadtwerke Halle GmbH
Bornknechtstraße 5
06108 Halle
Dr. Regina Blümel
Tel.: +49 (0) 345 581 1017
E­mail: regina.bluemel@t­online.de
Wichtigste berufliche Stationen
● 1967 ­ 1975 Studium der Ingenieurökonomie an der Bergakademie Freiberg
und Forschungsstudium an der Technischen Hochschule „Otto von Guericke“
Magdeburg, Promotion zum Dr. oec
● 1992 ­ 2005 Geschäftsführerin der Stadtwirtschaft GmbH Halle (Saale), ein
Unternehmen der Stadtwerke Halle
● 2005 ­ 2013 Leiterin Projektentwicklung der Stadtwerke Halle GmbH
● Seit Juli 2013 im Ruhestand
Freitas Seabra da Rocha, Saulo H.
Hochschule Ruhr West, Campus Bottrop
Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft
Lützowstr. 5
46236 Bottrop
Prof. Dr.-Ing. Saulo H. Freitas Seabra da Rocha
Tel.: 0208 882 54 842
Mail. Saulo.seabra @hs-ruhrwest.de
Prof. Dr. Saulo H. Freitas Seabra da Rocha
Tel.: +49 (0)208 882 54 842
E­Mail: saulo.seabra@hs­ruhrwest.de
Wichtigste berufliche Stationen:
● 1994 – 2003: Studium der Mettalurgie, Universidade Federal de Minas
Gerais
● 2003 – 2009: Wiss. Mitarbeiter/Doktorand, RTWH Aachen Lehr­ und
Forschungsgebiet für Kokereiwesen, Brikettierung und Thermische Abfallbe­
handlung
● Promotion: Untersuchungen zur Brikettierung von Hüttenreststoffen zum
erneuten Einsatz im Hochofen zur Eisen­ und Stahlerzeugung (Note: „summa
cum laude“)
● 2004 – heute: Gründer und Geschäftsführer Blackballs Technologies GmbH,
Engineering und Bau von Maschinen und Anlagen inkl. Dokumentation und
Genehmigungsverfahren
Wichtigste berufliche Stationen
Aktuelle Position heute:
- 1994 – 2003: Studium der Mettalurgie, Universidade Federal de Minas Gerais
Seit 2011fürHochschulprofessur an der Hochschule Ruhr West, Institut Energiesys­
- 2003 – 2009: wissen. Mitarbeiter/Doktorand, RTWH Aachen Lehr- und Forschungsgebiet
Kokereiwesen, Brikettierung und Thermische Abfallbehandlung
teme und Energiewirtschaft, Lehrgebiet Umwelt­ und Verfahrenstechnik, Studien­
- Promotion: Untersuchungen zur Brikettierung von Hüttenreststoffen zum erneuten Einsatz im
gangsleiter „Energie – und Umwelttechnik, B.Sc.“
Hochofen zur Eisen- und Stahlerzeugung (Note: „summa cum laude“)
37
- 2004 – heute: Gründer und Geschäftsführer Blackballs Technologies GmbH, Engineering und
Bau von Maschinen und Anlagen inkl. Dokumentation und Genehmigungsverfahren
Forschungsprojekte (Auswahl):
- COBI: CO2-neutrale Substitution von Koks durch Biomasserückstände in den Hochöfen der
Primärstahlerzeugung (BMBF, CLIENT)
Referenten/Moderatoren
Glowacki, Romann
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
Dipl.-Holzwirt Romann Glowacki
Tel.: +49 (0)341 2434­464
E­Mail: [email protected]
Wichtigste berufliche Stationen:
● Studium der Holzwirtschaft an der Universität Hamburg
● Glunz AG, Rohstoffeinkauf und Zertifizierung (Holzwerkstoffindustrie)
Aktuelle Position heute:
Innovationskoordinator am DBFZ
In dieser Position seit: 2010
Gremientätigkeit:
Vorstandmitglied Netzwerk Energie & Umwelt e.V.
Koordination des Themengebietes „Energie“ im BMBF­Spitzencluster „BioEcono­
my“
Klemm, Diana
BECKMANN­INSTITUT für Technologieentwicklung e. V.
Turleyring 15
09376 Oelsnitz/Erzgeb.
Dipl.-Ing. (BA) Diana Klemm
Tel.: +49 (0)37298 314­412
E­mail: klemm@beckmann­institut.de
Wichtigste berufliche Stationen
● 2001 ­2004 Studium Umwelttechnik im Studiengang Labor­ & Verfahren­
stechnik an der Staatlichen Studienakademie Riesa, Dipl.­Ing. (BA)
● 2001 ­ 2005 CED Chemnitzer Entsorgungsdienst GmbH, Abteilung Ingenieur­
büro/Forschung im Bereich Umwelttechnik/Biotechnologie
Aktuelle Position heute:
● seit 2005 BECKMANN­INSTITUT für Technologieentwicklung e. V., Fachbe­
reich additive Fertigungsverfahren/Konstruktion
● seit 2007 Lehrtätigkeit in außerschulischen Projekten zur Berufsorientierung
und Dozentin an der Staatlichen Studienakademie Sachsen Berufsakademie
Riesa und Breitenbrunn
38
Klemm, Marco
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
Dr.-Ing. Marco Klemm
Tel.: +49 (0)341 2434­537
E­mail: [email protected]
Wichtigste berufliche Stationen
● 1999 ­ 2004 Studium an der TU Dresden
Promotion am Lehrstuhl Kraftwerkstechnik
Thema: „Heißentteerung von Brenngas aus der Vergasung von Biomasse
durch katalytische partielle Oxidation“
● 2003 ­ 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Kraftwerkstech­
nik der TU Dresden
● 2007 ­ 2008 Arbeitsgruppenleiter “Bioenergietechnik“ an der Professor
Verbrennung, Wärme­ und Stoffübertragung, TU Dresden
Aktuelle Position heute:
DBFZ, Arbeitsgruppenleiter „Chemische Biomasseveredlungstechnologien“
In dieser Position seit: 2009
Gremientätigkeit:
Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Biokarbonisate“ im VDI – Kommission Reinhal­
tung der Luft
Ludwig, Grit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung − UFZ
Permoserstr. 15
04318 Leipzig
Dr. Grit Ludwig
Tel.: +49 (0) 341 235 1875
E­mail: [email protected]
Wichtigste berufliche Stationen
● 1993 ­ 1998 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig
● 2000 ­ 2002 Rechtsanwältin in Anwaltskanzleien in Leipzig und Greiz
● 2003 ­ 2004 Doktorandin bei Prof. Dr. Helmut Goerlich, Universität Leipzig
und Stipendiatin der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück
● 2005 Promotion zum Thema „Auswirkungen der FFH­Richtlinie auf die dem
BBergG unterliegenden Vorhaben zum Abbau von Bodenschätzen“ (ausge­
zeichnet mit dem Dr. Feldbausch­Preis)
● 2007 ­ 2008 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Umweltbundesamt in
Dessau­Roßlau
● 2008 ­ 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Helmholtz­Zentrum für
Umweltforschung − UFZ, Department Umwelt- und Planungsrecht
Aktuelle Position heute:
seit 2014 Wissenschaftliche Referentin am UFZ, Department Umwelt­ und Pla­
nungsrecht
39
Müller-Langer, Franziska
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
Dr.-Ing. Franziska Müller-Langer
Tel.: +49 (0)341 2434­423
E­mail: franziska.mueller­[email protected]
Wichtigste berufliche Stationen
Frau Dr.­Ing. Franziska Müller­Langer hat sich in ihrem Maschinenbaustudium an
der TU Bergakademie Freiberg auf Energietechnik spezialisiert und war u.a. bei
der Siemens AG, Power Generation in Erlangen sowie an der Aristoteles Univer­
sität Thessaloniki (Griechenland) tätig. Danach war sie seit 2004 Projektleiterin
und später Arbeitsgruppenleiterin am Institut für Energetik und Umwelt gGmbH
(IE) im Geschäftsbereich „Bioenergiesysteme“. An der TU Hamburg­Harburg
promovierte sie zum Thema Biokraftstoffe.
Aktuelle Position heute:
DBFZ, Leiterin des Geschäftsbereichs „Bioraffinerien“
Gremientätigkeit:
IEA Bioenergy Task 39 „Commercializing Conventional & Advanced Liquid Biofu­
els from Biomass“; Scientific Advisory Board BioFuelNet Canada; European
Biofuels Technology Platform (EBTP), WG4 „Policy and Sustainability“; ProcessNet – Sustainable Production, Energy and Resources (SuPER), Fachgruppe Ener­
gieverfahrenstechnik; wissenschaftlicher Beirat Förderkreis Abgasnachbehandlungstechnologien für Dieselmotoren e. V. (FAD e. V.).
Mumme, Jan
The University of Edinburgh
Grant Institute, King's Buildings
West Mains Road
Edinburgh
EH9 3JW
United Kingdom
Dr. Jan Mumme
Tel.: +44 (0) 131 650 5401
E­mail: [email protected]
Wichtigste berufliche Stationen
● Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt­Universität zu Berlin (2002
Diplom)
● 2008 Promotion an der HU Berlin, Thema: Vergärung nachwachsender Roh­
stoffe im Aufstromverfahren
● 2003 ­ 2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz­Institut für
Agrartechnik in Potsdam (ATB)
● 2009 ­ 2015 Unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter am ATB
● 2014 Gastwissenschaftler an der University of Edinburgh
● seit 2013 Lehrauftrag an der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der HU
Berlin
Aktuelle Position heute:
Marie­Curie Stipendiat an der University of Edinburgh
40
Referenten/Moderatoren
Rodriguez Correa, Catalina
Universität Hohenheim
Konversionstechnologie und Systembewertung nachwachsender Rohstoffe
70599 Stuttgart
M.Sc. Catalina Rodriguez Correa
Tel.: +49 (0)711­459 24701
E­mail: c.rodriguez@uni­hohenheim.de
Ausbildung
2010 Studium Maschinenbau B.Sc., Universidad de Los Andes (Kolumbien)
2013 Studium Materialwissenschaften M.Sc., RWTH Aachen Universität
Aktuelle Position heute:
Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Agrartechnik;
Fg. Konversionstechnologien und Systembewertung nachwachsender Rohstoffe
Aktuelle Publikation:
C. Rodriguez Correa, A. Voglhuber, D. Oberländer, D. Haupenthal, A. Kruse, Hydro­
thermal Carbonization of Acrocomia Aculeata for the Production of Hydrochar and
Activated Carbon, Tropentag 2014, Prague, Czech Republic, September 2014
Siemon, Dominik
SunCoal Industries GmbH
Rudolf­Diesel­Straße 15
14974 Ludwigsfelde
Dominik Siemon
Tel. +49(0)3378 88122 10
E.­Mail: [email protected]
Studium:
M.Sc. Natural Resource Management (Humboldt­Universität zu Berlin)
Werdegang:
Als Assistent der Geschäftsführung ist Dominik Siemon bei SunCoal v.a. in den
Bereichen Marketing, Finanzen sowie Unternehmensentwicklung tätig. Neben
seiner Beschäftigung bei SunCoal absolviert er einen Master of Business Admi­
nistration (MBA) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Zuvor
arbeitete er im Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und der Erneuer­
bare­Energien­Branche. Vor seinem Masterstudium an der Humboldt­Universität
zu Berlin studierte er Biologie an der Universität Osnabrück und forschte an der
Universität von Buenos Aires (Argentinien).
41
Referenten/Moderatoren
Unkelbach, Gerd
Fraunhofer­Zentrum für Chemisch­Biotechnologische Prozesse CBP
Am Haupttor Bau 1251,
06237 Leuna
Dipl.-Chemiker Gerd Unkelbach
Tel. +49 (0)3461 43 9100
E.­Mail: [email protected]
Wichtigste berufliche Stationen:
● 2000 ­ 2004: Chemiestudium an der Fachhochschule Bonn­Rhein­Sieg.
● Diplomarbeit am Fraunhofer Institut für chemische Technologie (ICT)
● Ab 2005: Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Umwelt­Engineering
am ICT
● Seit Mitte 2008: Leitung der Arbeitsgruppe Reaktions­ und Trenntechnik
Aktuelle Position heute:
Seit 2012 Leitung des Fraunhofer­Zentrum für Chemisch­Biotechnologische Pro­
zesse CBP
Gremientätigkeit:
Mitglied versch. Arbeitskreise bei Dechema und ProcessNet, Mitglied der Ame­
rican Chemical
Wiedner, Katja
Martin­Luther­Universität Halle­Wittenberg
Von­Seckendorff­Platz 3
06120 Halle
Dr. rer. nat. Katja Wiedner
Tel. +49(0)345­­5522540
E.­Mail: [email protected]­halle.de
Wichtigste berufliche Stationen:
● 2005 ­ 2010: Diplom­Studium der Geographie mit den Nebenfächern Bota­
nik und Geologie an der Eberhard­Karls­Universität Tübingen
● 2010 ­ 2011: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geographie,
Lehrstuhl Prof. Dr. Baumhauer, Julius­Maximilians­Universität Würzburg
● 2011 ­ 2015 Promotion: Properties of thermochemically altered biomass
and its effects in soil – From archaeological periods to present times, am
Institut für Agrar­ und Ernährungswissenschaften, Martin­Luther­Universität
Halle­Wittenberg
Aktuelle Position heute:
Bereits seit 2013 Laborleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fach­
gebiet Bodenbiogeochemie, Institut für Agrar­ und Ernährungswissenschaften,
Prof. Dr. Bruno Glaser, Martin­Luther­Universität Halle­Wittenberg
42
Sponsoren
Sponsoren
43
Sponsoren
Artec Biotechnologie GmbH
Die HTC-Demoanlage auf dem Standort der Deponie Halle-Lochau, die von der Artec
Biotechnologie GmbH errichtet wurde
Ziel der Artec Biotechnologie GmbH ist die wirtschaftliche Verwertung von Bio­
masse. Neben Wind­, Wasser­, und Solarenergie wird die energetische Nutzung
von Biomasse bei den erneuerbaren Energien weiter zunehmen. Die hydrother­
male Carbonisierung wird die Wertschöpfung der Biomasse erweitern und dazu
noch einen Beitrag zur Senkung der CO2­Konzentration leisten.
Unser Profil
● tätig in hydrothermaler Carbonisierung seit 2009
● Patentierung des horizontalen, kontinuierlichen HTC­Prozesses
● Produktfokus auf lokalem, mobilem Einsatz, am Ort der vorhandenen Bio­
massen
● modulare Erweiterungsmöglichkeit unseres Art.coal 3000k
Artec Biotechnologie GmbH
Hoher Markstein 26
97631 Bad Königshofen
Tel. +49 (0)9761­395340
Fax. +49 (0)9761­3968886
www.artec­biotechnologie.com
44
Sponsoren
eins energie in sachsen GmbH & Co. KG
Im Heizkraftwerk Chemnitz wird nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Strom und Fernwärme erzeugt.
eins energie in sachsen GmbH & Co. KG­ ist der führende kommunale Energie­
dienstleister in Chemnitz und Südsachsen. Das Unternehmen mit Sitz in Chem­
nitz versorgt rund 400.000 Kunden mit Erdgas, Strom, Wärme und Kälte sowie
Wasser und energienahen Dienstleistungen. Als stark regional verwurzeltes Un­
ternehmen engagiert sich eins im Versorgungsgebiet aktiv für die Jugend, den
Sport und die Kultur.
lseitig
r
n
Zahlen und Fakten
7.300 km
302 m
Mit
einer der höchsten
Schornsteine der Welt
Erdgasnetz
280 km
Fernwärmenetz
Rund
3.000 km
1.500 km
Stromnetz
Trinkwassernetz
5 km
1.000 km
Fernkältenetz
1.100 km
Abwassernetz
25.000
Glasfasernetz
Straßenlaternen
in Chemnitz
1.100
Mitarbeiter
50
Rund
Azubis
entsteht
die Energie
eins Hier
energie
in sachsen
GmbH & Co. KG
Augustusburger Str. 1
Pelletheizwerk Thalheim
09111 Chemnitz
Tel. +49 (0)371 525 ­ 0
Fax +49Fernheizwerk
(0)371 525 Bad
­ 217
Elster
www.eins.de
Hier finden Sie uns
Mittweida
Flöha
Freiberg
Limbach-Oberfrohna
Chemnitz
Heizkraftwerk Chemnitz
Zwickau
188.000
Kältespeicher Chemnitz
beantwortete Kundenanfragen
(Post, Fax, E-Mails) jährlich
4,5 Mio.
x100
Aue
Annaberg-Buchholz
Auerbach/Vogtland
Plauen
Heizwerk Altchemnitz
jährlich gefahrene
Kilometer für unsere Kunden
100-mal um die Welt mit eins
Erneuerbare Energien
10.000
verloste Trikots seit 2002 für Kinder
und Jugendliche in der Region.
eins verlost 50 Trikotsätze pro Jahr
Photovoltaik
und energienahen Dienstleistungen. Als stark
regional verwurzeltes Unternehmen engagiert sich
Biogas
Windkraft
eins investiert
200 Mio. Euro in
erneuerbare Energien
bis 2020
45
Sponsoren
GRENOL GmbH
Die GRENOL GmbH mit Sitz in Ratingen-Meiersberg/NRW ist ein Planungs- und
Ingenieurbüro und der Patenthalter. Als ältestes Unternehmen am Markt für
„Hydrothermale Karbonisierung“ (engl.: HTC) bündelt die GRENOL GmbH das
technische Knowhow und die langjährige Erfahrung ihrer Gesellschafter und ih­
res engagierten Teams in den Bereichen der Entsorgung von Biomasseabfällen
und der umweltfreundlichen, energieeffizienten Erzeugung von Strom und Wär­
me, dezentral und flexibel.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten der GRENOL GmbH steht die Veredelung unge­
nutzter organischer Reststoffe mithilfe des Verfahrens der „Hydrothermalen Kar­
bonisierung“. Dabei befasst sich die GRENOL GmbH mit dem Verfahren selbst,
der Reaktortechnologie und den Anwendungsmöglichkeiten v.a. im industriellen
Maßstab. Ein bedeutender Tätigkeitsbereich der GRENOL GmbH ist die Erstel­
lung von Machbarkeitsstudien. Diese beinhalten nach eingehender Beratung
und Erfassung der individuellen Kundenbedarfe im Hinblick auf Entsorgungspro­
blematik, standortbezogene Faktoren, Fördermöglichkeiten etc. auch die Erfas­
sung der verfügbaren Biomassen, ein technisches Konzept, eine Kostenerfas­
sung und eine Darstellung des Planungsprozesses für Bau und Fertigstellung von
Anlagen im industriellen Maßstab.
Die GRENOL GmbH hat gemeinsam mit ihren Partnerunternehmen das weltweit
erste Basismodul der industriellen Anlage für die „Hydrothermale Karbonisie­
rung“ im kontinuierlichen Prozess gebaut. Diese HTC-Anlage befindet sich seit
Beginn 2014 in Betrieb. Sie kann bis zu 10 Tonnen Biomasse (z.B. Speisereste,
Grünschnitt, Klärschlamm, Gülle, Biogas-Gärreste) mit bis zu 25 % Trockensub­
stanz pro Tag verarbeiten. Bei ca. 220 Grad Temperatur und 22 bar Druck wird
in einem geschlossenen System die Biomasse in wenigen Stunden zu Kohlepro­
dukten und Wasser umgewandelt – ohne Emission von CO2 und Methan. Dabei
wird der natürliche Prozess der Prozess der „Inkohlung“ nachgebildet, mit wel­
chem seit Jahrmillionen pflanzliche Reststoffe in Kohleprodukte und Wasser um­
gewandelt werden und für dessen Entdeckung Friedrich Bergius 1931 mit dem
Nobelpreis im Fach Chemie ausgezeichnet wurde.
Biokohle aus HTC ist eine lagerfähige Form der Energie. Sie kann für eine umwelt­
schonende, dezentrale Energieerzeugung verwendet werden. Mit der Biokohle
lässt sich abhängig vom Inputmaterial ein Brennwert von ca. 4,5-8 kWh/kg Kohle
erzielen.
46
GRENOL GmbH
Alfons Kuhles (Geschäftsführer)
Artzbergweg 6
40882 Ratingen
Tel. +49 (0)2104 2145153
Fax. +49 (0)2104 2145155
E-Mail: [email protected]
Sponsoren
Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum
Markranstädt GmbH (LAV)
Die LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum Markranstädt GmbH (LAV)
ist als Akteur und zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb auf dem Gebiet der kom­
munalen Klärschlammverwertung in Mitteldeutschland tätig. Als direkter Ver­
tragspartner von Kläranlagen, Verbänden und Stadtwerken werden durch die
LAV jährlich ca. 350.000 t Klärschlamm entsprechenden Verwertungswegen
zugeführt.
Die Verwertung bzw. die Entsorgung von Klärschlämmen wird zunehmend zu ei­
ner gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderung.
Aktuell erarbeitet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit (BMUB) den Referentenentwurf für eine neue Klärschlamm­
verordnung. Parallel zur Novelle der Klärschlammverordnung plant das BMUB
eine Verankerung der Pflicht zur Phosphatrückgewinnung. Zudem gelten seit
dem 01.01.2015 für den Einsatz von Klärschlamm als Düngemittel, Bodenhilfs­
stoff oder Kultursubstrat die verschärften Grenzwerte der Düngemittelverord­
nung und der Klärschlammverordnung. Für Sachsen beispielsweise bedeutet die
Grenzwertverschärfung, dass ca. 30 % Klärschlamm für die organische Düngung
nicht mehr zu Verfügung stehen, sondern anderen Verwertungswegen zugeführt
werden müssen.
In diesem Zusammenhang beabsichtigt die LAV gemeinsam mit Partnern aus den
Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft am Standort der Müllverbrennungsanla­
ge der SITA Abfallverwertung GmbH in Zorbau (Sachsen-Anhalt) in den nächsten
Jahren ein Technologie- und Kompetenzzentrum organisches Reststoffrecycling
(TKoR) aufzubauen. Technischer und technologischer Schwerpunkt ist die Ent­
wicklung neuartiger Technolgien zur Rückgewinnung von Nährstoffen aus orga­
nischen Reststoffen.
Folgende Forschungsfelder werden fokussiert:
●● Weiterentwicklung der Monoverbrennung von getrocknetem Klärschlamm­
granulat
●● Weiterentwicklung des Nährstoffrecyclings aus Klärschlammaschen
●● Weiterentwicklung der Hydrothermalen Carbonisierung
Das TKoR soll ein wegweisendes Demonstrationsvorhaben für die Region Mittel­
deutschland abbilden und einen Spitzenbeitrag zur Gewährleistung der Entsor­
gungssicherheit von Klärschlämmen darstellen.
LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum Markranstädt GmbH (LAV)
Matthias Hoger (Geschäftsführer)
Nordstraße 15
04420 Markranstädt
Tel. +49 (0)34205 - 738 11
E-Mail: [email protected]
www.lav-markranstaedt.de
47
Sponsoren
Netzwerk Energie & Umwelt e.V.
Der Netzwerk Energie & Umwelt e. V. (NEU) ist das zentrale Netzwerk für Akteu­
re der Energie und Umwelttechnik in der Region Leipzig. Der Verein wurde auf
Initiative der regionalen Akteure im Januar 2011 aus dem bereits seit mehreren
Jahren erfolgreich tätigen Cluster Energie & Umwelttechnik der Stadt Leipzig
heraus gegründet und übernimmt in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für
Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig die koordinierende Rolle im das Cluster­
management.
Innovation durch Kooperation
NEU vereint die individuelle Kompetenz von mehr als 75 Mitgliedern. Großunter­
nehmen, KMU, Forschungs­ und Bildungseinrichtungen, öffentliche Verwaltung,
Verbände und engagierte Einzelpersonen bündeln im Netzwerk Know­how und
Ressourcen, um durch gemeinsame zukunftsorientierte Projekte Innovationspo­
tenziale und neue Märkte zu erschließen und die regionale Wertschöpfung zu
steigern.
Themenschwerpunkte
● Bioenergie
● Elektromobilität
● Energieeffizienz
● Händler und Dienstleister
● Solar
● Umwelt / Wasser
● Bildung und Qualifizierung
Ziele
NEU versteht sich als Plattform für die Akteure der Energie­ und Umwelttech­
nik­Branche in der Region Leipzig, um gemeinsame Ideen, Projekte und Ge­
schäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen.
netzwerk Energie & Umwelt e. V.
Daniel Reißmann
c/o Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung
04092 Leipzig
Tel.: +49 (0)341 121 3317
E­Mail: neu@energiemetropole­leipzig.de
www.energiemetropole­leipzig.de
48
Sponsoren
SunCoal Industries GmbH
Biobasierte Kohlenstoffe aus organischen Einsatzstoffen
SunCoals Meilensteine
2015
Mitglied im Spitzencluster
BioEconomy
2014
Herstellung von
biobasierten, technischen
Kohlenstoffen und
Grundchemikalien
Mitglied im Cluster
Kunststoffe und Chemie
Brandenburg
2013
Zahlreiche Betriebswochen
der HTC- Pilotanlage mit ver­
schiedenen Einsatzstoffen
2012
Preisträger „365 Orte im
Land der Ideen“
FLUHKE-Verbundvorhaben
zur Entwicklung eines
Flugstromvergasers für
Biokohle
2011
Umfangreiche Umrüstung
der HTC- Pilotanlage für
Demonstrationsbetrieb
Bestätigung der exzellenten
Energie- & Klimabilanz der
CarboREN®-Technologie
2010
Firmenumzug von Königs
Wusterhausen nach
Als Pionier auf dem Gebiet der hydrothermalen Karbonisierung (HTC) entwickelt
SunCoal Industries seit 2007 die patentierte CarboREN®-Technologie zur Vere­
delung von organischen Einsatzstoffen zu festen Kohlenstoffen und vermarktet
diese als Technologieunternehmen über Lizenzvergabe mit verbundenen Dienst­
leistungen. Dazu betreibt SunCoal am Standort Ludwigsfelde in Brandenburg
(20 km südlich von Berlin) eine eigene HTC-Pilotanlage sowie einen Entwick­
lungs- und Engineering-Bereich mit angeschlossenem Labor. In aktuellen F&EProjekten entwickelt das Unternehmen mit Verbundpartnern aus der Industrie
und Wissenschaft u.a. einen Vergaser zur Erzeugung von Synthesegas aus staub­
förmigen Brennstoffen wie Biokohle. Seit 2013 arbeitet SunCoal außerdem an ei­
ner angepassten Verfahrensführung der HTC, um höherwertige feste und flüssige
Kohlenstoffprodukte für eine stoffliche Nutzung zu erzeugen.
Ludwigsfelde für weitere
Expansion
2009
Zusage umfassender Förde­
rung von EU, Bund und Land
Brandenburg
2008
Inbetriebnahme der ersten
Pilotanlage zur verfahrenstechnischen Absicherung
Preisträger im Gründerwett­
bewerb der WiWo
2007
Technische Vorarbeiten und
patentrechtliche Absiche­
rung an der TU Berlin
Gründung der SunCoal
Industries GmbH
SunCoal Industries GmbH
Rudolf-Diesel-Straße 15
D-14974 Ludwigsfelde
Tel.: +49 3378 88122 10
Fax: +49 3378 88122 19
E-Mail: [email protected]
www.suncoal.com
49
Raumplan
Raumplan
Mediencampus Villa Ida
1. OG
Hinweis:
Seminarraum
Peterhans
Die Toiletten befinden sich in der
halben Etage zwischen EG und 1. OG.
Werkstoffe
Rauchen ist auf der Terasse gestattet.
Das Catering findet im Wintergarten
statt. Wir möchten Sie bitten, keine Tagungsgetränke mit an ihre Plätze zu
nehmen.
Seminarraum
Everth
Chemie
Das Grillbuffet wird Ihnen am 15.06.
bis 22 Uhr kostenfrei angeboten.
Danach können Speisen und Getränke
auf eigene Rechnung bestellt werden.
EG
Aufgang
1. OG:
→ Chemie
→ Werktstoffe
halbe Etage:
Toiletten
Schlößchenweg
Saal Schiller 1
Restaurant
Wiese
Klärschlamm/
Boden
Terrasse
Saal Schiller 2
Energieträger
Kaffeeinsel
Wintergarten
Registrierung
Catering
Garderobe
50
N
E
S
Poetenweg
W
Eingang
Veranstalter
Veranstalter
51
Veranstalter
Veranstalter
Veranstalter des Ergebistreffens ist die
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH.
Unser Auftrag
Das DBFZ wurde 2008 durch das ehemalige Bundesministerium für Ernäh­
rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit dem Ziel gegründet,
eine zentrale Forschungseinrichtung für alle relevanten Forschungsfelder der
Bioenergie einzurichten und die Ergebnisse der sehr vielschichtigen deutschen
Forschungslandschaft in diesem Sektor zu vernetzen. Der wissenschaftliche
Auftrag des DBFZ ist es, die effiziente Integration von Biomasse als eine wert­
volle Ressource für eine nachhaltige Energiebereitstellung wissenschaftlich im
Rahmen angewandter Forschung umfassend zu unterstützen. Dieser Auftrag
umfasst technische, ökologische, ökonomische, soziale sowie energiewirtschaft­
liche Aspekte entlang der gesamten Prozesskette (von der Produktion über die
Bereitstellung bis zur Nutzung). Die Entwicklung neuer Prozesse, Verfahren und
Konzepte wird durch das DBFZ in enger Zusammenarbeit mit industriellen Part­
nern begleitet und unterstützt. Gleichzeitig erfolgt eine enge Vernetzung mit der
öffentlichen deutschen Forschung im Agrar-, Forst- und Umweltbereich wie auch
mit den europäischen und internationalen Institutionen. Gestützt auf diesen
breiten Forschungshintergrund soll das DBFZ darüber hinaus wissenschaftlich
fundierte Entscheidungshilfen für die Politik erarbeiten.
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Torgauer Straße 116
04347 Leipzig
Tel. +49 (0)341 2434-112
Fax: +49 (0)341 2434-133
[email protected]
52
SMILE – Selbst Management Initiative LEipzig
Unternehmensgründung
"Erkenne dich selbst, werde der du bist" könnte das Motto der SelbstManage­
mentInitiative Leipzig (SMILE) heißen. Das Projekt unterstützt Studenten, Absol­
venten und Mitarbeiter von Forschungseinrichtungen auf ihrem Weg, unterneh­
merisch tätig zu werden.
SMILE am UFZ begleitet Wissenschaftler auf ihrem Weg in die unternehmerische
Selbständigkeit. Als Teil der Abteilung Wissens­ und Technologietransfer bietet
SMILE den Zugang zu Netzwerken und Fördermöglichkeiten rund um das Start­
up. Individuelle Coachings zu Marktstrategien, Personalplanung oder Finanzie­
rung gehören genau so zu den Leistungen wie Seminare zum Umgang mit Schutz­
rechten, Konflikt- oder Innovationsmanagement.
Die SMILE Kooperationspartner sind:
Universität Leipzig
Handelshochschule Leipzig (HHL)
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)
Helmholtz­Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
AKAD Hochschule Leipzig
SMILE am UFZ begleitet Wissenschaftler auf ihrem Weg in die unternehmerische
Selbständigkeit. Als Teil der Abteilung Wissens­ und Technologietransfer bietet
SMILE den Zugang zu Netzwerken und Fördermöglichkeiten rund um das Start­up.
Individuelle Coachings zu Marktstrategien, Personalplanung oder Finanzierung
gehören genau so zu den Leistungen wie Seminare zum Umgang mit Schutzrech­
ten, Konflikt- oder Innovationsmanagement.
SMILE – Selbst Management Initiative LEipzig
Dr. Susanne Ebitsch
E­mail: [email protected]
www.smile.uni­leipzig.de
53
Veranstalter:
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum
gemeinnützige GmbH
Torgauer Straße 116
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