Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung 4. JAHRGANG, NR. 49 Tunnel für Gemüse Frau an der Spitze Fusion aller Gemeinden? Die neue Gemüsekooperative Bioloco hat mit ihren Mitgliedern ein Gewächshaus gebaut. Seite 3 Der Einwohnerrat hat gewählt: Im kommenden Jahr ist Nil Yilmaz die höchste Neuhauserin. Seite 5 An einer Podiumsdiskussion ist über Vor- und Nachteile von Fusionen geredet worden. Seite 6 DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 IN EIGENER SACHE Die «Neuhauser Woche» wird zu einer Abozeitung L Angeführt von Pfarrer Matthias Koch und Pastoralassistentin Andrea Honegger, zieht eine kleine Menschengruppe durchs Zentrum. Bild: vf Ein Licht für den Frieden Mit Kerzen in der Hand gedachten ein paar Neuhauser der vor einem Monat in Paris getöteten Menschen. Morgen Freitag wiederholen sie ihren Friedensmarsch. Die Pariser Terroranschläge vom 13. November erschütterten auch die Neuhauser Bevölkerung. «Da war zuerst eine Ohnmacht», erinnert sich Andrea Honegger, die Pastoralassistentin der katholi- schen Kirchgemeinde. Doch dann habe sich bei ihr und bei Pfarrer Matthias Koch von der reformierten Kirchgemeinde ein anderes … FORTSETZUNG AUF SEITE 3 iebe Leserinnen, liebe Leser, seit dem 4. Oktober 2012 liegt die «Neuhauser Woche» jeden Donnerstag in Ihrem Briefkasten. Wir Zeitungsmacher danken Ihnen für Ihre vielen positiven Rückmeldungen, die wir seither erhalten haben. Wir spüren im Leserkreis grossen Rückhalt und sind Woche für Woche mit Freude bei der Sache. Nun geht die «Neuhauser Woche» neue Wege: Ab Februar wird die Zeitung noch einmal pro Monat kostenlos verteilt, die übrigen Ausgaben bleiben Abonnentinnen und Abonnenten vorbehalten. Für die verbleibenden elf Monate 2016 kostet der Abobeitrag 87 Franken. Mit dem neuen Modell versuchen wir, den jährlichen Verlust zu verkleinern, um die langfristige Existenz der «Neuhauser Woche» zu sichern. Die Lokalzeitung ist die Plattform für Behörden, für politische und gesellschaftliche Organisationen, vor allem aber für Bürgerinnen und Bürger, die sich in Leserbriefen zu vielfältigen Themen äussern. Die Lokalzeitung ist wichtiger Teil der politischen Diskussion und stiftet Identität. Gleichzeitig wird es im heutigen wirtschaftlichen Umfeld immer schwieriger, solche Zeitungen zu finanzieren. Dies ist der Grund für den Wechsel von einer Gratis- zu einer Abozeitung. Die bestehende Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der «Neuhauser Woche» wurde mit Einwilligung des Gemeinderates angepasst. Auf die wöchentliche Gratisverteilung und die aktuelle Aufschaltung im Internet wird verzichtet, im Gegenzug reduziert sich der Beitrag der Gemeinde an die Zeitung um 10 000 Franken pro Jahr. Mit diesem Kompromiss gehen wir in die Zukunft. Wie funktioniert nun der Systemwechsel? Ab sofort können Sie sich Ihr Abonnement der «Neuhauser Woche» sichern, sodass Sie nichts verpassen. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter abo [email protected] oder per Telefon unter +41 52 633 33 66. Im Januar geht die Zeitung wie bisher an alle Haushaltungen, wobei jeweils ein Abo-Bestelltalon beigelegt wird. Ab Februar erfolgt der Wechsel. Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir danken Ihnen herzlich, dass Sie uns die Treue halten, die Zeitung abonnieren und damit einen wichtigen Beitrag zu einem breiten publizistischen Angebot für Neuhausen leisten. Wir gehen voller Tatendrang ins neue Jahr. Redaktion und Verlag ANZEIGE Frühzeitig vorsorgen Vorsorgekonto PRIVOR Frühzeitig vorsorgen Vorsorgekonto www.bsb.clientis.ch PRIVOR Tel. 0844 840 850 Tel. 0844 840 850 www.bsb.clientis.ch 2 Gemeindeleben Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Über den Sinn des Weihnachtsfestes Die Ansprüche an Weihnachten sind gross. Hoffnungen, Sehnsüchte sowie die Geborgenheit in der Familie, ein schönes Festessen und Geschenke werden mit der Feier Jesu Christi Geburt verbunden. Auf die Frage, wie sich all dies miteinander vereinbaren lässt, gab der evangelisch-reformierte Prediger Friedrich Schleiermacher vor mehr als 200 Jahren Antwort. Franziska Bartel* In der Erzählung «Die Weihnachts feier», seinem einzigen in künst lerischer Form verfassten Werk, be schreibt Friedrich Schleiermacher das christliche Fest im eng verbun denen Kreis einer Familie und de ren Freunde. Er führt seine Leser zunächst in ein festlich ge schmücktes Haus. Alle warten un geduldig auf die Bescherung, die dann endlich in geselliger Runde zelebriert wird. Die Tochter des Hauses, die kleine Sofie, zeigt sich mit einem selbst auf geführten Schauspiel über die historische Ge schichte des Tages erkenntlich. Später wird gemeinsam Tee getrun ken und zum Klavierspiel gesun gen. Schliesslich beginnen die Er wachsenen, sich über den Sinn des Weihnachtsfestes zu unterhalten. Anhand der einzelnen Sichtwei sen führt Schleiermacher zum eigentlichen Wesen dieses feierli chen Anlasses – zum «Religiösen» – hin. Das Weihnachtsfest findet im Gedenken an den Erlöser statt. Sein Sinn besteht darin, dass die Men schen sich der Kraft eines neuen Lebens bewusst werden, denn die Geburt Jesu Christi symbolisiert die eigene höhere Geburt. Das Fest soll die Freude über die Errettung her vorbringen und verbreiten. Weihnachtsfreude in Gemeinschaft Doch wie lässt sich jene freu dige Stimmung erzeugen? Nun, der religiöse Glaube entsteht im Innern eines Menschen, in seinem Herzen. LESERGEDICHTE Weihnacht 2015 Ich wünsche mir in diesem Jahr … mal Weihnacht, wie es früher war. Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein Schenken ohne Herz und Sinn. Ich wünsch mir eine stille Nacht, frostklirrend und mit weisser Pracht. Ich wünsche mir ein kleines Stück von warmer Menschlichkeit zurück. Ich wünsche mir in diesem Jahr sen, bekommt in Beziehung auf das Höchste eine grössere Bedeutung. Auf diese Weise hängt das Religiöse direkt mit dem allgemeinen Fest der Freude zusammen. Das grosse Geschenk wird durch die kleinen Gaben abgebildet. Sie sind die reine Darstellung der religiösen Freude, und diese äussert sich im Dienen, Geben und Wohlmeinen. Bis in die heutige Zeit Die Botschaft des Weihnachts festes zeigt sich auch weiterhin. So finden heute noch Musikliebhaber zu einer weihnachtlichen Haus musik zusammen. Menschen schen ken einander Zeit und Aufmerksam keiten oder schliessen ihre Familie in der Ferne in die Arme. * Franziska Bartel schreibt regelmässig für die «Neuhauser Woche». Unter dem Titel «Die Entstehung des Erziehungsdenkens bei Schleiermacher» hat sie eine Studie verfasst. Bürgerliche Weihnachtsfeier mit Hausmusik zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Bild: zvg Religion ist eine persönliche Erfah rung, und diese teilt sich am ehes ten in der Gemeinschaft mit ande ren mit. Aus diesem Grund benö tigt auch das Weihnachtsfest einen solchen Rahmen, wonach jeder die Freude an der Sache selbst erleben kann. Deshalb versammelt die Gastgeberin in der Erzählung die Familie und die Freunde zu einer grossen Gemeinschaft. Sie trifft für den Abend die entsprechenden Vorkehrungen, damit der Weih nachtssinn einhellig zum Ausdruck kommt. Ihre Feier bietet Zeit und Raum für ein fröh liches Beisam mensein, für Gespräche und für das gemeinsame Musizieren, wor auf Schleiermacher besonderen Wert legt. Dem religiösen Gefühl ist die Musik am nächsten. Sie vermag das Gemüt eines Menschen tief zu bewegen. Daher singen die Anwe senden Lieder, in denen die Emp findungen der Demut, der Erret tung und der Freude zur Geltung kommen. Ebenso bilden die Ge schenke einen wichtigen Teil des Festes. Entscheidend ist, dass sie nicht wahllos erworben, sondern bewusst und im Hinblick auf den eigent lichen Anlass ausgewählt werden. Alles Liebe und Gute, das sich die Einzelnen zukommen las ne Weihnacht, wie als Kind sie war. Es war einmal, schon lang ist’s her, da war so wenig – so viel mehr. auf der ganzen Erde – Menschheits wohl! Böse immun. / Freudige Wirkung, wenn «Leuchten» in Augen liegt! Schaffen wir es, Ängste zu über winden, / schaffen wir es, Kriege zu stoppen, / bringen wir Flücht lingsnot zum Verschwinden, können wir Gebete mit Nothilfe toppen? Wir feiern Weihnachten trotz Tod und Waffen! Können wir niemals Frieden ganz schaffen? Die Herberge in Bethlehem war ein Stall mit Heu! Christi Geburt – nachdenken, jähr lich auf’s Neu! Rudolf Schranz Neuhausen Allzeit Barmherzigkeit Beginn in der Weihnachtszeit – Heiliges Jahr für Barmherzigkeit. Grossartig, dieses soziale Symbol, Barmherzigkeit – dies bedeutet «etwas tun», / Barmherzigkeit – kennt nicht Krieg, nicht Sieg, Barmherzigkeit – ist gegen alles Friedrich Schleiermacher lebte von1768 bis 1834. Er machte sich als Theologe und Prediger in der Dreifaltigkeits kirche in Berlin und als Mitbe gründer der Berliner Universität sowie auf dem Gebiet der Philosophie und der Pädagogik einen Namen. (fb) Bild: zvg Paul Speck Neuhausen DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Neuhauser WOCHE Gemeindeleben 3 Ein Gemüsegarten für viele Familien Fleissige Helfer auf dem Feld und fröhliches Lachen spielender Kinder darum herum: Die Vision des neu gegründeten Vereins Bioloca wird Schritt für Schritt Wirklichkeit. Grazia Barbera Am vergangenen Wochenende bauten Mitglieder des Vereins Bio loca auf dem Hof von Roland und Claudia Weber-Bühler im Chlaffen tal ihren 8 mal 30 Meter grossen Folientunnel auf. Für den Gemüse anbau im Freien und unter Dach ist also alles bereit (siehe Kasten). Das Wetter hätte schöner und passender nicht sein können. Mit vereinten Kräften wurde den gan zen Tag lang bei strahlendem Son nenschein die im Luzernischen von einem Gemüsebauern erstandene Konstruktion auf dem 60 Aren gros sen Feld, das Bioloca zur Verfügung steht, errichtet. Anker wurden ge setzt, Einzelteile miteinander ver schraubt – die angehenden Hobby gärtner und ihre vielen Kinder hatten den Plausch. Tatkräftige und fachmännische Unterstützung er hielten die Vereinsmitglieder (in zwischen sind es deren 15) von Landwirt Roland Weber, der das Land zur Verfügung stellt, und von Im Februar gehts los Der Verein Bioloca ist am 12. No vember gegründet worden (NW vom 26. 11.). Damit ist der Grundstein gelegt worden für die erste Schaffhauser Gemü sekooperative. Ab Februar bauen die Mitglieder eigenes Gemüse an. (r.) www.bioloca.ch Ein Licht für den Frieden FORTSETZUNG VON SEITE 1 … Gefühl bemerkbar gemacht. «Wir wollten nicht resignieren und ein Zeichen setzen.» Dieses Zei chen setzten die beiden am letz ten Freitag mit einem Friedens marsch. Er galt nicht nur den Grosse und kleine Traktoren: Mami und Papi bauen am Gerüst, während die Kinder spielen. Bild: grb hoch, aber wenn man bedenkt, dass man für umgerechnet 25 Fran ken pro Woche eine Tasche voll Biogemüse bekommt, sieht es doch anders aus», so Nora Winzeler. Vier Tage pro Jahr mitarbeiten Der Landwirtschaftsbetrieb ver richtet die Grundarbeiten, alles andere erledigen die Vereinsmit glieder. Sie verpflichten sich, min destens vier Tage pro Jahr mitzu arbeiten (nach oben sind keine Grenzen gesetzt), und haben ein gewisses «Mitspracherecht» bei dem, was angebaut wird. «Wün sche werden wenn möglich berück sichtigt, die Ernte soll vielfältig und ganzjährig sein. Der Anbau erfolgt wie der ganze Betrieb von Roland Weber nach Bio-Suisse-Richtlinien, hochgezüchtete Sorten werden ge mieden, ältere Sorten mit gutem Geschmack haben Vorrang», be schreibt Nora Winzeler die Grund sätze des Vereins. Der Landwirt hat die Garantie, dass der Verein die gesamte Ernte abnimmt – es soll pro Mitglied und pro Woche eine Tasche voll mit fri schem Gemüse sein. Bei der Grösse des Feldes rechnet Bioloca, etwa 60 Mitglieder versorgen zu können. Jedes Mitglied entrichtet einen Jah resbeitrag von 1100 Franken, und mit dieser Mitgliederzahl wären auch etwa die Kosten gedeckt. «Im ersten Moment scheint der Betrag pfern von Paris, sondern ganz O allgemein allen Leidtragenden auf der ganzen Welt. «Es gibt fast täg lich Anschläge», sagte Andrea Ho negger. Ebenfalls gemeint seien auch die Flüchtlinge, die wegen Gewalt ihre Heimat verliessen. Mit knapp dreissig Gleich gesinnten trafen sich die beiden Kirchenleute auf dem Platz für alli. Von dort aus zogen alle mit einer brennenden Kerze in der Hand los. Schweigend marschier ten sie durch Neuhausens Zent rum, vorbei am hektischen Feier abendverkehr. In der katholischen Kirche versammelte sich die Gruppe zu einer kleinen Andacht. Es wurden Gebete und besinnli che Worte gesprochen und dazu Lieder gesungen. Pfarrer Matthias Koch zitierte passend den folgen den Jesus-Satz: «Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finster nis.» Gärtner Raimund Olbrich, der bei Weber angestellt ist. Für Olbrich ist die Idee nicht neu: Er hat mehrere Jahre beim ersten Konzept dieser Art in Dietikon gearbeitet und gibt seine wertvollen Erfahrungen gerne an Bioloca weiter. Nora Winzeler, bis Januar 2015 Bauernsekretärin des Kantons Schaffhausen und Präsidentin des Vereins, ist von diesem Projekt, das sie initiiert hat, begeistert und freut sich, dass sie von Anfang an und immer wieder auf offene Ohren stösst. «Das Konzept ist nicht neu, aber wir haben es an unsere Be dürfnisse angepasst», erklärt sie. Kein Vorwissen nötig Um bei Bioloca Mitglied zu wer den, müsse man weder etwas vom Gärtnern verstehen, noch sei ein grüner Daumen nötig. Wem es wich tig sei, wo und wie das Gemüse wachse, das er esse, und wer sich gerne in der Natur aufhalte und dies auch den eigenen Kindern gönnen möchte, sei hier genau richtig. Und an diesem besonderen Tag mischt sich auch die Mutter von Bauer We ber unter die Leute, spielt mit den Kindern und meint: «Wir wohnen im Stöckli nebenan, seit unser Sohn und seine Frau Claudia den Betrieb über nommen haben. Wir freuen uns sehr über das Leben, das durch diesen Verein auf dem Hof einkehrt.» Friedensmarsch wird wiederholt Morgen Freitag wird ein weite rer Friedensmarsch organisiert. Diesmal trifft man sich bei der katholischen Kirche. Ziel ist das re formierte Kirchgemeindehaus. (vf ) Freitag, 18. Dezember, 17.30 Uhr, katholi sche Kirche, Rheinfallstrasse 2 4 Zuschriften Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Petition Klettgauer-/Engestrasse Wir bedanken uns bei allen, die die Petition für die Aufhebung des Linksabbiegeverbots von der Enge strasse in die Klettgauerstrasse so wie die Wiedereinführung der Bus bevorzugung an der Kreuzstrasse unterschrieben haben. Sie haben ihren Unmut mit ihrer Unterschrift zum Ausdruck gebracht. 500, davon allein über 300 Neu hauser Einwohnerinnen und Ein wohner, können sich mit der gege benen Situation nicht einverstan den erklären. Die «feindliche» Übernahme der Steuerung der Lichtsignalanlage durch das kanto nale Baudepartement wird von der Neuhauser Bevölkerung, die diese Pförtneranlage damals vor über 25 Jahren gebaut hat, um den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken, nicht verstanden. Jetzt spielt sich der Stau inner halb der äusseren Klettgauer strasse, also innerhalb einer Wohnzone ab – entgegen der landesüblichen Praxis, diesen ausserhalb bewohnten Gebietes zu halten. Damit erhält der Indi vidualverkehr vom Kanton prio ritäre Bedeutung, noch vor dem Winterbeginn ffentlichen oder dem Langsam ö verkehr. Durch einen zusätzlichen Bus auf der einen und die Verlängerung der Fahrzeit um zwei Minuten auf der anderen Linie versuchen die Verkehrsbetriebe die zum Teil massiven Verspätungen wettzu machen. Die Weisung des Kantons, der Indi vidualverkehr aus dem Klettgau habe immer ungehindert Vorrang, trifft die Neuhauser Bevölkerung stark und stösst auf Unverständnis. Wir wollen mit diesen Unterschrif ten dem Gemeinderat den Rücken stärken, damit diese unhaltbare Situation im Sinne der geplagten Neuhauser Bevölkerung verbessert wird. Wir hoffen, dass diese Petition beim Kanton eine Bewegung in die richtige Richtung auslöst. Immerhin haben wir schon etwas erreicht. Der Gemeinderat lädt im Januar zu einer Informationsver anstaltung ein, wozu auch die kantonalen Verantwortlichen ein geladen werden. Wie Federn im Wind fällt das letzte Laub / Die Kraft des Sturms hat es den Bäumen geraubt / Die herbstbuntenen Farben von König Winter vertrieben / Schneeflocken fallen vom grauen Himmel her nieder Walter Herrmann Neuhausen Petitionär Erika Meier Neuhausen Am Hange im mystischen Novem berlicht / Stehen Tannen bedeckt mit zuckrig-weisser Schicht / Der Auftritt der kalten Sonne ist ge dämpft / Ihre Strahlenfülle sich sich durch die Zweige kämpft Schneekristalle schimmern zwi schen Tannen hervor / Flink klet tert das Eichhörnchen den Stamm empor / Beschaulich der Blick ins glitzernde Reich / Alles kommt einem weissen Wunder gleich Ein Rehquartett lauschend an der Krippe steht / Über verschneiten Tannenwipfeln ein Vogel schwebt / Das Land versinkt im lieblich wei ten Weiss / Der Winter hält seinen Einzug mit Schnee und Eis Anerkennung für hiesige Weine Die Rötiberg-Kellerei aus Wilchin gen hat an der grössten offiziell an erkannten Weinbewertung der Welt – der AWC Vienna – mit neun Wei nen teilgenommen und acht Aus zeichnungen gewonnen: fünf Gold-, zwei Silber- und eine Bronzeme daille. In Anbetracht, dass dieses Jahr Bewerber aus 40 Ländern mit 11 611 Weinen teilnahmen, kann diese Leistung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dem Ge schäftsführer Stephan Keller sowie dem Kellermeister Sebastian Gerner herzliche Gratulation! Super aber auch für das Blauburgunderland und den Branchenverband. Aus dem Hochpreisland Schweiz und speziell aus dem Kanton Schaffhausen kommt eben auch hohe Qualität! Alfredo Moretti Neuhausen ZITAT DER WOCHE «Als sie das Ziel aus den Augen verlo ren, verdoppelten sie ihre Anstren gung.» Mark Twain (1835–1910) ANZEIGEN Evang.-ref. Kirche Neuhausen am Rheinfall Sonntag, 21.17. Oktober Donnerstag, Dezember 9.30 Uhr Gottesdienst, Pfr. Lukas Mettler 14.00 Stubete, KGH Bestattungen: Pfr. Lukas Mettler Sonntag, 20. Dezember 9.30 Gottesdienst zum 4. Advent, Pfr. Jürgen Dittrich 15.30 Ökum. Gottesdienst der Altersheime A1410050 Freitag, 18. Dezember 2015 ab 15:30 bis 18:30 Uhr auf dem Platz für Alli Letzter Neuhuuser Märkt in 2015. 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DEZEMBER 2015 Neuhauser WOCHE Gemeindeleben 5 Nil Yilmaz ist höchste Neuhauserin Der Einwohnerrat hat am letzten Donnerstag Nil Yilmaz (SP) zu seiner neuen Präsidentin gewählt. Als Vizepräsident hat er Marcel Stettler (CVP) bestimmt. Letzte Woche hat sich der Einwohnerrat zur Präsidentenfeier im Restaurant Metropol getroffen. Traditionsgemäss haben die Fraktionen die neue Präsidentin Nil Yilmaz mit humoristischen Kommentaren und dazu passenden Geschenken geehrt. Fast alle Redner bezogen sich dabei auf die Herkunft der frisch Gewählten. So überreichten ihr Jakob Walter und Renzo Loiudice im Namen der SP einen Istanbul-Gutschein – nicht für eine Reise in die Bosporus-Stadt, sondern für die Einkehr im gleichnamigen Neuhauser Kebap-Imbiss. Thomas Theiler (CVP) schenkte einen Gutschein für das Billigwarengeschäft Otto’s – anscheinend sollen dort überdurchschnittlich viele Türken verkehren. Auch die Körpergrösse von Nil Yilmaz wurde angesprochen. So sagte der abtretende Präsident Arnold Isliker, er habe sich überlegt, ihr Highheels zu schenken, damit sie nicht nur im übertragenen Sinn die höchste Neuhauserin sei. Die FDP liess es nicht bei Worten bewenden und überreichte ihr einen entsprechenden Gutschein. Urs Hinnen von der ÖBS liess sich vom Vornamen der Gewählten leiten: Vom längsten Fluss Afrikas kam er auf den Wunsch zu sprechen, dass unter der neuen Leitung die Sitzungen des kommenden Jahres möglichst «flüssig» sind. Die Nil Yilmaz nimmt von Renzo Loiudice «Gesetzestafeln» entgegen mit den zehn Geboten für die erfolgreiche Leitung des Einwohnerrats. Bild: vf SVP hielt ihren Beitrag vergleichsweise kurz. Sie lobte die Präsidentin für ihre Zuhörfähigkeit, bezeichnete dies als gute Voraussetzung für das neue Amt und schenkte ihr Gutscheine fürs «Volkshaus», wo die SP-Fraktion jeweils nach der Einwohnerratssitzung ihren Durst löscht. An der zuvor abgehaltenen Einwohnerratssitzung war Nil Yilmaz mit 19 Stimmen, bei einer Enthaltung, gewählt worden. Der von der CVP vorgeschlagene Marcel Stettler war mit 18 Stimmen, bei zwei Enthaltungen, zum Vizepräsidenten gewählt worden. Sorgen über hohe Verschuldung Am meisten zu reden gab an der Einwohnerratssitzung der Finanzplan für die Jahre 2017 bis 2020. Alle Fraktionen sprachen die hohe Verschuldung an, die auf die Gemeinde zukommt. Finanzreferent Dino Tamagni und Gemeinde- präsident Stephan Rawyler wiesen darauf hin, dass die Erneuerung der Wasserversorgung einen grossen Teil der Investitionssumme ausmache. Das habe mit den Subventionen zu tun, die der Kanton in Aussicht stelle, wenn man dieses Vorhaben in den nächsten Jahren in Angriff nehme. Vorübergehend steige die Gemeindeschuld, werde aber mit den Einnahmen aus den Wassergebühren mit der Zeit wieder sinken. Nicht viel zu reden gaben der Verkauf einer kleinen Parzelle an der Bachtelstrasse und die Umwandlung der Bürgerkommission in eine Einbürgerungskommission (siehe NW vom 3. 12.). Die Beantwortung einer Interpellation von Jakob Walter betreffend die KBA Hard wurde von Arnold Isliker auf die nächste Sitzung verschoben. In Anspielung auf die millionenhohen Abschreiber, die kürzlich publik gemacht wurden, hielt es der Präsident für angebracht, mit der Beantwortung zuzuwarten. In nächster Zeit würden sicher noch weitere Informationen zum Vorschein kommen und das Projekt in ein neues Licht stellen. Jugenderinnerungen an die Trotte Am Schluss erklärte der scheidende Präsident, weshalb er das Trottentheater als Veranstaltungsort für die letzte von ihm geleitete Sitzung gewählt hatte. Es habe mit Erinnerungen aus seiner Jugend zu tun. Damals sei das Gebäude als Lager für Papierrollen und Karton genutzt worden. Mit Traktor und Anhänger sei er im Auftrag des Vaters vorgefahren, um Waren auf die Bahn zu bringen. Dies, obwohl er keinen Führerschein besessen habe. Isliker zeigte sich erfreut, dass die Trotte – anders als andere historische Gebäude – der Nachwelt erhalten blieb. (vf) DIE GEMEINDE INFORMIERT Spende für die Aktion «Jeder Rappen zählt» Der Gemeinderat hat am Dienstag an seiner Sitzung beschlossen, die Spendenaktion «Jeder Rappen zählt» der Glückskette mit 2500 Franken zu unterstützen. Mit dem gesammelten Geld finanziert die Glückskette geeignete Projekte zugunsten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 25 Jahren im In- und Ausland, durch die Jugendliche in schwierigen Situationen wieder einen Halt im Leben, den Anschluss an eine berufliche Zukunft und an die Gesellschaft finden. Wie viele Projekte unterstützt werden, hängt unter anderem von der Zahl der eingegangenen Projekte ab. Spende für die Radio-Munot-Weihnachtsaktion 2015 «Hilfe für Kinder in Armenien» Ebenfalls beschlossen hat der Gemeinderat die Unterstützung von 1500 Franken der Radio-Munot-Weihnachtsaktion 2015 «Hilfe für Kinder in Armenien». Die Kindertagesstätte, die Radio Munot mit der Weihnachtsaktion 2015 unterstützt, steht in der armenischen Gemeinde Aygehovit, die sich nahe der Grenze zu Aserbaidschan befindet und rund 3700 Einwohner zählt. Das Kinderzentrum ist in einem sehr schlechten Zustand. Bisher gab es keine Heizung, und die Zimmer wurden lediglich mit einem kleinen Eisenofen geheizt. Zudem sind die meisten Fenster kaputt, und die Wände und Böden sind mit Rissen übersät. Es war so nass, dass sogar Moos am Boden wuchs. Mit der Renovation wurde bereits begonnen. Konkret werden mit dem gesammelten Geld der Wasserzugang und die Aussenarbeiten am Kinderzentrum finanziert. 6 Politik im Saal Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Gemeindefusionen geben viel zu reden Ende Februar wird sich die Schaffhauser Bevölkerung an der Urne über das Thema Gemeindefusionen äussern. An einem Podiumsgespräch debattierten am Montag vier Politiker über die Vor- und die Nachteile. Nathalie Krebser Werden aus den 26 Gemeinden im Kanton zehn oder gar nur noch eine einzige? Zwischen den Befürwortern der Strukturreform (Stephan Rawyler, Gemeindepräsident Neuhausen; Ernst Landolt, Regierungsrat) und den Gegnern (Markus Müller, Kantonsrat; Peter Neukomm, Schaffhauser Stadtpräsident) entbrannte am Montag im Schaffhauser Zunftsaal eine hitzige Debatte. Diese stand unter der Moderation von Robin Blanck und Zeno Geisseler von den «Schaffhauser Nachrichten». Die Schaffhauser Bevölkerung stimmt Ende Februar über zwei Modelle ab. Modell A ist die Zusammenführung mehrerer Gemeinden, damit sie effizienter werden. Modell B ist die Zusammenführung aller Gemeinden, sodass ein Stadtkanton mit einer Verwaltung entsteht. Stephan Rawyler setzte sich klar für Modell B ein, während Kantonsrat Müller und Regierungsrat Landolt an diesem Abend keine Empfehlung abgaben. Peter Neukomm würde sich persönlich für Modell A entscheiden, während der Schaffhauser Stadtrat zweimal Nein sagt und möchte, dass alles so bleibt, wie es ist. Auch Markus Müller, der im Grunde für Fusionen ist, hält es fürs Beste, keine Strukturänderung von oben auf die Gemeinden zu zwingen. Er begründet seine Wahl damit, dass in den Gemeinden bereits Fusionsdiskussionen laufen und man jetzt nicht dazwischenfunken soll, wenn es doch bereits von Die Debatte im Zunftsaal zun Kaufleuten in Schauffhausen. Bild: nk «Vorbildlicher Verein» Der Fussballverband der Region Zürich (FVRZ) hat am letzten Freitagabend an die 900 Gäste – vor allem Vertreter der Breitensport vereine – ins Kongresshaus Zürich eingeladen. An der traditionellen, zum 14. Mal durchgeführten Gala erlebten die Gäste einen bunten Mix aus Ehrungen und Unterhaltung. Der traditionelle Abend im Kongresshaus gehört uneingeschränkt den Tausenden von fussballinfizierten Menschen, die in ihrer Freizeit so gut wie ohne Ehre, dennoch ehrenamtlich tätig sind. Anwesend waren neben illustren Gästen aus Sport, Politik, Wirtschaft und befreundeten Verbän- den namentlich rund 130 Vereine des FVRZ beziehungsweise deren Vertreter. Auch in diesem Jahr wurden im rund fünf Stunden dauernden Programm die verschiedenen traditionellen Ehrungen («Vorbildlicher Verein», «Schiedsrichter des Jahres», «Vereins-Fairplay», «Ehrenamtlicher des Jahres») vergeben. Der VFC Neuhausen wurde erfreulicherweise für seine Arbeit in und um den Verein vom Fussballverband Zürich bereits zum 14. Mal als «Vorbildlicher selbst klappt. Er und Neukomm kritisierten zudem den Entscheid der Regierung, keine Empfehlung abzugeben und somit der Bevölkerung keine führende Hand anzubieten. Ernst Landolt entgegnete, dass dies genau die Absicht sei: Die Bevölkerung solle ohne jegliche Einwirkung von oben selbst über die Struktur im Kanton entscheiden können. Unverbindliche Regierungsvorlage Was Kantonsrat Müller aber vor allem stört, ist die Unverbindlichkeit der Regierungsvorlage. Er glaubt, dass man das Thema nach der Abstimmung lange vor sich herschieben wird. Neukomm unterstützte diese Aussage und sprach von einer «Blackbox mit ungewissem Ausgang». Landolt verstand diesen Kritikpunk nicht. Wenn die Schaffhauser Bevölkerung sich für eines der Modelle entscheide, werde sich der Regierungsrat an die Arbeit machen und ein Projekt ausarbeiten. «Unverbindlich ist diese Vorlage nicht, im Gegenteil», betonte er. Die erneute Debatte über die Strukturreformen hat Stephan Rawyler mit einem Postulat ausgelöst. Am Podiumsgespräch nannte er das Beispiel des Kantons Glarus, der seiner Meinung nach mit der Fusion einen mutigen Schritt nach vorne gemacht hat. Gewisse Aufgaben könnten die Gemeinden nun mal nicht allein lösen. Rawyler sprach sich dafür aus, die Finanz- und die Strukturdebatte getrennt voneinander anzusehen. Er schloss nicht aus, dass andere Modelle ebenfalls erfolgreich sein könnten. Ein Stadtkanton würde auf jeden Fall die Verwaltung vereinfachen und mehr Effizienz mit sich bringen. Neukomm konterte, dass die Schweiz auf Gemeinden aufbaue und es zur «Tradition» gehöre. Zudem sei die direkte Demokratie in Gefahr. Mit einem Stadtkanton würde die Identifikation des Bürgers mit den Gemeinden schwinden, und im Allgemeinen sei die Reform «unschweizerisch». Rawyler ist sich bewusst, dass man ans gegenwärtige System gewöhnt ist. Aber das Entscheidende für ihn sei die Erhaltung der Lebensqualität im Kanton. Es gebe Verwaltungsprobleme, und auch Landolt erwähnte, dass in einigen Gemeinden zurzeit suboptimale Bedingungen herrschten. Am Ende der Debatte durften die zahlreich erschienenen Zuschauer selbst einige Fragen an die Teilnehmer des Podiums richten. «Kanton, Stadt und Land sollen miteinander eine gute Zukunftslösung finden», lautete das Schlusswort von Ernst Landolt. Sieg und Niederlage gegen Rapid Luzern Am Wochenende traten sowohl die Herren (NLB) als auch die Damen (NLA) des Tischtennisclubs Neuhausen gegen Rapid Luzern an. Die im heimischen TTZ Ebnat abgehaltenen Spiele fielen unterschiedlich aus. Die Herren verloren gegen Rapid Luzern II 4:6; sie bleiben aber auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Frauen gewannen gegen Rapid Luzern 6:3. (r.) (Archivbild: René Zwald, zvg) DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Neuhauser WOCHE Gemeindeleben 7 Mönchsgesang trifft auf Pop Zürcher wollen Parkgebühren Gregorianische Choräle, russisch-orthodoxe Kirchenmusik und Klassiker der Popmusik. Das gibt’s Mitte Januar in der reformierten Kirche in Neuhausen zu hören. Mehrere Zürcher Kantonsräte setzen sich für mehr Geld zur Sanierung der Infrastruktur auf der Zürcher Seite des Rheinfalls ein. Die bereits angekündigten zehn Millionen Franken würden nicht genügen. Es müsse unter anderem auch in die Bewirtschaftung des Parkplatzes und in die Optimierung des Ticketingsystems investiert werden. Die Kantonsräte sehen nicht ein, warum nur auf der Schaffhauser Seite des Rheinfalls Parkgebühren erhoben werden. In einem politischen Vorstoss fordern sie die Regierung auf, eine entsprechende Vorlage auszuarbeiten. (r.) Seit Frühjahr 2011 ist die Gruppe The Gregorian Voices auf Europatournee. Mit ihrem Leiter Georgi Pandurov und acht Solisten tritt sie das Erbe des Männerchors Gloria Dei an. Ziel dieses Chors war die Wiederbelebung der Tradition der orthodoxen Kirchenmusik. Das Ensemble erhielt mehrere internationale Auszeichnungen. In den traditionellen Mönchskutten erzeugen die Sänger eine mystische Atmosphäre, die das Publikum auf eine Zeitreise durch die Welt der geistlichen Musik des Mittelalters führt. Erleben Sie ein abwechslungsreiches Konzert mit einer Mischung aus gregorianischen Chorälen und russisch- Die Sänger von The Gregorian Voices treten als Mönche auf. Bild: zvg orthodoxer Kirchenmusik. Abgerundet wird das Konzert durch Klassiker der Popmusik. Atemberaubendes Konzert und unvergleichlicher Hörgenuss. (Eing.) The Gregorian Voices, 13. Januar um 19.30 Uhr, ev.-ref. Kirche, Neuhausen; Einlass ab 18.30 Uhr. Der Eintritt kostet 34 Franken (Vorverkauf ) und 37 Franken (Abendkasse). Die Karten können unter www.ticketcorner. Ticketverlosung Die «Neuhauser Woche» verlost dreimal zwei Tickets. Melden Sie sich bis Montag, 21. Dezember, per E-Mail an [email protected]. Hinterlassen Sie Name, Strasse und Wohnort. Die Gewinner werden per Los ermittelt und anschliessend informiert. (r.) ch und www.starticket.ch erworben werden. Brennende Fackel, fliegender Drache Zurzeit hängen überall Weihnachtssterne. Vor mehr als 400 Jahren erstrahlte in der Region Schaffhausen eine andere Himmelserscheinung und sorgte für allgemeines Unbehagen. Erika Seeger* Am Abend vor dem 1. Advent 1586 wurde an verschiedenen Orten Europas eine Himmelserscheinung gesehen, die als brennende Fackel oder fliegender Drache bezeichnet wurde. Nach heutigen Erkenntnissen handelte es sich dabei um ein Nordlicht. In unserer Gegend ist dieses Phänomen so selten, dass es den Augenzeugen verständlicherweise unheimlich war. Pfarrer Johann Jakob Spleiss (1586–1657) hat dieses Ereignis in seiner Schaffhauser Chronik notiert und eine Zeichnung dazu gemacht. Diese Handschrift liegt im Staatsarchiv Schaffhausen (Abschriften 4/1, S. 232). Die «Fackel» ist von Osten (Oriens) nach Westen (Occidens) ausgerichtet. Als Wort für Norden verwendet er das alte Wort Septentrio, für Süden Meridies. Auf der rechten Seite der Zeichnung sind die sieben Sterne des Kleinen Bären oder Kleinen Wagens zu sehen. Dies ist ein Sternbild, welches das ganze Jahr hindurch sichtbar ist. Der letzte und zugleich hellste Stern der sogenannten Deichsel ist der Polarstern, welcher sich nahe dem Nordpol des Himmels befindet. In der Zeichnung steht allerdings daneben «PolusStern». In der Mitte von Nord nach Süd sind drei Sterne a usgeführt, die mit «Drachenschwantz» bezeichnet sind. Sie könnten Teil des Sternbildes Drache sein. * Erika Seeger schreibt für verschiedene Zei- Luma Beef wird in AG verwandelt Die Neuhauser Firma Luma Beef wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Das war kürzlich dem Amtsblatt zu entnehmen. Neuer Verwaltungsratspräsident der Firma wird Marco Tessaro. Ebenfalls Mitglied im Verwaltungsrat ist Lucas Oechslin. Beide haben zusammen die Firma Luma Beef gegründet. Wie Radio Munot mitteilt, produziert das Unternehmen Edelfleisch und hat im Juni den Swiss Economic Award gewonnen. (r.) DÖRIG Ehrlich gesagt Sie sagen es ganz ehrlich, und es ist sehr begehrlich, sich auszudrücken mit dem Wort, zu jeder Zeit, an jedem Ort. tungen historische Beiträge über die Region Schaffhausen. Sie arbeitet in einem Teilzeitpensum im Staatsarchiv Schaffhausen. Das Ehrlich ertönt überall, in Haus und Hof und auch im Stall, vom Kleinkind bis zum Senior erreicht das Wort bald jedes Ohr. Drum sage ich es ehrlich, dass ehrlich auch beschwerlich, und es versucht, und zwar gehörig, es zu vermeiden Peter Dörig. Peter Dörig Ex-Neuhauser, Schaffhausen LEBENSWEISHEIT Historischer Eintrag aus der «Chronick der Stadt Schaffhausen». Bild: vf Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung. Marcel Pagnol (1895–1974) 8 Letzte SCHON GEWUSST? Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 DER HINGUCKER ANGETROFFEN Riesenhornisse Mit fast 6 Zentimetern Länge ist die asiatische Riesenhornisse fast doppelt so gross wie eine, die man hierzulande antrifft. Die riesigen Insekten sind, wie es der Name schon sagt, vor allem in asiatischen Länden wie China, Indien, Japan, Thailand und so weiter vertreten. In Japan sterben im Jahr durchschnittlich 40 Menschen an einer allergischen Reaktion – ausgelöst von den Stichen des Tieres, die als sehr schmerzhaft beschrieben werden. Asiatische Riesenhornissen verhalten sich aggressiv gegenüber staatenbildenden Insekten und werden daher von Bienenzüchtern bekämpft. Eine Riesenhornisse kann in einer Minute 40 Honigbienen töten. Mehrere von ihnen sind gar in der Lage, einen ganz Schwarm auszulöschen. (nk) Bild: Coastdriver/pixelio.de Hie und da spielt Rudo Bekeja an der Zentralstrasse auf seinem Akkordeon. Die Verständigung ist nicht ganz einfach; wir sprechen unterschiedliche Sprachen – er immerhin ein wenig Deutsch. Er werde voraussichtlich an Weihnachten mit dem Ersparten zu seiner Familie zurückkehren, sagt er. Und vielleicht im Januar wiederkommen. In der Slowakei herrsche hohe Arbeitslosigkeit. Deshalb sei das Bisschen, das er hier auf der Strasse verdiene, immer noch besser als gar nichs. Pro Tag hat er, nach Abzug der Bewilligung fürs Musikzieren, so viel in der Tasche, wie andere in einer Stunde verdienen – oder (je nach Beruf) in fünf Minuten. (vf) AGENDA WITZ DER WOCHE Ein kleiner Junge wird auf der Strasse von einer älteren Dame angesprochen: «Kleiner, was wird dein Papa wohl dazu sagen, dass du rauchst?» Darauf der Stöpsel: «Weiss Ihr Mann eigentlich, dass Sie auf der Strasse junge Herren ansprechen?» IMPRESSUM Verlag und Druck Kuhn-Druck AG, Neuhausen Dieter Mändli, [email protected] Telefon +41 52 672 10 88 Redaktion Vincent Fluck (vf) Nathalie Krebser (nk) [email protected] Telefon +41 52 670 01 30 Anzeigenverkauf Peter Aragai [email protected] Telefon +41 52 633 32 68 Layout Nicole Sturzenegger Kooperationspartner Meier + Cie AG, Schaffhausen Adresse «Neuhauser Woche», Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43, 8212 Neuhausen am Rheinfall Erscheinungsweise Jeweils am Donnerstag Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr Auflage 5200 Exemplare, verteilt in alle Neuhauser Haushaltungen Online www.neuhauserwoche.ch PERFOR MANCE neutral Drucksache 01-12-317927 myclimate.org FR., 18. DEZEMBER Ein Hingucker im wahrsten Sinn ist das Adventsfenster Nummer 10 beim Kirchackerschulhaus. Es beeindruckt durch seine mehrstöckige Grösse, seine Leuchtkraft und seine rote Schleife. Bild: vf Weihnachtskonzert der Schaffhauser Schulen Es ist gar nicht mehr wegzudenken von der Jahresagenda des Schaffhauser Kulturlebens: Das unvergleichliche Weihnachtskonzert der Schaffhauser Schulen kurz vor dem Weihnachtsfest in der Kirche St. Johann berührt und stimmt auf eine wunderbare Art und Weise auf das grosse Fest ein. Am Freitag, 18. Dezember, ist es wieder so weit! Der musikalische Leckerbissen findet am Nachmittag von 14.30 bis 16 Uhr und am Abend von 19.30 bis 21 Uhr für die breite Öffentlichkeit und natürlich für die Angehörigen der mitwirkenden Kinder statt. Bei diesem Anlass wirken Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen mit. Vom Kindergarten bis zur Pädagogischen Hochschule! Der festliche Anlass, getragen und organisiert von zahlreichen engagierten Lehrpersonen, verzaubert mit weihnachtlicher Musik aus aller Welt und stimmt auf die bevorstehende Festzeit ein. (Eing.) ■■ Neuhuuser Märkt auf dem Platz für alli an der Zentralstrasse 34 in Neuhausen am Rheinfall. Beginn um 15.30 Uhr, Dauer bis 18.30 Uhr. Mit einem grossen Sortiment an Frischprodukten und Spezialitäten. ■■ Weihnachtssingen des Schulhauses Gemeindewiesen 1. 19 Uhr in der reformierten Kirche Neuhausen. SA., 19. DEZEMBER Weihnachtsmarkt am Rheinfall. Vor der einzigartigen Natur kulisse Rheinfall findet zum ersten Mal ein Weihnachtsmarkt statt. Am Samstag und Sonntag, 20. Dezember, von 11 bis 20 Uhr. ■■ SO., 20. DEZEMBER ■■ Solokonzert Hackbrettvirtuose Nicolas Senn verzaubert mit seinem Spiel den Rheinfall. Von 14.30 bis 15.30 Uhr im Restaurant Park am Rheinfall.
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