als pdf - Neuhauser Woche

Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung
4. JAHRGANG, NR. 49
Tunnel für Gemüse
Frau an der Spitze
Fusion aller Gemeinden?
Die neue Gemüsekooperative Bioloco hat mit ihren Mitgliedern ein
Gewächshaus gebaut. Seite 3
Der Einwohnerrat hat gewählt: Im
kommenden Jahr ist Nil Yilmaz die
höchste Neuhauserin. Seite 5
An einer Podiumsdiskussion ist
über Vor- und Nachteile von Fusionen geredet worden. Seite 6
DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015
IN EIGENER SACHE
Die «Neuhauser Woche»
wird zu einer Abozeitung
L
Angeführt von Pfarrer Matthias Koch und Pastoralassistentin Andrea
­Honegger, zieht eine kleine Menschengruppe durchs Zentrum. Bild: vf
Ein Licht für den Frieden
Mit Kerzen in der Hand gedachten ein paar Neuhauser
der vor einem Monat in Paris getöteten Menschen.
­Morgen Freitag wiederholen sie ihren Friedensmarsch.
Die Pariser Terroranschläge vom
13. November erschütterten auch
die Neuhauser Bevölkerung. «Da
war zuerst eine Ohnmacht», erinnert sich Andrea Honegger, die
Pastoralassistentin der katholi-
schen Kirchgemeinde. Doch dann
habe sich bei ihr und bei Pfarrer
Matthias Koch von der reformierten Kirchgemeinde ein anderes …
FORTSETZUNG AUF SEITE 3
iebe Leserinnen, liebe Leser,
seit dem 4. Oktober 2012 liegt
die «Neuhauser Woche» jeden
Donnerstag in Ihrem Briefkasten.
Wir Zeitungsmacher danken Ihnen
für Ihre vielen positiven Rückmeldungen, die wir seither erhalten
­haben. Wir spüren im Leserkreis
grossen Rückhalt und sind Woche
für Woche mit Freude bei der Sache.
Nun geht die «Neuhauser Woche» neue Wege: Ab Februar wird
die Zeitung noch einmal pro Monat
kostenlos verteilt, die übrigen Ausgaben bleiben Abonnentinnen und
Abonnenten vorbehalten. Für die
verbleibenden elf Monate 2016 kostet der Abobeitrag 87 Franken. Mit
dem neuen Modell versuchen wir,
den jährlichen Verlust zu verkleinern, um die langfristige Existenz
der «Neuhauser Woche» zu sichern.
Die Lokalzeitung ist die Plattform für Behörden, für politische
und gesellschaftliche Organisationen, vor allem aber für Bürgerinnen und Bürger, die sich in Leserbriefen zu vielfältigen Themen äussern. Die Lokalzeitung ist wichtiger
Teil der politischen Diskussion und
stiftet Identität. Gleichzeitig wird
es im heutigen wirtschaftlichen
Umfeld immer schwieriger, solche
Zeitungen zu finanzieren. Dies ist
der Grund für den Wechsel von
einer Gratis- zu einer Abozeitung.
Die bestehende Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde
und der «Neuhauser Woche» wurde
mit Einwilligung des Gemeinderates angepasst. Auf die wöchentliche
Gratisverteilung und die aktuelle
Aufschaltung im Internet wird verzichtet, im Gegenzug reduziert sich
der Beitrag der Gemeinde an die
Zeitung um 10 000 Franken pro
Jahr. Mit diesem Kompromiss gehen
wir in die Zukunft.
Wie funktioniert nun der
­Systemwechsel? Ab sofort können
Sie sich Ihr Abonnement der «Neuhauser Woche» sichern, sodass Sie
nichts verpassen. Kontaktieren
Sie uns per E-Mail unter abo­
[email protected] oder
per Telefon unter +41 52 633 33 66.
Im J­anuar geht die Zeitung wie
­bisher an alle Haushaltungen,
­wobei jeweils ein Abo-Bestelltalon
­beigelegt wird. Ab Februar erfolgt
der Wechsel.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir danken Ihnen herzlich, dass
Sie uns die Treue halten, die Zeitung
abonnieren und damit einen
­wichtigen Beitrag zu einem breiten
pu­blizistischen Angebot für
­Neuhausen leisten. Wir gehen voller
­Tatendrang ins neue Jahr.
Redaktion und Verlag
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2 Gemeindeleben
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015
Über den Sinn des Weihnachtsfestes
Die Ansprüche an Weihnachten sind gross. Hoffnungen, Sehnsüchte sowie die
­Geborgenheit in der Familie, ein schönes Festessen und Geschenke werden mit der
Feier Jesu Christi Geburt verbunden. Auf die Frage, wie sich all dies miteinander
­vereinbaren lässt, gab der evangelisch-reformierte Prediger Friedrich Schleiermacher
vor mehr als 200 Jahren Antwort. Franziska Bartel*
In der Erzählung «Die Weihnachts­
feier», seinem einzigen in künst­
lerischer Form verfassten Werk, be­
schreibt Friedrich Schleiermacher
das christliche Fest im eng verbun­
denen Kreis einer Familie und de­
ren Freunde. Er führt seine Leser
zunächst in ein festlich ge­
schmücktes Haus. Alle warten un­
geduldig auf die Bescherung, die
dann endlich in geselliger Runde
zelebriert wird. Die Tochter des
Hauses, die kleine Sofie, zeigt sich
mit einem selbst auf­
geführten
Schauspiel über die historische Ge­
schichte des Tages erkenntlich.
Später wird gemeinsam Tee getrun­
ken und zum Klavierspiel gesun­
gen. Schliesslich beginnen die Er­
wachsenen, sich über den Sinn des
Weihnachtsfestes zu unterhalten.
Anhand der einzelnen Sichtwei­
sen führt Schleiermacher zum
eigentlichen Wesen dieses feierli­
chen Anlasses – zum «Religiösen» –
hin. Das Weihnachtsfest findet im
Gedenken an den Erlöser statt. Sein
Sinn besteht darin, dass die Men­
schen sich der Kraft eines neuen
­Lebens bewusst werden, denn die
Geburt Jesu Christi symbolisiert die
eigene höhere Geburt. Das Fest soll
die Freude über die Errettung her­
vorbringen und verbreiten.
Weihnachtsfreude in Gemeinschaft
Doch wie lässt sich jene freu­
dige Stimmung erzeugen? Nun, der
religiöse Glaube entsteht im Innern
eines Menschen, in seinem Herzen.
LESERGEDICHTE
Weihnacht 2015
Ich wünsche mir in diesem Jahr …
mal Weihnacht, wie es früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin,
kein Schenken ohne Herz und Sinn.
Ich wünsch mir eine stille Nacht,
frostklirrend und mit weisser
Pracht.
Ich wünsche mir ein kleines Stück
von warmer Menschlichkeit zurück.
Ich wünsche mir in diesem Jahr
sen, bekommt in Beziehung auf das
Höchste eine grössere Bedeutung.
Auf diese Weise hängt das Religiöse
direkt mit dem allgemeinen Fest
der Freude zusammen. Das grosse
Geschenk wird durch die kleinen
Gaben abgebildet. Sie sind die
reine Darstellung der religiösen
Freude, und diese äussert sich im
Dienen, Geben und Wohlmeinen.
Bis in die heutige Zeit
Die Botschaft des Weihnachts­
festes zeigt sich auch weiterhin. So
finden heute noch Musikliebhaber
zu einer weihnachtlichen Haus­
musik zusammen. Menschen schen­
ken einander Zeit und Aufmerksam­
keiten oder schliessen ihre Familie
in der Ferne in die Arme.
* Franziska Bartel schreibt regelmässig für
die «Neuhauser Woche». Unter dem Titel
«Die Entstehung des Erziehungsdenkens bei
Schleiermacher» hat sie eine Studie verfasst.
Bürgerliche Weihnachtsfeier mit Hausmusik zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Bild: zvg
Religion ist eine persönliche Erfah­
rung, und diese teilt sich am ehes­
ten in der Gemeinschaft mit ande­
ren mit. Aus diesem Grund benö­
tigt auch das Weihnachtsfest einen
solchen Rahmen, wonach jeder die
Freude an der Sache selbst erleben
kann. Deshalb versammelt die
Gastgeberin in der Erzählung die
Familie und die Freunde zu einer
grossen Gemeinschaft. Sie trifft für
den Abend die entsprechenden
Vorkehrungen, damit der Weih­
nachtssinn einhellig zum Ausdruck
kommt. Ihre Feier bietet Zeit und
Raum für ein fröh­
liches Beisam­
mensein, für Gespräche und für
das gemeinsame Musizieren, wor­
auf Schleiermacher besonderen
Wert legt. Dem religiösen Gefühl ist
die Musik am nächsten. Sie vermag
das Gemüt eines Menschen tief zu
bewegen. Daher singen die Anwe­
senden Lieder, in denen die Emp­
findungen der Demut, der Erret­
tung und der Freude zur Geltung
kommen. Ebenso bilden die Ge­
schenke einen wichtigen Teil des
Festes. Entscheidend ist, dass sie
nicht wahllos erworben, sondern
bewusst und im Hinblick auf den
eigent­
lichen Anlass ausgewählt
werden. Alles Liebe und Gute, das
sich die Einzelnen zukommen las­
ne Weihnacht, wie als Kind sie war.
Es war einmal, schon lang ist’s her,
da war so wenig – so viel mehr.
auf der ganzen Erde – Menschheits­
wohl!
Böse immun. / Freudige Wirkung,
wenn «Leuchten» in Augen liegt!
Schaffen wir es, Ängste zu über­
winden, / schaffen wir es, Kriege
zu stoppen, / bringen wir Flücht­
lingsnot zum Verschwinden,
können wir Gebete mit Nothilfe
toppen?
Wir feiern Weihnachten trotz Tod
und Waffen!
Können wir niemals Frieden ganz
schaffen?
Die Herberge in Bethlehem war ein
Stall mit Heu!
Christi Geburt – nachdenken, jähr­
lich auf’s Neu!
Rudolf Schranz Neuhausen
Allzeit
Barmherzigkeit
Beginn in der Weihnachtszeit –
Heiliges Jahr für Barmherzigkeit.
Grossartig, dieses soziale Symbol,
Barmherzigkeit – dies bedeutet
«etwas tun», / Barmherzigkeit –
kennt nicht Krieg, nicht Sieg,
Barmherzigkeit – ist gegen alles
Friedrich Schleiermacher
lebte von1768 bis 1834. Er
machte sich als Theologe und
­Prediger in der Dreifaltigkeits­
kirche in Berlin und als Mitbe­
gründer der Berliner Universität
sowie auf dem Gebiet der
­Philosophie und der Pädagogik
einen Namen. (fb) Bild: zvg
Paul Speck
Neuhausen
DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
3
Ein Gemüsegarten für viele Familien
Fleissige Helfer auf dem
Feld und fröhliches
­Lachen spielender Kinder
darum herum: Die Vision
des neu gegründeten Vereins Bioloca wird Schritt
für Schritt Wirklichkeit.
Grazia Barbera
Am vergangenen Wochenende
bauten Mitglieder des Vereins Bio­
loca auf dem Hof von Roland und
Claudia Weber-Bühler im Chlaffen­
tal ihren 8 mal 30 Meter grossen
­Folientunnel auf. Für den Gemüse­
anbau im Freien und unter Dach ist
also alles bereit (siehe Kasten).
Das Wetter hätte schöner und
passender nicht sein können. Mit
vereinten Kräften wurde den gan­
zen Tag lang bei strahlendem Son­
nenschein die im Luzernischen von
einem Gemüsebauern erstandene
Konstruktion auf dem 60 Aren gros­
sen Feld, das Bioloca zur Verfügung
steht, errichtet. Anker wurden ge­
setzt, Einzelteile miteinander ver­
schraubt – die angehenden Hobby­
gärtner und ihre vielen Kinder
­hatten den Plausch. Tatkräftige und
fachmännische Unterstützung er­
hielten die Vereinsmitglieder (in­
zwischen sind es deren 15) von
Landwirt Roland Weber, der das
Land zur Verfügung stellt, und von
Im Februar gehts los
Der Verein Bioloca ist am 12. No­
vember gegründet worden
(NW vom 26. 11.). Damit ist der
Grundstein gelegt worden für
die erste Schaffhauser Gemü­
sekooperative. Ab Februar
bauen die Mitglieder eigenes
Gemüse an. (r.) www.bioloca.ch
Ein Licht für den
Frieden
FORTSETZUNG VON SEITE 1
… Gefühl bemerkbar gemacht.
«Wir wollten nicht resignieren und
ein Zeichen setzen.» Dieses Zei­
chen setzten die beiden am letz­
ten Freitag mit einem Friedens­
marsch. Er galt nicht nur den
Grosse und kleine Traktoren: Mami und Papi bauen am Gerüst, während die Kinder spielen. Bild: grb
hoch, aber wenn man bedenkt,
dass man für umgerechnet 25 Fran­
ken pro Woche eine Tasche voll
Biogemüse bekommt, sieht es doch
anders aus», so Nora Winzeler.
Vier Tage pro Jahr mitarbeiten
Der Landwirtschaftsbetrieb ver­
richtet die Grundarbeiten, alles
andere erledigen die Vereinsmit­
­
glieder. Sie verpflichten sich, min­
destens vier Tage pro Jahr mitzu­
arbeiten (nach oben sind keine
Grenzen gesetzt), und haben ein
gewisses «Mitspracherecht» bei
dem, was angebaut wird. «Wün­
sche werden wenn möglich berück­
sichtigt, die Ernte soll vielfältig und
ganzjährig sein. Der Anbau erfolgt
wie der ganze Betrieb von Roland
Weber nach Bio-Suisse-Richtlinien,
hochgezüchtete Sorten werden ge­
mieden, ältere Sorten mit gutem
Geschmack haben Vorrang», be­
schreibt Nora Winzeler die Grund­
sätze des Vereins.
Der Landwirt hat die Garantie,
dass der Verein die gesamte Ernte
abnimmt – es soll pro Mitglied und
pro Woche eine Tasche voll mit fri­
schem Gemüse sein. Bei der Grösse
des Feldes rechnet Bioloca, etwa
60 Mitglieder versorgen zu können.
Jedes Mitglied entrichtet einen Jah­
resbeitrag von 1100 Franken, und
mit dieser Mitgliederzahl wären
auch etwa die Kosten gedeckt. «Im
ersten Moment scheint der Betrag
­ pfern von Paris, sondern ganz
O
allgemein allen Leidtragenden auf
der ganzen Welt. «Es gibt fast täg­
lich Anschläge», sagte Andrea Ho­
negger. Ebenfalls gemeint seien
auch die Flüchtlinge, die wegen
Gewalt ihre Heimat verliessen.
Mit knapp dreissig Gleich­
gesinnten trafen sich die beiden
Kirchenleute auf dem Platz für
alli. Von dort aus zogen alle mit
einer brennenden Kerze in der
Hand los. Schweigend marschier­
ten sie durch Neuhausens Zent­
rum, vorbei am hektischen Feier­
abendverkehr. In der katholischen
Kirche versammelte sich die
Gruppe zu einer kleinen Andacht.
Es wurden Gebete und besinnli­
che Worte gesprochen und dazu
Lieder gesungen. Pfarrer Matthias
Koch zitierte passend den folgen­
den Jesus-Satz: «Ich bin das Licht
der Welt; wer mir nachfolgt, der
wird nicht wandeln in der Finster­
nis.»
Gärtner Raimund Olbrich, der bei
Weber angestellt ist. Für Olbrich ist
die Idee nicht neu: Er hat mehrere
Jahre beim ersten Konzept dieser
Art in Dietikon gearbeitet und gibt
seine wertvollen Erfahrungen gerne
an Bioloca weiter.
Nora Winzeler, bis Januar 2015
Bauernsekretärin des Kantons
Schaffhausen und Präsidentin des
Vereins, ist von diesem Projekt, das
sie initiiert hat, begeistert und freut
sich, dass sie von Anfang an und
immer wieder auf offene Ohren
stösst. «Das Konzept ist nicht neu,
aber wir haben es an unsere Be­
dürfnisse angepasst», erklärt sie.
Kein Vorwissen nötig
Um bei Bioloca Mitglied zu wer­
den, müsse man weder etwas vom
Gärtnern verstehen, noch sei ein
grüner Daumen nötig. Wem es wich­
tig sei, wo und wie das Gemüse
wachse, das er esse, und wer sich
gerne in der Natur aufhalte und dies
auch den eigenen Kindern gönnen
möchte, sei hier genau richtig. Und
an diesem besonderen Tag mischt
sich auch die Mutter von Bauer We­
ber unter die Leute, spielt mit den
Kindern und meint: «Wir wohnen im
Stöckli nebenan, seit unser Sohn und
seine Frau Claudia den Betrieb über­
nommen haben. Wir freuen uns sehr
über das Leben, das durch diesen
Verein auf dem Hof einkehrt.»
Friedensmarsch wird wiederholt
Morgen Freitag wird ein weite­
rer Friedensmarsch organisiert.
Diesmal trifft man sich bei der
­katholischen Kirche. Ziel ist das re­
formierte Kirchgemeindehaus. (vf )
Freitag, 18. Dezember, 17.30 Uhr, katholi­
sche Kirche, Rheinfallstrasse 2
4 Zuschriften
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015
Petition Klettgauer-/Engestrasse
Wir bedanken uns bei allen, die die
Petition für die Aufhebung des
Linksabbiegeverbots von der Enge­
strasse in die Klettgauerstrasse so­
wie die Wiedereinführung der Bus­
bevorzugung an der Kreuzstrasse
unterschrieben haben. Sie haben
ihren Unmut mit ihrer Unterschrift
zum Ausdruck gebracht.
500, davon allein über 300 Neu­
hauser Einwohnerinnen und Ein­
wohner, können sich mit der gege­
benen Situation nicht einverstan­
den erklären. Die «feindliche»
Übernahme der Steuerung der
Lichtsignalanlage durch das kanto­
nale Baudepartement wird von der
Neuhauser Bevölkerung, die diese
Pförtneranlage damals vor über
25 Jahren gebaut hat, um den
­Verkehr in geordnete Bahnen zu
lenken, nicht verstanden.
Jetzt spielt sich der Stau inner­
halb der äusseren Klettgauer­
strasse, also innerhalb einer
Wohnzone ab – entgegen der
­landesüblichen Praxis, diesen
ausserhalb bewohnten Gebietes
zu halten. Damit erhält der Indi­
vidualverkehr vom Kanton prio­
ritäre Bedeutung, noch vor dem
Winterbeginn
­ ffentlichen oder dem Langsam­
ö
verkehr.
Durch einen zusätzlichen Bus auf
der einen und die Verlängerung
der Fahrzeit um zwei Minuten auf
der anderen Linie versuchen die
Verkehrsbetriebe die zum Teil
massiven Verspätungen wettzu­
machen.
Die Weisung des Kantons, der Indi­
vidualverkehr aus dem Klettgau
habe immer ungehindert Vorrang,
trifft die Neuhauser Bevölkerung
stark und stösst auf Unverständnis.
Wir wollen mit diesen Unterschrif­
ten dem Gemeinderat den Rücken
stärken, damit diese unhaltbare
­Situation im Sinne der geplagten
Neuhauser Bevölkerung verbessert
wird. Wir hoffen, dass diese Petition
beim Kanton eine Bewegung in
die richtige Richtung auslöst.
Immerhin haben wir schon etwas
erreicht. Der Gemeinderat lädt im
Januar zu einer Informationsver­
anstaltung ein, wozu auch die
­kantonalen Verantwortlichen ein­
geladen werden.
Wie Federn im Wind fällt das
letzte Laub / Die Kraft des Sturms
hat es den Bäumen geraubt / Die
herbstbuntenen Farben von König
Winter vertrieben / Schneeflocken
fallen vom grauen Himmel her­
nieder
Walter Herrmann Neuhausen
Petitionär
Erika Meier
Neuhausen
Am Hange im mystischen Novem­
berlicht / Stehen Tannen bedeckt
mit zuckrig-weisser Schicht / Der
Auftritt der kalten Sonne ist ge­
dämpft / Ihre Strahlenfülle sich
sich durch die Zweige kämpft
Schneekristalle schimmern zwi­
schen Tannen hervor / Flink klet­
tert das Eichhörnchen den Stamm
empor / Beschaulich der Blick ins
glitzernde Reich / Alles kommt
einem weissen Wunder gleich
Ein Rehquartett lauschend an der
Krippe steht / Über verschneiten
Tannenwipfeln ein Vogel schwebt /
Das Land versinkt im lieblich wei­
ten Weiss / Der Winter hält seinen
Einzug mit Schnee und Eis
Anerkennung
für hiesige Weine
Die Rötiberg-Kellerei aus Wilchin­
gen hat an der grössten offiziell an­
erkannten Weinbewertung der Welt
– der AWC Vienna – mit neun Wei­
nen teilgenommen und acht Aus­
zeichnungen gewonnen: fünf Gold-,
zwei Silber- und eine Bronzeme­
daille. In Anbetracht, dass dieses
Jahr Bewerber aus 40 Ländern mit
11 611 Weinen teilnahmen, kann
diese Leistung nicht hoch genug
eingeschätzt werden. Dem Ge­
schäftsführer Stephan Keller sowie
dem Kellermeister Sebastian Gerner
herzliche Gratulation! Super aber
auch für das Blauburgunderland
und den Branchenverband. Aus dem
Hochpreisland Schweiz und speziell
aus dem Kanton Schaffhausen
kommt eben auch hohe Qualität!
Alfredo Moretti Neuhausen
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ren, verdoppelten sie ihre Anstren­
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DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
5
Nil Yilmaz ist höchste Neuhauserin
Der Einwohnerrat hat am
letzten Donnerstag Nil
­Yilmaz (SP) zu seiner neuen
Präsidentin gewählt. Als
Vize­präsident hat er Marcel
Stettler (CVP) bestimmt.
Letzte Woche hat sich der Einwohnerrat zur Präsidentenfeier im Restaurant Metropol getroffen. Traditionsgemäss haben die Fraktionen
die neue Präsidentin Nil Yilmaz mit
humoristischen Kommentaren und
dazu passenden Geschenken geehrt. Fast alle Redner bezogen sich
dabei auf die Herkunft der frisch
Gewählten. So überreichten ihr Jakob Walter und Renzo Loiudice im
Namen der SP einen Istanbul-Gutschein – nicht für eine Reise in die
Bosporus-Stadt, sondern für die
Einkehr im gleichnamigen Neuhauser Kebap-Imbiss. Thomas Theiler
(CVP) schenkte einen Gutschein
für das Billig­warengeschäft Otto’s –
anscheinend sollen dort überdurchschnittlich viele Türken verkehren.
Auch die Körpergrösse von Nil
Yilmaz wurde angesprochen. So
sagte der abtretende Präsident
­Arnold Isliker, er habe sich überlegt, ihr Highheels zu schenken, damit sie nicht nur im übertragenen
Sinn die höchste Neuhauserin sei.
Die FDP liess es nicht bei Worten
bewenden und überreichte ihr
einen entsprechenden Gutschein.
Urs Hinnen von der ÖBS liess sich
vom Vornamen der Gewählten leiten: Vom längsten Fluss Afrikas
kam er auf den Wunsch zu sprechen, dass unter der neuen Leitung
die Sitzungen des kommenden
­Jahres möglichst «flüssig» sind. Die
Nil Yilmaz nimmt von Renzo Loiudice «Gesetzestafeln» entgegen mit den zehn Geboten für die erfolgreiche
Leitung des Einwohnerrats. Bild: vf
SVP hielt ihren Beitrag vergleichsweise kurz. Sie lobte die Präsidentin für ihre Zuhörfähigkeit, bezeichnete dies als gute Voraussetzung für
das neue Amt und schenkte ihr Gutscheine fürs «Volkshaus», wo die
­SP-Fraktion jeweils nach der Einwohnerratssitzung ihren Durst löscht.
An der zuvor abgehaltenen Einwohnerratssitzung war Nil Yilmaz
mit 19 Stimmen, bei einer Enthaltung, gewählt worden. Der von der
CVP vorgeschlagene Marcel Stettler
war mit 18 Stimmen, bei zwei Enthaltungen, zum Vizepräsidenten
gewählt worden.
Sorgen über hohe Verschuldung
Am meisten zu reden gab
an der Einwohnerratssitzung der
Finanzplan für die Jahre 2017 bis
2020. Alle Fraktionen sprachen die
hohe Verschuldung an, die auf die
Gemeinde zukommt. Finanzreferent Dino Tamagni und Gemeinde-
präsident Stephan Rawyler wiesen
darauf hin, dass die Erneuerung
der Wasserversorgung einen grossen Teil der Investitionssumme
ausmache. Das habe mit den Subventionen zu tun, die der Kanton in
Aussicht stelle, wenn man dieses
Vorhaben in den nächsten Jahren
in Angriff nehme. Vorübergehend
steige die Gemeindeschuld, werde
aber mit den Einnahmen aus den
Wassergebühren mit der Zeit wieder
sinken. Nicht viel zu reden gaben
der Verkauf einer kleinen Parzelle
an der Bachtelstrasse und die Umwandlung der Bürgerkommission
in eine Einbürgerungskommission
(siehe NW vom 3. 12.).
Die Beantwortung einer Interpellation von Jakob Walter betreffend
die KBA Hard wurde von Arnold
­Isliker auf die nächste Sitzung verschoben. In Anspielung auf die millionenhohen Abschreiber, die kürzlich publik gemacht wurden, hielt es
der Präsident für angebracht, mit
der Beantwortung zuzuwarten. In
nächster Zeit würden sicher noch
weitere Informationen zum Vorschein kommen und das Projekt in
ein neues Licht stellen.
Jugenderinnerungen an die Trotte
Am Schluss erklärte der scheidende Präsident, weshalb er das
Trottentheater als Veranstaltungsort
für die letzte von ihm geleitete Sitzung gewählt hatte. Es habe mit Erinnerungen aus seiner Jugend zu
tun. Damals sei das Gebäude als
­Lager für Papierrollen und Karton
genutzt worden. Mit Traktor und
Anhänger sei er im Auftrag des
­Vaters vorgefahren, um Waren auf
die Bahn zu bringen. Dies, obwohl
er keinen Führerschein besessen
habe. Isliker zeigte sich erfreut, dass
die Trotte – anders als andere historische Gebäude – der Nachwelt erhalten blieb. (vf)
DIE GEMEINDE INFORMIERT
Spende für die Aktion «Jeder
Rappen zählt» Der Gemeinderat hat am Dienstag an seiner
Sitzung beschlossen, die Spendenaktion «Jeder Rappen zählt» der Glückskette mit 2500 Franken zu unterstützen. Mit
dem gesammelten Geld finanziert die
Glückskette geeignete Projekte zugunsten
von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
im Alter von 15 bis 25 Jahren im In- und Ausland, durch die Jugendliche in schwierigen
Situationen wieder einen Halt im Leben, den
Anschluss an eine berufliche Zukunft und an
die Gesellschaft finden. Wie viele Projekte
unterstützt werden, hängt unter anderem
von der Zahl der eingegangenen Projekte ab.
Spende für die Radio-Munot-Weihnachtsaktion 2015 «Hilfe für Kinder in Armenien» Ebenfalls beschlossen hat der Gemeinderat die Unterstützung von 1500 Franken
der Radio-Munot-Weihnachtsaktion 2015
«Hilfe für Kinder in Armenien». Die Kindertagesstätte, die Radio Munot mit der Weihnachtsaktion 2015 unterstützt, steht in der
armenischen Gemeinde Aygehovit, die sich
nahe der Grenze zu Aserbaidschan befindet
und rund 3700 Einwohner zählt. Das Kinderzentrum ist in einem sehr schlechten Zustand. Bisher gab es keine Heizung, und die
Zimmer wurden lediglich mit einem kleinen
Eisenofen geheizt. Zudem sind die meisten
Fenster kaputt, und die Wände und Böden
sind mit Rissen übersät. Es war so nass, dass
sogar Moos am Boden wuchs. Mit der Renovation wurde bereits begonnen. Konkret
werden mit dem gesammelten Geld der
­Wasserzugang und die Aussenarbeiten am
Kinderzentrum finanziert.
6 Politik im Saal
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015
Gemeindefusionen geben viel zu reden
Ende Februar wird sich die Schaffhauser Bevölkerung
an der Urne über das Thema Gemeindefusionen
­äussern. An einem Podiumsgespräch debattierten
am Montag vier Politiker über die Vor- und die
­Nachteile. Nathalie Krebser
Werden aus den 26 Gemeinden im
Kanton zehn oder gar nur noch eine
einzige? Zwischen den Befürwortern der Strukturreform (Stephan
Rawyler, Gemeindepräsident Neuhausen; Ernst Landolt, Regierungsrat) und den Gegnern (Markus Müller, Kantonsrat; Peter Neukomm,
Schaffhauser Stadtpräsident) entbrannte am Montag im Schaffhauser Zunftsaal eine hitzige Debatte.
Diese stand unter der Moderation
von Robin Blanck und Zeno Geisseler von den «Schaffhauser Nachrichten».
Die Schaffhauser Bevölkerung
stimmt Ende Februar über zwei Modelle ab. Modell A ist die Zusammenführung mehrerer Gemeinden, damit
sie effizienter werden. Modell B ist
die Zusammenführung aller Gemeinden, sodass ein Stadtkanton mit
einer Verwaltung entsteht. Stephan
Rawyler setzte sich klar für Modell B
ein, während Kantonsrat Müller und
Regierungsrat Landolt an diesem
Abend keine Empfehlung abgaben.
Peter Neukomm würde sich persönlich für Modell A entscheiden, während der Schaffhauser Stadtrat zweimal Nein sagt und möchte, dass alles
so bleibt, wie es ist. Auch Markus
Müller, der im Grunde für Fusionen
ist, hält es fürs Beste, keine Strukturänderung von oben auf die Gemeinden zu zwingen. Er begründet seine
Wahl damit, dass in den Gemeinden
bereits Fusionsdiskussionen laufen
und man jetzt nicht dazwischenfunken soll, wenn es doch bereits von
Die Debatte im Zunftsaal zun Kaufleuten in Schauffhausen. Bild: nk
«Vorbildlicher Verein»
Der Fussballverband der Region
Zürich (FVRZ) hat am letzten Freitagabend an die 900 Gäste – vor
allem Vertreter der Breitensport­
vereine – ins Kongresshaus Zürich
eingeladen. An der traditionellen,
zum 14. Mal durchgeführten Gala
erlebten die Gäste einen bunten Mix
aus Ehrungen und Unterhaltung.
Der traditionelle Abend im
Kongresshaus gehört uneingeschränkt den Tausenden von fussballinfizierten Menschen, die in
ihrer Freizeit so gut wie ohne Ehre,
dennoch ehrenamtlich tätig sind.
Anwesend waren neben illustren
Gästen aus Sport, Politik, Wirtschaft und befreundeten Verbän-
den namentlich rund 130 Vereine
des FVRZ beziehungsweise deren
Vertreter.
Auch in diesem Jahr wurden im
rund fünf Stunden dauernden Programm die verschiedenen traditionellen Ehrungen («Vorbildlicher
Verein», «Schiedsrichter des Jahres»,
«Vereins-Fairplay», «Ehrenamtlicher
des Jahres») vergeben. Der VFC Neuhausen wurde erfreulicherweise für
seine Arbeit in und um den Verein
vom Fussballverband Zürich bereits
zum 14. Mal als «Vorbildlicher ­
selbst klappt. Er und Neukomm kritisierten zudem den Entscheid der
­Regierung, keine Empfehlung abzugeben und somit der Bevölkerung
keine führende Hand anzubieten.
Ernst Landolt entgegnete, dass dies
genau die Absicht sei: Die Bevölkerung solle ohne jegliche Einwirkung
von oben selbst über die Struktur im
Kanton entscheiden können.
Unverbindliche Regierungsvorlage
Was Kantonsrat Müller aber vor
allem stört, ist die Unverbindlichkeit
der Regierungsvorlage. Er glaubt,
dass man das Thema nach der Abstimmung lange vor sich herschieben wird. Neukomm unterstützte
diese Aussage und sprach von einer
«Blackbox mit ungewissem Ausgang».
Landolt verstand diesen Kritikpunk
nicht. Wenn die Schaffhauser Bevölkerung sich für eines der Modelle
entscheide, werde sich der Regierungsrat an die Arbeit machen und
ein Projekt ausarbeiten. «Unverbindlich ist diese Vorlage nicht, im Gegenteil», betonte er.
Die erneute Debatte über die
Strukturreformen hat Stephan Rawyler mit einem Postulat ausgelöst. Am
Podiumsgespräch nannte er das
Beispiel des Kantons Glarus, der
­seiner Meinung nach mit der Fusion
einen mutigen Schritt nach vorne
gemacht hat. Gewisse Aufgaben
könnten die Gemeinden nun mal
nicht allein lösen. Rawyler sprach
sich dafür aus, die Finanz- und die
Strukturdebatte getrennt voneinander anzusehen. Er schloss nicht aus,
dass andere Modelle ebenfalls erfolgreich sein könnten. Ein Stadtkanton würde auf jeden Fall die
­Verwaltung vereinfachen und mehr
­Effizienz mit sich bringen.
Neukomm konterte, dass die
Schweiz auf Gemeinden aufbaue
und es zur «Tradition» gehöre. Zudem sei die direkte Demokratie in
Gefahr. Mit einem Stadtkanton
würde die Identifikation des Bürgers
mit den Gemeinden schwinden,
und im Allgemeinen sei die Reform
«unschweizerisch». Rawyler ist sich
bewusst, dass man ans gegenwärtige System gewöhnt ist. Aber das
Entscheidende für ihn sei die Erhaltung der Lebensqualität im Kanton.
Es gebe Verwaltungsprobleme, und
auch Landolt erwähnte, dass in
­einigen Gemeinden zurzeit suboptimale Bedingungen herrschten. Am
Ende der Debatte durften die zahlreich erschienenen Zuschauer selbst
einige Fragen an die Teilnehmer des
Podiums richten. «Kanton, Stadt und
Land sollen miteinander eine gute
Zukunftslösung finden», lautete das
Schlusswort von Ernst Landolt.
Sieg und
Niederlage gegen
Rapid Luzern
Am Wochenende traten
sowohl die Herren (NLB)
als auch die Damen (NLA)
des Tischtennisclubs
­Neuhausen gegen Rapid
Luzern an. Die im heimischen TTZ Ebnat abgehaltenen Spiele fielen unterschiedlich aus. Die Herren
verloren gegen Rapid
­Luzern II 4:6; sie bleiben
aber auf dem zweiten
­Tabellenplatz. Die Frauen
gewannen gegen Rapid
Luzern 6:3. (r.)
(Archivbild: René Zwald, zvg)
DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
7
Mönchsgesang trifft auf Pop
Zürcher wollen
Parkgebühren
Gregorianische Choräle,
russisch-orthodoxe Kirchenmusik und Klassiker
der Popmusik. Das gibt’s
Mitte Januar in der reformierten Kirche in Neuhausen zu hören.
Mehrere Zürcher Kantonsräte setzen
sich für mehr Geld zur Sanierung der
Infrastruktur auf der Zürcher Seite
des Rheinfalls ein. Die bereits angekündigten zehn Millionen Franken
würden nicht genügen. Es müsse
unter anderem auch in die Bewirtschaftung des Parkplatzes und in die
Optimierung des Ticketingsystems
investiert werden. Die Kantonsräte
sehen nicht ein, warum nur auf der
Schaffhauser Seite des Rheinfalls
Parkgebühren erhoben werden. In
einem politischen Vorstoss fordern
sie die Regierung auf, eine entsprechende Vorlage auszuarbeiten. (r.)
Seit Frühjahr 2011 ist die Gruppe
The Gregorian Voices auf Europatournee. Mit ihrem Leiter Georgi
Pandurov und acht Solisten tritt sie
das Erbe des Männerchors Gloria
Dei an. Ziel dieses Chors war die
Wiederbelebung der Tradition der
orthodoxen Kirchenmusik. Das Ensemble erhielt mehrere internationale Auszeichnungen.
In den traditionellen Mönchskutten erzeugen die Sänger eine
mystische Atmosphäre, die das Publikum auf eine Zeitreise durch die
Welt der geistlichen Musik des Mittelalters führt. Erleben Sie ein abwechslungsreiches Konzert mit
einer Mischung aus gregorianischen Chorälen und russisch-
Die Sänger von The Gregorian Voices treten als Mönche auf. Bild: zvg
orthodoxer Kirchenmusik. Abgerundet wird das Konzert durch
Klassiker der Popmusik. Atemberaubendes Konzert und unvergleichlicher Hörgenuss. (Eing.)
The Gregorian Voices, 13. Januar um 19.30
Uhr, ev.-ref. Kirche, Neuhausen; Einlass ab
18.30 Uhr. Der Eintritt kostet 34 Franken
(Vorverkauf ) und 37 Franken (Abendkasse).
Die Karten können unter www.ticketcorner.
Ticketverlosung
Die «Neuhauser Woche» verlost dreimal zwei Tickets. Melden Sie sich bis Montag, 21. Dezember, per E-Mail an [email protected].
Hinterlassen Sie Name, Strasse
und Wohnort. Die Gewinner
werden per Los ermittelt und
­anschliessend informiert. (r.)
ch und www.starticket.ch erworben werden.
Brennende Fackel, fliegender Drache
Zurzeit hängen überall Weihnachtssterne. Vor mehr
als 400 Jahren erstrahlte in der Region Schaffhausen
eine andere Himmelserscheinung und sorgte für
­allgemeines Unbehagen. Erika Seeger*
Am Abend vor dem 1. Advent 1586
wurde an verschiedenen Orten
Europas eine Himmelserscheinung
gesehen, die als brennende Fackel
oder fliegender Drache bezeichnet
wurde. Nach heutigen Erkenntnissen handelte es sich dabei um ein
Nordlicht. In unserer Gegend ist
dieses Phänomen so selten, dass es
den Augenzeugen verständlicherweise unheimlich war.
Pfarrer Johann Jakob Spleiss
(1586–1657) hat dieses Ereignis in
seiner Schaffhauser Chronik notiert
und eine Zeichnung dazu gemacht.
Diese Handschrift liegt im Staatsarchiv Schaffhausen (Abschriften 4/1,
S. 232). Die «Fackel» ist von Osten
(Oriens) nach Westen (Occidens)
ausgerichtet. Als Wort für Norden
verwendet er das alte Wort Septentrio, für Süden Meridies. Auf der
rechten Seite der Zeichnung sind
die sieben Sterne des Kleinen Bären
oder Kleinen Wagens zu sehen. Dies
ist ein Sternbild, welches das ganze
Jahr hindurch sichtbar ist. Der letzte
und zugleich hellste Stern der sogenannten Deichsel ist der Polarstern,
welcher sich nahe dem Nordpol des
Himmels befindet. In der Zeichnung
steht allerdings daneben «PolusStern». In der Mitte von Nord nach
Süd sind drei Sterne a­ usgeführt, die
mit «Drachenschwantz» bezeichnet
sind. Sie könnten Teil des Sternbildes Drache sein.
* Erika Seeger schreibt für verschiedene Zei-
Luma Beef wird
in AG verwandelt
Die Neuhauser Firma Luma Beef
wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Das war kürzlich dem
Amtsblatt zu entnehmen. Neuer
Verwaltungsratspräsident der Firma
wird Marco Tessaro. Ebenfalls Mitglied im Verwaltungsrat ist Lucas
Oechslin. Beide haben zusammen
die Firma Luma Beef gegründet.
Wie Radio Munot mitteilt, produziert das Unternehmen Edelfleisch
und hat im Juni den Swiss Economic Award gewonnen. (r.)
DÖRIG
Ehrlich gesagt
Sie sagen es ganz ehrlich,
und es ist sehr begehrlich,
sich auszudrücken mit dem Wort,
zu jeder Zeit, an jedem Ort.
tungen historische Beiträge über die Region
Schaffhausen. Sie arbeitet in einem Teilzeitpensum im Staatsarchiv Schaffhausen.
Das Ehrlich ertönt überall,
in Haus und Hof und auch im Stall,
vom Kleinkind bis zum Senior
erreicht das Wort bald jedes Ohr.
Drum sage ich es ehrlich,
dass ehrlich auch beschwerlich,
und es versucht, und zwar gehörig,
es zu vermeiden Peter Dörig.
Peter Dörig
Ex-Neuhauser, Schaffhausen
LEBENSWEISHEIT
Historischer Eintrag aus der «Chronick der Stadt Schaffhausen». Bild: vf
Für den Optimisten ist das Leben
kein Problem, sondern bereits die
Lösung. Marcel Pagnol (1895–1974)
8 Letzte
SCHON GEWUSST?
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 2015
DER HINGUCKER
ANGETROFFEN
Riesenhornisse Mit fast 6 Zentimetern Länge ist die asiatische
Riesenhornisse fast doppelt so
gross wie eine, die man hierzulande antrifft. Die riesigen Insekten sind, wie es der Name schon
sagt, vor allem in asiatischen
­Länden wie China, Indien, Japan,
Thailand und so weiter vertreten.
In Japan sterben im Jahr durchschnittlich 40 Menschen an einer
allergischen Reaktion – ausgelöst
von den Stichen des Tieres, die
als sehr schmerzhaft beschrieben
werden. Asiatische Riesenhornissen verhalten sich aggressiv
gegenüber staatenbildenden Insekten und werden daher von Bienenzüchtern bekämpft. Eine Riesenhornisse kann in einer Minute
40 Honig­bienen töten. Mehrere
von ihnen sind gar in der Lage,
einen ganz Schwarm auszulöschen. (nk) Bild: Coastdriver/pixelio.de
Hie und da spielt Rudo Bekeja an
der Zentralstrasse auf seinem
Akkordeon. Die Verständigung ist
nicht ganz einfach; wir sprechen
unterschiedliche Sprachen – er immerhin ein wenig Deutsch. Er werde
voraussichtlich an Weihnachten mit
dem Ersparten zu seiner Familie
­zurückkehren, sagt er. Und vielleicht im Januar wiederkommen.
In der Slowakei herrsche hohe
Arbeitslosigkeit. Deshalb sei das
Bisschen, das er hier auf der Strasse
verdiene, immer noch besser als
gar nichs. Pro Tag hat er, nach Abzug
der Bewilligung fürs Musikzieren, so
viel in der Tasche, wie andere in
einer Stunde verdienen – oder (je
nach Beruf) in fünf Minuten. (vf)
AGENDA
WITZ DER WOCHE
Ein kleiner Junge wird auf der
Strasse von einer älteren Dame angesprochen: «Kleiner, was wird dein
Papa wohl dazu sagen, dass du
rauchst?» Darauf der Stöpsel: «Weiss
Ihr Mann eigentlich, dass Sie auf der
Strasse junge Herren ansprechen?»
IMPRESSUM
Verlag und Druck
Kuhn-Druck AG, Neuhausen
Dieter Mändli, [email protected]
Telefon +41 52 672 10 88
Redaktion Vincent Fluck (vf)
Nathalie Krebser (nk)
[email protected]
Telefon +41 52 670 01 30
Anzeigenverkauf Peter Aragai
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 68
Layout Nicole Sturzenegger
Kooperationspartner
Meier + Cie AG, Schaffhausen
Adresse «Neuhauser Woche»,
Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43,
8212 Neuhausen am Rheinfall
Erscheinungsweise
Jeweils am Donnerstag
Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr
Auflage 5200 Exemplare, verteilt
in alle Neuhauser Haushaltungen
Online www.neuhauserwoche.ch
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
01-12-317927
myclimate.org
FR., 18. DEZEMBER
Ein Hingucker im wahrsten Sinn ist das Adventsfenster Nummer 10
beim Kirchackerschulhaus. Es beeindruckt durch seine mehrstöckige
Grösse, seine Leuchtkraft und seine rote Schleife. Bild: vf
Weihnachtskonzert der
Schaffhauser Schulen
Es ist gar nicht mehr wegzudenken
von der Jahresagenda des Schaffhauser Kulturlebens: Das unvergleichliche Weihnachtskonzert der
Schaffhauser Schulen kurz vor dem
Weihnachtsfest in der Kirche St. Johann berührt und stimmt auf eine
wunderbare Art und Weise auf das
grosse Fest ein.
Am Freitag, 18. Dezember, ist es
wieder so weit! Der musikalische
Leckerbissen findet am Nachmittag
von 14.30 bis 16 Uhr und am Abend
von 19.30 bis 21 Uhr für die breite
Öffentlichkeit und natürlich für die
Angehörigen der mitwirkenden
Kinder statt. Bei diesem Anlass wirken Schülerinnen und Schüler aller
Schulstufen mit. Vom Kindergarten
bis zur Pädagogischen Hochschule!
Der festliche Anlass, getragen und
organisiert von zahlreichen engagierten Lehrpersonen, verzaubert
mit weihnachtlicher Musik aus aller Welt und stimmt auf die bevorstehende Festzeit ein. (Eing.)
■■ Neuhuuser Märkt auf dem
Platz für alli an der Zentralstrasse 34 in Neuhausen am
Rheinfall. Beginn um 15.30 Uhr,
Dauer bis 18.30 Uhr. Mit einem
grossen Sortiment an Frischprodukten und Spezialitäten.
■■ Weihnachtssingen des Schulhauses Gemeindewiesen 1.
19 Uhr in der reformierten Kirche
Neuhausen.
SA., 19. DEZEMBER
Weihnachtsmarkt am Rheinfall. Vor der einzigartigen Natur­
kulisse Rheinfall findet zum ersten
Mal ein Weihnachtsmarkt statt.
Am Samstag und Sonntag,
20. Dezember, von 11 bis 20 Uhr.
■■
SO., 20. DEZEMBER
■■ Solokonzert Hackbrettvirtuose Nicolas Senn verzaubert mit
seinem Spiel den Rheinfall. Von
14.30 bis 15.30 Uhr im Restaurant Park am Rheinfall.