Transaktionsanalyse: Vereinbarung nur unter Erwachsenen kritisches kritisches Eltern‐ ICH fürsorgliches Eltern‐ ICH fürsorgliches ich bin o.k.‐ du bist o.k. Erwachsenen‐ ICH natürliches Kind‐ICH rebellisches/ angepasstes Erwachsenen‐ ICH Eltern‐Kind‐ Eltern Kind Beziehung: untauglich zur Konfliktlösung g zwischen Erwachsenen natürliches Kind‐ICH rebellisches/ angepasstes Quelle: Wagner, Abe: Besser Führen mit Transaktionsanalyse, Wiesbaden, 1987 Die Transaktionsanalyse von Eric Berne geht davon aus, dass sich in jedem Menschen drei Ich‐Zustände gleichzeitig befinden, die durch Stimuli des anderen aktiviert und deshalb blitzschnell wechseln können. Tragfähige Vereinbar ngen können n r a f der Er achsenen Ebene geschlossen erden o jeder den Tragfähige Vereinbarungen können nur auf der Erwachsenen‐Ebene geschlossen werden, wo jeder den anderen akzeptiert (ich bin o.k. – du bist o.k.) und die Vereinbarung aus freiem Willen beider zustande kommt. Konfliktbeladen ist dagegen die Beziehung zwischen Eltern‐ und Kind‐Ich: So eine Beziehung ist ideal beim Lernen, verschärft jedoch Konflikte unter Erwachsenen. Transaktionsanalyse Die Transaktionsanalyse ist längst ein Klassiker unter den Kommunikationsmethoden. Sie wurde 1968 von Eric Berne entwickelt. Berne war damals Eheberater und beobachtete, wie Gespräche zwischen Ehepartnern oft unvermutet in heftige Konflikte eskalierten. Und weil das nicht nur zwischen Ehepartnern geschieht, ist Eric Bernes Transaktionsanalyse längst eine überaus taugliche Kommunikationsmethode für alle Bereichen des Lebens, auch und gerade im Beruf. Bernes Beobachtung: Während eines Gesprächs zweier Erwachsener auf der gleichen Ebene fühlt sich der eine plötzlich in eine trotzige Kind-Haltung gedrängt, der andere in eine kritisch-autoritäre Elternrolle (oder umgekehrt). Und schon ist der Konflikt da. Bernes Erkenntnis: Jeder Mensch hat drei „Ich-Zustände“ gleichzeitig - das Kind-Ich, das Eltern-Ich und das Erwachsenen-Ich. Diese Zustände können während eines Gesprächs blitzschnell wechseln. Tragfähige Kompromisse, Verträge und professionelle Zusammenarbeit sind beispielsweise nur möglich, wenn sich beide Gesprächspartner in der Erwachsenen-Ebene befinden. In dieser Er- wachsenen-Ebene haben beide die Chance, frei zu entscheiden, ob, wie und was sie mit ihrem Gesprächspartner gemeinsam tun wollen - oder ob nicht (und sich vom anderen dann folgerichtig verabschieden). In einer Kind-Eltern-Beziehung ist das dagegen nicht möglich - beide hängen immer voneinander ab. Entsprechend konfliktbeladen ist dann oft die Kommunikation. Natürlich sind Eltern-Kind-Beziehungen an sich nicht schlecht: Lernen beispielsweise funktioniert nur, wenn sich Lernende mehr oder weniger in die Rolle eines „Kindes“ (Schüler, Azubi, Student ...) begeben und neugierig und aufgeschlossen aufnehmen, was ihnen die „Eltern“ (Lehrer, Ausbilder, Professoren ...) als Autoritäten auf ihrem Gebiet vermitteln. Doch Konflikte zwischen Erwachsenen lassen sich nicht in einer Eltern-Kind-Beziehung lösen. Zu oft aber, das beobachte ich in der Praxis und bei Rollenspielen in Seminaren, gerät das Gespräch zwischen Chef und Mitarbeiter gerade bei Konflikten fast automatisch in die Schieflage zwischen einem kritischen Eltern-Ich (Chef), das dann natürlich das trotzige Kind-Ich bei seinem Gegenüber (Mitarbeiter) provoziert – oder umgekehrt. Damit ist zwar für den Augenblick eine Sachlage „geklärt“, aber in Wirklichkeit nichts gewonnen. Und so erkennt man verbal das autoritär-kritische Eltern-Ich: Da sagt beispielsweise ein Chef (aber auch ein Techniker in der Hotline): „Sie müssen ...“ oder „das geht so nicht ...“, „Das sehen Sie falsch ...“– Hoppla, woher weiß denn der andere, was ich sehe? Und müssen tue ich gar nichts (Trotz)!! Also immer dann, wenn der andere meint, zu wissen was ich tun muss oder was ich denke, empfinde, wahrnehme, ist die kommunikative Schieflage entstanden. Der andere kann es vielleicht vermuten - aber nicht wissen. Der andere ist kein Hellseher, der meine Gedanken lesen kann ... Deswegen ist auch die „Ich-Betrachtung“ so wichtig und hilfreich: Wenn ich dem anderen in einer kritischen Situation sage: „Ich habe beobachtet, ... den Eindruck ..., ... das Gefühl ...“ dann kann der andere immer noch sein Gesicht wahren und seine eigene Sicht der Dinge gegen meine stellen. Denn ein „Ich“ kann sich irren. Ein „es“ („es“ ist verboten ...) dagegen nicht, – ein „es“ ist unangreifbar und entwaffnet oder entmündigt den anderen. Zauberworte für den Fall, dass die Kommunikation in eine Schieflage geraten ist: „Sorry“, „tut mir leid“, „habe ich mich jetzt im Ton vergriffen“ - aber auch: „bitte helfen Sie mir ...“ und: „Bitte“, „Danke“ - eigentlich ganz normale Höflichkeitsfloskeln. Dahinter steckt gleichzeitig das Bemühen, im Sinne der Transaktionsanalyse wieder auf die Ebene der Erwachsenenkommunikation zu gelangen. Die Kernaussage der Transaktionsanalyse ist denn auch „Ich bin o.k. - Du bist o.k.“ Das bedeutet: Wenn ich mich selbst o.k. finde, obwohl ich nicht vollkommen bin, dann kann ich auch den anderen o.k. finden und akzeptieren, dass auch er Stärken und Schwächen und seine eigene Sicht der Dinge hat. Die ideale Kommunikation unter Erwachsenen könnte dann so laufen: „Das ist meine Sicht der Dinge und daraus ergeben sich folgende Angebote/Wünsche/Maßnahmen - wie stehen Sie dazu?“ Dann wird man sehen, wo es Schnittstellen gibt und wo nicht - und welche (zwingenden) Konsequenzen die eine oder andere Situation erfordert. Interessant: In meinen Seminaren war die Transaktionsanalyse längere Zeit kein fester Bestandteil. Ich zweifelte, ob die Methode, die vor fast zwei Generationen entwickelt wurde und damals die Menschen begeisterte, heute noch irgendeinen Bezug zur aktuellen Realität hat. Hat sie aber: Wenn die Teilnehmenden in Videomitschnitten von Rollenspielen selbst beobachten, wie kritische Gespräche plötzlich eskalieren, nehmen sie die Erklärung und die Hilfestellung mit der Transaktionsanalyse dankbar an.
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