Hilfsmittel | Textilreinigung Drahtbügelproduktion bei der Hans-Joachim Schneider GmbH in Brandenburg Vom Draht zum Bügel Täglich werden hier bis zu 200.000 verzinkte Drahtkleiderbügel hergestellt. Die Hans-Joachim-Schneider GmbH in Blankenfelde-Mahlow bei Berlin beliefert die Textilpflegebranche mit unverzichtbaren Hilfsmitteln. RWTextilservice war vor Ort und hat einen Blick hinter die Kulissen geworfen. RWTextilservice war zu Besuch in der Drahtkleiderbügelproduktion von Hans-Joachim Schneider. 3 „Kleiderbügel sind Haushaltsgeräte, die zum Aufhängen von Bekleidungsstücken in Schränken oder in Garderoben dienen. Sie sind der Schulterform des Menschen nachgebildet und dienen zum Aufhängen und Verstauen von Oberbekleidung wie Mänteln und Jacken, aber auch Hemden und Blusen. Oft besitzen sie noch eine Querstange, an der man vor allem Hosen aufhängen kann. Einige Bügelvarianten sind auch ausschließlich für Hosen konzipiert. Mit dem Haken in der Mitte werden die Kleiderbügel dann platzsparend auf einer Stange, zumeist in einem Kleiderschrank, aufgereiht. So ist ein schnelles Durchsuchen möglich, ohne Falten in der Bekleidung zu verursachen.“ So die Definition laut Wikipedia. Für die Textilpflegebranche sind Kleiderbügel jedoch viel mehr als „nur“ Haushaltsgeräte. Sie sind unverzichtbar und dienen der sachgerechten Warenpräsentation nach der Pflege, sind Transportmittel und können zugleich noch Werbeträger sein. Foto: Hans-Joachim Schneider GmbH tet von dem Blick hinter die Kulissen des nach eigenen Angaben zweitgrößten Produzenten von Drahtkleiderbügeln für die Textil- Zahlreiche Ausführungen Bügel gibt es in zahlreichen Ausführungen, aus unterschiedlichen Materialien und Materialkombinationen und entsprechend auch in den verschiedensten Preislagen. In der Textilpflegebranche ist der Drahtkleiderbügel unumstritten die am meisten verwendete Variante. Die Kosten dafür, genauso wie die für die Folien, die in der Regel noch zum Transportschutz über das hängende, saubere Textil gezogen werden, sind üblicherweise im Preis der Dienstleistung inbegriffen. Das erfordert möglichst geringe Kosten des Produkts – nicht zuletzt deshalb, weil der Bügel meist nach einmaligem Gebrauch entsorgt wird. Nur wenige finden den Weg vom Endverbraucher zurück in den Textilreinigungsbetrieb oder zu einem Recyclingunternehmen und finden eine erneute Verwendung. Fakt ist, dass die Branche ohne dieses „Hilfsmittel“ wohl nicht funktionieren würde. Daher schenkt RWTextilservice dem Drahtkleiderbügel in dieser Ausgabe etwas mehr Beachtung und berichRWTextilservice 11 | 2015 ≥ Übersicht bringt mehr Gewinn Ein höherer Gewinn in Ihrer Wäscherei beginnt mit einer guten Übersicht. Mit Laundry Dashboard erhalten Sie die Übersicht über alle Leistungen Ihrer gesamten Wäscherei in Echtzeit. Eine solide Grundlage, um Ihren Gewinn zu steigern! 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Im Wesentlichen unterscheiden sich die Modelle durch die Stärke des eingesetzten Drahtes, die Form wie mit oder ohne Rockkerben, mit Kragenform oder ohne etc. und durch die Weite bzw. die Länge des sogenannten Hosensteges. Olaf Schneider, Geschäftsführer in zweiter Generation, erklärt die Herstellung der Drahtbügel, die in sechs Schritten erfolgt: 1. Abrollen: Der verzinkte Draht wird zunächst von einer bis zu einer Tonne schweren Rolle abgewickelt 2. Richten: Der Draht wird der Maschine mit Hilfe elektronisch gesteuerter Drehteller zugeführt und durch ein Richtwerk „gerade“ gebogen. „Ohne dieses Richten würde der Drall des Drahtes ihn in der Maschine hin und her springen lassen“, erklärt Olaf Schneider. 3. Schneiden: Der Draht wird für das entsprechende Modell auf die benötigte Länge zugeschnitten. Schneider erläutert, dass es dabei wichtig sei, dass durch wiederholtes Schleifen und Wechseln der Messer sichergestellt wird, dass die Schnittkanten weitgehend glatt bleiben. 4. Biegen: Durch die Zuführung über den entsprechenden Formkörper werden die zwei schrägen Seiten gebogen. Der Bügel erhält seine Grundform. 5. Verdrillen: Die beiden unterschiedlich langen Enden werden im Bereich unterhalb des Hakens verdrillt. 6. Hakenbiegen: Zu guter Letzt wird der Haken gebogen und der fertige Bügel über eine Schiene von der Maschine auf eine Stange geführt. Dabei wird gleichzeitig jeder fertige Bügel durch ein elektronisches Zählwerk gezählt. 30 Das Produktportfolio umfasst gut 35.000 Produkte; Kleinteile sind in solchen Paternostern abrufbar. Die Hans-Joachim Schneider GmbH fertigt und vertreibt aber nicht nur die eigens produzierten verzinkten Drahtbügel. Schneider ist darüber hinaus bereits seit mehr als 45 Jahren als Zulieferer für die Textilreinigungs- und Wäschereibranche bekannt. Das Produktportfolio umfasst gut 35.000 Produkte für Textilreinigung, Wäscherei und Konfektion. Somit sind auch diverse weitere Bügelmodelle gelistet: Insgesamt 50 Modelle und Variationen wie pulverbeschichtete Drahtkleiderbügel, Kunststoffbügel, Gardinenbügel, Holzbügel, Bügelstapler usw. – für jeden Einsatz der richtige. 10.000 Artikel abrufbereit im Lager Etwa 10.000 Artikel liegen abrufbereit in Dahlewitz in dem 8.800 m2 großen Lager. Davon wiederum sind circa 8.000 Kleinteile in acht Paternostern abrufbar. Die logistischen Abläufe innerhalb des Unternehmens sind gut organisiert: laufwegeoptimiert und kommissioniersicher. Das macht es möglich, von der kleinsten Schraube bis hin zum Bügelautomaten alles schnellstmöglich zu liefern. In der Regel beträgt die Lieferzeit maximal 48 Stunden. Textilreinigungen, Wäschereien und Händler in 60 Ländern werden von Dahlewitz aus beliefert. Die meisten Kunden der HansJoachim Schneider GmbH kommen aus Deutschland, gefolgt von Frankreich und Holland. Die verzinkten Drahtbügel aus Dahlewitz bilden gemeinsam mit Folienprodukten die Hauptumsatzträger des Unternehmens. In der Produktion arbeiten zwei festangestellte Mitarbeiter. Um zurück zum anfänglichen Thema der Kosten für die Drahtbügel zu kommen, stellt sich die Frage, ob sich denn die Produktion in Deutschland noch lohnt? Olaf Schneider antwortet mit einem klaren „Ja“. „Ganz im Gegenteil sogar. Würden wir nicht in Deutschland produzieren, wären wir nicht so erfolgreich. Wir wären nicht so flexibel und könnten nicht individuell auf Kundenwünsche eingehen.“ Made in Germany ist für die Hans-Joachim Schneider GmbH nicht nur eine Herkunftsbezeichnung, sondern der Garant für den Unternehmenserfolg. 7 Birgit Jussen Infos: www.schneider-berlin.de 11 | 2015 RWTextilservice
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