REGION 29 ZOFINGER TAGBLATT SAMSTAG, 23. MAI 2015 Spur des «Gipfelis» führt zur Massage Zofingen Rafael Lippuner stellt bei der JKON – Junge Kunst Olten seine Werke aus VON MELANIE GAMMA Was haben Croissants, iPads und Massagen gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Aber Rafael Lippuner will ja auch, dass man nicht nur flüchtig, sondern genau hinschaut. Im Allgemeinen, im Alltag und speziell bei seiner Komposition, die er an der JKON – Junge Kunst Olten in diesen Tagen im Kulturzentrum Schützenmatte in Olten präsentiert. Der Konzeptkünstler aus Zofingen stellt vier je gut einen Quadratmeter grosse Siebdrucke aus. Da wären wir bei den Croissants. Vorlage für die Drucke waren gebrauchte Backpapiere, auf denen Gipfeli ihre Fettspuren hinterlassen hatten. Rafael «Mit meinen Werken kann ich ihnen anbieten, die Welt ein Stück weit durch meine Augen wahrzunehmen.» Rafael Lippuner Kunstschaffender aus Zofingen Lippuner liess sich die Backpapiere im Avec am Bahnhof Zofingen beiseitelegen. Ausschnitte davon reproduzierte er mittels Rastersiebdruck. Fünf verschiedene Motive gestaltete der 29-Jährige aus, eines davon vervielfältigte er für die JKON in unterschiedlichen Farben und druckte es auf verschiedene Papiere. Kunst zum Berühren Die «Gipfeli»-Fragmente zieren nun die Stellwände, vor welchen ein Metallständer steht, an dem zwei iPads befestigt sind. Zu Beginn der Ausstellung am Donnerstagabend stand auf dem einen iPad «MASS», auf dem andern «AGE». Zwei eigenständige Wörter, die zusammen ein anderes ergeben. Die iPads drehen sich um die eigene Achse – und die in den iPads eingebauten Kippsensoren und die Elektronik versuchen automatisch, den Text geradezurücken. «Diesen Mechanismus kennt jeder, der ein iPad besitzt – und ärgert sich vielleicht darüber», sagt Rafael Lippuner, der in seinem kreativen Schaffen anregen will, Alltägliches zu hinterfragen. Seine Komposition an der JKON sei auch für ihn ein Experiment. «Junge Kunst Olten – das deutet auch auf ein jüngeres Publikum hin, das mit iPads vertraut ist», meint er. Normalerweise berühre man Kunst ja nicht in einer Ausstellung, «meine aber lädt dazu ein.» So verändert sich denn der Text auf den Bildschirmen, sofern sich eben jemand traut, weiterzublättern. Mit seinen Werken, die zur Interaktion reizen, bereichert Rafael Lippuner die JKON in der Schützi in Olten. JKON ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Ausstellung heute und morgen geöffnet Die viertägige JKON – Junge Kunst Olten in der Schützi Olten bezweckt die Förderung junger Kunstschaffender bis 30 Jahre. Heute Samstag stehen die Tore von 10 bis 23 Uhr offen. Morgen Sonntag findet ab 11 Uhr ein Brunch, um 15 Uhr die Finissage mit Förderpreisverleihung statt. www.jkon.ch Auf die JKON wurde Rafael Lippuner durch ein Plakat an der Hochschule Luzern aufmerksam, wo er derzeit in den Abschlussprüfungen für den Bachelor in Fine Arts in Kunst und Vermittlung steckt, beziehungsweise in der Umsetzung seiner Abschlussarbeit, einem riesigen Styroporgebilde. Sein Bewerbungsdossier überzeugte das Selektionsteam der JKON, bestehend aus Vertretern des Kunstmuseums Olten, Kunstschaffenden, einer Kuratorin und JKON-OK-Mitgliedern. Aus über 50 Bewerbungen aus dem In- und Ausland wurden 16 Kunstschaffende zwischen 20 und 30 Jahren ausgewählt. An der Vernissage genoss Rafael Lippuner, der bereits bei verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellung Erfahrungen sammelte, den Austausch mit Besuchern. «Mit meinen Werken kann SELINA JOHN ich ihnen anbieten, die Welt ein Stück weit durch meine Augen wahrzunehmen.» Kunst soll Leidenschaft bleiben Und wo soll der Weg des gelernten Multimedia-Elektronikers in der Kunst nach dem Studium hinführen? «Weiter», sagt Rafael Lippuner. So genau weiss er es allerdings nicht, nur: «Kunst soll für mich nie zum Job werden, sondern stets eine Leidenschaft bleiben.» Sich ausleben, Dinge ausprobieren, beim Betrachter Gedankengänge auslösen – das will er. Der Zofinger betont: «Ich will nicht unter finanziellem Druck kreativ sein müssen oder das Gefühl haben, ich müsse meine Kunst unbedingt verkaufen. Dann arbeite ich lieber in einer geregelten Festanstellung und setze daneben meine Ideen um.» «Sini Beiz» gewinnt die SRF-Serie Zofingen Im «Federal» mundet das Menü besser als anderswo. Wirt Walter Gloor wusste im Schweizer Fernsehen die Gaumen mehr zu begeistern als die vier Konkurrenten. rant Feldschlösschen deren 28. Die Werbeplattform, die die Restaurants erhielten, ist riesig. Rund 800 000 Zuschauer zähle die Sendung, wurde Gloor mitgeteilt. Und siehe da: «Am Dienstag kam «Das Menü von ‹Mini Beiz, dini Beiz› gibt es nun fortan mittags und abends unter gleichem Namen im Restaurant Federal.» VON RONNIE ZUMBÜHL Letzten Montag startete mit dem Restaurant Federal in Zofingen die SRF-Serie «Mini Beiz, dini Beiz» im Kanton Aargau. Die Poleposition am Montag verhalf laut Walter Gloor, Wirt und Koch des «Federals», bisher noch keinem Teilnehmer zum Sieg. Umso erfreulicher natürlich, dass «sini Beiz» gewonnen hat. 35 Punkte erhielt Gloor für seinen Auftritt: das Essen, Ambiente, Service und das Preis/Leistungs-Verhältnis. Das exotische Angebot des Restaurants fand auch Eingang in die Menü-Wahl für die Sendung, das Gloor mit seinem Stammgast Walter Wolf zusammenstellte. Werbung bis nach Deutschland Als Vorspeise gab es ein OrkneyLachs-Carpaccio mit Limetten-OlivenölDressing. Als Hauptspeise servierte sei- Walter Gloor Sieger «Mini Beiz, dini Beiz» Wirt und Koch Walter Gloor, Tochter und Praktikantin Joyce Gloor, Chef de Service Daniela Costa und Stammgast Walter Wolf sind sichtlich erfreut (v.l.). RZU ne Tochter und Hotelfachschülerin Joyce Gloor und der Chef de Service Daniela Costa eine sogenannte Mariage von Kalbs- und Bisonfilet mit Polentaravioli und Gemüse. «Ich würde jederzeit wieder in dieses Restaurant gehen und dieses Menü essen», sagt Stammgast Hugo Wasser von der «Burestube» in Buchs. Zum Ambiente meint er: «Es war manchmal ein bisschen eng.» Alles in allem scheinen die Stammgäste jedoch zufrieden gewesen zu sein. Im Vergleich: Die Pizzeria da Luigi in Fahrwangen erhielt 30 Punkte, die Wirtschaft zur Burestube 34 Punkte, das Restaurant Leuehof 32 Punkte und das Restau- ein Gast aus Deutschland, der die Sendung mitverfolgte und zurzeit geschäftlich in der Schweiz unterwegs ist», sagt Gloor mit etwas Stolz. Auch sonst erkundigen sich viele, ob das siegreiche Gericht denn auch regelmässig auf der Karte steht. Walter Gloor bestätigt: «Das Menü von ‹Mini Beiz, dini Beiz› gibt es nun fortan mittags und abends unter gleichem Namen im Restaurant Federal.» Dass das «Federal» nun die beste «Beiz» unter den auserkorenen ist, stört Gloor nicht. «Ich finde nicht, dass der Begriff ‹Beiz› negativ behaftet ist. Trotzdem verstehen wir uns natürlich in erster Linie als Speiselokal.»
© Copyright 2024 ExpyDoc