BAROCKER
THEATERSOMMER 2015
4.7. – 13.9.2015
Historische Schinkelhalle Potsdam | Urania Potsdam
Schloss Wolfshagen
Altstadtkirche Wittenberge
Kulturkirche Kietz
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THEATERSOMMER 2015
Für die freundliche Unterstützung danken wir
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THEATERSOMMER 2015
Eine so echt genialische Musik war
in den Mauern deutscher Schauspielhäuser
noch nicht erschollen.
Musikalischer Almanach auf das Jahr 1775
Foto: Wikipedia
Georg Anton Benda
Vom Potsdamer Hofmusiker zum Publikumsmagneten
Der Barocke Theatersommer steht dieses Jahr ganz im Zeichen
von Georg Anton Benda (1722-1795). Der Komponist startete von
Potsdam aus eine beispiellose Karriere, wo er als Mitglied in der
Hofkapelle von Friedrich II. begann. Später entwickelte er sich zu
einem der meistgespielten Komponisten Europas. Benda gilt heute
als musikalischer Erneuerer. So „erfand“ er das Melodram. Ein
absolutes Novum für das 18. Jahrhundert. Eine Kompositionsform,
bei der – anders als in der Oper – der Text nicht gesungen, sondern
gesprochen wird. Der musikalische Almanach schrieb damals
treffend: „Das Orchester hält beständig den Pinsel in der Hand,
diejenigen Empfindungen auszumalen, welche die Deklamation
des Akteurs beseelen.“ Mit diesem Kunstgriff brach Benda die
starren Konventionen der Barockoper, was ihm viel Anerkennung
einbrachte.
„Umschlingt mit Eurem
Schlangenhaar sein Herz,
sein treuloses Herz“
Fluch der Ariadne
Ariadne auf Naxos
Fesselndes Meldoram und unerhört schöne Musik
Ariadne hat alles zurückgelassen: Familie, Freunde und die
Heimat, nur für diesen Mann – Theseus. Sie hatte sich in ihn
verliebt und rettete ihm mit einer List das Leben. Die beiden
sind vor den Häschern auf die steinige Insel Naxos geflohen, wo
sie glücklich sind, doch Theseus wird sie verlassen. Just in diesem
Moment setzt das Stück ein und führt dem Zuschauer die tiefe
Zerrissenheit von Theseus vor Augen, das ungläubige Staunen
der Ariadne, das später in einem aufwühlenden und verzweifelten
Drama kulminiert. Das Orchester malt Höhen und Tiefen des
Melodrams in wunderbaren Farben. Ein fesselndes Erlebnis,
ist doch der „alte“ Stoff heute noch genauso aktuell.
Ausführende:
Darsteller: Alexandra Broneske (Ariadne),
Steffen Findeisen (Oreade), Michael Günther (Theseus)
Streichquartett: Ensemble Quatuor Voltaire
Szenische Einrichtung: Prof. Jürgen Hinz
Bühne/ Kostüme: Christine Jaschinsky
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THEATERSOMMER 2015
„Fasten, studieren,
keine Frauen sehen klarer Verrat am
Königtum der Jugend“
(Shakespeare)
Fotos: A. Sommer/ I CONFIDENTI
Banchetto musicale – Musik für Leib und Seele
Nehmen Sie Platz an einer üppig gedeckten Tafel, lassen Sie sich
entführen in sinnliche Paradiese, wo nicht nur Milch und Honig fließen.
Eine vergnügliche musikalisch-literarische Reise mit Texten von Hans
Sachs, Martin Luther, William Shakespeare, Samuel Pepys, Giovanni
Boccaccio und Musik von Orlando di Lasso, Johann Hieronymus
Kapsberger, Henry Purcell und Claudio Monteverdi.
Ausführende
Tim Severloh (Altus)
Steffen Findeisen (Schauspiel und Pantomime)
Daniel Kurz (Laute und Theorbe)
Szenische Einrichtung: Prof. Jürgen Hinz
Bühne und Kostüme: Christine Jaschinsky
und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums Wittenberge
Premierenfieber
Georg Anton Benda: „Ariadne auf Naxos“ und die Erfindung
des Melodramas – eine (musikalische) Einführung in das
Werk Georg Anton Bendas und seine Bedeutung für die
Musikgeschichte.
Mit Klaus Büstrin (Musikwissenschaftler), Prof. Jürgen Hinz
(Regisseur), Ensemble Quatuor Voltaire, Alexandra Broneske
(Ariadne), Christine Jaschinsky (Bühne und Kostüme).
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Ariadne auf Naxos
Ein Mann verlässt eine Frau – darf man da weinen oder lachen?
Ein Mann verlässt eine Frau – warum? Wer will das wissen? Wenn ER es zu wissen glaubt, macht er sich (meist) etwas
vor, und ob SIE es weiß – es wird ihr Leiden nicht verkürzen. Ein Mann verlässt eine Frau – sie geht daran zugrunde:
das geschieht so oft, dass Dichter, Künstler und Komponisten bis heute von diesem Plot leben können.
N
icht allein Richard Strauss wurde durch das tragische Sinnlosigkeit ihres Unterfangens erkennt – aus Verzweifelung
Schicksal der mythischen Ariadne zu einer Oper umbringen will. Liebe, Drama und Wahnsinn – und das alles
angeregt: die klangvollen Namen der Komponisten, die von ausgelöst durch eine Staatsraison (der „schympfliche Tribut“,
Ariadne inspiriert wurden, lesen sich wie ein Kurztrip durch wie es Brandes nennt). Wer ist da wahrhaftig der Schuldige?
die Musikgeschichte.
Kann es den überhaupt geben?
Monteverdi gilt als der Erste, und ein Zeitgenosse wie Wolfgang Mozart schätzte Benda übrigens sehr und schrieb am 12.
Rihm wird sicher nicht der letzte gewesen sein, der sich des November 1778 an seinen Vater:
Themas angenommen haben wird.
„… was ich gesehen war Medea von Benda; er hat noch eine gemacht,
Bereits 11 Jahre nach der „Erfindung“ der Oper wurde Ariadne auf Naxos, beyde wahrhaft – fürtreflich; sie wissen, das Benda
Monteverdi auf das Schicksal der Verlassenen aufmerksam. unter den lutherischen kapellmeistern immer mein liebling war; ich liebe
Seine „L’Arianna“ erlebte am 28.
diese zwey wercke so, daß ich sie
Mai 1608 in Mantua anlässlich der
bey mir führe; …“
Vermählungsfeierlichkeiten
des
Benda kann uns durch die
Prinzen Francesco von Gonzaga
Tiefe und Ausdrucksstärke
mit Margherita von Savoyen ihre
seiner Musik das Leid
Uraufführung.
Die
tragische
der
um
ihre
Liebe
Geschichte der Ariadne, die für
trauernden Ariadne intensiv
Theseus ihre geliebte Heimat Kreta
mitempfinden lassen. Und
aufgegeben hat, auf Naxos schmählich
deshalb bleibt das Schicksal
verraten wird, und sich in die Fluten
dieser jungen Frau ergreifend.
(Fluch der Ariadne)
stürzen will: wie kann das zu einer
Dabei scheint der Hergang
Hochzeit passen? Vielleicht kann uns
der Geschichte aus den
dies das berühmte Lamento, die einzige Musik die von dieser antiken Mythen bekannt zu sein. „Es ist eine alte Geschichte,
frühen Oper erhalten blieb, die noch immer zu Herzen gehende doch bleibt sie immer neu“, würde Heinrich Heine mit feiner
Wehklage der Ariadne, erahnen lassen?
Ironie dazu bemerken.
I CONFIDENTI hat sich in diesem Jahr für Georg Bendas Ironie der etwas gröberen Art bietet uns da August Friedrich
Ariadne entschieden. Bendas Laufbahn begann in Potsdam. Er Ferdinand von Kotzebue, einer der zu seiner Zeit erfolgreichsten
reifte zu einem der bekanntesten und beliebtesten Komponisten und populärsten Bühnenautoren, mit einem sehr feinen Gespür
im Zeitalter der Empfindsamkeit heran.
dafür, was sein Publikum sehen und hören wollte. Der Erfolg
Was Bendas Ariadne aus heutiger Sicht interessant macht:
der Ariadne von Benda regte ihn an, eine ebenso erfolgreiche
Da ist die Zuspitzung eines Konfliktes zwischen Mann und Travestie zu dem gleichen Thema zu schreiben. Darf man die
Frau. Das versteht man ohne in griechischer Mythologie hehren Gefühle, die die Musik Bedas in uns geweckt hat, durch
sattelfest zu sein. Aber, auch wenn sich alles um den „Mythos“ Kotzebues Bosheiten konterkarieren?
der verlassenen Frau zu drehen scheint – ist das wirklich Auf Kotzebues Grabstein in Mannheim finden sich eine
so? Schaut man genauer hin, entdeckt man Theseus, den lachende und eine weinende Maske: Sinnbild für die Kraft des
imposanten Königssohn, der ohne mit der Wimper zu zucken Theaters.
den Minotaurus erschlug, als einen beinahe sanften und Finden Sie also selbst heraus, ob Sie über Ariadnes Schicksal
einfühlsamen Mann. Und Ariadne, die zarte Königstochter, weinen oder lachen wollen. Aber was Sie auch tun, eines ist
entwickelt sich zu einer rasenden Furie, die sich – als sie die gewiss: Jeder Mythos sagt etwas über uns selbst.
„Umschlingt mit Eurem
Schlangenhaar sein Herz,
sein treuloses Herz“
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THEATERSOMMER 2015
Künstlerbiografien
Alexandra Broneske – Mezzosopranistin
Alexandra Broneske studierte in Magdeburg Gesang
bei KS Undine Dreißig und war bereits während ihres
Studiums Gast am Theater Magdeburg (u.a. „Cabaret“,
„Die Zauberflöte“). Weitere Engagements führten sie
nach Hamburg, Potsdam, Brandenburg und Israel
(u.a. „My fair Lady“, „Im weißen Rössl“, „ Johannes
Passion“). Seit mehreren Jahren ist sie freischaffend als
Sängerin, Schauspielerin und Stimmtrainerin in Berlin
tätig, wo sie neben ihrer Arbeit in Revuen, Musicals,
Opern und Vokalensembles 2014 den Chansonzyklus
„Mots Pluie Partitions“ des Komponisten Dmitri Pavlov
zur Uraufführung brachte. Auch ihre schauspielerische
Leidenschaft gehört verschiedenen Ausdrucksformen –
vom Barocktheater, über politisches Kabarett, szenischen
Lesungen bis hinzu komödiantischen Formaten. Im
letzten Jahr war die junge Sängerin als Mrs. Nolan
in Menottis „The Medium“ zu erleben. Bereits 2012
arbeitete Alexandra Broneske als Dichterin Anna Louisa
Karsch in der Produktion „Oh, meine Phantasie ist
heftig“ mit dem Ensemble I CONFIDENTI zusammen.
Steffen Findeisen – Pantomime
Der Pantomime und Schauspieler absolvierte ein
Studium als Pantomime und Mime in Berlin und Paris.
Von 1995 bis 1998 war er Mitglied der internationalen
Theatergruppe „Ton und Kirschen“, von 1999 bis 2000
bei der Hamburger Schauspielcompagnie „Adhoc“.
Durch ein Tanzstudium an der Kunsthochschule in
Denpasar auf Bali erwarb er 2001 besondere Kenntnisse
in traditionellen Tanz – und Theaterformen, u.a. bei
einem der bekanntesten Maskentänzer Balis, I Made
Djimat. Seit 2002 ist Steffen Findeisen freischaffend tätig
in den Bereichen Theater, Maskenspiel, Pantomime und
Fernsehen. Seit 2008 ist er im Rahmen des Barocken
Theatersommers für I CONFIDENTI als Pantomime
und Schauspieler tätig.
Michael Günther – Schauspieler
Der gebürtige Dresdner Michael Günther besuchte von
1989 bis 1993 die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“ Berlin, welche er mit einem Schauspieldiplom
abschloss. Ein Austauschstudium führte ihn 1991 an
das Eugene-O’Neill-Theater-Center in Waterford,
Connecticut, USA. Günther war 13 Jahre lang festes
Ensemblemitglied an verschiedenen deutschen Staats- und
Stadttheatern, zuerst an der Volksbühne Berlin, dann an
den Freien Kammerspielen Magdeburg, den Stadttheatern
Chemnitz und Bielefeld und am Staatstheater Mainz.
Seit 2006 ist Michael Günther freischaffend und spielt
unter anderem beim Rheingausommer Eltville, an der
Württembergischen Landesbühne Esslingen, bei den Bad
Hersfelder Festspielen, am Renitenztheater Stuttgart, am
Theater Baden-Baden, auf dem Theaterkahn Dresden und
in Rolf Hoppes Hoftheater Dresden. Darüber hinaus war
Günther auch bei der Shakespeare Company Berlin und
am Staatstheater Cottbus zu sehen. Als Schauspieldozent
wirkte Michael Günther an der Hochschule für Musik
und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, der
Schauspielschule Mainz und der Hochschule für Musik
und Darstellende Künste Stuttgart. Regieverpflichtungen
banden ihn an das Maxim-Gorki-Theater Berlin, das
Theater Baden-Baden, das Palladium Theater Stuttgart
sowie die Burghofspiele Eltville.
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THEATERSOMMER 2015
Künstlerbiografien
Christine Jaschinsky – Bühne und Kostüme
studierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin. Nach
dem Diplom folgten Aspirantur und Lehrauftrag an
der Kunsthochschule Berlin. Sie ist mit ihren Bildern,
skulpturalen Objekten und Bühnenausstattungen national
und international in Ausstellungen und Inszenierungen
vertreten: Berlin, Potsdam, Frankfurt (Main), Köln,
Bonn, Montreal, Vancouver, Toronto. Seit 2001 leitet sie
I CONFIDENTI, Internationales Musik-Theater
Ensemble, Potsdam.
Prof. Jürgen Hinz – szenische Einrichtung
Jürgen Hinz ist in der Niederlausitz geboren und
aufgewachsen. Er arbeitete nach einem Studium an
der Bauhochschule in Weimar zunächst ab 1972 als
Stadtplaner in Leipzig und in Ost-Berlin. Von 1976 - 80
studierte er an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler“
Berlin Opernregie bei Prof. Erhardt Fischer. In dieser Zeit
absolvierte er diverse Regieassistenzen, u.a. bei Prof. Harry
Kupfer in Dresden. Nach seiner Diplominszenierung mit
Studenten der Berliner Musikhochschule im ApolloSaal der Deutschen Staatsoper Berlin ging er 1980 ins
Engagement an das Theater Greifswald. Als Spielleiter
und ab 1985 als Oberspielleiter für Musiktheater
inszenierte er Opern, Operetten, Musicals und sammelte
Regie-Erfahrungen im Schauspiel. Außerdem war er als
Gastregisseur an den Theatern in Brandenburg a.d.H.,
Frankfurt (Oder), Senftenberg, Stendal und Neustrelitz
engagiert. In der Zeit des politischen Umbruchs
1989/1990 war Jürgen Hinz wissenschaftlicher
Mitarbeiter und später Abteilungsleiter für Publikation /
Öffentlichkeitsarbeit / Information in der Direktion für
Theater und Orchester. Im Anschluss daran leitete er bis
2014 das Referat für Musik und Theater im Ministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes
Brandenburg. An der Fachhochschule Potsdam, im
Studiengang Kulturarbeit, unterrichtet er seit 1996. Hinz
wurde 2007 als Honorarprofessor bestellt. In jüngster Zeit
war er, gemeinsam mit der Dramaturgin Bettina Bartz,
Autor der deutschsprachigen Neufassung von Pergolesis
„Livietta und Tracollo“ sowie der Deutschen Fassung
(Erstaufführung) von Johann Adolf Hasses Opernrarität
„Pyramus und Thisbe“ für das Festival Schloss Britz in
Berlin tätig.
Daniel Kurz – Lautenist
Daniel Kurz studierte klassische Gitarre an der
Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Prof. Rainer
Feldmann und Laute bei Wolfgang Katschner an der
Musikhochschule Dresden „Carl Maria von Weber“
sowie in Frankfurt/Main bei Sigrun Richter am
Konservatorium „Dr. Hoch‘s“. Später absolvierte er ein
Studium bei Hopkinson Smith an der Schola Cantorum
Basilensis in der Schweiz. Er gründete das Lautenduo
„Campanella“ und das Ensemble „Celeste Sirene“.
Beide Ensembles erhielten mehrfach Preise. Er ist
Mitglied in verschiedenen Ensembles für Alte Musik:
„Musica Baltica“ (Rostock), „Companie Fontainbleau“
(Berlin), „Barockwerk Hamburg“ (Hamburg). Er wirkte
bei zahlreichen Konzert- und Opernproduktionen im
In-und Ausland als Solist und Continuospieler mit, u.a.
in Schweden, Litauen, Montenegro, Italien, Frankreich,
Österreich und Griechenland. Er spielte unter anderem
zum Thüringer Musiksommer, den Musikfestpielen
Potsdam, den Arolser Festspielen, den Uckermärkischen
Musikfestspielen und den Internationalen Basler
Lautentagen. Daniel Kurz lebt und arbeitet als
freischaffender Musiker und Pädagoge in Berlin.
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Künstlerbiografien
Quatuor Voltaire – Streichquartett
„L‘oreille est le chemin du coeur“ - das Ohr ist der Pfad
des Herzens! (Voltaire). Seit Herbst 2013 musizieren
Wolfgang Hasleder, Franziska Hahn, Marion Leleu und
Alexander Koderisch als Quatuor Voltaire zusammen
und verwirklichen damit ihre Vision, Streichquartett auf
historischen Instrumenten zu spielen. Ursprünglich aus
Österreich, Frankreich und beiden Teilen Deutschlands
kommend, trafen sie sich in Berlin und Potsdam und
leben dort ihre Leidenschaft zur vielleicht reinsten
Form der Kammermusik aus. In der Gedankenwelt
Voltaires finden sie das ästhetische Ideal der Aufklärung
und versuchen die Ideen von Gleichberechtigung und
Unabhängigkeit in den vier Stimmen des klassisch-
romantischen Streichquartetts zum Klingen zu bringen.
Nach ihrem Debut mit Franz Schuberts Quartett „Der
Tod und das Mädchen“ entwickelten sie das im Jahr 2015
beginnende Projekt, als erstes historisches Ensemble
alle Streichquartette Ludwig van Beethovens zyklisch
aufzuführen. Darüber hinaus erforscht das Quartett auch
entlegene Ecken des Repertoires und erprobt innovative
Konzertformate. Dies und die persönlich geführten
Moderationen lassen einen lebendigen Dialog mit dem
Publikum entstehen und die Konzerte des Quatuor
Voltaires zu unvergesslichen Erlebnissen werden.
Tim Severloh – Altus
Der Countertenor Tim Severloh wurde in Hamburg
geboren, wo er zunächst historische und systematische
Musikwissenschaften studierte. Hier galt sein besonderes
Interesse den Verzierungstechniken, historischen
Gesangsschulen und der Gesangskunst der Kastraten.
Er nahm zunächst privaten Gesangsunterricht bei Peter
Laurenz Anders und Marianne Fischer-Kupfer. Darauf
folgend studierte er Gesang an der HdK Berlin bei
Harald Stamm und Ingrid Figur. Ergänzend absolvierte
er Meisterkurse bei Paul Esswood, Richard Wistreich,
Rahid Safir und René Jacobs.
Von 2009 bis 2013 hatte Tim Severloh einen Lehrauftrag
für Alte Musik an der UdK-Berlin inne. Noch vor
Beginn seines Gesangstudiums gab Tim Severloh sein
Operndebüt am Staatstheater Braunschweig in der
Partie des Orest in „Die schöne Helena“ (Offenbach).
Tim Severloh sang in den folgenden Jahren an vielen
bedeutenden Opernhäusern wie z.B. Staatsoper Wien,
Theater an der Wien, Staatsoper Berlin, Staatsoper
Hamburg, Oper Frankfurt a.M., Oper Basel u.v.a. Dabei
arbeitete er mit Regisseuren wie Georges Delnon, Peter
Mussbach, Christine Mielitz, Marco Marelli, Vera
Nemirowa oder auch Stefan Herheim zusammen. Tim
Severloh war zudem Gast bei vielen wichtigen Festivals
wie z.B. Schwetziger Festspiele, Rheingau-Festival, Ars
Musica der Société Philharmonique de Bruxelles etc.
Seine Engagements im Opern- und Konzertfach führten
ihn mit Dirigenten wie z.B. Christoph Eschenbach,
Dennis Russel Davies, Michael Boder, Enoch zu
Guttenberg, Eric Nielsen oder auch Vladimir Fedoseyev
zusammen.
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Das Ensemble
I CONFIDENTI ist ein professionelles Ensemble für
mobiles Musiktheater, das sich der szenischen und
musikalischen Aufführungspraxis aus Renaissance und
Barock bis hin zur Klassik und Aufklärung widmet. Es ist
ist Potsdam beheimatet, reist und bespielt jedoch neben
etablierten Festivals und Theatern auch Spielorte, an
denen Opernaufführungen eher ungewöhnlich sind.
Das hohe künstlerische Niveau wird bestimmt durch
das internationale Zusammenspiel der verschiedenen
künstlerischen Genres.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Gruppe ist
die Hinwendung zu aktuellen künstlerischen Formen.
I CONFIDENTI bewegt sich im Spannungsfeld Alte
Musik – Neue Musik, wobei die Verknüpfung historischer
Spielformen mit zeitgenössischen Werken genauso von
Interesse ist, wie das Gegeneinanderstellen von Alter
Musik und experimentellen Inszenierungsformen.
Möglich wird dies, weil sich die einzelnen eigenständigen
künstlerischen Bereiche Musik, Bühnenbild, Kostüm,
Text und darstellendes Spiel gegenseitig inspirieren und
schließlich zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen.
Das Ensemble I CONFIDENTI machte sich durch
verschiedene Inszenierungen einen Namen und gab
in Kooperation mit verschiedenen (Stadt-)Theatern in
Deutschland Gastspiele. I CONFIDENTI spielte auf
renommierten Festivals in Montréal und Vancouver
sowie den Händelfestspielen in Halle. Das Ensemble
erarbeitete Produktionen in Kooperation mit Partnern
wie der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
Berlin-Brandenburg oder der Universität der Künste
Berlin und pflegt die Zusammenarbeit mit namhaften
Barockorchestern, wie Les Voix Baroques (Montréal),
Academie Baroque de Montréal, oder dem Ensemble
Sans Souci, Berlin.
Thematische Rahmenprogramme, theaterpädagogische
Workshops und Meisterkurse für junge Nachwuchs­
künstler (Potsdamer Akademien) erweitern das
Angebotsspektrum des Ensembles.
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THEATERSOMMER 2015
Festspielorte des Barocken Theatersommers
Die Schinkelhalle – eine Institution.
Eines der geschichtsträchtigsten und zweifelsohne
attraktivsten Gebäude an der Schiff bauergasse ist die
„Schinkelhalle“! Sie wurde 1823 nach Plänen von Karl
Friedrich Schinkel erbaut und gehört somit zu den
ältesten Gebäuden auf dem Gelände. Früher war sie Teil
der ursprünglich H-förmigen Reitstallanlage, die ab 1822
auf dem Garnisonsholzhof errichtet wurde. Nach einer
bewegten Geschichte und verschiedenster Nutzungen
steht die Schinkelhalle heute unter Denkmalschutz und
bietet aufgrund ihrer feierlichimposanten Erscheinung
und einem flexiblen Management, Platz für eine
Vielzahl von Veranstaltungen. Als klassizistisches
Baudenkmal, eingebettet in eine aktive Kulturszene
vor Ort, infrastrukturell voll erschlossen und mit
sehr guter Verkehrsanbindung ist die Schinkelhalle
der perfekte Ort für stilvolles Feiern und Tagen in
Potsdam. Das 700 Quadratmeter überspannende, offene
Dachstuhlhängewerk aus massiven Kieferbalken und ein
eleganter Holzfußboden unterstreichen diesen Anspruch
und geben der Schinkelhalle ein besonderes Flair!
Abdruck des Textes über die Schinkelhalle mit freundlicher
Genehmigung des „Erlebnisquartier Schiffbauergasse“.
Schloss
Wolfshagen
Evangelische Kirche
Wittenberge
Kulturkirche
Kietz
Banchetto Musicale hat in
dem kleinen architektonischen
Schmuckstück, das auf den
Grundfesten eines Schlosses aus der
Renaissance erbaut wurde, am 4.
Juli Premiere.
Foto: Webseite
Die prächtige Kirche, deren
Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert
zurückreichen, ist während des
Prignitz-Sommers der zweite
Aufführungsort für „Banchetto
Musicale“. Termin: 9. Juli.
Foto: Wikimedia commons
Im Rahmen des Prignitz-Sommers
hat sich die Kirche als Mittelpunkt
für kulturelle Veranstaltungen
längst etabliert. Am 29. August
findet hier die Vorpremiere von
„Ariadne auf Naxos“ statt.
Foto: Kirchenkreis Prignitz
BAROCKER
THEATERSOMMER 2015
Alle Daten auf einen Blick
SPIELPLAN
Ariadne auf Naxos
Banchetto musicale
Sa 04.07.2015 15 Uhr
Do 09.07.2015 12 Uhr
Sa 29.08.2015
Do 03.09.2015
Sa 12.09.2015
So 13.09.2015
Schloss Wolfshagen
Altstadtkirche Wittenberge
Premierenfieber
Einführungsveranstaltung zu Georg Anton Benda. Von Klaus Büstrin
19 Uhr
20 Uhr
19 Uhr
16 Uhr
Kulturkirche Kietz
Vorpremiere
Schinkelhalle Potsdam Premiere
Schinkelhalle Potsdam
Schinkelhalle Potsdam Familientag
Di 07.07.2015 18 Uhr URANIA, Potsdam
ARIADNE AUF NAXOS
PREMIERENFIEBER
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort
Schinkelhalle
Schiffbauergasse 4A ·
14467 Potsdam
www.schiffbauergasse.de
URANIA e.V. Potsdam
Gutenbergstraße 71–72, 14467 Potsdam
www.urania-potsdam.de
Anfahrt
Anfahrt
Ab Potsdam Hbf. mit Tram 93 bis Haltestelle Schiffbauerg./Berliner Str, ab Bf.
Potsdam-Babelsberg mit Tram 99 + 94 bis Haltestelle Schiffbauerg./Uferweg
Ab Potsdam Hbf. mit Tram 91 bis Luisenplatz Süd
Tickets
Tickets
Tel. (0331) 29 17 41
Erwachsener
Ermäßigt
Familientag
Gruppen ab 5 Personen sonst Regelpreise
Vorverkauf*
Abendkasse
20,- €
23,- €
15,- €
17,- €
12,50 €
15,- €
E-Mail: [email protected]
*zzgl. System- und Vorverkaufsgebühren
Ermäßigungen für Rentner, ALG II- und Sozialhilfeempfänger,
Schüler, Studenten und Azubis bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises.
Freie Platzwahl
Die Abendkasse öffnet 1 Stunde vor Aufführungsbeginn. Besetzungs- und
Programmänderungen berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch der
Karten.
Tickethotline: (01805) 700 733
Rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen. 0,14 €/Minute aus dem
deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz höchstens 0,42 €/Minute (§66a TKG).
Tickets erhalten Sie bei allen Vorverkausstellen und im Internet unter:
www.reservix.de
Weitere Informationen:
www.i-confidenti.de
urania-potsdam.de