Stadt plant Abschüsse in Lainzer Tiergarten

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Stadt plant Abschüsse in Lainzer
Tiergarten
Der Tierbestand im Lainzer Tiergarten soll deutlich reduziert werden manche Tierarten sollen überhaupt verschwinden. Das alles werde jedoch
tierschutzgerecht und ökologisch passieren, wurde am Mittwoch von der
Stadt beteuert.
Das Areal im Westen der Stadt war einst kaiserliches Jagdrevier und gehört inzwischen
zu den beliebtesten Erholungsgebieten Wiens mit jährlich rund 800.000 Besuchern. Es
sei stets eines der Ziele gewesen, dass dort möglichst viele Wildtiere zu erleben seien,
sagte die Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung, Karin Büchl-Krammerstätter.
Inzwischen seien es jedoch zu viele geworden, sagte sie im Rahmen der Präsentation
für das künftige „Wildtiermanagement“: „Wir müssen wildreduzierende Maßnahmen
setzen.“
Foto/Grafik: MA-49 Forstamt Wien
Damhirsch im Lainzer Tiergarten
Vor allem Wildschweine sollen weniger werden
Gemeinsam mit Umweltaktivisten hat die Stadt diese nun ausgearbeitet. Laut dem
Wiener Forstdirektor Andreas Januskovecz sollen die Einschnitte dafür sorgen, dass bei
einigen Arten der Bestand verkleinert wird und andere Gattungen überhaupt aufgelassen
werden. Schrittweise soll die Reduzierung bei Schwarzwild - also den Wildschweinen und Rehen passieren, nämlich so lange, bis ein „lebensraumkonformes Niveau“ erreicht
worden sei. Vor allem die rund 700 Stück Wildschweine seien deutlich zu viele, wie es
hieß.
http://wien.orf.at/news/stories/2747786/
22.12.2015
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Foto/Grafik: ORF
Januskovecz und Büchl-Krammerstätter präsentierten künftiges „Wildtiermanagement“
Der Bestand von Tieren, die einen größeren Lebensraum und ungestörte Waldgebiete
brauchen, wird in den kommenden Jahren sukzessive auf null reduziert. Betroffen sind
davon Rot- bzw. Damwild und Mufflons. Letztere sind laut dem Wiener Forstdirektor
noch mit einigen hundert Stück vertreten, nur noch vereinzelte Exemplare gibt es
hingegen bei den Rothirschen.
Tiere sollen mit Schalldämpfern geschossen werden
Reguliert wird u. a. auf zwei Arten - mittels Geburtenkontrolle und dem Gewehr. Die
Jagd, so wurde heute versprochen, solle jedoch nur wenn nötig durchgeführt werden,
und zwar vor allem auf Wildschweine und Rehe. Treibjagden sind verboten, auch
Niederwild, also etwa Füchse und Marder, sind tabu. Überlegt wird auch der Einsatz
technischer Hilfen wie Schalldämpfer, um den Stress für die Tiere möglichst gering zu
halten. Auch die Einrichtung von Jagdruhezonen wurde angekündigt.
Gleichzeitig wird es ein Pilotprojekt zur Geburtenkontrolle geben. Dabei soll die
Fruchtbarkeit - zunächst beim Muffel- und Damwild - mittels Eiweißpräparaten
beeinträchtigt werden. Auch die Wildtierfütterung wird abgesehen von Zeiten mit
Futtermangel weitgehend eingestellt. Und: Um den Lebensraum der Lainzer
Populationen möglichst natürlich zu gestalten, wird diesen künftig auch ermöglicht, legal
aus dem Tiergarten zu flüchten bzw. in diesen einzudringen. Punktuelle
Wildwechselstellen sollen diesen Austausch ermöglichen.
Tierschützer Balluch zeigt sich zufrieden
Der Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT), Martin Balluch, zeigte sich bei der
Pressekonferenz mit den gemeinsam erarbeiteten Ergebnissen zufrieden. Diese würden
einen Paradigmenwechsel weg von der Trophäenjagd hin zum Wildtiermanagement
bedeuten: „Der Lainzer Tiergarten ist damit keine Zuchtstation für Schießbudenfiguren
mehr.“ Dass neben den Berufsjägern der Stadt auf Einladung auch weiterhin zahlende
Jagdgäste dorthin kommen dürfen, sei jedoch ein Wermutstropfen, fügte Balluch hinzu.
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Link:
• Lainzer Tiergarten
<https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/erholung/lainzertiergarten/>
(Stadt Wien)
Publiziert am 16.12.2015
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