Laudatio zur Verleihung des Hindemith

[english version below]
Laudatio zur Verleihung des Hindemith-Preises an David Philip Hefti
Lieber David Philip Hefti,
Meine verehrten Damen und Herren,
Wenn eine tief in der Klassiktradition verwurzelte Institution wie das Schleswig- Holstein Musikfestival
einem zeitgenössischen Komponisten und seiner Musik ein Forum verschafft, wie das heute geschieht, so
ist das eine erfreuliche Angelegenheit. Straft das doch die immer noch gelegentlich zu hörende
Behauptung Lügen, das Klassikpublikum wolle von dieser unverständlichen neuen Musik nichts wissen.
Dass solche Meinungen mit der Realität inzwischen herzlich wenig zu tun haben, zeigt schon die
Tatsache, dass ich hier vor einem Saal mit musikbegeisterten Menschen sprechen darf, die – wie man
aus Ihrer Reaktion geraden erfahren konnte – offensichtlich Gefallen an dieser Musik finden und den
weiteren Taten des fabelhaften Pianoduos Grau/Schumacher mit Neugierde entgegensehen. Unsere
Erwartungen und unsere Ohren haben sich in den letzten Jahrzehnten offenkundig gewandelt, unser
musikalisches Bewusstsein hat sich geweitet.
Widerlegt wird jene Behauptung auch durch Person und Werk des heutigen Hindemith- Preisträgers:
David Philip Hefti. Bei seinen Werken handelt es sich nämlich um den Modellfall einer Musik, die das
Publikum nicht verstört, sondern es im Gegenteil mit diskreter Geste zum Hören einlädt. Und das ohne
jede Anbiederung, auch ohne die Geringschätzung, die manchmal hinter falschen Höflichkeitsgebärden
hervorlugt, nach dem Motto: „Ich weiß, dass Ihr nichts kapiert, also serviere ich Euch ein bloß ein
Fertiggericht, das Euch nicht überfordert.“
David Philip Hefti, das lässt sich ohne Übertreibung sagen, versteht es wie kaum ein zweiter, eine
intelligente, von hohem handwerklichem Anspruch getragene und dabei klangschöne Musik zu schreiben,
die uns auf Anhieb für sich einnimmt. Nähe und Distanz halten sich dabei die Waage. Mit ihren raffinierten
Farbmischungen schafft sie Erlebnisräume, in die wir uns widerstandslos hineinziehen lassen und deren
Weite wir dann mit leichter Verwunderung auf uns wirken lassen. Als autonom konzipierte Musik folgt sie
ihren eigenen Gesetzen und spricht uns doch unmittelbar an. Dabei wirkt sie in keinem Moment
aufdringlich.
Wer ist dieser leidenschaftliche Arbeiter am Klang, der unsere Aufmerksamkeit auf so subtile Weise zu
fesseln versteht?
David Philip Hefti, geboren 1975 im schweizerischen Sankt Gallen, verbrachte seine frühe Kindheit in
Washington, wohin es seinen Vater beruflich verschlagen hatte. Weitere Lebensstationen waren wieder
Sankt Gallen und dann Zürich, wo er bis heute feste Wurzeln hat, und seit einiger Zeit auch Mannheim. In
Zürich und Karlsruhe studierte er Komposition, Dirigieren, Klarinette und Kammermusik. Seine
Kompositionslehrer waren Rudolf Kelterborn, Wolfgang Rihm und Cristobal Halffter. Bei aller
Verschiedenheit, sagt Hefti, hatten die Drei etwas gemeinsam: Sie zwangen ihm nicht ihre eigene
Schreibweise auf, sondern ließen ihn seine künstlerische Persönlichkeit frei entwickeln. Ab seinem
dreißigsten Lebensjahr nahm er erfolgreich an mehreren internationalen Kompositionswettbewerben teil,
außerdem erhielt er zahlreiche Förderpreise und Stipendien in der Schweiz und in Deutschland, darunter
den Komponistenpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Seinen weiteren Weg in das Berufsleben ging er als Komponist und Dirigent; gegenwärtig ist er jährlich
ein bis zwei Monate als Dirigent in den internationalen Konzertsälen unterwegs. Mit vierzig Jahren hat er
das Glück, das nicht vielen Komponisten seiner Generation beschieden ist: dass er von seinem
Komponieren leben kann. An Aufträgen fehlt es nicht, er kann sie sich sogar aussuchen.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst heute rund fünfzig Werke. Obwohl er sich mit Leidenschaft der
Orchesterkomposition verschrieben hat, nimmt die Kammermusik bisher den größten Platz ein. Als
gelernter Klarinettist schrieb er zunächst zahlreiche Bläserstücke; die Streicher traten erst nach und nach
hinzu. Doch ab 2007 entstanden innerhalb von vier Jahren plötzlich vier Streichquartette. „Das ist für mich
eine ideale Besetzung“, sagt über diese klassische Instrumentalgattung. „Egal, welche Idee ich im Kopf
habe: Ich kann sie genau so für Streichquartett setzen, wie ich sie mir vorstelle.“ In die Streicher ist er
heute nach eigenen Worten richtiggehend verliebt, er bezeichnet sich sogar als verkappten Cellisten.
Eine differenzierte Instrumentalbehandlung, bei der die spezifischen Klangmöglichkeiten durch die
Notation sehr genau definiert sind, ist eine der Stärken Heftis. Er hat für seine Partituren einen ganzen
Katalog von Artikulationsformen erarbeitet, die den Klang genau nach seiner Vorstellung bestimmen. Da
gibt es zum Beispiel ein gutes halbes Dutzend verschiedener Arten von Pizzicato, gezupft mit linker oder
rechter Hand und auch unter Zuhilfenahme des Bogens. Das geht vom Bartok- Pizzicato über das
Pizzicato iridescente (das „in Regenbogenfarben schillernde Pizzicato“) bis zum Pizzicato sibilante („das
zischende Pizzicato“). Bei den Glissandi gibt es auch so eine schöne Bezeichnung: Das
„Sternschnuppen-Glissando“. Das klingt poetisch und ist wohl auch ein bisschen so gemeint, auch wenn
der Komponist sagt, es sei eine reine Klangbeschreibung und bloß als assoziative Hilfe für den Interpreten
gedacht. Seine Partituren sind voll von solchen kleinen Anspielungen und Assoziationen. Doch sie sind
mehr eine selbstvergnügliche Spielerei und haben keine programmatische Bedeutung.
Gelernt hat er das alles hauptsächlich durch die Praxis und mit dem Studium einschlägiger Partituren.
Helmut Lachenmanns Instrumentaltechnik war für ihn eine Offenbarung. Doch er übernahm von ihm nur
Artikulationsanweisungen, die ihm nützlich erschienen, und keine musiksprachlichen oder stilistischen
Elemente. Die Subtilität, mit der er solche Artikulationsformen in seine eigene Musik integriert und damit
den Klang im Detail modelliert und zurechtfeilt, ist beeindruckend. Seine Fähigkeit zur Assimilation ist
groß. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung der fein austarierten Strukturen, die seine
Partituren, besonders die groß besetzten, kennzeichnen.
Womit wir bei den Orchesterkompositionen angelangt wären. Es lohnt sich, bei diesem Thema einen
Moment zu verharren, denn hier zeigt sich ein Wesenszug, der für das kompositorische Denken von
David Philip Hefti charakteristisch ist.
Das Stichwort heißt Transparenz. Dem Komponisten ist es ein Vergnügen, in seinen Orchesterwerken mit
einer möglichst großen instrumentalen Palette zu arbeiten, den musikalischen Satz aber konsequent auf
kammermusikalische Dimensionen auszudünnen. Der Klang seiner Orchesterkompositionen ist damit
luzid und bis ins kleinste Detail durchhörbar. Indem er die Streicher in jeder Stimme meistens in zwei
Gruppen aufteilt, wird auch ein schwerfälliger Tuttiklang vermieden. Im Schlagzeug dominieren häufig die
hellen Metallinstrumente, die sich mit Marimba und Harfe zu vielfarbig schimmernden Klangflächen
verbinden können. Beim Mischen der Klangfarben fühlt sich Hefti in seinem Element. „Instrumentalklänge
sind erforscht, ihre Mischungen sind jedoch noch lange nicht ausgeschöpft“, sagt er. Und er fügt an, dass
er mit dem Orchester, ähnlich wie beim Streichquartett, seine inneren Vorstellungen direkt in Klang
umsetze könne. Hier bietet sich für ihn auch ein idealer Ansatz, Neues zu erfinden.
Noch etwas muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden: Die Rolle der Harmonik. Harmonik
bedeutet hier nicht Dur und Moll, sondern ist mit dem Klang untrennbar verknüpft. Wo, selten genug,
einmal Dur- und Molldreilänge vorkommen, sind es Zitate, bewusst und mit Sorgfalt in den
Strukturzusammenhang hineingesetzt. So etwa im Klavierstück „Beethoven-Resonanzen“, wo sie als
Reminizenz an das Allegretto aus Beethovens Siebter Sinfonie kurz aufblitzen, oder im Zweiten
Streichquartett, den „Guggisberg-Variationen“, wo die Liedmelodie zu Beginn in tonalem Glanz erstrahlt,
um anschließend sogleich durch die kunstvollen Variationen aufgesogen zu werden und im Laufe eines
langen Dekonstruktionsprozesses mehr und mehr verschwindet. Abgesehen von solchen tonalen Inseln
bildet die Harmonik bei David Philip Hefti ein virtuelles Graviationsfeld, das sich zwischen zwei Polen
ausspannt: zwischen dem Einklang als vollkommener Konsonanz und dem komplexen Geräusch als
Extremform der Dissonanz. Da kann dann auch einmal ganz unauffällig ein Dreiklang aufscheinen wie in
den „Beethoven-Resonanzen“, oder ein Geräuschklang kann sich im Licht wechselnder Farben zum
wohltönenden Klangobjekt wandeln, das schwerelos im Raum schwebt. Es sind solche harmonischklangfarblichen Wirkungen, die zum hohen sinnlichen Reiz der Musik von David Philip Hefti beitragen und
den Hörer in Bann schlagen.
Bei all dieser sinnlichen Anmutung gibt es in seiner Musik jedoch auch stets die genaue Konstruktion, die
wohldisponierte Formdramaturgie und den planmäßig ausgemessenen Klangraum. In der Ausnutzung
dieses Klangraums bis in die Extreme zeigt sich das Vorbild Ligeti, von dessen Partituren Hefti manches
gelernt hat.
Ich habe vorhin das Zweite Streichquartett mit dem Namen „Guggisberg-Variationen“ erwähnt. Beim
Thema dieser Variationen handelt es sich um ein schweizerisches Volkslied mit melancholischem
Charakter, das auch heute noch gelegentlich gesungen wird. Jetzt möchten Sie sicher wissen: Was ist
denn nun, jenseits dieser einmaligen Volksliedreferenz, das typisch Schweizerische an der Musik von
David Philip Hefti? Ich fürchte, da muss ich Sie enttäuschen. Seine Musik ist eine der vielen Stimmen im
Chor der sogenannt „neuen Musik“, die international bestens vernetzt ist und sich als zeitgenössische
Hochkultur in den städtischen Zentren etabliert hat. Insofern hat Heftis Musik weniger mit seiner
schweizerischen Herkunft zu tun als mit einem Europa, wo sich in den urbanen Räumen eine neue
supranationale Kultur herauszubilden beginnt, die in ihren allgemein-ästhetischen und technischen
Standards zur Vereinheitlichung tendiert. Doch in der Musiksprache, dafür liefert unser HindemithPreisträger den besten Beweis, kann man eine gegenläufige Entwicklung beobachten, indem sich die
individuellen Idiome immer weiter ausdifferenzieren.
Zum Schluss möchte ich noch auf etwas Anderes zu sprechen kommen, das in der Musik von David Philip
Hefti gut versteckt vorhanden ist: Eine heimliche Affinität zu romantischen Empfindungswelten. Das ist
nun weniger im Sinn einer literarischen Romantik eines E.T.A. Hoffmann zu verstehen, sondern mehr als
ein Anknüpfen an die autonom-musikalische Tradition von Schubert über Brahms bis zum feinsinnigen
Anton Webern, der mit seiner strukturell sublimierten Expressivität ja so etwas wie einen allerletzten
Ausläufer dieser Tendenzen im 20. Jahrhundert darstellt. Man findet bei Hefti nicht die expressionistisch
wilde, sondern die empfindsame und introvertierte Gefühlswelt, und sie artikuliert sich begriffslos, aber
musikalisch umso klarer, in reinem Klang.
Dieses genuin musikalische Vermögen ist vielleicht auch der Grund, dass er bisher relativ wenig für
Stimme geschrieben hat. Das Wort ist für ihn weniger ein Bedeutungsträger als vielmehr ein Stimulans,
das der Musik ihre spezifische Farbe und Atmosphäre verleihen soll. Insofern darf man auf seine erste
Oper gespannt sein, an der er zur Zeit arbeitet. Sie basiert auf einem Libretto des Schweizer Autors Alain
Claude Sulzer und soll im Mai 2017 in Sankt Gallen zur Uraufführung kommen. Im Schaffen des
Komponisten, dessen Kreativität sich bisher in erster Linie auf dem Feld der reinen Instrumentalmusik
entfaltet hat, nimmt also nun auch die komplementäre Seite der wortgebundenen Komposition deutliche
Konturen an.
David Philip Hefti, wir sind gespannt und freuen uns auf das Kommende! Und zum Hindemith-Preis:
Herzliche Gratulation!
Norderstedt, 26.8.2015 / Max Nyffeler
Eulogy to David Philip Hefti
Dear David Philip Hefti,
Ladies and Gentlemen,
if an institution such as the Schleswig-Holstein Musik Festival, with a tradition deeply rooted in classical
music, gives a forum to a contemporary composer and his music as it happens today, that is an
encouraging matter. It belies the still occasionally heard assertion of the classical audiences not wanting
to know about this incomprehensible new music. That these opinions have little to do with today’s reality,
is proven by the fact that I may speak here in front of a hall full of music-loving people who - as
experienced from your unmediated response today - apparently find pleasure in this kind of music, and
curiously look forward to the upcoming deeds of the fabulous Grau/Schumacher piano duo. Our
expectations and our ears have apparently changed, our musical awareness has broadened.
The assertion is also debunked by today’s Hindemith award laureate David Philip Hefti’s person and work.
His works are in fact the model case of a music that does not upset the audience but on the contrary
invites to listen with discreet gesture. No ingratiation and neither any scorn which sometimes peeps
behind insincere courtesy gestures, along the lines of: “I know you do not understand anything, so I’ll
serve you an instant meal only, may you not be overwhelmed."
It is no exaggeration to say that David Philip Hefti, like hardly any other, has the ability to write music of
such intelligence, borne by a high degree of craftsmanship thus still melodious, which instantly wins us
over. Proximity and distance balance each other. It creates environments with refined color mixtures we
unresistingly give in to, and with slight amazement, we let its broadness work its magic. Autonomously
designed, the music follows its own laws and still, intuitively it speaks to us. And yet it comes across as
obtrusive at no times.
Who is this passionate worker of sound who knows how to mesmerize our attention in such a subtle way?
David Philip Hefti, born 1975 in Sankt Gallen, Switzerland spent his early childhood in Washington, where
his father had been sent to for his job. Further stages of life were again St. Gallen, then Zurich where he
has been firmly rooted until today, and also Mannheim since a while. He studied composition, conducting,
clarinet and chamber music in Zurich and Karlsruhe. His composition professors were Rudolf Kelterborn,
Wolfgang Rihm and Cristobal Halffter. Despite all their difference, Hefti said, the three of them had one
thing in common: They did not force him on their own spelling, but let him develop his own artistic
personality. From the age of thirty, he successfully took part in several international composition
competitions and enjoyed several advancement awards and fellowships in Switzerland and Germany,
among which is the Ernst von Siemens Music Foundation’s Composer Prize.
He went his path into professional life as composer and conductor; today he is working as a conductor
one or two months a year in international venues. With forty years of age, he is lucky to be able to live on
his compositions, a fate not many composers of his generation can share. There is no lack of
commissions – he can even choose.
Today, his composition œvre comprises some fifty works. Though having passionately dedicated himself
to orchestra composition, so far most of them chamber music. Being a trained clarinetist, he initially wrote
many pieces for winds; strings joined in only step by step. But then, after 2007, suddenly four string
quartets emerged within four years. “To me, it is the ideal setting”, he says about this classical genre, “no
matter which ideas I have in my head: I can just lay them out for string quartet as I imagine them.” In his
own words, he is downright in love with strings today; he even calls himself a disguised cellist.
One of Hefti’s strong points is a nuanced treatment of instruments in which the specific tonal possibilities
are narrowly defined.
For his scores, he developed a whole catalogue of articulation forms which
determine the sound exactly to his vision. An example: there are a good half dozen different styles of
pizzicato, plucked with the left or right hand or with the aid of the bow. It ranges from Bartok-pizzicato,
pizzicato iridescente (“pizzicato dazzling in rainbow colors”) to pizzicato sibilante (“spluttering pizzicato”).
Among the glissandi is another beautiful term: “shooting star glissando”. This sounds poetic, and a little it
is meant to be, even if the composer says it was a pure description of the sound and only an associative
help for the interpreter. His scores are teeming with these little allusions and connotations. But they are
more of a self-entertaining dalliance and do not have a programmatic significance.
He learned all this mainly from practical experience and from studying relevant scores. Helmut
Lachenmann‘s instrumentation technique were a revelation to him. But he only adopted the directions of
articulation which seemed useful to him, and not the musical language or stylistic elements. The subtlety
he integrated those forms of articulation with into his own music, and thus models and polishes the sound
in detail is impressive. His ability to assimilation is large. It is an important premise for the emergence of
the finely balanced structures that feature his scores, especially those for large ensembles.
Which takes us to the orchestral compositions. It is worth pausing with this issue for a moment because
it’s here where a trait shows which is characteristic for David Philip Hefti’s compositional reasoning. The
keyword is transparency. The composer takes pleasure from working with the widest possible range of
instrumentation for his orchestral composition, but then consequently reduces the musical texture to
chamber music dimensions. Thus, the sound of his orchestral works is lucid and transparent down to the
smallest detail. By dividing all parts of the string sections into at least two groups he avoids a ponderous
tutti sound. The brighter metal instruments engross the percussions which may merge into multicolored
shimmering sound surfaces with marimba and harp. When mixing the timbres Hefti feels entirely at home.
"Instrumental sounds have been explored, but their mixtures are far from having been exploited," he says.
And he adds that with the orchestra he could
implement his inner visions directly into sound, similar as in a string quartet. It is also here where he finds
the ideal initiation to invent something new. One more thing needs to be mentioned in this context: The
role of harmonics. Harmonics are not about Major and Minor but they are inseparably linked to the sound.
If – hardly ever – there are major or minor chords, they are quotes, consciously and cautiously
implemented into the structural context. For example in the piano piece „Beethoven-Resonanzen“, where
they briefly flare up as a reminiscence to the Allegretto from Beethoven’s seventh symphony, or in the
second string quartet “Guggisberg-Variationen”, in which the initial melody radiates in tonal blaze, only to
be immediately absorbed by elaborate variations and to disappear step by step over a long deconstruction
process. Apart from such tonal islands, David Philip Hefti‘s harmonics form a virtual gravitation field that
stretches out between two poles: unison as a perfect consonance, and the complex noise as the extreme
type of dissonance. From time to time, a triad may emerge very inconspicuously like in the „BeethovenResonanzen“, or in the light of altering colors, a noise sound may transform into a fine sound object that
weightlessly hovers in space. These harmonics and sound colors contribute to the high sensual allure of
David Philip Hefti‘s music, leaving the listener spellbound.
With all this contemplative appearance there is always an accurate construction in his music, a welldisposed dramaturgy of form, and scheduled sound space measures. In utilizing this sound space to
extremes, his idol Ligeti shows, from whose scores Hefti learned a lot.
I earlier mentioned the second string quartet named „Guggisberg-Variationen“.
The subject of these
variations is a Swiss folk song with a melancholic character, sung occasionally even until today. Surely
you want to know: What, beyond this unique reference to a folk song, is typically Swiss in David Philip
Hefti‘s music? I’m afraid I have to disappoint you; his music is one of the many voices in the choir of the
so-called “new music” which is internationally interconnected, and established itself as contemporary high
culture in the urban centers. In this respect, Hefti's music has less to do with his Swiss origins than with
Europe, where a new supranational culture begins to emerge in the urban areas, which are prone to
standardization when it comes to its general aesthetic and technical standards. But in the language of
music, for this our Hindemith Prize winner provides the best evidence, one can observe the opposite
trend; individual idioms increasingly differentiate themselves from each other.
Finally, I would like to talk about something else, well hidden in the music of David Philip Hefti: A secret
affinity for a romantic emotional universe. This is now less in the sense of the literary romanticism of an
E.T.A. Hoffmann, but more of a connection to the autonomous musical tradition of Schubert, Brahms or
the subtle Anton Webern, who represents a last offshoot of these tendencies in the 20th century, with its
structurally sublime expressivity. In Hefti’s music one does not find the expressionistic wild, but the
sensitive, introverted world of emotion, articulating itself devoid of terms but musically all the clearer, in
pure sound.
This genuine musical ability is perhaps the reason that he has written relatively little for voice so far. The
word is less a bearer of meaning to him but rather a stimulant that should give the music its specific color
and atmosphere. In this respect, his first opera which he is currently working on will be interesting. It is
based on a libretto by Swiss author Alain Claude Sulzer, and will see its premiere in Sankt Gallen in May
2017. In the œuvre of this composer whose creativity has deployed primarily in the field of pure
instrumental music, the complementary side of the word bound composition takes distinct shape.
David Philip Hefti, we are excited and look forward to what is to come! And for the Hindemith Prize:
Congratulations!
Norderstedt, 26.8.2015 / Max Nyffeler
Transaltion: Marietheres Eicker