302641_001-064_nFmt_ND10.qxp:Seiten 001 bis 064 22.06.2010 16:43 Uhr Seite 18 Verschiedene transparente und nicht transparente Klebebänder bzw. Klebestreifen werden auf eine Glasplatte oder eine gummierte Schreibtischauflageplatte geklebt. Wir verdunkeln den Raum und warten, bis die Augen an die Dunkelheit adaptiert sind. Beim Abziehen der Klebematerialien von der Unterlage treten dann mehr oder weniger helle, bläuliche Leuchterscheinungen auf. Bei Verwendung von kristallklaren Klebestreifen gelingt es schon bei bloßem Darüberstreifen mit dem Fingernagel über die nicht klebende Seite eines gerade abgezogenen Klebestreifens oder durch ruckartiges Ziehen entlang des gestrafften Bandes, helles Aufleuchten bzw. funkenartige Leuchterscheinungen hervorzurufen. Man kann nach dem Abziehen des Klebestreifens diesen wieder auf die Unterlage kleben und erneut abziehen. Auf diese Weise lassen sich die Leuchterscheinungen viele Male reproduzieren. Sehr helles Leuchten entsteht auch, wenn man nicht transparentes Klebeband kräftig von der Rolle abzieht. Auch Cellophan soll hierbei stark leuchten. 18 302641_001-064_nFmt_ND10.qxp:Seiten 001 bis 064 22.06.2010 16:43 Uhr Seite 19 Beim Abziehen eines Klebestreifens von einer Unterlage tritt entlang der Linie, an der er sich von der Unterlage trennt, ein bläulichweißes Leuchten auf. Es wird durch eine Vielzahl kleiner Funken hervorgerufen, die zwischen Unterlage und Klebestreifen oder auf diesen selbst überspringen. Beim Aufkleben bewegen sich Elektronen von einer Oberfläche zur anderen. Sie folgen elektrischen Anziehungskräften, die entweder von der Unterlage oder vom Klebestreifen selbst ausgehen. Durch die Elektronenwanderung entstehen an der Grenzfläche Kontaktladungen, d. h. elektrisch unterschiedlich geladene Bezirke. Beim Abziehen des Klebestreifens von der Unterlage strömt Luft in den Riss und es kommt, wie bei den Zuckern, zu einer Ladungstrennung. Erreicht der Abstand einen kritischen Wert, springen Funken über und sorgen somit für einen Ladungsausgleich. Obwohl die Einzelemissionen von sehr kurzer Dauer sind, scheint bei fortgesetztem Abziehen des Klebestreifens das Leuchten kontinuierlich, da immer neue, geladene Stellen gebildet werden und Entladungen folgen. Der amerikanische Wissenschaftler J. Walker beschreibt in (2) eine Methode, wie dieses Leuchten auf einem Film festgehalten werden kann. Aufnahmen von solchen ,,Funken-Autographien“ ließen sich im Rahmen einer Fotografiearbeitsgemeinschaft herstellen. 19
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