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22.06.2010
16:43 Uhr
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Verschiedene transparente und nicht transparente Klebebänder bzw.
Klebestreifen werden auf eine Glasplatte oder eine gummierte
Schreibtischauflageplatte geklebt. Wir verdunkeln den Raum und
warten, bis die Augen an die Dunkelheit adaptiert sind. Beim
Abziehen der Klebematerialien von der Unterlage treten dann mehr
oder weniger helle, bläuliche Leuchterscheinungen auf.
Bei Verwendung von kristallklaren Klebestreifen gelingt es schon
bei bloßem Darüberstreifen mit dem Fingernagel über die nicht
klebende Seite eines gerade abgezogenen Klebestreifens oder durch
ruckartiges Ziehen entlang des gestrafften Bandes, helles Aufleuchten bzw. funkenartige Leuchterscheinungen hervorzurufen. Man
kann nach dem Abziehen des Klebestreifens diesen wieder auf die
Unterlage kleben und erneut abziehen. Auf diese Weise lassen sich
die Leuchterscheinungen viele Male reproduzieren. Sehr helles
Leuchten entsteht auch, wenn man nicht transparentes Klebeband
kräftig von der Rolle abzieht. Auch Cellophan soll hierbei stark
leuchten.
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Beim Abziehen eines Klebestreifens von einer Unterlage tritt entlang
der Linie, an der er sich von der Unterlage trennt, ein bläulichweißes
Leuchten auf. Es wird durch eine Vielzahl kleiner Funken hervorgerufen, die zwischen Unterlage und Klebestreifen oder auf diesen
selbst überspringen.
Beim Aufkleben bewegen sich Elektronen von einer Oberfläche zur
anderen. Sie folgen elektrischen Anziehungskräften, die entweder
von der Unterlage oder vom Klebestreifen selbst ausgehen. Durch die
Elektronenwanderung entstehen an der Grenzfläche Kontaktladungen, d. h. elektrisch unterschiedlich geladene Bezirke. Beim Abziehen des Klebestreifens von der Unterlage strömt Luft in den Riss
und es kommt, wie bei den Zuckern, zu einer Ladungstrennung.
Erreicht der Abstand einen kritischen Wert, springen Funken über
und sorgen somit für einen Ladungsausgleich. Obwohl die Einzelemissionen von sehr kurzer Dauer sind, scheint bei fortgesetztem
Abziehen des Klebestreifens das Leuchten kontinuierlich, da immer
neue, geladene Stellen gebildet werden und Entladungen folgen.
Der amerikanische Wissenschaftler J. Walker beschreibt in (2) eine
Methode, wie dieses Leuchten auf einem Film festgehalten werden
kann. Aufnahmen von solchen ,,Funken-Autographien“ ließen sich
im Rahmen einer Fotografiearbeitsgemeinschaft herstellen.
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