Führung – Katharinenspital ORT: 1. UNTERFÜHRUNG Was ist das Katharinenspital? Es besteht aus Spital, Kirche, Brauerei und Schenke. Es entstand um 1220 und wurde vom Dom nach Stadt am Hof aus Platzmangel und wegen der besseren Lage verlegt. Warum könnte es abseits besser sein? Wegen der Ansteckungsgefahr. Die rege Bautätigkeit kam Mitte des 14. Jahrhunderts zum Erliegen, Macht über das Spital hatten: der bischöfliche Stadtherr, die Spitalbruderschaft und die Bürger. Finanzielle Erstausstatter des Spitalprojekts war Bischof Konrad IV., der den Spitalbau mit 7000 Pfund Pfennigen unterstützte (er wird bis heute als Stifter des Spitals verehrt). Das Spitalprojekt war als Armenkrankenhaus erbaut worden, beherbergte Pilger und Reisende und entwickelte sich zunehmend zu einer Pfründnereinrichtung im 15 Jahrhundert. Was sind Pfründner? Leute, die sich einkauften um dort zu leben (meist Pilger/Arme und Reisende). Es gibt Reichenpfründner und Armenpfründner, d.h. Leute die mehr zahlen und dafür zu besseren Konditionen lebten und eben die, die weniger zahlten und dafür beispielsweise in größeren Gruppenzimmern leben mussten, bezahlt wurde zwischen 50 und 150 fl/ 100-180 Euro. Ist das viel? Wie viel bekommt man heutzutage für 180 Euro? (1 Gulden sind 240 Pfennig) Warum wollten dort auch gesunde Menschen leben? Man hatte ein sicheres Auskommen und eine Wohnung in schweren Zeiten, außerdem einen Arbeitsplatz. Alltag der Pfründner: sie konnten nicht nur dort leben, sondern mussten auch arbeiten und sich an Regeln halten. Ihr seid die Chefs, was könnten solche Regeln sein? Ansonsten drohten Strafen bei Regelverstoß. Was könnte es für Strafen gegeben haben? z.B. Verpflegungsentzug oder die Ausweisung aus dem Spital. ORT: 1. VORHOF Seit 800 Jahren ist das Katharinenspital im Dienste der alten und pflegebedürftigen Menschen, zuerst war es nur ein Krankenhaus bis 1648 (Ende des 30jhr. Krieges), heute ist es ein Alten & Pflegeheim. Es verfügt über 86 Heimplätze für Rüstige und Pflegebedürftige, davon 42 Einzel- und 22 Doppelzimmer, die jeweils mit Nasszelle (Dusche und WC), Rufanlage, Telefon-, Fernsehund Radioanschluss ausgestattet sind. Die Einzelzimmer sind standardmäßig ausgerüstet. Die Doppelzimmer sind komplett möbliert und werden nur an pflegebedürftige Personen vergeben. (vgl. Reichenpfründner/Armenpfründner) Alle Zimmer können von den Heimbewohnern individuell gestaltet werden. Es gibt auch Wohngruppenzimmer zum geselligen Beisammensein um soziale Kontakte zu erhalten und das allgemeine Wohlbefinden zu stärken. Die Betreuung erfolgt durch Pflegekräfte. Was könnte heute anders sein als früher? Früher: nur ein Altenheim, kein Armenkrankenhaus; man kann jetzt nur noch dort leben und muss keine Arbeit mehr verrichten und es wohnen dort nur noch Alte keine jungen Leute und die Konfession ist nicht mehr wichtig. (früher war es nur eine katholische Einrichtung) Zurzeit (2013) leben 90 Leute hier, früher vor dem Krieg waren 450 Pfründner im Spital. Während dem Krieg konnten durch den Wiederaufbau nur 6 Neue aufgenommen werden deswegen lebten nur ca. 150 Pfründner dort, danach hat es sich wieder normalisiert. ORT: KIRCHVORPLATZ Ab 1238 – also kurz nach der Errichtung der heutigen Spitalkirche – ist eine Pfarrei nachweisbar, die Pfarrei war und ist auf das St. Katharinenspital und seine Angehörigen beschränkt, heutzutage dürfen alle zur Kirche, die dort im Bezirk wohnen. Es gab jedoch viele An- und Umbauten bis sie so aussah wie jetzt, seit 1860 ist sie der Neugotik. Der älteste Teil der Pfarrkirche ist der sechseckige Mittelteil. Die Kirche ist -wie der Name schon sagt- der heiligen St. Katharina gewidmet. ORT: SCHILD SPITALMEISTER Hier steht, wer wie lange als Spitalmeister gearbeitet hat. Was sind Spitalmeister? Sie verwalten das Spital. Aufgaben: Finanzen, Planung von Umbau, Personalrat und Spitalrat, Marketing, Pressedienst etc... Wer hat am längsten gearbeitet? Versucht mal, das auszurechnen... Wilhelm Leingärtner - 30Jahre Zurzeit haben wir den 123. Spitalmeister Willibald Koller. ORT: FAHNENMAST Der Mast zeigt, wer geholfen hat und finanzielle Unterstützung gegeben hat. (die Stifter sind jedoch die von heute) Wie meint ihr, haben sie damals ihr Geld/finanzielle Unterstützung bekommen? Früher: Geld von Pfründnern, Bischof Konrad IV., Spitalbruderschaft, Spenden von Bürgern ORT: BRAUEREI Die Spitalbrauerei ist eine der ältesten Brauereien der Welt. Sie ist seit 800 Jahren vorhanden und somit natürlich die Älteste von Regensburg. Seit 1359 hat sie einen sehr hohen Bierkonsum und ist damit nicht nur in Regensburg beliebt, sondern auch in der ganzen Welt. Sie ist das Wahrzeichen von Regensburg neben dem Dom und der Steinernen Brücke. Besonders ist auch, dass früher im Spital jeder einen Bierkrug pro Tag bekommen hat (war im Preis dabei). ORT: SPITALGARTEN/SCHENKE 1230 wurde das Gasthaus eröffnet, 1395die Schenke. Seit 1859 steht der Spitalgarten genau wie jetzt, er wurde natürlich ein Paar mal renoviert. Seit kurzem gibt es einen direkten Zugang zwischen Garten und Brücke, früher war der Spitalkeller nur für Bier bestimmt. Warum wurde dort das Bier gelagert? Dort war es kühl und es man konnte sich in einem leeren Bierfass verstecken in der Kriegszeit. Heute fungiert der Spitalkeller als Gastwirtschaft. DIE PEST Es gibt 4 Formen: Beulen-, Lungen-, Pestsepsis-, und abortive Pest Beulenpest: tritt häufig auf, Ansteckung durch Biss eines Rattenflohs, Bakterium befällt Lymphknoten Wisst ihr wo die sind? Symptome nach 1-7 Tagen erkenntlich, Fieber-, Kopf- und Gliederschmerzen und Benommenheit, nach 24 Std erstmals schwarzgefärbte und 10 cm große Beulen, ohne Behandlung nach 1-7 Tage Tod Lungenpest: meist tödlich, Ansteckung durch Nähe einer infizierten Person, Tröpfcheninfektion, Erreger über Blutbahn in ganzen Körper, Organe sterben ab, Fieber, Schwindel, Atemnot, schwarzblutiger Auswurf und schwarzblaue Hautfärbung, Herzkreislaufversagen (da Lunge angegriffen wird), Tod nach 2-5 Tagen, 95% Wahrscheinlichkeit Pestsepsis: durch Eintritt der Bakterien in Blutbahn ausgelöst, hohes Fieber, Bewusstseinsstörungen und Schockzustand, unbehandelt immer tödlich nach 36 Std. abortive Pest: am harmlosesten, leichtes Fieber und Schwellung der Lymphdrüsen, danach ist man immun gegen alle Arten der Pest. Wie meint ihr, konnten sich die Leute vor der Pest schützen? Mit einem Pestschnabel Wie verbreitet sich die Pest? Die Pest wurde durch aggressive Bakterien ausgelöst. Diese Bakterien wurden von Rattenflöhen durch Blutsaugen an infizierten Lebewesen aufgenommen und wurden somit Träger des Bakteriums. Da diese infizierten Flöhe nun auf den Ratten lebten, sind die Ratten zunehmend ausgestorben. Daher suchten sie sich ein neuen Lebensraum und zwar den Mensch als Wirt. Was ist ein Wirt? Der Ort, wo die Flöhe sich niederlassen um dort zu leben. Die Seuche befällt den Menschen und die Ausbreitung der Seuche beginnt. Denkst du, dass die Menschen heutzutage überleben würden, falls die Pest wieder ausbrechen sollte? (vgl. AB) Der schwarze Tod Der schwarze Tod war eine große europäische Pandemie von 1347-1353. Wie viele Menschen starben wohl weltweit und wie viele in Regensburg? 25 Millionen Menschen weltweit und 4000-8000 Menschen in Regensburg, jeder zehnte starb an der Pest, ganze Orte wurden entvölkert und verwüstet. Wie kam die Pest nach Deutschland? Ende des 13. Jahrhundert begann eine neue Ära des Handels zwischen Europa und Asien. Dadurch wurden die Pestbakterien eingeschleppt, 1346 bis an die Grenzen Europa transportiert und 1374 per Schiff nach Europa ins Innere gebracht, entweder über den Brenner nach Österreich oder aber per Schiffeinfuhr von Genua nach Marseille(FR). Die Schiffe wurden in Quarantäne gestellt aber das half nichts, denn die Ratten kamen trotzdem an Land. In Regensburg war die Pest ab 1713. Was hatte die Pest für Ursachen? Erklärungsversuche: -viele beschuldigten die Juden als Brunnenvergifter, wodurch das Wasser verpestet wurde. Die Juden wurden daraufhin in ganz Europa verfolgt und vertrieben -schlechte Winde durch die stinkende Luft durch den Müll auf den Straßen -Lage der Stadt im Donautal, dadurch keine Entweichen der Luft möglich -enge Bauweise der Häuser, Abstand zwischen Nachbarn zu gering -Reichstag in Regensburg (viele Fremde) Was tat man gegen die Seuche? Wie hat man versucht, sich gegen die Pest zu schützen? -kirchlich: Prozessionen durch Stadt(Gott besänftigen), Zuflucht im Gebet, Kirchenbau -medizinisch: Räucherungen, Diäten, Brech- und Schweißmittel, Behandlung der Pestbeulen mit Sauerteig etc. -behördlich: Verbot der Aufnahme von Kranken, Verbesserung der Stadthygiene (Entsorgung von Abfall in die Donau, Verkauf der Schweine)
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