Freizeit, Sport und Reisen mit MS

Freizeit, Sport und Reisen mit MS
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Liebe Patientin, lieber Patient,
Freizeit ist etwas Kostbares. Alle, die beruflich oder familiär sehr eingespannt sind, wissen das.
Freizeitbeschäftigung und Hobbys sind mehr als nur eine Methode, Zeit zu verbringen. Sie bringen Entspannung und Freude in unser Leben und setzen so Energien frei, die uns wiederum
dabei helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Und gerade deshalb sollte man Freizeit bewusst
und abwechslungsreich gestalten, nicht alles dem Zufall überlassen oder nur irgendwie die Zeit
totschlagen.
Dies gilt natürlich auch für MS-Kranke. Es gibt meist keinen Grund, frühere Hobbys aufzugeben
oder sich nicht auf die Suche nach neuen Hobbys zu begeben. Kurz gesagt: Auch mit MS kann
man am kulturellen und öffentlichen Leben teilnehmen, Sport treiben, Freunde treffen, Ausflüge
machen, Reisen und vieles mehr.
Einiges sollte man dabei aber dennoch beachten. Was genau, dazu möchten wir Ihnen in dieser
Broschüre ein paar Tipps geben.
Genießen Sie Ihre Freizeit!
Ihr EXTRACARE-Team
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Inhalt
MS und Freizeit............................................................................................................. 3
Welcher Freizeittyp bin ich?......................................................................................................4
Unbeschwerte Zeit mit Freunden und Familie verbringen..............................................5
olange Sie sich körperlich und geistig wohl fühlen,
S
gibt es keine Einschränkungen bei Ihren Aktivitäten....................................................... 6
Mobilität ist kein Privileg von Gesunden..............................................................................7
Die Freizeit gestalten – alles tun, was möglich ist..............................................................7
Sie sind eher der Typ „Couchpotato“?....................................................................................8
Bringen Sie Farbe in Ihr Leben!................................................................................................8
Bewegung, Sport und Wellness – Rezepte gegen Stress.................................................. 9
Freizeitaktivitäten – das richige Maß finden...................................................................... 11
MS und Sport................................................................................................................12
Sport hat überwiegend positive Effekte ............................................................................ 12
Sport ist wichtig für Ihr Wohlbefinden................................................................................ 15
Grenzen erkennen und respektieren – worauf sollte ich achten?................................16
Schwitzen beim Sport ............................................................................................................. 17
Das Uhthoff-Phänomen ......................................................................................................... 18
Die Sportgruppe – Körper und Seele kräftigen..................................................................19
Die richtige Sportart finden................................................................................................... 20
Sportarten und ihre gesundheitsfördernde Wirkung...................................................... 21
Welche Sportart für welches Symptom?.............................................................................25
MS und Reisen.............................................................................................................26
MS – kein Grund auf Urlaub zu verzichten........................................................................ 26
Das ideale Urlaubsziel............................................................................................................. 28
Die wichtigsten Tipps für Auslandsreisen...........................................................................32
Wie verhalte ich mich bei extremer Hitze?.........................................................................33
Weiterführende Literatur und Websites.................................................................... 34
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Welcher Freizeittyp bin ich?
Machen Sie zunächst eine kleine Bestandsaufnahme:
•Waren Sie immer schon sportlich aktiv oder eher eine „Couchpotato“?
•Treffen Sie gerne Freunde und Gleichgesinnte für gemeinsame
Unternehmungen, wie Ausflüge, kulturelle Veranstaltungen oder Tanzen?
•Interessieren Sie sich für fremde Länder, Sprachen und Kulturen
oder bleiben Sie lieber in vertrauter Umgebung?
•Sind Sie eher der künstlerische Typ und haben Spaß daran zu musizieren,
schreiben oder gestalten?
Wenn Sie herausgefunden haben, welcher „Freizeittyp“ Sie sind, dann versuchen Sie, Ihre
individuelle Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung Ihrer MS einzuschätzen.
Keine Einschränkungen, ich fühle mich fit und gesund
Leichte Beeinträchtigung, ich ermüde rascher als früher
bei körperlichen oder geistigen Aktivitäten
Mittlere Beeinträchtigung, ich fühle mich körperlich und
geistig nur eingeschränkt leistungsfähig
Stärkere Beeinträchtigung, ich kann infolge körperlicher
oder geistiger Einschränkungen nicht alles machen wie früher
Starke Beeinträchtigung, zum Beispiel Rollstuhlpflicht
Nun lassen Sie Revue passieren, welchen Freizeitbeschäftigungen Sie früher gerne nachgegangen sind und wie diese sich mit Ihrer aktuellen Leistungsfähigkeit vereinbaren lassen. Sie werden feststellen, dass viele Aktivitäten auch mit Multipler Sklerose weiterhin möglich sind. Oft
gibt es auch gute Alternativen, an die Sie bisher vielleicht noch gar nicht gedacht haben.
Alles, was Ihnen Freude macht und Ablenkung und Entspannung in Ihren Alltag bringt,
hilft gegen Stimmungstiefs, fördert die Gesundheit und gibt Ihnen Kraft für Körper und
Seele, um mit Ihrer MS und den damit verbundenen Schwierigkeiten besser umzugehen.
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Unbeschwerte Zeit mit Freunden
und Familie verbringen
In der ersten Zeit nach der Diagnose MS ist es sicherlich nicht einfach, gerade im Zusammensein mit der Familie oder engen Freunden einfach „nur“ unbeschwert zu sein und eben nicht
über die Krankheit zu sprechen. Auch meinen andere oft, sie müssten besondere Rücksicht auf
den MS-Kranken nehmen, ihn schonen und nicht unnötig belasten. Auf Dauer ist dies aber keine Lösung, sondern erschwert eher den Umgang mit der Krankheit, auch und vor allem für den
Kranken selbst. Es ist also notwendig, Abstand zu bekommen von trüben Gedanken über die
weitere Zukunft und daran, was alles noch passieren und welchen Verlauf die Krankheit nehmen könnte.
Stellen Sie sich vor, wie es vor der Diagnose war. Denken Sie daran, dass niemand den individuellen Verlauf der MS genau vorhersagen kann. Sie können also nicht wissen, was die Zukunft
Ihnen bringen wird. Versuchen Sie deshalb, die Gegenwart lebenswert zu gestalten und positiv
nach vorne zu blicken.
Besonders gut gelingt dies, wenn Sie mit der Familie oder guten Freunden Beschäftigungen
nachgehen, die vor allem in der Gruppe Spaß machen. Gemeinsame Unternehmungen wie
Fahrradtouren, Wanderungen, Kino- oder Theaterbesuche, Konzerte, Tanzen oder sportliche
Aktivitäten lenken nicht nur vom Thema MS ab, sondern stärken auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und geben Ihnen viel positive Energie und eine größere Lebensqualität. Jede
Beschäftigung, die sich positiv auf die Stimmung auswirkt und Sie so zufriedener und ausgeglichener macht, stärkt gleichzeitig auch Ihr Immunsystem und hilft, krankheitsauslösende
Faktoren einzudämmen.
Nehmen Sie am sozialen
Leben teil, unternehmen
Sie etwas und igeln Sie
sich nicht zu oft alleine zu
Hause ein!
Seien Sie kein Stubenhocker!
Öfter mal was anders
machen heißt: raus aus
dem Alltag, „raus aus der
Krankheit“!
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Solange Sie sich körperlich und geistig wohl fühlen, gibt
es keine Einschränkungen bei Ihren Aktivitäten
Sprechen Sie mit Ihren Begleitern darüber, wenn Sie rasch ermüden, damit diese sich darauf
einrichten können. Für Gesunde ist es manchmal schwer nachvollziehbar, dass bereits geringe
Belastungen so sehr ermüden können, dass man sich ausruhen muss. Erwarten Sie bitte nicht,
dass andere dies immer sofort merken und wie selbstverständlich berücksichtigen! Andererseits sollten Sie aber auch nicht von vornherein immer Angst vor jeder Anstrengung haben.
Dadurch würden Sie Ihren Aktionsradius nur unnötig einschränken.
Vor allem bei körperlichen Aktivitäten gilt, dass Sie zunächst langsam beginnen und
dann, angepasst an Ihre Leistungsfähigkeit, den Grad der Aktivität steigern.
Tipps:
•Planen Sie bei längeren Ausflügen ausreichend Ruhepausen ein.
•Sagen Sie rechtzeitig, wenn Sie eine Pause benötigen und versuchen Sie nicht, ohne
Rücksicht auf Ihr Befinden wei­terzumachen.
•Dies gilt vor allem im Sommer, wenn es draußen heiß ist und MS-Betroffene besonders
unter Hitze leiden. Hierzu mehr im Kapitel „Sport bei MS“.
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Aber auch, wenn größere Unternehmungen für Sie zu anstrengend sind, gibt es eine Menge
Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Sehr hilfreich sind die Informationen der örtlichen Selbsthilfegruppen, die gemeinsame Aktivitäten für MS-Kranke und deren F­ amilien oder Freunde
anbieten. Sie organisieren Gruppen mit Mal- oder Sprachkursen, machen gemein­sam Musik
oder stellen einfach Kontakte zwischen den Betroffenen her, um Gleichgesinnte und Partner für
gemeinsame Hobbys zu finden.
Mobilität ist kein Privileg von Gesunden
Ganz im Gegenteil: Dank weitreichender Verbesserungen der öffentlichen Infrastruktur ist es
auch Rollstuhlfahrern möglich, Museen, Kinos, Theater oder andere öffentliche Einrichtungen
praktisch barrierefrei zu besuchen. Viele Selbsthilfegruppen für körperlich Behinderte (nicht nur
MS-Kranke!) bieten zum Beispiel Tanz- und Sportgruppen an, die speziell auf die Bedürfnisse
von Rollstuhlfahrern zugeschnitten sind. Es wäre vielleicht auch einen Versuch wert Theater zu
spielen oder selbst Musik zu machen.
Bedenken Sie immer, dass Mobilität kein Privileg von Gesunden ist. Nehmen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen auf und finden Sie heraus, wo Sie Hilfe und Anregungen bekommen können.
Die Freizeit gestalten – alles tun, was möglich ist
Zur Freizeitgestaltung gibt es eine Menge Möglichkeiten – angefangen vom gemütlichen Lesen
auf dem Sofa bis hin zur aktiven Teilnahme an Gruppen mit verschiedensten Interessen aus
sportlichen oder künstlerischen Bereichen.
Auch Sie haben bestimmt ein Hobby, dem Sie sich in Ihrer Freizeit besonders gerne zuwenden.
Grundsätzlich gilt: Sie können alles im Rahmen Ihrer körperlichen und geistigen Möglichkeiten
weitermachen.
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Sie sind eher der Typ „Couchpotato“?
Eigentlich waren Sie nie der „aktive“ Freizeitmensch, sondern beschäftigen sich lieber alleine zu
Hause? Natürlich gibt es nichts Gemütlicheres, als an einem Regentag zu Hause auf dem Sofa
bei einer guten Tasse Tee ein schönes Buch zu lesen oder einen spannenden Film anzusehen.
Der Mensch ist aber auch ein soziales Wesen und braucht Kontakte zu anderen, um nicht zu
vereinsamen und zu „eigenbrötlerisch“ zu werden. Geistige Anregungen findet man vor allem
im Gespräch und bei gemeinsamen Unternehmungen mit anderen. Also, raffen Sie sich auf und
versuchen mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden herauszufinden, was Sie zusammen machen
können. Dies hilft Ihnen auch über Phasen hinweg, in denen Sie wegen der MS traurig und besorgt sind und es Ihnen nicht so gut geht.
Bringen Sie Farbe in Ihr Leben!
Sind Sie handwerklich oder künstlerisch begabt? Oder haben Sie noch nie ausprobiert, ob
Sie eine solche Begabung haben? Dann sollten Sie das jetzt tun. Kreatives Gestalten ist außerordentlich entspannend. Man taucht ein in eine andere Welt, beschäftigt sich mit schönen
Dingen und sieht, wie etwas mit den eigenen Händen Gestalt annimmt. Auch wenn man körperlich nicht so fit ist, sind solche Beschäftigungen problemlos möglich, wie zum Beispiel:
•Malen und Zeichnen, z. B. Aquarellmalerei, Seidenmalerei, Glasmalerei, Wachsbrennmalerei
•Schreiben, z. B. kleine Kurzgeschichten oder Gedichte. Sie können diese auch im Internet
auf verschiedenen Blogs veröffentlichen!
•Handwerkliche Hobbys wie Töpfern oder die künstlerische Bearbeitung von
Specksteinen (damit trainiert man auch die motorischen Fähigkeiten)
•Ein gemeinsamer Koch- oder Tanzkurs mit Ihrem Partner (auch für Rollstuhl-Fahrer)
•Singen in einem Chor oder gemeinsames Musizieren
• Theaterspielen in einer Laienspielgruppe
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Im Grunde sind der Phantasie hier keine Grenzen gesetzt. Sie müssen nur selbst einschätzen,
welche Talente, Fähigkeiten und Neigungen in Ihnen stecken und wo Ihre Interessen liegen. Die
notwendigen handwerklichen Techniken beim Malen, Basteln oder Werken kann man beispielsweise in Kursen an den Volkshochschulen lernen. Oft findet man auch hier Kontakt zu Gleichgesinnten für weitere kreative Projekte.
Bewegung, Sport und Wellness –
Rezepte gegen Stress
Sind Sie angespannt, beruflich stark gefordert oder psychischen Stresssituationen ausgesetzt?
Dagegen kann und sollte man aktiv etwas tun. Es ist inzwischen unbestritten, dass körperliche
Bewegung ein hervorragendes Mittel ist, Stress abzubauen. Dabei ist es besonders wichtig, ein
ausgewogenes Verhältnis zwischen Aktivität und Entspannung zu finden.
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Bewegung
Ein möglichst tägliches, leichtes Bewegungsprogramm ist gut für die Kondition und entspannt.
Geeignet für zu Hause sind Übungen, die Sie auch in der Physiotherapie erlernen können:
Lockerungs- und Entspannungsübungen, Gleichgewichtsübungen, leichtes Muskelaufbautraining und so weiter. Für Sportlichere eignen sich Sportgruppen. Je nach Leistungsfähigkeit kann
man sich einem normalen Sportverein oder einer Behindertensportgruppe anschließen. Auch
für Rollstuhlfahrer gibt es eigene Vereine (siehe zum Beispiel unter www.handicap.de). Weitere
Hinweise finden Sie unter den speziellen Internetseiten für MS-Kranke.
Wellness & Entspannung
Ein Wellness-Tag kann Wunder gegen Stress wirken! Genießen Sie die entspannende Wirkung
von Massagen, Duftbädern oder einer Behandlung mit asiatischen Klangschalen. Sie werden ein
Gefühl tiefen Wohlbefindens erleben. Zahlreiche Entspannungsübungen können Sie auch zu
Hause durchführen. Neben Autogenem
Training oder Yoga sind dies vor allem
Entspannungsmethoden:
die Progressive Muskelrelaxation nach
• Autogenes Training
Jacobsen oder spezielle Bewegungs• Yoga
übungen, die Sie in VHS-Kursen, bei Ih• Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen
rem Physiotherapeuten oder bei einem
• Meditation Qi-Gong
Psychologen erlernen können.
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Freizeitaktivitäten – das richtige Maß finden
Allgemein gilt, dass man sich nicht überfordern, aber auch nicht übermäßig vorsichtig sein
sollte. Wechseln Sie Zeiten körperlicher Aktivität mit ausreichenden Ruhephasen ab. Folgende
Punkte sind dabei zu beachten:
Achten Sie auf Ihre persönlichen Schubauslöser. Es gibt Hinweise, dass MS-Schübe zum
Beispiel durch akute Infektionen oder stressige Lebenssituationen ausgelöst werden können. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie sich bewusst zurücknehmen.
Hitze kann das subjektive Befinden MS-Kranker verschlechtern (sogenannter „Pseudoschub“). Daher werden anstrengende körperliche Aktivitäten bei hohen Außentemperaturen nicht empfohlen.
Ein gesunder Lebensstil wirkt sich günstig auf Ihr Immunsystem aus. Deshalb sollten Sie
auf genügend Schlaf und eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischem
Obst und Gemüse, eher wenig Fett und Fleisch und ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.
Fatigue – eine schnellere Ermüdbarkeit und Erschöpfung – ist eine der häufigsten Symptome bei MS. Wenn Sie merken, dass Ihnen im Alltag öfter die Energie fehlt, dann strukturieren Sie diesen um. Eine geschickte Arbeitsteilung und eine gute Tagesplanung kann hier
helfen. Geben Sie Aufgaben an Familienmitglieder und Freunde ab, überarbeiten Sie sich
nicht!
Alkohol sollten Sie nur bei seltenen Gelegenheiten und in geringen Mengen genießen.
Mehr als ein Glas kann Müdigkeit oder Gleichgewichtsstörungen verstärken. Außerdem
können Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten.
Das Rauchen sollten Sie einstellen. Neuere Studien weisen einen klaren Zusammenhang
zwischen einem schlechteren Krankheitsverlauf der MS und Rauchen nach.
Das Auto ist auch für MS-Kranke ein unentbehrliches Hilfsmittel, um sich die Mobilität zu
erhalten. Die Fahrtüchtigkeit hängt im Wesentlichen von den Symptomen ab, die Sie haben. Bei Sehstörungen dürfen Sie nicht selbst fahren. Im Zweifel lassen Sie Ihre Fahrtüchtigkeit zu Ihrer eigenen Sicherheit von einem Arzt überprüfen.
Das Wichtigste bei allem ist, positiv zu denken. Trauen Sie sich etwas zu, sprechen Sie über
Probleme mit Ihrem Partner oder einem guten Freund. Lassen Sie sich helfen, wenn etwas
nicht so klappt. Bei ausgeprägten oder über längere Zeit anhaltenden depressiven Verstimmungen kann eine Psychotherapie helfen.
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MS und Sport
Bewegung und Sport machen nicht nur Freude, sondern sind auch ganz besonders wichtig, um
die Muskulatur und das Gleichgewicht zu trainieren. Und ganz nebenbei wirkt Sport gegen
Stress und depressive Verstimmungen, verbessert das Selbstwertgefühl und steigert die Lebensfreude.
Sport hat überwiegend positive Effekte
In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass Bewegung und Sport nicht nur bei Gesunden,
sondern auch bei MS-Kranken vielfältige positive Wirkungen auf die Lebensqualität haben. Man
muss sich nur einen Ruck geben und selbst aktiv werden.
Positive Effekte des Sports
•körperliche Funktionsstörungen ausgeglichen werden (Verbesserung der Koordination,
Normalisierung von Herz-Kreislauffunktion, Blutdruck, Blutzucker usw.), Gewichtsreduktion, Stabilisierung des Immunsystems.
•Folgekomplikationen vorgebeugt wird (Verspannungen, Muskelschwäche, Kontrakturen
mit Fehlstellungen der Gelenke, Thrombosen, Osteoporose usw.).
•Sie sich im Alltag sicherer fühlen, eventuell auch im Gebrauch von Hilfsmitteln, wie
einem Rollstuhl.
•Sie unter „die Leute“ kommen und sich nicht nur mit sich und Ihrer Krankheit
beschäftigen.
•Ihr Selbstwertgefühl durch Erfolgserlebnisse durch Erreichen sportlicher Ziele gestärkt
wird.
•Ihre Lebensqualität durch aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gestärkt wird.
In einem Sportverein vor Ort finden Sie vielleicht schon die richtige Sportart. Wenn Sie körperliche Probleme haben, nehmen Sie Kontakt zu einer örtlichen MS-Selbsthilfegruppe auf oder
wenden Sie sich an den Deutschen Behindertensportverband. Dort wird man Ihnen bei der
Suche sicherlich mit vielen Tipps und Anregungen behilflich sein.
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Sport ist wichtig für Ihr Wohlbefinden
Sport wird empfohlen, soweit er im Rahmen der eventuell vorhandenen Behinderungen möglich ist. Je nach Trainingszustand, persönlichen Neigungen und Vorlieben, lässt sich ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen. Dieses kann tägliche leichte Übungen zur
Lockerung und Dehnung der Muskulatur oder Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen
oder Radfahren beinhalten.
Vor dem Einstieg in eine neue Sportart sollten Sie sich von Ihrem Arzt untersuchen und beraten
lassen, ob dieser Sport für Sie geeignet ist. Allgemein bieten sich folgende Möglichkeiten an, je
nach Leistungsfähigkeit bzw. Behinderungsgrad, sportlich aktiv zu sein:
• Breitensport
Breitensport kann von MS-Kranken auch in normalen Sportvereinen, gemeinsam mit
Gesunden, betrieben werden. Teilen Sie dem Trainer jedoch unbedingt mit, dass Sie
unter MS leiden. Dann wird er eher auf Ihre Leistungsgrenzen Rücksicht nehmen und
gegebenenfalls eine Übung vorzeitig beenden.
• Leistungssport
Hochleistungssport mit hartem Training ist nicht geeignet. Hier zählt vor allem auch die
eigene Leistungseinschätzung, was gut für den Körper ist und wo persönliche Grenzen
liegen.
• Sport während eines Schubes
Im Schub sollten Sie auf sportliche Aktivitäten verzichten. Lediglich die Übungen, die der
Physiotherapeut mit Ihnen durchführt, sind weiterhin sinnvoll.
• Reha-Sport
Besonders ausgebildete Sporttherapeuten wählen gezielt Übungen und Belastungsgrad
für jeden einzelnen Teilnehmer aus. Besonderer Wert wird dabei auch auf eine ganzheitliche Betrachtung gelegt, so dass auch pädagogische, psychologische und soziale Aspekte mit einbezogen werden. Reha-Sportgruppen stehen unter ärztlicher Betreuung.
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Grenzen erkennen und respektieren –
worauf sollte ich achten?
Ziele des Sports sind eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, des Allgemeinbefindens und der Alltagskompetenzen. Auch hier gilt, wie bei jeder Freizeitaktivität, dass Sie nicht
zu ängstlich sein und sich deshalb nichts zutrauen sollten. Achten Sie jedoch immer auf Ihre
persönlichen und vielleicht auch von der Tagesverfassung abhängigen Leistungsgrenzen.
Faktoren zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit:
Die „Borg-Skala“
Mit Hilfe der Borg-Skala lernen Sie, Ihre Belastungsgrenzen besser einzuschätzen. Dies ist eine einfache
Selbstbeurteilungsskala, in der Sie jede körperliche
Belastung mit einem Punktwert (von 6– 20) versehen.
6 steht dabei für „überhaupt keine Anstrengung“ und
20 für „maximale Anstrengung“. Die optimale Aktivität
wird mit Punktwerten zwischen 10 und 13 (entsprechend
einer leichten bis wenig anstrengenden Belastung)
angegeben. Die ursprünglich eingeführte Skala reichte von 1– 20. Es zeigte sich eine nichtlineare Beziehung
des Anstrengungsempfindens zur Leistung, so dass die
Skala von 6 – 20 geändert wurde. Diese Skala hat daneben die Eigenschaft, dass durch Multiplikation mit 10 die
zugehörige Herzfrequenz unter dynamischer Belastung
näherungweise bestimmt werden kann (Skalenwert x 10
= Herzfrequenz).
Die „Borg-Skala“
06 überhaupt keine Anstrengung
07
08 extrem locker
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10
sehr locker
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locker
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13 ein wenig anstrengend
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anstrengend
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sehr anstrengend
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extrem anstrengend
20
maximale Anstrengung
Und so funktioniert die Borg-Skala:
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Mit der Borg-Skala wird die Herzfrequenz während des Trainings einfach anhand des
Gefühls bestimmt. Dabei wird der „individuell empfunde Anstrengungsgrad beim Ausdauertraining“ mittels der Borg-Skala bestimmt. Den „gefühlten“ Skalenwert multipliziert
man mit zehn. Schon hat man seine ungefähre aktuelle Herzfrequenz.
Es ist natürlich nicht ganz leicht, die empfundene Trainingsbelastung so differenziert
einzustufen. Daher sollte man anfangs seine tatsächliche Herzfrequenz am Handgelenk
messen und mit dem empfundenen Wert vergleichen. Wer die Borg-Skala öfter ausprobiert, kann so mit etwas „Übung“ eine gute Alternative zur Pulsuhr erlangen.
Das Sporttagebuch
Ausgeprägter als bei Gesunden kommt es bei MS-Kranken zu täglichen Schwankungen der
individuellen Leistungsfähigkeit. Um diese besser beurteilen zu können, sollten Sie ein Sporttagebuch führen, in dem Sie Ihre sportlichen Aktivitäten (auch die Physiotherapie) eintragen und
bewerten.
Schwitzen beim Sport
Schwitzen kann für etwa zwei Drittel der MS-Kranken sehr unangenehm sein. Der Körper reagiert mit einer Leistungsverschlechterung der Nervenfasern, die zu einer Verstärkung bestehender neurologischer Symptome führt („Pseudoschub“). Dieses vorübergehende, temperaturabhängige Verschlechterung nennt man Uhthoff-Phänomen. Sie darf nicht mit einem echten
MS-Schub verwechselt werden.
Die Symptome gehen nach Abkühlung, zum Beispiel durch eine kühle Dusche oder eine spezielle Kühlweste, rasch zurück. Für MS-Kranke, die unter einem ausgeprägten Uhthoff-Phänomen
leiden, sind Sportarten in kühlerer Umgebung, zum Beispiel Schwimmen, zu empfehlen.
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Das Uhthoff-Phänomen
Kennzeichnend für das Uhthoff-Phänomen ist, dass es nur bei hohen Außentemperaturen, körperlicher Überanstrengung oder fiebrigen Infekten auftritt. Die Symptome können denen eines
MS-Schubs ähneln, also zum Beispiel als Sehstörungen, Müdigkeit, Lähmungen, Muskelsteifigkeit
oder Koordinationsstörungen in Erscheinung treten. Deshalb wird dieses Phänomen auch als
„Pseudoschub“ bezeichnet. Gewöhnlich klingen die Beschwerden nach Abkühlung innerhalb von
wenigen Stunden ab.
Wenn die Symptome plötzlich auftreten,
intensiver werden oder länger als 24
Stunden anhalten, dann kann es sich um
einen echten MS-Schub handeln!
Die Unterscheidung ist vor allem deshalb so
wichtig, weil ein echter Schub mit KortisonPräparaten behandelt werden muss, während
diese beim „Pseudoschub“ gar nicht helfen, da
es sich nicht um eine akute Entzündung des
Zentralnervensystems handelt.
Letztendlich müssen Sie selbst herausfinden,
wo Ihre Belastungsgrenzen sind. Diese können
individuell sehr unterschiedlich sein.
Sollte es aber dennoch einmal zu einem „Pseudoschub“ kommen,
dann helfen abkühlende Maßnahmen:
•Kühle Dusche oder Fußbad, kühles Wasser über die Handgelenke laufen lassen.
Eiswürfel auf die Stirn oder in den Nacken (Vorsicht! Nicht zu lange, da es sonst zu Erfrierungen kommen kann).
•Bei vermehrter Spastik: gelgefüllte Kühlelemente oder Kühlwesten. Bei tiefgefrorenen
Kühlakkus: in ein Handtuch einwickeln und nur kurz auflegen, da Erfrierungsgefahr.
•Reichlich kühle Getränke wie Wasser, Saftschorlen, Kräuter- oder Früchtetees.
Kein Kaffee oder Alkohol!
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Die Sportgruppe – Körper und Seele kräftigen
Grundlage der nicht-medikamentösen Therapie bei MS sind die Physiotherapie und die Ergotherapie, die vor allem bei Bewegungsstörungen zum Einsatz kommen. Daneben können für jede
Art der Störung auch bestimmte Sportarten besonders gut geeignet sein.
Beim Sport geht es allerdings nicht ausschließlich um die positiven Wirkungen auf den Körper.
Vielmehr sollte man ihn auch dazu nutzen, soziale Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu
pflegen und neben den sportlichen Aktivitäten in der Gruppe auch sonst mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. In der Gruppe ist es nicht so leicht, sich zurückzuziehen und einfach
zu sagen: Ich habe keine Lust, heute mache ich mal nichts.
Das heißt natürlich nicht, dass Sie sich übermäßig ehrgeizig zeigen müssen und dadurch überfordern. Dagegen hilft, wenn Sie den anderen in der Gruppe und auch den Trainern sagen, dass
Sie MS haben und sie bitten, ein wenig darauf zu achten, dass Sie sich nicht zu viel zumuten
oder verletzen.
Das soziale Netzwerk, das in solchen Sportgruppen entsteht, hilft auch über manchen Tiefpunkt hinweg. Niemand ist jeden Tag in Topform, das gilt nicht nur für MS-Kranke. Ablenkung
durch die Sportgruppe kann hier manchmal Wunder wirken. Man kommt auf andere Gedanken,
spricht auch über anderes als die Krankheit, hat Spaß und findet vielleicht auch jemanden mit
dem man außer dem Sport noch andere Hobbys teilen kann.
Wählen Sie nach Interesse und körperlicher Leistungsfähigkeit eine geeignete Sportart und
entsprechend eine Sportgruppe bzw. ein Fitnessstudio aus. Wenn Sie keine oder nur geringe
Einschränkungen haben, kann es ein ganz normaler Sportverein sein, ansonsten bieten sich die
vielfältigen Möglichkeiten des Behindertensports an.
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Die richtige Sportart finden
Bei der Auswahl einer geeigneten
Sportart sollten Sie immer versuchen
Ihre persönlichen Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Es nützt
nichts, wenn Sie nach dem Training
so geschafft sind, dass danach nichts
mehr geht.
Haben Sie sich für eine Sportart
entschieden, sollten Sie die Übungen
mit professioneller Anleitung richtig lernen. So können Sie Fehl- oder
Überbelastungen vermeiden. Entsprechende Kurse werden von der
VHS, Sportvereinen oder Physiotherapeuten angeboten.
Für das richtige Training sollten Sie einige Regeln beachten:
Trainingstipps
• Beginnen Sie immer mit leichten Aufwärmübungen.
• Halten Sie die Trainingseinheiten so kurz, dass Sie sich noch wohlfühlen.
Sobald Sie müde werden, ruhen Sie sich aus.
• Nach dem Training sollten Sie sich entspannen. Sind Sie nach einer Stunde spätestens nicht wieder erholt, haben Sie sich möglicherweise überanstrengt. Reduzieren
Sie dann Ihr Trainingspensum entsprechend und sprechen Sie mit Ihrem Trainer und
Arzt.
• Trinken Sie ausreichend.
• Halten Sie für den Fall der Überwärmung Kühlelemente bereit.
• Vermeiden Sie körperliche Anstrengung im Freien bei hohen Außentemperaturen.
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Sportarten
und ihre gesundheitsfördernde Wirkung
Hier möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die verschiedenen
Sportarten und ihre gesundheitsfördernde Wirkung geben.
Aerobic
Aerobic stärkt das gesamte Herz-Kreislaufsystem und die damit verbundene Ausdauer. Die rhythmische Musik motiviert und das Sporttreiben
im Team macht noch mal so viel Spaß. Die Auswahl des Kurses sollte vom
persönlichen Fitness-Niveau abhängig gemacht werden.
Bergwandern / Wandern
Bergwandern ist ein Sport, bei dem weder Körper noch Seele zu kurz kommen. Dabei werden Muskeln aller Körperpartien beansprucht und das
Herz- und Kreislaufsystem gestärkt. Untrainierte Menschen sollten mit
dem Flachlandwandern beginnen und sich langsam bis hin zum richtigen
Bergwandern im Mittel- und Hochgebirge steigern.
Bogenschießen
Beim Bogenschießen werden insbesondere die Muskulatur des Oberkörpers und die Koordination trainiert, dazu kognitive Fähigkeiten wie Konzentration und Aufmerksamkeit. Der Sport wird von zahlreichen Reha-Kliniken angeboten und kann auch sehr gut von Rollstuhl-Fahrern ausgeübt
werden.
Feldenkrais
Mit dem ganzheitlichen Bewegungskonzept sollen vor allem die Bewegungsabläufe bewusst gemacht und optimiert werden. Das verbesserte
Körpergefühl führt auch zu innerer Harmonie und mehr Selbstvertrauen
und Lebensqualität. Die Methode ist als alternative Therapie anerkannt
und auch für Menschen mit ausgeprägten Behinderungen geeignet.
Fitness-Studio
Besonders für das Krafttraining bietet sich ein regelmäßiges Training im Fitness-Studio an. Aber auch Ausdauer und Gleichgewicht können dort gezielt
trainiert werden. Wählen Sie ein qualifiziertes Fitnessstudio, in dem speziell
ausgebildete Trainer oder Physiotherapeuten ein individuelles Trainingsprogramm erstellen. Ihr Physiotherapeut kann Ihnen bei der Suche helfen.
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Golf
Golfen ist nicht nur deshalb so vorteilhaft, weil man sich ausdauernd an
der frischen Luft bewegt, sondern auch weil es sich positiv auf so genannte kognitive Störungen (Nachlassen der Aufmerksamkeit, Konzentration,
Gedächtnis) auswirkt. Voraussetzung ist die Gehfähigkeit, bei leichteren
Gehstörungen kann man mit Hilfe eines Caddies Golfen.
Gymnastik
Selbst bei körperlichen Beeinträchtigungen kann hier jeder Bewegungsmöglichkeiten finden, von gymnastisch-tänzerischen Übungen bis hin zu
zweckgymnastischen Trainingsformen. Man kann die Beweglichkeit erhalten und verbessern, Haltungsaufbau und Körperkontrolle entwickeln, Koordinationsfähigkeit (z.B. Gleichgewicht, Bewegungskopplung, Rhythmus),
Kraft und Ausdauer trainieren.
Inlineskating
Mit dem Inlineskating werden Kraft, Ausdauer und Koordination nachhaltig gefördert. Die harmonischen Bewegungsabläufe schonen Gelenke und
trainieren optimal die Bein- und Gesäßmuskulatur. Ein Sport für die ganze
Familie. Achten Sie auf die richtige Schutzausrüstung!
Kanufahren / Rudern
Kanufahren/Rudern bietet Gesunden wie Behinderten die Gelegenheit,
sich je nach Leistungsvermögen fit zu halten und in selbst bestimmtem
Tempo Sport zu treiben. Nahezu alle Muskelgruppen werden aktiviert. In
kaum einer anderen Sportart werden gleichzeitig so gut Ausdauer, Koordination, Kreislauf und Kraft trainiert.
Klettern
Klettern trainiert die Muskulatur des gesamten Körpers, das Gleichgewicht
und die Ausdauer sowie die Stehfähigkeit und die Kognition. Auch gibt
es hier eine für MS-Betroffene leichtere Variante des „therapeutischen
Kletterns“. Hier wird an einfacher zu bewältigenden Wänden mit direkter
Unterstützung eines Trainers geübt. Trotzdem sollte man eine gewisse
Grundfitness und eine gute Beherrschung über den eigenen Körper mitbringen.
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Laufen / Walking / Nordic Walking
Da das Tempo beim Laufen beliebig variiert werden kann und auch ein gemächliches Tempo Trainingseffekte bringt, lässt sich der Laufsport gut an
das jeweilige Leistungsniveau anpassen. Das sportliche Gehen (Walking)
ist als Einstiegssportart für Untrainierte und Übergewichtig geeignet. Walking hat gegenüber dem Laufen den Vorteil, dass die Belastungen für den
Rücken sowie die Hüft- und Kniegelenke wesentlich geringer sind. Beim
Nordic Walking wird der Rhythmus beim Gehen durch Stöcke unterstützt
und auch die Oberkörpermuskeln beim Gehen trainiert.
Qigong
Dahinter steht die Lehre des ungehinderten Energieflusses im Körper, ein
zentraler Gedanke der traditionellen chinesischen Medizin. Qigong kann
sehr gut als Vorbereitung auf die Übungen des Tai Chi eingesetzt werden. Ziel ist die allgemeine Stärkung der Selbstheilungskräfte durch eine
harmonische Verbindung von Aufmerksamkeit, Atmung und langsamen,
fließenden Bewegungen, die sanft die Muskulatur stärken.
Rad fahren
Rad fahren steigert rasch die Grundfitness und kräftigt die Lunge sowie
das Herz-Kreislaufsystem. Der Stütz- und Bewegungsapparat, insbesondere die Fuß-, Hüft- und Kniegelenke, werden auf dem Fahrrad kaum belastet. Deshalb ermöglicht das Radfahren auch dann ein freizeitsportliches
Training, wenn Ihre Beweglichkeit eingeschränkt sein sollte.
Reiten, therapeutisches Reiten („Hippotherapie“)
Beim Reiten wird der ganze Körper aktiv und es entsteht eine Wechselbeziehung zwischen Reiter und Pferd. Die Hippotherapie dagegen ist eine
Form der Physiotherapie, bei der speziell geschulte Pferde eingesetzt
werden. Der Patient liegt meist auf dem Rücken des Pferdes und ist selbst
nicht aktiv. Die Übertragung der Bewegungsimpulse des Pferdes auf den
Körper des Patienten soll vor allem das Körpergefühl und die Balance verbessern.
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Schwimmen und Wassertherapie
Bewegung im Wasser fällt oftmals leichter, weil durch den Auftrieb das
Körpergewicht verringert und die Muskulatur trotzdem trainiert wird.
Allerdings kann der Auftrieb eventuell die Spastik verstärken, so dass
Bewegungen zunehmend schwerfallen. Achten Sie auch auf die Wassertemperatur. Ideal ist warmes Wasser bis 30 °C, bei ausgeprägtem UhthoffPhänomen sollte es nicht wärmer als 28 °C sein.
Tanzen
Tanzsport ist mehr als tänzerische Bewegung zu Musik. Tanzsport dient
der Ausdauer und damit der gesamten Fitness. Zudem fördert er die
Koordinationsfähigkeit sowie die Gedächtnisleistung. Tanzgruppen gibt
es inzwischen auch für Menschen im Rollstuhl. Immer mehr Tanzschulen
bieten spezielle Kurse dazu an.
Tai Chi
Diese auch „Schattenboxen“ genannte Form der chinesischen Kampfkunst
hat sich inzwischen zu eher meditativ geprägten Bewegungsübungen gewandelt. Mit meist stark verlangsamten, fließenden Bewegungsabläufen
werden so genannte „Bilder“ dargestellt. Dabei wird neben der Koordination der gesamte Körper trainiert. Vor allem in Asien ist es ein Volkssport,
der als Frühsport oft im Freien ausgeübt wird.
Tischtennis
Tischtennis trainiert die Reaktionsgeschwindigkeit, das Stehvermögen, die
Armmuskulatur und die Konzentration. Es kann auch im Sitzen gespielt
werden. In einigen Vereinen werden spezielle Rollstuhlgruppen für Tischtennis angeboten.
Yoga
Yoga ist ursprünglich eine indische Philosophie, bei der mit Hilfe verschiedener meditativer und körperlicher Übungen Körper und Seele in Einklang
gebracht werden. Es gibt verschiedene Formen des Yoga, von denen wir
hier die mehr körperlich orientierten Aspekte berücksichtigen. Die Übungen werden in einem ruhigen Raum, eventuell mit leiser Entspannungsmusik und in bequemer Kleidung durchgeführt.
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Welche Sportart für welches Symptom?
Spastik
Erhöhte Muskelspannung, die durch fehlerhafte Übertragung der Nervenimpulse aus den geschädigten Nerven auf die Muskulatur entsteht.
Im Vordergrund stehen Dehnübungen, passives und aktives Bewegen, Übungen
zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination.
Geeignete Sportarten sind u.a. Tanzen, Aerobic, Walking, Yoga, Tai Chi, Schwimmen, Reiten, Golf.
Ataxie
Störungen der Feinmotorik und der Bewegungskoordination, zum Beispiel beim
Schreiben, Essen usw. Diese sind abhängig von der Tagesform des Patienten.
Trainiert werden insbesondere rhythmische Bewegungen, Koordination, Gleichgewicht, Ausdauer, Kraft für Rumpf und Arme.
Geeignete Sportarten sind u.a. Nordic Walking, Tanzen, Gymnastik, Schwimmen,
Reiten, Bogenschießen, Tai Chi, Yoga, Kanufahren und Golf.
Paresen
Lähmungserscheinungen in einzelnen oder mehreren Extremitäten.
Hier wird besonderer Wert auf die Kräftigung der Rumpfmuskulatur und der
Arme gelegt, außerdem auch auf Bewegungskoordination und Gleichgewichtstraining.
Geeignete Sportarten sind Aerobic, Bogenschießen, Nordic Walking, Schwimmen, Golf, Yoga, Tai Chi und Reiten.
Tremor
Ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Zittern, überwiegend der Hände.
Tritt meist bei gezielten Bewegungen auf, zum Beispiel wenn man ein Glas greifen möchte.
Tremor ist leider durch Sport kaum zu verbessern. Es gibt Hinweise, dass Tauchen
eine positive Wirkung haben könnte.
Fatigue
Überdurchschnittliche Ermüdbarkeit bei körperlicher oder geistiger Aktivität.
Trainiert werden soll vor allem die Ausdauer.
Geeignete Sportarten sind alle Ausdauersportarten wie z. B. Aerobic, Wandern,
Inlineskating, Nordic Walking und Schwimmen.
Kognitive
Symptome
Störung höherer geistiger Leistungen wie Konzentration, Aufmerksamkeit und
Gedächtnis.
Trainiert werden kann vor allem die Konzentration.
Geeignete Sportarten sind u. a. Aerobic, Feldenkrais, Qigong, Tai Chi, Yoga,
Bogenschießen und Golf.
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MS und Reisen
Verreisen Sie gerne mit der Familie? Lernen Sie gerne fremde Länder und Kulturen kennen?
Möchten Sie einen sportlichen Aktivurlaub machen oder mal was ganz Neues erleben? Einmal
raus aus dem Alltag?
Und Sie glauben, dass das jetzt vorbei ist? Nein, ganz und gar nicht. Reisen, auch Auslandsreisen
und spannender Erlebnisurlaub sind auch trotz Ihrer Krankheit weiter möglich. Wie bei allen
anderen Aktivitäten müssen Sie sich dabei nur auf Ihre Leistungsfähigkeit einstellen und ein
paar Regeln beachten. Unterstützung bei der Auswahl des Urlaubsortes und der Gestaltung des
Urlaubs finden Sie an verschiedensten Stellen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.
Genießen Sie den Urlaub, gönnen Sie sich und Ihrer Familie eine erholsame und
anregende Alternative zum Alltag!
MS – kein Grund auf Urlaub zu verzichten
Das Wichtigste, das bei Reisen zu beachten ist: die richtige Vorbereitung. Dann kann ein Urlaub
im In- und Ausland zum ungetrübten Genuss werden! Last-minute-Reisen sind eher ungünstig,
weil nicht genügend Zeit für eine gute Vorbereitung bleibt.
Bei der Urlaubsplanung denken Sie zunächst nicht an Ihre Krankheit sondern an Ihre Wünsche
und Ziele. Einmal in das quirlige Leben einer fremden Großstadt eintauchen? Oder eine Studienreise in das antike Griechenland? Oder doch lieber eine Fernreise zu wunderschönen Stränden
und exotischen Landschaften?
Überlegen Sie, was Sie gerne unternehmen möchten und suchen Sie dann nach Möglichkeiten,
diesen Traum zu verwirklichen. Umfangreiche Hinweise zu den verschiedensten Urlaubsarten,
seien es Flug-, Bus- oder Schiffsreisen, individuell geplanter Urlaub mit der Familie oder Studienreisen finden Sie unter anderem auf den Internetseiten für MS-Kranke www.msundich.de,
www.dmsg.de, www.handicap.net.
Bevor Sie die Reise endgültig planen, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Er kann Ihnen wertvolle Hinweise zu Vorsichtsmaßnahmen und eventuell notwendigen Schutzimpfungen
geben.
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Das ideale Urlaubsziel
Das „ideale“ Urlaubsziel sieht für jeden anders aus. Denn jeder hat seine individuellen Vorlieben
und Bedürfnisse. Doch sollten Sie bei der Planung bestimmte Kriterien beachten, die der von Ihnen gewählte Urlaubsort erfüllen sollte. Eine Übersicht der wichtigsten Punkte geben wir Ihnen
hier.
Das Klima
Falls Sie zu den Patienten gehören, die Hitze nicht gut vertragen,
sollten Sie einen Urlaub an Nord- und Ostsee vorziehen oder eine
Reise in heiße Länder lieber für die kühlere Jahreszeit planen. In allen Reisekatalogen aber auch im Internet unter www.reise-klima.
de finden Sie Graphiken zur Temperaturverteilung über das ganze
Jahr und Hinweise auf die beste Reisezeit. Meiden Sie tropische
Länder mit hoher Luftfeuchtigkeit und hoher Lufttemperatur.
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Anreise
Kürzere Strecken können gut mit Bus oder Auto bewältigt
werden. Auf längeren Strecken kann unter Umständen die
Bahn das bessere Verkehrsmittel sein, weil Sie sich dort
auch einmal bewegen können oder das Flugzeug, weil sich
dann die Dauer der Anreise erheblich verkürzt. Die Bahn
und viele Deutsche Fluggesellschaften bieten einen speziellen Begleit- und Transportservice für Behinderte. Fragen
Sie Ihren Reiseveranstalter.
Krankheiten, Impfungen
Auch Patienten mit Multipler Sklerose können sich impfen lassen. Dabei ist jedoch eine gute
Risiko-Nutzen Abwägung durch Ihren Arzt unbedingt notwendig. Impfungen mit Totimpfstoffen z.B. gegen Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis und Keuchhusten, aber auch solche gegen
Hepatitis A und Hepatitis B sind meist problemlos. Die Impfung gegen Influenza mit Totimpfstoffen wird sogar seit einigen Jahren explizit für alle MS-Patienten, bei denen Schübe durch
Infektionen ausgelöst werden, von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.
Besondere Vorsicht ist bei Impfungen mit Lebendimpfstoffen geboten, z. B. gegen Masern,
Mumps und Röteln oder gegen Windpocken. Da Infektionen häufig MS-Schübe auslösen, wird
theoretisch nicht ausgeschlossen, dass dies auch durch eine Lebendimpfung geschehen könnte.
Bei MS-Patienten, bei denen die Immunabwehr geschwächt ist, ist eine Impfung mit Lebendimpfstoffen nicht erlaubt. Schutzimpfungen sollten auch auf keinen Fall während eines akuten
Schubes oder einer Kortisonbehandlung durchgeführt werden. Fragen Sie Ihren Arzt nach möglichen Nebenwirkungen oder Besonderheiten im Zusammenhang mit der Multiplen Sklerose.
Vor allem bei Reisen in die Tropen muss man auf einen
ausreichenden Impfschutz achten. Welche Impfungen Sie
benötigen, hängt von dem jeweiligen Land ab, in das Sie
reisen möchten. Gegebenenfalls sollten Sie das bei der
Auswahl Ihres Reiseziels berücksichtigen, möglicherweise
auch ein anderes Reiseziel ins Visier nehmen. Informationen dazu bekommen Sie entweder beim Gesundheitsamt,
beim Paul-Ehrlich-Institut oder bei einem Tropenmedizinischen Institut. Die Adressen finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, die auch viele Informationen zu empfohlenen
Impfungen und eine Malariakarte bietet.
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Ernährung, Infektionsrisiken
Vor allem in südlichen und besonders in tropischen Ländern gilt
der Spruch „peel it, wash it or leave it“. Das heißt, essen Sie nichts,
was Sie weder schälen noch gründlich waschen können. Seien Sie
vorsichtig bei fremden Speisen und probieren Sie erst, was Sie gut
vertragen.
Durchfallerkrankungen können den ganzen Urlaub verderben,
denken Sie also daran, geeignete Medikamente dagegen mitzunehmen (nach Rücksprache mit dem Arzt). Achten Sie auf das
Wasser, das in wenigen Ländern so gut auf Krankheitskeime kontrolliert wird wie in Deutschland. Trinken Sie nur Wasser aus gut
verschlossenen Flaschen und nehmen Sie dies auch zum Zähneputzen. Lassen Sie sich keine Eiswürfel in die Getränke geben!
Mit Medikamenten unterwegs
Die Langzeittherapie muss auch im Urlaub unbedingt fortgesetzt werden. Spritzen, Kanülen,
Medikamente, Tupfer und Desinfektionsmittel sollten MS-Patienten von zu Hause mitnehmen.
Die Medikamente müssen kühl gelagert werden, deshalb sollte die Kühlkette im Zug, Flugzeug,
Hotel usw. sichergestellt werden. Viele Fluggesellschaften bieten inzwischen einen speziellen
Service für diese Medikamente. Für unterwegs gibt es spezielle Kühltaschen, im Hotel tut es
aber auch die Minibar oder ein Kühlschrank.
Während einer Flugreise sollten die Medikamente, Spritzen und Kanülen im
Handgepäck bleiben und auf keinen Fall mit dem Gepäck aufgegeben werden, weil im Gepäckraum des Flugzeugs die Gefahr des Einfrierens besteht.
Das kann die Medikamente unwirksam machen. Auch bei einem Verlust des
Gepäcks würden die wichtigen Präparate mit verloren gehen.
Seit dem 11. September 2001 sind überall strengere Flughafenkontrollen eingeführt worden,
besonders in den USA. Eine Bescheinigung (Therapiepass) über die medizinische Notwendigkeit
der mitgeführten Medikamente (am besten auf Eng­lisch) und eine vom Neurologen abgestempelte Zollerklärung, sollte jederzeit griffbereit zur Verfügung stehen.
Der EXTRACARE®-Service hält mehrsprachige vorbereitete Zollbescheinigungen bereit, die vorgelegt werden können. Diese muss der Arzt nur noch unterschreiben und abstempeln. Damit
dürfen Medikamente, Kanülen und Spritzen auch mit ins Flugzeug. Je nach Flughafen gibt es
doch viele Einzelbestimmungen, deshalb kann es sich lohnen, vorsorglich vorher anzufragen.
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Ärztliche Versorgung am Urlaubsort
Erkundigen Sie sich vor der Reise, ob MS-erfahrene Ärzte vor Ort sind und notieren Sie sich die
Kontaktdaten. Bei Auslandsreisen kann es auch wichtig sein, deutschsprachige Ärzte als Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen zu haben, wenn Sie die Landessprache nicht
beherrschen. Erlaubt es Ihr Gesundheitszustand, können Sie natürlich auch Rundreisen ohne besondere ärztliche Betreuung machen. Ganz auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie eine Reise
buchen, die speziell für Behinderte organisiert wird.
Urlaubsprogramm
Gestalten Sie Ihr Programm nach Ihren Interessen und Ihrer individuellen Belastbarkeit. Denken
Sie daran, dass der Körper, vor allem nach längerer Anreise in Länder mit anderen klimatischen
Bedingungen, eine gewisse Zeit benötigt, sich umzustellen. Planen Sie deshalb in den ersten
Tagen des Urlaubs keine zu anstrengenden Unternehmungen ein. Auch nach Anpassung an das
Klima ist es notwendig, dass Sie Ruhepausen einplanen. Verhalten Sie sich dann genauso wie zu
Hause, wenn Sie körperlich aktiv sind.
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Die wichtigsten Tipps für Auslandsreisen
Einige wichtige Dinge, an Sie denken sollten:
Reiseapotheke
Besorgen Sie sich rechtzeitig alle Medikamente, die sie für den geplanten Reisezeitraum benötigen. MS-Medikamente gehören immer in ausreichender Menge
ins Handgepäck!
Außerdem: Elektrolytgetränke bzw. -tabletten, nach Absprache mit dem Arzt
Schmerzmittel und Tabletten gegen Durchfall und Reisekrankheit
Insektenspray, Pflaster, bei längeren Flug- oder Busreisen Thromboseprophylaxe
mit Kompressionsstrümpfen
Impfungen
Sind alle erforderlichen Impfungen und ggf. eine Malariaprophylaxe gemacht?
Dokumente
Reisepass bzw. Personalausweis, Tickets, ggf. Blutgruppenausweis, Europäischer
Notfallausweis, Behindertenausweis (Kopien von allen Dokumenten getrennt
voneinander aufbewahren)
Mehrsprachige ärztliche Bescheinigung (mit Stempel und Unterschrift) über alle
benötigten Medikamente und Gegenstände, z. B. Spritzen (gibt es als Vordruck u. a.
beim Extracare-Service, Auswärtigen Amt oder ADAC)
Beipackzettel aller Medikamente
Ggf. vorab Genehmigung zur Einfuhr: Die Bestimmungen variieren von Land zu
Land und betreffen vor allem starke Schmerzmittel (Opiate), Beruhigungsmittel
und Psychopharmaka. Informationen erhalten Sie beim Auswärtigen Amt und Zoll.
Hilfsmittel
Kühlelemente oder Kühlweste, Miniventilatoren, Gehstock bzw. Gehhilfe, kleiner
Klappsitz, ggf. Rollator, Essbesteck etc.
Versicherungen
Unbedingt zu empfehlen sind eine Auslands-Krankenversicherung und eine
Reiserücktrittsversicherung. Für den Fall eines Schubes im Urlaub ist vorab mit der
(Auslands-)Krankenversicherung im Detail zu klären, welche Kosten übernommen
werden.
Kleidung
Packen Sie vor allem leichte, luftdurchlässige Kleidungsstücke ein, die Sie bei Bedarf in mehreren Schichten übereinander tragen können.
Bequeme, leichte Schuhe und dünne Regenbekleidung
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Wie verhalte ich mich bei extremer Hitze?
Sicher kennen Sie das aus den Sommermonaten:
Wochenlange Hitze, auch nachts kaum Abkühlung.
Das macht selbst einem gesunden Organismus zu
schaffen. Ganz besonders haben aber MS-Kranke
darunter zu leiden. Über das Uhthoff-Phänomen
haben wir bereits im Kapitel „MS und Sport“ gesprochen. Es ist sehr wichtig, diese temperaturabhängige Verschlechterung der Nervenfunktion von
einem echten MS-Schub zu unterscheiden.
Gerade im Urlaub, wenn Sie in wärmere Länder Reisen, gibt es daher einige Regeln, die Sie
beachten sollten:
• Meiden Sie den Aufenthalt in zu warmer Umgebung, zum Beispiel Sauna, Thermalbäder,
direkter Sonne (lange Sonnenbäder), überhitzte Räume.
• Meiden Sie eine Überhitzung des Körpers durch zu starke körperliche Aktivität. Verlegen
Sie diese lieber in die kühleren Morgen- oder Abendstunden.
• Halten Sie sich bei hohen Außentemperaturen lieber in kühleren Räumen auf.
•Tragen Sie helle Baumwollbekleidung und legen Sie sich eventuell ein kühles, feuchtes
Handtuch in den Nacken.
•Reisen Sie nicht in Länder mit zu großen Temperaturunterschieden.
•Nehmen Sie bei fiebrigen Infekten rechtzeitig fiebersenkende Medikamente ein (nach
Rücksprache mit dem Arzt).
• Trinken Sie ausreichend.
Wir wünschen Ihnen eine abwechslungsreiche und erfüllte Freizeit!
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Weiterführende Literatur und Websites
Freizeit und Reisen
www.natko.de
Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V.
Angebot rund um das Thema „Barrierefreies Reisen“.
www.deutschland-tourismus.de
Gibt Tipps für barrierefreies Reisen in Deutschland.
www.reisen-ohne-barrieren.eu
Sie finden hier barrierefreie Reiseziele nicht nur in Deut­schland, sondern auch in
vielen interessanten Urlaubsländern in Europa und in Übersee.
www.barrierefreie-reiseziele.de
Barrierefreie Reiseziele mit Aufteilung nach sehenswerten Regionen innerhalb Deutschlands.
www.deutschland-barrierefrei-erleben.de
Offizielle Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie in Kooperation mit der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V. Angebote rund um das barrierefreie Reisen in Deutschland.
www.behindertenreisen.de
Alles rund um barrierefreie Ausflugs- und Reiseziele, Unterkünfte, Reiseveranstalter, etc. in Deutschland und im
Ausland.
www.bsk-ev.org
Interessante Reiseinformationen und -angebote vom Bundesverband
Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.
www.rollstuhl-urlaub.de
Auf diesen Seiten finden Sie rollstuhlgerechte und behindertenfreundliche Urlaubsquartiere.
Handicapped-Reisen Deutschland
Reiseführer für Menschen mit Behinderung. Escales-Verlag
25. Auflage, Ausgabe 2014, ISBN: 978-3981323351.
Anschriften für Impfinformationen
www.rki.de
Robert Koch Institut: Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Empfehlungen der Ständigen Impfkommission.
www.pei.de
Paul-Ehrlich-Institut: Multiple Sklerose und Impfungen. ImpfDialog 2008; 1: 37
Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51–59, 63225 Langen, Telefon 06103 77-0, E-Mail: [email protected]
www.dtg.org
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Deutsche Gesellschaft für
Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) e.V., Info Service,
Postfach 40 04 66, 80704 München, Telefon 089 2180-3830, E-Mail: [email protected]
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www.auswaertiges-amt.de
Auswärtiges Amt: Informationen zu Einreise- und Zollbestimmungen, Klima, Schutzimpfungen, Sicherheit
Sport und Bewegung
Gudrun Warnecke, Diana Warnecke: Bewegungstraining bei Multipler Sklerose
dmv – Deutscher Medizin Verlag; Münster 2009, ISBN 978-3-936525-50-2
Doris Friedrich: Multiple Sklerose und Sport – Immer in Bewegung
Trias Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3830460343
Dr. Norman Schmid: Mein Weg zur Entspannung
maudrich, Wien 2013, ISBN 978-3851759785
MS und Sport
Broschüre des DMSG Bundesverbandes: Praktische Tipps für Fitness und körperliches Wohlbefinden.
Entspannung – Harmonie durch Bewegung
Broschüre des DMSG Bundesverbandes: Feldenkrais, Eutonie und Qigong.
Innere Ruhe finden
Broschüre des DMSG Bundesverbandes: Progressive Muskelentspannung, Klangschalen und Spiritualität.
www.sportprogesundheit.de
Informationen rund um das Thema Gesundheit und Sport.
www.dbs-npc.de
Deutscher Behindertensportverband e. V. Informationen über mögliche Sportarten, Vereine und Verbände.
www.bsnw.de
Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen e. V.
Allgemeine Informationen
www.msundich.de
Extracare-Webseite mit ausführlichen Informationen rund um die Multiple Sklerose, Krankheitsverlauf, Informationen für Angehörige, Freizeit, Sport, Reisen, usw.
www.msif.org
Internationale MS-Gesellschaft bietet unabhängige Information von MS-Experten aus der ganzen Welt.
www.behinderten-guide.de
Informationen rund um das Thema Behinderung.
www.myhandicap.de
Alles rund um das Thema Reisen, Sport und Handicap.
www.einfach-teilhaben.de
Webportal der Bundesregierung rund um das Leben mit Handicap, Recht und Soziales, Versicherungen, Freizeit,
Barrierefreiheit, etc.
www.dmsg.de
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e. V., Küsterstr. 8, 30519 Hannover, Telefon 0511 96834-0
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Weitergehende Informationen
finden Sie im Internet unter:
www.ms-und-ich.de
Falls Sie Fragen haben, steht Ihnen unser
Berater-Team gerne zur Verfügung.
EXTRACARE-Servicehotline:
0 800-987 00 08
(gebührenfrei
Mo. bis Fr. von 8.30 bis 18.30 Uhr)
EXTRACARE-Servicecenter:
[email protected]
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