Eƌ͘Ϯͬ:ƵŶŝϮϬϭϱ Anlenne /ŶƚĞƌŶĂƚŝŽŶĂůĞĞǁĞŐƵŶŐĐŚƌŝƐƚůŝĐŚĞƌ&ƌĂƵĞŶ 'Z> ƐŐŝůƚ͗dƺƌĞŶnjƵƂĨĨŶĞŶĨƺƌŐĞƐĞůůƐĐŚĂĨƚůŝĐŚĞdƌĂŶƐĨŽƌŵĂƚŝŽŶƐƉƌŽnjĞƐƐĞ &ŽƚŽ͗dŝŵŽƚŚLJ;ŝĞƐĞƐŝůĚƐƚĞŚƚƵŶƚĞƌĞŝŶĞƌƌĞĂƚŝǀĞŽŵŵŽŶƐ>ŝnjĞŶnjͿ 2 Inhaltsverzeichnis 3 Editorial 4 Internationale Treffen im Gralzentrum in Mülheim - Willkommens-Kaffeetrinken im Gralzentrum Victoria Ortega - Ein Tag in Duisburg Joyce Minkler 6 Die Gral-Vision von P. van Ginneken von Marguerite van Gilse Marita Estor 7 Eine Proklamation der Macht des Feuers Verfasser unbekannt 7 Heiligsprechungen aktuell: Zwei palästinensische Ordensfrauen, ein Ehepaar und Oscar Romero Marita Estor 9 Vater unser Ferdinand Kerstiens 10 UN - forciert Geschlechtergleichstellung von Peking+20 bis zur Zukunftsagenda Marita Estor 13 Mehr Stolz, ihr Frauen! Hedwig Dohm 13 Herzlichen Dank! Silvana Ferraguti 13 Impressionen zum Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Stuttgart Traude Rebmann 15 Siebzig Jahre danach Barbara Heitfeld 16 20 Berichte aus dem internationalen Gral Gebet für unsere Erde, das wir mit allen Menschen teilen Papst Franziskus 21 Lebende Tradition auf der Grailville – Weide Becky Hill, Pat Hill (übers. Marita Estor) 22 2 WAS • WANN •WO Editorial V or kurzem habe ich unzählige alte Schlüssel im Keller gefunden. Darunter waren Schlüssel für Zimmer- und Haustüren, für Schränke, Kästen und Schreibtische, für Auto und Rollschuhe, für Koffer, Aktentaschen und Tagebücher. Vielleicht hat mich deshalb dieses Foto so unmittelbar angesprochen, dass ich es als Titelfoto für diese ANTENNE vorschlug und Zustimmung fand. Ein Schlüssel – obwohl vom Schloss nur eine Andeutung zu sehen ist – muss passen, wenn die Türe aufgehen soll. Schlüssel können aus Angst und wegen der Sicherheit zusperren; Sie sind ebenso notwendig zum Öffnen und ermöglichen Zugang und Beteiligung. Dieses Schlüsselfoto habe ich als Titelbild mit der Unterschrift „Es gilt: Türen zu öffnen für gesellschaftliche Transformationsprozesse“ für die Berichte von Gitti Henscheid gefunden, die sie über die diesjährige Konferenz der Frauenrechts-Kommission in New York für die Heinrich-Boell-Stiftung geschrieben hat. Frauen sind für sie – und für alle, die sich bei der UN und weltweit für die Gleichstellung von Frauen und Männern, von Jungen und Mädchen engagieren – der eigentliche Schlüssel zu den dringend notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen. Verändern muss sich gerade heute Vieles, wenn die Diskriminierung von Frauen – Benachteiligungen, Ausschluss, Vergeudung von Talenten und Potentialen, Armut und Gewalt – wirklich überwunden und Geschlechtergerechtigkeit erreicht werden soll. Die kapitalistische Wirtschafts(un)ordnung und die Vorrangstellung der Männer (Patriarchat) sind letztlich verantwortlich für die Diskriminierung der Frauen. Darüber hinaus kann das Foto auch so gedeutet werden, dass der Schlüssel, in einem festen Netzwerk gehalten, zur Öffnung passt: es sind die Frauen, die in Solidarität einander verbunden sind und zielbewusst neue Räume öffnen, neue Wege suchen und finden. Dafür brauchen Frauen Ressourcen und eine starke Motivation, die auch Risiken nicht scheut. Für die Gralfrauen bedeutet dies bereit zu sein, sich aus ihrer persönlichen und gemeinschaftlichen Inspiration heraus immer wieder dem konkreten Leben zu öffnen und zu engagieren. Ihre Inspiration ist selbst ein Schlüssel zu eigenständiger und geistlicher Erfahrung ihres Mensch- und für viele auch ihres Christseins. Gralfrauen sind sich ihrer Verschiedenheit bewusst und feiern gerade deshalb ihre Verbundenheit in einer unerschütterlichen Hoffnung, auch für und mit anderen, Schlüssel zu sein für mehr und gerechte Lebenschancen, für Ermächtigung zu verantwortlichem Handeln sowohl auf weltweiter wie auf lokaler Ebene. International für den Gral verantwortliche Frauen trafen sich im Gralzentrum Mülheim und reflektierten die Zusammenarbeit im Gral selbst wie das Engagement in unterschiedlichen Projekten, vor allem unter dem Aspekt wie Unterschiede der Lebensformen und Veränderungen miteinander gelebt werden und was dafür erforderlich ist. Dieses „Jahr der Entwicklung“, das mit dem G7-Gipfel in Elmau begann und wie eine große „Gipfelwanderung“ bis zum Klimagipfel nach Paris geht, fordert auch Frauen heraus, nicht nur die Politikerinnen sondern auch NGOs und Zivilgesellschaft. Der Kirchentag in Stuttgart unter dem Psalmwort „...damit wir klug werden“ zog tausende Menschen in seinen Bann, um mit Politikern und Fachleuten, vor allem aber miteinander die brennenden Fragen zu diskutieren, sich zum Handeln zu motivieren, auf Gottes Wort zu hören und zu feiern. Die Heiligsprechungen von zwei palästinensischen Ordensfrauen, von einem Ehepaar (erstmals in der Kirchengeschichte!) und von Oscar Romero, dem „Märtyrer der Gerechtigkeit“, sind auch für uns aktuell wegweisend und voll visionärer Kraft. Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen eine anregende und inspirierende Lektüre an erholsamen Sommertagen! Für das Redaktionsteam Marita Estor ϯ Internationales Treffen im Gralzentrum Mülheim Anfang Juni traf sich im Gralzentrum eine kleine internationale Gruppe von Gralfrauen, um die Beiträge aus allen Ländern zum Verständnis von Engagement (Commitment) und Vielfalt der Lebensformen im Gral auszuwerten und die Einheit von Gemeinsamkeiten und Besonderheiten zusammenzufassen. Bevor die eigentliche Arbeit begann trafen sich die Besucherinnen zunächst am Sonntagnachmittag (7. Juni) mit Gralfrauen aus der Umgebung. Einmal unterbrachen sie ihre Arbeit für Gespräche und Besichtigungen in Duisburg. Willkommens-Kaffeetrinken im Gralzentrum Victoria Ortega Zum Auftakt war zu einem „Willkommens-Kaffeetrinken“ ins Gralzentrum eingeladen. Nach und nach trafen die acht Frauen aus aller Welt ein. Sie kamen aus: Uganda, Portugal, Kenia, Tansania, USA, Schweden und Kanada, aus Ingolstadt, Marburg, Duisburg und Mülheim. Das war eine bunte Vielfalt! Die Gralinnen aus ganz unterschiedlichen Orten unserer Erde kamen in ihrer Haut, befasst mit dem Alltag in ihrer ureigenen Umgebung, z. B. Professorinnen an Universitäten, Pfarrerin und Psychologin, Mitarbeiterinnen in sozialen Einrichtungen. Gemeinsam haben sie die Gralgesinnung: Sie setzen sich ein für die Menschen, insbesondere arbeiten sie mit Frauen. Sie sind Christinnen unterschiedlicher Schattierungen, in ihren Gruppen offen und bemüht, frei und unabhängig zu agieren. Zurück nach Mülheim an dem sonnigen Sommersonntagnachmittag: Nach und nach stellten sich die Frauen vor, für uns hiesige wieder einmal ein Blick in die große weite Welt. Es war ein lebendiges Hin- und Herreden und Fragen. Es war interessant und eindrucksvoll und die Zeit verging wie im Fluge. Zum Abschluss ein kleines kurzes Gebetsritual mit Bitten für die vielen aktuellen Brennpunkte: Ubi caritas et amor - Deus ibi est. Vor dem Aufbruch gab es noch einen kleinen frischen Tomaten-Mozzarella-Imbiss. Das war der Start in eine arbeitsreiche Woche in diesem Land und unserer Stadt, unserer Region, die bestimmt bunt und interessant wird. Glück auf! Ein Tag in Duisburg Joyce Minkler Die Arbeitsgruppe „Gesegnet sei der Raum zwischen uns“ traf sich vom 7. bis 14. Juni im Gralzentrum Mülheim. Dazu gehörten: Bibi Helgenson (Schweden). Martha Heidkamp (USA), Regina Bashaasha (Uganda), Lorna Bowman (Canada), Lucy Kimaro (Tansania), Christa Werner (Deutschland), Maria Carlos Ramos (Portugal) und Joyce Minkler (USA). Wir haben hart gearbeitet und die Gastfreundschaft des deutschen Gral genossen, zuerst in Ingolstadt zur Vorbereitung des Treffens und dann während unseres eigentlichen Treffens in Mülheim. Euch allen herzlichen Dank, dass wir 4 uns bei Euch so wohlfühlen konnten und dass Ihr so gut für uns gesorgt habt! Für Dienstag, den 9. Juni, hatte Silvana Ferraguti, die uns während unseres ganzen Aufenthaltes in Mülheim mit wunderbaren Mahlzeiten versorgte, einen Tag für uns organisiert um Duisburg zu erkunden. Zuerst wurden wir von dem Bürgermeister, seiner Assistentin und der Frauenbeauftragten im Rathaus begrüßt. Wir wurden über die unglaublich vielfältige Bevölkerung der Stadt informiert und über die ständigen Bemühungen, die Immigranten Hilfe für sich selbst und ihre Familien angewiesen sind, damit sie sich in diese Kultur integrieren können. Das Zentrum macht Frauen und Kindern Angebote und bietet Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung und Bildung, um ihr Leben in einer neuen Umwelt wieder aufzubauen. Zugleich ist dieses Zentrum aber auch ein Bezugspunkt, wenn sich die Familien in ihrem Umfeld eingerichtet haben. Wieder waren wir beeindruckt von der Kooperation mit anderen Institutionen und Gruppen, die mit derselben Bevölkerung arbeiten, und dem positiven Effekt von Kooperation anstelle von Konkurrenz. willkommen zu heißen und ihnen zu helfen, sich in der neuen Kultur zu integrieren. All die Anstrengungen besonders aufmerksam für die Nöte und Fähigkeiten der Frauen in dieser Stadt zu sein, haben uns inspiriert. Soviel Aufmerksamkeit für Zusammenarbeit und erforderliche Dienste, vermittelten uns das Gefühl, dass Duisburg dem Rest der Welt Einiges über Toleranz und Respekt zu sagen hat. Dann brachen wir auf zum Abendessen und dem Besuch der großen und schönen Duisburger Moschee, wo wir wiederum eine Geschichte von Zusammenarbeit von Einheimischen und neu Zugezogenen hörten, die einen so einladenden Ort für Gottesdienst, interreligiösen Dialog und Gemeinde-Unterstützung geschaffen haben. Die Baugeschichte der Moschee von einem zielgerichteten und langfristigen Dialog der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in diesem Stadtteils war ein weiteres inspirierendes Beispiel dafür, wie Menschen zusammenarbeiten können um Frieden und Schönheit und ein tieferes Verständnis des Heiligen zu schaffen, wenn sie sich bewusst dafür entscheiden. Unser Moschee-Führer ist Mitglied der Gemeinschaft der Kleinen Brüder von Charles de Foucault und selbst ein Zeuge der Tiefe des Engagements für Dialog, der in dieser Moschee geführt wird. Von da aus gingen wir zu der nahe gelegenen Salvator-Kirche um uns die wunderschönen Fenster anzusehen. Wir begannen etwas von der mehr als tausendjährigen Geschichte dieses Ortes zu verstehen. Unser Führer ging sehr aufmerksam und kenntnisreich auf unsere Fragen ein. Dann gingen wir zu einem exzellenten Dinner in einem Restaurant – wo Behinderte mitarbeiten - und anschließend nach Hochfeld um die Initiative kennen zu lernen, in der sich der Gral von Beginn an engagiert. Karoline, seit langer Zeit verantwortlich tätig in diesem Projekt, begrüßte uns und führte uns in die Situation ein. Sie erklärte die Arbeit mit den Frauen aus vielen Ländern, die nach Duisburg kommen und auf Tausend Dank an Silvana, die uns eine so wunderbare Erfahrung mit solch hoffnungsvollen Menschen und Projekten in Duisburg ermöglichte. Alle, denen wir begegneten, kannten Silvana und ihre Arbeit in Duisburg seit Jahren und hatten großen Respekt für sie und ihr Engagement im deutschen Gral. Wir kamen nach Hause inspiriert und hoffnungsvoll, dass die Transformation unserer kleinen Teile der Welt wirklich möglich sein kann! ϱ Die Gral-Vision von P. van Ginneken von Marguerite van Gilse Marita Estor Arbeiten im Archiv ist nötig, aber nicht immer spannend. Manchmal aber wird in einem Wust von Papieren auch ein Goldkorn, eine wirkliche Kostbarkeit entdeckt. So erging es Terry Marshall (US – Gral), die zurzeit zusammen mit Loek Goemans (Gral – Südafrika) die Gral-Archiven von Grailville ordnen, und dabei auch einen besonderen Text entdeckten. Sie stießen nämlich auf einen Text „Father van Ginneken's Vision of The Grail by Marguerite van Gilse“ datiert auf den 8. Oktober 1964. Marguerite van Gilse war eine der ersten fünf Frauen von Nazareth, die den Ursprung des Gral bildeten; von 1924 bis 1949 war sie die Leiterin, die in all den Jahren, bis zu seinem Tod 1946, mit dem Gründer P. van Ginneken sj. zusammen arbeitete. Die erste Überraschung war, dass niemand aus den jüngeren Generationen den Text kannte! Die zweite Überraschung war der Inhalt. Eigentlich enthält er gar nichts Neues und hat an Aktualität nichts verloren. Vielmehr beschreibt Marguerite in klarer Sprache um was es P. van Ginneken bei der Gründung des Gral im Kern ging. Dabei hatte der Gral ja schon mancherlei Gestalt angenommen und dieses Grundanliegen in unterschiedliche Kulturen und Kontexte inkarniert. 1964 existierte der Gral bereits über 40 Jahre und hatte sich in allen Kontinenten ausgebreitet. Im Folgenden sollen einige prägnante Sätze aus dem Text zitiert werden. Der ganze Text – knapp vier Seiten – wird gerade ins Deutsche übersetzt und im Gral veröffentlicht. „Das Zentralthema, das Leitmotiv, das alles was P. van Ginneken sagte oder tat – und was besonders seiner Gründung des Gral zugrunde liegt – ist die Idee des Apostolates. Dies kann nicht genug betont werden. Aber dann ist zu fragen 'Was genau meinte er mit Apostolat?'“ 1921 sagte er deutlich: „Die Kirche hat sich von der Welt zurück gezogen......Die Kirche hat den Kontakt zu den lebendigen Zentren des Lebens und Denkens verloren......Die Kirche scheint sich hinter Wällen verschanzt und einen Zufluchtsort für ihre Gläubigen gebaut zu haben“. „P. van Ginneken wollte diese Mauern nieder reißen, buchstäblich wie im übertragenen Sinn, z.B. sollte der tiefgläubige Kontemplative in der Fabrik sein oder der verheiratete evangelische Missionar im Kontakt mit den Menschen“. „P. van Ginneken stellte sich vor in die Welt hinaus zu gehen, nicht die Welt zu uns zu bringen, nicht die Welt 'hinter die Mauern' zu bringen, in die Welt hinaus zu gehen, nicht eine eigene, besondere katholische Welt für uns zu errichten“. „Tiefgläubige, mitten in der Welt – das ist es, was P. van Ginneken mit dem Gral wollte. Er sagte, wenn ihr 'nur' heilig seid, dann wird alles gut werden“. 6 Eine Proklamation der Macht des Feuers Verfasser unbekannt Diesen Text hat Loek Goemans (Gral Südafrika) zur Verfügung gestellt. Wir proklamieren, dass die Lichter des Kosmos alle Menschen auf den Planeten in großer Einheit verbinden. Wie die feurigen Sterne, die starke Sonne und das nachdenkliche Mondlicht auf uns scheinen, so baden sie jeden Einzelnen, der in dieser wunderbaren Lebenssphäre wohnt, in ihrer starken, erleuchtenden Energie. Wir proklamieren ein unlöschbares Feuer, das jeder Mensch ausstrahlt, ein Licht, das stark, tief und anhaltend ist. Es ist ein wachsames Feuer im Herd der Seele, das Hoffnung und Wahrheit in den vielen Höhen und Tiefen des Lebens bewahrt. Wir proklamieren, dass das Feuer derjenigen, die uns vorangegangen sind, die Erde nie verlassen hat. Wir sind ermutigt durch die Wahrheit, dass ihr heiliges Feuer zum ewigen Licht geworden ist, das uns leitet, ein Feuer, das uns segnend begleitet, ermutigt und stärkt, unser Leben in Fülle zu leben zu unserem eigenen Besten und zum Wohl der ganzen Menschheit. Wir proklamieren, dass das innere Feuer nicht zurück gehalten werden kann. Es sucht den Weg nach außen, durchdringend und überall da eindringend, wo es an Leidenschaft und Vitalität fehlt. Wenn sich das innerste Selbst mit Liebe, Vertrauen und Zuversicht öffnet, dann leuchtet ein belebendes und heilendes Licht in alle Ecken der Welt. Wir proklamieren, dass es ein göttliches Feuer in uns gibt, unermesslich liebend, unvorstellbar fürsorglich, niemals urteilend und sehr leidenschaftlich. Dies Licht wird uns niemals aufgeben. Es wird uns liebend stärken bis in die Ewigkeit. Wir proklamieren, dass dieses Licht in uns schön ist, kostbar und wild. Wir drängen jede alles zu tun, um dieses Feuer zu hüten, für dieses mit Mut und Freundlichkeit zu sorgen. Lasst dieses innere Licht strahlend leuchten, so dass alle von der Macht dieser unermesslichen Wärme und Güte erfahren. Heiligsprechungen - aktuell und visionär Marita Estor H eiligsprechungen sind mehr als „die Erhebung zur Ehre der Altäre“ und dass dieser Mensch von da an verehrt werden darf. Dies ist ganz besonders der Fall, wenn Papst Franziskus Menschen heiligspricht. Dann sind sie aktuell, haben eine Botschaft für die Menschen heute. Sie sind wegweisend zu einem Ziel, für das sein Leben einzusetzen sich lohnt. Erzbischof Oscar Romero, am 24. März 1980 von Militärs und rechtsradikalen Kreisen in El Salvador am Altar ermordet, wurde schon gleich danach von den Menschen in ganz Lateinamerika als Heiliger verehrt. Im Vatikan schleppte sich dagegen das Verfahren hierfür 35 Jahre ϳ lang hin bis es auf Drängen von Papst Franziskus endlich zum Abschluss kam. Mit der Heiligsprechung von zwei palästinensischen Ordensfrauen aus dem 19. Jahrhundert, die bisher kaum bekannt waren, setzte Papst Franziskus wiederum ein Zeichen. Nachdem er zunächst Palästina als Staat anerkannt hatte, kann die Heiligsprechung von Maria Alfonsina Danil Ghattas und Mariam Baouardi dafür stehen, dass das Heilige Land nicht nur ein Land des Konfliktes, der Gewalt und der Zerstörung, sondern dass das Leben dieser heiligen Frauen weit über ihren Tod hinaus den Weg zu Versöhnung und zu einem friedlichen Miteinander weisen könnte. Und wenn jetzt erstmals in der Geschichte der katholischen Kirche ein Ehepaar heiliggesprochen wird, voraussichtlich während der Familien-Synode im Herbst, dann ist dies ein starkes Zeichen für die Mehrzahl der Menschen, die ja zumeist in einer Familie leben: die französischen Eheleute Louis Martin (1823 – 1894) und Zélie Martin geb. Guérin (1831 – 1877). Zélie und Louis Martin sollen nicht nur deshalb heiliggesprochen werden, weil sie die Eltern der hl. Thérèse von Lisieux und vier weiteren Töchtern sind, die ebenfalls Karmelitinnen wurden, sondern wegen ihres eigenen vorbildlichen Lebenswandels, worauf ausdrücklich während ihrer Seligsprechung 2008 hingewiesen wurde. Es ging um ihre Ehe, ihr Zusammenleben, ihren lebendigen Glauben. Papst Franziskus verbreitete einmal über Twitter, was das bedeutet: „Die Ehe ist ein Königsweg, um heilig zu werden.“ Und wie man nun als Ehepaar heilig wird, twitterte der Papst auch: Jeden Tag zu „Opfer und Hingabe“ bereit sein. Dass dies nicht ganz so einfach ist, wie es getwittert klingt, zeigen die Diskussionen um Ehe und Familie, um Gelingen und Scheitern, um Liebe, Sexualität und Verantwortung und um wirkliche Partnerschaft von Mann und Frau, mit denen sich die Familien-Synode demnächst befassen wird und dazu hoffentlich auch auf die Eheleute selbst hört. 8 Heilige Zélie und heiliger Louis bittet für uns! Die palästinensischen Ordensfrauen Maria Alfonsina Danil Ghattas (1843 – 1927) und Mariam Baouardi (1846 – 1927) verkörperten zwei Dimensionen unseres kirchlichen Lebens, sagte Fouad Twal, der lateinische Patriarch von Jerusalem in einem Interview mit KNA. Maria Alfonsina lebte ein überaus aktives pastorales Leben. Mit den Rosenkranzschwestern ist sie heute in allen Pfarreien und in allen Ländern der Region vertreten. Sogar am Golf haben diese Schwestern mehrere Schulen gegründet, die von zwei- bis dreitausend Mädchen besucht werden! Mariam Baouardi lebte ein kontemplatives Leben und gründete den Karmel in Bethlehem. Auch die anderen Karmel-Klöster – Haifa, Nazareth und Jerusalem - sind von ihr inspiriert. Die Heiligsprechung dieser beiden Palästinenserinnen hat eine politische Dimension: die Reaktion der palästinensischen Regierung war überaus positiv. Nicht nur 1500 Christen aus dem Heiligen Land nahmen an den Feierlichkeiten in Rom teil. Auch Präsident Abbas selbst und der muslimische Bürgermeister von Nazareth sowie der Stadtrat reisten dafür nach Rom. Dies alles sei eine „gute Gelegenheit für einen Dialog des Lebens, des Alltags und der Freundschaft“, sagte Patriarch Twal in dem KNA-Interview. Am Rande des lateinamerikanischen Bischofsrates im Mai 2007 vertraute Kardinal Jorge Mario Bergolio dem Generalvikar Jesus Delgado aus El Salvador einen geheimen Wunsch an. „Wenn ich einmal Papst wäre, würde ich Oscar Romero sofort heiligsprechen“. Nach dem Gespräch betete Delgado, der sich seit der Ermordung von Romero um dessen Heiligsprechung bemühte: „Mein Gott, warum machst du diesen Mann nicht zum Papst?“ Dies Gebet wurde erhört. Nur zwei Jahre nach seiner Wahl sprach Papst Franziskus Oskar Romero in seiner Heimatstadt selig. Schon einige Jahre zuvor hatten die Vereinten Nationen den Todestag dieses muti- teinamerika verbreitet. Er war sich bewusst, dass er sich damit selbst in Gefahr brachte. Aber die Solidarität mit den Armen und das Eintreten für ihre Rechte und ihre Würde, waren für ihn sein bedingungsloser Weg der Nachfolge Jesu, auf dem er zum Märtyrer der Gerechtigkeit wurde. Jetzt hat Papst Franziskus angekündigt, er wolle auch die Heiligsprechung von Dom Helder Camara, der „Rote Bischof von Recife“, und von seinem Freund Rutilio Grande Garca prüfen lassen. José María Tojeira SJ, Studentenseelsorger an der zentralamerikanischen Universität von El Salvador, würdigt Oscar Romero mit folgenden Worten: „Tiefe Mitmenschlichkeit mit den Leidenden, gleichgültig wodurch das Leiden entstanden war, macht ihn zu einem Heiligen für Humanität. Er wurde berühmt, weil er die Armen schützte, weil er zur Stimme jener wurde, die keine Stimme zur Verteidigung ihrer Rechte besitzen. Diese tiefempfundene Solidarität und von Herzen kommende Zärtlichkeit, die zugleich durch und durch menschlich und durch und durch christlich ist, gab ihm die Kraft und die Courage, ein Prophet der Gerechtigkeit zu werden.“ gen Mannes zum „Internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer“ erklärt. Und in einem Ökumenischen Aufruf zum 1. Mai 2011 „Gedenkt der Heiligsprechung des Märtyrers San Romero durch die Armen dieser Erde“, der in vielen Ländern von vielen ganz unterschiedlichen christlichen Gruppen und Menschen unterschrieben wurde, denn „dieses Gedenken soll uns Ermutigung auf dem Weg des Evangeliums sein und zugleich als Umkehrruf in den Kirchen der Reichen gehört werden.“ (Auch unterschrieben von Erika Haugg, Silvana Ferraguti und Marita Estor.) Dabei war Oskar Romero vor allem deshalb zum Erzbischof von El Salvador ernannt worden, weil man im Vatikan von ihm erwartete, dass er gut mit der damaligen Regierung auskäme. Als aber kurz darauf sein Freund, der Jesuitenpater Rutilio Grande Garca am 12.3.1977 erschossen wurde, weil er sich für die armen Bauern und deren Rechte einsetzte, sah Romero die Welt mit anderen Augen und wurde zum schärfsten Kritiker der Regierung. Seine Predigten wurden in ganz La- Vater unser Vater unser, Ursprung allen Lebens, der du dich wie eine Mutter um deine Kinder sorgst; Vater unser im Himmel, also uns allen nahe, besonders in Jesus von Nazareth; Geheiligt werde dein Name in der Würde aller Menschen, vor allen der Entwürdigten; Dein Reich komme, dein Reich der Gerechtigkeit und des Friedens; ϵ Dein Wille geschehe, denn dein Wille ist das Leben in Fülle für alle Menschen; Wie im Himmel so auch auf Erden, also hier und heute; Unser tägliches Brot gib uns heute, hilf, das vorhandene Brot so zu verteilen, dass alle leben können; Vergib uns unsere Schuld, die wir gegen uns selbst, gegen andere und damit auch dir gegenüber auf uns geladen haben; Wie auch wir denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind; hilf auch, die Verschuldung von Menschen und Völkern zu überwinden; Und führe uns nicht in Versuchung, nur uns selbst für gerecht und gut zu halten, auf Kosten anderer zu leben oder am Schicksal der anderen gelangweilt vorbeizugehen; Sondern erlöse uns von dem Bösen, von der Verstrickung in Geld und Gewalt und Ungerechtigkeit unserer Welt; Denn dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkeit, lass uns etwas davon schon heute erfahren; Amen, denn so glauben und erhoffen wir es für alle, die Lebenden und die für uns Verstorbenen, vor allem für die Opfer. Amen! ŝĞƐĞƌ dĞdžƚ ŝƐƚ ĚŝĞ <ƵƌnjĨĂƐƐƵŶŐ ĞŝŶĞƌ WƌĞĚŝŐƚ͕ ĚŝĞ &ĞƌĚŝŶĂŶĚ <ĞƌƐƚŝĞŶƐ ;DĂƌůͿ ďĞŝŵ WŽůŝƚŝƐĐŚĞŶ EĂĐŚƚŐĞďĞƚ ǀŽŶ ƉĂdžĐŚƌŝƐƚŝĂŵϮϳ͘ϵ͘ϮϬϭϰŝŶĚĞƌůĞŵĞŶƐŬŝƌĐŚĞĂŶůćƐƐůŝĐŚĚĞƐŽŵũƵďŝůćƵŵƐŝŶDƺŶƐƚĞƌͬtĞƐƚĨ͘ŐĞŚĂůƚĞŶŚĂƚ͘ ŝĞWƌĞĚŝŐƚƐĞůďƐƚŬĂŶŶŝĐŚĂƵĨtƵŶƐĐŚĂůƐ<ŽƉŝĞŽĚĞƌͲDĂŝůƐĐŚŝĐŬĞŶ͘;D͘ƐƚŽƌͿ UN – forciert Geschlechtergleichstellung von Peking20+ bis zur Zukunftsagenda Marita Estor D ie UN-Frauenrechtskommission hat in ihrer 59. Sitzung (März 2015) den Aktionsplan von Peking bestätigt und zugleich seine Umsetzung gestärkt und dynamisiert. Die angestrebten Ziele – Gleichstellung der Geschlechter, 10 Entwicklung und Frieden – sollen unter den heute gegebenen Bedingungen und Erfordernissen einer globalisierten Welt für und mit den Frauen erreicht werden. Die Direktorin von UN-Women Phumzile Mlambo-Ngenka hat deshalb zu einer Kampagne aufgerufen. Sie sagte in New York zu allen Frauen und allen Verantwortlichen: „Unser Ziel ist einfach: erneuter Einsatz, verstärktes Handeln und zusätzliche Ressourcen zur Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter, der Stärkung von Frauen und der Menschenrechte. Unser Aufruf lautet: 'Wer Frauen stärkt, stärkt die Welt!' Mach mit!“ Ein Jahr lang soll auf allen Ebenen, in allen Bereichen hierfür mobilisiert werden, „denn wir können und müssen diese Vision Wirklichkeit werden lassen.“ In Deutschland werden dies das Deutsche Komitee UN-Women (Bonn) und der Deutsche Frauenrat mit den darin zusammenarbeitenden Frauenverbänden in vielfältiger Weise tun. Seit der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 hat sich die Welt enorm verändert, was Frauen teils neue Möglichkeiten teils aber auch neue Gefährdungen brachte. Der Einsturz der Textilfabrik in Bangladesh mit über 1100 Toten, überwiegend Frauen, ist nur ein Beispiel dafür. Armut, Hunger, Bildungsmangel, Gesundheitsgefahren, Flucht und Migration tragen überwiegend ein weibliches Gesicht. Oft sind dies Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik, bei der es um mehr Markt, weniger Staat und mehr Eigenverantwortung geht. Von den rasch aufeinanderfolgenden Boom Phasen und Krisen haben die Reichen – Menschen und Länder – profitiert, die Lasten wurden den Armen aufgebürdet, sie wurden ärmer. Papst Franziskus hat es auf den Punkt gebracht: „Diese Wirtschaft tötet“. Selbst in den Wirtschaftswissenschaften melden sich aber mehr und mehr kritische Stimmen. Es werden alternative Denk- und Handlungsmodelle entwickelt. Und langsam ändert sich auch das Verhalten von Menschen im Umgang mit der Natur und der Umwelt, im Konsum und im Handel. Dies ist auch dringend und lebensnotwendig, wenn Ungerechtigkeit und Schäden von den 7,3 Mrd. heute lebenden Menschen abgewendet werden sollen, vor allem aber auch im Hinblick auf Lebenschancen der künftigen Generationen. Was für den Aktionsplan von Peking gilt, trifft auch für die im Jahr 2000 vereinbarten Millenniums-Entwicklungsziele zu, die bis zum Jahr 2015 erreicht werden sollten. Aber auch hier wurde einiges erreicht, was jedoch keineswegs ausreicht. Die Zahl der Hungernden und in absoluter Armut Lebenden ging zwar zurück, aber immer noch sind 800 Millionen Menschen von Hunger und Armut betroffen. Deshalb sollten nun die politischen Energien gebündelt werden. Staaten sollen in Partnerschaft politische Ziele und Strategien vereinbaren und dafür auch die finanziellen Ressourcen verbindlich zusagen. Langsam setzt sich die Einsicht durch, dass es so nicht weiter gehen kann, wenn das Überleben der Menschheit und gerechte Lebenschancen aller Menschen, der Männer und der Frauen, der Kinder und der alten Menschen gesichert werden sollen. Der G-7-Gipfel in Elmau war der Auftakt zu einer Reihe von Gipfeln, zu einer Gipfelwanderung wie die süddeutsche Zeitung schrieb. Bundeskanzlerin Merkel war nicht nur Gastgeberin, sondern war auch für die Agenda verantwortlich. Als Frauenministerin hat sie gelernt, dass Frauen auch Macht brauchen, wenn sie das Leben der Menschen mitgestalten wollen. So stand denn ganz im Sinn der UN die Beteiligung der Frauen in Führungspositionen auf der Tagesordnung – was allerdings von den Medien kaum beachtet wurde. Dass aber die sog. Decarbonisierung – der Verzicht auf Kohle, Erdöl und Gas – beschlossen wurde, ist ein Hoffnungszeichen für Erreichung der Klimaziele, aber auch eine gewaltige Herausforderung vor allem für die Wirtschaft. - Mitte Juli findet in Addis Abeba eine weitere Gipfelkonferenz zur Entwicklungsfinanzierung statt, auf der nachhaltige Finanzierungskonzepte erarbeitet werden sollen, wofür ein Höchstmaß an Solidarität erforderlich ist. Vom 25. 27. September findet dann in New York die UN-Vollversammlung als Gipfelkonferenz aller Regierungschefs statt. Es geht um einen Fahrplan hin zu einer weltweit nachhaltigen Entwicklung und die Grundϭϭ lagen für eine neue Partnerschaft zwischen allen Staaten, eine Art „Weltzukunftsvertrag“ (die sog. Post-2015 Agenda). Dieser soll soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele vereinen. Vom 30. November bis zum 12. Dezember 2015 findet in Paris dann der Weltklimagipfel statt. Dessen Ziel ist ein umfassendes und verbindliches Klimaabkommen, das langfristige und nachprüfbare Beiträge aller Staaten zum Erreichen des 2° C–Ziels festschreibt. Die Frauenrechtskommission war sich bewusst, dass es großer Anstrengung bedarf, um den Frauenrechten, insbesondere den Rechten auf Bildung und Arbeit, Gesundheit und Sicherheit Geltung zu verschaffen. Diese Kommission und UN-Women, die Frauenabteilung der UN, werden sich in die Vorbereitungsprozesse für diese Gipfelkonferenzen einschalten und in diesen Konferenzen selbst ihre Stimme erheben, um die Belange der Frauen und Mädchen einzubringen. Sie erwarten, dass dies ebenso auf allen politischen Ebenen erfolgt. Frauen sind als politisch Verantwortliche, in der Zivilgesellschaft und in den Nichtregierungsorganisationen gefragt, ihre Stimme zu erheben, sich zu engagieren. Stimmen von Gralfrauen und -mädchen, die an der Frauenrechtskommission59 teilgenommen haben: Khensani Nkabongo (Mosambik): „Die FRK59 war die erste große Konferenz, an der ich teilnahm. Es war für mich eine besondere Möglichkeit mitzuteilen, wie die Situation der Mädchen in meinem Land ist, und zu lernen, was überall in der Welt für Mädchen und Frauen getan wird. Die FRK59 hat mir auch die Möglichkeit gegeben zu erkennen, was ich tun sollte und wie ich beitragen kann, damit Geschlechtergleichstellung bis 2030 erreicht wird.“ Hyacinta Monja (Tansania): „Länder die in die Erwerbsarbeit, Gesundheit und Bildung von Mädchen und Frauen investieren, haben bessere Zukunftsperspektiven!“ Taylor Ladson (USA): „Ich habe gelernt, dass die UN ein sicherer Ort ist, wo von Konflikten gefährdete oder um Frieden bemühte Länder zusammenkommen und ihre Probleme diskutieren können. Ich habe auch gelernt, dass die NGOs dieselben Probleme eher auf Gemeindeebene, aber dennoch in größerem Zusammenhang vertreten. Zusammen überbrücken sie aber die Kluft zwischen den Menschen und politisch Mehr Stolz,Verantwortlichen ihr Frauen! der Länder.“ Patricia Camisao (Brüssel): Wie ist es nur möglich, dass ihr euch nicht aufbäumt gegen die Verachtung, „Ich habe eine Menge über die heutigen Probleme der Welt gelernt. Und ebenfalls habe ich neue Wege kennengelernt, wie der beitragen die euch nochGral immer trifft. kann, die Welt zu verändern. Dafür bin ich sehr dankbar.“ 12 Mehr Stolz, ihr Frauen! Wie ist es nur möglich, dass ihr euch nicht aufbäumt gegen die Verachtung, die euch noch immer trifft. Auch heute noch? Ja, auch heute noch. (Hedwig Dohm, deutsche Publizistin und Frauenrechtlerin, 1831-1919) Wir sagen: Herzlichsten Dank! Seit 2012 unterstützt die Heinz-Horst-Deichmann-Stiftung die Arbeit der „Internationale Initiative Hochfeld“ mit einer großzügigen Spende. Damit wurden und werden die Förderkurse für Grundschulkinder aus dem Stadtteil finanziert. Im Namen des Vorstandes und der Mitarbeitenden Silvana Ferraguti (1. Vorsitzende) Impressionen zum Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Stuttgart Traude Rebmann Überschriften in Tageszeitungen: Der Kirchentag war ein Geschenk für Stuttgart. Das große Fest des Glaubens in Stuttgart. 5 unvergessliche Tage! Kirche ist cool. Man könnte auch viel über Zahlen schreiben: • Am ersten Abend waren wohl 250 000 Gäste in der Stadt. • 10 000 Gäste wurden in Privatquartieren aufgenommen. • 95 000 waren es noch am Sonntagmorgen beim Schlussgottesdienst. • 4000 Posaunenbläser erfreuten mit ihren Klängen. • 5000 ehrenamtliche HelferInnen waren im Einsatz. ϭϯ Ich hatte schon am ersten Abend, als mir beim Gottesdienst ein Text-und Liedheft plus Programm ausgehändigt wurde, die Idee, dass ich alle Papiere sammeln würde über die Tage, um am Ende das Gewicht festzustellen. Täglich kam aber mehr dazu plus ein Kirchentagsmagazin, Faltblätter jeglicher Art, eine Zeitung der Stuttgarter „Anstifter“ mit dem Titel „Protest“. Schon im Vorfeld gab es Sonderprogramme für Veranstaltungen in der Friedenskirche (zum Thema Friedensarbeit und diverse Aktionen) sowie im Haus der Katholischen Studentengemeinde(zum Thema: Palästina-Israel). Erst da kapierte ich, dass im dicken offiziellen Kirchentagsprogramm manches einfach nicht erwähnt wurde – über die Gründe gibt es verschiedene Ansichten und wird sicher auch noch weiter diskutiert und ausgewertet. Schnell habe ich meine Papiersammelidee wieder aufgegeben und da ich am offiziellen Programm fast nicht teilnahm – teilweise auch wegen Überfüllung nicht dabei sein konnte – kann ich eher von persönlichen Eindrücken „außerhalb“ berichten. Die Veranstaltungsorte waren über die ganze Stadt verstreut – in Kirchen, Konzertsälen, in großen bis zu 8000 Menschen fassenden Arenen, auf freien Plätzen, im Rathaus, in Museen, in Vororten von Stuttgart. Abendmahlsgottesdienste fanden am Freitagabend auch in vielen Kirchengemeinden der Umgebung statt. Es war überall eine gelöste Stimmung. Viele waren über die gastfreundlichen Stuttgarter erstaunt und dankbar für den Einsatz der Hilfskräfte, die Verkehr und Sicherheit sowie die Verpflegung gut bewältigt haben; sie haben sich ihrerseits lobend über die Freundlichkeit der Kirchentagsbesucher ausgesprochen. Das Wetter war natürlich auch ein Pluspunkt – und viele hätten sich gewiss kühlere Tage gewünscht – und glühend heiß war es in den Zelten in denen die Info-Stände vom „Markt der Möglichkeiten“ aufgebaut waren und viele Mitarbeiter ausharren mussten. 14 Zwei Veranstaltungen haben Traude Rebmann besonders beeindruckt. Über die erste schickte sie einen Bericht, der im Folgenden zusammengefasst wird: Ein Thementag „Das Schweigen brechen Gerechtigkeit schafft Frieden in Palästina und Israel“. Zu dieser Veranstaltung lud das KAIROS Palästina-Solidaritätsnetz ein, das sich für Solidarität mit den palästinensischen Kirchen und für eine Lösung des Palästina-Israel - Konfliktes einsetzt. Da der Kirchentag aus Angst vor möglicher Kritik an Israel diese Veranstaltung nicht ins Kirchentagsprogramm aufnahm, fand diese im Haus der Katholischen Studentengemeinde statt. Mitveranstalter war u.a. die Nahost-Kommission von PAXChristi. Teilnehmer am Theologischen Forum war Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg). Es ging um Recht und Gerechtigkeit in Israel, um die schleichende Annexion des Westjordanlandes, das apartheidartige System der israelischen Gesellschaft (s. ANTENNE 3/2014, Beitrag von Bischof Tutu: Israelis: Befreit Euch!), um den Krieg im Gaza-Streifen und die Raketen-Angriffe auf israelische Siedlungen. Letztlich aber ging es um die Zukunftsfähigkeit Israels. Die Ansprache von Frère Alois beim Taizé-Fest im Gedenken an Frère Roger hat mich tief beeindruckt und ich habe ihn gebeten, mir den Text zu schicken, was er mit herzlichen Grüßen tat. (T.R.). Dem sind folgende Zitate entnommen: „Für Frère Roger spielte das Vertrauen auf Gott eine große Rolle und – untrennbar damit verbunden – die Solidarität zwischen den Menschen. Wir können das eine nicht ohne das andere leben.“ „Christus ruft die, die ihm nachfolgen, auf, Salz der Erde und Zeichen seines Friedens in der Welt zu sein. Jesus sagt nicht: „Ihr sollt sein…“, sondern ganz einfach: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Dieses Salz ist unter die Menschheit gemischt. Uns alle sendet Christus aus, die gute Nachricht der Liebe und des Friedens Gottes überall hinzubringen. Wie in kaum einem anderen Land leben zwei große christliche Konfessionen in Deutschland sehr nahe beieinander. Wir nennen uns alle „Christen“, wir tragen gemeinsam den Namen Christi. Wir sind in der Taufe, die uns mit Christus vereint, zu Christen geworden. Müssen wir diese gemeinsame Identität nicht noch deutlicher und für alle sichtbar hervorheben, anstatt immer wieder unsere konfessionelle Identität zu betonen! Ich hoffe, die richtigen Worte zu finden, um allen Christen folgende Fragen zu stellen: Müssen wir heute nicht den Mut haben, unter ein Dach zu ziehen, auch wenn noch nicht alle theologischen Formulierungen zwischen den Kirchen zur Gänze aufeinander abgestimmt sind? Wie können wir in dieser Richtung einen Schritt weitergehen? Dies fordert auch dazu heraus, über unsere Beziehungen zwischen den einzelnen Kirchen nachzudenken. Ist es nicht an der Zeit, in der Versöhnung zwischen den getrennten Christen einen Schritt weiterzugehen? Es gibt keine Alternative: Wir können nur gemeinsam Salz der Erde sein, andernfalls würde die Botschaft des Evangeliums ihren Geschmack verlieren. Wo sich Christen versöhnen, können sie dazu beitragen, die Wunden der Menschheitsfamilie zu heilen. Dann entsteht unter denen, die überall auf der Welt Christus lieben, eine große Gemeinschaft, die Freundschaft ist.“ Siebzig Jahre danach. Deutschland im Mai 2015 – keine Naturlyrik Barbara Heitfeld 1DWUOLFK*UQVSULHW +RIIQXQJLQYHUGRUUWJHJODXEWHQbVWHQ =HUVW|UWHV/HEHQ+XPXVIUVSlWHUH*HQHUDWLRQHQ" .HLQELOOLJHU7URVW 5HIOHNWLHUWH.RQVHTXHQ] $XVHLQDQGHUVHW]XQJPLWGHPXQIDVVEDU*UDXVLJHQ 1LFKWVZHJQHKPHQYRQGHP/HLG 1LFKWVZHJQHKPHQYRQGHP6FKUHFNHQ 1LFKWVZHJQHKPHQYRQGHQ9HUEUHFKHQ :DFKVHLQZHQQ9HUKDUPORVXQJGURKW :LGHUVSUHFKHQZHQQYHUK|KQWZLUG 1LFKWZHJVFKDXHQZHQQ)OFKWOLQJHHUWULQNHQ :LHGHUKROXQJYHUKLQGHUQ 8QEHTXHPVHLQ 7HLOHQGDPLW/HEHQP|JOLFKZLUG %HWHQZHLODXFKLQ$XVFKZLW]JHEHWHWZXUGH %HWHQZHLODXFK-HVXVDP.UHX]JHEHWHWKDW 6LHE]LJ-DKUHGDQDFK ϭϱ Berichte aus dem internationalen Gral Australien: Am 2. Mai fand im Gralzentrum Sydney ein Workshop zum Thema „Demokratie. Packen wir's an. Ausnahmsweise.“ Weil es so viel Unzufriedenheit darüber gibt, wie unsere Demokratie funktioniert oder nicht funktioniert, kommt dieser Workshop gerade richtig. Die Planungsgruppe hatte das Tagesprogramm gut vorbereitet und ihre Hoffnung auf rege Beteiligung wurde nicht enttäuscht. Anne Marie George schrieb: „Wir hatten ungefähr 30 Teilnehmende, gute Diskussionen in Kleingruppen am Vormittag über die Fragen, was sie an der australischen De- mokratie ändern würden und was sie selbst für diese Veränderung tun könnten. Nachmittags hatten wir eine engagierte Frageund Antwort-Sitzung mit einem Journalisten, einem Community-Organisator, einem Aktivisten für Gewaltfreiheit und einer Person, die in Bürgerbeteiligungsgremien mitarbeitet – eine demokratische Innovation, bei der einfache Bürger zur Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen eingeladen werden. Es war ein Tag, an dem sich neue Perspektiven öffneten und mehrere Wege abzeichneten, die die Teilnehmenden näher erkunden können“. (Newsletter Grail Australia, S. 5, E-Mail von A.M.G. 29. 5. 15) Brüssel: Unsere Gralgruppe hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Gewalt gegen Frauen befasst. Dadurch haben wir uns auch mit verschiedenen Gruppen vernetzt, deren Engagement in diesem Bereich wir sehr schätzen. Deshalb haben wir ein Fund-Raising-Dinner mit der doppelten Zielsetzung geplant, Bewusstsein für diese Problematik zu stärken und Geld für Arbeit befreundeter Organisationen zu sammeln. 42 Personen nahmen an dem vorzüglichen Dinner teil, erfuhren über die Gewalt gegen Frauen in Brüssel und weltweit und über das Engagement für die Opfer in dieser Szene. 2045 € wurden gespendet! Die Schwestern vom guten Hirten in Brüssel und Payoke in Antwerpen erhielten je die Hälfte dieses Betrages. Beide Organisationen arbeiten mit Prostituierten im Rotlicht -Milieu und unterstützen sie in allen Fragen, auch wenn sie aussteigen wollen. (Patricia Foito e Camisão, Intern. Newletter, Mai 2015) Mexiko: Vor kurzem besuchte Maria Carlos Ramos (IPT) die Gralfrauen in Mexiko und ihre Projekte in verschiedenen Orten. In Los Reyos führt der Gral Workshops zur Prävention von Gewalt durch. Diese Workshops werden in Schulen und mit Jugendlichen veranstaltet. Gleichzeitig werden Workshops mit Frauengruppen über gesunde Ernährung zu möglichst niedrigen Kosten durchgeführt. Die Gralgruppe in Morelos hat ein Projekt, in dem Frauen zur Übernahme von Verantwortung in ihren Gemeinden befähigt werden. Für die Frauen erleben diese Workshops als Beginn neuen Lernens; dabei geht es um den Anbau von Pflanzen in Hausgärten, um Sammeln und Gebrauch von Regenwasser, gesunde Ernährung, 16 Grundkenntnisse des Haareschneidens und ökologische Kochherde. In Torreno trifft sich seit sieben Jahren eine Frauengruppe, um über aktuelle Fragen und Spiritualität zu sprechen und zu reflektieren, miteinander zu beten und sich gegenseitig zu unterstützen. Diese Erfahrungen sind für sie eine Quelle der Hoffnung, diese Gegend ist von der Gewalt des organisierten Verbrechens bedroht. Obwohl die Frauen arbeiten und Kinder haben, sichern sie sich den Samstagvormittag für sich selbst und wollen auch etwas für das Gemeinwesen tun. In Mexiko Stadt hat sich eine Gruppe junger Frauen kürzlich entschieden, sich den Problemen in einem ländlichen Gebiet zu befassen. Dort hat die Gruppe einige Jahre mit Aktiven gearbeitet, wird nun aber von kriminellen Gruppen bedroht. Gleichzeitig kämpfen dort politische Gruppen im Kontext bevorstehender Wahlen um die Macht. Die Gruppe wird dort weiter mit den Frauen arbeiten, die sehr am Gral interessiert sind und sich treffen und die Situation analysieren. Die Gruppe will aus den bisherigen Erfahrungen lernen und will auch neue Aufbrüche wagen: So planen sie in der riesigen Hauptstadt mit einem Ort zu beginnen, wo über Konsum, gesundes Essen, Umweltfragen und Nachhaltigkeit von organischer Landwirtschaft, insbesondere Mais, diskutiert werden kann. “Sin Maiz No Hay Pais“ (Ohne Mais, kein Land) ist die nationale Kampagne gegen genetisch veränderte Pflanzen, die die Menschen stärken und so als „Konsumentenmacht“ zusammen bringen soll. Am Ende des Besuchs von Maria Carlos trafen sich die Gralfrauen aus allen Gruppen. Azucena berichtete über die Konferenz der UN-Frauenrechtskommission in New York, über die Hauptthemen, und auch über die gemeinsamen Erlebnisse im Gralzentrum in der Bronx, wo sie mit Gralfrauen und Mädchen aus 10 Ländern zusammen war. Die Frage der jungen Frauen und die zukünftige Arbeit des Gral mit diesen in Mexiko, standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Auch in Zukunft will sich der mexikanische Gral an der jährlichen UN-Frauenkonferenz beteiligen. Viele großartige Dinge geschehen in Mexiko! (Maria Carlos, Rosaurora und Maria McDermit – Intern. Newsletter, Mai 2015) Südafrika: Antony Sungisayi hat im Gralzentrum Kleinmond die Ausbildung „Training für Transformation“ (TfT) absolviert und diese Methode nun in einem Projekt in der Westprovinz von Simbabwe erfolgreich angewendet. Dort gab es eine Grundschule, eigentlich nur ein grasbedeckter Behelfsraum, in dem der Unterricht stattfand. Vor allem während der Ferien wurde dieser durch Wind oder auch durch das Vieh öfter zerstört, so dass diese Schule fast immer nach den Ferien neu errichtet werden musste. Die Afrika-BuchEntwicklungsorganisation (ABDO) griff dieses Problem auf und organisierte die umliegenden fünf Dörfer. Antony führte Ende 2013 bis Anfang 2014 mehrere TfT- Workshops, in denen von den Menschen dort ein Arbeitsplan entwickelt wurde. Die Eltern begannen dann Backsteine zu formen, anderes Baumaterial herbei zu schaffen und sorgten sogar für Mahlzeiten für die Bauleute. Antony schreibt: „Es war eine Freude zu sehen, wie die Menschen sich engagierten und ihren Arbeitsplan umsetzten.“ Durch ABDO's Mobilisierung und Motivierung wurde die Gemeinde gedrängt bei der Nationalarmee von Simbabwe die Entsendung von Baufachkräften anzufragen, damit sie die lokalen Bauleute unterstützten. Dem Motto: „Macht aus Gewehren Wasserwaagen und Schaufeln!“ folgte ein Team von 8 Soldaten! Grailville Febr. 2015 Tansania: 2013 trafen sich Vertreterinnen der ostafrikanischen Region in Uganda und erstellten einen Plan, dessen Umsetzung wir nun bei unserem Treffen im tansanischen Gralzentrum auswerteten und die Zukunft des Gral in der afrikanischen Region beraten wollten. Wir – das sind: Abida (Internationale Ratsfrau aus Mosambik), Jossephine (IR Uganda), Sarah (Kenia), Margarita (IR Tansania), Winnie (Koordinatorin Uganda) und Priscilla (IR Südafrika). Die Pläne die wir erstellt hatten, betrafen: Austausch, Formation, Finanzen und Fundraising, Kommunikation. Über einige Erfolge wurde berichtet, aber wir hatten es auch mit einigen Herausforderungen zu tun. Erfolge gab es bei Kommunikation zwischen den Ländern via EMail, Facebook und Skype. Auch gab es einige Reisen zwischen den Ländern, wenn auch nur wenige. Einige Länder taten ihre Beiträge zusammen, obwohl es nicht zu ϭϳ einem formellen Fundraising für die afrikanische Region kam. Wenig ist geschehen in Bezug auf Austausch über Formationskonzepte innerhalb der fünf Länder. Herausforderungen schlossen Entfernungen innerhalb der Länder ein und die Leute waren einfach zu beschäftigt um weitere Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Austausch mit Imelda Gaurwa Imelda war eingeladen, uns über die Gralgeschichte in Ostafrika mitzuteilen und wie es begann. Sie schilderte die bereichernde Geschichte des Gral in Kenia, Uganda und Tansania. Die Arbeit gründete auf der Sendung des Gründers, dem es um die Transformation der Welt durch die Gralfrauen ging. Sie betonte das Gral – Motto „Transformation der Welt und Engagement in apostolischer Arbeit in verschiedener Weise. Sie betonte die Notwendigkeit für eine intensive Vorbereitung der Ausbilderinnen und dass die hierfür Verantwortlichen wissen sollten, was sie tun müssten und dann auch dieses Schritt für Schritt tun. Wenn dies nicht so erfolgt, besteht die Gefahr, dass der Gral zu einem „sozialen Klub“ wird. „Wir sollten die Grailvision nicht dadurch verwässern, dass wir ausklammern wofür wir stehen.“ Die Ergebnisse unseres diesjährigen Treffens folgen hier kurz zusammengefasst: Verpflichtungen auf der sub-regionalen Ebene: Austauschprogramme Ostafrika (Kenia, Uganda, Tansania) Thema: Ökumene Warum: Es gibt ein Bedürfnis, zu lernen und zu verstehen, was es bedeutet ökumenisch zu sein. Wo: in Kenia Wann: April/August 2016 Wer: Gralmitglieder Südafrika und Mosambik - Treffen beider Länder, unterstützt von einer Ressource-Person, in zwei Jahren. - Austausch der Jahresberichte und Mitteillungen zwischen beiden Ländern. Verpflichtungen auf Regionalebene Afrika - Eine Abstimmung über die jährliche Beitragshöhe zum Internationalen Fond (500 € je Land) - Alle fünf Mitgliedsländer stimmen darin überein, dass Formation Vorrang hat. Sie bereiten die Teilnehmerinnen und Ausbilderinnen für ein Formationsprogramm in 2016 vor. Besuch in Kenia Auf dem Rückweg von Kenia machte ich einen Zwischenhalt in Kenia und besuchte Darajambili/ Kisumu. Am Flughafen begrüßte mich Syprose Oduor, die mich auch während meines Aufenthaltes in Kisumu begleitete. Im Gralhaus war Rose Akinyi meine Gastgeberin. Am 13. April traf ich mich mit der Frauengruppe “Glaube und Aktion”. Mit Hilfe von Rosalia Ogwel hatte diese als eine Unterstützungsgruppe für Frauen begonnen, die mit HIV/AIDS (infiziert oder betroffen) leben. Während dieses Treffens ging es in einer Untergruppe um “Tisch-Bankaktivitäten”, ein interessantes Konzept um Bankgeschäfte zu erledigen. Die Frauen sagten, dass diese Treffen und der Austausch untereinander ihnen Bildung und Wissen vermitteln. Die Gruppe hat auch von der Unterstützung beim Kauf von Milchkühen profitiert; seit Kurzem haben einige durch diese Initiative eine Milchkuh. Jetzt bereiten sie den Erwerb von Milchziegen vor und bearbeiten Felder für den Anbau von Futterpflanzen. Zodwa Mbazo - Intern. Newsletter, Juni 2015 18 Tansania: Am Pfingstsamstag besuchte Christine Ngereza den Gral-Bücherladen in Moshi. Christine ist in Moshi geboren, ist jetzt Mitarbeiterin am National Cultural Museum in Darressalam und arbeitet gleichzeitig an ihrer Doktorarbeit über die „Auswirkungen des globalen Klimawandels auf die Fauna am Kilimanjaro. Diese ist Teil eines deutsch-tansanischen For- schungsprojekts weswegen Christine auch für einen Teil ihrer Forschungsarbeit an der Universität in Marburg war und zwei Monate bei mir wohnte! Sie überbrachte so zu sagen Grüße von Haus zu Haus. Im Herbst wird sie ihre Doktorarbeit in Marburg mit der mündlichen Prüfung abschließen! Marita Estor Christine Ngereza und Conjesta Kimario (Gral Tansania) USA/Nepal: Allison Weiss, die ein Jahr im Gralzentrum Cornwall (USA) mitgearbeitet hat, machte während der Fastenzeit eine Pilgerfahrt nach Nepal. Einen ausführlichen Bericht schrieb sie für den Newsletter von Cornwall „Ob ich Gebetsmühlen am buddhistischen Tempel in Gang setzte, Leichenverbrennungen beim Hindu-Tempel beobachtete, an Dschungel- oder Bergheiligtümern vorbei wanderte oder mit den Menschen in den Dörfern zusammen kam – es war eine ständige Reise in das Unbekannte. Jedoch, obwohl es eine Reise in das Unbekannte war, dennoch war meine eigene Transformation ganz geprägt durch die Fastenzeitgeschichten von der Kreuzigung zur Auferstehung und Neugeburt.“ In ihrem Bericht beschreibt Allison wie die schreckliche Armut sie sofort in den Modus versetzte „Wie kann ich helfen?“ Sie lernte aber dann etwas, was viel schwieriger ist als Notprogramme zu organisieren: „Akzeptiere die Realität wie sie ist. Lass Dein Herz daran zerbrechen. Erst dann konnte ich mein Ego und meine Bedürf- nisse loslassen. Anstatt meinen Verstand auf Problemlösungen und Aktionsmöglichkeiten zu richten, öffnete sich mein Herz und erlaubte den Menschen dort, den Orten und der Realität mich zu verändern. Ich begann diese Reise als eine Studierende des Lebens, mit einem offenen Geist und einem wunden Herzen. Ich folgte dem Rat von Lucy Jones, den sie mir mitgab: Halte Dein Herz offen und der Geist der Transformation wird kommen – und es geschah in einer Weise, die ich mir nie hätte vorstellen können. Kurz nach ihrer Rückkehr erschütterte am 25. April das Erbeben Nepal, insbesondere die Region, die sie kennengelernt hatte. Sie schreibt im Cornwell-Newslettter: „Meine Freundin Seema in Nepal und ihr Team haben sofort in erstaunlicher Weise Hilfen für die ländliche Bevölkerung organisiert. Es ist wirklich eine Antwort auf die Gebete der Menschen dort, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Dort bedeutet ein Wenig viel und Viel bedeutet sehr viel.“ (Newsletter Cornwall: [email protected]) -Dort auch der ganze Bericht und Fotos von Erdbebenfolgen- ϭϵ *HEHWIUXQVHUH(UGHGDVZLUPLWDOOHQ0HQVFKHQWHLOHQN|QQHQ 3DSVW)UDQ]LVNXV/DXGDWR6L-XQL $OOPlFKWLJHU*RWW GHUGXLQGHU:HLWHGHV$OOVJHJHQZlUWLJELVW XQGLPNOHLQVWHQGHLQHU*HVFK|SIH GHUGXDOOHVZDVH[LVWLHUW PLWGHLQHU=lUWOLFKNHLWXPVFKOLHW JLHHXQVGLH.UDIWGHLQHU/LHEHHLQ GDPLWZLUGDV/HEHQXQGGLH6FK|QKHLWKWHQ hEHUIOXWHXQVPLW)ULHGHQ GDPLWZLUDOV%UGHUXQG6FKZHVWHUQOHEHQ XQGQLHPDQGHPVFKDGHQ *RWWGHU$UPHQ KLOIXQV GLH9HUODVVHQHQXQG9HUJHVVHQHQGLHVHU(UGH GLHVRZHUWYROOVLQGLQGHLQHQ$XJHQ ]XUHWWHQ +HLOHXQVHU/HEHQ GDPLWZLU%HVFKW]HUGHU:HOWVLQG XQGQLFKW5lXEHU GDPLWZLU6FK|QKHLWVlHQ XQGQLFKW9HUVHXFKXQJXQG=HUVW|UXQJ 5KUHGLH+HU]HQGHUHUDQ GLHQXU*HZLQQVXFKHQ DXI.RVWHQGHU$UPHQXQGGHU(UGH /HKUHXQV GHQ:HUWYRQDOOHQ'LQJHQ]XHQWGHFNHQ XQGYROO%HZXQGHUXQJ]XEHWUDFKWHQ ]XHUNHQQHQGDVVZLU]XWLHIVWYHUEXQGHQVLQG PLWDOOHQ*HVFK|SIHQ DXIXQVHUHP:HJ]XGHLQHPXQHQGOLFKHQ/LFKW 'DQNHGDVVGXDOOH7DJHEHLXQVELVW (UPXWLJHXQVELWWHLQXQVHUHP.DPSI IU*HUHFKWLJNHLW/LHEHXQG)ULHGHQ 20 Lebende Tradition auf der Grailville-Weide Becky Hill, Pat Hill (übersetzt: Marita Estor) Unsere 50 Kühe sind in diesen Tagen eine fröhliche Menge! Nicht nur weil sie wieder draußen auf der Weide grasen können. 25 Kühe im gebärfähigen Alter sind tragend; das erste Kalb, Tochter von Audrey, wurde im April am Ostermontag geboren. Die Saison des Kalbens beginnt! Die Kühe sind auf Gras-Diät nach einem bestimmten Plan, nach dem die Herde jeden Tag auf einem anderen kleinen Stück der Weidekoppel grast und dann erst nach 45 Tagen wieder dorthin zurückkehrt, so dass dieses Stück in der Zwischenzeit ungestört nachwachsen kann. Diese Methode, auch bekannt als Management-IntensivGrasen (MIG) maximiert die Fähigkeit der Herde, die Weide optimal zu nutzen und doch täglich frisches Futter zu haben. Die Herde besteht aus einer Kreuzung von Flachland Angus- und Dexterkühen. Becky ist zurzeit dabei, ihre Nachkommen in Stammbäumen bei dem amerikanischen Flachland-Register anzumelden. Die ursprünglichen Kühe sind Irische Dexters und die Bullen sind Vollblut-FlachlandAngus, beide Arten werden auf Grasfutter gezüchtet, nicht auf Getreide, weil sie so gesünderes Fleisch produzieren und glücklichere Tiere sind als die Stallgefütterten. In diesem Registrierungsprozess werden die Kühe nach Generationen registriert, bei der jede Kuh einen Herden-Namen, in unserem Fall: O’Bannon Valley Farm -, eine Nummer und einen individuellen Namen braucht. Wir haben viel Spaß gehabt, die erste Generation, so zu sagen den Gründerinnen-Kühe Namen zu geben! Und wir haben uns erlaubt, ihnen die Namen unserer älteren Gralfrauen zu geben! In der ersten Runde der Papierarbeit haben wir für die Registrierung Eleanor, Rachel, Catherine, Debora, Anna, Veronica und Fern vorgeschlagen, um nur einige zu nennen. In der folgenden Generation müssen ihre Töchter mit einem Namen registriert werden, der mit demselben Anfangsbuchstaben wie der ihrer Mutter beginnt. Zum Beispiel: wenn wir die Registriernummer von Eleanor haben, können wir ihre Töchter Elise und Eva registrieren, Rachels Töchter: Ros und Ruth, Catherines Töchter: Ceci und Carol, Annas Töchter: Alice und Audrey und dann das neugeborene Kalb: April. Der ganze Prozess ist zeitaufwändig und mit viel Papierarbeit verbunden, aber auch ein kleiner Beitrag, unsere älteren Gralfrauen zu ehren. Uns hat es nichts desto trotz viel Freude gemacht, an unsere Ahnfrauen in diesem matriarchalen System zu erinnern! Ϯϭ WAS WANN WO Regionalgruppe Mülheim Termine: Adventsfeier: 20.07./17.08./21.09./19.10./17.11.2015 15:30 Uhr - 18:30 Uhr im Gralzentrum Mülheim 04.12.2015 – 15:30 Uhr im Gralzentrum Mülheim Regionalgruppe München – Termine 2015 25.07. 19.09. 21.11. 12.12. Ingolstadt, Anm. Chr. Werner s.u. oder G. Dirauf, Tel.: 0841/3704983. Aichach, Judith Ettner, Wittelsbacher Str. 30, Tel.: 08251/2543 Ingolstadt, Anm. s.o. München, St. Michael, Anm. I. Bsteh, Tel.: 089/433798 . WEITERE HINWEISE Arbeitskreis – Heppenheim 03.07. – 05.07.2015 Info und Anmeldung - Gralzentrum MH UUU Europäisches Graltreffen 2015 „Gesegnet sei der Raum mit, zwischen und um uns“ 01.08. – 07.08.2015 Centro do Graal da Golega Rua do Saldanha, 1 PT 2150 – 162 Portugal Unterkunft und Verpflegung 225,00 EUR/Person Info: Frau Christa Werner [email protected] UUU Herbsttagung - Heppenheim 09.10.-11.10.2015 Info und Anmeldung – Gralzentrum MH /ŶƚĞƌŶĂƚŝŽŶĂůĞ'ƌĂůͲsĞƌƂĨĨĞŶƚůŝĐŚƵŶŐĞŶ Ͳ'ƵŵďŽ;h^Ͳ'ƌĂůͿ ͲEĞǁƐůĞƚƚĞƌ;/ŶƚĞƌŶĂƚŝŽŶĂůĞƐ>ĞŝƚƵŶŐƐƚĞĂŵͿ ͲhĨĞƌʹEĞǁƐ <ŽƉŝĞŶƐŝŶĚƺďĞƌĚĂƐEĂƚŝŽŶĂůĞ^ĞŬƌĞƚĂƌŝĂƚŝŶ DƺůŚĞŝŵĞƌŚćůƚůŝĐŚ͘ 22 IMPRESSUM Herausgeber: GRAL-Akademie e.V. 45478 Mülheim/Ruhr Tel.: 0208/51647 Fax: 0208/598824 E-mail: [email protected] Homepage: www.grail-germany.de Bürozeiten: Dienstag - Donnerstag: 8.00 - 13.30 Uhr Freitag: 8.00-11.00 Uhr Redaktion: Dr. Marita Estor In der Gemoll 33, 35037 Marburg, Tel./Fax: 06421/33710 E-mail: [email protected], Erika Haugg, Ursula Wiensgol Sekretariat: Gralzentrum Mülheim Kontaktanschrift: Christa Werner Feldkirchener Str. 2 85055 Ingolstadt Tel./Fax: 0841/3799898 Jahresbeitrag: 25,00 EUR GRAL-Akademie e.V., Mülheim KD-Bank e.G., Duisburg IBAN: DE02 35060190 1013448015 BIC: GENODED1DKD Herstellung: Wohlfeld & Wirtz GmbH & Co. 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