DER UTO 2015 6 - SAC-Uto

Schweizer Alpen-Club SAC
Club Alpin Suisse
Club Alpino Svizzero
Club Alpin Svizzer
Mitgliederzeitschrift der Sektion Uto Nr. 6/2015
November/Dezember
UTO DEBATTE
Zur Funktion alpiner
Vereine
Seite 15
UTO SEKTION
SoLa (Sommerlager)Bericht der JO
Seite 18
UTO AKTUELL
Aktuelles aus dem
Vorstand
Seite 6
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AUSRÜSTUNG IST SICHERHEIT
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INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
4
UTO TERMINE
5
UTO AKTUELL
6
–
–
–
–
Aktuelles aus dem Vorstand
GO: Lästige Bremse oder mehr?
Leserbrief
Hüttenwarte berichten
UTO DEBATTE
– Service und Anspruch: Überlegungen zur Funktion der alpinen Vereine
UTO SEKTION
– SoLa (Sommerlager)-Bericht
– Regionalzentrum: Drei Schweizer Meistertitel zum Abschluss
UTO SENIORINNEN UND SENIOREN
– Seniorenreise nach Neuenburg
– Zürich-Bellinzona
– Termine
UTO KULTUR
– Eine perfekt inszenierte Katastrophe
– «Vies Braves – sea swim lanes» entlang der Costa Brava
UTO UMWELT
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– Outdoor-Industrie und Natur: Die Chemie stimmt nicht
IMPRESSUM
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3
EDITORIAL
Liebe Clubkameradinnen und -kameraden
Mein Editorial für die aktuelle Ausgabe unserer Mitgliederzeitschrift DER UTO möchte ich mit der sehr erfreulichen Nachricht
beginnen, dass wir wieder über einen Ressortleiter Hütten (Hüttenchef) verfügen. Der
bisherige Verwalter unserer Täschhütte,
Norbert Thalmann, hat sich bereit erklärt,
dieses sehr wichtige Amt zu übernehmen,
das Ressort Hütten zu leiten und im Vorstand zu vertreten. Seine neue Funktion hat
Norbert bereits übernommen. Mehr zu seiner Person findet Ihr auf den Seiten 6 und
7. Ich möchte es jedoch nicht versäumen,
Norbert ganz offiziell noch im Vorstand willkommen zu heissen und danke ihm im Namen der ganzen Sektion für seine Bereitschaft, dieses Amt zu übernehmen. Wir
freuen uns alle auf die Zusammenarbeit mit
ihm.
Leider kann ich nicht mit ähnlich guten
Nachrichten für das Ressort Finanzen aufwarten; noch konnte kein Nachfolger für den
zurückgetretenen Dario Möckli als Leiter
dieses natürlich ebenfalls sehr bedeutenden Ressorts gefunden werden. Ich hoffe,
dass sich dies bald ändern wird und nutze
die Gelegenheit, auf das entsprechende
«Stelleninserat» in diesem Heft zu verweisen. Wer die nötigen Voraussetzungen mitbringt, sich für die Thematik interessiert und
sich nicht zuletzt für unseren Verein engagieren möchte, ist sehr herzlich eingeladen,
mich zu kontaktieren. Dank Ursi Eisler, unserer fleissigen und sehr engagierten Vereinssekretärin, ist die Abwicklung des Tagesgeschäfts im Ressort Finanzen
glücklicherweise in guten Händen und damit gewährleistet. Wir werden das auch in
Zukunft so handhaben, nämlich dass das
Tagesgeschäft rund um die Buchhaltung
von Ursi erledigt wird, sodass der Ressortleiter Finanzen ganz bedeutend entlastet
werden kann. Die Arbeitsbelastung wird
dadurch für diesen überblickbar und kann
auch im Nebenamt gut bewältigt werden.
Wie Ihr alle wisst, sind uns durch das Legat
4
der verstorbenen Frau Gertrude Vogel-Meier bedeutende finanzielle Mittel zugeflossen
und wir verfügen zurzeit über ein stattliches
Barvermögen. Unsere Statuten schreiben
diesbezüglich das folgende vor: «Kurzfristig
nicht benötigte Mittel werden angelegt. Die
Finanzkommission schlägt die Anlagestrategie vor und achtet dabei auf Sicherheit,
Ertrag und Nachhaltigkeit der Anlage.»
Durch die aktuelle Vakanz des RL Finanzen
ist die eigentliche Finanzkommission zwar
etwas eingeschränkt, es ist uns aber dennoch gelungen, ein relativ grosses Team
zusammenzustellen, das sich der Frage
nach dem zu wählenden Vorgehen bezüglich Anlage der Finanzmittel angenommen
hat. René Stiefelmeyer, Leiter Ressort Umwelt und Mitglied der Finanzkommission,
hat sich in engagierter Weise um die Sache
gekümmert und wir sind verstärkt worden
durch Markus Rottermann, Nick Holliger,
André Palitzsch und Marco Curti (den viele
von Euch als Schneeschuhtourenleiter
schon bestens kennen), vier SAC Uto-Mitglieder, die aufgrund ihres fachlichen respektive beruflichen Hintergrunds viel von
der Thematik verstehen und deshalb eine
ideale Besetzung dieser «erweiterten» Finanzkommission sind. Ihnen allen sei an
dieser Stelle herzlich für ihr Engagement
gedankt.
Das Gremium hat im September Vertreter
von fünf möglichen Finanzpartnern (Vermögensverwalter/Banken) zu einer Präsentation eingeladen und sich einen Nachmittag
lang deren Vorschläge erläutern lassen. In
einer zweiten Runde wurde eine engere
Auswahl von noch zwei potentiellen Partnern vorgenommen, die beide nochmals
Gelegenheit hatten, ihre Vorschläge eingehender vorzustellen. Auch wenn ich keine
Entscheide vorwegnehmen will, kann ich
heute schon sagen, dass eine allfällige Anlage unserer finanziellen Mittel nicht durch
uns selber vorgenommen wird, sondern
dass wir auf jeden Fall auf die Dienste eines
renommierten Finanzinstituts oder Vermögensverwalters zurückgreifen werden. Es
UTO TERMINE
wird jedoch gegebenenfalls die Aufgabe der
Finanzkommission sein, die Leitplanken für
die von den Profis zu wählende Anlagestrategie vorzugeben. Die drohende und reale
Gefahr von Negativzinsen macht die Aufgabe nicht leichter. Hinzu kommt die Tatsache,
dass wir für den anstehenden Umbau der
Albert-Heim-Hütte und der voraussichtlich
nicht viel später folgenden Modernisierung
der Spannorthütte bedeutende Mittel brauchen, die schon in zwei bis drei Jahren benötigt werden, was bezüglich Anlagehorizont als kurzfristig zu betrachten ist.
Allfällige Erwartungen an schöne Renditen
und einer damit einhergehenden, fast automatischen Vermehrung unseres Vermögens
möchte ich damit klar dämpfen. Es ist eine
bekannte Tatsache, die leider viel zu oft vergessen geht: Renditen auf Finanzanlagen,
die über der aktuellen Inflation liegen, sind
immer mit einem Risiko verbunden. Und
Risiko bedeutet die Chance, Geld zu verdienen, aber genauso auch die Gefahr, Geld
zu verlieren. Ich denke deshalb, dass ich mit
gutem Gewissen sagen darf: Unser Hauptanliegen ist nicht das Erzielen einer Rendite,
sondern in allererster Linie der Werterhalt
unseres Vermögens. Ich bin überzeugt,
dass mit dieser Zielsetzung den Interessen
des Vereins am besten gedient ist.
UTO TERMINE
Uto-Fitness
Datum: Jeden Montag, ausser an Feiertagen und in den Schulferien, jeweils von
18.30 bis ca. 19.45 Uhr.
Ort: Sporthalle Schulhaus Kornbrücke am
Limmatplatz in Zürich.
Programm: Von verschiedenen Trainern
geleitetes Training, um Kraft, Ausdauer und
Beweglichkeit zu fördern.
www.sac-uto.ch/de/touren-und-kurse/fitnesstraining.html
Ich wünsche Euch allen einen schönen
Herbst.
Euer Präsident, Ueli Hintermeister
Helfen Sie den Erdbebenopfern in Nepal.
Helfen Sie uns Helfen:
Helvetas versorgt die Menschen in den Norddistrikten mit Trinkwasser,
Blachen, Decken und Medikamenten. Danke für Ihre Spende.
www.helvetas.ch PC 80-3130-4 oder per SMS NOT 50 an 4747
(Spende: 50.–)
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UTO TERMINE / UTO AKTUELL
Die Uto-Hütten im Herbst/Winter
Täschhütte SAC
Spannorthütte SAC
Die Täschhütte ist seit dem 20. September
2015 geschlossen. Die Saison startet wieder im Frühjahr 2016.
Der Winterraum der Spannorthütte ist während der nicht bewarteten Zeit offen. Geschirr und Holz (Kochmöglichkeit) sind vorhanden. Getränke sind ebenfalls vorhanden
und können gekauft werden. Essen ist selber mitzubringen.
h t tp: // w w w.t a e s c h h u e t te.c h / i n d ex .
php?id=352
Albert-Heim-Hütte SAC
http://www.spannorthuette.ch/index.
php?id=687
Medelserhütte SAC
Die «Medelser» Wintersaison startet am 20.
Februar 2016. Ab dann ist die Hütte mehr
oder weniger durchgehend bis Ende April
bewartet.
http://www.medelserhuette.ch/index.
php?id=474
Voralphütte SAC
Das ruhige Voralptal lädt im Winter bei guten
Schneeverhältnissen zu Ski- und Schneeschuhtouren ein. Weitere Infos zu Anreise
und Zustieg auf der Homepage.
h t t p: // w w w.vo r a l p h u e t te .c h / i n d ex .
php?id=387
Der Winterraum der AHH hat 8 Schlafplätze.
Schlafsäcke müssen mitgebracht werden!
http://www.albertheimhuette.ch/index.
php?id=196
Domhütte SAC
Die Hütte bleibt ab sofort und während der
Wintersaison geschlossen! Es ist lediglich
ein Notraum mit 9 Schlafgelegenheiten offen. Das Übernachten in diesem Notraum
erfordert das Mitbringen des üblichen Biwakmaterials (Kocher, Kochutensilien sowie
Schlafsack etc.). Reservationen sind nicht
möglich.
http://www.domhuette.ch/home.html
Aktuelles aus dem Vorstand
Ressortleiter Hütten
Cadlimohütte SAC
Die Hütte ist im Winter nicht bewartet. Der
Winterraum ist aber jederzeit offen. Der Zustieg zur Hütte erfolgt im Winter von Lukmanierpass aus durch das Cadlimotal.
Übernachtungen unbedingt vorher beim
Hüttenwart Heinz Tschümperlin (Telefon
+41 41 810 10 85) anmelden.
http://w w w.cadlimohuette.ch/index.
php?id=160
6
Norbert Thalmann, seit einigen Jahren bereits engagierter Hüttenverwalter der
Täschhütte, hat sich erfreulicherweise bereit erklärt, den Job des Hüttenchefs zu
übernehmen. Das Amt des Hüttenverwalters behält er trotzdem inne. Er ist vorerst
ad interim im Vorstand tätig und wird sich
dann an der GV 2016 zur Wahl stellen. Norbert ist Betriebswirt sowie eidg. geprüfter
Experte in Rechnungslegung und Controlling und hat breite Erfahrung als Projektleiter. Er ist seit zwölf Jahren Mitglied beim
UTO AKTUELL GO: lästige Bremse oder mehr?
SAC Zermatt und seit vier Jahren beim SAC
Uto. Durch seine Arbeit als Hüttenverwalter
ist Norbert mit den Abläufen in und um die
Hütten herum sehr gut vertraut und bringt
damit in Verbindung mit seinen beruflichen
Kenntnissen beste Voraussetzungen für die
Arbeit mit. Als Hüttenchef ist in erster Linie
für den Verwaltungsteil des Hüttenwesens
zuständig (Organisatorisches, Verwaltung,
Abrechnung, Marketing etc.). Er wird unterstützt durch Dieter Schlatter (Hüttenchef
Bau sowie Hüttenverwalter Voralphütte) und
die Hüttenverwalter der anderen Uto-Hütten.
Nachfolger Medelser-Hütte gefunden
Als Nachfolger von Barbara Fischer und
Michael Ziefle, die unsere Medelserhütte/
Camona da Medel 2524 m als Hüttenwarte
leider verlassen werden, haben wir ein neues Hüttenwarts-Paar gefunden: Petra und
Thomas Meyer. Die beiden bewarten derzeit
noch die Gufferthütte in Tirol. Sie werden
die Medelserhütte ab der Wintersaison 2016
übernehmen und freuen sich über viele UtoMitglieder und natürlich auch viele andere
Besucher, die in der schönen Surselva ihre
Spuren in den Schnee ziehen wollen.
Der Vorstand bedankt sich ganz herzlich bei
Barbara und Michael, die über sechs Jahre
hinweg mit sehr viel Herzblut und guten Ideen die Medelserhütte bewartet haben. Dank
ihres Einsatzes konnten die Übernachtungszahlen enorm gesteigert werden. Für
ihren weiteren Weg ausserhalb einer UtoHütte wünschen wir ihnen viel Freude und
Erfolg!
GO: lästige Bremse – oder mehr?
Text: Manfred Hunziker
Die Geschäftsordnung unserer Sektion
(GO) wurde an der diesjährigen Generalversammlung und auch im Editorial von Ueli
Hintermeister im UTO 4/2015 nicht gerade
mit Lob überhäuft. Als einer der Väter der
getadelten GO – ich war seinerzeit Präsident der GO-Kommission – möchte ich sie
in Schutz nehmen und für sie ein gutes Wort
einlegen.
Die GO entstand 2010/2011, als der Bau der
Täschhütte seinem Ende nahte. Einige mögen sich noch an jene Zeiten erinnern: Der
Vorstand hatte das Bauvorhaben der GV
vorgelegt, diese stimmte ihm zu. Dann wurde gebaut. Aber wie es beim Hüttenbau im
Gebirge geht, Änderungen sind erforderlich,
Mehrkosten entstehen. Nie war ganz klar,
wer die Änderungen bewilligen durfte/
musste und wer für die Kosten verantwortlich war: War es der Architekt, der Ressortleiter Hütten, der Präsident oder der Vorstand, alle oder keiner? Einen solchen
Zustand könnte man als «organisierte Verantwortungslosigkeit» bezeichnen.
Es fehlte an einer klaren, eindeutigen finanziellen Kompetenzordnung. Die GO sollte
hier Abhilfe schaffen. Wir griffen an zwei
Stellen ein: Budget und Projekte.
Budget
Die GO legt die Kompetenzen fest: Der Vorstand stellt für das Geschäftsjahr ein Budget für jedes Ressort auf und die GV genehmigt es. Jede einzelne Budgetposition ist
einem Ressort zugewiesen, und der zuständige Ressortleiter verwaltet seine budgetierten Mittel. Er ist für die Einhaltung seines
Budgets verantwortlich. Für die normale
Geschäftsführung des Vorstandes legt die
GO die Finanzkompetenz der Vorstandsmitglieder nun klar fest.
Projekte
Mehr zu überlegen hatte unsere Kommission im Zusammenhang mit ausserordentlichen Vorhaben: Wo soll die selbstständige
Kompetenz des Vorstandes enden? Und wo
jene der Generalversammlung beginnen?
Eine Frankengrenze (20'000? 50'000?) hielten wir für wenig praktikabel. Stattdessen
einigten wir uns auf den Begriff des Projekts: Ein Projekt ist (1.) einmalig, hat (2.)
7
UTO AKTUELL GO: lästige Bremse oder mehr?
nennenswerte finanzielle Auswirkungen und
ist (3.) ausserhalb des Tagesgeschäfts. Ein
Projekt ist nicht Knall auf Fall aktuell, sondern reift heran, über Monate, manchmal
über Jahre (z.B. ist die Renovation der
Spannorthütte seit mehreren Jahren pendent).
Jedes Projekt muss der GV vorgelegt und
von ihr bewilligt werden. Angestossen wird
ein Projekt vom Vorstand. Er muss die einzusetzenden Finanzmittel beziffern und
nach Jahren gliedern und die Projektorganisation festlegen. Nach unseren Vorstellungen soll eine temporäre Kommission das
Projekt planen und realisieren und dafür
auch die nötige Finanzkompetenz erhalten.
Sie (bzw. ihr Präsident) ist verantwortlich für
die Einhaltung des Budgets.Eine solche
Kommission soll die Arbeit des Vorstandes
erleichtern: Sie wird tätig und entscheidet,
wenn das Geschäft es erfordert, unabhängig vom Monatsrhythmus der Vorstandssitzungen. Nicht zwingend ist, dass der Vorstand mit mindestens einem Mitglied in der
Kommission vertreten ist – es mag aber im
Einzelfall zweckmässig sein.
Die GO-Kommission war und ist der Ansicht, damit eine klare, praktikable Finanzordnung festgelegt zu haben. Mit der «organisierten Verantwortungslosigkeit» sollte
Schluss sein; den Vorstand hofften wir so
zu entlasten. In seinem Leserbrief im letzten
UTO (5/2015) vertritt Ernst Rota die gegenteilige Auffassung – nur schade, dass er
nicht mit konkreten Beispielen aufwartet.
Praktische Erfahrung
Das bisher wohl erfolgreichste Beispiel ist
die Baukommission Dom-Hütte unter ihrem
Präsidenten Dieter Schlatter: Die Baukommission erkannte bald, dass der ursprünglich bewilligte Kredit (2 Mio.) viel zu klein war,
rechnete selbst nach und beantragte der
folgenden GV dann 3.5 Mio. Das Projekt
wurde straff geführt – Ernst Rota war Bauherrenvertreter und überwachte oft selbst
den Fortgang auf der Baustelle, die Kommission prüfte jede der vorgeschlagene n
Projektänderungen. Die Kommission berichtete regelmässig über den Fortgang der
Arbeit, so dass Vorstand wie Sektionsmitglieder immer einigermassen auf dem Laufenden waren. Dank diesem vorbildlichen
Einsatz der Beteiligten wurde der Bau termingerecht und praktisch ohne Kostenüberschreitung vollendet.
Ich wünschte mir, dass das Wohlwollen des
Vorstandes gegenüber der GO anwachsen
würde. Potenzial zeigte sich an der Mai-GV
mehrfach: Mindestens drei Vorhaben wurden genannt, die Projekte im Sinne der GO
wären: die Renovation der Spannorthütte,
die Abwassersanierung Cadlimo und neue
Schlafraumaufteilung Cadlimo. Wieso kommen diese Vorhaben, obschon seit einigen
Jahren bekannt, nicht vom Fleck? Mir
scheint, dass der Vorstand sie nicht aus der
Hand geben will – trotz der grossen Belastung seiner Mitglieder durch das Tagesgeschäft. Wieso eigentlich? Lässt sich unter
den achttausend Sektionsmitgliedern wirklich niemand finden, der sich beispielsweise
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seit 1991
UTO AKTUELL GO: lästige Bremse oder mehr?
in einer (vom Vorstand weitgehend unabhängigen) Kommission für die Spannorthütten-Renovation engagieren möchte? Die
Aufgabenstellung wäre herausfordernd,
nicht alltäglich, gleichwohl in einem überblickbaren Zeitraum zu lösen.
Wasserversorgung Medelserhütte
Soweit erinnerlich, ist das Problem der nicht
optimal verlegten Wasserleitung seit 2013
bekannt. Erkennbar war schon damals,
dass mehr als die blosse Reparatur einer
undichten Stelle eines Schlauches notwendig sein würde. Eine Kommission (z.B. unter
der Leitung des Hüttenverwalters) hätte sich
sogleich um die Angelegenheit kümmern
können, denn schon damals war abzusehen, dass ein umfangreicheres Projekt im
Sinn der GO entstehen werde. Und selbst
wenn die Kommission bei ihrer Planungsarbeit erkannt hätte, dass die Neuverlegung
der Leitung wider Erwarten überflüssig sei,
wäre ihre Planungsvorarbeit nicht für die
Katz gewesen – ganz im Gegenteil: Gut geplant ist halb gebaut!
Die Zeit hätte gereicht, an der GV 2014 ein
Projekt genehmigen zu lassen. Vielleicht
hätte sich herausgestellt, dass die Kosten
zu tief geschätzt waren. In diesem Fall hätte der GV 2015 ein entsprechend ergänzter
Zusatzantrag inkl. Kleinkraftwerk unterbreitet werden können.
Stattdessen war an der GV 2015 zu vernehmen, dass beabsichtigt sei, zusätzlich in
den Hüttenwartsbereich zu investieren.
Aber soweit ich sehe, stehen die beiden
Vorhaben in keinem unmittelbaren Zusammenhang: hier Wasser, dort Hüttenbereich.
Das sind zwei unabhängige Projekte mit
zwei unabhängigen Kommissionen, – kein
Ungetüm, dem alles in der Medelserhütte
auch noch Wünschbare aufgebürdet wird
und das deshalb nicht vom Fleck kommt.
Prüfenswert ist der Vorschlag von Ueli Hintermeister, eine Spätherbst- und eine Frühlings-GV durchzuführen. Damit könnten
Projekte zügiger vorangebracht werden.
Der Makel, dass das Jahresbudget erst im
Mai genehmigt wird, liesse sich ebenfalls
beseitigen.
Aber entgegen Uelis Ansicht kann nicht die
GO für den stockenden Fortgang der erwähnten Projekte verantwortlich gemacht
werden. Meiner Meinung nach gibt es keinen Anlass, die GO zu ändern – es genügt,
sie richtig und vorausschauend zu befolgen.
Dies würde allen Projekten helfen, der Wasserleitung, den Ausbauten der Medelserhütte, der Abwassersanierung Cadlimo, der
familienfreundlicheren Schlafraumaufteilung dortselbst und der überfälligen Renovation der Spannorthütte.
NB: Die GO ist auf der Website der Sektion
im Internet zu finden (www.sac-uto.ch).
Für die Wegbaugenossenschaft Tätschstrasse, die sich auf dem Weg zu
unserer Albert Heimhütte im Urner Land, am Furkapass, Tiefenbach befindet,
suchen wir einen
Kassier (m/w).
Neben der eigentlichen Arbeit als Kassier ist die Teilnahme an einer jährlich stattfindenden Vorstandssitzung und einer Generalversammlung erwünscht. Die Sitzungen finden jeweils in Realp/Erstfeld statt. Auskünfte erteilt gerne Albert Willen
unter 044 341 56 52 oder 079 285 40 53 oder a.willen(ät)bluewin.ch.
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UTO AKTUELL Leserbrief
An dieser Stelle veröffentlicht DER UTO
eine Stellungnahme des Vereins «Pro
Üetliberg» bezüglich der Replik von Erwin Roth (siehe 5/2015) bzw. des Leserbriefs von Hans-Peter Kohli (4/2015).
Nach Ansicht der Redaktion sind die
verschiedenen Meinungen damit ausgeglichen und abschliessend berücksichtigt worden.
Uitikon, Ende August 2015
Sehr geehrter Herr Roth
Für Ihre Zuschrift im Juli danke ich Ihnen,
auch im Namen des Vorstands von «Pro
Üetliberg» bestens.
Ich möchte Ihnen im Folgenden unsere
Grundhaltung, die Sie als militant bezeichnen, zu erklären versuchen und Ihnen darlegen, warum es mit dem Kulm-Wirt nicht
zu einer gegenseitig befriedigenden Verständnislösung kommen konnte und auch
in der Zukunft nicht kommen wird:
Es geht hier nicht um Ansichten über die
Nutzung des Üetliberggipfels, sondern
schlicht und einfach um das Einhalten der
Schutzmassnahmen innerhalb eines BLN
(Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler) Gebietes, insofern um Einhalten der geltenden Gesetze. Das Naturund Heimatschutzgesetz verlangt eine
ungeschmälerte Erhaltung dieser Gebiete.
Ein bestehendes ENHK-Gutachten (Eidg.
Natur- und Heimatschutzkommission) und
mehrere Bundesgerichturteile sprechen
eine deutliche Sprache zur Bewilligungsfähigkeit des Hotels oder gar der illegal errichteten Bauten.
Hiezu ein Zitat aus einem Mail an uns:
«Ich bin einfach jedesmal völlig erstaunt,
was da auf dem Uetli abgeht und kann es
kaum fassen, dass Sie und Ihre Kollegen
derart kämpfen müssen, für ganz normale
Dinge, die doch auch im Gesetzbuch stehen».
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Schon im Zusammenhang mit der illegal
errichteten Verglasung tauchte immer wieder das Wort «Kompromiss» auf. Die Auseinandersetzung auf dem Kulm ist aber
nicht einfach ein Fall zweier Parteien, die
beide etwas wollen. «Zugeständnisse»
nahm und nimmt sich Herr Fry jeweils eben
selber, er baut, wenn es ihm passt, ohne
Baubewilligung, er missachtet Verkehrsbeschränkungen zum Schutz eines Naherholungsgebietes. Z.B. richtete er einen Shuttle-Betrieb ein und transportiert nicht nur
Behinderte und Gepäck, er lässt mit Autos
aller Art hinauf- oder hinunterfahren ohne
Rücksicht auf Vorschriften. Und als Krönung noch die illegale Abholzung am Plateau. Herr Fry agiert immer mit vollendeten
Tatsachen und überrumpelt Behörden und
Bevölkerung. Und weil die Behörden nicht
reagierten, hat sich schliesslich eine Gruppe von Leuten im Verein «Pro Üetliberg»
zusammengefunden, die nicht ihre eigenen
Interessen vertreten, sondern schlicht und
einfach verlangen, dass auch hier der
Rechtsstaat eingehalten werde. Es können
hier also rechtlich gar keine Kompromisse
ausgehandelt werden, denn das Einhalten
von bestehenden Gesetzen ist nicht verhandelbar.
Am Anfang stehen die Baubewilligungen
der Gemeinde Stallikon. Sowohl der Gemeinde als auch Fry und seinen Anwälten
war klar, dass rechtlich ein 4-Stern-Hotel
in einem BLN-Gebiet nur mit vielen Auflagen und Einschränkungen realisierbar sein
kann. Denn eines der wichtigsten Kriterien
ist die Frage der Erreichbarkeit. Ein Hotel
dieser Kategorie bringt immensen Verkehr
für Personen, Unterhalt und Zulieferungen
etc., doch es standen dafür nur Waldstrassen mit Fahrverbot und eine ungeeignete
Bahn zur Verfügung. Ganz allgemein stellt
heute der Autoverkehr am Berg ein fast
nicht mehr zu lösendes Problem dar. Und
zwar wohlverstanden nicht nur auf der
Strecke ab der SZU-Endstation, sondern
von Zürich her über Ringlikon. Er beschäftigt seit einiger Zeit, dank unserer Beharr-
UTO AKTUELL Leserbrief
lichkeit, auch die Kantonspolizei und die
Polizei von Uitikon. Oft werden Private angetroffen, welche ohne Bewilligung hinauf
fahren, doch am meisten stören die unzähligen Fahrten, welche sich die Betriebsleitung des Hotels selber erlaubt, obwohl
darunter eine Reihe von Überfuhren klar
nicht gestattet oder eindeutig nicht nötig
wären. Von Einhaltung der Sperrzeiten
spricht schon gar niemand. Ein krasses
Beispiel war z.B. an einem Samstag, als
das gleiche Privatauto vom Hotel dreimal
hintereinander rasant zur Waldegg hinunter
fuhr, um Privatleute nach oben an einen
Anlass zu transportieren! Auch die Fahrten
von Hotel- und Personalautos allgemein
müssen eindeutig beschränkt werden. Für
Wanderer und Natur spielt es keine Rolle,
ob Hotelautos oder Private Abgase loslassen und an ihnen vorbei fahren.
Grosse Empörung gab es beispielsweise
auch, als auf dem (autofreien!) Kulm zweimal eine Autoausstellung (!) der Fry nahe
stehenden Marke Volvo mit aufdringlicher
Werbung durchgeführt worden war – eine
provokativere Handlung gegenüber Berg,
Natur und Behörden lässt sich kaum denken.
Lärmige Events gehören sicher auch nicht
auf den Berg. Denn damit sind oft diverse
Lastwagenfuhren verbunden, auch zum
grossen Nachteil der Wanderer. Je mehr
oben «läuft», desto mehr werden die Waldstrassen zweckentfremdet, desto grösser
werden Lärm und Unruhe, und die Umweltbelastung wird enorm. Dabei ist auch die
z.T. überflüssige Beleuchtung ein Diskussionspunkt. Wohlbemerkt in einem BLNGebiet, welches sowieso restriktive Vorgaben zu Lärm- und Lichtemissionen
beinhaltet.
Gemeinden und die Polizei betonten schon
mehrmals, dass es ihnen schlicht an Zeit
und Personal fehlt, um dafür zu sorgen,
dass am und auf dem Üetliberg den gesetzlichen Vorgaben Nachachtung verschafft wird. Die Polizei macht den Eindruck von Hilflosigkeit und Unlust,
energisch zu handeln. Einig ist man sich
intern, dass die grössten Probleme am
Berg beim Hotelier liegen. Nur fehlt der
Mut, ihn wirklich in die Schranken zu weisen. Man kann ihm auch nicht trauen:
Kaum war die Verglasung weg, ging es im
alten Stil weiter: Es wurden schon wieder
illegal Baugerüste aufgestellt, was von der
Gemeinde Stallikon sofort gestoppt werden musste. Selbst ein NZZ-Journalist befand ja, «Herr Fry sei mit allen Wassern
gewaschen»!
Zur Quintessenz: Herr Fry wäre sicher nicht
der Einzige gewesen, welcher den Kulm
hätte «retten» können. Es hat ja auch niemand ein 4-Stern-Hotel erwartet. Und darüber, ob ein Betrieb mit den vorgegebenen
Eckwerten über die Runden kommt, muss
man sich vorher Rechenschaft ablegen,
ohne auf eine Spezialbehandlung seitens
der Behörden zu spekulieren.
Wir werden uns weiter dagegen wehren,
dass man dem Kulmwirt illegale Zugeständnisse macht, auch im Rahmen des
neuen Gestaltungsplans, der demnächst
aufgelegt werden wird.
Wir bleiben also dran.
Freundliche Grüsse
Für den Vorstand von «Pro Üetliberg»
Dr. Margrith Gysel, Präsidentin
Wären die Behörden immer von sich aus
tätig geworden oder würden sie heute zum
Rechten sehen, hätten wir von «Pro Üetliberg» keine Existenzberechtigung (mehr).
Es ist traurig, aber wahr: Die drei beteiligten
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UTO AKTUELL Hüttenwarte berichten
Albert-Heim-Hüttenwarte berichten:
Saisonende
Text und Foto: Marco Traxel, Roman
Felber, Robert Lienert
Was für ein Sommer! Konstantes Wetter
wie aus dem Prospekt. Der Sommer 2015
war nach 2003 der zweitwärmste der neueren Geschichte. Mit 39,7 Grad gab es in
Genf eine neue Höchsttemperatur für die
Alpennordseite. Die Schattenseite davon:
es war lange Zeit zu trocken und vielen
Berggängern zu heiss. Dennoch dürfen wir
auf eine tolle Sommersaison mit vielen zufriedenen Gästen zurückblicken. Unsere
Anlässe unter der Woche sind sehr gut gelaufen, besonders das Jassen am Dienstag
war ein Erfolg. Dort dürfen wir inzwischen
auf viele treue und begeisterte Jasserinnen
und Jasser zählen. Beim Freitags-Schmaus
hingegen schwankten die Gästezahlen
noch deutlich. Dennoch wurden aber alle
Anwesenden mit einem 5-Gang-GourmetMenu verwöhnt.
Der nördliche Tiefensattel wurde diesen
August von mehreren Bergführern unter
der Leitung von Iwan Infanger erfolgreich
saniert. Damit ist nun der Übergang zum
Triftgebiet wieder sicherer und besser begehbar. Schon im kommenden Winter steht
damit einem intensiven Gästeaustausch
zwischen den Kantonen Bern und Uri
nichts mehr im Wege.
Nach einen gemütlichen Fest für alle unsere HelferInnen und dem Einwintern der
Hütte befinden wir uns bereits wieder im
Tal. Nun sind wohlverdiente Ferien an der
Reihe und die Planung der Wintersaison
steht an. An dieser Stelle möchten wir vermelden, dass Hüttenwart Marco Traxel sich
auf das nächste Jahr hin einer neuen be-
Passende
Ausrüstung
für bewegende
Erlebnisse
Gut
vorbereitet
in den Winter
ist alles!
Individuelle Beratung ist nur eine unserer Stärken.
Di – Fr, 9 – 12 Uhr, 13.30 – 18.30 Uhr, Sa, 9 – 16 Uhr
Esslingerstr. 20, Mönchaltorf, outdoorland.ch
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UTO AKTUELL Hüttenwarte berichten
ruflichen Herausforderung stellen wird. Die
daraus resultierende grössere Präsenz von
Marco auf dem Talboden freut zudem auch
seine Partnerin und deren Kinder. Nicht
ausgeschlossen sind aber künftige Spezial- und Stellvertretereinsätze, in welchem
Marco seine ganze Erfahrung und Routine
einbringen kann.
@Marco: Die Türen der Albert-Heim-Hütte
sind jederzeit für Dich weit offen. Für die
tolle Zusammenarbeit in den letzten dreieinhalb Jahren möchte ich mich ganz herzlich
bei Dir bedanken! Roman (Anm.: Hüttenwart
Roman Felber wird die Albert-Heim-Hütte
SAC weiterhin betreuen.)
Gegen Ende Oktober haben wir Gelegenheit, in die Planung der Hüttensanierung
einen Einblick zu erhalten. In künftigen Berichten wird dies dann der rote Faden werden und uns weiterhin auf Trab halten. Allen
Heimwehgästen sei darum geraten, im
kommenden Jahr nochmals ein paar Tage
bei uns zu übernachten, um den alten
Stand nochmals zu geniessen und zu erleben. Für den kommenden Winter/Sommer
suchen wir auch noch Verstärkung:
Für Hüttenjob-Einsätze ab 3 Tagen,
mehrere Wochen oder gar eine Saison
dürfen sich Interessierte gerne bei uns
melden!
Freude verschenken ist nun auch möglich.
Zumindest über unsere Webseite. Neu
verfügt diese über ein Gutschein-Modul,
welches für alle «digital natives», «digital
immigrants» sowie auch die «Ups-ichmuss-noch-ein-Geschenk-besorgen-Leute» genau das Richtige ist.
Ebenfalls eine Neuerung ist, dass im kommenden Jahr auch alle unsere Hüttenanlässe im Uto Jahresprogramm sowie in DropTours publiziert werden. (Anm: Hierfür
wurde eine neue Kategorie «Hüttenanlässe
(Ha)» geschaffen, welche allen Uto-Hütten
und deren Anlässen offen steht.) Für die
Silvester-Feier (31.12.15) und das NeujahrsDinner (01.01.16) nehmen wir gerne noch
Reservationen entgegen – wobei wie immer
gilt: Frühbucher haben grössere Chancen!
Nun ist aber genug berichtet und geworben. Wir wünschen allen Leserinnen und
Lesern einen tollen Winter und grüssen
bestens aus den Urner Bergen!
Marco und Roman
Alpen-Gourmets kommen in der Albert-Heim-Hütte auf ihre Kosten
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Spezialist
UTO DEBATTE
Mit dem Beitrag von Jens Badura möchte
die Redaktion DER UTO eine Leserinnen
und Leser-Debatte anregen. Thema: Die
alpinen Vereine befinden sich im «Fadenkreuz» verschiedener, teils divergierender
Interessen – welche Richtung gilt es
einzuschlagen? Weitere Beiträge und
Wortmeldungen sind sehr erwünscht!
(Adressen siehe Impressum S. 38)
Service und Anspruch: Überlegungen
zur Funktion der alpinen Vereine
Text: Jens Badura
Hüttenversorgung mit Maultieren, einst
«Säumerei» genannt – das ist zweifellos
eine reizvolle Vorstellung. Da werden nicht
nur Bilder der «guten alten Zeit» aufgerufen,
es kommen einem auch eingängige Themen
wie Nachhaltigkeit oder Traditionspflege in
den Sinn. Gleichwohl erhalten konkrete Umsetzungsinitiativen wie das kürzlich in der
Sektion Uto vorgeschlagene SäumereiProjekt keineswegs nur positive Resonanz.
Fragen, die diesbezüglich von vereinsinternen Skeptikern formuliert wurden, lauten
etwa: Ist das nicht ein fragwürdiges «niceto-have»-Projekt, bei welchem Aufwand
und Gewinn in der heutigen Zeit in keinem
sinnvollen Verhältnis mehr stehen? Warum
nicht einfach bei der vergleichsweise günstigeren und vor allem viel unkomplizierteren
Heliversorgung für die nicht durch Fahrwege oder Materialseilbahnen erschlossenen
Hütten bleiben? Dürfen Gelder der alpinen
Vereine für solche Aktivitäten überhaupt
eingesetzt werden? Sind diese als Teil einer
unterstellten «volonté génerale» der jeweiligen Sektionen zu begreifen – bzw. als Umsetzung des Vereinszwecks? Dieser besteht
im Falle des SAC statutengemäss darin,
«am Bergsport und an der Bergwelt interessierte Menschen [zu verbinden]» und
dazu «Bergsport als Erlebnis für eine breite
Bevölkerung [zu fördern]», wobei «Aktivitäten (...) sowohl die klassischen Bergsportarten als auch neuere Formen des Freizeitund Leistungsbergsports [umfassen]». Um
mit Blick auf das Folgende nicht missverstanden zu werden: oben genannte Fragen
sind wichtig und bedenkenswert – doch es
wäre schade, wenn es bei derartiger Bedenkenträgerschaft bliebe. Am Beispiel des
Projekts «Säumerei zur Versorgung alpiner
Schutzhütten» böte sich nämlich die Möglichkeit einer wichtigen und viel grundlegenderen Debatte: einer Debatte zur Rolle und
zum Selbstverständnis der alpinen Vereine
hinsichtlich der Entwicklung von Perspektiven zur nachhaltigen Bewirtschaftung des
(hoch)alpinen Raumes. Und damit zur konkreten Einlösung eines Zwecks, den sich
die alpinen Vereine – zumindest im deutschsprachigen Raum – neben der Förderung
des Bergsports auch auf die Fahnen schreiben, konkret den Einsatz «für die nachhaltige Entwicklung und Erhaltung der
Bergwelt (...) sowie für Kultur, die im Zusammenhang mit den Bergen steht.»1
Letztgenannte Zwecksetzungen legen ja
fest, dass der Fokus der Aktivitäten der Vereine nicht allein – direkt oder indirekt – auf
der Ermöglichung und Förderung von Wandern und Bergsteigen, Klettern, Mountainbiken sowie der fortlaufend erweiterten
bergsportlichen Aktivitäten liegen darf. Und
dass es im gelebten Selbstverständnis der
Vereine und derjenigen, die sich in ihnen
vereinigen, nicht nur um Service und Lobbying (z.B. zur Verhinderung von Zugangsbeschränkungen von Bergzonen oder der
Verhinderung von die Wanderumgebung
verschandelnden Erweiterungen von Skigebieten) gehen sollte. Sondern eben auch
darüber hinaus um das Betreiben eines Vorund Nachdenkens hinsichtlich der Entwicklung des alpinen Raums, inklusive der Rolle, die die in den Vereinen organisierten
bergaffinen Mitgliedern aktiv spielen.
Man mag spontan sagen: natürlich geht es
auch um Letzteres– eben deshalb ist es ja
auch Teil der Statuten bzw. Satzungen von
SAC, OeAV und DAV. Aber neben medienwirksamen Projekten – seien sie im Hightech-Segment à la Monte Rosa-Hütte oder
15
UTO DEBATTE
eben im Low-Tech-Sektor via SäumereiRevival – bleibt die in einem weiteren Kontext engagiert betriebene Reflexion innerhalb der Vereine dann doch zunehmend
marginal. Angesichts der wachsenden Attraktivität des Bergsports als trendigem
Breitensport finden sich solche Grundsatzüberlegungen eher selten im Realzusammenhang der neuen Angebot-/Nachfragelogik im alpinsportlichen Marktgeschehen,
zu deren «Keyplayern» eben auch die alpinen Vereine gehören. Dass nunmehr auf
Seiten der Outdoor-Industrie zunehmend
umwelt- oder tierfreundlichere Materialien
gefördert werden, ändert an diesem Befund
wenig – denn zweifellos nimmt das Angebot
für einen «ethisch vertretbaren Konsum»2
im Bergsportsegment zu, die Frage nach
der Entwicklung des alpinen Raums als Ort
des Geschehens bergsportlicher Aktivitäten
inklusive der Rolle des dort platzierten Konsumgeschehens tut es dabei jedoch nicht
in gleichem Masse.
Der Boom des Outdoor-Sektors hat vielmehr auch zu einer Veränderung der Rolle
der alpinen Vereine geführt. Diese werden
mehr und mehr als Serviceeinrichtungen für
Infrastruktur und Ausbildung gesehen und
genutzt – weniger aber im klassischen Sinne als Verbund von Menschen, die sich ehrenamtlich für ein gemeinsames Anliegen
engagieren. Damit jedoch wird die Funktion
der Vereine als Raum für Debatten und Befragungen von Tendenzen im Bergsport
zunehmend nachrangig: wichtig ist, dass
die Hütten einladend, Tourenangebote
reichhaltig und Wege gut markiert sind.
Auch sollte sichergestellt sein, dass im Falle des Falles schnell Hilfe zur Verfügung
steht. Auch ein Projekt wie das der Wiedereinführung der Säumerei kann, wird es nicht
entsprechend kontextualisiert, in diesem
Zusammenhang schlicht als weitere (Ambiente-)Dienstleitung verstanden werden,
verbunden noch mit dem Aspekt der moralischen Entlastung, wie etwa in der folgenden Argumentation: «das Bier, das ich auf
der Hütte trinke, kam auf nachhaltigem Weg
16
in die Höhe. Also konsumiere ich verantwortungsvoll … und leiste so meinen Beitrag
zur Erhaltung der Bergwelt …».
«Entsprechende Kontextualisierung» könnte z.B. heissen, dass hinsichtlich der Hüttenversorgung der Anspruch kritisch befragt wird, ob auch in hochalpinen Zonen
ein taläquivalentes Angebot vorzufinden
sein muss. Und hier wären m.E. die alpinen
Vereine sehr wohl und allen voran gefordert,
die Tendenz zur zunehmenden Dienstleistungsrolle nicht auch noch dadurch zu befördern, dass sie als Protagonisten einer
klischeehaften Alpenidylle-Produktion fungieren. Was aber erfordert, Projekte wie
Säumerei in ein Argumentarium einzubetten, das über praktische Fragen (was kostet
ist, wie lässt es sich realisieren etc.) hinausgeht. Ein Argumentarium also, das eben
den Zweck der Vereine und deren Rolle als
Akteure in der Entwicklung des alpinen
Raums selbst offensiv reflektiert und dabei
über die Professionalisierung des ServiceSektors hinausgeht, um nicht mehr und
mehr zu Regisseuren pittoresker Inszenierungen mit Bergkulisse zu werden.
Das Beispiel Säumerei ist vor diesem Hintergrund gerade deshalb interessant, weil
sich an ihm die Ambivalenz zeigen lässt, die
zumeist mit konkreten Bemühungen in Form
entsprechender Pilotprojekte zur Nachhaltigkeit verbunden ist. Diese Ambivalenzen
lassen sich wohl nicht auflösen, ihnen sollte aber gerade deshalb dadurch begegnet
werden, dass man auf die Widersprüche
hinweist, die der Breitenbergsport in seiner
heutigen, im Spannungsfeld von Sport, Freizeit- und Eventkultur angesiedelten Position
produziert. Einerseits der Wunsch nach Erhaltung einer bestimmten Vorstellung von
«wilder» Natur, andererseits der Anspruch,
infrastrukturell ein auf hohem Niveau ausgerüsteter Abenteuerspielplatz der Erlebnisgesellschaft zu sein, oder auch als Kulisse für unterschiedliche gastronomische
Konsumszenarien zu funktionieren usw.
Die genannten Ambivalenzen zeigen sich ja
UTO DEBATTE
gerade in Gegenden, die ökonomisch häufig strukturschwach und ökologisch sensibel sind – und in denen die ansässige Bevölkerung mangels Alternativen zur
Ambiente-Dienstleistung nicht selten gezwungen ist, die eigenen Lebensformen
und Umweltgestaltungen auf die Kundenhorizonte auszurichten – indem sie Scheinwelten produzieren, in denen sie dann
selbst zu leben gezwungen sind.
die Jugend und die Familien, zu fördern und zu pflegen, die
Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu erhalten,
die Kenntnisse über die Gebirge zu erweitern und zu verbreiten, dadurch die Bindung zur Heimat zu pflegen sowie
Wissenschaft und Forschung über diese Bereiche zu fördern.» Als Mittel zur Zweckerreichung werden in § 3 u.a.
genannt » (...) Förderung des Erhaltens und Betreibens von
Hüttenstandorten und Hütten der Sektionen sowie das Erhalten und Betreiben von eigenen Hütten als Stützpunkte
zur Ausübung des Bergsteigens und der alpinen Sportarten
sowie des Erhaltens von Wegen; (...) Förderung des Errich-
All diese Themen sind nicht neu und werden
schon länger – etwa von den unter dem
Dach der CIPRA versammelten Akteuren
– verhandelt; jüngst hat auch der CIPRAPionier Werner Bätzing in seiner Streitschrift
«Zwischen Wildnis und Freizeitpark»3 entsprechende Szenarien pointiert gegenüberund zur Diskussion gestellt. Umso mehr
wäre der dort erreichte Debattenstand als
Resonanzraum fruchtbar zu machen, wenn
über Projekte wie die Wiedereinführung der
Säumerei nachgedacht wird. Dann nämlich
würde das Thema in Bezug gesetzt zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums im grösseren Zusammenhang,
dann könnten die alpinen Vereine wieder
stärker als Protagonisten der Reflexion dieses Zusammenhangs in Erscheinung treten
und es könnten nicht zuletzt Entwicklungsperspektiven formuliert werden für neue
bzw. alt-neue, aber alternative Möglichkeiten, den(hoch-)alpinen Raum zu bewirtschaften.
tens, Erhaltens und Betreibens künstlicher Kletteranlagen
der Sektionen sowie das Errichten, Erhalten und Betreiben
von eigenen künstlichen Kletteranlagen; (...) Schutz und
Pflege von Natur, Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt der
Alpen und der deutschen Mittelgebirge, insbesondere bei
der Ausübung des Bergsteigens, der alpinen Sportarten
und der Unterhaltung von Hütten und Wegen (...).
2
Vgl. dazu Priddat, Birger : Moralischer Konsum. 13 Lekti-
onen über Käuflichkeit, Stuttgart : Hirzel 1998.
3
Bätzing, Werner: Zwischen Wildnis und Freizeitpark. Eine
Streitschrift zur Zukunft der Alpen, Zürich: Rotpunktverlag
2015.
Jens Badura, Uto-Mitglied und interessiert
an alpinen Belangen am Berg und im Denken, arbeitet als Philosophie-Dozent an der
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und
schreibt regelmässig zu den Kontexten des
Bergsports.
[email protected]
1
Zitiert aus den Statuten des SAC, Art. 2. In der Satzung
des Österreichischen Alpenverein (OeAV) heisst es in § 2:
«Es ist Zweck des Vereines, das Bergsteigen, alpine Sportarten und das Wandern zu fördern und zu pflegen – dies in
Eigenverantwortung seiner Zweigvereinsmitglieder –, die
Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu erhalten,
die Kenntnisse über die Gebirge zu erweitern und zu verbreiten und dadurch auch die Liebe zur Heimat zu pflegen
sowie die Wissenschaft und Forschung in diesem Bereich
zu fördern. Er ist dem alpinen Natur- und Umweltschutz
verpflichtet.» Beim Deutschen Alpenverein (DAV) heisst es
in der Satzung § 2 – Zweck des Vereins: «Zweck des Vereins
ist, das Bergsteigen und alpine Sportarten vor allem in den
Alpen und den deutschen Mittelgebirgen, besonders für
17
UTO SEKTION SoLa-Bericht
Neben Bergsteigen und Alpinklettern gabs auch sehr viel Spass und Fun
Hochtourenwoche der JO im Trient/
Orny Gebiet (12. bis zum 17. Juli 2015)
Text und Bilder: Oliver With
Elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter
von 16 bis 22 Jahren und zwei Jugend und
Sport-Leiter verbrachten eine Woche im
südwestlichsten Zipfel der Schweiz mit
Bergsteigen und Alpinklettern. Als Unterkünfte dienten die beiden Hütten Orny und
Trient, von wo aus leichte und auch schwerere Touren im schönen Granit leicht zu
erreichen sind. Es folgt ein Auszug aus dem
«Tourentagebuch»:
Sonntag 12.7
Am Sonntagmorgen traf sich die ganze
Gruppe am Bahnhof in Zürich: Merlin, Nathalie (direkt aus Neuseeland), Niklas, Anina,
Chantal, Nando, Thomas, Marla und Oli
plus Alice, Sereina und Simon von der Sektion Manegg. Nach gefühlten zehnmal Umsteigen, drei Regionalzügen, einem Bus,
einem alten Sessellift und zwei Stunden
18
Fussmarsch gelangten wir zur Ornyhütte.
Dort gab es eine kurze Pause und dann
machten wir uns mit deutlich leichteren
Rucksäcken auf zum Klettergarten hinter
der Hütte. Nach einer kurzen Wissensauffrischung in Sachen Standbau für die einen
ging es los im wunderschönen (aber auch
scharfen) roten Granit.Ein, zwei Seillängen
in allen Schwierigkeiten warten auf uns.
Nach einem leckeren Abendessen in der
Hütte und zahllosen Runden «Hangman»
machten sich alle auf in Richtung Bett.
Montag 13.7
Am zweiten Tag machte sich eine Gruppe
mit Simon bereit für die Mehrseillängen auf
die Aiguille d'Orny. Die andere Gruppe
konnte mit Oli das Setzen von Keilen und
Cams im Klettergarten von der Ornyhütte
lernen. Klettertechnisch stellten die Routen
keine grossen Probleme dar. Es zeigte sich
aber, dass das Lesen von Topos nicht immer ganz einfach ist. Eine Gruppe seilte
10m unter dem Gipfel ab… Während die
anderen Seilschaften mit der Wegfindung
UTO SEKTION SoLa-Bericht
beschäftigt waren, hielt Simon ausufernde
Vorlesungen über Gipfelkunde, Glaziologie
und Geologie. Aber schlussendlich war die
Gruppe bei der Abseilstelle wieder komplett
und kehrte zur Hütte zurück. Nachdem die
Gruppe von Oli den Teil im Klettergarten
Orny beendete, machten auch sie sich bereit für die Mehrseillängen an der Aiguille
d'Orny. Genau zum Zeitpunkt des Abendessens in der Ornyhütte wurde der Gipfel
erreicht. Und weil die Gruppe nach der Abseilstelle noch etwas mehr Herausforderung wollte, nahm sie nicht den vorgesehenen Abstieg, sondern beging die steilere
und schwierigere Variante mit Abseilen und
kurzen Kletterpassagen. Es kamen alle wieder gesund in der Hütte an und kurz darauf
gab es das nun doppelt so gut schmeckende Abendessen, welches der Hüttenwart
freundlicherweise warmgehalten hatte.
Dienstag 14.7
Die eine Gruppe machte sich auf, um am
Südgrat der Aiguilles d'Arpette einige Kniffs
im sicheren und schnellen Begehen von
mittelschwerem Gelände zu üben: Kurzes
Seil, Mikroseillängen, Absichern, Taktik. Die
andere Gruppe, nun gewöhnt an den Granit, fetzte Mehrseillängen hoch und fand
heraus, dass man auch mit Bergschuhen
auch ganz gut klettern kann. Am Nachmittag stiegen alle zur Trienthütte auf, dazwischen gabs noch eine Lektion Gletschertechnik: Eisschrauben und T-Schlitze.
Mittwoch 15.7
Die Akklimatisierung in der Ornyhütte
machte sich bemerkbar: alle hatten gut geschlafen. Das war auch nötig, denn die Besteigung der Aiguille Purtscheller erordert
alle Sinne. Ein kurzer Spurt vor dem Ein-
Seillänge um Seillänge gehts den Felsen hoch
19
UTO SEKTION SoLa-Bericht
stieg verhinderte, dass man zwei Stunden
hinter einer grösseren Gruppe anstehen
musste. Die Aiguille bietet rassige Klettereien in gutem Granit. Anders hingegen auf
der Rückseite, über die man abseilt. Hier ist
das Gestein recht lose und die Bedeutung
des Wortes «Cailloux» wurde schnell allen
klar. Die zweite Gruppe nahm es ein Spür-
Rast mit atemberaubender Aussicht
chen gemütlicher und bestieg die Tête
Blanche und die Petite Fourche. Doch auch
hier lauerten die alpinen Gefahren: Beim
Abseilen tat sich der Bergschrund auf – und
verschluckte Pascale beinahe.
Donnerstag 16.7
Nachdem wir um 5.30 aufgestanden und
ein «Hüttenzmorgä» genossen hatten, gingen wir um 6.45 in zwei Gruppen los Richtung le Pissoir. Nach einer einstündigen
Gletscherwanderung inklusive Morgenrot
mussten wir ein kleines Schneecouloir und
Ein Lächeln für die Kamera!
20
eine kleine Kletterpassage mit Steigeisen
bewältigen, bis wir zu unserem ersten Gipfel gelangten. Oben angekommen, warteten
wir auf die andere Gruppe, um ihnen im
Aufstieg nicht in die Quere zu kommen.
Über den Gletscher, ein steiles Schneefeld
und felsiges Terrain traversierend, erreichten wir den nächsten Gipfel, die Aiguille du
Pissoir. Da wir sehr gut vorangekommen
waren, beschlossen wir spontan, den als
nächstes geplanten Gipfel Aiguille du Tour
komplett zu überschreiten und nicht wie
geplant nur den Südgipfel zu besteigen.
Nach der Überschreitung des Nordgipfels
genossen wir ein ersehntes Zmittag mit
wunderbarer Aussicht auf das Mont BlancMassiv. Die weniger schnelle Gruppe
machte fast die gleiche Tour, nur eben gemütlicher und ohne die Überschreitung der
Aiguille du Tour. Auf dem Gipfel legten alle
aus ihren Znünisack zusammen, das ergab
ein schönes, reichhaltiges «Plättli» – es kam
dadurch sogar ein Bergführer aus dem Unterwallis zur Überzeugung, dass die Ostschweizer doch nicht gänzlich kulturlos
sind!
Freitag 17.7
Um 4.45 standen wir auf, um den Sonnenaufgang auf der Pointe d'Orny anzuschauen. Dies war eine halbe Stunde zu früh,
weshalb wir in der Kälte warten mussten.
Einige versuchten, sich in Felsspalten zu
kuscheln – andere zogen den Pingutanz
vor, um sich aufzuwärmen – selbstverständlich froren die ganz harten Kerle überhaupt nicht!
Zurück in der Hütte frühstückten wir erst
mal und machten uns dann auf den Weg
zur Ornyhütte. Dort stellten wir unsere
Rucksäcke ab und packten wir die letzte
Chance, um noch ein bisschen zu klettern.
Dabei führte Simon vor, wie ein ordentlicher
Sturz aussieht. Zurück im Tal reichte es
noch für ein Eis, bevor uns der Bus zurückfuhr. Pünktlich beim Einsteigen brach das
Wetter zusammen – es begann zu regnen.
In Zürich verabschiedete man sich voneinander – müde, aber glücklich!
UTO SEKTION Stellenanzeige
Mit seinen über 7'500 Mitgliedern und sieben Hütten bewegt unsere Sektion
beträchtliche finanzielle Mittel.
Für das am 1.1.2015 beginnende neue Geschäftsjahr
suchen wir
einen Ressortleiter / eine Ressortleiterin
Finanzen
Die Hauptaufgaben dieser Funktion sind:
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Abwickeln des Finanz- und Rechnungswesens
Vorbereiten und Durchführen des jährlichen Budget Prozesses
Erstellen der Mehrwertsteuerabrechnungen
Überwachen und Steuern der Liquidität
Vorbereiten und Durchführen des Jahresabschlusses
Vorbereiten und Begleiten der jährlichen Revision
Erstellen des Jahresberichtes Finanzen
Erstellen von Steuererklärungen
Mitglied des Vorstandes; dies bedingt die Teilnahme an einer monatlichen
Vorstandssitzung sowie an der einmal jährlichen GV; eine Teilnahme an
weiteren gesellschaftlichen Anlässen der Sektion (z.B. Jahresfest, Jubilarenehrung) ist erwünscht.
• Mitglied der Finanzkommission (gemeinsam mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern)
In den operativen Arbeiten wie Zahlungswesen und Belegverbuchung wirst
du durch die kompetente Mitarbeiterin des Sekretariates tatkräftig unterstützt.
Erfahrung im Finanz- und Rechnungswesen, Freude an interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den anderen Ressorts und Zuverlässigkeit sind unerlässlich
für diese Schlüsselfunktion.
Nähere Auskunft über diese spannende und fordernde Aufgabe in einer bedeutenden Non Profit-Organisation erteilt gerne Ueli Hintermeister, Präsident
der Sektion (E-Mail: [email protected], Telefon 079 607 74 69)
Bildlegende
21
UTO SEKTION Regionalzentrum
Drei Schweizer Meistertitel zum
Saisonabschluss
Text: Martin Rahn
Bild: Severin Lang, RZZ
Bereits ist die Sportklettersaison 2015 wieder beinahe Geschichte und es gilt, langsam die Eiswerkzeuge aus dem Keller hervorzuholen. Die nationale Saison endete an
der Züspa mit den Speed-Schweizermeisterschaften. Unsere Uto-Athleten Louis
Guignard (Herren U12), Sina Zimmermann
(Damen U16) und Lukas Rahn (Herren U16)
beendeten den Youth Climbing Cup mit
dem Speed-Meistertitel.
Eine längere Saison geht bald zu Ende.
Sowohl regional, national als auch international setzten sich unsere Athletinnen und
Athleten perfekt in Szene. International war
der Sieg von Petra Klingler am Boulder
Weltcup in Hayiang (China) das Highlight.
Doch auch Rebekka Stotz zeigte an den
Lead-Weltcups konstant gute Leistungen.
National und regional sammelten unsere
Athleten zahlreiche Podestplätze und zeigten in der Wettkampfszene grosse Präsenz.
Louis Guignard, Sina Zimmermann und
Lukas Rahn sind Schweizer Meister. Auch
dieses Jahr wurden die nationalen Wettkampfserien an der Züspa in Zürich mit den
Speed-Meisterschaften abgeschlossen. In
drei Kategorien holten sich Uto-Athleten
die Meistertitel. Bei den Herren U12 wurde
Louis Guignard zwar hinter Finley Girling,
auch er ist Uto-Mitglied, Zweiter, war aber
bester Schweizer und wurde somit Schweizer Meister. Bei den Damen U16 und bei
den Herren U16 waren die Finals reine UtoMeisterschaften. Sina Zimmermann gewann vor Katharina Tognon bei den Damen
und bei den Herren setzte sich Lukas Rahn
Lukas Rahn konzentriert an der Kletterwand
22
UTO SEKTION Regionalzentrum
NEU! mit
Samstag,12. Dezember und
Sonntag, 13. Dezember 2015
Foto: Diamir
STS Ski-Testtage
Flumserberg
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gegen Kilian Blattner durch. Dritter wurde
Sandro Beti, auch er aus der Sektion.
Zum zweiten Mal fanden dieses Jahr die
Zürcher Klettermeisterschaften statt. Diese
bestehen aus einer Serie von fünf Wettkämpfen und stehen allen Kletterbegeisterten offen. Es ist eine perfekte Gelegenheit für alle Ambitionierten, um sich einmal
mit den Wettkampfkletterern zu messen.
An den einzelnen Wettkämpfen nahmen
jeweils rund hundert Athletinnen und Athleten teil, die ihr Können in spannenden
Wettkämpfen zeigten.
Informationen zu den Wettkämpfen gibt es
stets aktuell auf der Website des RZZ
[www.regionalzentrum.ch].
Besuchen Sie auch die Facebook-Seite
des Regionalzentrums!
Die nächsten Termine:
31.10.2015:
Bassersdorf: Zürcher Klettermeisterschaften (Bouldern)
14./15.11.2015:
Kranj (SLO): Weltcup (Lead)
28.11.2015:
Zürich: Zürcher Klettermeisterschaften
(Bouldern)
5.12.2015:
Dornbirn (AUT): Rheintalcup – Nikkloklettern (Lead)
23
UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Seniorenreise nach Neuenburg
Seniorenreise nach Neuenburg
Text und Fotos: René Furter
Touren- und Reiseleiter müssen flexibel
sein; das zeigt sich schon am frühen Morgen dieses wunderschönen Herbst-Freitags im Zürcher Hauptbahnhof, nachdem
der Schnellzug nach Bern bereits eine Abgangsverspätung von zehn Minuten hat.
Damit ist bereits klar, dass wir das Schiff in
Murten nicht mehr erreichen werden. Dem
iPhone sei Dank: Mit wenigen Handgriffen
zaubert Fredy die Ersatz-Verbindung hervor. Nach zweimaligem Umsteigen und
einem kurzen Fussmarsch erreichen wir bei
Sugiez die Schiffsstation am Broyekanal.
Mittlerweile hat die schöne Herbstsonne
den zähen herbstlichen Hochnebel besiegt
und lässt ihre Strahlen auf dem glitzernden
See tanzen – eine richtig genussvolle Seefahrt durch den Kanal und den oberen Teil
des Neuenburgersees, mit einer Fläche von
218 Quadratkilometern der grösste Binnensee der Schweiz, erwartet uns.
Von der hohen Kirchturmuhr unmittelbar
neben der Schifflände in Neuenburg wird
mit zwölf Schlägen die Mittagszeit angekündigt. Viel Zeit für einen Stadtrundgang
bleibt zwar nicht, denn schon bald wird die
Uto-Senioren-Gesellschaft in der Brasserie
du Jura zum währschaften Mittagsmahl
erwartet. Auf dem kurzen Weg dorthin passieren wir das in gelbem Jurakalk errichtete ehemalige Gebäude des Weltpostvereins
sowie das mit vielen eleganten Türmchen
versehene Maison des Halles aus dem Jahre 1509, am hinteren Ende des grossen
Marktplatzes gelegen. Es fällt auf, dass
viele der Gebäude in der reizvollen Neuenburger Altstadt – zweifellos bei anderer
Gelegenheit einen separaten Besuch wert
– in eben diesem gelben Jurakalk errichtet
sind.
Der Bus 109 bringt uns in wenigen Minuten
zur «Ermitage» hinauf und anschliessend
folgt ein kurzer steiler Anstieg zum Ziel
unserer Reise: dem Centre Dürrenmatt,
welches im Jahre 2000 vom Tessiner Stararchitekten Mario Botta auf Veranlassung
von Dürrenmatts zweiter Frau, Charlotte
Kerr, perfekt in das ursprüngliche Wohnhaus dieses unerhört vielseitigen Dichters
und Malers integriert wurde. Von einer jungen und charmanten Kunstgeschichtsstudentin der Uni Genf mit wunderschönem
französischem Akzent werden wir während
eines rund einstündigen Rundgangs in das
interessante und abenteuerliche Leben und
Werk dieses stumpenrauchenden genialen
Künstlers eingeführt. Wem es gelingt, hinter den oft etwas schwarz-abstrakt wirkenden Werken (der langgezogene Ausstellungssaal ist in erster Line dem malerischen
Eine Entdeckung: Das malerische Werk des Schriftstellers im Centre Dürrenmatt
26
UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Seniorenreise nach Neuenburg
Oeuvre gewidmet) das Leben Dürrenmatts
zu ergründen, dürfte überwältigt sein von
dieser mir bisher weniger bekannten Vielseitigkeit des Dichters. Ein dunkler Raum
zeigt in Form eines Videos ein längeres,
aufschlussreiches Gespräch mit dem bekannten Journalisten Frank A. Meyer. Glasvitrinen sind einerseits einem Briefwechsel
Dürrenmatts mit Max Frisch, dem grossen
Schriftsteller, Architekten und Zeitgenossen, gewidmet. Zu sehen sind darin auch
Originalfragmente aus dem dichterischen
Nachlass von Dürrenmatt. Ein kleiner Raum
führt sämtliche bekannten – und auch weniger bekannten – Werke des Dichters Dürrenmatt auf, so zum Beispiel «Der Besuch
der alten Dame», zweifellos das berühmteste, dann «Die Physiker», und nicht zu
vergessen «Der Verdacht», welches in eindringlicher Sprache das überaus heikle
Thema des Kindsmissbrauchs behandelt
und mit Gerd Fröbe in der überzeugenden
Hauptrolle auf beklemmende Weise ver-
filmt worden ist. Diese ausserordentlich
spannende und lehrreiche Führung endet
in der rund 2000 Bücher und Dokumente
umfassenden Bibliothek im zweiten Stock,
von wo aus der Besucher auch eine phantastische Aussicht auf die Stadt und den
See geniesst. Nur wenige Schritte unterhalb des Centre Dürrenmatt befindet sich
der städtische Botanische Garten, welcher
auf verschiedenen Terrassenstufen auf eindrückliche Weise sowohl einheimische als
auch exotische Pflanzen zeigt. Welch wunderbare Gelegenheit, nach dem etwas anstrengenden, höchst kulturlastigen Rundgang in bezaubernder Natur den Kopf
auszulüften! Wer an diesem denkwürdigen
Anlass durch Abwesenheit geglänzt hat,
verpasste einiges. Wir Teilnehmer schulden
Fredy und Peter für die Organisation und
Durchführung dieses denkwürdigen Anlasses grossen Dank. Und wir sind natürlich
schon gespannt, wohin die nächste Reise
geht!
Damit einzigartige Begegnungen
möglich sind: Wir unterstützen
den Zoo Zürich.
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Sie von einem 20% günstigeren Eintritt
über unsere Website.
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UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Zürich-Bellinzona
«Der Trommler von Faido»
Text: René Furter, Fotos: Alfred Hänni
Es ist zugegebenermassen etwas weit hergeholt, die Wanderung durch die Leventina
mit dem zwar mutigen, aber aussichtslosen
Kampf der Leventiner Bauern gegen die
Besitznahme durch Napoleon 1799 zu vergleichen. Dennoch gibt es durchaus Gemeinsamkeiten, wie folgender Bericht zeigen wird.
Wir absolvieren heute unter Mariannes
Führung die neunte Etappe des SeniorenWeitwanderweges von Zürich nach Bellinzona. Geschenkt wird uns auch heute
nichts, und so kann durchaus der Vergleich
zum damaligen Kampf der Bauern mit unserer heutigen Unbill durchaus herhalten.
Ein stahlblauer Himmel bei den bereits zur
Genühe bekannten hohen Temperaturen
wölbt sich an diesem ersten August-Dienstag über der Oberen Leventina, als wir kurz
nach neun Uhr vom Bahnhof Airolo auf einem zuerst mässig, später aber steil ansteigenden Strässchen dem kleinen Dörfchen Madrano zustreben. Wetterfrosch
Thomas Buchelis «SRF Meteo» hat für das
Tessin nach dem Zusammenbruch der
Föhnlage Gewitter prophezeit. So schielen
wir immer wieder den nun doch immer
zahlreicher aufziehenden Wolken nach,
wissend, dass die gesamten 18 Kilometer
hinunter nach Faido möglichst vorher hinter
uns zu bringen sind. Je höher hinauf wir auf
dem panoramareichen Weg gelangen, desto besser ist die ganze landschaftlich einzigartige Leventina überblickbar. Gottlob
werden die offenen, der Sonne ausgesetzten Passagen immer wieder von Waldpartien abgelöst, und so kommen wir auf unserem Weg südwärts durch die Strada Alta
recht zügig voran. Das zuweilen kräftezehrende Auf und Ab erfordert etliche
Schweisstropfen, und wir sind froh, die
Mittagsrast im Schatten einiger Bäume am
Wegrand zu verbringen.
Schwierige Passage dem Felsen entlang
28
UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Zürich-Bellinzona
Wilder Ticino an der Strada Bassa
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UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Zürich-Bellinzona
Kurz nach Lurengo, wo mittlerweile der
Kulminationspunkt der Tour erreicht ist,
tauchen wir ein in den Bosco d'Öss, zu
Deutsch «Knochenwald». Der Name
scheint Programm zu sein, denn der schmale, überaus steile Weg durch den verwunschenen «Märchen»-Wald abwärts
geht gewaltig in die Knochen, und manch
einer ist froh über die Stöcke. Ob wir schon
da oben den richtigen Weg verfehlt haben,
lässt sich nicht mehr eruieren, auf jeden
Fall stehen wir nach einem recht schwierigen und teils steilen, alle Vorsicht verlangenden Abschnitt vor einer luftigen, rund
50 Meter hohen Eisenleiter, welche uns
senkrecht über die Felsen direkt in ein weiteres steiles Waldstück führt.
Nach dieser «Konzentrationsübung» – ein
Fehltritt hätte fatale Folgen gehabt – sind
wir froh, wieder sicheren Boden unter den
Füssen zu haben. Bereits nach wenigen
Minuten erreichen wir das Dorf Prato am
Ufer des Ticino, das sich laut Wegweiser
noch eine gute Stunde vom Ziel entfernt
befindet. Zunächst noch in geordnetem
Lauf, entfernt sich der Weg immer mehr
vom Fluss, schlängelt sich über mühsame
Schroppen und durch Dickicht und emdet
schliesslich weg- und ja, auch ausweglos
am Ufer des reissenden Flusses! Uns bleibt
also nichts anderes übrig, als die bereits
überwundenen rund 300 Höhenmeter zurückzusteigen, was nicht nur Zeit, sondern
auch viel Kraft erfordert. – Doch endlich,
nach sieben Stunden Marschzeit, wird in
der Ferne das ersehnte Ziel sichtbar. Das
wurde auch Zeit, denn zu guter Letzt hat
auch die drohende Gewitterfront die Sonne
endgültig besiegt und schickt Vorboten in
Form von immer stärker herunterfallender
Regentropfen zu Tal. Kaum haben wir den
schützenden Bahnhof von Faido erreicht,
prasselt ein Gewitterregen ungezählter
Trommelwirbel gleich auf Dächer und Strassen und verleiht diesem Bericht den Titel.
Die Anstrengung der letzten Stunden
weicht der Freude über eine überaus tolle
Wanderung und dem berechtigten Stolz
über das Vollbrachte. Der nicht alltägliche
Abstieg auf rostiger Eisenleiter in luftiger
Höhe wird jedenfalls unvergessen bleiben.
Bildreportagen zur Weitwanderung und zu
einzelnen Gipfelzielen unter sac.uto.ch, Senioren, Tourenfotos).
In 12 Etappen von Zürich
nach Bellinzona
Start am 14. April bei der SZU-Station Triemli
Ankunft in Bellinzona am 15. September
Abstieg auf rostiger Leiter
30
Total gewanderte Kilometer: 198
Aufstieg: 6160 Hm; Abstieg: 7445 Hm
Total teilnehmende Clubmitglieder: 61
Durchschnittliche Grösse der Gruppen: 20
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UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Termine
UTO SENIORINNEN UND SENIOREN
Mittwochswanderungen
Information: Mittwochswanderungen
neu auch mit «Fünfliber»
Termin 11.11.: Trudi Weiss
Wanderung nach Verhältnissen
Telefonische Anmeldung am Montag, 9.11.,
von 18.00 bis 19.00 Uhr.
Seit Januar 2014 wird bei den Touren der
Seniorinnen und Senioren – wie bei den
«Aktiven» – der «Unkosten-Fünfliber» eingezogen. Die einzige Ausnahme sind die
Mittwochswanderungen. Hier werden die 5
Franken nicht eingezogen, da diese Wanderungen meist im ZVV-Gebiet stattfinden
und die anfallenden Spesen deshalb moderat sind. Es zeigt sich jetzt aber, dass die
Tourenleiterinnen und -leiter für die Mittwochswanderungen gerne auch weiter entfernte, interessante Ziele anbieten möchten.
Im Sinne einer Gleichbehandlung der Spesen der Mittwochswanderungen mit anderen Anlässen wird ab Januar 2016 deshalb
auch auf den Mittwochswanderungen der
«Fünfliber» eingezogen, unabhängig von
ihrem Ziel. Ich wünsche allen «Mittwochswanderern» vielseitige und befriedigende
Wanderungen!
Regina Schallberger
Tourenchefin Seniorinnen und Senioren
Veranstaltungen
Termin 9.12.: Alfred Hänni
Wanderung nach Verhältnissen, mit Adventsessen im Restaurant Hochwacht auf
dem Pfannenstiel. Telefonische Anmeldung
am Montag, 7.12., von 18.00 bis 19.00 Uhr.
Tourenprogramm
Änderungen/Ergänzungen zum Jahresprogramm 2015:
28.11. Schneeschuhtour Bläss Chopf
Die Tour wird – mit neuem Datum und eventuell mit geändertem Ziel – von Fredy Lengacher geleitet (anstelle Regina Schallberger). Neues Datum: 3.12.2015
Telefonische Anmeldung am Vorabend von
18:00 bis 19:00 direkt an Fredy Lengacher.
3.12. Schneeschuhtour Cufercalhütte
Die Tour wird – mit neuem Datum und eventuell mit geändertem Ziel – von Heiner
Frommer geleitet (anstelle Regina Schallberger). Neues Datum: 28.11.2015
Anmeldung per Internet oder E-Mail vom
16.11 bis 26.11. direkt an Heiner Frommer.
Jass am Freitag
Im November: jeden Freitag ab 14.00 Uhr
im Restaurant «Gmüetliberg». Keine Anmeldung erforderlich. Im Dezember fällt das
Freitags-Jassen aus.
Samstags-Treff
Termine: 21.11. sowie 5.12. und 19.12.2015
Ab 10.00 Uhr zwangloses Beisammensein
im Restaurant «Gmüetliberg». Keine Anmeldung erforderlich. (Kein Samstags-Treff am
7.11. An diesem Tag findet in Rüti das Jahresschlussfest der Seniorinnen und Senioren statt.)
32
7.12.2015 Vorbereitung auf die Wintersaison:
LVS-Kurs für Teilnehmende an Ski- und
Schneeschuhtouren
Was muss nach dem Abgang eines Schneebretts oder einer Lawine unternommen
werden? Wir üben den Suchvorgang mit
unseren eigenen Geräten. Der Kurs findet
– entgegen der Ausschreibung im Jahresprogramm – nur halbtägig am Vormittag im
Raum Zürich statt.
Kosten: CHF 10.00
Leitung: Regina Schallberger und Fredy
Lengacher. Anmeldung: bis 29. November
an Regina Schallberger
UTO SENIORINNEN UND SENIOREN Termine
Tourenprogramm 2016:
Ausschreibungen
Winterferienwoche in Sils-Maria
9. – 16. Januar 2016
Die traditionelle Ferienwoche der Uto-Seniorinnen und Senioren findet ein weiteres
Mal in gewohnter Weise im Hotel Schweizerhof in Sils-Maria statt. Das Angebot:
Winterwanderungen (mit Trudi Weiss),
Schneeschuhwanderungen (mit Fredy Hänni) und Schneeschuhtouren (mit Fredy Lengacher) – sowie alles, was das Oberengadin
und unser Hotel sonst noch zu bieten haben: Langlaufen, Skifahren, Baden im Solbad oder ganz einfach Relaxen.
Preise für Übernachtung, Frühstück und
Abendessen (pro Person und Nacht):
– Einzelzimmer Bergseite:
CHF 139.00
– Einzelzimmer, mit Balkon: CHF 150.00
– Doppelzimmer Bergseite: CHF 131.00
– Doppelzimmer, mit Balkon: CHF 144.00
Die Preise beinhalten den Eintritt in die
Badelandschaft mit Solbad 33°C, Aussenbad 26°C, Whirlpool und Fass-Sauna. Zusätzlich: Kurtaxe von CHF 3.60 pro Person
und Nacht.
Anmeldungen sind ab sofort und bis spätestens am 30. November per Post, E-Mail
oder Telefon an Gertrud (Trudi) Weiss zu
senden. Mit der Anmeldung bitte den SAC
Uto-Beitrag für die 8 Ferientage in Höhe von
CHF 40.00 auf das PC-Konto 84-48657-4
(Trudi Weiss) überweisen. Angemeldete erhalten direkt vom Hotel Schweizerhof eine
Offerte mit dem gewählten, uns zur Verfügung stehenden Zimmer. Die definitive Hotelbuchung übernehmen die Teilnehmenden selbst. Für Fragen und ergänzende
Informationen steht Trudi Weiss gerne zur
Verfügung.
8. – 10.2.: Drei Schneeschuhtage im
Obergoms (Alfred Hänni)
Ss, WT2/+700Hm,-700Hm/5h; LK 1250
Mo-Mi: Wir logieren im Hotel Furka in Oberwald. Von dort aus unternehmen wir
Schneeschuhtouren im Obergoms, je nach
den gegebenen Verhältnissen. Mögliche
Ziele sind der Grimselpass, der Hungerberg
oder von Obergesteln aus die Üerlicherblase. LVS und Schaufel obligatorisch. Kosten
für zwei Übernachtungen im DZ, inkl. HP,
CHF 200.00 pro Person. EZ auf Anfrage.
Max. 18 Teilnehmende. Anmeldung ab
14.11. bis 12.12.2015 an Alfred Hänni.
14. – 20.2.: Skitourenwoche Val Müstair
(Dieter Schärer)
Sk, ZS/+1300Hm,-1300Hm/7h; LK259S
So-Sa: Privatunterkunft mit Selbstversorgung. Mögliche Tourenziele ab verschiedenen Ausgangspunkten sind Piz Terza, Piz
Minschuns, Piz Dora, Piz Daint, Piz Valatscha, Munt Buffalora und andere. Max. 7
Teilnehmende. Anmeldung ab 1.11. bis
20.12.2015 an Dieter Schärer.
28.2. – 5.3.: Skitourenwoche im Ahrntal,
Südtirol (Rolf Bleiker)
Sk, WS/+1300Hm,-1300Hm/6h; LK 035, Tabacco
So-Sa: Diverse Skitouren ab Hotel im Ahrntal. Max. 9 Teilnehmende. Anmeldung ab
1.11.2015 bis 31.1.2016 an Rolf Bleiker.
Anlässe
Erinnerung:
Jahresschlussfest vom 7.11. in Rüti
Das detaillierte Programm des Jahresschlussfestes der Seniorinnen und Senioren
wurde im DER UTO 5/2015 ausgeschrieben
und findet sich im Internet unter www.sacuto.ch/de/senioren (Gesellige Anlässe / Jahresschlussfest). Anmeldungen bis spätestens Montag, 2.11. an Alfred Hänni.
33
UTO KULTUR
Eine perfekt inszenierte Katastrophe
Text: Susanne Martinez Garcia
Eine Everest-Besteigung raubt der Alpinistin, dem Alpinisten nicht bloss wegen
der fast übermenschlichen Anstrengung
in dünner Luft den Atem. Auch das, was
finanziell zu leisten ist, hat das Potential,
ambitionierte Bergsteiger im Vornherein
scheitern zu lassen. Die Anbieter kommerzieller Touren sehr verlangen viel Geld,
bieten dafür einen reibungslos organisierten Trip, inklusive längerer Akklimatisation
und der Sicherheit, dass Sherpas in der
Zwischenzeit Leitern und Seile an den kritischen Stellen legen und Sauerstoffflaschen in der Höhe deponieren. Fast
scheint es, als würde so eine Besteigung
vor allem eine Frage des guten Drehbuchs
sein. Dass dem ganz und gar nicht so ist,
zeigt der pünktlich zum Ende der alpinen
Saison in den Kinos angelaufene Streifen
«Everest» auf beinahe makaber perfekt
inszenierte Weise.
Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht (Drehbuch: William Nicholson und Simon Beaufoy; Regie: Baltasar
Kormákur) ist schnell erzählt: Etwa dreissig Bergsteiger aus verschiedenen Expeditionen versuchen am 10. Mai 1996,
auf den Everest zu kommen – ein rapider
Wetterwechsel überrascht sie. Acht von
ihnen sterben – sieben Männer, eine Frau.
Viele der damaligen Überlebenden haben
die traumatischen Erlebnisse in der Folge
beschrieben.
«Everest» skizziert einzelne Personen der
beiden Expeditionsteams. Das fängt bei
der Landung im Gebiet an, wie die Begegnungen miteinander verlaufen, wie die
Akklimatisation vonstatten geht, wer
schwächelt, wer witzelt, wer zu bedenken
gibt.
Die Leiter der beiden Teams könnten verschiedener nicht sein: Da ist der besonnen
agierende Rob Hall (von Jason Clarke sehr
34
sympathisch verkörpert), der trotz seiner
professionellen Einstellung und alpinen
Erfahrung auch nicht wirklich bergtüchtigen Kunden das Gipfelerlebnis ermöglichen will. Auf der andern Seite ist der von
Hollywood-Beau Jake Gyllenhaal (der
trotz dunklem Rauschebart schauspielerisch überdurchschnittlich blass bleibt)
verkörperte Scott Fischer, «ein bunter
Hund», dessen unkonventionellen Auffassungen von adäquatem Verhalten am Berg
beinahe lebensmüde wirken. Auch weitere Rollen sind mit Stars besetzt: Etwa Keira Knightley, die die schwangere Frau von
Rob Hall verkörpert und die man vor allem
telefonieren sieht; Emily Watson als Koordinatorin und gute Seele des Basislagers,
Josh Brolin spielt Beck Weathers, einen
Pathologen mit geradezu pathologischer
Selbstüberschätzung, der am Everest
nicht nur sein Leben, sondern auch die
Liebe seiner Ehefrau verlieren könnte (Robin Wright).
Die Hauptrolle spielt aber der Mount Everest, ein weisses, abweisendes Ungetüm
aus Fels, Schnee, und Eis. Visuell perfekt
inszeniert mittels 3D-Technik, sitzt man
während der katastrophalen Ereignisse
mittendrin, es müsste nur noch der Saal
auf Achttausender-Temperatur runtergekühlt werden. Lediglich die 3D- Brille, die
zumindest mir viel zu gross und clownsartig schräg auf dem Nasenrücken sitzt,
erinnert ans Hier und Jetzt. Ein klassischer Hollywood-Streifen ist dieser «Everest». Dass reale Ereignisse die Basis des
Drehbuch bilden, berührt einen in besonderer Weise. Leider aber bleiben Charakterzeichnungen dürftig und die Dialoge
vorhersehbar und eintönig. Grosse Namen
zu verpflichten, ist da ein guter Kniff –
doch wen interessiert es letzten Endes,
ob es nun Josh Brolin ist, der in den dicken Funktionskleidern über der Felsspalte hängt? Ebensowenig spektakulär ist die
Erkenntnis, dass Jake Gyllenhaals Brusthaar auch im Basislager des Everest
schwarz und dicht ist wie ein Bärenfell.
UTO KULTUR
Manche Rollen hätten durchaus mehr Profilierung verdient. Die menschlichen Abgründe am Abgrund aufzuzeigen, die Kameradschaft. Konkurrenz und das
Profitdenken am Berg, das wäre auch
ohne 3D spannend gewesen, doch dies
wird nur im Ansatz thematisiert.
es Hollywood selbst ist. Der Everest wie
Hollywood schreiben Geschichten von
Erfolg, Scheitern, Leben und Tod. Diese
Parallele wird dem Film zum Verhängnis:
«Everest» bleibt trotz stets perfekter Ausleuchtung, trotz krasser Actionszenen mit
Schockpotential in blasser Erinnerung.
Fazit: Der Everest bleibt für viele Menschen ein ultimativer Traum – genau wie
Spielzeiten und -orte siehe das aktuelle
Kinoprogramm.
Rob Hall (Jason Clarke) im Schneegestöber am Everest (Bild: Universal Pictures)
35
UTO KULTUR/UTO UMWELT
«Vies Braves – sea swimming lanes» an
der Costa Brava
Text: Susanne Martinez Garcia
Die Costa Brava (Katalonien, Spanien) ist
längst bekannt als abwechslungsreiche,
landschaftlich beeindruckende Wanderregion. Zwar fehlt es an wirklich hohen Gipfeln, doch die karge, karstige Küste mit
den teilweise scharf abfallenden Felsvorsprüngen, die immer wieder den Blick auf
tiefblau schillernde «Calas» (kleine Buchten) freigeben, ist von zahlreichen Wanderwegen mit längeren und kürzeren Etappen
durchzogen. Wild wachsende Kräuter wie
Rosmarin, Thymian und das trockene Pinienholz duften charakteristisch mediterran. Nun werden neben der Landwege
auch «Wasserwege» erschlossen: Eine
öffentlich-private Initiative, die unter anderem von den Tourismusverantwortlichen
der Provinz Girona oder dem bekannten
Open Water-Schwimmer Miquel Sunyer
unterstützt wird, ermöglicht diesen Perspektivenwechsel. Die «Vies Braves» sind
eine Art «Schwimmwanderweg» entlang
der Costa Brava – 2014 mit zwei Streckenabschnitten eröffnet, erlebten sie 2015
einen richtigen Erweiterungs-Boom, sodass nun bereits 19 km der Küste erschwommen oder erschnorchelt werden
können. 2016 soll das Projekt mit weiteren
Teilstrecken ergänzt und damit abgeschlossen werden.
Diese einmalige, bemerkenswerte Initiative
hat zum Ziel, eine weitere Form des aktiven
Tourismus zu fördern und weiter zu entwickeln. In der Tat ist in Katalonien das Open
Water-Schwimmen mittlerweile so populär
geworden, dass selbst längere «travesías»
lange vor Anmeldeschluss bereits ausverkauft sind. Zielgruppen sind in erster Linie
(einigermassen geübte) Schwimmer, Triathleten oder auch Schnorchler – und
Menschen, denen das Schwimmen im
Meer einfach Spass macht. Rund um die
«Vies Braves» werden auch niederschwelligere Aktivitäten angeboten, zum Beispiel
Aquafitness. In lockerer Abfolge kann man
an nicht kompetitive, organisierten «Wasserwanderungen» mitmachen – den «Vies
Braves Non Stop». Etwa im Mai 2016,
wenn die Open Water-Saison wieder startet, wird an dieser Stelle ein längerer Bericht zu den «Vies Braves – sea swimming
lanes» erscheinen. Wer sich jetzt schon
informieren möchte, findet weitere Infos
auf der Homepage (viesbraves.com) oder
auf der Facebookseite.
Outdoor-Industrie und Natur:
Die Chemie stimmt nicht
Text und Grafik: PD Greenpeace
Greenpeace hat weltweit in acht Gebirgsregionen – darunter das Engadin – Seewasser und frischen Schnee auf Rückstände von PFC-Chemikalien getestet. Die
Outdoor-Hersteller setzen diese bei der
Herstellung ihrer Produkte ein. Sie bauen
Maloja, das Tor zum Engadin & Bergell
Frisch renoviertes Studio (Arve) mit einmaliger Aussicht,
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malojaferienwohnung.homepage.bluewin.ch
36
UTO UMWELT
sich kaum ab und können gesundheitsschädlich sein. Resultat: Die gefährlichen
Chemikalien fanden sich in allen Naturgebieten und verbreiten sich global. Die im
Bericht «Chemie in unberührter Natur»
publizierten Analysen belegen, dass sich
PFC-Chemikalien weit über den Globus
verteilen. Die höchsten Konzentrationen
hatten Schneeproben aus den Alpen (Macuner Seenplatte im Schweizerischen Nationalpark), der Hohen Tatra in der Slowakei sowie beim Lago Pilato im italienischen
Apennin. Auch in Hochgebirgsseen sind
sie zu finden: Die in diesen Wasserproben
gefundenen Substanzen haben sich über
die Jahre angesammelt, daher sind die
Konzentrationen deutlich höher als in den
Schneeproben. Es überwiegen kurzkettige
PFC, deren Rückstände unter anderem in
der Schweiz besonders hoch waren. Julia
Bangerter, Leiterin der Chemie-Kampagne
von Greenpeace Schweiz, sagt: «OutdoorMarken werben mit Naturverbundenheit
und Bildern von den schönsten Orten der
Welt, von abgelegenen Bergseen und
schneebedeckten Gebirgsmassiven. Doch
zwischen ihren Produkten und der Natur
stimmt die Chemie nicht. PFC-Chemikalien bauen sich nur sehr langsam ab, akkumulieren sich und können gesundheitsschädlich sein. Es ist dringend nötig, dass
die Outdoor-Branche glaubhafte und ambitiöse Verpflichtungen eingeht, um auf
unbedenklichere Alternativen umzustellen.» Die Tests sind Teil der Detox-Kampagne von Greenpeace, das seit 2011 die
Bekleidungsindustrie auffordert, alle gefährlichen Chemikalien inklusive PFC, aus
der Produktions- und Lieferkette zu verbannen.
Weitere Infos und Link zum Manifest:
http://www.greenpeace.org/switzerland/
de/
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IMPRESSUM
IMPRESSUM
ISSN 1424-0033
93. Jahrgang, Heft 6/2015
(November/Dezember)
«DER UTO» erscheint alle zwei Monate
Herausgeberin
SAC-Sektion Uto, www.sac-uto.ch
Sekretariat (geführt von Ursula Eisler):
Stampfenbachstr. 57, 8006 Zürich
Tel. 044 362 96 70
E-Mail: [email protected]
Öffnungszeiten: jeweils donnerstags
12.30 – 18.15h
Postcheck-Konto: 80-3951-7, Schweizer
Alpenclub SAC, Sektion Uto Zürich
Mitgliederdienst
Stampfenbachstr. 57, 8006 Zürich
Tel. 044 362 96 70
E-Mail: [email protected]
Bitte keine eingeschriebenen Briefe (gilt
auch für Kündigungen)
Redaktion
Susanne Martinez Garcia
E-Mail: [email protected]
Postanschrift: Susanne Martinez Garcia
Nidelbadstrasse 6, 8038 Zürich
Für namentlich gekennzeichnete Beiträge
sind die jeweiligen Autoren verantwortlich
Red.-Schluss DER UTO 1/2016: 30.11.2015
Inserate
Esther Kissling, Zielackerstrasse 7
8304 Wallisellen, Tel. 044 883 70 10
E-Mail: [email protected]
Druck + Versand
Papier: 100% Recycling, PAPYRUS
Druckerei: Staffel Medien AG
Staffelstrasse 12/Postfach, 8045 Zürich
Redaktionssystem: vjoon K4
Auflage
7050 Exemplare
Titelbild von Oliver With
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UTO JUBILÄUMSBUCH
Impressionen
UNSERUTO
JUBILÄUMSBUCH
HÜTTEN—TOUREN
UNSERUTOJUBILÄUMSBUCH
Unsere Sektion ist Besitzerin von insgesamt
sieben Clubhütten – unser ganzer Stolz!
Deshalb wollten wir zu unserem 150-jährigen
Bestehen nicht zurückzublicken auf eine
spannende und bewegte Sektionsgeschichte,
sondern hinauf in die Berge, wo wir am
liebsten sind.
So ist das SAC Uto Jubiläumsbuch «7 Hütten – 47 Touren» entstanden, das
47 Tourenvorschläge enthält, von einfachen
Berg- über anspruchsvollere Alpinwanderungen
bis hin zu Ski- und Hochtouren für erfahrene
Alpinisten, inklusive praktischen Informationen
und Kartenskizzen für die Planung.
Ergänzt werden die Tourenvorschläge durch Beiträge zu Architektur und Bau
der SAC-Hütten, Geschichtlichem, die Folgen
der Klimaänderung sowie weiteren interessanten Artikeln mit Bezug zu unseren Hütten.
Übersichten
Die Text- und Bildbeiträge stammen von nicht weniger als 16 Sektionsmitgliedern und wurden in ehrenamtlicher Arbeit
erstellt. Überdies erhielten wir zwei Gastbeiträge von Studierenden und Absolventen
der Universität Zürich.
Unser Buch ist nicht nur ein ideales Weihnachtsgeschenk, es bereitet das
ganze Jahr über Freude und lädt ein zum Träumen, aber natürlich auch zum Planen der
nächsten Touren.
«7 Hütten – 47 Touren» ist ab
sofort im Buchhandel oder über unser Sekretariat erhältlich – für Uto Mitglieder selbstverständlich zu einem Vorzugspreis!
Es würde mich sehr freuen, wenn
die Arbeit der Mitwirkenden durch eine
rege Nachfrage entsprechend gewürdigt würde.
Ueli Hintermeister,
Präsident SAC Sektion Uto
Seitenblicke
MEINEBESTELLUNG
Absender:
Ja, ich bestelle:
Name
_________ Exemplare des SAC Uto Jubiläumsbuches
7 Hütten — 47 Touren zum Vorzugspreis für
Uto-Mitglieder von CHF 39.90.
Bestellung per E-Mail an: [email protected]
Bitte mit vollständigen Bestellangaben.
Vorname
Strasse, Nr.
Rechnungsadresse:
Zustelladresse: (bitte nicht ausfüllen,
wenn identisch mit der Rechnungsadresse)
Name
Name
Vorname
Vorname
Strasse, Nr.
Strasse, Nr.
PLZ / Ort
PLZ / Ort
E-Mail
E-Mail
Mitglied-Nr.
PLZ / Ort
SAC Schweizer Alpenclub
Sektion Uto
Stampfenbachstrasse 57
8006 Zürich
AZB
CH-8006 Zürich
PP Journal
Retouren an:
Schweizer Alpenclub
Sektion Uto
Stampfenbachstrasse 57
CH-8006 Zürich
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