Der Manor-Kulturpreis Sitten 2015 zeichnet das Künstlerduo

Der Manor-Kulturpreis Sitten 2015 zeichnet
das Künstlerduo Barbezat-Villetard aus
Medienorientierung vom 24. November 2015
Departement für Gesundheit, Soziales und
Kultur
Présidence du Conseil d'Etat
Chancellerie - IVS
Präsidium des Staatsrates
Kanzlei - IVS
MEDIENMITTEILUNG
24. November 2015
Der Manor-Kulturpreis Sitten 2015 zeichnet das Künstlerduo BarbezatVilletard aus
(IVS.)- Der Kulturpreis der Warenhauskette Manor wird im Wallis zum vierten
Mal verliehen. Es handelt sich im Bereich der zeitgenössischen Kunst um
eine der wichtigsten Auszeichnungen in der Schweiz. Dieses Jahr wird das
Künstlerduo Matthieu Barbezat und Camille Villetard ausgezeichnet. Vom 28.
November 2015 bis zum 3. April 2016 präsentiert das Kunstmuseum Wallis a
dissident room, eine spektakuläre monumentale Intervention von etwa 310
Quadratmetern
im
Turm
des
Majoria-Schlosses,
welche
die
architektonischen Grenzen des Gebäudes überschreitet. Vernissage und
Preisverleihung finden am 27. November um 18 Uhr statt.
Das Künstlerduo, bestehend aus Camille Villetard (Paris, 1987) und Matthieu
Barbezat (Nyon, 1981), hat diesen renommierten Förderpreis für eine reflektive
Arbeit an Raum und ornamentaler Geometrie erhalten, sowie für das Engagement,
das die beiden durch Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland unter Beweis
stellen. Seit den ersten gemeinsamen Arbeiten im Jahr 2010 verwenden die
Kunstschaffenden in ihren Ausstellungen so verschiedenartige Materialien wie
Stroh, Neonleuchten, Glas, Holz oder Plastik. Häufig nutzen sie architektonische
Eigentümlichkeiten für ihre Arbeit und spielen mit Grenzen von Territorien,
Disziplinen und Begrifflichkeiten.
Eine spektakuläre Spiegelinstallation
Ausgehend von der Idee, das Schloss Majoria – d. h. das halbe Walliser
Kunstmuseum – in eine Installation einzubeziehen, hat sich das Duo BarbezatVilletard für eine ebenso aufwendige wie radikale Geste entschieden: eine
monumentale Intervention vor Ort. Auf Grundlage einer eingehenden Erkundung
des Gebäudes haben die Künstler das Projekt a dissident room entwickelt. Eine
spiegelnde Metallplatte, die eine Verlängerung der Gebäudefassade zu sein
scheint, spaltet der dissident room - die Majoria - in ihrer ganzen Höhe in zwei
Teile. Das Kunstmuseum wird so durch die Illusion einer riesigen Klinge, im
Äusseren und im Inneren quasi zerschnitten, was zu einer Vielzahl von
Spiegelungen führt.
Dieser Spiegelungseffekt zersplittert Sichtfeld und
Raumwahrnehmung und definiert dadurch die Perspektive auf diesen ehemaligen
Bischofssitz von Sitten neu. Das Publikum ist eingeladen, die labyrinthischen
Gänge zu erkunden und sich dabei zu reflektieren, im wörtlichen wie im
übertragenen Sinne. Ein Künstlerbuch als „Broschüre der Möglichkeiten“
Ein Ausstellungskatalog ist, neben dem Preisgeld und der Beherbergung einer
Ausstellung im Kunstmuseum, Bestandteil des Manor Kulturpreises. Daher
begleitet das Kunstmuseum Wallis die Künstler bei der Veröffentlichung eines
Kataloges oder Künstlerbuches. Villetard und Barbezat entschieden sich für eine
Publikation, die sich irgendwo zwischen Skizzenbuch und Ausstellungskatalog
ansiedelt.
Place de la Planta 3, 1950 Sion
Tél. 027 606 20 90 - 079 301 86 42 · Fax 027 606 20 94 · e-mail : [email protected]
Ihre sogenannte „Broschüre der Möglichkeiten“ zeigt die Entwicklung eines
entstehenden Werkes auf. Die Ausgabe enthält einige farbige Illustrationen, eine
Reihe von Zeichnungen, welche die Ideen zu a dissident room veranschaulichen.
Daneben erhält die Leserin oder der Leser anhand von fünf Texten von
ausgewählten Kunsthistorikern zusätzlichen Einblick in den Entstehungsprozess
eines Werkes.
Der Manor-Kulturpreis
Der Manor-Kulturpreis ist im Bereich der zeitgenössischen Kunst eine der
wichtigsten Auszeichnungen in der Schweiz. Er wurde 1982 von der ManorWarenhauskette zur Förderung talentierter, aber noch wenig bekannter Schweizer
Nachwuchskünstler ins Leben gerufen. Der Preis wird durchschnittlich alle zwei
Jahre in den zwölf beteiligten Kantonen vergeben. Im Wallis wurde der Preis 2007
an Martina Gmür, 2010 an Joëlle Allet und 2013 an das Kollektiv JocJonJosch
vergeben.
Kontaktpersonen
- Céline Eidenbenz, Direktorin des Kunstmuseums Wallis
[email protected], Tel. 027 606 46 79
-
Pascal Ruedin, Direktor der Kantonsmuseen Wallis
[email protected], Tel. 027 606 46 70
Presseinfos und Bilder verfügbar unter:
www.vs.ch/culture > Communication et Médias > infos médias
Eine Intervention:
«a dissident room»
Monumentale Intervention des Künstlerduos Matthieu Barbezat und Camille Villetard,
Preisträger des Manor-Kulturpreises Sitten 2015
28. November 2015 – 3. April 2016
im Walliser Kunstmuseum Sitten
Vernissage und Preisverleihung: Freitag, 27. November um 18 Uhr
Führungen: 6. Dezember 2015 und 6. März 2016 (siehe Programm)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr
Adresse : Place de la Majorie 15, 1950 Sitten
Parking: La Cible, Sion-Nord
Weitere Informationen: www.musees-valais.ch
Eine Publikation:
«a dissident room»
Texte von Diane Antille, Ba Berger, Marco Costantini, Barnaby Drabble und Daniel
Zamarbide. Vorwort von Céline Eidenbenz und Victoria Mühlig
116 pages Vorsatzblätter; 26 x 34 cm, gebunden
Druck: Offset, dreifarbig. Papier: Munken Lynx 170g/m2 und 130g/m2
Grafik und Konzept: Coline Jeanneret-Gris, Théophile Glauser, Sébastien Doutaz.
Auflage: 600 Exemplare
Verlag: art&fiction, Lausanne
Mit freundlicher Unterstützung von: Manor SA, Kunstmuseum Wallis, UBS, Fondation
Engelberts pour les arts et la culture, Stadt Sitten, Stadt Siders und Stadt Bern.
© 2015 art&fiction publications, Lausanne und Kunstmuseum Wallis, Sitten
ISBN : 978-2-940377-97-8
MEDIENDOSSIER
KUNSTMUSEUM WALLIS, SITTEN
MANOR-KULTURPREIS SITTEN 2015
BARBEZAT – VILLETARD : A DISSIDENT ROOM
28.11.2015 – 03.04.2016
Der Manor-Kulturpreis Sitten 2015
Der Manor-Kulturpreis ist im Bereich der zeitgenössischen Kunst eine der wichtigsten
Auszeichnungen in der Schweiz. Er wurde 1982 von der Manor-Warenhauskette zur
Förderung talentierter, aber noch wenig bekannter Schweizer Nachwuchskünstler ins
Leben gerufen. Der Preis wird alle zwei Jahre in den zwölf beteiligten Kantonen
vergeben.
Der Manor-Kulturpreis soll Nachwuchskünstler fördern, unterstützen und ihre
Bekanntheit steigern. Dieser beinhaltet einen Geldbetrag in der Höhe von 15 000
Franken, eine erste Einzelausstellung in einem Museum sowie die Herausgabe eines
ersten Katalogs. Zudem kauft Manor aus diesem Anlass ein Werk des/der
ausgezeichneten Künstler/s. Dank dieser Vorgaben erhält/erhalten der/die Künstler
zu einem entscheidenden Zeitpunkt einen wichtigen Impuls für das künstlerische
Schaffen.
Nachdem der Preis im Wallis 2007 an Martina Gmür, 2010 an Joëlle Allet und 2013
an das Kollektiv JocJonJosch vergeben wurde, setzt sich die erfolgreiche und
großzügige Partnerschaft zwischen dem Kunstmuseum Wallis und der Manor AG mit
Enthusiasmus fort. Dieses Jahr wird das Künstlerduo Barbezat-Villetard mit dem
Manor-Kulturpreis Sitten ausgezeichnet.
Vorschriftsgemäss schlug die Direktorin des Walliser Kunstmuseums, Céline
Eidenbenz, Ende 2014 eine Reihe von Kandidaten vor. Die Jury – bestehend aus
Julia Hountou, Kunsthistorikerin und Direktorin der Galerie du Crochetan in Monthey;
Pierre-André Maus (Maus Frères SA), Chantal Prod’Hom (Direktorin des mudac),
Jean-Paul Felley (Centre culturel suisse, Paris), Helen Hirsch (Kunstmuseum Thun)
und Pierre Vadi (Künstler) – wählte unter diesen Kandidaten einstimmig das Kollektiv
JocJonJosch aus. Von den drei vielversprechenden Künstlern entfiel die Mehrheit der
Stimmen auf die Förderung des Duos Barbezat-Villetard.
Die Preisträger: das Künstlerduo Barbezat - Villetard
Das Künstlerduo bestehend aus Camille Villetard (Paris, 1987) und Matthieu
Barbezat (Nyon, 1981) hat diesen renommierten Förderpreis für eine Arbeit erhalten,
die über den Raum und die ornamentale Geometrie reflektiert sowie für ihren
Tatendrang, den Sie durch Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland unter
Beweis stellen. Seit den ersten gemeinsamen Arbeiten im Jahre 2010 verwenden sie
in ihren Ausstellungen so verschiedenartige Materialien wie Stroh, Neonleuchten,
Glas, Holz oder Plastik. Häufig nutzen sie architektonische Eigentümlichkeiten für
ihre Arbeit und spielen mit Grenzen von Territorien, Disziplinen und Begrifflichkeiten.
> Weitere Infos zu den Künstlern:
Biografien, Ausstellungen, Sammlungen, Auszeichnungen und Residenzen:
s. Anhang 1 dieses Dossiers sowie www.barbezat-villetard.com
Die Ausstellung im Walliser Kunstmuseum
Ausgehend von der Idee, das Schloss Majoria – das heißt das halbe Walliser
Kunstmuseum – in eine Installation einzubeziehen, hat sich das Duo BarbezatVilletard für eine ebenso aufwendige wie radikale Geste entschieden: eine
monumentale Intervention in situ. Auf Grundlage einer eingehenden Erkundung des
Gebäudes haben die Künstler zunächst das Konzept der „Phantomzonen“ entwickelt,
womit sie jene Räume des Schlosses Majoria bis hinauf zu den Dachböden
bezeichnen, die a priori für die Besucher nicht sichtbar sind. Hinter den
verschlossenen Türen und Zwischendecken dieses Turmes, dessen Ursprünge bis
ins 13. Jahrhundert zurückreichen, wähnten sie Geheimzimmer und Lagerräume und
vermuteten unzugängliche Räume des Turmes, deren „Phantompräsenz“ ihre
Neugier weckte. Nach dieser Bestandaufnahme haben sie das Projekt a dissident
room speziell für diese Ausstellung konzipiert. In der Entstehungsphase der
vorliegenden Publikation können wir uns diese Installation nur gedanklich vorstellen:
Eine Metallplatte, die eine Verlängerung der Gebäudefassade zu sein scheint, spaltet
der dissident room die Majoria in ihrer ganzen Höhe durch die Illusion einer riesigen
Klinge. Das Kunstmuseum wird durch seine eigenen Spiegelungen in Stücke zerteilt.
Dieser Spiegelungseffekt zersplittert Sichtfeld und Raumwahrnehmung und definiert
so die Konturen einer Architektur als genauen Gegensatz des White Cube neu.
Die „Dissidenz“ dieses Projektes liegt zu allererst auf künstlerischer Ebene: Durch die
Schöpfung eines einmaligen und vergänglichen Werkes unterlaufen BarbezatVilletard die gängigen Gesetze des Kunstmarktes. Die Weigerung, sich auf Werke zu
beschränken, die transportierbar sind und von Sammlern oder Museen erworben
werden können, unterstreicht sowohl die experimentelle Dimension als auch die
Notwendigkeit, das Werk unmittelbar wahrzunehmen und zu erleben. Die Installation
a dissident room folgt der Tradition der Land Art der Jahre 1960–70 und hier
insbesondere den earthworks von Robert Smithson, auf die sich die beiden Künstler
gerne berufen. Sie greift in die Architektur des Turmes ein, als wäre er nichts weiter
als eine Sandburg, und interpretiert dadurch den räumlichen Maßstab neu. Daraus
entsteht eine zersplitterte Landschaft, in der die Grenzen zwischen Innen und Außen,
zwischen Stadt und Berg neu gedacht werden müssen.
Die Dissidenz dieser monumentalen Installation kann aber auch symbolisch
verstanden werden. Diesen Ort der Macht – jahrhundertelang Sitz der Bischöfe in Sitten
– derart zu durchtrennen, ist im weiteren Sinne als antiklerikale Geste zu verstehen und
drückt Aufsässigkeit, Unabhängigkeit und und Nonkonformismus gegenüber dem Ancien
Régime und seinen konservativen Ablegern aus. Die Installation von Barbezat-Villetard
ist aber weniger als respektlose politische Aussage gedacht, sondern vielmehr als
Gedankenspiel, das dazu angetan ist, „an die Vergangenheit zu rühren“. Es handelt
sich vor allem um ein Werk, das zu einer Wiederentdeckung der labyrinthischen
Räume des Museums einlädt und zur Reflexion, im wörtlichen wie im übertragenen
Sinn.
Das Vermittlungsprogramm zur Ausstellung
Führungen:
Bei den kostenlosen Führungen am ersten Sonntag im Monat wird sich das
Kunstmuseum hauptsächlich der Ausstellung a dissident room widmen:
Sonntag, 6. Dezember 2015
11 Uhr: Führung auf Deutsch durch Laurence Laffargue, Kulturvermittlerin
16 Uhr: Führung auf Französisch durch Victoria Mühlig, Kunsthistorikerin und
Koordinatorin der Ausstellung
Sonntag, 6. März 2015
11 Uhr: Führung in deutscher Sprache von Laurence Laffargue, Kulturvermittlerin
16 Uhr: Führung in französischer Sprache von Victoria Mühlig, Kunsthistorikerin
und Koordinatorin der Ausstellung
Jugendprogramm im Kunstmuseum während der Osterferien:
Freitag, 25. März 2016
10 bis 12 Uhr: Jugendwerkstatt (8-12 Jahre)
14h bis 16 Uhr: Jugendwerkstatt (8-12 Jahre) auf Deutsch
 Anmeldung erforderlich beim Kunstmuseum Wallis (Place de la Majorie 15)
oder per Telefon unter +41 27 606 46 90
Führungen auf Französisch, Deutsch und Englisch können auf Anfrage organisiert
werden.
Besondere Führungen für die Schüler des Kollegiums werden auf Anfrage
organisiert: http://www.museen-wallis.ch/kunstmuseum/dienstleistungen/schulen.html
Begegnungen:
Donnerstag, 11. Februar 2016 um 18h30 im Kunstmuseum Wallis :
Anmerkungen zur Ausstellung,
von Céline Eidenbenz, Direktorin des Kunstmuseums Wallis und Victoria Mühlig,
Kunsthistorikerin
 Das vollständige Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm finden Sie in
Kürze auf www.museen-wallis.ch
 Für alle weiteren Informationen kontaktieren Sie bitte die Kulturvermittlung der
Kantonsmuseen: [email protected]
Die Ausstellung auf einen Blick:
a dissident room
Anlässlich des Manor-Kulturpreises 2015 entwickeln eine monumentale Intervention
im Turm des Schlosses Majoria. a dissident room ist eine Installation von beinah
310m2 und überschreitet die architektonischen Grenzen des Walliser
Kunstmuseums.
Preisträger des Manor-Kulturpreises Sitten 2015 – Barbezat-Villetard
28. November 2015 – 3. April 2016
im Kunstmuseum Wallis, Sitten
Vernissage und Preisverleihung: Freitag, 27. November um 18 Uhr
Führungen: 6. Dezember und 6. März (siehe Programm)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr
Adresse : Place de la Majorie 15, 1950 Sitten
Parking: La Cible, Sion-Nord
Weitere Informationen: www.musees-valais.ch
Eine Broschüre der Möglichkeiten
Anlässlich des Manor-Kulturpreises begleitet das Kunstmuseum Wallis die Künstler
bei der Veröffentlichung eines Katalogs oder eines Künstlerbuches. Zu Beginn ihrer
ersten umfassenden Ausstellung denken sich die Künstler Camille Villetard und
Matthieu Barbezat eine „Broschüre der Möglichkeiten“ aus.
Die Publikation siedelt sich zwischen Skizzenbuch und Ausstellungskatalog an und
zeichnet mit ihren Texten von Diane Antille, Ba Berger, Marco Costantini, Barnaby
Drabble und Daniel Zamarbide die Prämissen eines werdenden Werks nach.
Die Texte sind jeweils in der Sprache ihrer AutorInnen verfasst: Französisch,
Deutsch und Englisch. Die Ausgabe enthält außerdem einige farbige Illustrationen
von vorbereitenden Zeichnungen zu a dissident room.
Der Katalog in Kürze :
« a dissident room»
Texte von Diane Antille, Ba Berger, Marco Costantini, Barnaby Drabble und Daniel
Zamarbide. Vorwort von Céline Eidenbenz und Victoria Mühlig
116 Seiten + Vorsatzblätter; 26 x 34 cm, gebunden
Druck: Offset, dreifarbig. Papier: Munken Lynx 170g/m2 und 130g/m2
Grafik und Konzept: Coline Jeanneret-Gris, Théophile Glauser, Sébastien Doutaz.
Auflage: 600 Exemplare
Verlag: art&fiction, Lausanne
Mit freundlicher Unterstützung von: Manor SA, Kunstmuseum Wallis, UBS, Fondation
Engelberts pour les arts et la culture, Stadt Sitten, Stadt Siders und Stadt Bern.
© 2015 art&fiction publications, Lausanne und Kunstmuseum Wallis, Sitten
ISBN : 978-2-940377-97-8
Preis: FRS 45.Erhältlich an der Kasse des Kunstmuseums, auf der Website der Künstler
www.barbezat-villetard.com, beim Verlag art & fiction www.artfiction.ch und in
Buchhandlungen
Dank
Die Ausstellung a dissident room sowie der aus diesem Anlass erscheinende
Katalog konnten dank der grosszügigen Unterstützung von Manor AG, UBS,
Fondation Engelberts pour les arts et la culture, Stadt Sitten, Stadt Siders und
Stadt Bern realisiert werden.
Anhang 1 :
Residenzen
Biografien
der
Künstler,
Ausstellungen,
Auszeichnungen,
Biografien
 Camille Villetard
 1987 in Paris geboren, lebt in Bern, arbeitet in Bern, Siders und Paris
 2012 – MAPS “Master art in public Sphere” / Diplom an der ECAV (École
Cantonale d’Art du Valais), Schweiz, mit lobender Erwähnung der Jury
 2009 – Master in Graphic design, ESAG Penninghen Paris, France
 2006 – Vorbereitungsklasse, Atelier met de Penninghen et Jacques d’Andon
Paris, France




Matthieu Barbezat
1981 in Nyon geboren, lebt in Bern, arbeitet in Bern, Siders und Paris
2011 – Master “CAP” Fine Arts, HKB (Hochschule der Künste Bern), Schweiz
2007 – Master “Raumstrategien”, Kunsthochschule Berlin-Weissensee (ein
Semester), Deutschland
 2006 – Bachelor in Arts visuels, ECAV (École cantonale d’art du Valais),
Schweiz
 2002 – Vorbereitungsjahr / Schule für Gestaltung, B:B. Biel, Schweiz
Ausstellungen
Einzelausstellungen
 a dissident room, Prix culturel Manor Sion 2015, Musée d’art du Valais, Sion
(CH)
 Edition Benjamin Dodell, Bern (CH)
 Galerie TART, Zürich (CH)
 Fat Gallery, Montréal (CA)
 LOKAL-CHIASMA, Lokal-Int, Bienne (CH) 2014
 SHIFT, Galerie 3000, Bern (CH)
 ACROSS, Château de Réchy, Réchy (CH)
Sammelausstellungen (Auswahl)
2015 :





CANTONALE BERN JURA, Cantre Pasquart, StadtGalerie (CH)
Ferme-la-chapelle, Grand-Lancy (CH)
Galerie Bernard Jordan, Zürich (CH)
Forum Wallis, Leuk (CH)
LE GRENIER6, le Grenier, Lausanne (CH)
2014 :
 CANTONALE BERN JURA, Kunstmuseum Thun, Kunsthaus Langenthal,
Musée des arts de Moutier (CH)
 MÉTAMORPHISMES II, Musée d'art du Valais, Sion (CH)
 BULLE POINT DE VUE SUR UNE VILLE, Musée gruérien, Bulle (CH)
 JUNGKUNST 2014, Halle 52, Winterthur (CH)
 MON TAN DUN II, Caves de Courten + MAXXX, Sierre (CH)
 MON TAN DUN I, KKKC, Klaipeda (LT)
 LE MANOIR 1964 - 2014, Manoir de Martigny, Martigny (CH)
 MERCI TOUT VA TRÈS BIEN II, Kaskadenkondensator, Bâle (CH)
 MERCI TOUT VA TRÈS BIEN I, -ion +, Zürich (CH)
 GALERIE IM PARK, Liebfeld Park, Bern (CH)
 REFRACTIONS, Galerie Grande Fontaine, Sion (CH)
 DETOURAGES, Musée Olsommer, Veyras sur Sierre (CH) 2013
 ROJARAKU, Rojal Art Lab, Roja (LV)
 CURIOSITÉS, Galerie Trait Noir, Fribourg (CH)
 SITUATION 2, Ferme asile, Sion (CH)
Art et Architecture / Kunst am Bau
 TRANSLATIONS, Kinderklinik - INSELSPITAL, Bern 2015-16
 RÉFLÉXIONS ÉCHAFAUDÉES, Clinique Romande de Réadaptation,
SUVACARE, Sion 2015
 École de Goubing, Sierre 2014
Prix et résidences






Prix Manor Sion 2015, Sion, CH
Chambre immobilière du Valais 2014
Paris (F), Stipendium der Visarte Schweiz 2017 (6 mois)
Berlin (DE), Stipendium des Kantons Wallis 2016 (6 mois)
Gepard 14 | Bern (CH) 2016 (2 mois)
ROJARAKU, international artist residency Roja (LV) (1 mois) 2013
Weitere Informationen: www.barbezat-villetard.com
Anhang 2: Vorwort zum Katalog von Céline Eidenbenz und Victoria Mühlig
Barbezat - Villetard
a dissident room
Manor Kunstpreis 2015, Sitten
Kunstmuseums Wallis
28.11.2015 – 3.04.2015
Für den vierten Manor Kunstpreis Sitten hat das Walliser Kunstmuseum den
Jurymitgliedern Pierre-André Maus (Maus Frères SA), Chantal Prod’Hom (mudac,
Lausanne), Jean-Paul Felley (Schweizer Kulturzentrum in Paris), Helen Hirsch
(Kunstmuseum Thun) und Pierre Vadi (Künstler) eine Reihe vielversprechender
junger Künstler und Künstlerinnen vorgeschlagen. Die Mehrheitsentscheidung fiel
zugunsten des jungen Künstlerduos Matthieu Barbezat (1981) und Camille Villetard
(1987). Die beiden Kunstschaffenden, die seit ihrer Ausbildung an der ECAV
(Walliser Schule für Gestaltung) in Siders leben, haben diesen prestigeträchtigen
Förderpreis sowohl für die reflektierte Auseinandersetzung ihrer Werke mit dem
Raum und der ornamentalen Geometrie erhalten als auch für ihren künstlerischen
Elan, den sie bei Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland unter Beweis gestellt
haben. Seit dem Beginn ihrer Zusammenarbeit 2010 verwenden sie
unterschiedlichste Materialien in ihren Installationen wie Stroh, Neonröhren, Glas,
Holz oder Kunststoff. Oft machen sie sich die architektonischen Gegebenheiten für
ihre Arbeiten zunutze und spielen mit räumlichen, fachspezifischen und begrifflichen
Grenzen.
Ausgehend von der Idee, das Schloss Majoria – das heißt das halbe Walliser
Kunstmuseum – in eine Installation einzubeziehen, hat sich das Duo BarbezatVilletard für eine ebenso aufwendige wie radikale Geste entschieden: eine
monumentale Intervention in situ. Auf Grundlage einer eingehenden Erkundung des
Gebäudes haben die Künstler zunächst das Konzept der „Phantomzonen“ entwickelt,
womit sie jene Räume des Schlosses Majoria bis hinauf zu den Dachböden
bezeichnen, die a priori für die Besucher nicht sichtbar sind. Hinter den
verschlossenen Türen und Zwischendecken dieses Turmes, dessen Ursprünge bis
ins 13. Jahrhundert zurückreichen, wähnten sie Geheimzimmer und Lagerräume und
vermuteten unzugängliche Räume des Turmes, deren „Phantompräsenz“ ihre
Neugier weckte. Nach dieser Bestandaufnahme haben sie das Projekt a dissident
room speziell für diese Ausstellung konzipiert. In der Entstehungsphase der
vorliegenden Publikation können wir uns diese Installation nur gedanklich vorstellen:
Über seine gesamte Höhe durch die Illusion einer riesigen Klinge durchtrennt, wird
das Schloss Majoria durch seine eigenen Spiegelungen in Stücke zerteilt. Der
Spiegelungseffekt zersplittert Sichtfeld und Raumwahrnehmung und definiert so die
Konturen einer Architektur als genauen Gegensatz des White Cube neu.
Die „Dissidenz“ dieses Projektes liegt zu allererst auf künstlerischer Ebene: Durch die
Schöpfung eines einmaligen und vergänglichen Werkes unterlaufen BarbezatVilletard die gängigen Gesetze des Kunstmarktes. Die Weigerung, sich auf Werke zu
beschränken, die transportierbar sind und von Sammlern oder Museen erworben
werden können, unterstreicht sowohl die experimentelle Dimension als auch die
Notwendigkeit, das Werk unmittelbar wahrzunehmen und zu erleben. Die Installation
a dissident room folgt der Tradition der Land Art der Jahre 1960–70 und hier
insbesondere jener der earthworks von Robert Smithson, auf die sich die beiden
Künstler gerne berufen. Sie greift in die Architektur des Turmes ein als wäre er nichts
weiter als eine Sandburg und interpretiert dadurch den räumlichen Maßstab neu.
Daraus entsteht eine zersplitterte Landschaft, in der die Grenzen zwischen Innen und
Außen, zwischen Stadt und Berg neu gedacht werden müssen. Ob die Natur die
Steine dieses Gebäudes, das vom Menschen als Kulturerbe bewahrt wurde, wohl
eines Tages vernichtet? Hier geht es darum, „das Schloss Majoria verschwinden zu
lassen, um es umso besser zum Vorschein zu bringen“, erklären die Künstler, die wie
zwei Illusionisten die Perspektiven umkehren.
Die Dissidenz dieser monumentalen Installation kann aber auch symbolisch
verstanden werden. Der Ansatz, diesen Ort der Macht, der vier Jahrhunderte lang
der Sitz der Bischöfe von Sitten war, zu durchschneiden, erinnert nicht nur an die
Arbeiten von Gordon Matta-Clark oder Daniel Buren (La Coupure, 2008), sondern ist
im weiteren Sinne als antiklerikales Statement zu verstehen, das sich gegen das
Gedankengut des Ancien Régime und seiner konservativen Ableger richtet und für
Aufstand, Unabhängigkeit und Nonkonformismus steht. Man denke an die
Respektlosigkeit von streitbaren Künstlern wie Ai Weiwei, der heutzutage als der
„dissidente“ Künstler schlechthin gilt. Die Installation von Barbezat-Villetard ist aber
weniger als respektlose politische Aussage gedacht, sondern vielmehr als
Gedankenspiel, das dazu angetan ist, „an die Vergangenheit zu rühren“. Es handelt
sich vor allem um ein Werk, das zu einer Wiederentdeckung der labyrinthischen
Räume des Museums einlädt und zur Reflexion, im wörtlichen wie im übertragenen
Sinn.
Für diese erste Publikation, die der Arbeit von Barbezat-Villetard gewidmet ist, hat
das Walliser Kunstmuseum den Künstlern völlig freie Hand gelassen und diese
haben sich für einen „Katalog der Möglichkeiten“ entschieden. Die fünf von den
Künstlern ausgewählten Autoren liefern jeder auf seine Weise Stoff zum
Nachdenken, für die Kunstschaffenden ebenso wie für die Betrachter. Bei den
Abbildungen handelt es sich nicht um dokumentarische Bilder der im Entstehen
begriffenen Installation, sondern um oftmals abstrakte Vektorgrafiken, technische
Darstellungen und Entwurfsskizzen, die sich wie die Buchstaben eines Alphabets
kombinieren lassen.
Der Manor Preis ermöglicht es den Künstlern, ein ehrgeiziges Projekt umzusetzen
und ihre Vorliebe für die Dekonstruktion der Architektur und die Minimal Art
auszuleben. Das Kunstmuseum freut sich über diese neue Herausforderung, die eine
„Aufhebung“ der üblichen Ausstellungsräume ermöglicht: Die fünfte Mauer, die dem
Gebäude hinzugefügt wird, vervielfacht sein Potenzial und eröffnet gleichzeitig
unerwartete Blickwinkel. Das Speculum, der Spiegel, in dem sich die Geister in den
Augen der Lebenden widerspiegeln, öffnet den Zugang zu Grenzbereichen und
neuen Raum für Spekulationen.
Céline Eidenbenz, Direktorin des Walliser Kunstmuseums
Und Victoria Mühlig, Projektkoordinatorin
Anhang 3: Rechtefreie Bilder für die Medien
>>> sind auf folgender Website verfügbar www.vs.ch/kultur > Kommunikation
und Medien > Medienmitteilung
© Barbezat-Villetard
© Musées cantonaux du Valais, Sion; Gilbert Vogt