Wir spielen für Dich! 1. MONTAGSKONZERT VILLA PRIEGER Montag, 26. Oktober 2015, 20 Uhr Camille Saint-Saëns-Porträt Mariska van der Sande Flöte Keita Yamamoto Oboe Hans-Joachim Büsching Klarinette Mariko Ashikawa-Shevlin Klavier PROGRAMM Wir spielen für Dich! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Sondermann Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Camille Saint-Saëns-Porträt Camille Saint-Saëns (1835-1921) Romanze für Flöte und Klavier (Orchester) Des-Dur op. 37 (1871) Moderato assai Sonate für Oboe und Klavier D-Dur op. 166 (1921) Andantino Ad libitum – Allegretto Molto allegro Tarantella für Flöte, Klarinette und Klavier a-Moll op. 6 (1857) PAUSE Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur op. 167 (1921) Allegretto Allegro animato Lento Molto allegro Airs de ballet d'Ascanio – Adagio et variations für Flöte und Klavier (1887-1888) Caprice sur des airs danois et russes für Flöte, Oboe, Klarinette und Klavier op. 79 (1887) Poco allegro – Andantino – Allegretto – Moderato – Allegro vivace – Un peu moins vite Mariska van der Sande Flöte Keita Yamamoto Oboe Hans-Joachim Büsching Klarinette Mariko Ashikawa-Shevlin Klavier auch Programmhefte serer als Pdf auf un bar. Homepage verfüg Camille Saint-Saëns, Porträt von Nadar (ca. 1895) Mehr Tradition als Innovation Camille Saint-Saëns meinte einmal: „Ich bin Klassizist, […] aufgewachsen im Geiste Mozarts und Haydns.“ Er ging nicht wie seine Zeitgenossen Debussy, Ravel und Strawinski den Weg der musikalischen Neuentwicklungen. Oft wurde er aufgrund seines starken Hangs zum Neoklassizismus als „Beethoven Frankreichs“ bezeichnet. In seiner Heimatstadt Paris schon früh als Wunderkind gehandelt, gab Saint-Saëns mit elf Jahren sein erstes Konzert als Pianist. 1848 wurde er vom Conservatoire aufgenommen und arbeitete später als Organist in verschiedenen Pariser Kirchen. 1871 war er Mitbegründer der bedeutenden Societé Nationale de Musique mit ihrer Devise „Ars gallica“, die den Franzosen ein 4 Forum bot, als Gegengift des „Wagnérisme“ eigene Instrumentalwerke aufzuführen und eine Renaissance der nationalen Musik einzuläuten. 1871 schrieb Saint-Saëns auch die Romanze für Flöte und Klavier op. 37. Sie wurde von Paul Taffanel uraufgeführt, seinerzeit der bekannteste französische Flötist und später Chefdirigent der Oper in Paris. Das dreiteilige Werk überzeugt besonders durch die melancholische Melodie des Hauptteils. Der bewegtere Mittelteil löst das Thema etwas auf und dramatisiert es bis zu einem bravourösen, gedehnten Triller. Daraufhin kehrt der melodische Gedanke in der Ursprungsgestalt zurück. Über ruhiger Klavierbegleitung klingt das Werk aus. In seinem Todesjahr 1921 komponierte Saint-Saëns drei Bläsersonaten für Oboe, Klarinette und Fagott. In einem Brief schrieb der 85-Jährige: „Im Augenblick konzentriere ich meine letzten Kräfte darauf, den selten bedachten Instrumenten die Möglichkeit zu geben, zu Gehör zu kommen.“ Die ersten Takte der Sonate für Oboe und Klavier op. 166, die er dem großen Oboenvirtuosen Louis Bas widmete, könnten aus einer barocken Suite stammen. Mit kleinen harmonischen Rückungen versetzt Saint-Saëns den Hörer aber bald ins 20. Jahrhundert. Über einer Kadenz improvisierend beginnt die Oboe den zweiten Satz und führt mit heiterem Siziliano-Rhythmus in dessen Hauptteil. Wie modern SaintSaëns im hohen Alter war, zeigt sich im spielfreudigen Finalsatz: Mit sparsamsten Motivbausteinen veranstaltet er eine atemlose, aber sehr unterhaltsame Jagd. 5 Die Tarantella für Flöte, Klarinette und Klavier op. 6 schrieb Saint-Saëns 1857 kurz nach einer Italienreise. Der Komponist Rossini wollte dem damals erst 22-jährigen Kollegen helfen und setzte das Stück auf das Programm einer Soirée in seinem Pariser Domizil. Listig behauptete er, es sei seine eigene Komposition. Die Urheberschaft klärte er erst auf, als das Stück überwältigenden Erfolg beim Publikum hatte – laut Saint-Saëns kam es zu zahlreichen „Lobhudeleien“. Im süditalienischen Apulien tauchte der Tarantella-Tanz im 17. Jahrhundert erstmals auf. Er galt als therapeutischer Tanz, der angeblich half, das Spinnengift einer Tarantel auszuschwitzen. Seine Besonderheit ist sein zunehmendes Tempo. Saint-Saëns' quirlig-virtuose Tarantella ist ein vor Energie überbordendes Werk im Athanasius Kircher: Tarantella als Gegengift (1641) typisch schnellen 6/8-Takt. In steten kapriziösen Wirbeln werfen sich die Instru- mente die Motive zu. Die ununterbrochene Bewegung wird nur von einem melodiösen Dolce-Abschnitt gezähmt. In dem von Saint-Saëns häufig gepflegten „zeitlosen“ Kompositionsstil bewegen sich die späten Bläsersonaten frei zwischen den Epochen und Formen. Die Sonate für Klarinette und Klavier op. 167 widmete er dem renommierten 6 Klarinettisten Auguste Périer. Deutlich ist der Bezug zum galanten Stil des 18. Jahrhunderts herauszuhören. Die Harmonik jedoch ist zeitgemäß, gelegentlich blitzen ironische Züge durch. Die Klavierstimme ist auf kunstvolle Art mit dem Bläserpart verbunden. Der expressive Kopfsatz rückt mit weitgeschwungenen Phrasen den lyrischen Klarinettencharakter in den Fokus. Wie eine Gavotte einer barocken Suite mutet das „Allegro animato“ an. Verhaltene Klänge bringt das schwermütige „Lento“, bevor der spritzige Finalsatz mit schnellen Läufen und Arpeggien die Sonate abschließt. Camille Saint-Saëns am Flügel (1913 in Paris) Das kurze Werk „Airs de ballet d'Ascanio – Adagio et variations“ für Flöte und Klavier basiert auf BallettThemen aus Saint-Saëns' inzwischen vergessener Oper „Ascanio“. Er schrieb es für den Flötisten Paul Taffanel, der einmal äußerte: „Die Flöte ist nicht nur brillanter Virtuosität fähig, sondern sie kann auch tiefe Gefühle ausdrücken.“ Dafür ist dieses technisch anspruchsvolle und zauberhaft melodiöse Werk ein wunderbares Beispiel. In der originalen 7 Antonio Canova, Amor und Psyche (1793) Bühnenproduktion stellte die Choreographie für Adagio und Variationen dieser „Airs de ballet“ die klassische Szene dar, in der Cupido, der Liebesgott, sich der schönen Königstochter Psyche enthüllt. Romain Rolland sagte über Saint-Saëns, er sei „ein Franzose auf Reisen, der seiner Phantasie folgt, wenig bekümmert darum, in den Geist der Völker einzudringen, die er kennenlernt, träge den Launen seiner Eindrücke hingegeben, alles an sich ziehend, alles französisierend, was er sieht.“ In der charmanten „Caprice sur des airs danois et russes“ für Flöte, Oboe, Klarinette und Klavier op. 79 hat Saint-Saëns auf originelle Weise dänische und russische Melodien kombiniert. Sie entstand bei einer Russlandreise als musikalisches Gastgeschenk – und zwar für die dänische Prinzessin, die in St. Petersburg als russische Zarin herrschte. Die Besetzung bringt interessante Effekte durch die unterschiedlichen Holzbläser-Facetten mit sich, das Klavier sorgt für eine perlende Begleitung. 8 Heidi Rogge Foto: Barbara Aumüller MITWIRKENDE Mariska van der Sande Mariska van der Sande erhielt ihren ersten Flötenunterricht im Alter von acht Jahren. Ihr Studium am Koninklijk Conservatorium in Den Haag schloss sie mit Auszeichnung ab. Während des Studiums besuchte sie zahlreiche Meisterkurse, u. a. bei Aurèle Nicolet, Barthold Kuijken, William Bennet und Emmanuel Pahud. Mariska van der Sande war Stipendiatin der Herbert-von-Karajan-Stiftung / Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker und ist seit Januar 2002 Solo-Flötistin des Beethoven Orchester Bonn. 9 Foto: Barbara Aumüller Keita Yamamoto Keita Yamamoto wurde in Tokio (Japan) geboren und studierte an der Musikhochschule Mannheim bei Winfried Liebermann und an der Musikhochschule Stuttgart bei Ingo Goritzki. Weitere Studien führten ihn zu Maurice Bourgue an das Conservatoire de Musique de Genève. Sein erstes Engagement trat er bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen an, von 1997 bis 1998 war er Solo-Oboist der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. Seit 1999 ist er SoloOboist des Beethoven Orchester Bonn und seit 2009 ist er Dozent an der Musikhochschule Köln, Standort Aachen. 10 Foto: Thilo Beu Hans-Joachim Büsching Hans-Joachim Büsching, 1984 in Bielefeld geboren, erhielt seinen ersten Klarinettenunterricht im Alter von acht Jahren bei Siegfried Stegmann, später maßgebend bei Georg Stimpfle. Nach der Schulzeit folgten eine vielfältige musikalische Betätigung, u. a. Dirigieren, Filmmusik und deutschlandweite Auftritte mit seiner Rockband. Im Anschluss begann Hans-Joachim Büsching sein Klarinettenstudium in Münster und Detmold, u. a. bei Hans-Dietrich Klaus und Thomas Lindhorst. Neben der Teilnahme an verschiedenen Meisterkursen engagierte ihn 2007 das Studentenorchester Münster. Von 2008 bis 2010 war HansJoachim Büsching Mitglied der Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters, seit 2010 ist er Solo-Klarinettist im Beethoven Orchester Bonn. 11 Mariko Ashikawa In Japan geboren, studierte Mariko Ashikawa in Tokio und Köln Klavier. Die Preisträgerin des Klavierwettbewerbes in Wuppertal (1991) gewann in den folgenden Jahren Preise und Auszeichnungen u. a. beim Internationalen ARD-Wettbewerb in München und beim Internationalen Tschaikowski Wettbewerb in Moskau. Sie spielte bei renommierten Festivals wie dem SchleswigHolstein Musik Festival und dem Internationalen Cello Festival der Kronberg Academy. Außerdem konzertierte sie sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin in den wichtigsten Sälen Europas und Japans, wie der Wigmore Hall in London, dem Herkulessaal in München, der Suntory Hall in Tokio und dem Théâtre musical de Paris. Mit der Pianistin Sigrid Althoff bildet sie das Dortmunder Klavierduo, das regelmäßig in Deutschland zu hören ist. Neben ihrer Konzerttätigkeit hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Köln inne. 12 Wir spielen für Dich! 2. Freitagskonzert Sinfonisches Finale Fr 20. November 2015, 20 Uhr Beethovenhalle Bonn Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543 Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupiter-Sinfonie“ Beethoven Orchester Bonn Andreas Spering Dirigent 19.25 Uhr: Konzerteinführung mit Ruth Schmüdderich Karten: Tel. 0228 - 77 80 08 www.bonnticket.de Tel. 0228 - 50 20 10 www.beethoven-orchester.de THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Sa 9.00 - 14.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Text Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck M. Scholl Druck Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. Preis des Programmheftes: 2,00 € 14 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn
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