Institut für Pflegewissenschaft Grazer MangelernährungsScreening – GMS Validität, Reliabilität, Sensitivität & Spezifität Doris Eglseer, BBSc MSc Diätologin 3. Grazer Risikotag, 30. September 2015 Mangelernährung im Krankenhaus Institut für Pflegewissenschaft Prävalenz im LKH Univ.-Klinikum Graz durchschnittlich rund 36% Nutrition Day KAGes 2008 – – – – 60% essen Spitalsessen nicht vollständig auf 30% essen nur ½ Portion 13% essen nur ¼ Portion 11% essen gar nichts Weitreichende Folgen wie z.B. Wundheilungsstörungen, Infektanfälligkeit, längere Liegedauer, verminderte Lebensqualität, reduzierter Therapieerfolg, erhöhte Mortalität… Frühzeitige Identifizierung mangelernährter PatientInnen ist notwendig Mangelernährungsscreening 2 Graz Malnutrition Screening – GMS Institut für Pflegewissenschaft Laut ESPEN-Guideline soll ein MangelernährungsScreening folgende Eigenschaften aufweisen: Hohe Praktikabilität (schnell, einfach, sinnvoll) Hohe Validität Hohe Reliabilität Hohe Sensitivität und Spezifität http://www.gopixpic.com/560/-regression-model-thesimple-linear-assumes-that Kondrup, J, Allison, SP, Elia, M, Vellas, B & Plauth, M 2003, ‘ESPEN guidelines for nutrition screening 2002’, Clinical Nutrition, vol. 22, no. 3, pp. 415-421. Studie zum GMS Institut für Pflegewissenschaft Universitätsklinik für Innere Medizin, Universitätsklinik für Chirurgie und Orthopädie Dezember 2013 bis April 2014 Randomisierte Auswahl der TeilnehmerInnen (n = 404) Screening am ersten Tag nach der Aufnahme ins LKH, 2 Diätologinnen unabhängig voneinander Eine Diätologin führte zusätzlich zum GMS auch NRS und MNA durch 3 Altersgruppen; Ø 56,8 Jahre (18 – 93) Altersgruppe Anzahl PatientInnen 1 (18-44,9 Jahre) 128 2 (45-69,9 Jahre) 143 3 (70+) 133 4 Ergebnisse Institut für Pflegewissenschaft Sensitivität und Spezifität (GMS vs NRS) – Sensitivität: 90% – Spezifität: 87% Sensitivität und Spezifität (GMS vs MNA) – Sensitivität: 94% – Spezifität: 77% Kriteriumsvalidität – GMS vs NRS: r = 0,78 – GMS vs MNA: r = 0,84 http://www.iconshut.com/validity-andreliability-icons 5 Ergebnisse Institut für Pflegewissenschaft Inter-Rater-Reliabilität (Cohen‘s kappa; -1 bis +1) 1. Gewichtsverlust in den letzten 3 Monaten 2. Body Mass Index 3. Rückgang der Nahrungsaufnahme 3a Appetitverlust 3b Kau- und Schluckbeschwerden 3c Übelkeit/Erbrechen/Durchfall Cohen’s Kappa (k) PA % SEM 0.812 94.1 0.04 1.000 100 0.631 0.604 0,0 ≤ k ≤ 0,2 Schlechte Übereinstimmung 0.00 0,2 < k ≤ 0,4 Ausreichende Übereinstimmung 86.4 0.05 0,4 < k ≤ 0,6 Mittelmäßige Übereinstimmung 93.1 0.07 0.614 89.9 0.05 4. Schweregrad der Erkrankung 1.000 100 0.00 5. Alter 1.000 100 0.00 Gesamt 0.824 94.8 0.03 0,6 < k ≤ 0,8 0,8 < k ≤ 1,0 Beachtliche Übereinstimmung (Fast) perfekte Übereinstimmung 6 Fazit Institut für Pflegewissenschaft Hohe Mangelernährungs-Prävalenz im LKH Graz vergleichbar mit bestehender Literatur (etwa jeder 4. ist mangelernährt) Sehr gute Werte für Validität und Reliabilität, Sensitivität und Spezifität – Deutlicher Zusammenhang zwischen GMS und NRS – Hoher Zusammenhang zwischen GMS und MNA – Beachtliche bis fast perfekte Inter-Rater Reliabilität in den einzelnen Items bzw. fast perfekter Gesamtwert (0,824) Mit frühzeitiger Evaluierung mangelernährter PatientInnen kann rasch eine ernährungsmedizinische Intervention begonnen werden Verbesserung der Patientsicherheit /-outcomes (Komplikationen ↓, Liegedauer ↓, Infekte ↓, Wundheilungsstörungen ↓…) 7 Institut für Pflegewissenschaft VIELEN DANK für die Aufmerksamkeit! Ergebnisse der Studie zur Überprüfung von Validität und Reliabilität 8
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