Grün soll, gelb kann, rot vermeiden: Das demographische Ampelsystem Demographische Entwicklung und die Auswirkung auf die Dienstplangestaltung Uwe David • • • • Alter: 49 Jahre bei der Rheinbahn seit 1982 Betriebsratsvorsitzender stellv. Aufsichtsratsvorsitzender • ver.di Bundesfachbereichsvorsitzender Verkehr • Tarifkommission TV-N Seite 2 Rheinbahn AG September 2015 | Das Unternehmen – Rheinbahn AG • fünftgrößtes Nahverkehrsunternehmen in Deutschland. • befördert täglich rund 720.000 Fahrgäste • beschäftigt 2.823 Mitarbeiter in den Bereichen Betrieb, Technik und Verwaltung und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region • durchschnittliches Lebensalter der Erwerbstätigen 46,2 Jahre • Prognose 2022 Anstieg auf 54,2 Jahre • durchschnittliche Beschäftigungszeit im Unternehmen 19,0 Jahren • Seite 3 Mittelwert deutschlandweit 10,4 Jahre Rheinbahn AG September 2015 | Ausgangslage - generell • • Gesundheitsquote Rheinbahn gesamt etwa 91 % Höherer Krankenstand bei • der Berufsgruppe Fahrpersonal (auch im deutschlandweiten Vergleich) • Mitarbeitern über 50 Jahre (die durchschnittliche Dauer einer Arbeitsunfähigkeit steigt ebenfalls überproportional mit dem Alter an) • Längere Lebensarbeitszeit • Fahrdienstuntauglichkeit oft zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr nach einer Dienstzeit von 20-24 Jahren ein. (Untersuchung BG) Krankenstand nach Altersgruppen Rheinbahn Seite 4 Rheinbahn AG September 2015 | Ausgangslage - Fahrdienst • Die Fahrzeiten sind unzureichend und die KollegInnen beklagen die ständigen Verspätungen Verspätungen verkürzen die Pausen an den Endhaltestellen und belasten die FahrerInnen • • bisherige Gegenmaßnahmen : • • • • • • • Betriebliches Eingliederungsmanagement Altersteilzeit Lebensarbeitszeitkonto Mischarbeit Betriebsvereinbarung über den Einsatz leistungsgeminderter MitarbeiterInnen Betriebsvereinbarung Dienstplangestaltung Fazit: Die bisherigen Modelle allein sind nicht ausreichend, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu erzielen. Seite 5 Rheinbahn AG September 2015 | Ziel der Ampel 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Seite 6 ein Werkzeug um auf die demographische Entwicklung zu reagieren Ursachen von Arbeitsbelastung bekämpfen gleichmäßige Verteilung von Belastungen hohe Mitarbeiterzufriedenheit positive Wirkung auf die Gesundheit der KollegenInnen längere Fahrdiensttauglichkeit Senkung Krankenstand Rheinbahn AG September 2015 | Vorgehensweise Schritt 1 Ist-Aufnahme Schritt 2 Sofortmaßnahme Mehrleistungsabbau Schritt 3 Belastungsanalyse Seite 7 • Ermittlung Überstundenaufkommen • Analyse Krankenstand und Verteilung auf Altersgruppen • Aufstellung derzeitige Dienstmasse und Arbeitszeitverteilung • Messung und Auswertung Fahrzeiten • Um die Belastung durch erforderliche Mehrleistungen zu reduzieren, wurde mit dem Arbeitgeber in Verhandlungen vereinbart sofort 25 MitarbeiterInnen im Bereich Fahrdienst über Plan einzustellen • Mit Hilfe eines Fragebogens an alle FahrerInnen wurden die individuellen Belastungsfaktoren einer Dienstschicht erfasst und anschließend ausgewertet Rheinbahn AG September 2015 | Vorgehensweise Schritt 4 Sofortmaßnahme Fahrzeitanpassung Schritt 5 Belastungsampel erstellen und beschließen Seite 8 • Ergebnis Fahrzeitenmessung: die vorgegebenen Fahrzeiten können in großen Teilen von den KollegInnen nicht eingehalten werden. Aus Sicht der KollegInnen ist dies der zweithöchste Belastungsfaktor in einer Dienstschicht • Es wurden sofort neue Vorgaben bei den Fahrtzeiten gemacht und die Fahrzeiten werden in drei Stufen bei den nächsten Fahrplanwechseln erhöht • Hierzu wurden 58 weitere KollegInnen über Plan im Bereich des Fahrdienstes eingestellt • Entwicklung einer Matrix aus den Ergebnissen der Belastungsanalyse • Bewertung der Belastungen bewertet um jedem Dienst schon in der Planungsphase eine Gesamtbelastungspunktzahl zu geben • Anhand dieser Gesamtpunktzahl wird ein Dienst als •„grün“, also wenig belastend • „gelb“ belastender Dienst“ oder •„rot“ Dienst mit erheblicher Belastung dargestellt. • Es besteht Einigkeit der Betriebsparteien das derzeit „rote Dienste“ in Zukunft vermieden werden sollen Rheinbahn AG September 2015 | Schritt 5 - Belastungsampel Bewertungskriterien und Bewertungsansätze im Überblick Seite 9 Rheinbahn AG September 2015 | Vorgehensweise Schritt 6 Abschluss neuer Betriebsvereinbarung zur Dienstplangestaltung • Auf Grundlage der bisherigen Projektarbeit wurde am 01.08.2013 eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen, die als Kern die Belastungsampel zur Dienstplangestaltung bei der Rheinbahn regelt. • Es wurde auch verbindlich festgelegt, wie die „roten Dienste“ in Zukunft reduziert werden Schritt 7 • Nach 12 Monaten Überprüfung und ggf. Nachjustierung Erfahrungsauswertungen • Sonderkündigungsrecht für die Belastungsampel wurde und ggf. Anpassungen der wahrgenommen um die Dienstlängen höher zu bepunkten BV Seite 10 Rheinbahn AG September 2015 | Fazit • Ganzheitliche Betrachtung von Diensten und ihren Belastungsmomenten ist ein Erfolg • Nachjustieren der Bepunktung – insbesondere bei Dienstlänge – ist erforderlich • Weitere Ausbaustufen bei Verteilung der verbleibenden Arbeitsbelastung werden angestrebt Seite 11 Rheinbahn AG September 2015 | Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Rheinbahn AG Uwe David Geschäftsführender Betriebsrat Hansaallee 1 40549 Düsseldorf Telefon 0211.582-1350 [email protected] Seite 12 Rheinbahn AG September 2015 |
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