FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/ PATHÉTIQUE 21 DEZ 2015 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich © Nancy Horowitz Programm / Festspielhaus St. Pölten Tonkünstler-Orchester Niederösterreich: Pathétique Montag 21. Dezember 2015, 19.30 Uhr Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal Gesamtdauer: ca. 1 Std. 50 Min. (inkl. Pause) Einführungsgespräch mit Friederike Raderer Kleiner Saal, 18.30 Uhr Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Brigitte Fürle FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/ EmErSON, LAkE & PALmEr SymPHONIc 17 FEB 2016 Yōsuke Yamashita © unbenannt www.festspielhaus.at PATHÉTIQUE Klavier JAVIER PERIANES Dirigent GILBERT VARGA FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809 – 1847) «Die Hebriden» Ouvertüre op. 26 (1829-32) Allegro moderato – Animato 10’ ROBERT SCHUMANN (1810 – 1856) Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 (1841-45) Allegro affetuoso Intermezzo. Andante grazioso Allegro vivace 30’ PA U S E PJ O T R I L J I T S C H T S C H A I K O W S K I ( 1 8 4 0 – 1 8 9 3 ) Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique» (1893) Adagio – Allegro non troppo Allegro con grazia Allegro molto vivace Finale. Adagio lamentoso 40’ Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Spieldauer von diesen Angaben geringfügig abweichen kann. FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY «Die Hebriden» Ouvertüre op. 26 Allegro moderato Animato Nicht nur die musikalischen Talente von Felix Mendelssohn waren erstaunlich, auch als Aquarellist und Zeichner betätigte er sich mit sicherem Geschmack. Außerdem zeigte er in lyrischen Gelegenheitswerken und Briefen eine starke sprachliche Begabung. Das materiell gesicherte familiäre Umfeld ermöglichte es dem jungen Künstler, sich auf Kulturreisen durch Europa weiterzubilden und von den fremdländischen Eindrücken inspirieren zu lassen. Die Reise nach Schottland im Sommer 1829 führte erstmals zu musikalischen Anregungen. Dort fand er den Anfang zu seiner Symphonie a-Moll, die später als Nr. 3 den Beinamen «Schottische» erhielt. Nach dem Besuch auf der Hebrideninsel Staffa ging ein Schreiben an die Familie in Berlin, in dem Mendelssohn das thematische Grundmaterial der «Hebriden»-Ouvertüre skizzierte. Ein Mirakel an Klang und thematischer Entwicklung Aus diesen Notizen formte Mendelssohn – nach jener zum «Sommernachtstraum» – seine zweite Ouvertüre, der er ursprünglich den Titel «Die Fingalshöhle» gab und die als «Hebriden»-Ouvertüre populär wurde. Mendelssohn selber gab seinen OuvertüreKompositionen die Bezeichnung «Konzert-Ouvertüre», womit er ausdrücklich ihre Bestimmung definierte: kein Vorspiel zu einem Musiktheaterwerk, das die Melodien vorwegnimmt, sondern eine konzertante Musik zur Imagination von poetischen Inhalten oder eben Landschaftsbildern. Literarischer Hintergrund der Konzert-Ouvertüre Nr. 2 h-Moll op. 26, «Die Hebriden», waren die angeblichen Dichtungen eines altirischen Barden namens Ossian, die aber in Wahrheit stilistisch gelungene Fälschungen des Schotten James McPherson aus der Mitte des 18. Jahrhunderts bildeten. An weiteren Konzert-Ouvertüren Mendelssohns entstanden noch «Meeresstille und glückliche Fahrt» über zwei GoetheGedichte und «Das Märchen von der schönen Melusine», einen von Ludwig Tieck neu erzählten Stoff, von dem es auch einen Bilderzyklus von Moritz von Schwind « gibt. Reiseeindrücke gingen später ALLE MEINE auch noch in die «Italienische SymphoWERKE GÄBE ICH nie» ein. Tatsächlich ist das Werk ein DARUM, WENN Mirakel an Klang und thematischer ICH EINE Entwicklung. Die Kunst der InstrumenOUVERTÜRE tierung wurde ausdrücklich zum AusWIE ‹DIE löser von Atmosphäre und zu einem musikalischen Gestaltungsmittel. Aus HEBRIDEN› VON einem kleinen Kernmotiv erfand MenMENDELSSOHN HÄTTE SCHREIBEN delssohn mit großer Fantasie drei Themen: eine absteigende WellenbeweKÖNNEN. gung, eine erhebende aufsteigende » Melodie und ein fanfarenartiges Motiv. Johannes Brahms Aus diesem thematischen Material formte Mendelssohn mit kühner Harmonik eine schillernde Tondichtung, deren Stimmungen von heftiger Bewegung und strahlendem Glanz bis zu berührender Idylle reichen. Den Entwurf von Schottland arbeitete Mendelssohn zum größten Teil während seiner nächsten Reise, die ihn nach Italien führte, 1830 in Rom aus. 1832 revidierte er die Ouvertüre. Rainer Lepuschitz Der Autor, geboren in Salzburg, lebt in Innsbruck. Dramaturgische und publizistische Arbeit u. a. für das Wiener Konzerthaus, die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Salzburger Festspiele, Mozartwoche Salzburg; Dramaturgie und Pressearbeit für das Festspielhaus St. Pölten, Tonkünstler-Orchester und Grafenegg Festival bis 2008. E N T S T E H U N G 1829/30/32 — U R A U F F Ü H R U N G am 14. März 1832 bei einem Konzert der London Philharmonic Society — V O M T O N K Ü N S T L E R - O R C H E S T E R Z U L E T Z T A U F G E F Ü H R T am 30. und 31. Jänner 2015 bei «Plugged-In» in Wien und St. Pölten, Dirigent: Russel Harris ROBERT SCHUMANN Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 Allegro affetuoso Intermezzo. Andante grazioso Allegro vivace Schon als Sechsjähriger soll Robert Schumann zu häuslichen Aufführungen erste Kompositionen beigesteuert haben. Und da das Klavier – das Hausmusikinstrument seiner Zeit schlechthin – ihn faszinierte, erhielt er bereits mit sieben Jahren ersten Klavierunterricht. Er erwies sich als große Begabung, besonders auf dem Gebiet der Improvisation, mit der er sich, seinen technischen Fähigkeiten gemäß, am liebsten beschäftigte: Durch das Instrument vermochte er ohne Worte auszudrücken, was seine hypersensible Seele empfand. So wuchs er hinein in eine Epoche des Klaviers; er liebte Beethoven, Schubert und Weber, hielt Chopin für ein Genie, ließ sich inspirieren von den Pianistengrößen Moscheles, Herz, Czerny und Hummel, aber auch von der virtuosen Geigenkunst Paganinis. Schließlich zerstörte Robert seine pianistischen Ambitionen selbst: Durch übertriebenes Fingertraining zog er sich eine Sehnenscheidenentzündung zu; ein kaum beweglicher Ringfinger war die Folge. Die angestrebte Karriere war vor ihrem Beginn beendet, so dass er sich nun ganz dem Komponieren zuwandte. Mittelding zwischen Sinfonie, Konzert und Sonate Obwohl Schumann schon früh daran dachte, ein Klavierkonzert zu schreiben, blieb es lange Zeit bei Skizzen und Fragmenten. Er fühlte sich kompositorisch noch nicht reif genug, neben dem Solisten eine ganze Orchesterpartitur zu beherrschen. Erste Skizzen zu einem Klavierkonzert a-Moll erwähnte er schon 1833, doch erst im Mai 1841 begann er mit der Ausarbeitung. Es sollte ein einsätziges Werk werden, eine «Phantasie für Clavier, mit Begleitung des Orchesters», die er als «Mittelding zwischen Sinfonie, Concert und großer Sonate» charakterisierte. Im August desselben Jahres kam es zu einer nichtöffentlichen Aufführung im Leipziger Gewandhaus, mit Felix Mendelssohn Bartholdy am Dirigentenpult und seiner Frau Clara « am Klavier. Der große Erfolg dieser ... WIE REICH Aufführung spornte ihn an, das Werk zu AN ERFINDUNG, publizieren; nacheinander bot er es WIE INTERESSANT mehreren Verlegern an, doch keiner VOM ANFANG war interessiert. Erst nach vier Jahren BIS ZUM ENDE IST ergänzte Schumann die Fantasie um ES, WIE FRISCH Mittel- und Schlusssatz. Im Juni 1845 entstand zunächst das Finale, im Juli UND WELCH der Mittelsatz. Interessant ist in diesem EIN SCHÖNES Zusammenhang auch der nahtlose ZUSAMMENÜbergang vom zweiten zum dritten HÄNGENDES Satz: Ursprünglich hatte Schumann die GANZE. Sätze getrennt konzipiert; später entwi» ckelte er eine Überleitung, eine kaClara Schumann über das denzartige Improvisation mit Zitierung Klavierkonzert in a-Moll des Hauptthemas aus dem ersten Satz, die er gesondert notierte und dieses Notenblatt dann mit Siegellack ins Manuskript klebte. Damit gab er den drei Sätzen eine zyklische Verklammerung. Das Konzert für Klavier und Orchester a-Moll besitzt bei allem orchestralen Gestus eine kammermusikalische Transparenz, die dadurch erreicht wird, dass der Solist meist gemeinsam mit Instrumentengruppen oder Soloinstrumenten anstatt mit dem ganzen Orchester auftritt. Obwohl technisch anspruchsvoll, fehlt dem Konzert der rein «artistische» Anspruch der zeitgenössischen Klavierkonzerte; es ging Schumann nicht um vordergründige Brillanz, sondern um den musikalischen Inhalt, um die Entwicklung und Durchführung von Themen und Melodien. Wie sehr er bereit war, über die traditionelle Formgebung des Sonatenhauptsatzes hinauszugehen, zeigt sich im ersten Satz, Allegro affetuoso. Hier konzentriert sich alles auf das lyrisch-expressive Hauptthema, dessen Motivik alle Abschnitte in vielfachen Verarbeitungen beherrscht. Fast kammermusikalisch im Stil eines Charakterstückes erscheint der zweite Satz, Andante grazioso: ein gesangliches Stück mit ausschwingenden Kantilenen, in denen Klavier und Orchesterinstrumente dialogisieren. Kein Bravourstil, keine solistische Akrobatik Die beide Sätze verbindende Passage leitet über zum tänzerisch-schwungvollen Schlusssatz, Allegro vivace, in dem der Solist noch einmal aus sich herauswächst. Doch auch hier sind kein bloßes Figurenwerk, kein Bravourstil eines Chopin, keine solistische Akrobatik eines Liszt zu finden, sondern eine dem Gesamtwerk untergeordnete, sozusagen kontrollierte Virtuosität. Dennoch: Tänzerischer Schwung, rhythmische Feinheiten, schöne Kontrastbildungen zwischen Haupt- und Seitenthema und eine brillante Schlusssteigerung verfehlen ihre Wirkung nicht. Auch nicht auf Johannes Brahms, der seine beiden Klavierkonzerte später ebenso wie sein Mentor Schumann als Synthese zwischen Symphonie, Konzert und Sonate anlegen sollte. Dr. Astrid Schramek Die Autorin, geboren in Berlin, lebt in Wien. Studium der Musikwissenschaft, Promotion 1989. Dramaturgische Arbeit für: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Jeunesse Musicale, Camerata Salzburg. Publikationen für Wiener Konzerthausgesellschaft, Camerata Salzburg, Tonkünstler-Orchester, Grafenegg Festival und Festival Musica Sacra St. Pölten. 1841/43/45 — U R A U F F Ü H R U N G am 4. Dezember 1845 mit Clara Schumann am Klavier und Widmungstrager Ferdinand Hiller als Dirigent im Gewandhaus zu Leipzig — V O M T O N K Ü N S T L E R - O R C H E S T E R Z U L E T Z T A U F G E F Ü H R T am 16. August 2008 in Grafenegg mit Alexander Lonquich am Klavier, Dirigent: Hans Graf ENTSTEHUNG « SO KOMPLIZIERT TSCHAIKOWSKIS LEBEN AUCH GEWESEN SEIN MAG, SO FEDERLEICHT UND NATÜRLICH SIND SEINE MELODIEN. » Gerhard Fechner, Geiger im Tonkünstler-Orchester seit 1987 PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique» Adagio – Allegro non troppo Allegro con grazia – Allegro molto vivace Finale. Adagio lamentoso Pjotr Iljitsch Tschaikowski starb nur neun Tage nach der von ihm selbst dirigierten Uraufführung seiner Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 in St. Petersburg. Mit der Stadt an der Newa hatte ihn mehr verbunden als mit seinem langjährigen Wohnsitz Moskau. In St. Petersburg ging Tschaikowski ab seinem zehnten Lebensjahr zur Schule, hier schlug der 19-Jährige eine Beamtenlaufbahn ein und besuchte die Rechtsschule, hier absolvierte der außergewöhnlich Begabte auch das Musikstudium. In St. Petersburg fanden die Erstaufführungen von vielen seiner bedeutenden Werke wie der Ballette «Nussknacker» und «Dornröschen», der Oper «Pique Dame» und der Symphonie Nr. 5 statt. Hier wurde er im Herbst 1893 zu Grabe getragen. Tragik hinter der Fassade des Jubels Tschaikowskis Tod so kurz nach der Uraufführung einer im klanglichen Nirwana endenden Symphonie führte zu Gerüchten und Spekulationen. Zwei Varianten kursierten: Tschaikowski habe in der 1893 von einer Choleraepidemie erfassten Stadt mehr oder weniger absichtlich ein Glas ungekochten Wassers getrunken und eine Erkrankung an der Cholera riskiert, der Krankheit, an der auch seine Mutter gestorben war, oder der homosexuell veranlagte Tschaikowski sei wegen einer sexuellen «Verfehlung» mit dem Sohn eines früheren Mitschülers an der Rechtsschule von einem «Ehrengericht» der Juristen zum Selbstmord aufgefordert worden, um einen Skandal zu vermeiden. Die Symphonie, der Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Bruder Modest den Titel «Pathétique» verlieh, wirkt wie ein Abgesang auf eine versinkende Epoche. Es ist ein typisches Werk des Fin de Siècle, in dem vieles von dem verklingt, wovon die Kunst und im Speziellen die Musik in den Jahrzehnten zuvor geprägt wurde. Das lässt sich auch an rein kompositionstechnischen Vorgängen des Werkes nachvollziehen. Verzweifelt versucht sich der erste Satz gegen den drohenden Untergang aufzulehnen, aber alle Versuche müssen in einem fatalen Zusammenbruch enden, da das aus dem Dunkel aufsteigende Hauptthema gar keinen Anfang und kein Ende kennt, also gar keinen Halt finden kann. Im Seitenthema des Kopfsatzes, in dem schon die Trauer des Finales anklingt, erinnert sich Tschaikowski an vergangene romantische Zeiten. Die beiden Mittelsätze wiederum sind Tanzsätze, aber nicht mehr nur von ursprünglicher Kraft erfüllt, sondern zur Auflösung tendierend. Die Melodik des Finales schließlich befindet sich in einem fortwährenden Zerfallsprozess. L E S E T IP P Klaus Mann: «Symphonie Pathétique» Ein Tschaikowski-Roman. Klaus Mann, ältester Sohn von Thomas Mann, schrieb den Roman mit unmittelbarem Bezug zu Tschaikowskis Symphonie im Jahr 1935; 1948 erarbeitete er im amerikanischen Exil eine abgewandelte Fassung für den dortigen Markt. Der Autor zeichnet in diesem Roman, der durchaus auch autobiografische Züge erkennen lässt, ein Lebensbild des Komponisten. «Symphonie Pathétique» thematisiert das Verhältnis von Eros, Politik und Kunst. Im Kopfsatz fand Tschaikowski nach dramatischen Ausbrüchen noch zu einem entspannten Ausklang. Den Walzer des zweiten Satzes verschleierte er durch eine Ausweitung des Metrums vom 3/4- zum 5/4-Takt, was den Tanz unwirklich erscheinen lässt. Das Scherzo des dritten Satzes legte Tschaikowski als Perpetuum mobile an, aus dessen Stückwerken sich dann aber ein Marschthema herausschält. Je mehr die im Marsch vereinten Instrumente auftrumpfen, desto stärker kommt der Eindruck auf, sie übertönen bloß die wahren Verhältnisse. Hinter der Fassade des Jubels offenbart sich die Tragik. Über vier Oktaven abwärts rattert das Orchester dem Boden der Wirklichkeit entgegen. Das Finale bestätigt die tragische Situation: ein erschütterndes Adagio, in dem die Akkorde zerklüftet sind und verloren durch den Raum schwirren. Eine kühne Instrumentierung löst diese Wirkung aus. Zwei verzweifelte Steigerungswellen brechen in sich zusammen. Über dumpfen Kontrabass-Schritten erklingt ein Choral. Im Dunkel, aus dem sie kam, verschwindet die Symphonie. Rainer Lepuschitz 1893 — U R A U F F Ü H R U N G am 28. Oktober (jul. 16. Oktober) 1893 in St. Petersburg unter Tschaikowskis Leitung — V O M T O N K Ü N S T L E R O R C H E S T E R Z U L E T Z T A U F G E F Ü H R T am 25. Juni 2011 in Grafenegg, Dirigent: Hans Graf ENTSTEHUNG SSSSSSSS T ! Unsere Musik hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – P auch Husten, Niesen, Plaudern, Zuckerlpapier-Rascheln und natürlich Handy läuten. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Aufführenden und Ihre Mithörerinnen und Mithörer sowie aus rechtlichen Gründen bitten wir Sie zu beachten, dass Bild- und Tonaufnahmen nicht gestattet sind. Vielen Dank für Ihr Verständnis. © Josep Molina Javier Perianes Klavier Javier Perianes wurde in Spanien geboren und gilt als einer der führenden spanischen Pianisten. Er konzertierte in den wichtigsten internationalen Konzerthäusern, darunter die New Yorker Carnegie Hall, das Concertgebouw in Amsterdam, die Royal Festival Hall und die Wigmore Hall in London und das Théâtre des Champs Élysées in Paris. Perianes arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Rafael Frühbeck de Burgos, Lorin Maazel und Zubin Mehta zusammen. 2012 war er Artist in Residence beim Granada Festival, während der Spielzeit 12-13 am Teatro de la Maestranza beim Real Orquesta Sinfónica de Sevilla. Die wichtigsten Aufgaben der Saison 15-16 schließen Konzerte mit den Wiener Philharmonikern, den Symphonieorchestern von Chicago und Boston, mit dem hr-Sinfonieorchester, dem London Philharmonic Orchestra sowie Tourneen nach Australien und Neuseeland ein. Javier Perianes hat etliche CD-Einspielungen vorgelegt. Zuletzt erschien im Mai 2015 ein Live-Mitschnitt des Klavierkonzerts von Edvard Grieg mit dem BBC Symphony Orchestra. Weiters sind «Lieder ohne Worte» von Mendelssohn erhältlich, Solostücke von Schubert, Werke von Manuel Blasco, Mompou, Debussy und Chopin sowie eine CD mit Klaviersonaten von Beethoven. Die Aufnahme mit de Fallas «Nächte in spanischen Gärten» wurde für einen Grammy nominiert. 2012 wurde Javier Perianes mit dem Nationalen Musikpreis Spaniens ausgezeichnet. © Felix Broede G i l b e r t Va rg a Dirigent Mendelssohn, Schumann und Tschaikowski: Mit diesem Programm outet sich der britische Maestro Gilbert Varga als Romantiker. Zunächst von seinem Vater, dem Geiger Tibor Varga, ausgebildet, zählt er Sergiu Celibidache zu seinen späteren Lehrern. Mit einem weit gespannten Repertoire ist Gilbert Varga regelmäßig Gast der großen nordamerikanischen Symphonieorchester von Minnesota bis Los Angeles und in den Musikmetropolen Mitteleuropas. Gilbert Varga war von 1980 bis 1985 Chefdirigent der Hofer Symphoniker, 1985 bis 1990 in gleicher Position bei der Philharmonia Hungarica. Nach Stationen in Stuttgart und Malmö wirkte er seit 1997 zehn Jahre lang als Musikdirektor des Baskischen Nationalorchesters in San Sebastian. In Europa dirigierte er die Rundfunk-Symphonieorchester in Frankfurt, Köln, Leipzig, das Rotterdams Philharmonisch Orkest, das Orchestre de Paris, die Bamberger Symphoniker, das Hallé Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Orchestre de la Suisse Romande und den Göteborger Symphonikern. Vargas Diskografie umfasst Aufnahmen bei verschiedenen Labels. Zuletzt erschien 2011 die Einspielung von Klavierkonzerten von Maurice Ravel und Sergej Prokofiew gemeinsam mit der russsischen Pianistin Anna Vinnitskaya und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Die CD erhielt vom BBC Music Magazine fünf Sterne. © Werner Kmetitsch To n k ü n s t l e r - O r c h e s t e r N i e d e r ö s t e r r e i c h Chefdirigent Yutaka Sado Das Tonkünstler-Orchester mit seinen Residenzen im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg ist einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis ins 20. Jahrhundert. Zugleich sehen die Tonkünstler in der Pflege der zeitgenössischen Musik eine ihrer vornehmsten Aufgaben. Mit der Saison 15-16 übernahm Yutaka Sado das Amt des Chefdirigenten von Andrés Orozco-Estrada. Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musikern, Publikum und Presse gleichermaßen geschätzt. Die Einbeziehung von Genres wie Jazz und Weltmusik im Rahmen der «Plugged-In»-Reihe sichert dem Orchester einen fixen Platz am Puls der Zeit. Mit Aufführungen zeitgenössischer Kompositionen stellen sich die Tonkünstler dem aktuellen Musikgeschehen. Ein Composer in Residence, unter ihnen Brett Dean, HK Gruber, Krzysztof Penderecki und Jörg Widmann, arbeitet mit den Tonkünstlern jährlich im Rahmen des Grafenegg Festivals zusammen. Auftragswerke für das Orchester schrieben Komponisten wie Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Bernd Richard Deutsch. Als erstes österreichisches Orchester richteten die Tonkünstler 2003 eine eigene Abteilung für Musikvermittlung ein: Die «Tonspiele» sind eines der größten Musikvermittlungsprogramme Österreichs. Eine mehr als 60-jährige Tradition verbindet die Tonkünstler mit den Sonntagnachmittagskonzerten im Wiener Musikverein, der bis heute erfolgreichsten Programmreihe des Orchesters. Das Festspielhaus St. Pölten wurde am 1. März 1997 von den Tonkünstlern feierlich eröffnet. Seither gestalten sie als Residenzorchester mit Opern-, Tanz- und Vermittlungsprojekten und umfangreichen Konzertangeboten einen entscheidenden Anteil des künstlerischen Gesamtrepertoires in der niederösterreichischen Landeshauptstadt. In Grafenegg, wo mit dem Wolkenturm – auch er wurde von den Tonkünstlern eingeweiht – und dem Auditorium akustisch herausragende Spielstätten zur Verfügung stehen, konzertieren die Tonkünstler als Festival-Orchester. Eröffnet wird die Sommersaison in Grafenegg alljährlich mit der Sommernachtsgala, die in Österreich und mehreren Ländern Europas im Fernsehen und im Radio ausgestrahlt wird. C D - T IP P Zahlreiche CDAufnahmen spiegeln das vielseitige künstlerische Profil des Orchesters wider. Mit der Gesamtaufnahme der vier Symphonien von Johannes Brahms legten die Tonkünstler und Andrés Orozco-Estrada im März 2015 ein künstlerisches Resümee ihrer langjährigen Zusammenarbeit vor. 2014 erschienen die Symphonien Nr. 1 und 3 von Felix Mendelssohn Bartholdy, die Symphonien Nr. 4 und 5 folgten im Mai 2015. Die wechselvolle Orchestergeschichte wurde in hohem Maße von den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Im Oktober 1907 gab das Wiener Tonkünstler-Orchester mit 83 Musikern sein erstes Konzert im Wiener Musikverein; am Pult standen keine Geringeren als Oskar Nedbal, Hans Pfitzner und Bernhard Stavenhagen, ein Schüler Franz Liszts. 1913 gestalteten die Tonkünstler unter der Leitung von Franz Schreker die Uraufführung der «GurreLieder» von Arnold Schönberg; von 1919 bis 1923 war Wilhelm Furtwängler Chefdirigent. In den Folgejahren wurde das Orchester von Dirigenten wie Bruno Walter, Otto Klemperer, Felix To n k ü n s t l e r - O r c h e s t e r N i e d e r ö s t e r r e i c h KONZERTMEISTER Lieke te Winkel, Alexander Gheorghiu, Vahid KhademMissagh 1. VIOLINE Gyula Szép, Alois Wilflinger, Susanne Masetti, Sawa Popoff, Martha Wagner, Gerhard Fechner, Ines Miklin, Teodora Sorokow, Xuan Ni, Maria Fomina, Sophie Kolarz-Lakenbacher, Sophie Gansch, Yaromyr Babskyy, Maria Stieger, Aleksandra Buchholc 2. VIOLINE Julia Mann, Marie Suchy, Peter Erhart, Kora Lemberg, Evelina Ivanova, Gerald Hinterndorfer, Dora Huber, Liselotte Murawatz, Judith Steiner, Isabelle Reinisch, Yuka Bartosch-Murakami, Noriko Takenaka, Stephanie Grandpierre, Veronica Wincor VIOLA Gertrude Rossbacher*, Péter Pál Lukács, Herbert Suchy, Martin Fuchs, Christian Knava, Leopold Schmetterer, Robert Stiegler, Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan Sinko, Andreas Winkler, Victoria Fónyad-Joó VIOLONCELLO Georgy Goryunov*, Martin Först, Ursula Erhart, Cecilia Sipos, Martin Dimov, Thomas Grandpierre, Sebastian Dozler, Iris-Meongwon Cho, Klara Wincor KONTRABASS Michael Seifried, Ernö Rácz, Bernhard Binder, Mathias Kawka, Johannes Knauer, Simon Pennetzdorfer, Lukas Ströcker, Chia-Chen Lin FLÖTE Walter Schober, Heidrun Lanzendörfer, Friederike Herfurth-Bäz, Birgit Fluch OBOE Barbara Ritter, Andreas Gschmeidler, Johannes Strassl, Theresia Melichar KLARINETTE Helmut Wiener, Christoph Moser, Kurt Franz Schmid, Stefan Vohla FAGOTT Gottfried Pokorny, Andor Csonka, Christian Karácsonyi, Barbara Loewe HORN Jonas Rudner, Christoph Peham, Sebastian Löschberger, Michel Gasciarino, Markus Hartner, Franz Pickl TROMPETE Thomas Lachtner, Thomas Bachmair, Helmut Demmer, Josef Bammer POSAUNE Andreas Eitzinger, Gabriel Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager TUBA Michael Pircher HARFE Silvia Radobersky SCHLAGWERK Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner, Bence Kulcsár, Joachim Murnig Frank Druschel, Johannes Sterkl, Barbara Sorgner (Assistenz) ORCHESTER- UND BETRIEBSBÜRO Suzanne Blaha-Zagler, Viktoria Lebwohl, Roswitha Wallisch-Gepart, Irmtraud Madl (Orchesterinspektion) DRAMATURGIE UND PRESSE Ute van der Sanden MARKETING Edith Schweitzer MUSIKVERMITTLUNG Esther Planton, NOTENBIBLIOTHEK Heidi Abel, Nikolaus Blach, Wilfried Edlinger ORCHESTERLOGISTIK Johann Decker, Emil Zitarevic, Nenad Djordjevic VERKAUF UND SERVICE David Punz, Nina Stainer, Julia Nendzig, Eva Figlhuber, Jana Kozlowski, Sandra Kritzinger, Karin Lissinna, Orsolya Molnár, Mari Romar, Sebastian Schmid, Maria Stefan, Anita Überacker GESCHÄFTSFÜHRUNG * Instrumente zur Verfügung gestellt von der Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung Weingartner, Hans Knappertsbusch und Hermann Abendroth geleitet. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi und Kristjan Järvi waren Chefdirigenten der Tonkünstler. Mit angesehenen Orchesterleitern wie Michael Schønwandt, Jun Märkl, Jeffrey Tate, Hugh Wolff, Giovanni Antonini und John Storgårds verbindet sie eine teils langjährige und freundschaftliche Zusammenarbeit. Zu den solistischen Partnerinnen und Partnern des Orchesters zählen Renée Fleming, Joyce DiDonato, Angelika Kirchschlager, Lisa Batiashvili, Sol Gabetta, Michael Schade, Julia Fischer, Daniel Hope sowie die Pianisten Rudolf Buchbinder, Fazil Say, Kit Armstrong und Lang Lang. Als Gastsolisten für die Konzertsaison 15-16 konnten gefragte Virtuosen wie der Oboist Albrecht Mayer und die Violinisten Augustin Hadelich, Christian Tetzlaff, die Violinistin Arabella Steinbacher sowie der Harfenist Xavier de Maistre verpflichtet werden. Tourneen führten die Tonkünstler nach Deutschland, Spanien, Großbritannien, Slowenien, Tschechien, in das Baltikum und wiederholt nach Japan. Für Mai 2016 ist eine dreiwöchige Japan-Tournee unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Yutaka Sado in Vorbereitung. Ausführliche Orchesterbiografie: www.tonkuenstler.at Tipp / Festspielhaus St. Pölten Auf musikalischen Höhenflügen JOSHUA BELL/ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS TONKÜNSTLER 3D-KONZERT: TRILOGIA ROMANA Wer sagt eigentlich, dass ein Orchester einen Dirigenten braucht? Die Academy of St Martin in the Fields beherrscht seit ihrer Gründung das dirigentenlose Spiel perfekt! Der Starviolinist Joshua Bell leitet das Orchester vom Konzertmeisterpult aus und widmet sich voller Leidenschaft der „Kammermusik im großen Maßstab“. Ob Carl Philipp Emanuel Bachs kraftvolles Violoncellokonzert in A-Dur, Beethovens verspielte achte Symphonie, der zweite Satz aus Schumanns Violinkonzert mit einer neu entdeckten Codetta von Benjamin Britten oder das Doppelkonzert von Johannes Brahms: Wenn das Kammerorchester aufspielt, sitzen wahrlich nicht nur die MusikerInnen vor Spannung auf der Sesselkante. Mit fulminanter Orchestermusik, spektakulären 3D-Effekten und einem betörenden Spiel von Licht und Schatten zählt das Gesamtkunstwerk „Trilogia Romana“ zu den musikalischen Highlights der Saison! Videoprojektionen der katalanischen Künstlergruppe La Fura dels Baus und Ottorino Respighis „Römische Trilogie“, interpretiert vom TonkünstlerOrchester und Antonio Méndez, nehmen Sie mit auf eine Reise durch die „ewige Stadt“. Ein stimulierendes Hörerlebnis voller träumerischer Impressionen von Mensch, Stadt, Geschichte und Natur, die womöglich auch Ottorino Respighi selbst durch den Kopf gegangen sind, als er die berühmten symphonischen Dichtungen zwischen 1916 und 1928 komponierte. Sonntag 17. Jänner 2016, 18.00 Uhr, Großer Saal Samstag 13. Februar 2016, 19.30 Uhr, Großer Saal Karten EUR 49, 44, 39, 29, 14 Jugend<26: -50 % Karten EUR 42, 36, 31, 25, 12 Jugend<26: -50 % Festspielhaus St. Pölten / Kalendarium Vorschau: Jänner/Februar 2016 Jänner 2016 fr mi mi 01 06 06 sa 09 sa 16 so 17 so 24 18.00 Uhr 11.00 Uhr 16.00 Uhr Großer Saal Tonkünstler-Orchester Neujahrskonzert Musik/Klassik 19.30 Uhr Großer Saal GASTVERANSTALTUNG Otto Schenk – mit Humor ins neue Jahr! Musik/Klassik 19.30 Uhr Großer Saal Richard Siegal . Bayerisches Staatsballett Model Tanz/Zeitgenössisches Ballett 18.00 Uhr Großer Saal Academy of St Martin in the Fields Musik/Klassik 16.00 Uhr Kleiner Saal Blechsalat im Schloss Musik/Spiel Februar 2016 mo 01 sa 13 mi 17 sa 20 do 25 19.30 Uhr Großer Saal Tonkünstler-Orchester Haydn/Bruckner Musik/Klassik 19.30 Uhr Großer Saal Tonkünstler-Orchester Trilogia Romana Musik/Klassik/3D-Projektionen 19.30 Uhr Großer Saal Tonkünstler Plugged-In Emerson, Lake & Palmer Symphonic Musik/Crossover 19.30 Uhr Großer Saal Carminho Canto Musik/Fado 19.30 Uhr Kleiner Saal Kammermusik Cuarteto Casals Musik/Klassik IMPRESSUM Herausgeber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, T: +43(0)2742/90 80 80, F: +43(0)2742/90 80 81, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Johannes Sterkl. Künstlerische Leiterin Brigitte Fürle. Redaktion Kern Ute van der Sanden. Gestaltung parole, München (Kern), Julia Dorninger (Umschlag). Produktion Walla Druck Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet. Preis des Programmheftes: Euro 2,70 © Hertha Hurnaus Eines unserer Clubhäuser. Ö1 Club-Mitglieder erhalten im Festspielhaus St. Pölten 10 % Ermäßigung. Sämtliche Ö1 Club-Vorteile finden Sie in oe1.ORF.at Karten & Information +43(0)2742/90 80 80 600 [email protected] www.festspielhaus.at
© Copyright 2024 ExpyDoc