vom 6. November 2015

SCHWEIZERISCHE
6. NOVEMBER 2015
Regionalbund
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B extra
Nr. 18 – 132. Jahrgang
DIE ZEITUNG FÜR KMU
Standpunkt-Ausgabe Nr. 415 – 18. Jahrgang
AZA 4410 Liestal
Grösste Berufsbildungsmesse der Schweiz erfolgreich abgeschlossen.
DIE MEINUNG
BERUFSSCHAU 2015 –
Ein starker
Standpunkt
Fünf Tage im
Zeichen der
dualen Bildung
Christoph Buser,
Landrat, Direktor
Wirtschaftskammer
Baselland.
S
ie halten in Ihren Händen den «Stand­
punkt der Wirtschaft» Nummer 415. Es
handelt sich um eine Sondernummer,
um einen – wie ich finde – besonders starken
Standpunkt. Darin finden Sie nicht die
gewohnte und bewährte Mischung aus fun­
dierten Unternehmensnachrichten, aktuellen
Informationen aus dem Haus der Wirtschaft
und klugen politischen Analysen unserer
Gastautoren. Stattdessen widmet sich die
gesamte vorliegende Ausgabe voll und ganz
der am 25. Oktober zu Ende gegangenen
Berufsschau 2015.
Während fünf Tagen stand Pratteln ganz im
Zeichen der dualen Bildung (siehe Text
rechts). Die Zahlen sind imposant: Gegen
45 000 Besucherinnen und Besucher, mehr als
130 Aussteller auf rund 7300 Quadratmetern,
190 Lehrberufe aus rund 30 Branchen.
Doch es sind nicht die Zahlen, die mich
beeindruckt haben. Es waren vor allem die
zahlreichen Begegnungen an der Berufsschau:
Begegnungen mit Ausbildnerinnen und
Ausbildnern, Lernenden, Vertreterinnen und
Vertretern der Behörden, Parlamentarierinnen
und Parlamentariern und mit Regierungsmit­
gliedern.
B
eim Thema Berufsbildung ziehen sie
alle am gleichen Strick, und erst noch
in die gleiche Richtung. Damit leisten
sie einen wichtigen Beitrag zu unserem erfolg­
reichen Berufsbildungssystem, von dem alle
profitieren: die Betriebe, weil sie die so drin­
gend benötigten Fachkräfte selber aus­bilden;
die Jugendlichen, weil sie ein hervorragendes
Fundament für eine tolle berufliche Karriere
legen; die Wirtschaft, weil bestens ausgebil­
dete Fachkräfte schlichtweg einen Standort­
vorteil bedeuten; die Gesellschaft, weil die
Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz dank
des dualen Bildungssystems vergleichsweise
tief ist.
Wer so – ohne Wenn und Aber – für die duale
Bildung einsteht, vertritt einen starken Stand­
punkt. Dafür danke ich allen Beteiligten.
HEUTE IN DER
GOTTHARD-SANIERUNG1–3
«Nur ein Sanierungstunnel ist nachhaltig», sagt Doris Leuthard.
LEBENSMITTELRECHT 7
Ein Bürokratiemonster, das nach
mehr Regulierung schreit.
ENGLISCHE TITEL 16
Eigenwilliger Weg des SBFI – sgv
wehrt sich vehement.
Nicht Papierstände mit bunten Broschüren prägten die Berufsschau.
Vielmehr wurden vom Mittwoch,
21. Oktober, bis Sonntag, 25. Oktober, im Kultur- und Sportzentrum
(KUSPO) Pratteln «Berufe an der Arbeit» gezeigt. Auf einer Ausstellungsfläche von 7300 Quadratmetern präsentierten mehr als 130 Aussteller
aus rund 30 Branchen über 190 Berufe. Damit ging die bisher grösste
Berufsschau erfolgreich zu Ende. Gegen 45 000 Besucherinnen und Besucher haben den Weg nach Pratteln
gefunden.
Es gehe aber nicht um Grösse, sagte
Urs Berger, Leiter Berufsbildung bei
der Wirtschaftskammer Baselland
und OK-Leiter der Berufsschau, bereits am Rand der Eröffnungsfeier am
Mittwochmorgen. Ziel sei es, einen
möglichst praxisbezogenen Einblick
in die Lehrberufe zu geben, damit
sich Schülerinnen und Schüler, aber
auch Lehrpersonen und Erziehungsberechtigte aus erster Hand über die
Berufsbildung und Karrieremöglichkeiten im Rahmen der dualen Bildung informieren können.
Der Wirtschaftskammerpräsident
Andreas­ Schneider dankte dem Prattler Gemeindepräsidenten Beat Stin-
BILANZ –
gelin für das Gastrecht: «Wir sehen
eine sehr grosse Wertschätzung der
Gemeinde gegenüber der Berufsschau», so Schneider. Stingelin seinerseits gab seiner Freude darüber
Ausdruck, dass die Berufsschau 2015
in Pratteln stattfindet und die Gemeinde damit einen wesentlichen
Beitrag leisten könne, den Stellenwert
der dualen Bildung im Baselbiet und
darüber hinaus noch zu steigern.
Wichtige Verbundsaufgabe
Die Berufsschau zeige exemplarisch,
dass die Berufsbildung eine wichtige
Verbundsaufgabe darstelle, sagte die
Baselbieter Regierungsrätin Monica
Gschwind. Die Bildungsdirektorin
wies darauf hin, dass der Kanton die
Berufsschau schon seit Jahren finanziell unterstütze. Als Vorsteherin der
Bildungsdirektion begrüsse sie es,
dass der Landrat ein Postulat von
Christoph Buser überwiesen hat, das
allen Schülerinnen und Schülern der
progymnasialen Abteilungen die
Chance gibt, die Berufsschau im Rahmen des Unterrichts zu besuchen.
Den musikalischen Teil der Eröffnungsfeier hatte das Schweizer
­Armeespiel bestritten. Dieses führte
danach auch den Festumzug an.
Gemäss dem Motto «Berufe an der Arbeit» durften die Jugendlichen am Stand des
­Försterverbands beider Basel einen Stamm hochklettern.
FOTO KAMBER
An der Berufsschau 2015 standen diverse Veranstaltungen auf dem Programm. Dazu gehörten ein Dankes­
apéro für die Aussteller, Berufsbildnerinnen und Berufsbildner und
Sponsoren sowie die kantonale Vorausscheidung für die Berufsmeisterschaft Fachfrau/Fachmann Gesundheit. Ein weiteres Highlight war der
Tag der Berufsbildung der Sozialpart-
ner des Kantons Baselland am Donnerstagabend, an dem Regierung und
Landrat zugegen waren.
Die nächste Berufsschau wird 2017
stattfinden – dann wieder (wie schon
2013) in der Kantonshauptstadt. Pratteln und Liestal wechseln sich für die
Austragung des alle zwei Jahre stattfindenden Events jeweils ab.
Daniel Schindler
OK-Leiter Urs Berger ist begeistert über die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.
«Es gab nie ein böses Wort»
Der Leiter des Organisationskomitees, Urs Berger, ist voll und ganz
zufrieden mit der Berufsschau 2015.
Er lobt den Einsatz aller Beteiligten
und das Interesse der Jugendlichen.
Standpunkt: Herr Berger, welche
Bilanz ziehen Sie nach der Berufsschau 2015?
n Urs Berger: Ich ziehe eine sehr positive Bilanz. Der Besucherzustrom
war sehr erfreulich. Vor allem aber
waren die Gäste auch sehr zufrieden.
Ich habe zahlreiche positive Reak­
tionen erhalten – am Wochenende
eher von Eltern, während der Woche
eher von Lehrkräften und Jugend­
lichen. Besonders gefreut hat mich,
dass viele Jugendliche mich angesprochen haben, weil sie im Rahmen
von «Fit in die Lehre» von der Berufsschau erfahren hatten.
Standpunkt der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der
Urs Berger,
Stv. Direktor
Wirtschafts­
kammer
Baselland;
OK-Leiter
Berufsschau.
Was hat Ihnen besonders gefallen?
n Die Professionalität war sehr überzeugend und die Qualität der Stände
sehr hoch. Ich möchte allen Beteiligten ein grosses Kompliment aussprechen. Noch am Sonntag hatten wir
bis zur letzten Minute Gäste. Ein
Kränzchen möchte ich auch den Ausstellern winden. Sie sind es, die das
Leben in die Berufsschau bringen.
Was waren die Highlights für Sie?
n Zu den Highlights gehörten für
mich neben der Eröffnung mit dem
Defilee durch Pratteln die vielen
Schulen, die gekommen sind – und
dies aus den verschiedensten Kantonen. Darunter waren Schulen, die
sich nicht angemeldet hatten. Alleine
am Donnerstag kamen 20 000 Schülerinnen und Schüler – angemeldet
waren 13 000. Umso toller finde ich,
dass alles reibungslos verlaufen ist.
Ein weiteres Highlight war für mich
persönlich bereits der Aufbau der
Berufs­schau. Auch hier ist alles ruhig
verlaufen. Die Stimmung war sehr
gut. Es gab nie ein böses Wort.
Kann man schon sagen, wie sich
die Berufsschau auf die Lehrlingssituation bei den Ausstellern
auswirkt?
n Dafür ist es noch zu früh. Wir wer-
den aber eine Umfrage starten, um
genau diese Frage zu klären.Was wir
aber jetzt schon wissen: Kein einziger Aussteller hat signalisiert, dass
er beim nächsten Mal nicht mehr an
Bord ist. Das spricht für sich.
Wie lange dauert der Abbau?
n Die Aussteller waren bereits am
Montag schon fast alle weg. Geplant
ist jeweils, dass wir bis am Freitagabend nach der Berufsschau fertig
sind. Das hat gut geklappt.
Und die Vorbereitungen für die
Berufsschau 2017 laufen bereits?
n Ja, daran arbeiten wir schon seit
einem halben Jahr. Ich habe jetzt
während der Berufsschau bereits ­eine
erste Grobplanung für 2017 gemacht.
Interview: Reto Anklin
Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: [email protected]
BL 2
BERUFSSCHAU 2015
6. November 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
RUNDGANG – Am
Tag vor der Eröffnung hat Regierungsrätin Monica Gschwind die Hallen und
Zelte der von der Wirtschaftskammer im Auftrag des Kantons organisierten Berufsschau besucht.
ANGETROFFEN
Rundgang am Tag vor der Eröffnung
Am Stand des Amts für Berufsbildung und
Berufsberatung....
Urs Berger, Stv. Direktor Wirtschaftskammer und OK-Leiter der Berufsschau (2. von rechts), begrüsst Regierungsrätin Monica Gschwind,
Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider, Landrat Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer, und Hanspeter Hauenstein,
Leiter des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung (von links).
FOTOS KAMBER
... und am Stand der Wirtschaftskammer
Baselland. Diese präsentiert an der Berufs­
schau den KMU-Lehrbetriebsverbund.
Rundbogenzelt, in dem die handwerklichen Berufe versammelt waren. Am Maurerstand wurde noch an
einer Back­steinmauer­gearbeitet. Bereits aufgestellt waren die Arbeiten
des
Modellwettbewerbs
der
Zimmerer­lernenden. Das Zelt war
wie alle anderen, das Restaurant und
die Verbindungsgänge beheizt.
«Die Stände in den Hallen und Zelten
sind noch mehr als bisher nach Branchen geordnet», sagte Urs Berger auf
dem gedeckten Weg in die Hallen des
KUSPO. Auch dort befanden sich die
Standbauer im Endspurt.
Noch wurde an manchem Stand gebohrt, gehämmert oder geputzt, als
sich die Baselbieter Regierungsrätin
Monica Gschwind zusammen mit
Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und OKLeiter der Berufsschau, Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider,
Landrat Christoph Buser, Direktor der
Wirtschaftskammer, und Hanspeter
Hauenstein, Leiter des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung am
Tag vor der offiziellen Eröffnung auf
AUFBAU –
einen ersten Rundgang durch die Berufsschau 2015 machte.
Anlieferung verlief problemlos
Erst am Tag zuvor hatten die Ausstellenden ihr Material während ihnen
fest zugeteilten Zeitfenstern beim Kultur- und Sportzentrum (KUSPO) Pratteln angeliefert. «Die Anlieferung verlief reibungslos. Alle Ausstellenden
waren pünktlich», sagte Urs Berger.
Der Rundgang führte als Erstes­in das
neue, 1100 Quadratmeter grosse
Zelte aufstellen und Stände einrichten
Sicherheit wird grossgeschrieben
Grossen Wert legt Urs Berger, Stv.
Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Leiter des Organisationskomitees der Berufsschau, auf die
Sicherheit. Jeder Stand wurde sicherheitstechnisch abgenommen, Wachpersonal war bereits während des
Aufbaus rund um die Uhr vor Ort,
und die Zelte wurden gegen Sturm
gesichert. Auf den Namensschildern,
die alle an der B­erufsschau tätigen
Personen trugen, waren die Notfallnummern vermerkt. Ein NotfallplanHandbuch regelte alle möglichen
Eventualitäten, kam aber zum Glück
nicht zum Einsatz.
Reto Anklin
IMPRESSUM
standpunkt
Die Zeltbauer errichten beim Prattler Schloss (hinten rechts) die Tragekonstruktion für
den Holz­boden des Restaurantzelts.
Als Gemeindevater von Pratteln gab Beat
Stingelin an der Eröffnungsfeier seiner Freude­
darüber Ausdruck, dass die Berufsschau wieder­
in seine Gemeinde zurückgekehrt ist. Von 1999
bis 2011 fand dieser Grossanlass stets in Pratteln statt – 2011 erstmals im Kantonshauptort.
Und künftig wird die Berufsschau zwischen
Pratteln und Liestal abwechseln. Pratteln bietet
mehr als 10 000 Arbeitsplätze.­Vor drei Jahren
schuf Pratteln als erste ­Gemeinde im Kanton
eine «Fachstelle Frühe Förderung». Die Berufsbildung ist für Stingelin­eine Herzenssache.
Entsprechend tatkräftig unterstützt die Gemeinde auch Organisation und Durchführung
der Berufsschau. mwb
Infotafeln mit Touchscreen
Besonderes Interesse weckten ein
Tramsimulator der Basler Verkehrsbetriebe, der Stand der Schweizer­
garde und jener der Gärtner mit echtem Rasen. Einem Test unterzogen
und für gut befunden wurden die mit
Touchscreen ausgerüsteten Informationstafeln, die erstmals an der Berufsschau aufgestellt wurden.
ra
Am 1. Oktober wurde mit dem Erstellen der Zelte für die Berufsschau 2015 begonnen.
Gute drei Wochen haben sie gedauert: die Aufbauarbeiten für die
Berufs­schau 2015 auf dem Areal des
Kultur- und Sportzentrums (KUSPO)
in Pratteln. Am vergangenen 1. Oktober haben die Zeltbauer mit dem
Aufstellen der drei Gross­zelte und
mehrerer kleinerer Zelte begonnen.
Zuvor hatten sie mit Lastwagen an
die 25 Tonnen Material herangeschafft. An Spitzentagen waren bis
zu 40 Personen an der Arbeit. Sie installierten Leitungen für Elektrik und
Wasser, verlegten Teppiche und montierten die Heizungen.
In den letzten Tagen vor der Eröffnung am 21. Oktober konnten dann
die Aussteller ihre Stände einrichten.
Jetzt waren sogar bis zu 60 Personen
auf dem Gelände an der Arbeit.
Beat Stingelin, Gemeindepräsident Pratteln
Michael Kehrli,
Chef Infostand
Neben Urs Berger, dem Mister Berufs­bildung
der Wirtschaftskammer, dürfte es ­niemanden
geben, der so lange mit der ­Berufsschau verbunden ist wie Michael Kehrli.­Mittlerweile­
ist es die dritte Berufsschau, an der er in der
Gesamtleitung verantwortlich mitwirkt. Kehrli­
ist Chef des Infostandes und als direkter Ansprechpartner für Aussteller, ­Lieferanten und
Schulen eine wichtige Drehscheibe. «Es war
eine sehr gute Berufsschau, es gab keine
­Zwischenfälle, logistisch hat ­alles bestens geklappt», so sein Resümee. Wie in den vergangenen Jahren ist Kehrli positiv überrascht von
den tollen Ständen und den praxisnahen Präsentationen. mwb
Das Zelt 2 ist bereits aufgebaut und steht
bereit für den Innenausbau.
Leonie Lienert, Schülerin,
2. Sek. Gelterkinden
Die 13-jährige Leonie Lienert besucht
mit ­ihrer Mutter Maja erstmals die Berufsschau. ­Einen Traumberuf hätte Leonie eigentlich schon: Polizistin. Doch dafür muss sie zuerst ­einen Beruf erlernen, wie sie am Stand der
Kantons­polizei erfährt. Sie hofft, dass ihr die
Berufsschau einige Ideen vermitteln kann.mwb
Arbeiter bauen eine Zugangsrampe zur
Berufsschau.
Herausgeber/Verlag:
Schweizerischer Gewerbeverband sgv,
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,
Tel. 031 380 14 14 – [email protected]
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern
Tel. 031 380 14 14 – [email protected]
In der Halle des Kultur- und Sportzentrums in Pratteln haben die Standbauer mit der
Arbeit begonnen.
FOTOS KEHRLI
Regionalbund «Standpunkt»
Herausgeber: n Wirtschaftskammer Baselland
n Arbeitgeber Baselland n Unabhängiges
Podium für eine liberale Wirtschaft und
Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50
Internet: www.kmu.org
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Verantwortung: Christoph Buser, Direktor
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)
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WEITERE INFORMATIONEN UND BILDER:
www.berufsschau.org
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Adressänderungen:
Bitte an Wirtschaftskammer Baselland
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BERUFSSCHAU 2015
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
ERÖFFNUNG – Baselbieter
BL 3
Schweizerische Gewerbezeitung – 6. November 2015
Politprominenz, die Spitzen der Verwaltung, das Schweizer Armeespiel – und ein rotes Band.
Ein starkes Zeichen für die Berufsbildung
Trommeln erklingen. Die Militärmusik spielt einen Marsch. Feierlich ist
am 21. Oktober 2015 die Berufsschau
eröffnet worden. Vor zwei Jahren gastierte die grösste Berufswahlmesse
der Schweiz in Liestal. Jetzt kehrte
sie nach Pratteln zurück.
Bevor das rote Band beim Eingang
zum Ausstellungsgelände durchschnitten wurde, hatte im Kirchgemeindehaus die vom Schweizer Armeespiel musikalisch umrahmte Eröffnungsfeier stattgefunden. Mehr als
200 Persönlichkeiten aus Politik,
Wirtschaft und dem Bildungssektor
nahmen teil. Angeführt wurde die
Gästeschar von Landratspräsident
Franz Meyer und Regierungspräsident ­Anton Lauber.
Berufswelt hat sich verändert
Mit grosser Genugtuung wies
Andreas­ Schneider, Präsident der
Wirtschaftskammer
Baselland,
darauf­hin, dass die Berufsschau bereits zum zehnten Mal durchgeführt
werde und somit ein Jubiläum feiern
könne. «Seit der Erstausgabe der
­Berufsschau 1996 hat sich viel verändert. Die Bildungslandschaft. Die
Lehrberufe. Die Berufswelt insgesamt», sagte Schneider.
Als die Berufsschau 1999 erstmals in
Pratteln gastierte, präsentierten rund
60 Aussteller auf 2500 Quadrat­
metern nicht ganz 140 Berufe. Heute
sind es mehr als 130 Aussteller auf
7300 Quadratmetern mit 190 Lehr­
berufen. Auch die Berufsschau habe
sich gewaltig verändert. «Sie ist vielfältiger geworden», so Schneider.
Ohne eine breite Unterstützung
­wären Organisation und Durchführung eines solchen Grossanlasses
nicht möglich. Es war Andreas
Schneider deshalb ein grosses Anliegen, den Ausstellern und Berufsverbänden für ihr Engagement sowie
den Baselbieter Bildungsbehörden,
der Gemeinde Pratteln und den grosszügigen Sponsoren für ihre Unterstützung herzlich zu danken.
Engagement der Wirtschaft
Beat Stingelin gab als Gemeindepräsident von Pratteln seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Berufsschau den Weg zurück in seine Gemeinde gefunden hat. Entsprechend
herzlich fielen seine Willkommensworte aus. Pratteln unterstütze diesen Anlass aus tiefer Überzeugung.
«Damit erbringen wir ein äusserst
lohnendes und wichtiges Engagement für die Jugend.»
Die neue Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind erinnerte an
das duale Berufsbildungssystem als
entscheidenden Erfolgsfaktor der
Schweizer Volkswirtschaft. Dieses
Modell funktioniere vor allem dank
des Engagements der Lehrbetriebe
und der Berufsverbände. «Tragen wir
Sorge zu diesem System, Berufsbildung lebt vom Engagment der Wirtschaft und vom Tempo der Betriebe.
Wir vom Kanton setzen alles daran,
gute Rahmenbedingungen für sie zu
schaffen», sagte Gschwind.
Nach einem vom Schweizer Armeespiel angeführten Festumzug vom
Kirchgemeindehaus auf das Ausstellungsgelände zelebrierte Landrat
Christoph Buser in seiner Funktion
als Direktor der Wirtschaftskammer
Baselland den offiziellen Eröffnungsakt mit dem Durchschneiden des roten Bandes. Daran schloss sich dann
der offizielle Rundgang der Ehrengäste durch die Berufsschau an.
Marcel W. Buess
Andreas Schneider, Präsident der Wirt­
schaftskammer Baselland, begrüsst die
Gäste­im Kirchgemeindehaus in Pratteln.
Angeführt vom Schweizer Armeespiel führt der Festumzug vom Kirchgemeindehaus zur
Berufsschau auf dem Areal des Kultur- und Sportzentrums (KUSPO).
Das Schweizer Armeespiel defiliert durch
Pratteln.
An der Eröffnungsfeier der Berufsschau
spricht auch der Prattler Gemeindepräsident
Beat Stingelin.
Der Festumzug mit dem Schweizer Armeespiel und den Gästen der Eröffnungsfeier der
Berufsschau passiert das Prattler Schloss.
FOTOS KAMBER
Sie durchschneiden das Eröffnungsband der Berufsschau 2015: Landrat Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland; Beat
Stingelin, Gemeindepräsident Pratteln; Regierungsrätin Monica Gschwind; Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider.
Landrätin Saskia Schenker, Leiterin Politteam Wirtschaftskammer, diskutiert mit den
Landräten Heinz Lerf und Christoph Buser (r.), Direktor der Wirtschaftskammer.
Landrat Markus Meier, Vizedirektor der Wirtschaftskammer Baselland, auf dem Eröff­
nungsrundgang durch die Berufsschau 2015.
Beim abschliessenden Essen mit dabei sind (von links): Fürsprecherin Barbara Gfeller,
Wirtschaftskammer; Landrat Rolf Blatter; Lucian Hell, Präsident Maler- und Gipserunter­
nehmer-Verband Baselland; und Max Hippenmeyer, Gemeinderat Pratteln.
Stefan Küng, Präsident Gewerbeverein Gelterkinden und Umgebung; Christian Tanner,
Fachhochschule Nordwestschweiz; und Marcus Hirter, Wirtschaftsrat der Wirtschafts­
kammer Baselland (von links).
BL 4
BERUFSSCHAU 2015
6. November 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
ANGETROFFEN
TAG DER BERUFSBILDUNG – Sozialpartner, Politik
und Behörden verfolgen dasselbe Ziel.
Alle ziehen am
gleichen Strick
«Beim Thema Berufsbildung, da ziehen wir alle am gleichen Strick. Und
erst noch in die gleiche Richtung.»
Das sagte Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider am Tag der
Berufsbildung. Am Anlass, der am
Donnerstag, 22. Oktober, auf dem
Gelände der Berufsschau 2015 in
Pratteln über die Bühne ging, stand
ganz die Zusammenarbeit der Sozial­
partner des Kantons Baselland und
der Baselbieter Behörden beim Thema Berufsbildung im Zentrum. Entsprechend breit gestreut präsentierte
sich das Feld der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer.
Angeführt vom höchsten Baselbieter,
Landratspräsident Franz Meyer,
wohnten nach einem Tag im Landrat
zahlreiche Parlamentsmitglieder der
Feier bei. Zu ihnen gesellte sich die
Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind. Auch der ehemalige
Landrat und Präsident des Gewerkschaftsbunds Baselland, Andreas Giger, wandte sich an die Gäste. In seiner Rede pflichtete er Schneider bei
und betonte seinerseits die grosse
Bedeutung, die eine gut funktionierende Sozialpartnerschaft für das duale Bildungssystem habe.
Gemeinsame Positionen
Nach einem gemeinsamen Rundgang
durch die Berufsschau unterstrichen
verschiedene Redner die Wichtigkeit,
trotz unterschiedlicher Auffassungen
auf anderen Gebieten beim Thema
duale Bildung keineswegs nachzulassen. «Die Sozialpartner haben vielleicht politisch das Heu nicht immer
auf der gleichen Bühne», sagte Christoph Buser. «Als Sozialpartner finden
wir aber immer wieder gemeinsame
Positionen, ganz besonders im Bereich der beruflichen Aus- und
Weiter­bildung», hielt der Wirtschaftskammerdirektor fest. Er verwies insbesondere auf verschiedene Gesamtarbeitsverträge. Diese regeln die
finanziellen Leistungen an über­
­
AUSSTELLERAPERO –
betriebliche Kurse für Lernende, aber
auch fachspezifische Weiterbildungsprogramme und weitere Bildungsaktivitäten.
Gegen ideologische Scheuklappen
Regierungsrätin Monica Gschwind
stellte fest, dass am Tag der Berufsbildung deutlich werde, wie ernst es
den Sozialpartnern mit der Verbundsaufgabe duale Bildung sei.
«Man spürt, wie alle gemeinsam unser erfolgreiches System der Berufsbildung voranbringen möchten – unabhängig von den eigenen politischen Befindlichkeiten und der eigenen parteipolitischen Position»,
sagte die Bildungsdirektorin.
Die Flexibilität, welche sie bei den
Ausbildnerinnen und Ausbildnern
feststelle, wünsche sie sich vermehrt
auch in der Politik, sagte Gschwind:
«Nicht alles, was vor zehn Jahren
zielführend war, ist es auch heute
noch. Oder morgen.» Deswegen seien ideologische Scheuklappen im Bereich Berufsbildung fehl am Platz,
sagte Gschwind.
Landesweite Ausstrahlung
Ähnlich äusserte sich Landratspräsident Franz Meyer: «An der Berufsschau bekommen Politikerinnen und
Politiker einen hervorragenden Anschauungsunterricht darüber, was es
bedeutet, Sozialpartnerschaft zu leben.» Der höchste Baselbieter gab
seiner Freude darüber Ausdruck,
dass die Baselbieter Berufsschau eine
landesweite Ausstrahlung habe und
sogar über die Landesgrenzen hinaus
beachtet werde.
Gerade Politiker sollten dazu beitragen, das duale Bildungssystem zu
stärken, so Meyer. «Wenn beim einen
oder anderen Landrat heute diese Erkenntnis Gestalt gewinnt, dann hat
sich der Abschluss des heutigen
Landratstags hier an der Berufsschau
definitiv gelohnt.»
Daniel Schindler
Joel Rickenbacher,
Lernender
Urs Berger, Stv. Direktor Wirtschaftskammer und OK-Leiter Berufsschau, begrüsst die Mit­
glieder des Landrats und der Regierung zum Tag der Berufsbildung an der Berufsschau
2015 in Pratteln.
FOTOS MWB
Mutprobe für die gewählte Nationalrätin
Sandra Sollberger.
Hie und da trifft man sie an, die Zimmer­leute
auf der Walz mit ihrem speziellen Outfit. Joel
Rickenbacher trägt ein solches und fällt am
Stand von Holzbau Schweiz Region Basel natürlich sofort auf. Der 18-Jährige erlernt den
traditionsreichen Beruf bei der Firma PM Mangold Holzbau in Ormalingen. Er steckt im zweiten von insgesamt vier Lehrjahren. Er wirbt zum
ersten Mal als Lernender für seinen Berufsstand und freut sich über das rege Interesse –
sowohl von Jugendlichen als auch von älteren
Semestern. Beruflich wollte er schon immer etwas mit Holz machen. Vor vier Jahren besuchte­
er mit der Schule ebenfalls die Berufsschau,
entschied sich dabei für den Beruf des Zimmermanns und fand auch sogleich seine heutige­
Lehrstelle.
mwb
Regierungsrätin Monica Gschwind spricht
am Tag der Berufsbildung.
Tamara Alvarado, Lehrerin
Die Baselbieter Politikerinnen und Politiker auf dem Rundgang durch die Berufsschau
2015 in Pratteln.
FOTOS KAMBER
Zu den Gästen am Tag der Berufsbildung
gehört auch der Baselbieter Landrats­
präsident Franz Meyer.
Beat Stingelin, Gemeindepräsident Pratteln
(r.), Landrätin Pascale Uccella und Landrat
Roman Klauser.
Zusammen mit achtzehn Schülerinnen und
Schülern im Alter von 15 bis 17 Jahren sowie
mit ihrem Kollegen Christian Brülisauer­
vom Zentrum für Brückenangebote Basel besucht Tamara Alvarado die dies­jährige Berufsschau. Die meisten ihrer Schütz­linge waren
schon einmal, manche sogar schon mehrmals
an einer Berufsschau. Der heutige Besuch
dient deshalb nicht mehr der Information über
das berufliche Angebot, sondern die Schülerinnen und Schüler müssen aufgrund der Vorbereitungen in der Schule nun konkret Kontakt
mit Berufsbildnern und möglichen Lehrmeistern aufnehmen. Das Spektrum der Traum­
berufe ist oft sehr breit. Aufgrund eines Bewerbungschecks reduzieren sich diese Wünsche
dann auf das wirklich Machbare. Auch dies sei
ein wichtiger Lernprozess, stellen die beiden
Lehrpersonen fest.
mwb
Der Apéro zeigt, dass das duale Berufsbildungssystem die Verbundsaufgabe vieler Beteiligter ist.
Unverzichtbares Engagement zahlreicher Akteure
Am Nachmittag des ersten Berufsschautags findet traditionellerweise
der Dankesapéro statt. Ohne das Engagement der Basel­bieter Lehrbetriebe und ihrer Berufsverbände wäre
die Durchführung der Berufsschau,
der grössten Lehrwerkstatt der
Schweiz, nicht möglich. Ihnen gebührt Dank und Anerkennung.
Doch auch die Standortgemeinde –
in diesem Jahr war es wieder Pratteln
– und der Kanton Baselland mit seinen Bildungsinstitutionen sowie das
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), die
«Baselbieter Gönnervereinigung zur
Förderung der Berufslehre» und die
zahlreichen Sponsoren tragen zum
Gelingen der Berufsschau bei. All diesen wichtigen Akteuren dankten
Landrat Christoph Buser, Direktor der
Wirtschaftskammer Baselland, und
Regierungsrätin Monica Gschwind,
Vorsteherin der Bildungs-, Kulturund Sportdirektion Basel-Landschaft.
Als Vertreter der jungen Berufsleute
dankte Kevin Vieli allen Akteuren.
Nach der Sekundarschule Niveau P
besuchte er während vier Jahren das
Gymnasium. In zwei Praktikums­
stellen reifte in ihm der Entschluss,
raschmöglichst ins praktische Berufsleben einzusteigen, um «etwas Konkretes, ja etwas Sinnvolles» zu tun.
Arbeiten im Team
Im Rahmen des KMU-Lehrbetriebsverbunds absolvierte Kevin Vieli eine
dreijährige Lehre als «Kaufmann
Dienstleistung und Administration,
Fachrichtung Ausgleichskasse». Als
markantesten Unterschied zwischen
Gymnasium und Berufslehre beschrieb er, dass er zusammen mit
anderen in einem Team arbeitete.
Der Höhepunkt seiner Lehrzeit war
die Teilnahme an den SwissSkills in
Bern im vergangenen Jahr. Dort gewann Kevin Vieli in seinem Fach­
bereich die Bronzemedaille. MWB
Am Dankesapéro sind alle Akteure der
Berufsbildung versammelt.
Regierungsrätin Monica Gschwind, Kevin
Vieli und Wirtschaftskammerdirektor
Christoph Buser.
Kevin Vieli spricht am Dankesapéro. Er hat im KMU-Lehrbetriebsverbund eine Ausbildung
als «Kaufmann Dienstleistung und Administration, Fachrichtung Ausgleichskasse»
absolviert. An den SwissSkills in Bern hat er eine Bronzemedaille gewonnen. FOTOS MWB
BERUFSSCHAU 2015
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
LEHRBETRIEBSKAMPAGNE
Erfolgreiche Lehrbetriebskampagne
der KGIV wird 2015 erweitert.
Kampagne geht
in ihr fünftes Jahr
Landrat Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskam­
mer Baselland, präsentiert die Plakate der Lehrbetriebs­
kampagne 2015. FOTO KAMBER
Er freue sich ganz besonders, die Fortsetzung
der erfolgreichen Lehrbetriebskampagne der
Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine
(KGIV) bekanntgeben zu dürfen. Das sagte Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser am Donnerstagabend, 22. Oktober 2015, am Tag der
Berufsbildung, der im Rahmen der Berufsschau
2015 in Pratteln stattfand.
Neben den Plakaten, die eine Collage der Sujets
aus dem Jahr 2014 zeigen, gibt es für die Mitglieder neu Aufkleber mit dem Slogan «Unsere
Lernenden gestalten die Zukunft – dank unseren KMU-Lehrbetrieben». Ausserdem kann man
sich – auch dies ein Novum – auf einer neuen
Internetseite über die Kampagne informieren
und Kampagnenmaterial herunterladen (siehe
Link unten). Die neue Website wurde ebenfalls
am Tag der Berufsbildung aufgeschaltet.
Unterstützung für lokale KMU
Die KGIV-Lehrbetriebskampagne war 2011 gestartet worden. Der Slogan damals hatte gelautet: «Die Zukunft sähe schwarz aus ohne unsere Lehrbetriebe». Ein Jahr später wurde die Kampagne fortgesetzt unter dem Motto «Unsere
KMU-Lehrbetriebe bilden heute die Profis von
morgen aus». Der aktuelle Slogan entspricht jenem aus dem Jahr 2014.
Das Ziel der Kampagne hat sich seit 2011 nicht
geändert: Es soll auf die Bedeutung der Lehrbetriebe aufmerksam gemacht und die Leute sollen dazu animiert werden, die lokalen KMU zu
berücksichtigen. «Sie sind es, die unsere Jungen
ausbilden», rief Christoph Buser den Anwesenden in Erinnerung. Daniel Schindler
LINK
www.lehrbetriebskampagne-bl.ch
ANGETROFFEN
Matthias Ritter
Landrat, Präsident VDWBL
Keine Berufsschau ohne den Verband Dach
und Wand Baselland (VDWBL). Seit Anbeginn
sind die Baselbieter Gebäudehüllen-Spezialisten dabei und engagieren sich mit gros­sem Engagement für ihre Berufsbilder. Dieses Mal präsentierten sich alle Handwerksberufe in einem
Zelt.
Diesen konzentrierten Auftritt fand Verbandschef Matthias Ritter hervorragend und
wünscht ihn auch für die Zukunft. 2015 stimmte alles: das Interesse des Publikums, die Platzierung und die engagierte Mitwirkung der
Lernenden. Ein besonderes Kränzchen windet
Matthias Ritter aber Urs Berger und seinem
Team für die tadellose Organisation: «Sowohl
beim Auf- als auch dem Abbau und natürlich während der Ausstellung klappte alles reibungslos. Das ist nicht selbstverständlich für einen solchen Grossanlass.»
mwb
BL 5
Schweizerische Gewerbezeitung – 6. November 2015
Vanessa (13) und Rebecca (11) Frey besuchen gemeinsam mit ihren Eltern die Berufsschau 2015 – auch wenn die Kinder noch nicht unmittelbar vor der Berufswahl stehen.
BESUCH –
Mögliche Berufsbildung ausloten
Problemlos kommt der Kontakt mit
der sympathischen Familie Frey aus
Möhlin (AG) zustande. Matthias und
Jeanne Frey besuchen am Samstag
mit Vanessa (13 Jahre) und Rebecca
(11 Jahre) die Berufsschau in Pratteln. Die Eltern wollen, dass sich ihre beiden Töchter frühzeitig mit dem
Thema Berufswahl befassen.
Vanessa besucht die erste Klasse der
Bezirksschule Möhlin – dies entspricht dem P-Zug der Baselbieter
Sekundarschule. Die jüngere Schwester Rebecca ist noch in der sechsten
Primar.
Familie Frey besucht zum ersten Mal
eine Berufsschau. Via Radio und Zeitung wurden sie darauf aufmerksam.
Sie sind vom immensen Informationsangebot und den verschiedenen
Präsentationen schlicht überwältigt.
Bäckerin-Konditorin-Confiseurin ...
Obwohl Vanessa mit der Bezirksschule­
der Weg ins Gymnasium und zu einem späteren Studium offensteht,
möchte sie eher einen handwerklichen Beruf erlernen – zum Beispiel
Bäckerin-Konditorin-Confiseurin.
Den ersten Halt auf dem gemeinsamen Rundgang macht Familie Frey
denn auch beim Stand des regionalen
Bäckermeisterverbandes. Im begehbaren Kuchenstück, wo verschiedenste Grundprodukte ertastet respektive gerochen werden können, erklärt Raffaela Kalt (Bäckerei und
Konditorei Gunzenhauser, Sissach)
alle Facetten ihres Traditionsberufes.
Um das komplette Berufsspektrum
kennenzulernen, empfiehlt sie
­Vanessa die Lehre in einem grösseren
regionalen Betrieb. Ausgestattet mit
verschiedenen Merkblättern geht es
weiter zum «aprentas Ausbildungsverbund» auf der Bühne des KUSPOSaales. Dort riskiert Rebecca einen
Blick durchs Mikroskop.
... oder lieber Sportlehrerin ...
Der nächste geplante Stopp findet
beim Stand der «Mittelschulen Baselland» statt. Dort lässt sich Rebecca
von Björn Lupp den Ausbildungsweg
zu ihrem gegenwärtigen Traumberuf
Sportlehrerin erklären. Mit der Frage
«Bin ich die Person für viele weitere
Jahre Schule?» löst Lupp bei der Elfjährigen zumindest ein skeptisches
Stirnrunzeln aus.
Der Lehrberuf führe entweder über
das Gymnasium und die Universität
oder eine höhere pädagogische Fachschule, erfährt Rebecca. Jeder, der
einen pädagogischen Beruf ergreifen
wolle, müsse sich zuerst darüber im
Klaren werden, welche Stufe er
unterrichten wolle. So oder so
­
empfiehlt­Lupp den Sport nicht als
Haupt-, sondern eher als Nebenfach.
Zum Glück hat Rebecca noch einige
Jahre Zeit, diese Entscheidung zu
treffen.
... oder eher mit Kindern arbeiten?
Soziale Berufe mit Kindern und
­Jugendlichen stehen im Zentrum des
familea-Standes im Untergeschoss
der Sporthalle. Marianne Habegger
informiert Vanessa und Rebecca ausführlich über die Berufe Kindererzieherin, Fachfrau Betreuung oder
­Sozialpädagogin. Aufmerksam hören
die beiden zu. Der berufliche Umgang mit Kindern hat offensichtlich
ihr Interesse geweckt.
In zwei Jahren wird Vanessa mit ihrer Bezirksschul-Klasse die Berufsschau besuchen und dann vermutlich
eine sehr konkrete Vorstellung über
ihren künftigen beruflichen Werdegang haben. Rebecca hat noch ein
bisschen Zeit.
Marcel W. Buess
Familie Frey aus Möhlin: Matthias, Vanessa, Rebecca und Jeanne (v.l.) machen sich an der Berufsschau 2015 in Pratteln mit den
unterschiedlichsten Lehrberufen und Karrieremöglichkeiten vertraut.
FOTOS MWB
Vanessa lässt sich von Marianne Habegger, Bereichsleiterin familea, über die Berufe
Kinder­erzieherin, Fachfrau Betreuung und Sozialpädagogin informieren.
Vanessa und Jeanne erhalten am Stand
Mittelschulen BL wichtige Auskünfte.
Vielleicht ein kleiner Blick in die Zukunft?
Rebecca am Stand aprentas.
Björn Lupp (r.) beschreibt Rebecca unterschiedliche Ausbildungswege zur Sportlehrerin
– via Universität oder eine höhere pädagogische Fachschule.
FAMILIE FREY
Matthias Frey (44) arbeitet als
Buchhalter bei Endress + Hauser
in Reinach. Ursprünglich absolvierte er eine Banklehre beim Bankverein und war während 24 Jahren in dem Bereich tätig. Jeanne
Frey (47) verfügt über eine Ausbildung als Physiotherapeutin HF. Sie
war während vier Jahren im Spital
Biel und während sechs Jahren in
der Rennbahnklinik in Muttenz tätig. Derzeit arbeitet sie mit einem
Teilzeitpensum von 40 Prozent in
einer Praxis in Möhlin. Ihre Kinder
Vanessa (13) und Rebecca (11)
gehen noch zur Schule.
mwb
Familie Frey orientiert sich am Stand der Bäckermeister bei Raffaela Kalt, Bäckerin-Kon­
ditorin bei der Bäckerei Gunzenhauser in Sissach.
BL 6
HAUS DER WIRTSCHAFT
BERUFSSCHAU
2015
6. November 2015 – Schweizerische Gewerbezeitung
IMPRESSIONEN –
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
ANGETROFFEN
Die Berufsschau 2015 zeigte wiederum Berufe zum Anfassen.
Jugendliche durften mit anpacken
Fridolin Wildhaber,
Päpstliche Schweizergarde
Mit der Päpstlichen Schweizergarde bot die
­Berufsschau 2015 eine sehr spezielle Ausstel­
lerin. Fridolin Wildhaber, von 1980 bis 1982
selber Gardist und heute als Informations-Beauftragter Region Nordwestschweiz für die
Garde tätig, ist vom Auftritt in Pratteln vollends begeistert. Wildhaber kann sich nicht
über mangelndes Interesse beklagen. Sehr
viele­Interessierte hätten sich nach den Aufnahmebedingungen erkundigt.
Die Regeln sind klar: Kandidaten müssen die
schweizerische Staatsbürgerschaft besitzen,
zwischen 19 und 30 Jahre alt, römisch-katholisch und ledig sein. Zudem müssen sie über
die Matura oder eine abgeschlossene Berufslehre sowie einen einwandfreien Leumund verfügen und die RS absolviert haben. mwb
Am Stand von Metall Nordwestschweiz können die Besucherinnen und Besucher Metall schleifen und polieren.
FOTOS KAMBER/MWB
Mehr als 130 Aussteller aus rund
30 Branchen haben an ihren Ständen
an der Berufsschau in Pratteln vom
21. bis 25. Oktober über 190 Berufe
vorgestellt.
Mit einer Ausstellungsfläche von
7300 Quadratmetern und gegen
45 000 Besucherinnen und Besuchern war es die bislang grösste Berufsschau, welche die Wirtschaftskammer Baselland im Auftrag des
Kantons Basel-Landschaft organisiert hat.
Christine Baader,
Lernende Schreiner
Attraktive Stände
Mit der Grösse der Ausstellung ist
auch die Attraktivität der Stände stetig gewachsen. Getreu dem Motto
«Berufe an der Arbeit» legten die Ausstellenden nicht nur Broschüren auf.
Vielmehr konnten die Besucherinnen
und Besucher den Lernenden und
auch den gestandenen Berufsleuten
bei der Arbeit zuschauen oder gleich
selbst mit anpacken. Reto Anklin
Bei Swissmem wird an der Berufsschau an
der Drehbank gearbeitet.
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz Sektion beider Basel, zeigt an seinem Stand, wie
­Räder ausgewuchtet werden.
Am Stand der Maler und Gipser ist eine
Malerin an der Arbeit.
Der Verband Dach und Wand Baselland
hat ein ganzes Haus aufgebaut.
Am Stand der Landmaschinenmechaniker sieht ein Besucher zu, wie eine Kettensäge
­repariert wird.
Auch bei Holzbau Schweiz können die Besucherinnen und Besucher der Berufsschau
selber Hand anlegen.
Beim Schreinermeister-Verband Baselland können die Jugendlichen Mini-Gartenbänke
zusammenbauen.
Die zwanzigjährige Christine Baader erlernt
im elterlichen Betrieb in Gelterkinden (Felix
Freivogel AG) den Schreinerberuf. Sie befindet
sich im vierten Lehrjahr und ist damit prädestiniert, künftige Schulabgängerinnen und Schulabgänger für ihr Handwerk zu interessieren
und auch zu begeistern.
Christine Baader befand sich an der Berufsschau während vier Tagen im Einsatz. Besonders am Samstag und am Sonntag seien die
jungen Besucherinnen und Besucher, welche oftmals zusammen mit ihrer Familie nach
­Pratteln angereist waren, sehr interessiert
­gewesen, bestätigt uns Christine Baader am
letzten Ausstellungstag.
Mit dem Zusammenbau einer Mini-Gartenbank oder dem Schleifen eines Kleiderbügels
konnten die jungen Interessierten ihre Fähigkeiten praxisnah erproben. mwb
Adrian Stalder,
Kantonsspital Baselland
Der Rettungsdienst des Kantonsspitals Baselland nimmt zum ersten Mal an ­einer
Berufsschau teil. Der voll ausgerüstete
Rettungs­wagen vor dem Eingang in die Ausstellungshalle bildet einen besonderen Blickfang. Adrian Stalder ist Berufsbildungs­
verantwortlicher beim Rettungsdienst und
kann sich nicht über mangelndes Interesse
­beklagen. Bevor er Rettungssanitäter wurde,
hatte Stalder den Beruf eines Kaminfegers erlernt und später das Diplom eines Krankenpflegers erworben. Wer im Rettungsdienst
­arbeiten will, sollte nicht nur über eine robuste Gesundheit verfügen, sondern ebenfalls
eine abgeschlossene Berufslehre oder einen
Maturitätsabschluss vorweisen können. mwb
HAUS
BERUFSSCHAU
DER WIRTSCHAFT
2015
Haus der Wirtschaft –-– DienstleistungsDienstleistungs- und
und Kompetenz-Zentrum
Kompetenz-Zentrum für
für KMU
KMU aus
aus Gewerbe,
Gewerbe, Handel,
Handel, Dienstleistung
Dienstleistung und
und Industrie
Industrie
SWISSSKILLS
Vorausscheidung der Fachfrauen
und Fachmänner Gesundheit.
Das Interesse
am FaGe-Beruf
nimmt stetig zu
Bereits zum zweiten Mal fand während einer
Berufsschau die regionale Vorausscheidung für
die schweizerische Berufsmeisterschaft der Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit (FaGe) statt.
Die OdA Gesundheit beider Basel führte den
Wettbewerb erstmalig in Zusammenarbeit mit
der OrTra jurassienne santé-social, der Partnerorganisation des Kantons Jura, durch.
Die Besucherinnen und Besucher der Berufsschau Pratteln konnten die Wettkämpfe live mitverfolgen.
Die Prüfungssituation bezog sich auf den konkreten Berufsalltag und fand in einem speziell
hergerichteten «Spitalzimmer» statt. Neun Kandidatinnen aus den beiden Basel und dem Kanton Jura mussten an Simulationspatientinnen
und -patienten während 75 Minuten Aufgaben
Marcia Fortunas und Merve Yagci (v.l.) reisen im kom­
menden Jahr an die Schweizer Berufsmeisterschaften
SwissSkills in Bern.
FOTO MWB
aus der Pflege und Betreuung erfüllen. Expertinnen und Experten beobachteten sie bei der
Ausführung der Wettbewerbsaufgabe und beurteilten ihre Leistungen.
Feierliche Preisverleihung im Schloss
Die Bekanntgabe der Resultate und die dazugehörende feierliche Preisverleihung fanden am
letzten Tag der Berufsschau 2015 im Hof des
Schlosses Pratteln statt. Bei der OdA Gesundheit
beider Basel belegte Marcia Fortunas den ersten
und Merve Yagci den zweiten Rang. Als Siegerinnen der kantonalen Berufsmeisterschaften
für Fachfrauen und Fachmänner Gesundheit
(FaGe) werden die beiden die Kantone BaselLandschaft und Basel-Stadt an den SwissSkills
2016 in St. Gallen vertreten. Beide Siegerinnen
arbeiten im Felix Platter-Spital in Basel.
Seitens des Kantons Jura werden Anais Beutler
(1. Rang) und Camille Scheurer (2. Rang) an die
SwissSkills nach St. Gallen reisen.
Lob für Leistung und Gratulation zum Mut
Romy Geisser Roth, Geschäftsführerin OdA Gesundheit beider Basel, und Gabriel Nussbaumer,
Präsident OrTra jurassienne santé-social, lobten
die guten Leistungen der insgesamt neun Kandidatinnen. Vor allem gratulierten sie den angehenden «Fachfrauen Gesundheit» zu ihrem Mut,
sich dem anspruchsvollen Wettbewerb und der
damit verbundenen Öffentlichkeit im Rahmen
der Berufsschau gestellt zu haben.
Der Pflegeberuf FaGe ist sehr beliebt und belegt
auf der Hitliste der hundert meistgewählten Berufe den dritten Platz. Als Lehrbetriebe fungieren Spitäler, Pflegeheime, Spitex-Organisationen
und Kliniken. Seit der Einführung dieses Berufes
nehme die Anzahl der Lernenden stetig zu, betonten die OdA-Vertreterinnen. Mittlerweile werden in den beiden Basel bereits mehr als
200 Lehrstellen angeboten.
Marcel W. Buess
Teilnehmerinnen OdA Gesundheit beider Basel:
Hatice Akbunar, Alters- und Pflegeheim Käppeli
Marcia Fortunas, Felix Platter-Spital
Leonie Pompini, Alters- und Pflegeheim Käppeli
Merve Yagci, Felix Platter-Spital
Teilnehmerinnen Jura:
Anais Beutler, Clinique Le Noirmont
Méline Crelier, Hôpital du Jura
Margaux Cerf, Résidence Les Cerisiers
Camille Scheurer, Hôpital du Jura
Eden Wenger, Hôpital du Jura
BL 7
6. November 2015
Schweizerische
Gewerbezeitung
– Schweizerische
– 6. Gewerbezeitung
November 2015
Die Baselbieter Bildungsdirektorin
Monica Gschwind zur Berufsschau 2015.
BILANZ –
«Die Berufsschau
ist schlichtweg
grossartig»
Die Baselbieter Regierungsrätin Monica Gschwind, Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
(BKSD), räumt nebst anderen Formen
der Ausbildung der dualen Bildung
einen wichtigen Stellenwert in ihrer
Direktion ein. Damit die Mitarbeitenden in der BKSD einen persönlichen
Eindruck von der Vielfalt der beruflichen Karrierechancen und Aus­
bildungsmöglichkeiten im Rahmen
der dualen Berufsbildung erhalten,
liess die Baselbieter Bildungsdirektorin den Weiterbildungstag ihrer Direktion an der Berufsschau stattfinden. Nirgends sonst gewinne man so
konzentriert einen umfassenden
Überblick über das Thema, sagt
­Monica Gschwind.
Standpunkt: Frau Gschwind, Sie
haben Ihre erste Berufsschau als
Bildungsdirektorin erlebt – welches sind Ihre Eindrücke?
Monica Gschwind: Ich bin begeisn tert. Was ich in Pratteln erlebt habe,
ist einzigartig. Die Berufsschau ist
schlichtweg grossartig.
«BESONDERS INS AUGE
GESTOCHEN SIND MIR
DIE PROFESSIONALITÄT
DER AUSSTELLUNG UND
DIE LIEBE ZUM DETAIL.»
Sie sind voll des Lobes.
Ja. Es hat mich tief beeindruckt,
n mit welcher Ernsthaftigkeit und Professionalität die Lernenden und ihre
Ausbildnerinnen und Ausbildner an
der Berufsschau ihre Aufgabe wahrgenommen haben. Aber auch das
grosse Interesse der Besucherinnen
und Besucher hat mich tief beeindruckt. Besonders ins Auge gestochen sind mir die Professionalität der
Ausstellung und die Liebe zum Detail
an den Ständen der Aussteller.
Was ist Ihnen persönlich besonders geblieben?
Mir ist ganz allgemein aufgefallen,
n dass Lernende und Ausbildner in einer engen Partnerschaft zusammenarbeiten. Es gibt einen grossen Respekt untereinander. Man versteht
sich als Partner. Das entspricht ja
auch der Idee unseres dualen Bildungssystems.
Inwiefern?
Duale Bildung ist eine Verbundsaufn gabe. Alle ziehen am gleichen Strick
und in die gleiche Richtung. Das betrifft Berufsverbände, Berufsschulen
und vorbereitende Schulen, die Lehrbetriebe, die kantonale Verwaltung
und natürlich die Wirtschaftskammer. Ich habe aber auch sehr viele
Erziehungsberechtigte gesehen, die
sich hier an der Berufsschau persönlich aus erster Hand informiert haben. Das zeigt mir: Das duale Bildungssystem ist überaus breit ab­
gestützt. Darin liegt eine grosse
Stärke.­Eine weitere Stärke sehe ich
in den erstklassigen Möglichkeiten,
die den jungen Menschen nach einer
Berufsausbildung offenstehen. Die
klassische akademische Bildung ist
ein Weg für die Karriere, aber nicht
der einzige.
Welche Karrieremöglichkeiten
sehen Sie mit einer Lehre?
Ich denke an Weiterbildungsmögn lichkeiten im Rahmen der höheren
Berufsbildung. Wer heute eine Lehre
beginnt, hat gute Chancen, via Fachhochschule oder andere weiterführende Angebote eine Höherqualifizierung zu erlangen und so nicht nur fit
für den Arbeitsmarkt zu bleiben, sondern eine berufliche Karriere einzuschlagen, wie sie in früheren Jahren
nur jenen vorbehalten war, die eine
Universität besucht hatten. Ich finde
es grossartig, dass beides möglich ist.
Zudem: Das duale Berufsbildungssys-
Monica Gschwind, Vorsteherin der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, ist
begeistert von der Berufsschau. FOTO KAMBER
Ein Grund dafür ist zweifellos das
duale Bildungssystem.
«DIE BERUFSBILDUNGSLANDSCHAFT IST IM
STETIGEN WANDEL.
DAS ERFORDERT­
VIEL FLEXIBILITÄT.»
Welchen Stellenwert räumen Sie
der dualen Bildung in Ihrer Direktion ein?
Alle Bereiche meiner Direktion vern dienen eine hohe Beachtung. In der
Baselbieter Bildungs-, Kultur- und
Sportdirektion ist folglich auch der
Stellenwert der dualen Bildung sehr
hoch. Nicht ohne Grund hat unser
diesjähriger Weiterbildungstag hier
an der Berufsschau in Pratteln stattgefunden. Es ist sinnvoll, dass meine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich einen umfassenden Einblick
in das Berufsbildungssystem erhalten
– und zwar direkt und aus erster
Quelle. Nirgends sonst gewinnt man
so konzentriert einen umfassenden
Überblick über die Angebote im Rahmen des dualen Bildungssystems wie
an der Berufsschau.
tem trägt dazu bei, dass man den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts bestmöglich entspricht. Die Auswirkungen sind seit Jahren höchst erfreulich.
Die Schweiz ist eines der Länder mit
der tiefsten Arbeitslosenquote – gerade auch die Jugend­arbeitslosigkeit
liegt weit unter dem Schnitt derjenigen in anderen westlichen Ländern.
Sehen Sie auch Herausforderungen
im Bereich der Berufsbildung?
Die Berufsbildungslandschaft ben findet sich im stetigen Wandel. Das
erfordert viel Flexibilität von den Beteiligten. So müssen zum Beispiel
Ausbildungsinhalte immer wieder aktualisiert und Lehrmethoden den
neuen Anforderungen der Wirtschaft
angepasst werden. Ausbildnerinnen
und Ausbildner müssen fit bleiben.
Was vor zehn oder mehr Jahren zielführend war, muss das nicht unbe-
«WIR MÜSSEN BEREIT
SEIN, GETROFFENE
ENTSCHEIDUNGEN AUS
DER VERGANGENHEIT
ZU HINTERFRAGEN.»
dingt auch noch heute sein. Deswegen plädiere ich dafür, im Bereich
Berufsbildung möglichst flexibel zu
sein.
Sie fordern mehr Flexibilität in der
Bildungspolitik. Gilt das nur für
den Bereich der Berufsbildung?
Nein. Flexibilität ist in der gesamn ten Bildungslandschaft gefragt. Doch
das braucht Mut. Wir müssen bereit
sein, getroffene Entscheidungen aus
der Vergangenheit zu hinterfragen
und zu überprüfen, auch wenn man
bisher vielleicht nicht gross darüber
nachgedacht hat. Genau darum geht
es unter anderem beim Marschhalt,
den ich bei der Umsetzung der Bildungsreform auf der Sekundarstufe 1
angeordnet habe.
Interview: Daniel Schindler
ANGETROFFEN
François Fiechter,
Berufsfachschullehrer
Mit Beginn des Schuljahrs hat
François Fiechter die Seiten
gewechselt: Vorher war er Lehrmeister an der Lehrwerkstätte für
Mechaniker­in Basel, nun ist er
­Berufsfachschullehrer Vorkurse
­Metall A an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Fiechter besuchte zum ersten Mal die Baselbieter
Berufsschau und war «beeindruckt
von der kompakten und extrem breiten Information auf wenig Raum».
Als sehr hilfreich beurteilt er die praxisnahe Präsentation, und dass Lernende ihren Beruf vorstellen. So haben die jungen Besucherinnen und
Besucher gleichaltrige Ansprech­
personen. Fiechter kam mit einer
Schülerin und acht Schülern im
­Alter von 15 bis 17 Jahren. mwb
Mäni Blum,
Bäckermeister
Die regionalen Bäckermeister
konnte­man nicht verfehlen. Direkt
im Eingangsbereich der Halle stand
das riesige, begehbare Kuchen-
stück, in dem mit den Sinnen die
Tätigkeit eines Bäckers und Konditors erkundet werden konnte. Mäni
Blum, der im regionalen Berufs­
verband für die Berufsbildung zuständig ist, freute sich über die prominente Platzierung und die vielen
Interessierten. Auch das neue, innovative Ausstellungskonzept stiess
auf positives Echo. Absolut perfekt wäre gewesen, wenn auf dem
­Kuchenstück auch das vorgesehene
Sahnehäubchen Platz gehabt hätte.­
Mit anderen Worten: Die Bäcker
wünschen sich für nächstes Mal ein
bisschen mehr Höhe. mwb
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BL 8
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E Lehr bringt me
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Berufsschau
Tagungsort
mit WohlfühlCharakter
21.–25. Oktober 2015
Kultur- und Sportzentrum Pratteln
Unser Dank.....
Topmoderne Infrastruktur in
parkähnlicher Umgebung, ein
vorzügliches Restaurant und das
Hotel direkt auf dem Gelände:
willkommen im Coop Tagungszentrum in Muttenz!
.....gilt dem Kanton Basel-Landschaft, der Gemeinde Pratteln,
dem SBFI, den Anwohnerinnen
und Anwohnern, den Ausstellern, Lieferanten, Sponsoren
sowie allen Personen, die mit
ihrem Einsatz zum Gelingen der
Berufsschau 2015 beigetragen
haben.
05.08.15 10:47
Berufsschau
2017
E Le
hr bri
ng
www.cooptagungszentrum.ch
+41 61 466 11 11
25.-29. Oktober
Sporthalle Frenkenbündten
Liestal
www.berufsschau.ch
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