Bildungskommission Milchberufe Ostschweiz Erster Berufsmeister der Milchtechnologen gekürt An der Berufsmeisterschaft Ost wurde am vergangenen Samstag in den Räumlichkeiten des BZWU der erste Berufsmeister der Milchtechnologen gekürt. Gewonnen hat Timon Vogel aus Schönholzerswilen TG, welcher seine Ausbildung in der Käserei Christian Gerber, Neukirch an der Thur absolviert. Berufsnachwuchs auf höchstem Niveau Schweizer Milchprodukte und im Speziellen Käse geniessen weltweit einen hervorragenden Ruf. Dies zeigt sich wiederholt an internationalen Käseprämierungen. Doch kann die Schweiz dieses Niveau auch in Zukunft halten und den Produkteabsatz im In- und Ausland steigern? Dazu braucht es als wichtigste Grundlage einen gut ausgebildeten Berufsnachwuchs. Dies erkannte die Bildungskommission Milchberufe Ostschweiz BMO vor drei Jahren und lancierte in Partnerschaft mit dem Berufs- und Weiterbildungszentrum Wil-Uzwil BZWU eine Ausbildungsoffensive. Im ersten Schritt bauten die beiden Partner 2015 neuste Ausbildungsinfrastrukturen an der Berufsfachschule in Flawil. Dazu gehören eine Schulkäserei, ein Milchlabor und ein Praxisraum für Anlagentechnologie. Der nächste Schritt war nun die Durchführung der ersten Berufsmeisterschaft Ost der Milchtechnologinnen und Milchtechnologen. Wettkampf Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Berufslernende kurz vor ihrem Lehrabschluss und stammen aus allen Ostschweizer Kantonen – vom Thurgau bis zum Bündnerland. In einem fordernden Wettkampf über 4 Posten wurden die 25 Kandidaten in ihren Berufsfertigkeiten und Fachwissen geprüft. 15 geschulte Berufsexperten bewerteten die gezeigten Leistungen. Bei einer Station hatten die Kandidaten eine hochmoderne, komplexe Michbehandlungsanlage zu bedienen. Bei einem weiteren Posten ging es um das Aromatisierung von Jogurt und im Labor um eine Milchanalyse. Das Fachwissen wurde zudem in einer theoretischen Prüfung bewertet. Berufsschau für die Öffentlichkeit Das OK unter der Leitung von Felix Tschirky, Prorektor am BZWU, organisierte die Berufsmeisterschaft so, dass ein interessiertes Publikum den Wettkampf live mitverfolgen konnte. Eine Erlebniswelt Milchverarbeitung mit Degustation von etwa 150 verschiedenen Käse und Milchprodukten, verschiedene Informationen und Videofilme und einer Ausstellung von Anlagenkomponenten umrahmten den Anlass in einer sehr attraktiven Form. Ein besonderer Anziehungsmagnet war ein Stand, an welchem man selber Frischkäse aromatisieren konnte. Damit wurden insbesondere Oberstufenschüler angesprochen, welche einen Einblick in diese moderne Berufswelt erhielten. Die aufwendigen Organisationarbeiten wurden denn auch mit einem riesigen Publikumsaufmarsch belohnt. Bildungskommission Milchberufe Ostschweiz Partnerschaft und Sponsoren Eine derart grosse Berufsschau wäre ohne die enge Zusammenarbeit zwischen Berufsbranche und dem BZWU nicht möglich. Hans Aschwanden, Präsident des Schweizerischen Milchwirtschaftlichen Vereins bedankte sich den auch bei den drei Hauptsponsoren Züger Frischkäse, Emmi und Victorinox. Die Vorteile einer Partnerschaft betonte auch die Ehrengratulantin Ständerätin Karin Keller-Sutter. In ihrer eindrücklichen Ansprache bei der Siegerehrung richtete sie ihre Worte vor allem direkt an die Jugendlichen. Sie betonte die einmalige Qualität des Schweizerischen Bildungssystems und machte den Lehrabgängern Mut, die Zukunft aktiv anzupacken. Erster Berufsmeister Ein erfolgreiches Beispiel dafür war mit dem Käser Walter Räss gleich persönlich anwesend. Der Produzent des Chällerhockers überreichte dem ersten Berufsmeister Timon Vogel seinen gespendeten Spezialpreis – eine dreitätige Fachreise an die Cheese Berlin. Aber auch alle anderen Teilnehmer durften edle Preise entgegen nehmen. Berufsvizemeister Martin Bürki aus Oberegg und der drittplatzierte Severin Gübeli aus Mosnang erhielten nebst einer Ehrenurkunde ein speziell graviertes Käsemesser. Bis ein Drittel aller Teilnehmenden erhielten die Auszeichnung und die restlichen Teilnehmenden ein Erinnerungsgeschenk. Konzept in Zukunft Bisherige Wettbewerbe der Branche beschränkten sich jeweils auf Käseprämierungen. Die neue Form einer Berufsmeisterschaft beurteilt dagegen die Fachkompetenz der jungen Berufsleute. Mit dem grossen Erfolg dieser erstmaligen Durchführung ist davon auszugehen, dass die Berufsmeisterschaft in naher Zukunft einen gesamtschweizerischen Rahmen erhält. Wer weiss, ob sogar einmal eine Weltmeisterschaft stattfindet. Flawil, 05.03.2016 Felix Tschirky Seite 2
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