Kindergartenkonzeption vom Kindergarten Sonnenschein Alleestraße 4 85356 Freising 08161/5420100 [email protected] Stand Dezember 2015 0 „Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man was es heißt in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren, an die man sich halten kann.“ Astrid Lindgren 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort 1. Rahmenbedingungen 1.1. Unser Kindergarten stellt sich vor 1.2. Öffnungszeiten 1.3. Schließzeiten 1.4. Gebühren 1.5. Die Gruppen stellen sich vor 1.6. Räumlichkeiten und Außenanlage 2. Gesetzliche Grundlagen 3. Die Eingewöhnungsphase im Kindergarten 4. Verhältnis von Spielen und Lernen 4.1. Bedeutung des Spiels 4.2. Bedingungen und Voraussetzungen für das Spiel 4.3. Aufgaben 4.4. Ziele 5. Pädagogische Ziele, Aufgaben und Inhalte nach themenbezogenen Bildungs- und Erziehungsbereichen 5.1. Soziale, emotionale und kognitive Kompetenzen – Basiskompetenzen 5.2. Werteorientierung und Religion 5.3. Sprache und Kommunikation 5.4. Naturwissenschaften und Technik, Umwelt und Mathematik 5.4.1. Naturwissenschaften und Technik 5.4.2. Umwelt 5.4.3. Mathematik 5.5. Ästhetik, Kunst und Kultur 5.6. Musik 5.7. Bewegung – Motorik, Rhythmik 5.7.1. Bewegung – Grobmotorik 5.7.2. Förderung der Feinmotorik 5.7.3. Rhythmik 5.8. Gesundheit 6. Schulvorbereitung 2 7. Inklusion 8. Beobachtung und Dokumentation 9. Sicherung der Rechte von Kindern 9.1. Partizipation von Kindern 9.2. Schutzauftrag nach §8a SGB VIII 10. Qualitätsmanagement im Kindergarten 11. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern 12. Vernetzung 13. Aus der Informationskiste 14. Quellenverzeichnis 3 Vorwort Mit Beginn des Eintritts in den Kindergarten erleben und erfahren die Kinder entsprechend ihrem Alter eine Vorschularbeit, die alle Bildungs- und Erziehungsbereiche umfasst. In einem Klima geprägt von Geborgenheit, Vertrauen, Achtung und Verständnis finden sie genügend Raum und Zeit, um sich in ihrer Persönlichkeit allseitig entwickeln zu können. Die Stärken, Wünsche und Bedürfnisse der Kinder stehen dabei stets im Mittelpunkt. In einem lernfreudigen Umfeld können Selbstbewusstsein, Neugierde und Experimentierfreude in Ruhe gedeihen. Ein verantwortungsvoller, rücksichtsvoller und toleranter Umgang mit den Mitmenschen und der Umwelt kann auf spielerische Weise und praxisnah erlebt sowie geübt werden. Das nachfolgende Konzept dient als Leitfaden für unsere tägliche pädagogische Arbeit. Es basiert auf den Grundlagen des Bildungs- und Erziehungsplanes. Im Konzept sind themenbezogene Bildungs- und Erziehungsziele eingebettet. Das Konzept bedeutet für uns auch Transparenz, Reflexion, Veränderung und aktive Weiterentwicklung, sowie Engagement, Kreativität und Freude an der Arbeit mit den Kindern. Das Kindergartenteam Sonnenschein 4 1. Rahmenbedingungen 1.1. Unser Kindergarten stellt sich vor Der Kindergarten wurde 1996 unter der Trägerschaft der Stadt Freising erbaut. Stadt Freising Amt 36- Kindertagesstätten, Schulen und Sport Amtsgerichtsgasse 6 Amtsleitung Helga Schöffmann Tel: 08161-54-43600 Fax: 08161-54-53600 [email protected] Der Kindergarten wird auf der Grundlage des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes und der dazugehörigen Ausführungsverordnung geführt. Er ist eine Einrichtung im vorschulischen Bereich und dient der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren bis zum Schuleintritt. Unser Kindergarten zeichnet sich durch ein großzügiges Raumangebot aus. Er umfasst 3 Gruppen und bietet Platz für 75 Kinder. Der Kindergarten unterstützt und begleitet die Familien und schafft beste Vorraussetzungen, um jedes Kind in seiner Persönlichkeitsentwicklung optimal zu fördern. Unsere Einrichtung befindet sich im Stadtteil Neustift, nahe der Stadtmitte sowie der Musikschule und ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, privaten Fahrzeugen und zu Fuß erreichbar. 5 1.2.Öffnungszeiten Unser Kindergarten bietet folgende Betreuungszeiten an: 4 Stunden ( Kernzeit ) 4 – 5 Stunden 5 – 6 Stunden 6 – 7 Stunden 7 – 8 Stunden 8 – 9 Stunden 8.00 Uhr – 12.00 Uhr 8.00 Uhr – 13.00 Uhr 8.00 Uhr – 14.00 Uhr 8.00 Uhr – 15.00 Uhr 8.00 Uhr – 16.00 Uhr 8.00 Uhr – 16.30 Uhr (Während der Zeit zwischen 7.30 Uhr – 8.00 Uhr bieten wir einen Frühdienst an.) 1.3. Schließzeiten Feste Schließtage der Einrichtung sind: - zwischen Weihnachten und Neujahr am Faschingsdienstag der Monat August Zusätzlich fallen einrichtungsspezifische Schließtage zu internen Fortbildungen an, die rechtzeitig bekanntgegeben werden. 1.4. Gebühren Buchungszeit 4 Stunden 4 bis 5 Stunden 5 bis 6 Stunden 6 bis 7 Stunden 7 bis 8 Stunden 8 bis 9 Stunden 1. Kind 95,30 € 106,60 € 115,40 € 120,60 € 126,80 € 132,00 € 2. Kind 58,50 € 65,20 € 69,40 € 73,00 € 76,60 € 79,70 € 3. Kind 40,90 € 45,00 € 50,20 € 52,30 € 54,40 € 56,40 € Die Satzung der Städtischen Kindertageseinrichtungen ist über die Internetseite http:/ /www.freising.de/leben-wohnen/bildung/Kindertageseinrichtungen/satzung.html einzusehen bzw. nachzulesen. 6 1.5. Die Gruppen stellen sich vor Mäusegruppe (6-Stunden-Gruppe): * Christiane Haubmann: Erzieherin – stellvertretende Leitung * Bettina Fanger: Kinderpflegerin Bärengruppe (6-Stunden-Gruppe): * Sabine Wagenknecht: Erzieherin * Tülay Aci: Kinderpflegerin Igelgruppe (9-Stunden-Gruppe) * Anja Batzdorf: Erzieherin * Nadine Grimm: Kinderpflegerin * Stephanie Walter: Kinderpflegerin *Alexandra Niggl: Berufspraktikantin Kindergartenleitung: * Elke Bärschmann, Erzieherin 7 1.6.Räumlichkeiten und Außenanlage Der Gangbereich ist wie folgt ausgestattet: *3 Garderoben, *1 Klettergerüst , * Spielecken, *1 Kaspertheater, *1 Knettisch, *1 Sitzbereich zum Lesen und Spielen, *1 Sinneswand, *1 Magnetwand Zum Gangbereich gehören: *1 Elterneck mit angrenzendem Experimentierbereich für Kinder, *1 Traumzimmer Im Außenbereich befinden sich: *4 Terrassen mit Spielwiese Im Garten *1 Sandspielbereich, *1 Wippe, *1 Vogelnestschaukel, *1 Rutsche mit Seitenkletterwand, *1 Spielhaus, *2 Schaukeltiere, *2 Gerätehäuser 8 2. Gesetzliche Grundlagen Die gesetzlichen Grundlagen basieren auf - der Qualitätssicherung nach § 22a SGB VIII - dem Bestandteil der Erteilung der Betriebserlaubnis nach § 45 SGB VIII - der Fördervoraussetzung nach Art. 19 Abs. 2 und 3 BayKiBiG - der AVBayKiBiG Abschnitt – Bildungs-und Erziehungsziele § 1 Abs.1 „ Leitziel der pädagogischen Bemühungen ist im Sinn der Verfassung der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite, schöpferische Mensch, der sein Leben verantwortlich gestalten und den Anforderungen in Familie, Staat und Gesellschaft gerecht werden kann.“ 9 3. Die Eingewöhnungsphase im Kindergarten Bevor das Kindergartenjahr beginnt, können die neuen Kindergartenkinder an einem Schnuppertag bereits ihre zukünftige Gruppe besuchen und auf Entdeckungsreise gehen. Um den Kindern und den Eltern das Ankommen in den Kindergarten zu erleichtern, staffeln wir die Eingewöhnung. So kommen pro Tag ein bis zwei neue Kinder in den jeweiligen Gruppen dazu. Gleichzeitig haben die Kinder genügend Zeit die Räumlichkeiten zu erkunden und sich in ihrer neuen Umgebung zu orientieren. Die nachfolgenden Tage gestalten wir in Absprache mit den Eltern individuell für jedes einzelne Kind. Während der Eingewöhnungsphase stehen das gegenseitige Kennenlernen und das sich neu Orientieren im Mittelpunkt. Beim miteinander Spielen, Zuhören, aufeinander zugehen sowie füreinander da sein wachsen Vertrauen und Geborgenheit. Ein spielfreudiges und einladendes Umfeld, das Kennenlernen einfacher und überschaubarer Regeln, ein fester Tagesrhythmus und Rituale geben Sicherheit und schaffen ein Klima des Wohlfühlens und des Willkommenseins. Es erleichtert den Kindern Kontakte zu knüpfen und seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Eine optimale Gestaltung der Eingewöhnungszeit ist eine wesentliche Grundlage für den Beginn und den weiteren Verlauf der Kindergartenzeit eines jeden Kindergartenkindes. 10 4. Verhältnis von Spielen und Lernen 4.1. Bedeutung des Freispiels Das Spiel ist die wichtigste Erfahrungs-, Ausdrucks- und Lernform der Kinder. Beim Spielen finden sie genügend Raum und Zeit für die Entwicklung und Entfaltung von Phantasie und Kreativität. Dabei haben die Kinder die Möglichkeit ihre Spielpartner und ihr Spielmaterial selbst auszuwählen und die Spieldauer zu bestimmen. Die Kinder gewinnen Vertrauen zu eigenen Leistungen und können sich als eigenständige Persönlichkeit in der Gruppe erfahren. Im Miteinander knüpfen sie soziale Kontakte, üben sich im Kommunizieren, lernen Hemmschwellen zu überwinden, Konflikte zu meistern und nach Lösungen zu suchen. Die Kinder erfahren Achtung, Toleranz und Wertschätzung. In der Gemeinschaft erleben sie die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen sowie von Kindern anderer Kulturen. Im Spiel drücken die Kinder ihre Befindlichkeiten und Erlebnisse aus. Neugierde, Interesse und Experimentierfreude werden geweckt und die Selbständigkeit gefördert. Das Spiel hilft den Kindern ihre eigene Identität zu finden. 11 4.2. Bedingungen und Voraussetzungen für das Freispiel Wo sich Kinder wohlfühlen, macht auch das Spielen und Lernen Spaß. Eine angstfreie Atmosphäre, eine Umgebung, die einladend, gemütlich, anregend und überschaubar ist, wo die unterschiedlichsten Spiel- und Bastelmaterialien geradezu Impulse geben etwas auszuprobieren oder zu experimentieren, sind wichtige und grundlegende Voraussetzungen in unserem Kindergarten. Durch Ruhe, genügend Raum und Zeit entwickeln sich Phantasie und Kreativität, Grob- und Feinmotorik sowie die Fähigkeit zu analysieren und assoziieren. Aufgrund der geöffneten Türen haben die Kinder die Möglichkeit, in den verschiedenen Gruppenräumen, auf dem Gang oder auf der Terrasse zu spielen. Eine Werkbank lädt zum Ausprobieren bzw. zum Arbeiten an einem Projekt ein. Kleine, für die Kinder überschaubare Regeln geben Orientierung, Unterstützung und Halt. 12 4.3. Aufgaben Unsere Aufgaben während dem Freispiel liegen im Begleiten, Unterstützen, Zuhören, Wahrnehmen und Beobachten der Kinder. Das Spiel gibt uns die Möglichkeit, die Kinder in ihrer Natürlichkeit intensiv zu beobachten, einen Überblick über ihre Individualität zu erhalten, sowie ihre Stärken, Interessen, Begabungen, Neigungen, Sprachentwicklung, die Grob- und Feinmotorik und das soziale Verhalten zu erkunden. Durch gezielte Angebote werden Fähig- und Fertigkeiten weiterentwickelt, die Sprachentwicklung gefördert und im sozialen Bereich Impulse gesetzt (beispielsweise bei Geschichten, Bücher, Experimente, Kasperltheater, Tisch-und Regelspielen, Bastelaktivitäten, , , , …) 4.4. Ziele Sozialverhalten Die Kinder lernen Respekt, Achtung und Toleranz. In einem vertrauten und harmonischen Umfeld, in dem die Kinder lebendig sein dürfen, gedeihen Rücksicht, Fürsorge, Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft, Selbstbewusstsein. Beim Kommunizieren und im Miteinander lernen die Kinder Hemmschwellen zu überwinden, mit Konflikten umzugehen und Lösungswege zu finden. Handlungsfähigkeit Hilfe zur Selbsthilfe! Aktives und eigenständiges Handeln fördern Ausdauer, Konzentration, die Fähigkeit Handlungsverläufe aufzubauen und durchzuführen sowie eigene Strukturen zu erarbeiten. Selbständigkeit Mit positivem Selbstwertgefühl haben die Kinder Mut, sich mit Unbekanntem auseinander zu setzen und Ängste zu überwinden. Für ein neues Kind ist es ein großer Schritt, sich allein in eine für ihn neue Kindergruppe zu begeben. Hier bedarf es Orientierungshilfen, Unterstützung und Zuspruch, soweit es dies zulassen möchte (Selbstbestimmung). Eine größtmögliche Unabhängigkeit von Erwachsenen fördert das Selbstvertrauen, die Achtung und Wertschätzung der eigenen Leistungen. 13 5.Pädagogische Ziele, Aufgaben und Inhalte nach themenbezogenen Bildungs- und Erziehungsbereichen 5.1.Soziale, emotionale und kognitive Kompetenzen- Basiskompetenzen Basiskompetenzen beinhalten grundlegende Fähigund Fertigkeiten sowie Persönlichkeitsmerkmale, die ein Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu kommunizieren und sich mit seiner Umwelt aktiv auseinanderzusetzen. Soziale und emotionale Kompetenzen sind Voraussetzungen für das Kommunizieren und Agieren in einer Gemeinschaft. Ausgehend von einem Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens erleben und gestalten die Kinder aktiv ihre Umwelt. Während des gesamten Tagesablaufs bieten sich Situationen, in denen die Kinder lernen, sich der eigenen Gefühle bewusst zu werden und diese zu artikulieren. Sie üben sich auch im Ausdruck von Wünschen, Bedürfnissen und Meinungen. Die Kinder lernen die Gefühle und Meinungen der anderen zu akzeptieren, zu respektieren, sowie Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen, Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen, Achtung und Toleranz sind wichtige Erfahrungen, die die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung bereichern und für ihre Umwelt sensibilisieren. Im täglichen Miteinander üben sich die Kinder in ihrer Selbständigkeit, lernen sich an Absprachen und Regeln zu halten, Aufgaben und kleine Aufträge zu übernehmen. Sie finden in Konfliktsituationen geeignete Lösungsmodelle und wenden diese an. Die Kinder entwickeln im Umgang miteinander eine konstruktive Streitkultur. 14 Kognitive Kompetenzen Kognitive Kompetenzen kommen in allen Bildungs- und Erziehungsbereichen zum Tragen. Die Wahrnehmung durch sehen, hören, tasten, schmecken, riechen sind Grundlage für die Erkenntnis-, Gedächtnis- Denkprozesse. - In Experimenten unterscheiden bzw. ordnen die Kinder nach Merkmalen wie Größe, Gewicht, Temperatur, Farben, hell- dunkel. - Sie beschreiben was beobachtet, befühlt oder ertastet wurde. Beispiele wären: Sehsinn: Puzzle, Malarbeiten, Basteln Hörsinn: Lieder; laut- leise; hoch- tief; Projekt (Hören- Lauschen- Lernen) Namen klatschen; Mitmachgeschichten Tastsinn: Fühl- Memory; Umgang und Spiele mit Naturmaterialien Geschmackssinn: Spiele wie „Wie schmeckt was!“ Geruchssinn: Duftmemory; an Pflanzen riechen; Düfte aus der Umwelt wahrnehmen - Die Kinder erzählen von Erlebtem, lernen Lieder, Verse und Gedichte und geben diese wieder - Sie üben sich in der Ausdauer und Organisation von begonnenen Aufgaben, z.B. ein Spiel beenden, kleine Aufträge ausführen. - Die Kinder lernen Zusammenhänge zu erfassen und zu erklären, z.B. an Hand von Experimenten – Beobachtung: vom Samen zur Pflanze - Während des Spiels sowie bei gezielten Angeboten werden die Phantasie und die Kreativität der Kinder gefördert. Unterschiedliche Materialien und Spiele geben Anregung und unterstützen die Experimentierfreude. 15 5.2.Werteorientierung und Religion Die Kinder lernen täglich durch Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke Werte kennen und übernehmen diese aus ihrem erfahrbaren Umfeld. Das betrifft eine wertschätzend erlebte Umgangs- und Konfliktkultur sowie eine ethisch geprägte und ästhetisch ansprechende Sprach-, Ess- und Raumkultur. In unserem Kindergarten begegnen sich Kinder unterschiedlicher Herkunft. Im täglichen Miteinander erleben sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in religiöser- weltanschaulicher Tradition. Durch Spiele, Gespräche, Geschichten, Bilderbücher, Lieder, Tänze, bei Festen und Feiern erwerben die Kinder Kenntnisse über andere Kulturen. In spielerischer Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt entwickeln sie Neugierde und Offenheit anderen gegenüber. In einem Klima geprägt von Achtung, Wertschätzung und Toleranz können Geborgenheit und gegenseitiges Vertrauen gedeihen. Die Kinder lernen, wie Konflikte verbal lösbar sind, lernen sich in ihrer Verschiedenheit und Individualität zu akzeptieren, ihre Umwelt und sich selbst bewusst und als wertvoll wahrzunehmen, eigene Gefühle und die der anderen zu achten und zu respektieren. Durch die Mitgestaltung und Mitverantwortung des gemeinsamen Kindergartenalltags können sich die Kinder über offene Fragen, Meinungen und Ideen konstruktiv austauschen. Eigene und gemeinsame Lösungswege erleben die Kinder als Bereicherung. 16 5.3. Sprache und Kommunikation In einer lebendigen Gesprächskultur, die geprägt ist von Wertschätzung, Verständnis und Anerkennung, üben sich die Kinder im Gebrauch der Sprache. Zeit, Geduld und Zuhören geben ihnen Mut und Selbstvertrauen, sowie das Gefühl, sich unbeschwert mitteilen zu können. Bei der Gestaltung des Kindergartenalltages sind die Kinder aktiv eingebunden und legen ihre Ideen, Wünsche, Anliegen… sprachlich dar. Eine ansprechende und anregende räumliche Gestaltung, wie einladende Spiel- und Leseecken, weckt das Interesse und die Neugierde der Kinder am gemeinsamen Kommunizieren. Freies Spielen und Bewegung schaffen viel Raum für Sprechanlässe. Die Kinder lernen im täglichen Miteinander geeignete Konfliktlösungsmodelle und Problemlösungen zu finden und anzuwenden. Dabei achten wir auf einen bewussten Einsatz der Sprache. Dieser komplexe und konstruktive Prozess findet während des gesamten Kindergartenalltags und im besonderen Maße im Freispiel statt. Weiterhin wird die Sprache und Konzentration der Kinder durch verschiedene Spielangebote der Kinder gefördert wie: * Würfelspiele (Benennen von Farben, Zahlen, Gegenstände) * Memory (Bildkarten wieder erkennen und benennen) * Bilderbücher betrachten, lesen, nacherzählen Durch diverse Rollenspiele wie z.B. beim Spielen in der Puppenecke, Bauecke, Kuschelecke, am Puppenhaus und beim Handpuppenspiel wird die Sprachentwicklung der Kinder weiter gefördert. Unterschiedliche Bewegungserfahrungen Regelmäßig und gezielt durchgeführte Beschäftigungen wie z. B. Singen von Liedern, Fingerspiele, Reime und Gedichte, Wort- und Silbenspiele, Zungenbrecher, Bilderbuchbetrachtungen, Abzählreime und Vorlesen befähigen die Kinder die kreative Lust an der Sprache, ein Bewusstsein für Sprachrhythmus und für die lautliche Gestaltung der Sprache weiterzuentwickeln. 17 5.4.Naturwissenschaften und Technik, Umwelt und Mathematik Die Kinder erfahren durch eine spielerisch aktive Auseinandersetzung mit folgenden Bereichen anfängliche Zusammenhänge zwischen Naturwissenschaft, Technik, Mathematik und Umwelt. 5.4.1.Naturwissenschaften und Technik Die Kinder haben Freude am Beobachten von Phänomenen der belebten und unbelebten Natur, am Erforschen und Experimentieren und machen Erfahrungen mit Sachverhalten aus der technischen Umwelt. Die Kinder hantieren und experimentieren mit verschiedenen Stoffen (feste Körper wie Holz…, Flüssigkeiten wie z.B. Wasser, Gas z.B. Atemluft). Sie sammeln Erfahrungen mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten, z.B. Magnetismus, Schwerkraft, schiefe Ebene (Experimentierkasten). Die Kinder orientieren sich in Raum und Zeit (Uhr, Kalender, Himmelsrichtungen- Kompass) Erste Messungsübungen werden durchgeführt (Größe- Messlatte, Längen- Maßstab, Temperatur- Thermometer, Zeit- Uhr, Gewichte- Waage) Die Kinder sammeln Erfahrungen mit dem Farbspektrum z.B. Sonnenlicht. Die Kinder beobachten und vergleichen Veränderungen in der Natur (Jahreszeiten, Naturkreisläufe- Wetterbeobachtungen, Licht und Schatten. Materialien und Proben werden unterm Mikroskop untersucht. Die Kinder sammeln erste Erfahrungen dabei. Die Kinder sammeln Naturmaterialien, benennen und beschreiben diese (Blätter, Früchte…) 18 5.4.2.Umwelt Die Kinder nehmen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahr. In Gesprächen und durch aktive Auseinandersetzung zu themenbezogenen Bereichen schulen die Kinder ihr Umweltbewusstsein. Einzelne Umwelt- und Naturvorgänge werden von den Kindern bewusst beobachtet. Durch aktives Hinterfragen setzen sie sich mit diesen zunehmend auseinander und entwickeln Neugierde, Interesse und Sensibilität beim Wahrnehmen ihrer Umwelt (z.B. Säen von Samen, Beobachten, Pflegen und Beschreiben des Pflanzenwachstums). Bei Naturbegegnungen entwickeln die Kinder Fürsorge, Achtsamkeit und Verantwortung der Natur gegenüber. Sie entwickeln Vorstellungen über die Artenvielfalt im Pflanzen- und Tierreich. Die Kinder lernen verschiedene Naturmaterialien im Detail kennen (z.B. Blätter, Früchte, Holz, Rinden…) sowie deren Verwendung. Die Kinder lernen unterschiedliche Abfallstoffe zu unterscheiden und praktizieren Mülltrennung. Die Kinder lernen die Eigenschaften von Wasser kennen und dessen besondere Bedeutung verstehen. Sie erfahren von der Besonderheit des Trinkwassers und deren sparsamen Nutzung bzw. Verbrauch. 19 5.4.3.Mathematik Die Kinder eignen sich Wissen und Kenntnisse an in Bezug auf Zahlen, Mengen und der Geometrie. Sie üben sich in der Fähigkeit, mathematische Gesetzmäßigkeiten zu erfassen, zu hinterfragen, sowie mathematische Lösungen sprachlich zu formulieren. Geometrischer Bereich: - unterscheiden geometrischer Formen und Objekte nach Merkmalen (z.B. rund, eckig, oval) - erwerben das Verständnis von Relationen (z.B. größer - kleiner ; schwerer - leichter ;wie viel, wie viel mehr …) - unterscheiden und benennen geometrische Grundformen (Dreieck, Quadrat, Rechteck, Kreis), sowie Flächen und Körper (Würfel, Quader, Säule, Kugel) Numerischer Bereich - Festigung der Grundzahlen von 1-10, sowie der Zählkompetenz üben von unterschiedlichen mathematischen Aspekten: * Anzahlaspekt – beschreibt eine Zahl als Menge verschiedener Objekte z.B. 3 Birnen, 2 Hunde = Zuordnen von Objekten und Zahlensymbolen * Ordnungsaspekt – beschreibt die Reihenfolge der Zahlen beim Abzählen z.B. Hausnummer 4 bezeichnet einen Platz, kommt nach Nummer 3 und vor Nummer 5 * Ziffernbilder – sind aufgemalte Ziffern auf Elementen, z.B. der Zahlenweg - Verständnis von Zahlen als Ausdruck von Mengen, Längen, Gewicht, Zeit Umsetzung: Mit Hilfe von Experimenten, mit unterschiedlichen Alltagsgegenständen und speziellen Spielmaterialien, wie Sinnesspiele zum Formen ertasten, legen…, Zahlenspiele, Zahlen backen, Magnetzahlen, Legespiele, Maßbänder, Waage, Messbecher … machen sich die Kinder geometrische Formen und die Welt der Zahlen sichtbar und erfahrbar. 20 5.5. Ästhetik, Kunst und Kultur Im Dialog mit ihrer Umwelt lernen die Kinder diese mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen, sie bildnerisch zu gestalten und spielerisch in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Sie entdecken und erfahren dabei eine Vielfalt an Möglichkeiten und Darstellungsformen als Mittel und Weg, Eindrücke zu ordnen sowie Gefühle und Gedanken auszudrücken. Neugierde, Lust, Freude und Spaß am eigenen schöpferischen Tun stehen im Vordergrund und lassen die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung wachsen. Die Kinder erleben Wertschätzung und Anerkennung durch Motivation und Lob, Freude und Gestaltungslust als Voraussetzung für kreatives, phantasievolles Spielen, Arbeiten und Lernen. Sie erfahren künstlerisches Gestalten und szenisches Darstellen in der Gemeinschaft mit anderen, z.B. bei Theateraufführungen. Auch während des Freispiels werden sie ermutigt kleine Sketche oder Theaterspiele zu erfinden, diese zu gestalten und vorzuführen. Die Kinder erlernen das Grundverständnis und die Vielfalt von Farben und Formen und üben sich im Umgang mit ihnen, z.B. Farben benennen, mischen und neue kreieren, ausprobieren verschiedener Techniken. Sie nutzen die Vielfalt kreativer Materialien, Werkzeuge, Techniken zum Experimentieren und Erforschen, z.B. Papierherstellung, unterschiedliche Maltechniken und stimmen sich neugierig beim Ausprobieren. Die Kinder reflektieren eigene Ausdrucksformen, z.B. bei der bildnerischen Gestaltung und kommunizieren darüber. Sie lernen Kunst aus anderen Epochen und Kulturkreisen kennen und erfahren, dass Gefühle, Gedanken und Ideen auf unterschiedliche Weise darstellbar sind, wie das Malen nach Musik, eine Farbengeschichte in Bewegung umsetzen. Die Kinder betrachten und bestaunen eigene und andere Kunstwerke an der Kunstausstellungswand im Kindergarten, erfahren und erleben gleichzeitig die Wertschätzung der schöpferischen Leistungen. 21 5.6. Musik Musik ist ein ideales Medium für Kinder sich mitzuteilen, Gefühle und Gedanken zu äußern, sowie emotionale Belastungen abzubauen. Sie haben Freude daran, den Geräuschen, Tönen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese selbst zu produzieren, die Klangeigenschaften von Instrumenten und Materialien aktiv zu erleben und zu erforschen. Musik ist ein Teil ihrer Erlebniswelt. Die Kinder haben Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren. Die Kinder entdecken spielend ihre Sprech- und Singstimme und üben sich im aktivem Zuhören. Sie setzen Musikrhythmen in Tanz und Bewegung um, tragen Lieder und kleine Spielszenen z.B. beim Adventssingen oder Sommerfest vor. Verschiedene Musikinstrumente werden benannt und der jeweiligen Klang- und Spielweise zugeordnet. Die Kinder begleiten Lieder, Geschichten und gehörte Musikstücke mit elementaren Orffinstrumenten. Sie werden ermutigt, selbst ausgedachte Musikstücke anderen vorzutragen und dabei in darstellende Rollen zu schlüpfen. Musik setzen die Kinder bildnerisch und gestalterisch um, z.B. beim Malen zur Musik. Die Musik wird erlebt und bewusst wahrgenommen (Richtungshören, laut-leise, schnelllangsam, hoch-tief) Die Kinder machen sich mit Musikstücken und Tänzen verschiedener Epochen und Kulturen vertraut, .z.B. zu themenbezogenen Projekten wie „Kinder der Welt“, „Ritterzeit“… Komponisten klassischer Musik, wie Mozart, Händel, Vivaldi und ihre Musikstücke lernen die Kinder kennen. Gemeinsames Singen und Musizieren stärken die Kontakt- und Teamfähigkeit und die Bereitschaft, soziale Mitverantwortung zu übernehmen. 22 5.7. Bewegung - Motorik, Rhythmik 5.7.1. Bewegung - Grobmotorik Ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die Bewegung als Ausdrucksform von Kindern. Auf Grund unterschiedlichster Bewegungserfahrungen schulen die Kinder ihre Motorik. Die körperliche Leistungsfähigkeit und die Ausdauer werden gesteigert, ein positives Körperbewusstsein, körperliches Geschick, Körperwahrnehmung sowie Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl werden gestärkt. Die Turnhalle unseres Kindergartens bietet optimale Bedingungen für vielfältige Bewegungserfahrungen. Unterschiedlichste Turn- und Spielgeräte ermöglichen den Kindern sich auszuprobieren. Sie üben sich in ihrer Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Gewandtheit, z.B. beim Laufen, Hüpfen, Springen, Schwingen, Balancieren, beim Werfen und Fangen von Bällen. Während des Freispiels finden gelegentlich offene Bewegungsangebote statt. Weitere Möglichkeiten um Koordination und Körperbeherrschung zu erfahren, bietet im Gangbereich das Klettergerüst. Während des Freispiels können sich die Kinder hier ausgiebig ausprobieren. Im Garten und während des Freispiels auf der Terrasse kommen die Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang durch Laufen, Klettern, Schaukeln, Rutschen, Roller- und Dreiradfahren nach. Unser Anliegen besteht darin, den Kindern Spaß und Freude an der Bewegung zu vermitteln, ihnen genügend Raum und Zeit für ihre individuelle Entwicklung zu geben, so dass eine positive Grundeinstellung gegenüber sportlichen Aktivitäten wachsen kann. 23 5.7.2. Förderung der Feinmotorik Ein weiterer Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist die Entwicklung der Feinmotorik. Wir begleiten die Kinder in der Handhabung von Stiften, Schere … sowie im Umgang mit Kleber, Farben, Papier und anderen Materialien. Bei handwerklichen Tätigkeiten, wie beispielsweise beim Arbeiten an der Werkbank, werden feinmotorische Fähigkeiten entwickelt und geschult. Feinmotorische Sensibilität erfahren die Kinder z.B. durch: - - Fädel-, Nagel- und Steckspiele, Geschicklichkeitsspiele z.B. Magnettafel, Puzzle, Gesellschafts- und Würfelspiele, Tastspiele Weben und Sticken, Kneten, Bauen und Konstruieren mit unterschiedlichsten Baumaterialien (Regenbogen-Kreativ-Bausteine, Lego, Naturmaterialien…) Malen und Gestalten mit verschiedensten Materialien wie Bunt-, Wachs- und Filzstiften, Pinsel, Wasser- und Fingerfarben, Kleister, Modelliermasse, Wolle, Filz, Naturmaterialien … unterschiedliche Techniken z.B. Knüllen, Kratzen, Pusten, Kleistern, Spritzen, Prickeln … 24 5.7.3. Rhythmik In der Rhythmik sind Bewegung, Musik, Sprache und Rhythmus als Grundkategorien frühen Lernens aufeinander bezogen. Ausgehend von der Bewegung werden ganzheitliche Lernprozesse im Zusammenspiel von Wahrnehmung (Eindruck), Verarbeitung (inneres Verweilen) und Ausdruck angeregt. Spielerisch vermitteln wir über sinnliche Reize (hören, sehen, tasten) Eindrücke, die das Interesse der Kinder auf eine bestimmte Bewegungsaufgabe lenken. Handlungen stehen nie im leeren Raum, sie sind stets auf äußere Gegebenheiten bezogen. Rhythmik ordnet dieses Bezogensein durch Raum-, Zeit- und Krafterfahrungen. Raumerfahrungen Der Raum soll für die Kinder als „erfüllender Raum“ erfahrbar werden. Hierzu dienen Bewegungsaufgaben, durch die die Kinder den Raum in seinen Richtungen und Ausdehnungen wahrnehmen können. Über das Erleben räumlicher Begriffe hinaus, z.B. rechts - links, oben – unten, gerade-eckig, wird es den Kindern möglich, sich bewusst zum Raum in Beziehung zu setzen. Zeiterfahrung Bewegung ist auch gebunden an Zeit, hat einen Anfang und ein Ende, kann kurz oder lang dauern, schnell oder langsam sein. Mit Hilfe von rhythmischen Übungen wird den Kindern diese Bewegungszeit erfahrbar, was gleichzeitig die Entwicklung von Zeitgefühl unterstützt. Krafterfahrungen Bewegung steht in einer bestimmten Dynamik und bedarf einer bestimmten Muskelkraft. Rhythmik leitet das Kind an, Kraft angemessen, ökonomisch einzusetzen, d.h. die Bewegung zwischen Anspannung und Entspannung zu ordnen, mit geringstem Kraftaufwand höchstmögliche Wirkung zu erreichen. Je mehr dies gelingt, desto präziser wird die Bewegung. Konzentrationssteigernd wirkt das enge Zusammenspiel zwischen präzisen Bewegungen und zielgerichteter Aufmerksamkeit. Ein praktisches Beispiel für die Raum-, Zeit- und Krafterfahrung ist das Laufspiel mit Begleitung der Handtrommel, welches häufig zu Beginn einer Turnstunde Anwendung findet. Während des rhythmischen Trommelns gleichen die Kinder den eigenen Laufrhythmus dem Takt oder Geräusche der Handtrommel an, welcher immer wieder geändert wird. Die verschiedenen akustischen Merkmale der Handtrommel dienen dabei Bewegungen zu ordnen, zu unterbrechen und insgesamt diese zu differenzieren. 25 5.8. Gesundheit Gesundheitsförderung im Kindergarten beinhaltet das körperliche, seelische, geistige und soziale Wohlbefinden der Kinder. Darunter verstehen wir: - ein Klima in dem sich die Kinder wertgeschätzt, geborgen und geachtet fühlen - ausreichende Bewegung und Entspannung - eine gesunde Ernährung - entsprechende Hygienemaßnahmen Ein Aspekt der Gesundheitsförderung ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dabei ist es uns wichtig, dass Eltern und Kinder bereits zu Hause eine entsprechende Brotzeit auswählen und mit in den Kindergarten bringen. Begleitend bieten wir Gespräche an, führen Spiele und Projekte durch. Die Getränke stellt der Kindergarten bereit. Unterschiedliche Teesorten, Wasser, Saftschorlen und Milch stehen den Kindern den ganzen Tag über zur Verfügung. Während der Freispielphase am Vormittag haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Brotzeit an einem Brotzeittisch einzunehmen. Sie entscheiden selbst, zu welchem Zeitpunkt sie Hunger und Durst haben. Die Brotzeit können die Kinder in aller Ruhe und in einer gepflegten Atmosphäre genießen. Ein akustisches Zeichen macht die Kinder frühzeitig auf die letzte Möglichkeit zur Brotzeit aufmerksam. Dabei lernen sie den Zeitraum einzuschätzen, den sie zum Essen benötigen. Weiterhin bietet sich den Kindern die Möglichkeit, sich in einem kleinen Kreis auszutauschen. Bei Fest- und Feierlichkeiten, beim gesunden Frühstück sowie beim täglichen Mittagstisch essen wir gemeinsam. Das Mittagessen für die Ganztagskinder wird von der Firma Apetito geliefert. Zusätzlich werden frisches Obst und Gemüse gereicht. Unterschiedliche Projekte in den Gruppen und der Besuch des Zahnarztes im Kindergarten tragen zur Förderung der Zahngesundheit bei. Um die Bedeutung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu vermitteln, finden in jeder Gruppe einmal wöchentlich ein Obst- und Müslitag und einmal monatlich ein gesundes Frühstück statt. Auf das Einhalten der Hygienemaßnahmen, wie das Händewaschen vor dem Essen oder vor dem gemeinsamen Zubereiten von Speisen sowie nach dem Besuch der Toilette wird stets geachtet. Unterschiedliche Bewegungsangebote während der Freispielzeit (Klettergerüst, Turngerät, das Nutzen der Terrasse…) bzw. gezielte Bewegungsangebote bieten den Kindern einen notwendigen Ausgleich zu sitzenden Tätigkeiten, fördern die Entwicklung der Körpermotorik, Koordination und Körperbeherrschung. Gleichzeitig erleben die Kinder Freude und Spaß an der Bewegung. Soziale Kontakte bereichern die Kinder in ihrem Wohlbefinden, stärken ihr Selbstbewusstsein und ermöglichen reichhaltige Erfahrungen für ihre Persönlichkeitsentwicklung. 26 Die Kinder der Ganztagsgruppe entspannen nach dem Mittagessen bzw. der zweiten Brotzeit bei einer Geschichte oder leiser Musik. Unterschiedliche Aktivitäten bei geistiger und körperlicher Arbeit, unterschiedliche Entspannungsmöglichkeiten, z.B. Meditation und Fantasiereisen oder Träumen in der Kuschelecke lassen die Kinder die Wechselwirkung von An- und Entspannung erleben. Eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern, Kontakte zum Gesundheitsamt, zur Ernährungsberatungsstelle und anderen Institutionen tragen zur Gesundheitsförderung der Kinder bei und geben Anregungen für Aktivitäten und Projekte. 27 6. Schulvorbereitung Die Schulvorbereitung beginnt mit dem ersten Kindergartentag und gestaltet sich während der gesamten Kindergartenzeit durch vielfältige Sozialerfahrungen, durch die Entwicklung der Fein- und Grobmotorik, der Kreativität, der Phantasie, der Sprachförderung, durch die Aneignung von Wissen und Erkenntnissen im naturwissenschaftlichen- mathematischenmusikalischen- künstlerischen und gesundheitlichen Bereich. Den Kindern, die das letzte Kindergartenjahr besuchen, bieten wir zusätzliche gruppeninterne sowie gruppenübergreifende Angebote. Ein lernfreudiges Umfeld, genügend Raum und Zeit, sind wesentliche Voraussetzungen, um neues auszuprobieren. Die Kinder nutzen ihre Neugierde, ihre Freude und Lust am Lernen beim Spielen, Basteln, Werken, Forschen und Experimentieren, fühlen sich bestärkt in ihrem Tun und Handeln. Den Fragen nach dem Wieso? und dem Warum? gehen wir mit den Kindern gemeinsam nach und vermeiden vorweggenommene Lösungswege. Ziel ist es, die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl und ihrem Selbstbewusstsein weiterhin zu stärken, sie dabei zu begleiten, ihr erworbenes Wissen zu vertiefen und zu erweitern, die Fähig- und Fertigkeiten weiterzuentwickeln, sie wissbegierig und neugierig auf die Schule zu stimmen. In Kooperation zwischen Schule und Kindergarten werden im letzten Kindergartenjahr die Migrantenkinder beim Vertiefen der deutschen Sprache besonders unterstützt. Zudem haben auch deutschsprachig aufwachsende Kinder im letzten Kindergartenjahr die Möglichkeit, am Vorkurs Deutsch teilzunehmen. 28 7. Inklusion Wir sehen die Vielfältigkeit jedes Kindes, ihre verschiedene Kulturen und Begabungen, Geschlecht und Alter als Chance und Bereicherung an. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir keine integrative Einrichtung. 8. Beobachtung und Dokumentation Die Beobachtung von Lern- und Entwicklungsprozessen jedes einzelnen Kindes ist eine Grundvoraussetzung für unsere pädagogische Arbeit. Für die Erfassung des individuellen Entwicklungsstandes jedes einzelnen Kindes nutzen wir die gesetzlich vorgeschriebenen Beobachtungs- und Dokumentationsinstrumente: SELDAK, SISMIK, PERIK. Die Dokumentation der Ergebnisse unterliegt dem Datenschutz. Die Beobachtungen und Dokumentationen stellen eine wesentliche Grundlage für die regelmäßigen Entwicklungsgespräche mit den Eltern im Rahmen einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft dar. 29 9. Sicherung der Rechte von Kindern In unserem Kindergarten wird ein Beschwerdemanagement gemäß dem § 45 Abs.2 Nr.3 SBG VIII zur Sicherung der Rechte der Kinder praktiziert. Die Kinder können dabei ihre Beschwerden und Anliegen angstfrei äußern, erfahren Unterstützung und stärken sich in ihren Basiskompetenzen. In unterschiedlichen Alltagssituationen werden Beschwerdeverfahren mit den Kindern besprochen bzw. gemeinsam erarbeitet. Diese sind Grundlage für eine stetige Weiterentwicklung. Die Kinder erfahren und erleben, dass sie sich mit ihren persönlichen Anliegen an Personen ihres Vertrauens wenden können, sie in ihrer Befindlichkeit gehört und ernst genommen werden. Die Kinder werden darin unterstützt, *selbst Lösungswege zu finden und zu gestalten * verschiedene Sichtweisen zu betrachten * den Zeitpunkt, die nötige Zeit und die Räumlichkeit zum Besprechen ihres Anliegens …. selbst zu wählen In den wöchentlichen Kinderkonferenzen der jeweiligen Gruppen haben die Kinder die Möglichkeit, sich in der Gemeinschaft in einer achtsamen und wertschätzenden Atmosphäre mitzuteilen. Genügend Zeit und Raum geben ihnen Anlass Anliegen, Meinungen, Wünsche und Ideen zu äußern, zu diskutieren, zu hinterfragen und abzustimmen. Getroffene Vereinbarungen werden regelmäßig reflektiert, neu betrachtet und gegeben falls gemeinsam überarbeitet. 9.1. Partizipation von Kindern Die Partizipation von Kindern ist wie im Punkt 8 benannt gesetzlich verankert und sichert den Kindern das Recht auf Beteiligung und Teilhabe, sowie die verbindliche Einflussnahme, an Planungs- und Entscheidungsprozessen entsprechend ihrem Alter und ihres Entwicklungsstandes mitzuwirken. Sie ist ein Bestandteil zur Sicherung und zum Schutz des Kindeswohles. Dabei ist es zielführend, die Kompetenzen der Kinder zu stärken und sie in der Entwicklung ihrer Selbstbestimmtheit zu unterstützen. Wir begleiten die Kinder auf ihrem Weg und geben ihnen durch aktives und sensibles Zuhören, Verständnis, Vertrauen, Wertschätzung, Achtung, Anerkennung und Mut, sich auszuprobieren. Die Kinder können sich auf unterschiedlichsten Ebenen begegnen, um zu kommunizieren. Während des gesamten Kindergartenalltages wählen die Kinder, ob sie für ein Anliegen eine erwachsene Person ihres Vertrauens benötigen, oder ihrer eigenen Einschätzung nach bereits 30 selbst Gegebenheiten regeln können. Den Zeitpunkt und die Räumlichkeit (Gruppenraum, Besprechungsraum..) für einen Austausch, für Regelungen werden von ihnen bestimmt. Während des Freispiels, beim Forschen, Erkunden, Bewegen, kreativem Gestalten ect., bieten sich den Kindern vielfältige Möglichkeiten selbstbestimmt zu agieren. So können sie z.B. ihre Spielorte, Spielpartner und Spielmaterialien selbst wählen und die Spieldauer bestimmen. Im Rahmen der Kinderkonferenzen beteiligen sich die Kinder je nach ihren individuellen Möglichkeiten und Anliegen am Geschehen und wirken an Entscheidungsprozessen mit. Themen wie Situationen im Spielalltag, der Umgang im Miteinander, Erlebnisse, Wünsche…wählen sie selbst und lernen gemeinsame Vereinbarungen und Regelungen zu treffen. Die Kinder bringen Ideen ein, um kleinere Projekten (z.B. Gestaltung der Wetterbeobachtung) mit zu planen. Die Inhalte der Kinderkonferenz werden dokumentiert und ggf. auch im Kindergartenalltag wiederholend gemeinsam reflektiert und besprochen. Die gleitende Brotzeit ermöglicht den Kindern ihre individuellen Bedürfnisse, wie Hungergefühl, Zeitpunkt und Tischnachbarn wählen, nachzukommen. Im stetigen gemeinsamen Austausch mit den Kindern und im Team, durch das Reflektieren und Hinterfragen, wird der Blick auf das Recht der Mitbestimmung der Kinder in ihrem Kindergartenalltag gestärkt. Ziel ist es, den Prozess der Partizipation auf Grund von Erfahrungen und Erkenntnisse weiterzuentwickeln. 9.2. Schutzauftrag nach § 8a SGB VIII Die bestehende Vereinbarung zur Sicherstellung des gesetzlichen Schutzauftrages zwischen der Stadt Freising als Träger und dem Landkreis Freising, dem Amt für Jugend und Familie, dient der Wahrung des Schutzauftrages. Gefährdungen des Kindeswohles sind dem Amt für Jugend und Familie zu melden. Das Schutzkonzept der Stadt Freising, dass für alle städtischen Kindertageseinrichtungen gilt, sichert den gesetzlichen Schutzauftrag. Das pädagogische Personal handelt und arbeitet nach den festgelegten Regelungen und Vereinbarungen, die dem Ziel des Schutzes und Wohles jedes einzelnen Kindes dienen. 31 10. Qualitätsmanagement im Kindergarten Die stetige Weiterentwicklung und fachliche Qualifikation des pädagogischen Personals ist Grundlage für die pädagogische Arbeit. Eine fachliche Begleitung wird in Form von Fortbildungen, Supervision sichergestellt. Reflexionen im Team und Konzeptüberarbeitungen zeigen Möglichkeiten der Überprüfung und Hinterfragung der pädagogischen Arbeit und der Zusammenarbeit auf allen Ebenen auf. Einmal jährlich findet eine Elternbefragung statt. Über das Ergebnis der Auswertung werden die Eltern zeitnah informiert. Die Rückmeldungen der Elternbefragung dienen uns als Bausteine für die Reflexion und Weiterentwicklung unserer Arbeit und fördern die partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern. Das pädagogische Personal arbeitet nach den Standards und Festlegungen des Qualitätshandbuches der Kindertageseinrichtungen der Stadt Freising und wirkt darüber hinaus an der fortlaufenden Aktualisierung und Weiterentwicklung mit. 32 11. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern Eine wichtige Voraussetzung unserer pädagogischen Arbeit ist eine partnerschaftliche, vertrauensvolle, kooperative und intensive Zusammenarbeit zwischen den Eltern und den Fachkräften. Sie ermöglicht den Eltern Einblicke in den Kindergartenalltag, aktives Mitwirken am Kindergartengeschehen und hilft unterstützend und beratend tätig zu sein. Elterngespräche und Entwicklungsgespräche sind grundlegende Bausteine für die ganzheitliche Förderung und Entwicklung der Kinder in ihrer Persönlichkeit. FORMEN DER ELTERNARBEIT * Elterngespräche * Elternabende * Elterninformationen, Elternbriefe * Elternbefragungen * Aktionen von Eltern für und mit den Kindern * Feste und Feiern * Tür- und Angelgespräche * Aushänge über Projekte, Aktionen * Eltern – Cafe` * Elternbeirat Der Elternbeirat bringt sich als Elternvertreter und in seiner unterstützenden, beratenden und vermittelnden Funktion aktiv am Kindergartengeschehen ein. Er plant und gestaltet mit interessierten Eltern kleinere Aktionen, wie das Frühlingsbasteln/ Angebot in der Weihnachtszeit, und wirkt aktiv bei der Planung und Gestaltung von Festen und Feiern mit. Zwischen dem Elternbeirat und dem pädagogischen Personal findet ein regelmäßiger Austausch statt. 33 12. Vernetzung Frühförderung Grundschule Jugendamt Gesundheitsamt Erziehungsberatungsstelle bei Projekten: z.B. Feuerwehr, Arztpraxen Das Landratsamt Freising, Amt für Jugend und Familie, betreut alle Kindertageseinrichtungen als Aufsichts- und Beratungsbehörde. Der Fachbereich Kindertagesstätten steht sowohl dem Träger, dem Personal und den Eltern zur Verfügung. 34 13. Aus der Informationskiste Je Jeder hat die Möglichkeit eine optimale Zeit für sich und das Kind zu buchen. Die Mindestbuchzeit beträgt 4 Stunden. Die Bringzeit endet 8:30 Uhr, um den Tagesablauf des Kindergartens nicht zu stören. Die Abholzeit richtet sich nach den jeweiligen Buchungszeiten – frühestens ab 12:00 Uhr. Auch diese bitten wir einzuhalten. Falls die Eltern ihr Kind nicht selbst abholen können, muss der Kindergarten informiert werden. Die Aufsicht und Betreuung der Kinder beginnt erst, wenn das Kind persönlich von den Eltern oder anderen Personen dem Personal übergeben wurde. Nach der Bringzeit (ab 8:30 Uhr) haben die Kinder die Möglichkeit gruppenübergreifend zu spielen und sich zu besuchen, den Gang und die Terrassen zum Spielen zu nutzen oder an der Werkbank zu arbeiten. Bei Abwesenheit allgemein (Urlaub, …) und Krankheit ist das Kind im Kindergarten zu entschuldigen, besonders ansteckende Krankheiten sind uns sofort zu melden. Um eine Ansteckung jeglicher Krankheiten im Kindergarten zu vermeiden, sollten kranke Kinder bis zur vollständigen Genesung zu Hause bleiben. Änderungen von Adressen und Telefonnummern bitte rechtzeitig bekannt geben. Es besteht die Möglichkeit, sich in die Adressliste, welche vor jeder Gruppe aushängt, einzutragen. Diese wird an die Eltern weitergegeben. Informationen und Mitteilungen können der Informationssäule und den entsprechenden Pinnwänden entnommen werden. Die Elternpost vor jeder Gruppe dient zur Weiterleitung von Elternbriefen und Elterninformationen. Der Überblick an den jeweiligen Gruppenpinnwänden über durchgeführte Angebote und Projekte macht die tägliche Kindergartenarbeit transparent. 35 Zu den besonderen Aktionen und Festen im Jahreslauf zählen: verschiedenste Feste, wie Geburtstage der Kinder, Fasching, Ostern, Sommerfest, Übernachtungsfest für die zukünftigen Schulkinder, St. Martin, Nikolaus, Weihnachtsfest Kasperl- Theater, Puppenspieler/in im Kindergarten verschiedenste Ausflüge (z.B. Bäckerei, Feuerwehr, Waldlehrpfad…) Mit einer geeigneten und dem Wetter entsprechenden Kindergartenbekleidung, die auch schmutzig werden darf, macht das Spielen, Toben, Basteln und Werkeln mehr Spaß! Spielzeugtag ist jeden Tag. Die Kinder können täglich ihr Kuscheltier oder ein kleines Spielzeug, welches in ihre Eigentumsfächer passt, mit in den Kindergarten bringen. Zu guter Letzt: Der persönliche Kontakt zu den Eltern ist uns sehr wichtig. Bei Bedarf sind wir gerne für Sie da und vereinbaren mit Ihnen ganz individuell Gespräche. 36 14. Quellenverzeichnis Fthenakis, Wassilios (2006): Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung, Berlin/ Düsseldorf/ Mannheim Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter (2013): Sicherung der Rechte von Kindern als Qualitätsmerkmal von Kindertageseinrichtungen, Mainz Maria Caiati, Svjetlana Delac`, Angelika Müller (1997): FREISPIEL- FREIES SPIEL? Erfahrungen und Impulse Don Bosco Verlag Bayerischer GUV (2007): Kinder, Kinder sicher/ gesund Bildmaterial aus: Renate Alf (1997): Cartoons für Erzieherinnen, Herder Freiburg/ Basel/ Wien Ilse Jüntschke (1997): Im Kindergarten die Herbstzeit erleben, Lahr Beate Maly (1998): Im Kindergarten das Jahr erleben, Lahr Ilse Jüntschke (1998): Abschied und Neubeginn im Kindergarten 37 38
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