1 Arbeitsgemeinschaft Schweizer Getränkehersteller Vortrag Babette Sigg bei der ASG, 7. Mai 2015 Geschätzter Herr Präsident Geschätzte Damen und Herren Ich danke Ihnen herzlich für die Einladung, hier an Ihrem Anlass ein Referat aus Konsumenten-sicht zu halten. Und wie jedesmal während der Vorbereitung war ich zutiefst überrascht, wie vielfältig der Produktionsstandort Schweiz doch ist. Was hinter Ihrer Branche steckt, daran denkt kaum je ein Konsument, wenn er im Laden nach einer Flasche Wasser /Wein/Bier oder Schnaps greift. Ihre Arbeitsgemeinschaft ist eigentlich in einer glücklichen Lage: an den Produkten, welche Sie produzieren und vertreiben, kommt niemand vorbei. Denn getrunken wird immer! Ihrer Internetseite entnahm ich, dass Ihre Arbeitsgemeinschaft über 29‘000 Betriebe mit mehreren tausend Arbeitsplätze vereinigt. Das kann ich kaum glauben! Ihr Umsatz wird auf jährlich 13.6 Mia Franken geschätzt. Das ist ein stattliche, eine beachtliche Zahl! Geschätzte Damen und Herren – Sie kennen Ihr Metier à fond. Sie schlagen sich tagtäglich damit herum, was und wie Sie produzieren, lagern, abfüllen, verpacken, verkaufen. Sie entwickeln Strategien, wie Sie Ihre Kunden von Ihren Produkten überzeugen. Angesichts Ihrer Umsatzzahlen kann sich der interessierte Konsument nicht vorstellen, dass auch Ihre Branche mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Und doch – Ihnen stehen zwei mächtige Konkurrenten oder sogar Feinde gegenüber. Nein, hier geht es nicht um Frankenstärke. Auch nicht um Auslandeinkäufe der sparwütigen Konsumenten. Feind Nummer eins ist unser qualitativ hervorragendes, stets verfügbares Hahnenwasser. Dies ist eine Tatsache, und wir wollen keine Zeit mit Lamentieren verbringen, sondern uns über diesen Umstand freuen, überall und zu jeder Zeit und uneingeschränkt frisches Wasser zur Verfügung zu haben. Feind Nummer zwei ist der Staat. Mit seinen Vorschriften, Gesetzen und Verboten macht er Ihnen (und nicht nur Ihnen) das Leben schwer. Er greift gern in das Zusammenspiel von Produzent und Konsument ein. Darum ist der Brückenschlag unserer beider Organisationen wichtig. Ich komme noch darauf zurück. Doch nun zuerst ein paar Worte zum Konsumentenforum. Ich hoffe, dass Sie dabei nicht an Sara Stalder dachten – denn das sind die anderen! Das kf ist die einzige liberale Konsumentenorganisation, das heisst, dass sie Wirtschaft nicht einfach böse und schlecht findet. Nein, das kf weiss: Geht es der Wirtschaft gut, geht es allen gut – und umgekehrt. Sie als Vertreter der Wirtschaft, der KMU, können ohne uns nicht existieren, garantieren wir doch die Abnahme Ihrer Produkte. Und wir, die Konsumenten, sind auf Sie angewiesen: ohne Produkte kein Konsum. Und Konsum ist ebenfalls nicht böse, es sei denn, man macht ihn dazu. Ich werde später noch darauf zurückkommen. 2 Das kf ist keine Konsumentenschutzorganisation. Unser Credo lautet viel eher: Information ist der beste Schutz. Wir sind überzeugt, dass der Konsument ein mündiger Bürger ist, der nicht geschützt, aber gut informiert sein will. Konsumenten wissen und bestimmen selber, was gut für sie ist und was nicht. Um dies tun zu können, brauchen sie Informationen zur Entscheidungsgrundlage. Aber sie brauchen niemanden, der ihnen vorschreibt, was sie zu tun oder zu lassen hätten, respektive was gut für sie ist und was nicht, weil das individuell ist. Was für den einen richtig ist, ist für den anderen vielleicht falsch. Regulierungen sind der Mündigkeit nicht förderlich, weshalb es wichtig ist, Regulierungen so knapp als nur möglich zu halten. Wir erwarten vom informierten Konsumenten eine gewisse Selbstreflexion. Habe ich heute schon einen Liter Coci getrunken, darf ich schon einen Gedanken daran verschwenden, ob nun noch mit Rivella oder Red Bull der Durst gestillt werden muss. Oder ob ich noch ein Päckli Gummibärli hintennachschiebe, auch wenn die Werbung mir dieses Produkt sehr verfüh-rerisch gluschtig macht. Ja, selbständig und mündig zu sein ist natürlich anstrengender, als wenn mir jemand genau sagt, was ich darf und was nicht. Konkret heisst das Information statt Bevormundung, Zusammenarbeit statt Anprangern, Beratung statt Belehrung, Dialog statt Konfrontation, Wahlfreiheit statt Dogma. Dafür steht das kf. Das kf bietet Beratungen zu allen Konsumthemen an, gibt Broschüren und Ratgeber heraus, veranstaltet regelmässig Anlässe. Wir sind die Ombudsstelle E-Commerce, und seit einer Woche auch die Ombudsstelle Fleisch in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fleischfachverband. Es geht dem kf darum, dass wir die Selbstverantwortung des Einzelnen stärken. Wir wehren uns, dass staatliche Verordnungen und neue Gesetze die Konsumenten bevormunden und diejenigen, die sich korrekt verhalten, bestrafen. Lassen Sie mich hier drei Beispiele nennen: 1. Die sogenannten Raschelsäckli. Dies hat einige von Ihnen sicher auch beschäftigt. Ein Vorstoss im Parlament verlangte, dass die besagten Raschelsäckli verboten werden wollen. Doch eine Studie hat bewiesen: die Ökobilanz der vielgepriesenen Baumwolltasche (mit dem Slogan Jute statt Plastik bin ich und vermutlich auch viele von Ihnen aufgewachsen) ist 82.4 mal schlechter! Ein vernichtendes Urteil. Statt auf Selbstdisziplin und Selbstverantwortung setzt man lieber auf Verbote. 2.Littering. Das ist je länger je mehr ein Thema, auch für Sie. Wir hören es oft: Früher war es auf den Strassen, auf Feld und Flur einfach sauberer! Früher, da wurde der Güsel sachgerecht entsorgt. Das mag stimmen, ich meine auch, als Kind und Jugendliche weniger Abfall wahrgenommen zu haben. Wir sind heute aber auch mit mehr Einwohnern konfrontiert, Einwohnern, in deren Herkunftsländern die fachgerechte Entsorgung nicht zu den ersten Prioritäten des täglichen Lebens zählt. Aber dass Sie mich recht verstehen, auch hier Ansässige haben die Sorge zur Umwelt etwas verloren. Und da meine ich nicht nur Jugendliche, die nach einem Grossbesäufnis, einem Botellon, Städte und Wiesen wahrlich verwüstet zurücklassen. Klar, das hat auch mit Erziehung und Elternhaus zu tun. Was aber, wenn dieser Mechanismus nicht mehr spielt? Welche Möglichkeiten gibt es? Wie weit soll oder muss sich der Staat einmischen? Schauen wir uns das Beispiel der Stadt Bern an. 3 Die Stadt Bern doktert an der Einführung einer Litteringgebühr herum. Eine Litteringgebühr hilft nicht, das Problem zu beseitigen und bestraft alle, die sich korrekt verhalten, und das sind immerhin die meisten! 3. Auch das Hooligankonkordat – um ein weiteres Beispiel zu nennen – ist ein Schritt in die falsche Richtung. Doch weiter zurück zum kf: Das kf ist stark mit und durch seine Mitglieder! Denn einen Teil unserer Finanzen generieren wir aus den Mitglieder- und Gönnerbeiträgen. Wir erhalten wie alle Konsumentenorganisationen einen Bundesbeitrag, der allerdings recht knapp bemessen ist. Ohne ehrenamtliche Tätigkeit der GL-Mitglieder und der Präsidentin wäre das kf nicht handlungsfähig. Jede Frau und auch jeder Mann kann direktes Mitglied des kf werden. Warum betone ich dies? Als das kf vor über 50 Jahren gegründet wurde, nannte es sich Konsumentinnenforum. Es schien damals schlicht undenkbar, dass sich auch Männer für Konsumthemen interessieren könnten. Das kf gab das erste Magazin heraus, das regelmässig Produktetests publizierte – lange vor dem Kassensturz, und lange vor den heute allen bekannten Publikationen. Das kf lebt aber auch durch seine Kollektivmitglieder – diese sind für uns enorm wichtig! Aus der Politik unterstützen uns die CVP-und FDP-Frauen, auch die beiden grossen Frauenorganisationen Forum Elle und Alliance F gehören dazu. Wir haben in Ergänzung zu unserem fachlichen Beirat einen politischen Beirat gegründet. Aus den fünf bürgerlich-liberalen Parteien (SVP, BDP, FDP, CVP, GLP) konnten wir je einen Nationalrat gewinnen. Somit können wir nun unsere Anliegen direkt ins Parlament bringen, was einen unschätzbaren Wert darstellt. Weitere Kollektivmitglieder sind Branchenverbände und Stiftungen. Insgesamt stehen wir für 500‘000 Konsumenten und Konsumentinnen. Doch wie alle Verbände, Vereine und Gruppierungen leiden auch wir unter Nachwuchsproblemen. Es ist schwierig, heutzutage genügend Mitbürger zu finden, die sich motiviert in der knappen Freizeit engagieren. Darum ist es uns wichtig, junge Konsumenten für diese Themen zu sensibilisieren. Gerade junge Menschen sind oft sehr empfänglich für Konsumthemen. Wir haben die Internetplattform Konsumhelden gegründet, auf welcher sich unsere Helden regelmässig austauschen. Sie haben sich unter anderem dem Kampf der Lebensmittelverschwendung verschrieben und zusammen mit einer anderen Organisation die Plattform myfoodsharing.ch, eine Lebensmittelverschenkbörse. Und sie sind sehr, sehr aktiv! Nochmals: wir sind gegen die stete Bevormundung der Konsumenten. Liberaler Konsum und Selbstverantwortung – unter diesen Aspekten betrachten wir die Geschäfte, um die wir uns kümmern, auch und gerade, wenn es um ökologische Fragen geht. Aus diesem Grund wehren wir uns auch gegen die sogenannte „Grüne Wirtschaft“, aus welcher eine Verteuerung der Produkte resultiert und die mit dem Drohfinger agiert. Und – das gehört in Ihr Ressort – erwähnen muss man immer wieder die Erfolgsgeschichte des Recyclings – wir sind Weltmeister! Können Sie sich noch erinnern, als die ersten Recycling-anlagen den Betrieb aufnahmen? Damals schienen nur ein paar Ökofreaks ihre 4 Glasflaschen zu entsorgen, heute ist es absolut selbstverständlich geworden, dass man soviel wie möglich sachgerecht entsorgt. Das Angebot der Rückgabestellen ist enorm gewachsen, sie gehören heute zum Ortsbild wie – ja, fast wie die Kirche! Und dies wurde ohne Zwang, sondern durch Überzeugen erreicht. Doch nun lassen Sie mich noch einige Worte zu Ihrer Branche verlieren, dies aus der Sicht der unvoreingenommenen Konsumentin. Grundsätzlich kann ich Ihnen nur gratulieren, denn die Getränkebranche ist innovativ und kundenorientiert. Nebst dem klassischen Angebot schätzen wir Nischenprodukte der Klein- und Kleinstproduzenten sehr. Ein Wasser neu zu erfinden ist eine Herausforderung – Ihnen gelingt das. Mit Hopfen und Malz zaubern Sie neue, feine Biersorten, die von Kennern sehr geschätzt werden. Sie hatten im Gegensatz zu Öster-reich keinen Weinskandal (bezw. keinen dermassen grossen), und trotzdem haben Schweizer Weine qualitativ gewaltig zugelegt. Letzte Woche konnten wir der Presse entnehmen, dass Schweizer je länger, je lieber auf ausländische Edelbrände zurückgreifen – doch Sie behaupten sich mit einem starken Sortiment nach wie vor auf dem Markt. Sie machen es gut, und die Konsumenten haben keine Klagen. Bravo! Ich komme nun zu meiner Aussage zurück, dass einer Ihrer Feinde der Staat ist. Das stimmt natürlich nicht ganz, doch lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass Sie sich vermutlich täglich mit Gesetzen und Vorschriften auseinandersetzen müssen, die Sie behindern. Das erfahren wir Konsumenten nur indirekt. Aber wir erfahren es zum Beispiel durch Massnahmen, welche die Produkte verteuern. Damit spreche ich ganz konkret die Produktedeklarationen an. Ja, die Deklarationspflicht ist ein kleiner Liebling unserer Gesetzgeber. Produktedeklarationen sind bereits ausreichend, doch gibt es immer wieder Vorstösse, diese noch genauer, noch detaillierter zu machen. Was bringt uns dies konkret? Nichts. Im Gegenteil. Die geballte Information, die Informationsflut verwirrt uns. Da gäbe es schlichtere, elegantere Lösungen. Zumal die Etiketten kaum grösser werden, die Schrift dafür kleiner. Effekt: man liest gar nichts mehr. Unter dem Strich reichen uns Konsumenten doch die Nährwertangaben, die Inhaltsstoffe, das Produktionsland oder das Ursprungsland der Hauptzutat. Es reicht der Alkoholgehalt. Mit diesen Informationen sind wir fähig, einen Kaufentscheid zu fällen. Und wir sind uns durchaus der Konsequenzen bewusst, die übermässiger Genuss – was immer es auch ist – mit sich bringen kann. Verschone uns der Himmel vor Mineralwasseretiketten: „Enthält Mineralien und Kohlensäure. Kohlensäure kann unangenehmes Brennen und Kribbeln verursachen. Mineralien können Ihre Darmtätigkeit beeinflussen.“ Verschone uns der Himmel vor Etiketten auf Süssgetränken: „Enthält Zucker. Zucker kann Diabetes und Herzkranzverengung fördern. Zucker kann Ihrer Figur schaden“. Verschone uns der Himmel vor Bierflaschenetiketten: „Vorsicht, Naturprodukt! Enthält Hopfen und Malz. Kann diuretisch wirken“. Verschone uns der Himmel vor Wein-, Liqueur- und Schnapsflaschenetiketten: „Enthält Alkohol. Alkohol kann töten. Alkohol kann Ihre Persönlichkeit beeinflussen. Alkohol kann Ihnen und Ihrer Umgebung Schaden zufügen.“ Das Mass, meine Damen und Herren, das Mass macht’s. Vehement wehren wir uns darum auch gegen das sogenannte Ampelsystem, welches diskutiert wird und das für den Konsumenten wesentliche Erleichterung bei der Auswahl 5 eines Produktes bringen soll. Fehlanzeige. Denn wer bestimmt, wie schädlich oder gesund ein Produkt ist? Ist ein Diätcoci gesünder, weil es keinen Zucker enthält? Welche Ampelfarbe erhielte wohl Wein, der als wesentlicher Bestandteil der sogenannten „Mittelmeerdiät“ gilt? Bier müsste aufgrund seiner gesundheitsfördernder Eigenschaften ein „Grün“ erhalten – aber wir hören schon den Aufschrei selbsternannter Gesundheitsapostel. Erinnern wir uns an den Mann, der, weil Wasser ja so gesund sei, neun Liter davon trank und daran starb. Ja, Zucker kann schaden. Ja, Alkohol kann schaden. Das wissen wir und Sie nur zu gut. Denn weiters sind Sie geplagt von der nationalen Gesundheits-Prävention. Was einst gut gemeint war, ist heute erfolgreich in den Köpfen der Konsumenten präsent. Man kann die Wirkung der Kampagnen nicht verleugnen. Und es ist meines Erachtens richtig, dass der Bund und Kantone gewisse Standards setzen. Da denke ich zum Beispiel an ein Webeverbot von Alkohol rund um Schulhäuser. Da denke ich daran, dass an Jugendliche kein Alkohol ausge-schenkt oder verkauft werden darf. Es fragt sich aber schon, ob die hohen Kosten dieser Kampagnen (1 Mia. im Jahr 2006) gerechtfertigt sind. Es scheint uns, wir müssten uns bald jedesmal dafür entschuldigen, dass wir gerne etwas sogenannt „Ungesundes“ essen oder trinken! Mit ungutem Gefühl fahre ich heute mit dem Auto in die Stadt: man nimmt doch den öV in Anspruch! Aufs Dessert verzichtet man meistens – und wenn man einmal nicht widerstehen kann, dann meint man, sich verteidigen zu müssen und verspricht sich und den Anwesenden eine zusätzliche Trainingseinheit. Rolltreppen und Lifte benützt man verschämt. Ein zweites Glas Wein, ein Schnäpschen, einen Liqueur: nur mit schlechtem Gewissen. Heute noch keine zwei Liter Wasser getrunken? Wie steht es mit den fünf verschiedenen Früchte- und Gemüsesorten, die wir täglich einzunehmen haben? Schon fühlt man sich schuldig, dass man noch Fleisch isst: die armen Tiere, der CO2-Ausstoss, die verschwendete Wassermenge sind Komponenten, die regelmässig in Publikationen aller Art auf das Gemüt des Konsumenten drücken. Echt hip ist sowieso nur, wer auf vegane Ernährung umgestellt hat; und unsere Grossverteiler haben diesen Trend natürlich schon längst erkannt und ihr Sortiment entsprechend erweitert. Am Flughafen und auch andernorts sind Raucher in Glaskästen zu sehen: “wie im Zoo!“ staunt mein Bub. Oder sie schlottern in der kalten Jahreszeit vor den Eingängen diverser Etablissements. Ja, wir, die Konsumenten, spüren diese moralische Keule, den Drohfinger, ständig. Gute Arbeit! möchte man da denjenigen zurufen, die so sehr um unsere Gesundheit besorgt sind. Doch frage ich mich, ob es nun nicht bald genug ist mit Vorschriften, Empfehlungen und vor allem immer neuen Gesetzen, die dem Wohl der Bevölkerung dienen sollen. Wo bleibt die Selbstverantwortung? Wo bleibt das Verständnis, dass doch jeder nach seiner Façon glücklich werden soll? Ich plädiere für mehr Genuss im Alltag. Sich über etwas freuen und es auch geniessen können, das ist für das Wohlbefinden genau so förderlich wie alles Wissen, was man zu tun und zu lassen habe. Konsum und Genuss sind nicht grundsätzlich schlecht! Konsum darf durchaus auch Freude machen und muss nicht nur Mittel zum Zweck sein, nicht wahr? Die Frage „Darf ich geniessen ohne schlechtes Gewissen zu haben?“ beschäftigt, wie wir soeben gehört haben, die Konsu-menten aller Generationen und aller Gesellschaftsschichten. 6 Konsum und Genuss sind zwei Begriffe, welche sich scheinbar nur schwer mit Verantwortung und Nachhaltigkeit in Einklang bringen lassen – so die allgemein vorherrschende Meinung. Genuss wird oft auch mit Reue in Verbindung gebracht. Nicht selten herrscht die Meinung vor, dass nachhaltiger, verantwortungsvoller Konsum nur bei Verzicht möglich sei. Wir sind jedoch der Meinung, dass man sehr wohl bewusst und nachhaltig konsumieren und dies gleichzeitig auch geniessen kann. Wir werden zusammen mit Partnern und Sponsoren das Thema Konsum und Genuss von verschiedenen Seiten beleuchten. Dabei sollen sowohl Produkte, deren Konsum beispielsweise aus ökologischer oder ethischer Sicht als bedenklich gelten, wie auch solche, welche als ungesund oder gar schädlich gelten, behandelt und erklärt werden. Zu guter Letzt sollen die Konsumenten (und ich wiederhole mich) gut informiert sein, damit sie über Genuss oder Verzicht eines Produktes selbständig entscheiden können. Konsumenten, die wissen, welche Produkte sie kaufen und woher diese stammen, können besser beurteilen, was der Kauf respektive der Konsum dieser für sie selbst, ihre Mitmenschen und die Umwelt bedeutet. Das Konsumentenforum kf will als Brückenbauer zwischen Konsumenten und Wirtschaft fungieren und erstmals ganz bewusst die genussvolle Seite des Konsums ins Zentrum der Information setzen. Darum bin ich überzeugt, in Ihnen die richtigen Partner für das kf gefunden zu haben. In diesem Sinn: Prost!
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