zu guter Letzt

zu guter Letzt
Zahnarzt als Reh-Papa
D r. T h o mas M arquar t zi eh t z wei el ternl o s e B amb is gro ß
D
r. Thomas Marquart hat als Zahnarzt und HobbyJäger schon einiges erlebt. Aber dass er eines Tages Ersatz-Papa für zwei Rehkitze werden würde, damit
hat er nicht gerechnet. Und so kam es dazu: Im Juni starb
in seinem Revier in der Nähe von Volkach ein Reh bei
einem Zusammenstoß mit einem Auto. Marquart wusste,
dass Rehe zu dieser Jahreszeit ihre Kleinen zur Welt bringen. Da das tote Tier ein Weibchen war und somit eine
potenzielle Mutter, durchsuchte er die Umgebung nach der
möglichen Nachkommenschaft. Tatsächlich stieß er im
Neben Milch stehen unter anderem Blumen und
Weintrauben auf dem Speiseplan der beiden Rehkitze.
Unterholz auf zwei Rehkitze, die er in Sicherheit brachte
und seitdem in seinem Garten aufzieht.
Alle vier Stunden, anfangs sogar alle zwei, brauchen die
beiden kleinen Rehböcke Milch – und zwar wohltemperiert
auf 38 bis 40 Grad. Anfangs hat es Marquart mit einem
Fläschchen probiert, doch das haben die Kitze konsequent
verschmäht. Erst als er ihnen einen alten Topf hinhielt,
waren sie zur Nahrungsaufnahme zu bewegen.
ab dem frühjah r müssen di e reh kit ze
o h n e i h ren ersat z- Papa auskommen
Fürsorglicher Ersatz-Papa: Marquar t gibt den Rehkitzen die
Zuneigung, die sie benötigen.
16
Wenn es gerade keine Milch gibt, fressen die Tiere gerne
Blumen wie Stiefmütterchen und Löwenzahn, aber auch
Weintrauben stehen auf ihrem Speiseplan. „Mindestens
genauso wichtig wie die Nahrung ist die Zuneigung, die
man den beiden geben muss“, erzählt Marquart. Eine Verpflichtung, die der Zahnarzt gerne erfüllt. Inzwischen sind
Marquart und seine Kitze das Stadtgespräch in Volkach.
Und sogar das Bayerische Fernsehen hat schon berichtet.
Voraussichtlich im Frühjahr werden die Tiere den Marquartschen Garten verlassen und entweder wieder ausgewildert oder sie finden in einem Wildpark ein neues Zuhause. Tobias Horner
kzvb Transparent 15+16/2013