ST. WENDEL/FREISEN: 23 Rehkitze haben Birgit Rein und ihre Helfer bei der Aktion "Rettet die Rehkitze – Stoppt den Mähtod!" vor dem sicheren Tod gerettet. Denn wenn der Mähdrescher kommt, kann der Bauer die Tiere im hohen Gras nicht sehen. Und statt zu flüchten, bleiben die Kleinen wie erstarrt sitzen. Deshalb hat Birgit die Landwirte gebeten, Bescheid zu geben, bevor die Mähdrescher zum Einsatz kommen. Die betreffenden Weiden in Leitersweiler und Grügelborn wurden vor dem Mähen abgesucht und 23 Tiere konnten gerettet werden. 45 Helfer waren in Leitersweiler und Grügelborn im Einsatz, um Rehkitze vor den Mähdreschern zu retten. Birgit Rein hat die Hilfsaktion ins Leben gerufen. Mit Unterstützung der Jagdgenossenschaften beider Orte wurden die Landwirte dazu aufgefordert, ihre Mähtermine vorher anzukündigen. Das hüfthohe nasse Gras schlingt sich um die Beine, in den Schuhen steht das Wasser. Jetzt nur kein Rehkitz übersehen. Der Abstand zwischen den einzelnen Helfern wird öfter korrigiert. Jedes Kitz, das übersehen wird, ist dem Tod geweiht. In etwa einer Stunde will der Mäher über die Wiese fahren. Die Zeit sitzt den Rettern im Nacken. Mehrere Wiesen sind noch abzusuchen. Jedes Jahr sollen bis zu 100 000 Kitze in Deutschland durch Mähmaschinen ums Leben kommen, berichten Aktivisten. In Leitersweiler und Grügelborn bemühte sich eine Helfergruppe, dies zu verhindern. Aus einer privaten Initiative „Rettet die Rehkitze – Stoppt den Mähtod!“ entstand diese Aktion. Mit Unterstützung der Jagdgenossenschaften beider Orte wurden die Landwirte dazu aufgefordert, ihre Mähtermine vorher anzukündigen. Nicht immer war die Aktion frei von Frust: Es kam vor, dass Mähtermine erst zwei Stunden vorher angekündigt, andere kurzfristig verschoben wurden, einmal sogar nachdem eine große Fläche bereits abgesucht worden war, was das Bemühen der Helfer hinfällig machte, berichtet eine Tierschützerin. Denn verstreicht zu viel Zeit zwischen dem Durchsuchen der Wiesen und dem Mähen, kann die Geiß ihre Kitze wieder in die zuvor abgesuchte Wiese hineinführen. In der Regel jedoch wurden die Mäharbeiten von den Landwirten einen Tag vorher angekündigt. In dieser Saison seien, wie Bauern mitteilten, fünf Rehkitze in den Gemarkungen von Grügelborn und Leitersweiler übersehen und gemäht worden. 23 wurden gerettet, 14 in Leitersweiler und neun in Grügelborn. Dieses Jahr fand die Aktion zum ersten Mal statt. Wer sich kommendes Jahr an der Aktion beteiligen will, kann sich bei Birgit Rein melden. Kontakt: Tel. (0 68 51) 9 98 11 61, Mobil: (01 75) 9 16 76 36 Quelle: Saarbrücker Zeitung Online-Portal
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