Aufriggen - Auftakeln - Heinz Reiners | Segeln

TRAINER
Aufriggen - Auftakeln
Diese kleine Anleitung soll Ihnen das Aufriggen (= Setzen des Mastes)
und das Auftakeln (= Setzen der Segel) besonders beim ersten Mal
erleichtern.
Sollten Sie noch keine Segelerfahrung haben, wäre es ratsam, einen
Segler für die ersten Versuche um Hilfestellung zu bitten
-
Sie fühlen sich sicherer!
Hilfsmittel:
1 kleiner Schraubenzieher
1 Schäkelöffner
kleine Takelanleitung für die Schotführung
(liegt im Schotleinenpaket des Segelsackes)
MAST
Die schwarzen Profil-Salinge die Verbindung vom Mast zum
Want - werden mit 2 Bolzen am
Saling-Beschlag befestigt. Die
Bolzen sollen mit dem Kopf zur
Mastspitze zeigen.
Vorstag, Want und Trapezdraht werden an dem
Mastbeschlag angebracht. Zum leichteren Montieren von "Wanten und Trapezdraht wird die Wantlasche nach hinten gedreht. Der Trapezdraht wird
immer hinter dem Want angebolzt. Die Sicherungsringe der Bolzen werden so angebracht, daß sie
zwischen Wantlasche und Mast sitzen. Das Vorstag wird mit der glatten Seite der Pressung zum
Mast hin eingehängt. Das Fockfall mit dem Tauvorläufer zum Mast durch die Rolle ziehen.
a = Pressung des Vorstags: Glatte Seite zeigt zum Mast hin
b = Wantlasche
c = Want
d = Vorstag
e = Fockfall
f = Trapezdraht
Mit einem Schraubenzieher wird das
Saling-Endstück herausgeschraubt, gespreizt und das Want-Seil hineingeschoben. Das Endstück wird wieder in
den Schlitz der Saling gesteckt und
festgeschraubt
Das Großfall mit dem Tauvorläufer von der Nutseite des Mastes durch den Topbeschlag über die
beiden Umlenkrollen zur Vorderseite des Mastes
und durch das Großfallschloß fädeln. Großfall so
weit durchziehen, bis das Drahtseil vollständig
durch Topbeschlag und Fallschloß durchgetreten
ist.
a = Großsegelfall
b = Fallschloß
c = Nutseite des Mastes
Windrichtungsanzeiger in Halterung einstecken. Der Windrichtungsanzeiger ist
ein sensibles, empfindliches Gerät. Besondere Vorsicht also beim weiteren
Hantieren am Mast!
RAReinersWilhelm-Strauß-Str. 114, 41236Mönchengladbach
Mast setzen
Boot in richtige Position bringen. Seitenwind
vermeiden. Freihalten von Bäumen und Stromleitungen! Alle Seile und Leinen am Mast nochmal geradeziehen und zusammenfassen. Vorstag-Seil gleich separat nehmen. Wanten an den
Püttingen einbolzen.
Mast von hinten kommend in den
Mastschuh stellen.
Hilfestellung durch zweite Person
empfehlenswert!
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Das Vorstag im mittleren Loch des
Vorstagkammes anbolzen.
Die Sicherungsringe sollten, um sie gegen Beschädigungen zu schützen, mit Klebeband umwickelt werden. Der Plastikschlauch wird
dann über die Wantlasche bis auf den Püttingbeschlag geschoben.
Der Mast soll so aufgestellt werden,
daß er eine deutliche Neigung nach
hinten zeigt, wenn das Vorstag stramm
angezogen wird.
a = Klampe für Großfall
b = Klemme für Vorliekstrecker v. Großsegel
c = Klampe für Fockfall
d = Klampe für Topnant (Spinnaker-Baum)
e = Klampe für Spinnaker-Fall
Baum anhängen
Baum mit dem Mastrutscher in die
Mastnut einhängen und in oberste
Stellung einrasten lassen.
Großschotblöcke und Leine entsprechend Anleitung an Baum und Boot
einhängen.
Baumniederholer an Baum und Mast anschäkeln.
Auf Stellung des Klemmblockes achten.
-A c h t u n g !
Beim Setzen des Großsegels müssen Baumniederholer, Großschot und Halsstrecker
lose sein, damit das Segel leicht bis zum
Masttop hochgeholt werden kann.
Großsegel
Zunächst Boot mit der Nase gegen den Wind
stellen. Die obere Segellatte - sie ist die längste - wird in die Segeltasche geschoben. Unter
leichter Spannung wird sie mit den Bändseln
am Ende der Segeltasche eingebunden. Die
Bändsel werden durch die Bohrungen der Segellatte und durch die Ösen der Segeltasche
geführt und dann verknotet.
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Die übrigen Latten in die Taschen
stecken, mit dem Finger soweit es
geht nachschieben und in die innenliegenden Umschlagtaschen am äußeren
Ende zurückrutschen lassen.
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Großsegel mit dem Unterliek in
Baumnut einziehen.
Segelhals-Öse am Halsbeschlag mit
Bolzen arretieren.
Schothorn-Öse mit Unterliek-Strecker verbinden.
Das aus dem Baum austretende Ende der Streckerleine
leicht spannen und an der Klampe am Baum belegen.
Großsegelfall am Kopfbrett des Segels einschäkeln, Segel-Vorliek in die Mast nut
einführen und Segel hochziehen.
Fall-Leine dicht vor dem Mast führen und ziehen, bis Kopfbrett am Masttop-Beschlag ansteht. Großfall etwa 1 m vor den Mast halten und Segel einige Zentimeter herunterziehen, bis Großfallsegel mit dem Kugelnippel im Schmalen Schlitz
des Fallschlosses laufend einrastet.
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Baum, wenn möglich, bis zur Meßmarke am
Mast (d.h. Oberkante Meßmarke gleich Oberkante Baum) herunterziehen und einrasten lassen. Vorliekstreckerleine in die steuerbord- seitige Kammklemme am Mast einziehen und zunächst unter leichtem Zug belegen.
Vorsegel
Vorsegelhals am Vorstagkamm befestigen. Fockvorliek mit Bändsel zur
Seilkausche hin spannen, wenn Segel
gesetzt ist.
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Fockfall mit Segel köpf verbinden,
durch den Spi-Baum-Bügel (bessere
Führung) ziehen und Segel setzen.
Fockfall in den Haken des Fallstreckers ein-hängen. Strecker-Rutscher möglichst weit in der
Leitschiene nach unten ziehen und arre-tieren.
Jetzt Fall mit Strecker-Hebel spannen. Fockfall-Leine an der oberen steuerbordseitigen
Klampe belegen.
Grundsätzlich soll das Fockvorliek die Hauptspannung im Vergleich zum Vorstag übernehmen.
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Fockschot am Schothorn einbinden.
Je ein Ende der Fockschot durch jeweils einen
Block ziehen.
An den Schotenden jeweils einen Knoten binden, damit die Schotleine durch die Blöcke
nicht ausrauschen kann.
Ruder
Der Ablaßstöpsel (a) muß natürlich vor dem
Segeln eingesetzt werden. Das Ruder hat eine
Federsperre (b) oberhalb des unteren Einhängepunktes, die beim Kentern verhindert, daß das
Ruder aus seinen Beschlägen fällt. Hoch- und
Niederholer-Leinen in die Schlitzklemmen der
Pinne einziehen und die Enden durch je einen
Knoten sichern.