Kein Dampf im Rohr, aber Hochdruck in der Stillstandsorganisation

FACHBEITRAG
FACHINTERVIEW mit Thomas Zak
Kein Dampf im Rohr, aber Hochdruck in der
Stillstandsorganisation
© Infraserv Knapsack
Thomas Zak
Leiter Versorgungsnetze,
InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Herr Zak, die Infraserv Knapsack (ISK) unterstützt ihre
Kunden im Chemiepark mit einer Vielzahl von Site Services. Für welche Versorgungsmedien ist Ihr Bereich
Netze verantwortlich? Wie gelingt es Ihnen die extrem hohe Verfügbarkeit sicherzustellen?
» Thomas Zak: Wir versorgen unsere Kunden LyondellBasell, Bayer CropScience, CABB, Clariant, ICL und Vinnolit
mit Druckluft, Sauerstoff, Stickstoff, Erdgas, Dampf, Dampfkondensat, Frischwasser, VE-Wasser und Rückkühlwasser.
Außerdem sind wir für die komplette Stromversorgung
verantwortlich. Wir garantieren eine 24/7-Verfügbarkeit
unserer Versorgungsleistungen. Daraus ergeben sich anspruchsvolle Aufgaben für unsere Organisation. So unterhalten wir einen Bereitschaftsdienst für alle Fachsparten
rund um die Uhr aufrecht. Das Stromnetz ist redundant
aufgebaut, so dass wir im Havariefall auf das zweite Stromnetz umschalten können. Zur Verwertung von Abfällen
aus Industriebetrieben betreibt EEW Energy from Waste
im Chemiepark Knapsack ein Ersatzbrennstoff-Kraftwerk
zur Erzeugung von Dampf und Strom. Der erzeugte Strom
wird am Standort genutzt. Sollten Stillstandszeiten der
Standortkunden zu einer Verringerung der Stromabnahme
führen, kann der Strom auch in das öffentliche Netz eingespeist werden.
40 | Jahrbuch Turnaround 2016
Welche Rolle spielt das Medium Dampf für Ihre Kunden? Wie ist die Dampfversorgung konkret aufgebaut
und abgesichert?
» Thomas Zak: Unsere Kunden benötigen Prozessdampf,
um Vorprodukte beim Übergang zur nächsten verfahrenstechnischen Stufe auf einer bestimmten Temperatur zu halten. Beim Ausfall der Dampfversorgung können
Produkte vorzeitig abkühlen und dies zum Zusetzen von
Rohrleitungen sowie Zwischenbehältern in den Anlagen
führen. Im schlimmsten Fall könnte der Produktionsprozess nicht mehr angefahren werden und eine ganze Anlage
müsste abgerissen werden. Darüber hinaus wird Dampf zur
Gebäudeheizung und Warmwasser-Versorgung im Chemiepark Knapsack genutzt. Als Netzbetreiber beziehen
wir vom Goldenberg Kraftwerk der RWE (Braunkohle) ca.
600.000 Tonnen Dampf pro Jahr. Wir speisen den Dampf
in unser isoliertes Rohrnetz mit 15 bar Überdruck bei einer
Temperatur von 350 °C ein. Die Leitungslänge beträgt ca.
10 Kilometer und verteilt sich dabei über die beiden Chemiepark-Teile Knapsack und Hürth. Dabei kommen auch
Rohrbrücken zum Einsatz.
Im Unterschied zur Stromversorgung verfügen wir nur über
ein Rohrleitungsnetz. Die Dampferzeugung im Goldenberg
Kraftwerk der RWE ist allerdings redundant aufgebaut.
FACHBEITRAG
Zusätzlich können wir 10 Tonnen Prozessdampf vom oben
erwähnten Ersatzbrennstoff-Kraftwerk beziehen. Darüber
hinaus unterhält der norwegische Energiekonzern Statkraft
hier zwei Gas- und Dampfkraftwerke, die zur Erzeugung
von Dampf herangezogen werden könnten. Mit Blick auf
die Folgen der Energiewende für den Betrieb von Braunkohlen-Kraftwerken arbeiten wir aktuell an verschiedenen
Szenarien, wie wir als Chemiepark-Betreiber selbst Dampf
erzeugen könnten und damit und die Versorgung unserer
Kunden auch in der Zukunft sicherstellen.
gen die Dampfversorgung am fünften Tag mit Rücksicht auf
die Produktionsabläufe unserer Kunden unbedingt wieder
laufen musste.
Gemeinsam mit den Vertretern der Kundenunternehmen,
meinen Kollegen von den ISK-Bereichen Rohrnetze, Engineering und Facility Management haben wir ein Jahr vor
der Abstellung einen Jour Fixe eingerichtet. Neben der
Terminkoordination haben wir hier die Ersatzversorgung
für einen unserer fünf Kunden vorbereitet, und den Ablauf
unserer eigenen Revisionsmaßnahmen geplant. Die übrigen
Produktionsunternehmen hatten in diesem Zeitraum notwendige Revisionsstillstände durchgeführt.
Instandhaltungsstillstände für das gesamte Prozessdampf-Versorgungsnetz sind eine große Ausnahme.
Welche Gründe führten bei der ISK dazu, die gesamte
Versorgung zu unterbrechen. Wie haben Sie Ihre Kunden auf den Dampfstillstand vorbereitet?
» Thomas Zak: Der RWE wurde als Betreiber des Goldenberg-Kraftwerks im Rahmen einer TÜV-Inspektion aufgetragen, neben anderen Maßnahmen auch den Austauschs
eines Ventils in der Dampfhauptversorgung vorzunehmen.
Das hieß eine Unterbrechung der Dampfversorgung von
vier Tagen. Wir wurden als Abnehmer von Dampf über die
Maßnahme mit einem zeitlichen Vorlauf von zwei Jahren
informiert.
Das klingt nach einem langen, sehr auskömmlichen Planungsfenster. Die Herausforderung für uns als ChemieparkBetreiber war dabei, die geplanten Stillstände unserer
Kunden, von denen drei hier am Standort in einem Produktverbund arbeiten, bei der Planung unseres Dampfstillstandes zu berücksichtigen. Hier erwiesen sich die zwei
Jahre Vorlauf eher als sehr knapp bemessen. Dank unserer
guten Kommunikation mit den Standortunternehmen ist
uns aber eine gute terminliche Abstimmung gelungen. Klar
war aber von Anfang an, dass nach vier „dampffreien“ Ta-
» Thomas Zak: Bei der Vorbereitung hatten wir vor allem
an die Risiken zu denken: zahlreiche Arbeiten im engen und
absolut gesetzten Zeitfenster, das Verhalten der Rohrleitungen in den kritischen Phasen der Abkühlung und der
Wiedererwärmung, das physikalisch bekannt, aber nicht
zu 100 Prozent technisch berechenbar ist und unerwartete Schwierigkeiten beim Einbau von neuen Schiebern. Wir
haben aus unserer Instandhaltung alle Informationen zu
bislang nur provisorisch reparierten Armaturen und Rohrleitungsabschnitten gesammelt. Darüber hinaus haben wir
uns die Armaturen hinsichtlich ihrer Lebensdauer, ihres
optischen Zustandes und ihrer Funktionalität im heutigen
technischen Kontext angeschaut. Bei der Einschätzung der
Lebensdauer richten wir uns nach statistischen Erfahrungswerten in der Branche. Bei Armaturen, die bereits 40 Jahre
im Einsatz waren, fiel die Entscheidung eindeutig zugunsten der Neuanschaffung aus, auch wenn sie möglicherweise
noch eine Reihe von Jahren gut funktioniert hätten. Das
Ausfallrisiko, das sich durch die starke physikalische Belastung in der Abkühlungs- und Wiedererwärmungsphasen
der Abstellung noch erhöhen würde, erschien uns mit
seinen ernsten Konsequenzen für unsere Kunden als nicht
tolerabel. Wir müssen den Anschaffungspreis für eine neue
Armatur mit den deutlich höheren Kosten für die Reparatur
im laufenden Betrieb, provisorischer Ersatzleitungen und
möglichen Schadensersatzansprüchen unserer Kunden, in
Vergleich setzen.
© Infraserv Knapsack
© Infraserv Knapsack
Wie sahen die Vorbereitungen für Ihre eigenen Wartungs- und Reparaturarbeiten aus, die in diesem besonderen Rahmen zum letzten Mal vor 33 Jahren vorgenommen worden waren?
Jahrbuch Turnaround 2016 | 41
FACHBEITRAG
Zusätzlich können wir 10 Tonnen Prozessdampf vom oben
erwähnten Ersatzbrennstoff-Kraftwerk beziehen. Darüber
hinaus unterhält der norwegische Energiekonzern Statkraft
hier zwei Gas- und Dampfkraftwerke, die zur Erzeugung
von Dampf herangezogen werden könnten. Mit Blick auf
die Folgen der Energiewende für den Betrieb von Braunkohlen-Kraftwerken arbeiten wir aktuell an verschiedenen
Szenarien, wie wir als Chemiepark-Betreiber selbst Dampf
erzeugen könnten und damit und die Versorgung unserer
Kunden auch in der Zukunft sicherstellen.
gen die Dampfversorgung am fünften Tag mit Rücksicht auf
die Produktionsabläufe unserer Kunden unbedingt wieder
laufen musste.
Gemeinsam mit den Vertretern der Kundenunternehmen,
meinen Kollegen von den ISK-Bereichen Rohrnetze, Engineering und Facility Management haben wir ein Jahr vor
der Abstellung einen Jour Fixe eingerichtet. Neben der
Terminkoordination haben wir hier die Ersatzversorgung
für einen unserer fünf Kunden vorbereitet, und den Ablauf
unserer eigenen Revisionsmaßnahmen geplant. Die übrigen
Produktionsunternehmen hatten in diesem Zeitraum notwendige Revisionsstillstände durchgeführt.
Instandhaltungsstillstände für das gesamte Prozessdampf-Versorgungsnetz sind eine große Ausnahme.
Welche Gründe führten bei der ISK dazu, die gesamte
Versorgung zu unterbrechen. Wie haben Sie Ihre Kunden auf den Dampfstillstand vorbereitet?
» Thomas Zak: Der RWE wurde als Betreiber des Goldenberg-Kraftwerks im Rahmen einer TÜV-Inspektion aufgetragen, neben anderen Maßnahmen auch den Austauschs
eines Ventils in der Dampfhauptversorgung vorzunehmen.
Das hieß eine Unterbrechung der Dampfversorgung von
vier Tagen. Wir wurden als Abnehmer von Dampf über die
Maßnahme mit einem zeitlichen Vorlauf von zwei Jahren
informiert.
Das klingt nach einem langen, sehr auskömmlichen Planungsfenster. Die Herausforderung für uns als ChemieparkBetreiber war dabei, die geplanten Stillstände unserer
Kunden, von denen drei hier am Standort in einem Produktverbund arbeiten, bei der Planung unseres Dampfstillstandes zu berücksichtigen. Hier erwiesen sich die zwei
Jahre Vorlauf eher als sehr knapp bemessen. Dank unserer
guten Kommunikation mit den Standortunternehmen ist
uns aber eine gute terminliche Abstimmung gelungen. Klar
war aber von Anfang an, dass nach vier „dampffreien“ Ta-
» Thomas Zak: Bei der Vorbereitung hatten wir vor allem
an die Risiken zu denken: zahlreiche Arbeiten im engen und
absolut gesetzten Zeitfenster, das Verhalten der Rohrleitungen in den kritischen Phasen der Abkühlung und der
Wiedererwärmung, das physikalisch bekannt, aber nicht
zu 100 Prozent technisch berechenbar ist und unerwartete Schwierigkeiten beim Einbau von neuen Schiebern. Wir
haben aus unserer Instandhaltung alle Informationen zu
bislang nur provisorisch reparierten Armaturen und Rohrleitungsabschnitten gesammelt. Darüber hinaus haben wir
uns die Armaturen hinsichtlich ihrer Lebensdauer, ihres
optischen Zustandes und ihrer Funktionalität im heutigen
technischen Kontext angeschaut. Bei der Einschätzung der
Lebensdauer richten wir uns nach statistischen Erfahrungswerten in der Branche. Bei Armaturen, die bereits 40 Jahre
im Einsatz waren, fiel die Entscheidung eindeutig zugunsten der Neuanschaffung aus, auch wenn sie möglicherweise
noch eine Reihe von Jahren gut funktioniert hätten. Das
Ausfallrisiko, das sich durch die starke physikalische Belastung in der Abkühlungs- und Wiedererwärmungsphasen
der Abstellung noch erhöhen würde, erschien uns mit
seinen ernsten Konsequenzen für unsere Kunden als nicht
tolerabel. Wir müssen den Anschaffungspreis für eine neue
Armatur mit den deutlich höheren Kosten für die Reparatur
im laufenden Betrieb, provisorischer Ersatzleitungen und
möglichen Schadensersatzansprüchen unserer Kunden, in
Vergleich setzen.
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Wie sahen die Vorbereitungen für Ihre eigenen Wartungs- und Reparaturarbeiten aus, die in diesem besonderen Rahmen zum letzten Mal vor 33 Jahren vorgenommen worden waren?
Jahrbuch Turnaround 2016 | 41
FACHBEITRAG
InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Anlagenservice und -technik
Industriestraße 300
50354 Hürth
Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 1212
Fax: +49 (0) 2233 / 48 - 94 1212
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.infraserv-knapsack.de
Ansprechpartner
© Infraserv Knapsack
Thomas Zak
Leiter Versorgungsnetze
Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 6049
E-Mail:
[email protected]
© Infraserv Knapsack
Anhand dieser Entscheidungsmatrix haben wir ca. 50 Armaturen für den Austausch ausgewählt und die Liste der
erforderlichen Arbeiten erstellt. Da einige Schieber und
Ventile bis zu zwei Tonnen wiegen, mussten wir auch für
die Kranlogistik Sorge tragen und dabei immer auch die
Arbeitssicherheit als oberste Priorität nie aus dem Blick
verlieren. Daher haben wir konsequent mit einem Organigramm gearbeitet, in dem sämtliche Verantwortlichkeiten
und Zuständigkeiten definiert wurden. Für die Terminplanung haben wir eine Kombination aus Excel und SAP benutzt, die sich gut bewährt hat.
Wie lief der eigentliche Stillstand ab? Welche Rolle
spielten hier Partnerfirmen?
» Thomas Zak: Den Dampfstillstand haben wir vom 21.
bis 24. April 2015 durchgeführt. Der größere Teil der Arbeiten wurde von ISK-Mitarbeitern, unter anderem aus
den Bereichen Engineering, Rohrwerkstatt und Gerüstbau
übernommen. Für die Bereiche Gerüstbau, Kranlogistik und
spezielle Schweißqualifikationen für den Rohrleitungsbau
haben wir externe Firmen eingebunden. Insgesamt waren
in diesen vier Tagen ca. 30 Handwerker und Techniker im
42 | Jahrbuch Turnaround 2016
Zweischicht-Einsatz. Aufgrund der Risiken durch die nur
langsam abkühlenden Rohrleitungen und den Einsatz von
Kranwagen haben wir sowohl beim externen Personal als
auch bei den eigenen Mitarbeitern sehr strikt auf die Einhaltung der Arbeitserlaubnisscheine geachtet.
Gab es unangenehme Überraschungen, die trotz bester Planung nicht zu verhindern waren?
» Thomas Zak: In Bezug auf die Arbeitssicherheit verlief
der Stillstand zu unserer Freude ohne jegliche Vorkommnisse ab. Allerdings kam unser Zeitplan am dritten Tag
durch eine technische Überraschung in Bedrängnis. Beim
Einbau eines T-Stückes eines neuen Abzweigs für einen
unserer Kunden teilte uns der TÜV mit, dass beim Röntgen einer der Maschinenschweißnähte des betreffenden
Rohrteilstückes Mängel gefunden wurden. Das hieß für uns
in extrem kurzer Zeit ein Ersatzrohr zu beschaffen und in
einer extra anberaumten Nachtschicht das Rohrstück zu
verschweißen. Das gelang uns nur dank des großen Einsatzes und Engagements von Mitarbeitern aus verschiedenen
Bereichen wie Rohrwerkstatt, Engineering, Einkauf und externen Partnern wie zertifizierte Schweißer, TÜV-Sachständiger und Logistik. Wenn alle Beteiligten am selben Strang
ziehen, kann man solche Überraschungen gut beherrschen.
An solchen Projekten sieht man wie wichtig es ist, eine klare Kommunikation zwischen den Einheiten zu führen, um
zu einem erfolgreichen Abschluss zu gelangen.
FIRMENPROFIL
InfraServ Knapsack
InfraServ GmbH & Co.
Knapsack KG
Industriestraße 300
50354 Hürth
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Fax: +49 (0) 2233 / 48 - 94 1212
E-Mail:
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Internet:
www.infraserv-knapsack.de
Gründungsjahr: 1998
Unternehmen
InfraServ Knapsack ist als Dienstleister für die Planung, den
Bau und Betrieb von Anlagen und Standorten eine treibende
Kraft in der Prozessindustrie. Das Unternehmen entwickelt
flexible und individuelle Lösungen, die heute die Weichen für
den Erfolg von morgen stellen. Eine ganzheitliche Herangehensweise von der übergreifenden Vision bis zum entscheidenden Detail, aber auch das Hinterfragen altbewährter
Positionen – dieses Denken hat bei InfraServ Knapsack seit
über 100 Jahren Tradition.
Leistungsspektrum
InfraServ Knapsack bietet seinen Kunden umfassende Dienstleistungen für alle Phasen im Lebenszyklus von Anlagen. Mit
seiner einzigartigen Bandbreite in den Kompetenzbereichen
Anlagenplanung und -bau, Anlagenservice und Standortbetrieb reicht das Leistungsspektrum des Unternehmens von
der Genehmigung, Planung und dem Bau einer Anlage über
die Instandhaltung und den Betrieb bis zur kontinuierlichen
Optimierung. Im Bereich Anlagenplanung bietet InfraServ
Knapsack das Engineering von Individualanlagen von der
Prozessentwicklung über Conceptual Design bis zu Basic und
Detail Engineering. Im Bereich Anlagenbau liefert es sowohl
Teilanlagen als auch komplette Turnkey-Lösungen. Der Bereich Anlagenservice steht für das gesamte Leistungsportfolio von der betriebsorientierten Instandhaltung bis hin zu
Full-Service-Modellen für Outsourcing und Main-Contracting einschließlich Stillstandsmanagement und Prozessanalysentechnik. Als Standortbetreiber deckt InfraServ Knapsack
darüber hinaus alle Kerngewerke mit internen Ressourcen ab
und kann darum in der Planung wie in der Durchführung sehr
schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren.
Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds
InfraServ Knapsack übernimmt die Planung, Koordination
88 | Jahrbuch Turnaround 2016
und Durchführung von Teil- und Komplettstillständen. Unter
Berücksichtigung von Größe, Komplexität und Gefahrenpotenzial einer Anlage entwickelt der industrielle Dienstleister
individuelle Stillstandskonzepte auf höchstem Sicherheitsund Qualitätsniveau. Dabei vertrauen Kunden seit vielen
Jahren unter anderem bei der Planung und Koordination der
Gewerke auf das Unternehmen, aber auch bei der Beschaffung von Material, der Ausführung der Arbeiten, der Projektkoordination sowie bei der Dokumentation im Anschluss.
Alle notwendigen Schritte eines Stillstands werden in der
eigens von InfraServ Knapsack für die Turnaround-Planung
entwickelten Software TARServ® erfasst, systematisch
ausgeführt und kontrolliert. So behalten Kunden jederzeit
den Überblick. In der operativen Abwicklung können überraschend benötigte Ersatzteile und Reparaturen durch den
direkten Zugriff auf eigene Werkstatt- und Fertigungskapazitäten binnen kürzester Zeit realisiert werden. Der große Anteil von eigenem Personal in der Durchführung gewährleistet
ein Höchstmaß an Qualität, Termin- und Kostentreue. Auch
die Abnahme von Prüfungen, beispielsweise von Sicherheitsventilen, Mess- und Regeltechnik, Pumpen oder Explosionsschutzeinrichtungen, übernimmt InfraServ Knapsack.
Referenzen
Viele seiner Kunden betreut InfraServ Knapsack seit Jahren
oder Jahrzehnten. So gaben unter anderem ein führender
PVC-Hersteller und ein führender Produzent von Pflanzenschutzmitteln neben diverser Jahresrevisionen auch die
wichtigen 5- und 10-Jahres-Stillstände in die Hände von InfraServ Knapsack. Außerhalb des Standortes vertrauten dem
Industriedienstleister beispielsweise die Deutsche Infineum,
ein Hersteller von Petroleum-Additiven und das Industriegasunternehmen Praxair bereits mehrere Stillstände an. Darunter waren ebenfalls ihre komplexen 10 Jahres-Revisionen.
Geschäftsleitung:
Ralf Müller (Vorsitz) und
Dr. Clemens Mittelviefhaus
Umsatz (2014): 169 Mio. Euro
Beschäftigte:
795 sowie 70 Auszubildende
Tochtergesellschaften:
InfraServ Knapsack OnSite
Engineering GmbH (100 %)
Ansprechpartner
Rainer Betzin
Leitung Steuerung Anlagenservice
Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 2123
E-Mail: rainer.betzin@
infraserv-knapsack.de