66 change › 4/2013 › Stiftung Inzwischen frei. Ob in München, Wien, London oder New York, bei Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, das sie 2013 eröffnete, dem Kissinger Sommer, beim Grafenegg Festival oder dem Mostly Mozart Festival in New York – Christiane Karg ist eine der gefragtesten Opernsängerinnen weltweit. 2009 wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt zur Nachwuchskünstlerin des Jahres gewählt. 2010 erhielt sie den „Echo Klassik“ für „Verwandlung – Lieder eines Jahres“, der ersten von zwei Lied-CDs. Dr. Jörg Dräger vom Vorstand der Bertelsmann Stiftung mit Ehefrau Dr. Antje Dräger Aart de Geus, Vorsitzender des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung mit Ehefrau Ellen Liz Mohn mit Sohn Christoph, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bertelsmann SE & Co. KGaA, und seiner Ehefrau Shobhna Julia Jäkel, Vorsitzende des Vorstandes der Gruner + Jahr AG & Co KG mit Moderatorin Verona Pooth Eine, die es wissen muss Das alles kann auch für Raffaela und Sebastian möglich sein, findet Christiane Karg: „Mit deutschen Sängern ist es wie in der Autoindustrie: Wenn du ein Produkt kaufst, dann hast du einfach ein sicheres Fahrzeug und du weißt, dass es fährt. Dafür braucht es womöglich etwas länger. Ich habe auch länger gebraucht und könnte heute nicht die Arien singen, die manch einer im Semifinale gesungen hat.“ Das sei auch gut so, denn falscher Ehrgeiz zu Beginn der Karriere kann Spuren hinterlassen: „Ich hab in den vergangenen Jahren viele Stimmen gehört, die mit 40 schon kaputt waren. Mit Anfang 20 muss die Stimme frisch sein. Sebastians Stimme habe ich im Semifinale gehört – und es war eine unverbrauchte, frische Stimme und eine gute Textverständlichkeit.“ Das Finale sei zweitrangig, wenn man nur gehört wird, findet Christiane Karg. „Beide deutsche Teilnehmer haben so ein großes Forum gehabt. Jetzt müssen sie erst einmal in aller Ruhe den Opernalltag kennen lernen. Ich halte gar nichts davon, dass man sofort vom Wettbewerb aus an ein großes Opernhaus engagiert wird und die großen Rollen bekommt. Ganz im Gegenteil: Ich hoffe, dass alle die Möglichkeit haben, ihren Weg in Ruhe zu machen.“ Der Traum, frei zu singen, könne dann immer noch in Erfüllung gehen – „diese Freiheit habe ich mir über sechs Jahre erkämpft. Und diese sechs Jahre brauchte ich auch.“ Raffaela ist inzwischen zurück in Weimar, wo sie in Ruhe ihr Studium beenden will. Sebastian ist wieder an der Semperoper in Dresden und steht dort unter anderem als Papageno in „Die Zauberflöte“ und als Moralès in „Carmen“ auf der Bühne. Er will sich ausprobieren. Und sich mit dieser Erfahrung in zwei Jahren vielleicht erneut bei den „Neuen Stimmen“ bewerben. Partylaune bei den Sängern, von denen auch viele Nicht-Finalisten bis zum Finale in Gütersloh geblieben sind Prof. Dr. Holger Noltze moderierte das Finale. Rechts: Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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