Wie beeinflussen Informationen über die Lebensdauer den

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Wie beeinflussen
Informationen über
die Lebensdauer
den Verbraucher?
STUDIE
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
ILIC-Studie
"Wie beeinflussen Informationen über die Lebensdauer den
Verbraucher?"
Zusammenfassung – März 2016
Diese Studie wurde von der Agentur SIRCOME, der Universität der Südbretagne und der
Universität Südböhmen im Auftrag des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses
durchgeführt. Die in dieser Studie enthaltenen Informationen und Standpunkte sind
diejenigen des Autors/der Autoren und geben nicht unbedingt die offizielle Haltung des
Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses wieder. Der Europäische Wirtschaft- und
Sozialausschuss übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in der Studie enthaltenen
Angaben. Weder der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss noch die in seinem
Namen handelnden Personen können für eine etwaige Verwendung der in der Studie
enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.
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Ziele und Methodik
Die ILIC-Studie "Wie beeinflussen Informationen über die Lebensdauer den Verbraucher?" wurde
von der Agentur SIRCOME (http://www.sircome.com/), der Universität Südbritannien (www.univubs.fr) und der Universität Südböhmen (www.prf.jcu.cz) im Auftrag des Europäischen Wirtschaftsund Sozialausschusses durchgeführt.
Diese Studie erstreckte sich auf einen Teilnehmerkreis von 2 917 Testpersonen aus vier verschiedenen
europäischen Regionen (Frankreich, Spanien, Tschechische Republik und Benelux).
In dieser Studie soll vor allem untersucht werden, ob die Lebensdauer-Kennzeichnung von Produkten
die Kaufentscheidung der Verbraucher beeinflussen kann. Getestet wurden mehrere Formen der
Kennzeichnung. Konkret wurden differenzierte Analysen zu neun Produktkategorien, vier
verschiedenen Formen der Kennzeichnung, unterschiedlichen Preissegmenten und den
Wohnsitzstaaten der Teilnehmer vorgenommen.
Um die möglichen Auswirkungen der Lebensdauer-Kennzeichnung zu untersuchen, wurde eine
Versuchsanordnung gewählt, die auf einer Online-Einkauf-Simulation beruhte, wozu eigens ein
E-Commerce-Simulationsportal eingerichtet wurde. Die Auswirkungen der Lebensdauerangabe
wurden für neun Produktgruppen untersucht (Koffer, Drucker, Kaffeemaschine, Staubsauger,
Smartphone, Hose, Sportschuhe, Fernsehgerät, Waschmaschine). Bei jeder Produktgruppe konnten
die Teilnehmer unter zehn Modellen wählen (z.B. zehn verschiedenen Kaffeemaschinen).
Hierfür konnten sie auf der Testsite wie auf einem richtigen E-Commerce-Internetportal surfen.
Nachdem sie ihre Einkaufswagen validiert hatten, wurden die Teilnehmer zu einem Fragebogen
weitergeleitet, anhand dessen die sozioökonomischen Indikatoren sowie verschiedene psychosoziale
Variablen gemessen werden konnten.
Die Testergebnisse zeigen, dass die Angabe der Lebensdauer die Kaufentscheidung zugunsten
von Produkten mit einer längeren Lebensdauer beeinflusst. Der Verkauf von Produkten, die
der Angabe zufolge eine längere Lebensdauer als die Produkte der Konkurrenz haben, stieg
durchschnittlich um 13,8%.
Unterschiedliche Auswirkungen bei den einzelnen Produktgruppen
Bei acht der neun getesteten Produktgruppen waren erhebliche Auswirkungen auf die
Kaufentscheidung zu beobachten: Koffer (+23,7%), Drucker (+20,1%), Hosen (+15,9%),
Sportschuhe (+15%), Kaffeemaschine (+14,4%), Waschmaschine (12,9%), Staubsauer (+12,3%),
Smartphone (+11,4%). Nur bei Fernsehgeräten wurde die simulierte Kaufentscheidung nicht
wesentlich durch die Lebensdauer-Kennzeichnung beeinflusst.
Dieses Ergebnis ist überraschend – eine tiefergehende Analyse der Fachliteratur zu den Gründen der
Kaufentscheidung bei Fernsehgeräten könnte hier vielleicht Aufschluss geben. Auch die große
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Ähnlichkeit der vorgeschlagenen Fernsehgerätetypen ist ein Gesichtspunkt, der für die Erklärung
dieses Sachverhalts nicht außer Acht gelassen werden sollte. Es ist nicht auszuschließen, dass die
Teilnehmer den Besonderheiten der einander sehr ähnlichen Produkte nur wenig Aufmerksamkeit
geschenkt haben. Im Gegensatz zu den anderen Produktkategorien unterschieden sich die
verschiedenen Fernsehgeräte in Bezug auf ihr Design, ihre Farben und generell ihre materiellen
Eigenschaften nicht sehr voneinander. Deswegen waren die Teilnehmer möglicherweise weniger
wählerisch, so dass der bei den anderen Produktgruppen beobachtete Effekt ausblieb.
Bei den anderen Produktkategorien wurde die Kaufentscheidung von der LebensdauerKennzeichnung beeinflusst, allerdings in unterschiedlich starkem Maße je nach Produktgruppe. So hat
die Kennzeichnung bei Koffern (+23,7%) sowie bei Druckern (+ 20,1%) den größten Einfluss.
Koffer waren im Übrigen die einzige Produktgruppe, bei der dieser Einfluss in allen vier in dieser
Studie vertretenen geographischen Gebieten zu beobachten war.
Koffer sind per se Produkte, die oft bewegt werden. Vielleicht legen die Verbraucher deshalb aus
zwei Gründen mehr Wert auf eine längere Lebensdauer. Zum einen werden Koffer durch ihren
Gebrauch als Ganzes beansprucht, so dass ihre Widerstandsfähigkeit eine wesentliche Eigenschaft ist.
Andererseits werden sie für Ortsveränderungen, also wohl mehr oder minder sporadisch verwendet.
Im Fall einer seltenen Nutzung kann der Verbraucher berechtigterweise eine lange Lebensdauer
erwarten.
Drucker sind technische Produkte, "Expertensysteme" (deren technische Details der Benutzer nicht
beherrscht), die heutzutage in den meisten Haushalten zu finden sind. In der allgemeinen Vorstellung
haben Drucker eine begrenzte Lebenszeit. Dieser Eindruck hat möglicherweise auf die Wirkung der
Lebensdauer-Kennzeichnung als Entscheidungskriterium durchgeschlagen. Die LebensdauerKennzeichnung bei den Teilnehmern aus drei der vier untersuchten Gebiete die Entscheidung
beeinflusst (Frankreich +27,3%, Tschechische Republik +22,5%, Benelux +22,2%).
Unter den Produkten, bei denen sich die Angabe der Lebensdauer ausgewirkt hat, war der Einfluss bei
Smartphones am geringsten (+ 11,4%). Hier war eine Zunahme der virtuellen Verkäufe bei den
Testpersonen in Frankreich (+11,8%) sowie in Spanien (+16,2%) zu verzeichnen, keine Zunahme
jedoch in den Benelux-Ländern und in der Tschechischen Republik. Dieser weniger starke Einfluss
kann mit der raschen technischen Entwicklung bei Smartphones erklärt werden. So hängt die
Lebensdauer dieser Produkte eher mit ihrer vorhandenen oder mangelnden Fähigkeit zusammen,
ständig neue Inhalte zu verarbeiten und sich an diese anzupassen, als mit mangelnder
Funktionsfähigkeit ihrer Bauteile.
Unterschiedliche Auswirkungen in den verschiedenen Gebieten
Die Analyse der Ergebnisse in den vier Gebieten, aus denen die Teilnehmer stammten, ergab, dass die
Angabe der Lebensdauer Auswirkungen auf die vier Stichproben hatte. Am größten war der Einfluss
bei den Testpersonen aus Frankreich (+24%), geringer bei den Testpersonen aus der Tschechischen
Republik (16,8%) und den Benelux-Ländern (+16,8%) sowie Spanien (+13,8%). Am geringsten war
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der Einfluss bei den Testpersonen aus Spanien. Diese Ergebnisse werden durch die Ergebnisse der
Analysen der einzelnen Produktgruppen in den einzelnen Testgebieten gestützt.
Auswirkungen des Preises?
Die Kennzeichnung der Lebensdauer beeinflusst die Kaufentscheidung unabhängig vom Preis der
Produkte (+13,8%). Eine Analyse der jeweiligen Preissegmente zeigt, dass die Ergebnisse je nach
Gebiet und Produkt variieren. Allerdings lassen die Ergebnisse vermuten, dass möglicherweise auch
der Preis eine gewisse Rolle spielt. Die Bedeutung, die die Testpersonen der Lebensdauer beimessen,
steigt offensichtlich mit dem Preis, den sie für ein Produkt zu zahlen bereit sind. Die Kennzeichnung
der Lebensdauer beeinflusst die Kaufentscheidung also stärker bei hochpreisigen Produkten
(+ 15,3%) als bei niedrigpreisigen Produkten (+ 14,1%). Der Unterschied ist jedoch nicht allzu groß
und sollte durch ergänzende Untersuchungen bestätigt werden.
Im Übrigen erklärten 90% der Teilnehmer, sie seien bereit, für ein ähnliches Produkt (Geschirrspüler)
mit einer zwei Jahre längeren Lebensdauer mehr zu bezahlen (Zahlungsbereitschaft). In einem
solchen Fall würden sie im Durchschnitt 102 EUR mehr für einen Geschirrspüler mit einem Preis
zwischen 300 und 500 EUR ausgeben.
Die Teilnehmer aus den Benelux-Ländern waren in höherem Maße bereit, mehr zu zahlen: Mehr als
21% sind bereit, 200 EUR mehr als den ursprünglichen Preis zu zahlen, 13% von ihnen würden sogar
mehr als 300 EUR zusätzlich ausgeben. Die Tests in Frankreich und Spanien ergaben ein ähnliches
Bild: 44% der Teilnehmer aus diesen beiden Ländern waren bereit, 100 EUR zusätzlich für einen
Geschirrspüler mit einer um zwei Jahre längeren Lebensdauer auszugeben. In der Tschechischen
Republik war der Anteil weniger hoch: 35% der Teilnehmer sind bereit, 50 EUR mehr zu zahlen, und
37% würden 100 EUR mehr zahlen. Hier war auch der Anteil derjenigen mit 15% am höchsten, die
angaben, sie würden kein zusätzliches Geld für einen Geschirrspüler mit einer um zwei Jahre längeren
Lebensdauer ausgeben. Diese Ergebnisse lassen sich u.a. durch die Unterschiede im BIP zwischen
den einzelnen Ländern erklären.
Das Verbraucherprofil
Zwar lassen sich sowohl Männer als auch Frauen durch die Angabe der Lebensdauer beeinflussen,
doch richten Frauen ihre Kaufentscheidung stärker an diesem Kriterium aus. Dies lässt sich auch im
Hinblick auf die verschiedenen Altersgruppen feststellen. Alle Altersgruppen ließen sich von der
Angabe der Lebensdauer beeinflussen. In der Altersgruppe der 25 bis 35-Jährigen ist diese Wirkung
jedoch am stärksten (+17,7%). An zweiter Stelle kommen die unter 25-Jährigen (+15,5%). Menschen
über 35 Jahre ließen sich vom Argument der Lebensdauer weniger beeinflussen (+12%).
Die Angabe der Lebensdauer wirkte sich auf die Teilnehmer unabhängig vom Haushaltseinkommen
aus. Allerdings legen die Ergebnisse nahe, dass Haushalte mit höheren Einkommen (+20,1% bei
Haushalten mit mindestens 3 100 EUR pro Monat) stärker auf die Lebensdauer-Kennzeichnung
ansprechen als Haushalte mit geringem Einkommen (+6% bei Haushalten mit einem Einkommen von
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weniger als 1 500 EUR pro Monat). Die Auswirkungen dieses sozioökonomischen Kriteriums bliebe
jedoch im Rahmen künftiger Test ebenfalls zu bestätigen.
Es wurde keine Wirkung einer Sensibilisierung für Umweltfragen oder eines Engagements im
Umweltbereich beobachtet.
Der typische Verbraucher, der sich von der Angabe der Lebensdauer in seiner
Kaufentscheidung beeinflussen lässt, ist also weiblich, zwischen 25 und 25 Jahre alt und hat ein
überdurchschnittlich hohes Haushaltseinkommen.
Die verständlichen und wirksamsten Labels
Wir haben vier Arten der Kennzeichnung konzipiert, um die potenziellen Auswirkungen
verschiedener Darstellungsformen zu vergleichen:




eine Angabe der Lebensdauer in Jahren bzw. Monaten
eine Angabe der Funktionsdauer in Zahl der Leistungszyklen, Druckseitenzahl o.ä.
eine Angabe in jährlichen Abschreibungskosten
eine Angabe nach dem Muster der Energieeffizienzklassen-Skala von A bis G
Alle vier von uns getesteten Arten der Kennzeichnung haben sich als wirkungsvoll erwiesen. Bei allen
Kennzeichnungsformen ist also ein Einfluss auf die Kaufentscheidungen zu beobachten. Zwei der
Kennzeichnungen scheinen jedoch besonders wirkungsvoll zu sein. Bei der Einteilung nach Klassen
A bis G (+20,4%) und der Angabe der Funktionsdauer (+14,1%) ergeben sich bessere Ergebnisse
als bei den anderen beiden Arten der Kennzeichnung (+11,4% bei den jährlichen
Abschreibungskosten und +9% bei der Angabe der Lebensdauer in Jahren)
Allerdings kann die Angabe nach Klassen A bis G möglicherweise zu Verwechslungen mit der
Energieeffizienz-Einstufung geführt haben. 68% der Teilnehmer haben sehr wohl verstanden, dass mit
dieser Angabe eine Aussage über die Lebensdauer des Produkts getroffen wird. Gleichwohl ist ein
Lerneffekt zu beobachten: Mehr als 70% der Personen in einer simulierten Kaufsituation verstehen
diese Kennzeichnung – in der Kontrollsituation sind es nur 66%. Diese Form der Kennzeichnung
scheint also potenziell wirksam zu sein, insbesondere auf längere Sicht, wenn die Verbraucher die
Möglichkeit haben, sich daran zu gewöhnen.
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Die Kennzeichnung der Lebensdauer in Monaten oder Jahren ist am verständlichsten: 82% der
Teilnehmer stellen eine Verbindung zur Lebensdauer her. Diese Beobachtung spricht für eine
Kennzeichnung durch Angabe der Funktionsdauer, die auf einem ähnlichen Format beruht. In diesem
Zusammenhang sind jedoch Bedenken angebracht, ob bei der Angabe die Verwendung hoher Zahlen
sinnvoll ist, denn viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich große Mengen (etwa 10 000 Stunden
oder 500 Waschgänge) vorzustellen. Es ist nicht auszuschließen, dass Angaben zur Lebensdauer eines
Produkts deshalb für den Einzelnen wenig aussagekräftig sind. Bevor man sich für eine derartige
Kennzeichnung entscheidet, ist diesem Punkt besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Angabe der jährlichen Abschreibungskosten sollte eher vermieden werden. Sie ist nicht nur
weniger wirksam im Vergleich mit den anderen Formen der Kennzeichnung, sondern auch für die
Verbraucher am wenigsten verständlich.
Verantwortung der Hersteller und der Nutzer
Auf die Frage nach der Verantwortung der verschiedenen Akteure für die Lebensdauer von Produkten
weisen 80% der Teilnehmer den Herstellern eine große bis sehr große Verantwortung zu. An
zweiter Stelle sehen die Teilnehmer die Nutzer in der Verantwortung (68%), Reparaturbetriebe (56%)
sowie Wiederverkäufer (35%) werden dagegen für wichtig, wenn auch in geringerem Maße für
verantwortlich gehalten.
Unabhängig von ihrer geografischen Herkunft weisen die Testpersonen den Herstellern und dann den
Nutzern die größte Verantwortung zu. Die Teilnehmer aus der Tschechischen Republik und aus
Frankreich unterscheiden sich jedoch insofern, als sie den Herstellern mit 95% bzw. 91% eine große
bis sehr große Verantwortung zuweisen, während dieser Anteil bei der Stichprobe aus den BeneluxLändern bei 81,8% und bei der spanischen Stichprobe bei 75,1% liegt.
Diese Beobachtungen stützen die These, dass eine verbindliche herstellerseitige Angabe einer
Mindestlebensdauer sinnvoll ist. Denkbar wäre eine garantierte Mindestlebensdauer bei Festlegung
der Nutzungsbedingungen des jeweiligen Produkts. Die Verbraucher sind sich in ihrer großen
Mehrheit ihrer Verantwortung im Hinblick auf die Langlebigkeit der von ihnen erworbenen Produkte
bewusst.
Grenzen der Aussagekraft der Studie und Ausblick
Gewisse Grenzen der Aussagekraft der Studie und ihrer Schlussfolgerungen lassen sich nicht
ausschließen.
Erstens sind die Stichproben der Studie objektiv gesehen nicht homogen und entsprechen nicht dem
Kriterium der Repräsentativität. Man kann jedoch vernünftigerweise annehmen, dass die Größe der
Stichprobe (n=2 917) es gestattet, die meisten der potenziell auftretenden systematischen
verzerrenden Fehler auszuschalten. Zudem stützen Analysen der repräsentativen Stichproben der
Zielgruppen die Beobachtungen, die im Rahmen dieser Studie gemacht wurden.
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Eine weitere Einschränkung ergibt sich durch die Versuchsanordnung. Um nachteilige
Wechselwirkungen auszuschließen, wurden bewusst die Umweltkennzeichnungsmöglichkeiten
(Europäisches Ökolabel, AB usw.) bei den getesteten Produkten auf die Energieklassen-Einteilung
beschränkt. Es könnte eine erneute Untersuchung mit "realistischeren" Rahmenbedingungen, bei der
Labels und andere Kennzeichnungen im Hinblick auf die Produkte gleichzeitig angegeben würden,
ins Auge gefasst werden.
Zudem wäre es sinnvoll, weitere gezieltere Test durchzuführen, etwa zum Vergleich zwischen
mehreren Labels oder möglichen Effekten je nach Produkttyp. Die zahlreichen Variablen, die im
Rahmen dieser Studie verwendet wurden, führen dazu, dass Wechselwirkungen nicht auszuschließen
sind.
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ILIC-Studie
"Wie beeinflussen Informationen über die Lebensdauer den
Verbraucher?"
Abschlussbericht – März 2016
Diese Studie wurde von der Agentur SIRCOME, der Universität der Südbretagne und der
Universität Südböhmen im Auftrag des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses
durchgeführt. Die in dieser Studie enthaltenen Informationen und Standpunkte sind
diejenigen des Autors/der Autoren und geben nicht unbedingt die offizielle Haltung des
Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses wieder Der Europäische Wirtschaft- und
Sozialausschuss übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der in der Studie enthaltenen
Angaben. Weder der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss noch die in seinem
Namen handelnden Personen können für eine etwaige Verwendung der in der Studie
enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.
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Einleitende Bemerkungen
Die ILIC-Studie wurde im Rahmen der Ausschreibung „Studie über die möglichen Auswirkungen
einer Angabe der Produktlebensdauer auf das Verbraucherverhalten“ des Europäischen Wirtschaftsund Sozialausschusses (Ref. CES/CSS/1/2015) durchgeführt.
Das Ziel des EWSA bestand darin, herauszufinden, wie sich das Verbraucherverhalten zum Zeitpunkt
des Produkterwerbs ändert, wenn die Lebensdauer angegeben ist. Dabei lautete die Grundhypothese
des EWSA, dass die Angabe der Produktlebensdauer dazu führen könnte, dass die Bedeutung eines
nachhaltigen und verantwortungsvollen Verbrauchsverhaltens stärker berücksichtigt wird und auch
Haushalte mit geringen Einkommen eher bereit wären, mehr für langlebigere und höherwertige
Produkte zu zahlen.
Diese Studie wurde von der Agentur SIRCOME (http://www.sircome.com/), der Universität der
Südbretagne (www.univ-ubs.fr) und der Universität Südböhmen (www.prf.jcu.cz) durchgeführt.
Administrative Koordinierung: Mathieu JAHNICH, [email protected]
Wissenschaftliche Koordinierung: Gaëlle BOULBRY, [email protected]
Wissenschaftliche Leitung: Mickaël DUPRE, [email protected]
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Inhalt
Einleitende Bemerkungen .................................................................................................................. 10
Einleitung............................................................................................................................................. 18
Teil 1: Stand der Forschung............................................................................................................... 19
I. Wahrnehmung von Umweltkennzeichnungen............................................................................... 19
II. Einkaufsfaktoren für grüne Produkte ........................................................................................... 21
II.1 Sozioökonomische Faktoren ................................................................................................................. 21
II.2 Psychosoziale Faktoren ......................................................................................................................... 22
a) Hindernisse und Faktoren.....................................................................................................................................22
b) Persönliche und gesellschaftliche Motivation.......................................................................................................23
c) Indirekte Faktoren.................................................................................................................................................25
Teil 2. Beschreibung des Nutzerexperiments.................................................................................... 26
Einleitende Bemerkungen ................................................................................................................. 26
I.
Schritt 1: Einweisungsphase............................................................................................. 26
II.
Schritt 2: Simulationsphase .............................................................................................. 27
II.1. Hauptmenü ........................................................................................................................................... 27
II.2. Über uns ............................................................................................................................................... 28
II.3. FAQ...................................................................................................................................................... 29
II.4. Produktkategorien ................................................................................................................................ 29
II.5. Detailansicht eines Modells.................................................................................................................. 30
II.6. Einkauf bestätigen ................................................................................................................................ 32
III.
Schritt 3: Fragebogenphase .............................................................................................. 32
Teil 3. Methodologischer Rahmen..................................................................................................... 33
I. Hypothesen .................................................................................................................................... 33
II. Abhängige Variablen.................................................................................................................... 34
III. Unabhängige Variablen .............................................................................................................. 34
III.1. Produktart............................................................................................................................................ 34
III.2. Art der Angabe der Produktlebensdauer ............................................................................................. 35
a) Angabe auf der AG-Skala......................................................................................................................................36
b) Angabe der Lebensdauer.......................................................................................................................................37
c) Angabe der Nutzungsdauer ...................................................................................................................................37
d) Angabe in Kosten pro Jahr („Abschreibungskosten“)..........................................................................................39
III.3. Verschiedene Zeichen ......................................................................................................................... 40
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III.4. Preis .................................................................................................................................................... 41
III.5. Technische Merkmale ......................................................................................................................... 42
IV. Einbezogene unabhängige Variablen.......................................................................................... 42
IV.1. Sozioökonomische Variablen ............................................................................................................. 42
IV.2. Verhaltensbezogene Variablen ........................................................................................................... 44
IV.3. Psychologische Variablen................................................................................................................... 44
V. Kontrollierte Variablen ................................................................................................................ 46
V.1. Ablehnung, die Produkte zu kaufen/konsumieren ............................................................................... 46
V.2. Verständlichkeit der Umweltkennzeichnungen auf der Seite............................................................... 46
Teil 4. Teilnehmer der Studie............................................................................................................. 47
I.
Angaben zur Datenerhebung in den verschiedenen geografischen Gebieten................... 47
II.
Beschreibung der Stichprobe............................................................................................ 47
III.
Verteilung der Befragten auf den 3 Seiten ....................................................................... 49
Teil 5. Auswirkungen der Lebensdauer-Kennzeichnung auf die Kaufentscheidung ................... 50
I.
Gesamtergebnis ................................................................................................................ 50
II.
Regional spezifische Auswirkungen der Kennzeichnung ................................................ 52
II.1. Frankreich ............................................................................................................................................ 53
II.2. Spanien................................................................................................................................................. 53
II.3. Tschechische Republik......................................................................................................................... 54
II.4. Benelux ................................................................................................................................................ 55
III.
Produktspezifische Auswirkungen der Kennzeichnung ................................................... 55
III.1. Staubsauger ......................................................................................................................................... 56
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers ...............................57
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers – unteres
Preissegment...................................................................................................................................................57
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers – mittleres
Preissegment...................................................................................................................................................57
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers – oberes
Preissegment...................................................................................................................................................57
III.2. Kaffeemaschine................................................................................................................................... 57
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine ...........................58
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine – unteres
Preissegment...................................................................................................................................................58
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine – mittleres
Preissegment...................................................................................................................................................58
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine – oberes
Preissegment...................................................................................................................................................58
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III.3. Waschmaschine................................................................................................................................... 59
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine ...........................59
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine – unteres
Preissegment...................................................................................................................................................59
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine – mittleres
Preissegment...................................................................................................................................................59
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine – oberes
Preissegment...................................................................................................................................................59
III.4. Fernsehgerät........................................................................................................................................ 60
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts..............................60
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts – unteres
Preissegment...................................................................................................................................................60
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts – mittleres
Preissegment...................................................................................................................................................60
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts – oberes
Preissegment...................................................................................................................................................60
III.5. Smartphone ......................................................................................................................................... 61
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones ................................61
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones – unteres
Preissegment...................................................................................................................................................61
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones – mittleres
Preissegment...................................................................................................................................................61
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones – oberes Preissegment
........................................................................................................................................................................61
III.6. Drucker ............................................................................................................................................... 62
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers ......................................62
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers – unteres Preissegment 62
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers – mittleres Preissegment
........................................................................................................................................................................62
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers – oberes Preissegment .62
III.7.Sportschuhe.......................................................................................................................................... 63
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen..........................................63
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen – unteres Preissegment....63
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen – mittleres Preissegment..63
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen – oberes Preissegment.....63
III.8. Hosen .................................................................................................................................................. 64
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose.............................................64
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose – unteres Preissegment.......64
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose – mittleres Preissegment ....64
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose – oberes Preissegment........64
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III.9. Koffer.................................................................................................................................................. 65
a)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers .........................................65
b)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers – unteres Preissegment ...65
c)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers – mittleres Preissegment .65
d)
Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers – oberes Preissegment ....65
IV.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Preissegment.................................................... 66
V.
Labelspezifische Auswirkungen der Kennzeichnung....................................................... 66
IV.1. Lebensdauer........................................................................................................................................ 66
IV.2. Funktionsdauer ................................................................................................................................... 67
IV.3. Lebensdauer-Klasse ............................................................................................................................ 67
IV.4. Kosten-pro-Jahr .................................................................................................................................. 68
IV.5. Vergleich der Labels........................................................................................................................... 68
VI.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Alter der Testpersonen .................................... 69
VI.1. Altersgruppe unter 25 Jahren .............................................................................................................. 69
VI.2. Altersgruppe 25 bis 35 Jahre .............................................................................................................. 69
VI.3. Altersgruppe 36 bis 50 Jahre .............................................................................................................. 69
VI.4. Altersgruppe über 50 Jahre ................................................................................................................. 70
VII.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Haushaltseinkommen ...................................... 70
VII.1. Unter 900 €........................................................................................................................................ 70
VII.2. Zwischen 900 € und 1 500 €.............................................................................................................. 70
VII.3. Zwischen 1 500 € und 2 300 €........................................................................................................... 71
VII.4. Zwischen 2 300 € und 3 100 €........................................................................................................... 71
VII.5. Über 3 100 € ...................................................................................................................................... 71
VIII.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Geschlecht der Testpersonen........................... 71
Teil 6. Sonstige Ergebnisse ................................................................................................................. 72
I.
Bedeutung von Umweltaspekten für die Kaufentscheidungen......................................... 72
I.1. Berücksichtigung der Umweltauswirkungen bei der Kaufentscheidung ............................................... 72
I.2. Berücksichtigung der Lebensdauer der Produkte beim Kauf von elektrischen Haushaltsgeräten ......... 73
a) Allgemeine Ergebnisse..........................................................................................................................................73
b) Frankreich ............................................................................................................................................................73
c) Spanien..................................................................................................................................................................73
d) Tschechische Republik ..........................................................................................................................................74
e) Benelux..................................................................................................................................................................74
I.3. Berücksichtigung der Lebensdauer der Produkte beim Kauf von Hightechprodukten.......................... 74
a) Allgemeine Ergebnisse..........................................................................................................................................74
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b) Frankreich ............................................................................................................................................................74
c) Spanien..................................................................................................................................................................75
d) Tschechische Republik ..........................................................................................................................................75
e) Benelux..................................................................................................................................................................75
I.4. Berücksichtigung der Lebensdauer der Produkte beim Kauf von Bekleidung ...................................... 75
a) Allgemeine Ergebnisse..........................................................................................................................................75
b) Frankreich ............................................................................................................................................................76
c) Spanien..................................................................................................................................................................76
d) Tschechische Republik ..........................................................................................................................................76
e) Benelux..................................................................................................................................................................76
I.5. Vertrauen in die Umweltzeichen beim Kaufvorgang ............................................................................ 76
II. Verständlichkeit der Lebensdauer-Kennzeichnungen.................................................................. 77
II.1. Gesamtergebnis .................................................................................................................................... 78
II.2. Ergebnisse nach geografischen Gebieten ............................................................................................. 79
III. Lebensdauer und Zahlungsbereitschaft (Willingness to Pay, WTP)........................................... 80
III.1. Gesamtergebnis................................................................................................................................... 80
III.2. Ergebnisse nach geografischen Gebieten............................................................................................ 82
IV. Wahrgenommene Verantwortung............................................................................................... 83
IV.1. Allgemeine Ergebnisse ....................................................................................................................... 83
IV.2.Wahrgenommene Verantwortung nach Land ...................................................................................... 84
a) Frankreich ............................................................................................................................................................84
b) Spanien .................................................................................................................................................................84
c) Tschechische Republik ..........................................................................................................................................84
d) Benelux .................................................................................................................................................................85
Gesamtschlussfolgerungen ................................................................................................................. 86
Unterschiedliche Auswirkungen bei verschiedenen Produkten........................................................ 86
Unterschiedliche Auswirkungen in den verschiedenen Gebieten..................................................... 87
Auswirkungen des Preises?............................................................................................................... 87
Das Verbraucherprofil ...................................................................................................................... 88
Die verständlichen und wirksamsten Labels..................................................................................... 88
Verantwortung der Hersteller und der Nutzer................................................................................... 89
Grenzen der Aussagekraft der Studie und Ausblick ......................................................................... 89
Bibliographie ....................................................................................................................................... 91
Anhang 1 Mitglieder des Projekts ................................................................................................... 102
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Einleitung
Ausgangspunkt dieser Studie war eine Analyse der wissenschaftlichen Literatur zur
Umweltkennzeichnung und den Einflussfaktoren für „grünes“ Einkaufsverhalten. Die wesentlichen
Erkenntnisse werden im ersten Teil dieses Berichts zusammengefasst.
Im Rahmen dieser Studie wurde dann ein Experiment konzipiert, in dem ein Einkauf in einem
E-Commerce-Internetportal simuliert wurde. Sobald der Teilnehmer sich im Internetportal eingeloggt
hatte, wurden ihm drei Produkte zugeteilt, deren Erwerb er auf dem Internetportal simulieren sollte.
Diese drei Produkte wurden aus einer Liste von neun Produkten nach dem Zufallsprinzip generiert
(z. B. Kaffeemaschine, T-Shirt, Smartphone usw.). Für jedes dieser Produkte konnte der Teilnehmer
unter zehn Modellen wählen (z. B. unter zehn Kühlschränken) und hierfür auf dem Internetportal wie
auf einem richtigen E-Commerce-Internetportal surfen. Nachdem er seine Produkte ausgewählt und
den Inhalt seines Einkaufswagens bestätigt hatte, wurde er zu einem Fragebogen weitergeleitet,
anhand dessen verschiedene Variablen gemessen wurden.
Angesichts der Komplexität des Versuchsaufbaus wird der Versuch im zweiten Teil des vorliegenden
Berichts aus der Sicht der Teilnehmer dargestellt. Im dritten Teil dieses Dokuments geht es dann um
den methodologischen Rahmen und die untersuchten Konzepte. Darstellung und Auswertung der
Ergebnisse schließlich erfolgen im vierten Teil.
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Teil 1: Stand der Forschung
Mit der Diskussion um ein stärkeres Verbraucherbewusstsein für Umweltbelange sind auch
Umweltzeichen in Erscheinung getreten. Ein Umweltzeichen, Öko-Label oder Umweltkennzeichen ist
eine Kennzeichnung, mit der ein Produkt oder eine Dienstleistung im Vergleich zu anderen Produkten
oder Dienstleistungen derselben Kategorie als umweltschonender ausgezeichnet wird. Meist wird eine
solche Kennzeichnung von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle vergeben. Jüngsten
Erkenntnissen zufolge ändert sich die Wahrnehmung der Verbraucher: die Langlebigkeit und der
Einfluss von Produkten auf den Klimawandel gewinnen bei Kaufentscheidungen der Verbraucher
zunehmend an Bedeutung.
I. Wahrnehmung von Umweltkennzeichnungen
Im Allgemeinen sind Verbraucher nicht nur Produkten mit Umweltzeichen, sondern auch den
Umweltzeichen selbst gegenüber positiv eingestellt. Hinzu kommt, dass der Umweltaspekt bei
Kaufentscheidungen, in denen der Verbraucher beide Produkte als gleichwertig empfindet, für die
Produktauswahl ausschlaggebend ist. Außerdem werden Produkte mit Umweltzeichen in Abgrenzung
zu „umweltschädlichen“ Produkten wahrgenommen. Es wird folglich übereinstimmend anerkannt,
dass Kaufentscheidungen durch Umweltzeichen beeinflusst werden können.
Umweltzeichen dienen dabei einerseits einer Reaktion auf eine anhand der Umweltqualität
differenzierten Nachfrage, andererseits sollen sie Informationsasymmetrien zwischen Herstelllern und
Verbrauchern abbauen, die dazu führen, dass Produkte mit starkem Umweltbezug ein hohes Maß an
Vertrauenseigenschaften (credence qualities) aufweisen. Tatsächlich bilden Umweltzeichen für den
Verbraucher die einzige Möglichkeit, Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts zu
erhalten. So vertrauen Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen auf Kennzeichnungen und verlassen
sich auf sie, um mangelndes Wissen und Verständnis in Bezug auf Umweltauswirkungen ihres
Verbrauchsverhaltens auszugleichen.
Verbraucher nehmen Umweltzeichen als Signal wahr, durch das die Einhaltung bestimmter
Umweltstandards signalisiert wird. Umweltzeichen bieten Informationen über Produkteigenschaften,
die Verbraucher ohne diese Angaben selbst herausfinden müssten. Insofern stellen Umweltzeichen
aus Sicht der Verbraucher den besten Maßstab für Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit in Bezug
auf den Umweltschutz dar. Umgekehrt führt ein Mangel an Glaubwürdigkeit bei einer Kennzeichnung
zu einer negativen Produktwahrnehmung. Forscher stimmen außerdem darin überein, dass es sich bei
der Validität und Überprüfbarkeit des Zertifizierungsverfahrens, der Glaubwürdigkeit des Etiketts, der
Aussagekraft des Etiketts sowie den genauen Informationen, die es transportiert, um weitere Aspekte
handelt, die besonders zweideutig sein oder vom Verbraucher missverstanden werden können. Dabei
wird die Verunsicherung der Verbraucher durch die große Zahl an Umweltzeichen noch verstärkt. Bei
dieser Fülle unterschiedlicher Kennzeichnungen bestimmen Annahmen und Vorurteile über die
Glaubwürdigkeit, die eine Kennzeichnung beim Verbraucher erzielen kann.
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Die laufenden Forschungsarbeiten legen den Schluss nahe, dass die Wirkung eines Umweltzeichens
zum Teil davon abhängt, wie die jeweiligen Informationen präsentiert werden UND wie der
Verbraucher diese Informationen aufnehmen und entsprechend handeln kann. So führen
quantifizierbare und umfassende Informationen beispielsweise zu einem positiven Urteil über die
Vertrauenswürdigkeit der bereitgestellten Informationen. Allerdings belegen Untersuchungen über
Formate von Umweltzeichen auch, dass die Mehrheit der Verbraucher einfache Logos bevorzugt.
Dies gilt umso mehr für Produkte, die auf großen Verkaufsflächen angeboten werden. Dabei wirken
sich graphische Aufmachung und Format der Umweltzeichen nicht auf die Bedeutung aus, die
Verbraucher der umweltrelevanten Information während ihrer Kaufentscheidung beimessen. Vielmehr
scheinen Umfang und Verfügbarkeit von Informationen hier entscheidend zu sein. Tatsächlich
wünschen sich die Verbraucher mehr umweltbezogenen Informationen, die ihnen bei der Auswahl
von gekennzeichneten Produkten helfen.
Natürlich hängt die Wirkung einer Umweltkennzeichnung im Einzelnen von dem jeweiligen Produkt
ab. So wurden beispielsweise Experimente zum Vergleich der Auswirkungen von
Umweltauszeichnungen bei Gebrauchs- und Luxusgütern durchgeführt. Hierfür werden
Gebrauchsgüter definiert als Güter die zur Erreichung eines bestimmten Ziels erforderlich sind. In
diese Kategorie fallen z. B. Reinigungsmittel oder Toilettenpapier. Bei hedonischen Produkten
dagegen handelt es sich um Luxusgüter, die Freude und Vergnügen dienen. Beispiele für solche
hedonischen Produkte sind Parfum oder Blumen. Angaben werden vom Kunden als nützlicher Aspekt
des Produkts wahrgenommen und können demnach dazu beitragen, die Einschätzung von
Gebrauchsgütern zu verbessern, insbesondere dann, wenn der nachgefragte Inhalt Umweltvorteile
betont. Die Ergebnisse belegen auch, dass eine Umweltkennzeichnung die Einschätzung von
Luxusgütern verbessern kann, da sie eine sozial akzeptable Rechtfertigung für die Verwendung
solcher Güter liefern. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn der Gehalt der umweltbezogenen
Information die persönlichen und sozialen Vorteile in Verbindung mit dem sozialen Status des
Nutzers betont. Für Gebrauchsgüter gilt, dass Verbraucher Produkte mit Umweltbotschaft tendenziell
höher bewerten, wenn diese Botschaft globale Vorteile statt sozialen, persönlichen Vorteilen
unterstreicht. Luxusgüter wiederum werden vom Kunden dann höher bewertet, wenn durch die
Umweltbotschaft soziale und persönliche Vorteil hervorgehoben werden.
Weitere Untersuchungen widmen sich insbesondere der Kennzeichnung von Elektrogeräten mit
niedrigem Stromverbrauch. Deren Ergebnisse ermöglichten eine Definition von Eigenschaften, die
sich positiv auf die Wirkung von Umweltkennzeichnungen auswirken. So sollte die Kennzeichnung
leicht erkennbar sein/sofort ins Auge springen, gut verständlich (Information ist einfach gestaltet) und
durch eine als vertrauenswürdig eingeschätzte Institution zertifiziert sein. Die Kennzeichnung sollte
vom Kunden außerdem als hilfreich und wirkungsvoll für seine Kaufentscheidung empfunden
werden.
Trotz zahlreicher Studien ist nicht klar, wie Verbraucher unterschiedliche Informationen in ihre
Kaufentscheidung einbeziehen. Der derzeitige Stand der Forschung erlaubt lediglich die Aussage,
dass Verbraucher in der Einkaufssituation die Informationen aus den unterschiedlichen
Umweltzeichen für dasselbe Produkt zusammenführen.
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II. Einkaufsfaktoren für grüne Produkte
Zahlreiche Untersuchungen widmen sich der Frage nach den bestimmenden Faktoren für
Kaufentscheidungen für grüne Produkte. Es konnte gezeigt werden, dass neben
soziodemographischen Faktoren, die ökologische Kaufentscheidungen beeinflussen können, auch
psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Nachfolgend sollen die wesentlichen Faktoren bei
ökologischen Kaufentscheidungen präsentiert werden, die in der wissenschaftlichen Literatur
identifiziert wurden.
II.1 Sozioökonomische Faktoren
Untersuchungen über sozioökonomische Eigenschaften der Verbraucher von grünen Produkten
führten zur Identifizierung mehr oder minder ausschlaggebender Faktoren.
In mehreren Untersuchungen zu Umwelteinstellungen und -verhalten konnte ein Einfluss des
Geschlechts festgestellt werden. So wurde in den meisten Studien beobachtet, dass junge Frauen die
höchsten Erwartungen haben und sich in Bezug auf Produkte mit Umweltzeichen am
aufgeschlossensten zeigen.
In Untersuchungen zu Umwelteinstellungen und -verhalten konnte außerdem ein Einfluss des Alters
beobachtet werden. Allerdings sind die Ergebnisse über den Einfluss des Alters auf ökologische
Kaufentscheidungen widersprüchlich. Der Einfluss des Alters könnte daher ein indirekter sein. So
messen Personen Umweltzeichen mit zunehmendem Alter eine höhere Glaubwürdigkeit bei. Was die
Nachfrage nach „grünen“ Produkten selbst betrifft, so ist korreliert sie allgemein negativ mit dem
Alter: hier entsteht ein umgekehrter Generationeneffekt, bei dem die junge Generation für
Umweltprobleme stärker sensibilisiert ist.
In Bezug auf den Einfluss auf Kaufentscheidungen liefern die Studien kein einheitliches Ergebnis. So
konnte in den Studien ein positiver, neutraler oder negativer Einfluss auf das Einkaufsverhalten
festgestellt werden. Das Bildungsniveau könnte sich indirekt auf den Einkauf auswirken: es korreliert
positiv mit der Bedeutung, die umweltbezogenen Informationen allgemein beigemessen wird, sowie
mit dem Vertrauen in Umweltzeichen. Allerdings bewerten Personen mit dem höchsten
Bildungsniveau Produkte mit Umweltzeichen auch am ehesten negativ.
Weitere Faktoren wie Familienstand, Beschäftigungssituation und Wohnort wurden in anderen
Studien ebenfalls identifiziert. Den Studien zufolge ist der Einfluss des Einkommens nicht vorhanden
bzw. gering.
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II.2 Psychosoziale Faktoren
Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels werden immer wichtiger und gewinnen bei
Kaufentscheidungen an Relevanz; umso entscheidender werden psychosoziale Faktoren bei
Kaufabsichten und -entscheidungen.
a) Hindernisse und Faktoren
Im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen wurden zahlreiche psychosoziologische Faktoren
identifiziert, die sich auf verantwortungsvolles Einkaufsverhalten auswirken:
- persönliche Wertvorstellungen
- Altruismus:
o Gerechtigkeitsstreben
o bürgerliche Werte
o ethisches Bewusstsein
o Umweltbewusstsein: wenngleich Verbraucher Umweltprobleme bei ihrer
Kaufentscheidung in Bezug auf grüne Produkte in Betracht ziehen, sind ihre
Ausgaben vom Ausmaß ihres Engagements abhängig
- politische Wertvorstellungen
- persönliche Standards
- Gewohnheiten: Gewohnheiten lenken grünes Einkaufsverhalten
- Überzeugungen hinsichtlich sozialer Standards: moralische und soziales Standards spielen
beispielsweise bei der Auswahl der Energieversorgung eine große Rolle
- Einstellungen gegenüber der Umwelt
- Umweltschutzbemühungen
- Ausmaß der Umweltfolgen: Umweltbewusstsein in Verbindung mit Produkteigenschaften
beeinflussen den Kauf
- Umweltwissen
- Ausmaß der ökologischen Bedenken
- vom Kunden wahrgenommene Wirksamkeit
Zudem wurden Faktoren identifiziert, die insbesondere die willingness to pay (Zahlungsbereitschaft)
für grüne Produkte betreffen:
- Wissen über verschiedene Aspekte:
o Wissen über die Marke und das Produkt
o Wissen über das Umweltzeichen und die Zertifizierungsstelle
o Wissen über Umweltprobleme und die Auswirkungen des Produkts auf die Umwelt
- persönliche Wertvorstellungen
- Einstellungen
- früheres ökologisches Verhalten
- Umweltauswirkungen
- verfügbare Zusatzinformationen
- Bildungsniveau
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-
Vertrauen in die Zertifizierungsstelle
wahrgenommene Vorteile
persönliche Motivation (Energiesparen) und kollektive Motivation (Umweltschutz) in
Bezug auf Kühlschränke
Durch solche Untersuchungen konnten auch Hindernisse für den Erwerb grüner Produkte aufgedeckt
werden:
- Schwierigkeit des Kunden, Umweltprobleme mit dem jeweiligen Produkt in Verbindung zu
bringen
- Schwierigkeit des Kunden, grüne Produkte von anderen zu unterscheiden
- Schwierigkeit des Kunden, ökologische Vorteile der grünen Produkte zu erkennen
- mögliche Unannehmlichkeiten
- höhere Kosten
- ein höheres wahrgenommenes Risiko in Verbindung mit dem Produkt
- Qualitätsverlust des Produkts
- frühere Einstellungen gegenüber dem Produkt
b) Persönliche und gesellschaftliche Motivation
Es gibt zunehmend Belege, die darauf hindeuten, dass für zivilgesellschaftlich orientiertes Verhalten,
wie umweltfreundliches Verbrauchsverhalten, neben extrinsischer Motivation auch andere Faktoren
eine Rolle spielen können. Auch wenn es in dieser Frage keine Übereinstimmung gibt, so hat die
Prämisse, das Zusammenspiel unterschiedlicher Formen der Motivation zu überdenken, in der
Wirtschaftspsychologie in jüngster Zeit Fuß gefasst.
So können auch die Beweggründe, ein grünes Produkt zu kaufen, sehr unterschiedlich sein. Frey und
Stutzer haben verschiedene Modelle zur Veranschaulichung des Zusammenhangs zwischen
umweltbezogener Moral und Motivation vorgelegt:
– Modell des reinen Altruismus: es geht davon aus, dass eine Person bei ihrer Nachfrage nach
grünen Produkten zwei Dimensionen berücksichtigt, nämlich ihre persönlichen Präferenzen
zugunsten grüner Produkte und das kollektive Interesse ihres Verbrauchsverhaltens;
– internalisierte Normen oder geteilte Überzeugungen hinsichtlich individuellen
Verhaltens: während Sanktionen für von sozialen Normen abweichendes Verhalten von
anderen verhängt werden, resultieren sie für von internalisierten Normen aus der Person selbst;
– Modell der intrinsischen Motivation: es trägt der Erkenntnis Rechnung, dass eine Tätigkeit
um ihrer selbst willen ausgeübt werden kann.
Üblicherweise werden persönliche und altruistische Motivation unterschieden. So kommen zahlreiche
Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass bei grünem Einkaufsverhalten SOWOHL persönliche ALS
AUCH kollektive Interessen berücksichtigt werden. Personen handeln aus Altruismus, aufgrund
sozialer Normen und Gerechtigkeit, der Gegenseitigkeit sowie aus einer intrinsischen Motivation
heraus.
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Diese Beweggründe können sich insbesondere nach sozioökonomischen Eigenschaften und je nach
Produkt unterscheiden. Je stärker beispielsweise Umweltverschmutzung und Verbrauch in der
Vorstellung miteinander verknüpft sind (Landwirtschaft, Meereserzeugnisse usw.), desto eher kann
Gesundheit eine ausreichende Motivation für den Kauf eines grünen Produkts darstellen.
Ein Studie kommt gar zu dem Ergebnis, dass die persönliche Motivation die gesellschaftliche
überwiegt. Betrachtet man jedoch insbesondere Produkte biologischen Ursprungs, so sind die
Ergebnisse hinsichtlich der persönlichen und der gesellschaftlichen Motivation widersprüchlich. Beim
derzeitigen Kenntnisstand ist also unklar, ob Geschmack oder Gesundheit Vorrang vor dem
Umweltschutz haben.
Gesundheit zählt zu den wichtigsten Gründen, sich für Produkte mit Umweltzeichen zu entscheiden.
Je stärker das Produkt mit dem Körper in Verbindung steht, desto bedeutender wird diese Motivation.
So bilden Vorteile für die Gesundheit die wesentlichen Beweggründe im Bereich Ernährung und
Getränke mit Umweltzeichen. Andere Studien zeigen wiederum, dass Argumente und Informationen,
die sich auf die Gesundheit beziehen, gegenüber Umweltargumenten für das Einkaufsverhalten eine
untergeordnete Rolle spielen. Gesundheit und Umweltschutz scheinen demnach die wesentlichen
Beweggründe für eine biologisch wertvolle Ernährung zu sein.
Aus gesellschaftlicher Sicht genießen Produkte mit Umweltzeichen einen positiven Ruf. Sie
verkörpern eine sozial vertretbare Entscheidung. Soziale Anerkennung kann ebenfalls zu einem
grünen Einkaufsverhalten bewegen.
Für den Erwerb von Produkten mit niedrigen Stromverbrauch spielt außerdem die Senkung der
Stromkosten eine bedeutende Rolle. In der Tat wird das Einkaufsverhalten bei elektronischen
Produkten von Umwelteigenschaften dieser Produktkategorie beeinflusst.
In einer Studie konnte eine Motivation herausgestellt werden, umweltfreundliche Alternativen zu
konventionellen Produkten zu finden.
Die Kaufkriterien für Lebensmittel (Brot, Kartoffeln, Milch, Fleisch) sind in absteigender Reihenfolge
der Bedeutung: Geschmack, Gesundheitsnutzen, Haltbarkeit und biologischer Anbau. Im Vergleich
von biologischen und konventionellen Lebensmitteln werden die größten Unterschiede bei den
Aspekten Preis und Gesundheitsnutzen wahrgenommen.
Den Forschern zufolge gehören das Streben nach dem Bestmöglichen für das Leben anderer, das
Wohlbefinden aller und Gerechtigkeit (einschließlich heutiger und zukünftiger Generationen) zu den
Werten, durch die sozial verantwortungsvolles Verbrauchsverhalten motiviert ist.
Die Bedeutung, die Qualität und Umwelt beim Kauf zugeschrieben wird, wirkt sich verglichen mit
der Bedeutung des Preises positiv auf den Kauf grüner Produkte aus.
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c) Indirekte Faktoren
Beim Kauf nachhaltiger Produkte kommen außerdem zahlreiche indirekte Faktoren ins Spiel.
Vielfältige Indikatoren wirken sich auf das Wissen, das Engagement der Verbraucher, das allgemeine
Bewusstsein der Verbraucher über grüne Produkte, ihre Kaufabsichten und ihr tatsächliches
Kaufverhalten aus. So können bei der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen den Variablen
auch verdeckte Faktoren aufgedeckt werden. Einige der zuvor genannten Faktoren sind so auch
indirekter Natur.
Zu den stärksten indirekten Faktoren zählt das Umweltbewusstsein bzw. das grüne Bewusstsein.
Diese ist abhängig vom:
- Wissen über Umweltprobleme
- Wissen über ökologische Lösungen
- persönlichen Einsatz für die Umwelt
- Wissen um die Vorteile grüner Produkte.
Umweltbewusstsein ermöglicht vor allem dazu, dass umweltbezogene Informationen besser
eingesetzt werden und zu einer höheren Zufriedenheit führen.
Zudem wirkt sich ein politisches Interesse positiv auf die Haltung zum Umweltschutz aus. Daraus
ergibt sich auch, dass die soziale Identität in hohem Maße mit umweltfreundlichem Verhalten
verbunden ist. Ferner haben mehrere Studien gezeigt, dass die Entscheidung für eine Energie- oder
Heizquelle maßgeblich von moralischen und sozialen Standards bestimmt wird.
Überzeugungen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit und die Qualität (Leistungsfähigkeit) hängen
wiederum von den Überzeugungen über umweltschonenden Komponenten, wiederverwertbare
Verpackungen und die Möglichkeit, durch die Verwendung des Produkts die damit verbundenen
Verbrauchskosten zu senken, ab. Anders ausgedrückt bewerten Verbraucher elektronische Produkte
wesentlich anhand dieser drei Aspekte.
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Teil 2. Beschreibung des Nutzerexperiments
Einleitende Bemerkungen
Zwei Forscher unterzogen das von uns entwickelte Portal einem Vortest mit zehn Kandidaten. Dieser
Vortest wurde in der für diese Studie vorgesehenen Form ausgeführt (die Versuchspersonen wurden
nicht darüber informiert, dass es sich um einen Vortest handelt). Ein Versuchsleiter befand sich neben
der Versuchsperson, um all ihre Reaktion zu notieren: Zögern, Unzufriedenheit, Überlegungen usw.
Erst in der zweiten Phase wurde die Versuchsperson darüber informiert, dass es sich um einen Vortest
handelte. Sie wurde dann gebeten, auf ihre Nutzererfahrungen mit dem Portal zu reagieren
(Unbehagen, Fragen, Zweifel usw.).
Die Versuchsleiter überprüften:
- die Struktur des Fragebogens (logischer Aufbau, Kohärenz usw.)
- die Formulierungen der Anweisungen (Eindeutigkeit, Präzision usw.)
- die Formulierung der Fragen (verständliche, unzweideutige, nicht anstößige, ... Fragestellung)
- die Formulierung der Antworten (verständliche, eindeutige, nicht anstößige Antworten,
Vollständigkeit der Antwortmöglichkeiten (sonstige oder Zwischenantworten usw.)
- die Zahl der Antworten (wurden zu viele Antworten vorgegeben? genügend? wird ein
neutraler oder gegensätzlicher Punkt benötigt? muss die Frage entfernt werden?) ;
- Zahl der Fragen (ist sie ausreichend, um das Thema zu erfassen? wird die Versuchsperson
durch die Zahl an Fragen überstrapaziert? ...).
Anhand der Ergebnisse aus dem Vortest wurden Fragebogen und Portal überarbeitet.
I.
Schritt 1: Einweisungsphase
Die Teilnehmer gelangen direkt auf die erste Seite, auf der die zu befolgenden Anweisungen
angegeben sind: http://sircome.com/ilic-study
Vielen Dank für Ihre Teilnahme an dieser Studie, die im Auftrag des Europäischen
Wirtschafts- und Sozialausschusses gemeinsam von der Universität der Süd-Bretagne, der
Universität Südböhmen und SIRCOME durchgeführt wird. Diese Studie soll Antworten auf
Fragestellungen einiger internationaler Einrichtungen liefern, um die europäische Politik an
unser Verbrauchsverhalten anzupassen.
Lassen Sie sich nun von unserer Online-Verkaufssimulation leiten:
Stellen Sie sich bitte vor, Sie wollten im Internet drei Produkte kaufen, die Sie persönlich
oder für Ihren Haushalt benötigen. Tatsächlich brauchen Sie einen X, Y und einen Z.
Wir haben ein Portal für eine Online-Verkaufssimulation erstellt. Hier können Sie Ihren
fiktiven Bedarf decken. Ihre Bankdaten werden dazu nicht abgefragt. Für den Zweck dieses
Experiments führen wir keine Markennamen für die Produkte auf.
Wie auf einem herkömmlichen Verkaufsportal müssen Sie das ausgewählte Produkt in Ihren
Einkaufswagen legen. Vergessen Sie nicht, am Ende der Simulation den Inhalt Ihres
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Einkaufswagens zu bestätigen, indem Sie auf den Button „Auswahl bestätigen“ klicken.
Anschließend brauchen Sie nur noch einige kurze Fragen zu Ihrer Erfahrung mit der
Simulation zu beantworten und schon sind Sie fertig.
Bemühen Sie sich während der Simulation, sich so realistisch wie möglich zu verhalten,
indem Sie die Produkte auswählen, die Sie auch im echten Leben gern kaufen würden.
Schreiben Sie sich die drei Produkte, die Sie kaufen möchten ruhig auf, damit Sie sie nicht
vergessen.
Vielen Dank im Voraus. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Simulation.
„Ihr X ist kaputt gegangen und lässt sich nicht reparieren. Sie müssen also einen neuen
kaufen. Sie benötigen außerdem einen neuen Y und Z.“
Hier ist Ihre Einkaufsliste:
1: X
2: Y
3: Z
Test beginnen
Die Liste der zu kaufenden Produkte wird zufällig generiert. Jede Versuchsperson wird aber ein
Haushaltsgerät, ein Hightechprodukt und ein Bekleidungsstück auswählen. Durch Klicken auf die
Schaltfläche „Text beginnen“ gelangt der Teilnehmer direkt zum E-Commerce-Portal.
II.
Schritt 2: Simulationsphase
II.1. Hauptmenü
Der Teilnehmer gelangt zum Hauptmenü des E-Commerce-Portals. Diese Seite zeigt alle verfügbaren
Produktkategorien.
Startseite des Versuchsportals
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Von dieser Startseite aus gelangt der Teilnehmer insbesondere:
- zum Menü „Über uns“,
- zum Menü „FAQ“,
- zum Menü „Alle Produkte“
Für jede Produktkategorie wird ein Bild und darunter der Name der Kategorie angezeigt. Durch
Klicken auf eines der Bilder oder über das Dropdown-Menü „Alle Produkte“ gelangt der Teilnehmer
zu einer Liste der Modelle.
Wie auf üblichen E-Commerce-Portalen ist der Einkaufswagen jederzeit leicht zu erreichen und zeigt
dauerhaft die Zahl der darin enthaltenen Produkte an. Der Gesamtbetrag für die ausgewählten
Produkte wird angezeigt. Wird die Maus über den Reiter „Einkaufswagen“ bewegt, erscheint ein
Kontextmenü mit dem Inhalt des Einkaufswagens.
II.2. Über uns
Unter dem Reiter „Über uns“ wird der Untersuchungszusammenhang beschrieben; die
Versuchsperson erhalt hier die Möglichkeit, ihre Email-Adresse zu erhalten, um später die Ergebnisse
der Studie zu erhalten.
Die Seite „Über uns“
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II.3. FAQ
Der Reiter „FAQ“ dient der Beantwortung der wichtigsten Fragen der Internetnutzer, ihrer
Beruhigung und soll so die Rücklaufquote erhöhen.
Die Seite „FAQ“
II.4. Produktkategorien
Hat der Teilnehmer eine Kategorie ausgewählt, werden 10 No-Name-Beispielprodukte als Kacheln
angezeigt. Die Anordnung der Kacheln erfolgt zufällig, um eine Beeinflussung durch die Reihenfolge
zu vermeiden. Die Darstellungsform der Produkte wurde so einheitlich wie möglich gestaltet. So sind
die Produkte in der Kategoire Kaffeemaschinen alle gleich angeordnet: Aufsicht, ohne Schatten,
schwarz und der Henkel zeigt nach rechts. Alle Preise enden auf 4,99.
In jeder Produktkategorie kann der Teilnehmer aus 10 vorgestellten Modellen auswählen: dabei sind
drei Modelle niedrigpreisig, 3 sind mittelpreisig und 3 Modelle sind hochpreisig. Die Differenz
zwischen dem niedrigen und dem mittleren Preis ist genauso hoch wie die zwischen dem mittleren
und dem hohen Preis (z. B. niedriger Preis = 60 €, mittlerer Preis =100 €, hoher Preis =140 €). Das
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10. Produkt wird je nach Produktkategorie einem der Preissegmente zugeordnet. Dieses 10. Produkt
wird immer mit Umweltzeichen angezeigt (z. B. fairer Handel, biologischer Anbau usw.) und
ermöglicht so die Bestimmung der Auswirkung mehrerer Kennzeichnungen gleichzeitig.
Beispiel einer Seite für die Produktkategorie
Diese Kacheln bestehen aus mehreren Elementen:
- eine Produktabbildung,
- dem Preis,
- eventuellen Kennzeichnungen (einschließlich Lebensdauer),
- einer Artikelnummer (nützliche Kodierung für die Auszählung der Ergebnisse).
Der Teilnehmer kann eine Kachel anklicken, um zur Detailansicht des Produkts zu gelangen.
II.5. Detailansicht eines Modells
Die Ansicht umfasst mehrere Elemente:
- ein Produktfoto (1 500 x 1 900 Pixel), das der Benutzer vergrößern kann,
- den Preis,
- mögliche Kennzeichnungen (einschließlich Lebensdauer),
- die technischen Eigenschaften des Produkts (Beschreibung).
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Wie auf zahlreichen Handelsportalen üblich werden die technischen Angaben zum Produkt
zeilenweise aufgeführt und die besonderen Produkteigenschaften fett dargestellt, um die Lesbarkeit
für den Internetnutzer zu erhöhen. Die technischen Eigenschaften der Produkte innerhalb desselben
Preissegments ähneln sich. Je nach Produktart wurden für das jeweils höhere Preissegment 1 oder 2
zusätzliche Eigenschaften hinzugefügt.
Beispiel für die Detailansicht
In der Detailansicht für jedes Produkt wird das Produkt über die Schaltfläche „In den Einkaufswagen
legen“ ausgewählt und dem Einkaufswagen des Teilnehmers hinzugefügt.
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II.6. Einkauf bestätigen
Wenn der Teilnehmer drei Produkte aus den ihm zugewiesenen Kategorien ausgewählt hat, kann er
seine Auswahl bestätigen, indem er auf die Schaltfläche „Auswahl bestätigen“ klickt.
Beispiel für einen Einkaufswagen
III.
Schritt 3: Fragebogenphase
Die Simulation des Online-Einkaufs wird mit der Bestätigung des Einkaufs beendet. Es öffnet sich
automatische eine neue Seite mit einem Fragebogen.
Der Teilnehmer soll nun 23 Fragen nach unterschiedlichem Muster (Multiple-Choice, Binär- oder
Likert-Skala) beantworten. Sie werden im 3. Teil vorgestellt, der sich methodologischen Fragen
widmet. Der Teilnehmer kann seine Antworten über eine Schaltfläche am unteren Rand der Seite
bestätigen. Hierüber gelangt der Teilnehmer zu einer abschließenden Seite, auf der ihm nochmals
gedankt wird.
Sie haben nun das Ende dieser Simulation erreicht und wir danken für Ihre Teilnahme. Ihre
Antworten sind für den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss für seine Empfehlungen an
das Europäische Parlament eine große Hilfe.
Wenn Sie die Ergebnisse dieser Untersuchung erhalten möchten, tragen Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse
ein.
Beachten Sie bitte, dass dies aufgrund des enormen Umfangs der Untersuchung unter Umständen
einige Monate dauern kann.
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Teil 3. Methodologischer Rahmen
I. Hypothesen
In diesem Abschnitt werden sämtliche Hypothesen vorgestellt, die im Rahmen des ILIC-Projekts
aufgestellt wurden.
H1. Beeinflusst die Angabe der Lebensdauer die Kaufentscheidung?
H1A: Die Existenz eines Gradmessers für die Lebensdauer beeinflusst die Kaufentscheidung.
H1B: Der Zusammenhang zwischen Variation des Preises und der Lebensdauer wirkt sich indirekt auf
den Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf die Kaufentscheidung aus.
H2. Verstärken Kontextvariablen die Auswirkungen der Lebensdauer-Kennzeichnung?
H2A: Die Produktkategorie wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H2B: Die Produktart wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die Kaufentscheidung
aus.
H2C: Das Preissegment wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H2D: Die Existenz eines Umweltzeichens wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf
die Kaufentscheidung aus.
H3. Verstärken soziodemographische Variablen die Auswirkungen der LebensdauerKennzeichnung?
H3A: Das Geschlecht wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die Kaufentscheidung
aus.
H3B: Das Wohnsitzland wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H3C: Die Haushaltsgröße wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H3D: Wenn Kinder im Haushalt sind, wirkt sich dies indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf
die Kaufentscheidung aus.
H3E: Der Familienstand wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H3F: Der Bildungsstand wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H3G: Die Berufsgruppe wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H3H: Das Haushaltseinkommen wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die
Kaufentscheidung aus.
H3I: Der Wohnort wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die Kaufentscheidung aus.
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H4. Verstärken verhaltensbedingte Variablen die Auswirkungen der LebensdauerKennzeichnung?
H4A: Die Zugehörigkeit zu einer Umweltorganisation wirkt sich indirekt auf den Einfluss der
Lebensdauer auf die Kaufentscheidung aus.
H5. Verstärken psychologische Aspekte die Auswirkungen der Lebensdauer-Kennzeichnung?
H5A: Die Bedeutung, die der Auswirkung des Produkts bei der Kaufentscheidung beigemessen wird,
wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die Kaufentscheidung aus.
H5B: Das Vertrauen, das während der Kaufentscheidung in das Umweltzeichen des Produkts gesetzt
wird, wirkt sich indirekt auf den Einfluss der Lebensdauer auf die Kaufentscheidung aus.
H6. Beeinflusst das Format der Lebensdauer-Kennzeichnung den Kaufvorgang?
H6A. Die Angabe einer Lebensdauer in Jahren beeinflusst die Kaufentscheidungen des Verbrauchers.
H6B. Die Angabe einer Funktionsdauer beeinflusst die Kaufentscheidungen des Verbrauchers.
H6C. Die Angabe einer Lebensdauer nach einer Klassifizierung in A bis G (AG) beeinflusst die
Kaufentscheidungen des Verbrauchers.
H6D. Die Angabe eines Preises für jedes nutzbare Jahr beeinflusst die Kaufentscheidungen des
Verbrauchers.
II. Abhängige Variablen
Folgende sind die abhängigen Variablen:
- Auswahl der Produkte anhand einer vorhandenen oder nicht vorhandenen LebensdauerKennzeichnung,
- Auswahl der Produkte anhand der Art der Lebensdauer-Kennzeichnung,
- Auswahl der Produkte anhand eine Kennzeichnung der Lebensdauer in Verbindung mit dem
Vorhandensein einer weiteren Kennzeichnung,
- Auswahl der Produkte anhand des Preis-Lebensdauer-Verhältnisses,
- Einsatz für die Umwelt,
- persönliche Überzeugungen.
III. Unabhängige Variablen
III.1. Produktart
Um das Spektrum der Konsumgüter weitest möglich abzudecken, wurden die Produkte nach
unterschiedlichen Kriterien ausgewählt: einerseits sollte es sich um Gegenstände handeln, die in den
meisten Ländern Europas weit verbreitet sind. Andererseits wollten wir den Versuch mit Produkten
durchführen, die in unterschiedlichem Maße von Modetrends, technischen Neuerungen,
durchschnittlicher Lebensdauer und Preisunterschieden betroffen sind.
Die Erhebung wird also über drei Produktkategorien durchgeführt (Haushaltsgeräte, Hightechgeräte,
Bekleidung und Gepäckstücke, die jeweils durch drei unterschiedliche Produktarten repräsentiert
werden:
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-
Elektrohaushaltsgeräte: Kaffeemaschine, Waschmaschine, Staubsauger.
Hightechgeräte: Smartphone, Fernseher, Drucker.
Bekleidung und Gepäckstück: Sportschuhe, Jeans, Koffer.
III.2. Art der Angabe der Produktlebensdauer
Wir haben vier Arten der Kennzeichnung konzipiert, um die potenziellen Auswirkungen
verschiedener Darstellungsformen zu vergleichen:
- eine Angabe der Lebensdauer in Jahren bzw. Monaten
- eine Angabe der Funktionsdauer in Zahl der Leistungszyklen, Druckseitenzahl o.ä
- eine Angabe in jährlichen Abschreibungskosten,
- eine Angabe nach dem Muster der Energieeffizienzklassen-Skala von A bis G.
Darstellung der vier Varianten für die Angabe der Lebensdauer
Lebensdauer in Zahl der Verwendungen
Bruttolebensdauer in Jahren
Preis pro Jahr bei gegebener Lebensdauer
bzw. Abschreibungskosten.
Einteilung nach Klassen A bis G
Einzelheiten:
Nicht alle neun Produkte wurden mit jeder der vier Kennzeichnungsarten geprüft. Dies hätte zu einer
übermäßigen Zahl von Versuchsbedingungen geführt; die Stichprobengröße für jede dieser
Bedingungen wäre dann zu gering ausgefallen, um eine statistische Repräsentativität zu erzielen. So
haben wir für jedes der Produkte lediglich zwei Kennzeichnungsarten überprüft. Jede
Kennzeichnungsart wurde mit mindestens einem Produkt aus jeder der drei Produktkategorien
überprüft (Haushaltsgeräte, Hightechgeräte, Bekleidung und Gepäckstück).
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Um sämtliche Kombinationen überprüfen zu können, haben wir zwei Internet-Portale erstellt, die in
jeder Hinsicht, mit Ausnahme der Angabe der Lebensdauer, gleich waren (plus ein Kontrollportal
ohne jegliche Angabe der Lebensdauer). So wurde die Lebensdauer der Kaffeemaschinen
beispielsweise im Portal 1 auf der AG-Skala angegeben, während sie im Portal 2 in Jahren angegeben
war. Zu Beginn des Versuchs werden die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip zu einem der drei
Portale weitergeleitet.
a) Angabe auf der AG-Skala
Die Einteilung nach Klassen A bis G besteht aus einer Reihe von sieben Einheiten (A bis G), wobei A
die längste Lebensdauer, G die kürzeste Lebensdauer und D eine mittlere Lebensdauer ausdrückt.
Den Buchstaben A ordneten wir hochwertigen Produkten (P+) mit der längsten Lebensdauer zu, G
den Produkten des niedrigsten Segments (P–) mit der kürzesten Lebensdauer und D den Produkten im
mittleren Segment (PI) mit eine kurzen Lebensdauer. Für die übrigen Produkte gab es einen Abzug
von –2 für das obere (C) und mittlere (D) Segment und einen Aufschlag von +2 (E) für das untere
Segment.
Wir haben eine Gleichung für die Werte der Lebensdauern nach den Kennzeichnungen Lebensdauer,
Funktionsdauer und Amortisierungskosten nach dem Modell der Energieeffizienzklassen A bis G
aufgestellt:
G
N
F
N x2
E
Nx4
D
N x 4,6
C
N x 6,6
B
Nx9
A
>N x 9
Für einige Produkte, deren Lebensdauer realistischerweise nicht zwischen 1 und 9 schwanken konnte,
musste diese Umrechnung jedoch angepasst werden.
Verteilung der AG-Kennzeichnung
Produkt
1
Unteres
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
2
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
3
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
4
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
5
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
6
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
NIEDRIGER PREIS
MITTLERER PREIS
E
B
G
G
D
36/104
D
Produkt
7
Oberes
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
8
Oberes
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produk
t9
Oberes
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
HOHER PREIS
A
C
C
Produkt 10
Je nach
Produkt
veränderli
ch
b) Angabe der Lebensdauer
Die minimale Lebensdauer in Jahren wurde Produkttests entnommen, wo diese verfügbar waren; im
Kern wurden dabei minimale Lebensdauern zugewiesen, die sich derzeit bei Produkten im oberen
Preissegment (P+) finden, allerdings bei kurzer Lebensdauer (Produkt 8 und 9).
Produkt
1
Unteres
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
2
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
3
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
4
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
5
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
6
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
7
Oberes
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
8
Oberes
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
9
Oberes
Preisseg
ment &
Kurze
Lebensda
uer
NX4
N
N
NX
6,6
NX
4,6
NX
4,6
>NX
9
NX9
NX9
7 Jahre
7 Jahre
5 Jahre
8 Jahre
8 Jahre
8 Jahre
54 Mona
te
54 Monat
e
54 Monate
Kaffeemaschinen
5 Jahre 5 Jahre 10 Jahr
e
Staubsauger
6 Jahre 6 Jahre 10 Jahr
e
Schuhe (in Monaten)
4 Jahre
1 Jahr
1 Jahr
9 Jahre
4 Jahre
2 Jahre
2 Jahre
8 Jahre
24 Mona
te
6 Monat
e
6 Monat
e
39 Mona
te
N+16
N+16
32 Mon
ate
28 Mon
ate
28 Mona
te
N+8
N+6
N+6
11 Jahr
e
9 Jahre
9 Jahre
27 Mona
te
27 Mona
te
70 Mona
te
N+4
N
N
Smartphones (in Monaten)
N+12
N+8
N+8
N+>16
16 Mon
ate
12 Mon
ate
12 Mon
ate
24 Mon
ate
20 Mon
ate
20 Mon
ate
N+2
N
N
N+6
Fernseher
N+4
N+4
5 Jahre
3 Jahre
3 Jahre
9 Jahre
7 Jahre
7 Jahre
Produkt 10
Zuordnung
ist abhängig
vom
Versuchspla
n (Produkt
im unteren,
mittleren
oder oberen
Preissegment
)
N+16
28 Monate
N+6
9 Jahre
c) Angabe der Nutzungsdauer
Die Nutzungsdauer wurde jeweils auf der Grundlage von Produkttests ausgewählt, soweit diese
verfügbar waren. Grundsätzlich wurde dabei die derzeit für Produkte des oberen Marktsegments (P+)
festgelegte nützliche Mindestnutzungsdauer zugeordnet, jedoch jeweils die kurze Lebensdauer
(Produkte 8 und 9). Die Maßeinheiten variieren je nach Produkt: Waschgänge (Jeans), Waschgänge
(Waschmaschine), Stunden (Fernseher), Seiten (Drucker).
37/104
Produkt
1
Unteres
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
2
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
3
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
NX4
N
N
60
15
4000
NX2
1000
N
2400
1200
2400
1200
Produkt
4
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
N X 6,6
Produkt
5
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
N X 4,6
Produkt
6
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
N X 4,6
Produkt
7
Oberes
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
8
Oberes
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
9
Oberes
Preisseg
ment &
Kurze
Lebensda
uer
>NX9
NX9
NX9
Jeans (Angabe in Zahl der Waschgänge)
15
99
69
69
165
135
Drucker (Angabe in Zahl der Druckvorgänge)
1000
7000
5000
5000
11000
9000
N
NX3
Nx2,5 NX2,5
NX4
NX3,5
Fernseher (Angabe in Zahl der Stunden)
1200
3600
3000
3000
4800
4200
Waschmaschine (Angabe in Zahl der Waschgänge)
1200
3600
3000
3000
4800
4200
38/104
Produkt 10
Zuordnung
ist
abhängig
vom
Versuchspl
an
(Produkt
im unteren,
mittleren
oder
oberen
Preissegme
nt)
135
15
9000
NX3,5
5000
N
4200
1200
4200
1200
d) Angabe in Kosten pro Jahr („Abschreibungskosten“)
Bei der Angabe in jährlichen Abschreibungskosten handelt es sich um den Produktpreis geteilt durch
die Mindestlebensdauer des Produkts. Für eine bessere Lesbarkeit wurden die Summen
gegebenenfalls gerundet.
Produkt
1
Unteres
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
2
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
3
Unteres
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
4
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
244,99
€/8 Jahr
e = 31 €
244,99
€/4 Jahr
e = 61 €
244,99
€/4 Jahr
e = 61 €
444,99
€/12 Ja
hre =
37 €
44,99 €/
4 Jahre
=
11,25 €
44,99 €
2 Jahre
= 22,50
€
44,99 €/
2 Jahre
=
22,50 €
94,99 €/
8 Jahre
= 11,90
€
54,99 €/
16 Mon
ate =
41,20 €
54,99 €/
12 Mon
ate =
54,99 €
54,99 €/
12 Mon
ate =
54,99 €
94,99
€/24 M
onate =
47,50 €
34,99
€/4 Jahr
e=
8,75 €
34,99
€/1 Jahr
=
34,99 €
34,99
€/1 Jahr
=
34,99 €
54,99
€/6 Jahr
e=
9,20 €
Produkt
5
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
6
Mittlere
s
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Waschmaschine
444,99
444,99
€/10 Ja
€/10 Ja
hre =
hre =
44,50 € 44,50 €
Staubsauger
94,99 €/ 94,99 €/
6 Jahre 6 Jahre
= 15,80 = 15,80
€
€
Smartphones
94,99
94,99
€/20 M €/20 M
onate = onate =
57 €
57 €
Jeans
54,99
54,99 €/
€/4,5 Ja 4,5 Jahr
hre =
e=
12,20 € 12,20 €
39/104
Produkt
7
Oberes
Preisse
gment
&
Lange
Lebens
dauer
Produkt
8
Oberes
Preisse
gment
&
Kurze
Lebens
dauer
Produkt
9
Oberes
Preisseg
ment &
Kurze
Lebensda
uer
Produkt 10
644,99
€/16 Ja
hre =
40,31 €
644,99
€/14 Ja
hre =
46,10 €
644,99
€/14 Jahr
e = 46,10
€
244,99 €/4
Jahre =
61 €
144,99
€/10 Ja
hre =
14,50 €
144,99
€/8 Jahr
e=
18,10 €
144,99 €/
8 Jahre
= 18,10 €
144,99 €/
8 Jahre =
18,10 €
134,99
€/32 M
onate =
50,62 €
134,99
€/28 M
onate =
57,85 €
134,99
€/28 Mo
nate =
57,85 €
134,99
€/28 Mona
te =
57,85 €
74,99
€/11 Ja
hre =
6,81 €
74,99
€/9 Jahr
e=
8,30 €
74,99
€/9 Jahre
= 8,30 €
34,99
€/1 Jahr =
34,99 €
Zuordnun
g ist
abhängig
vom
Versuchsp
lan
(Produkt
im
unteren,
mittleren
oder
oberen
Preissegm
ent)
III.3. Verschiedene Zeichen
Um zu testen, ob es bei der Angabe von Umweltzeichen potenzielle Wechselwirkungseffekte gibt,
war Modell Nr. 10 jedes Produkttyps mit einem Umweltzeichen (Europäisches Umweltzeichen, EUBio-Logo oder Möbiusband) versehen.
-
Möbiusband: Das Symbol weist darauf hin, dass die Verpackung oder das Produkt aus
Recyclingstoffen hergestellt wird. Es gibt auch an, welchen Anteil der Recyclingstoff hat.
Europäisches Umweltzeichen: Es stellt für den Verbraucher sicher, dass das von ihm
gewählte Produkt bestimmte Umweltverträglichkeitskriterien erfüllt.
EU-Bio-Logo: Das europäische Siegel weist darauf hin, dass die Produkte zu 100 % bio sind
oder im Falle verarbeiteter Produkte mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus biologischer
Landwirtschaft stammen, wenn der Rest nicht in Bio-Qualität verfügbar und ausdrücklich
genehmigt ist. GVO sind verboten.
Die verwendeten Umweltzeichen sind in Europa bekannt und anerkannt und beziehen sich nicht auf
die Lebensdauer des Produkts. Auf den beiden Versuchsseiten wurden alle Modelle Nr. 10 mit zwei
Umweltkennzeichnungen versehen: eine Lebensdauer-Kennzeichnung und ein Umweltzeichen. Die
Verteilung dieser Umweltzeichen auf die verschiedenen Produkte erfolgte unter Berücksichtigung der
Produktart.
Produkt
Umweltzeichen
Kategorie Elektrohaushaltsgeräte
Kaffeemaschine Nr. 10
Möbiusband
Waschmaschine Nr. 10
Europäisches Umweltzeichen
Staubsauger Nr. 10
Möbiusband
Kategorie Hightech
Smartphone Nr. 10
Möbiusband
Fernsehgerät Nr. 10
Europäisches Umweltzeichen
Drucker Nr. 10
Möbiusband
40/104
Anzeige
Kategorie Bekleidung
Schuhe Nr. 10
Europäisches Umweltzeichen
Jeans Nr. 10
EU-Bio-Logo
Koffer Nr. 10
EU-Bio-Logo
III.4. Preis
Die Preise werden nach dem Muster „4,99 €“ angegeben. Es werden 3 Preise für jede
Produktkategorie vorgeschlagen: ein niedriger Preis, ein mittlerer Preis und ein hoher Preis. In jeder
Kategorie haben mindestens 3 Modelle denselben Preis. Der Unterschied zwischen dem niedrigen
Preis und dem mittleren Preis ist derselbe wie zwischen dem mittleren Preis und dem hohen Preis. Die
Preise wurden auf der Grundlage der Preise festgelegt, die auf den bekanntesten E-CommerceInternetseiten angegeben werden.
Übersicht der Preise
Produkt
1
Produkt
2
Produkt
3
Produkt
4
Produkt
5
Produkt
6
Produkt
7
Produkt
8
Kaffeemaschinen
14,99
34,99
54,99
Waschmaschinen
244,99
444,99
644,99
Staubsauger
44,99
94,99
144,99
Smartphone
54,99
94,99
134,99
Fernsehgerät
394,99
794,99
1.194,99
Drucker
74,99
124,99
224,99
Schuhe
34,99
64,99
94,99
Jeans
34,99
54.99
74.99
Koffer
34,99
64,99
94,99
* Preis abhängig vom Versuchsplan (Produktzuordnung P-, PI oder P+)
41/104
Produkt
9
Produkt 10
244,99*
144,99*
54,99*
1 194,99*
124,99*
94,99*
74,99*
64,99*
III.5. Technische Merkmale
Für alle Produkte einer Kategorie wird dieselbe Zahl von Merkmalen angegeben. Die Merkmale
(Produktargumente) der einzelnen Referenznummern unterscheiden sich jedoch von denen der
anderen Artikel derselben Kategorie, damit die Simulation möglichst nah an eine reale
Einkaufssituation herankommt. Die technischen Merkmale können als Erklärung für den
Preisunterschied aufgeführt sein.
IV. Einbezogene unabhängige Variablen
Die einbezogenen Variablen werden mithilfe des automatischen Fragebogens im Anschluss an die
Einkaufssimulation erfasst. Es handelt sich dabei um sozioökonomische, verhaltensbezogene und
psychologische Variablen.
IV.1. Sozioökonomische Variablen
Wir messen die wichtigsten sozioökonomischen Merkmale der Teilnehmer:
- Geburtsjahr
- Geschlecht
- Hauptwohnsitzland
- Größe des Wohnortes
- Zahl der unterhaltsberechtigten Kinder
- Familienstand
- höchster Bildungsabschluss
- Einkommen
- Berufstätigkeit des Ausfüllenden und seines Ehepartners
Variable
Geschlecht
Soziodemografische Variablen
Item
Antwortformen
Multiple-ChoiceFrage
F16. Sie sind:
2 Antwortoptionen
1 mögliche Antwort
Wohnsituation
F17. Sie wohnen:
Wohnsitzland
F18. Ihr
Hauptwohnsitz
Antwortmodalitäten
1. Eine Frau/
2. Ein Mann
1. In einer großen Stadt (mehr
als 100 000 Einwohner)
Multiple-Choice2. In einer mittelgroßen Stadt
Frage
(20 000 bis
3 Antwortoptionen
100 000 Einwohner)
1 mögliche Antwort 3. In einer kleinen Stadt
(weniger als
20 000 Einwohner)
Aufklappmenü
Deutschland, Österreich,
29 Antwortoptionen Belgien, Bulgarien ... Sonstige
42/104
befindet sich in:
1 mögliche Antwort
Zahl der
F19. Wie viele
Aufklappmenü
unterhaltsberechtigten unterhaltsberechtigte 5 Antwortoptionen
Kinder
Kinder haben Sie?
1 mögliche Antwort
Bildungsstand
F20. Ihr höchster
Bildungsabschluss:
Berufsgruppe des
Ausfüllenden
F21. In welchem
Bereich sind Sie
tätig:
Berufsgruppe des
Ehepartners und
Familienstand
F22. Falls
zutreffend, in
welchem Bereich ist
Ihr Ehepartner tätig:
F22. Wie hoch ist
das
Durchschnittliches
durchschnittliche
Haushaltseinkommen
Einkommen Ihres
Haushalts:
F23. Ihr
Geburtsjahr
Geburtsdatum:
0/1/2/3/4 und +
ohne Berufsabschluss/
Berufsschule
(CAP)/Berufsausbildung
Aufklappmenü
(BEP)/Hochschulreife/1-jähriges
9 Antwortoptionen
Studium/2-jähriges Studium/31 mögliche Antwort
jähriges Studium/4-jähriges
Studium/5-jähriges Studium
oder mehr
1: Landwirtschaft
2: Handwerk, Handel oder
Unternehmensleitung
3: Führungskräfte und höhere
Aufklappmenü
akademische Berufe
8 Antwortoptionen 4: Techniker und gleichrangige
1 mögliche Antwort
nichttechnische Berufe
5: Angestellter
6: Arbeiter
7: Ruhestand
8: nicht berufstätig
1: Landwirtschaft
2: Handwerk, Handel oder
Unternehmensleitung
3: Führungskräfte und höhere
Aufklappmenü
akademische Berufe
9 Antwortoptionen 4: Techniker und gleichrangige
1 mögliche Antwort
nichttechnische Berufe
5: Angestellter
6: Arbeiter
7: Ruhestand
8: nicht berufstätig
Aufklappmenü
Weniger als 900, 900 bis 1 500,
6 Antwortoptionen 1 500 bis 2 300, 2 300 bis
1 mögliche Antwort 3 100, mehr als 3 100
Aufklappmenü
43/104
Tag/Monat/Jahr
IV.2. Verhaltensbezogene Variablen
Wir messen das Umweltengagement (Zugehörigkeit zu einem Verein), um Personen abzugrenzen, die
sich stark im Umweltbereich einbringen. Für diese Bevölkerungsgruppe nehmen wir gesonderte
Messungen vor, um herauszufinden, ob sie sich von den anderen Bevölkerungsgruppen unterscheidet.
Wir messen auch die Bereitschaft, beim Kauf eines Produkts mit einer langen Lebensdauer mehr Geld
auszugeben. Diese Zahlungsbereitschaft entspricht der „Willingness to pay“ (WTP), die üblicherweise
im Rahmen der Marketingstudien für die Umweltzeichen untersucht wird. Dabei werden die
Auswirkungen der Preis- und Lebensdauer-Unterschiede auf die Kaufentscheidung erfasst.
Verhaltensbezogene Variablen
Item
Antwortformen
Variable
Zahlungsbereitschaft
beim Kauf eines
Produkts mit einer
langen Lebensdauer
Antwortmodalitäten
200 bis 299 €/300 bis
399 €/400 bis 499 €/500
bis 599 €/600 bis
699 €/700 € oder
mehr/Ich werde nie eine
Waschmaschine kaufen
F4. Stellen Sie sich vor, Sie
bräuchten eine neue
Waschmaschine. Wie viel
Geld würden Sie dafür
ausgeben?
Aufklappmenü
7 Antwortoption
en
F5. Welchen Aufpreis
wären Sie bereit zu zahlen,
um sich die gleiche
Waschmaschine mit einer
zusätzlichen Lebensdauer
von X Jahren
anzuschaffen?
2 Jahre auf Seite 1; 4 Jahre
auf Seite 2; 6 Jahre auf der
Kontrollseite
Aufklappmenü
5 Antwortoption
en
300 €
mehr/200 €/100 €/50 €/W
ürde ich mir nie
anschaffen
MultipleChoice-Frage
2 Antwortoption
en
1 mögliche
Antwort
Ja/Nein
F15. Sind Sie Mitglied
Umweltbewusstsein/eines
engagement
Umweltschutzvereins?
IV.3. Psychologische Variablen
Wir messen mehrere psychologische Variablen. Sie basieren auf der Literatur zu den Determinanten
von Kaufentscheidungen im Falle von Produkten mit Umweltkennzeichnungen.
44/104
Wir messen daher das Umweltbewusstsein, die wahrgenommene Verantwortung, das Vertrauen in die
Umweltkennzeichnungen und die Bedeutung, die der Lebensdauer bei der Kaufentscheidung
zukommt.
Psychologische Variablen
Variable
Item
Antwortformen
Antwortmodalitäten
F11. Welche
Bedeutung hat für Sie
Aufklappmenü
1. überhaupt keine Bedeutung/2.
die
4 Antwortoptionen
keine große Bedeutung/3. etwas
Umweltfreundlichkeit
1 mögliche
Bedeutung/4. große Bedeutung
Umweltbewusstsein
von Produkten, wenn
Antwort
Sie etwas kaufen?
F12. In welchem Maße
Aufklappmenü
1. überhaupt nicht betroffen/2. eher
fühlen Sie sich von
4 Antwortoptionen
nicht betroffen/3. eher betroffen/4.
Umweltfragen
1 mögliche
sehr betroffen
betroffen?
Antwort
F13. Wie sehr
Aufklappmenü
1. Ich vertraue ihr überhaupt nicht/2.
Vertrauen in die
vertrauen Sie der
4 Antwortoptionen Ich vertraue ihr eher nicht/3. Ich
Umweltkennzeichnungen Umweltkennzeichnung
1 mögliche
vertraue ihr eher/4. Ich vertraue ihr
eines Produkts bei
Antwort
voll und ganz
Ihrem Kauf?
F10. Die Lebensdauer
von Produkten kann
von verschiedenen
Multiple-ChoiceAkteuren beeinflusst
Frage
Überzeugung in Bezug
werden. Welchen
6 Antwortoptionen
auf die Verantwortung
Kein Einfluss/4/3/2/1/Ich weiß es
Einfluss haben Ihrer
1 mögliche
für die
nicht
Meinung nach
Antwort
Produktlebensdauer
folgende Akteure?
Hersteller, Händler
Verbraucher,
Reparaturdienste
F1. Welche Bedeutung
Multiple-Choicehaben für Sie die
Frage mit
folgenden Kriterien,
5 Antwortoptionen
wenn Sie Kleidung
Bedeutung der
kaufen?
Design
1. Priorität/2. Priorität/3. Priorität/4. P
Lebensdauer beim Kauf F2. Welche Bedeutung
Technische
riorität/bedeutungslos
eines Produkts
haben für Sie die
Merkmale
folgenden Kriterien,
Preis
wenn Sie
Lebensdauer
Elektrohaushaltsgeräte
Design
kaufen?
45/104
F3. Welche Bedeutung
haben für Sie die
folgenden Kriterien,
wenn Sie
Hightechgeräte
kaufen?
V. Kontrollierte Variablen
Um sicherzustellen, dass die Kaufsituation für die Antwortenden plausibel ist, haben wir mehrere
Variablen kontrolliert, welche den Versuch stören könnten.
V.1. Ablehnung, die Produkte zu kaufen/konsumieren
Wir haben uns vergewissert, dass es sich bei den Produkten, deren Kauf die Teilnehmer simulieren
sollen, um Produkte handelt, die sie bereits besitzen oder irgendwann in ihrem Leben zu kaufen
beabsichtigen.
V.2. Verständlichkeit der Umweltkennzeichnungen auf der Seite
Wir haben uns auch vergewissert, dass die Teilnehmer die Bedeutung der Kennzeichnungen in Bezug
auf die Lebensdauer verstehen.
Variable
Item
Nicht-Konsum
und
Konsumverzicht
F14. Welche Produkte besitzen
Sie derzeit nicht und
beabsichtigen Sie auch nicht zu
kaufen?
Antwortformen
Multiple-ChoiceFrage mit
9 Antwortoptionen
(mehrere
Antworten
möglich)
Antwortmodalitäten
Eine Waschmaschine, eine
Kaffeemaschine, ein
Smartphone, einen Fernseher,
einen Drucker, einen Koffer,
ein Paar Sportschuhe, einen
Staubsauger, eine Hose
Multiple-ChoiceFrage mit
8 Abbildungen
(mehrere
Antworten
möglich)
Labels: Fairer Handel,
Energieeffizienz-Klasse, BioProdukt, Europäisches
Umweltzeichen, Kosten pro
Jahr (Abschreibungskosten),
Lebensdauer, Funktionsdauer,
Lebensdauerklasse
F7. Welche dieser
Kennzeichnungen haben Sie
Wahrnehmung der
beim Browsen auf unserer Seite
Kennzeichnungen
gesehen? (mehrere Antworten
möglich)
F8. Welche dieser
Verständlichkeit
Kennzeichnungen machen
der
Angaben zur Lebensdauer des
Kennzeichnungen
Produkts?
46/104
Teil 4. Teilnehmer der Studie
Diese Studie wurde in vier geographischen Gebieten – Frankreich, Spanien, Tschechische Republik
und Beneluxländer (Niederlande und Belgien) – in vier Sprachen durchgeführt (Französisch,
Spanisch, Englisch und Tschechisch).
I.
Angaben zur Datenerhebung in den verschiedenen geografischen Gebieten
In Frankreich und Tschechien wurden die Teilnehmer per E-Mail nach dem sogenannten
Schneeballprinzip (Galli 2006) kontaktiert. In den französischsprachigen Ländern wurde die E-Mail
von UBS und Sircome, in der Tschechischen Republik von der Universität Südböhmen versendet. Die
E-Mail lud ein, über einen Link zu der entsprechenden Internetseite an der Studie teilzunehmen. Auch
die Anzeige erfolgte über die professionellen Netzwerke (Verteilerlisten usw.) und Mitarbeiter der an
der Studie beteiligten Forscher und Berater sowie über die sozialen Netzwerke (insbesondere über die
Plattformen Twitter, Facebook und LinkedIn, auf denen die Agentur Sircome besonders aktiv ist) und
lud die Personen ein, an der Studie teilzunehmen und ihrerseits zur Teilnahme einzuladen. Diese
Methode bietet den Vorteil, dass unterschiedliche Profile erreicht werden.
In Spanien und in den Beneluxländern beauftragten wir Meinungsforschungsinstitute, die ein Panel
von bereitwilligen Verbrauchern in jedem geografischen Gebiet zum Onlinekauf von Produkten
befragten. Die beiden Panels sind nicht streng repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung, decken
jedoch eine große Bandbreite von Profilen ab.
II.
Beschreibung der Stichprobe
Der Versuch fand schließlich mit einer Stichprobe von 2 917 Testpersonen (1 255 Frauen und
1 572 Männer) statt. Das Durchschnittsalter betrug 41 Jahre mit einer Standardabweichung von
17 Jahren. Der jüngste Teilnehmer war 19 und der älteste 87 Jahre alt.
Die Profile der Befragten unterschieden sich in puncto Alter, Bildungsabschluss (ohne
Berufsabschluss bis 5- oder mehrjähriges Studium) Beruf, Einkommen und Wohnort.
47/104
Merkmal
Geschlecht (n =
2 827)
2 917 Teilnehmer
männlich
weiblich
18-25 Jahre
Alter (n = 2 551)
26-35 Jahre
(m = 41,38 Jahre;
36-50 Jahre
SD = 16,76)
> 50 Jahre
Spanisch
Französisch
Sprache (n = 2 917)
Englisch
Tschechisch
Spanien
Frankreich
Wohnsitzland (n = Tschechische Republik
Niederlande
2 851)
Belgien
Sonstige
ohne
Berufsabschluss/Berufsschule
(CAP)/Berufsausbildung (BEP)
Bildungsstand (n =
Hochschulreife bis 2-jähriges Studium
2 817)
3-/4-Jähriges jähriges Studium
5- oder mehrjähriges Studium
Landwirtschaft
Handwerk
Führungskräfte oder höhere akademische Berufe
Techniker und gleichrangige nichttechnische
Beruf
Berufe
n = 2 797
Angestellter
Arbeiter
Ruhestand
nicht berufstätig
< 900 €
900–1 500 €
Einkommen (n =
1 500–2 300 €
2 593)
2 300–3 100 €
< 3 100 €
Wohnort
2 842)
(n
=
Zahl
1255
1572
666
462
625
798
1200
728
510
479
1144
691
474
319
181
42
362
1151
738
566
8
126
473
219
%
44,4 %
55,6 %
26,1 %
18,1 %
24,5 %
31,3 %
41,1 %
25,0 %
17,5 %
16,4 %
40,1 %
24,2 %
16,6 %
11,2 %
6,3 %
1,5 %
12,9 %
40,9 %
26,2 %
20,1 %
0,3 %
4,5 %
16,9 %
7,8 %
732
84
418
736
267
420
535
399
459
26,2 %
3,0 %
14,9 %
26,3 %
10,3 %
16,2 %
20,6 %
15,4 %
17,7 %
kleine Stadt (< 20 000 Einwohner)
888
31,2 %
mittelgroße Stadt (20 000–100 000 Einwohner)
854
30,0 %
große Stadt (> 100 000 Einwohner)
1100
38,7 %
48/104
III.
Verteilung der Befragten auf den 3 Seiten
Der ILIC-Versuch fand mithilfe von 3 Seiten statt:
- Kontrollseite (neutral – kein Lebensdauer-Label)
- Versuchsseite 1 und Versuchsseite 2 (wobei jede der 2 Versuchsseiten 2 verschiedene Labels
testet)
Die Personen (n = 2 917) wurden zufällig einer dieser 3 Seiten zugeordnet. Insgesamt wurden
1 001 Personen (34,3 % unserer gesamten Stichprobe) an die Kontrollseite, 1 006 Personen (34,5 %)
an die Versuchsseite 1 und 910 Personen (31,2 %) an die Versuchsseite 2 weitergeleitet.
Kontrollseite
Versuchsseite 1
Versuchsseite 2
Gesamt
Frankreich
Spanien
250 (34,3 %)
427 (35,6 %)
246 (33,8 %)
394 (32,8 %)
232 (31,9 %)
379 (31,6 %)
728 (25 %)
1 200 (41,1 %)
Benelux
173 (35,6 %)
182 (32,8 %)
155 (31,6 %)
510 (17,5 %)
151 (31,5 %)
184 (38,4 %)
144 (30,1 %)
479 (16,4 %)
1 001 (34,3 %)
1 006 (34,5 %)
910 (31,2 %)
2 917 (100 %)
Tschechische
Republik
Gesamt
49/104
Teil 5. Auswirkungen der Lebensdauer-Kennzeichnung auf die Kaufentscheidung
Als „α-Produkte“ bezeichnen wir diejenigen Produkte, welche im Vergleich zu den übrigen, preislich
vergleichbaren Produkten auf den Versuchsseiten eine höhere Lebensdauer haben. Insgesamt gibt es 3
je Produktkategorie. „β-Produkte“ nennen wir Produkte, welche diese Anforderung nicht erfüllen.
Insgesamt gibt es 7 je Produktkategorie. Gemäß der Verteilung nach dem Zufallsprinzip müssten
deshalb 30 % der Kaufentscheidungen für α-Produkte und 70 % für β-Produkte fallen.
I.
Gesamtergebnis
Wir haben die Zahl der α-Produkte verglichen, die von den Teilnehmern unter Kontroll- und
Versuchsbedingungen gewählt wurden. Sie konnten zwischen 0 und 3 α-Produkten wählen, deren
höhere Lebensdauer im Vergleich zu den übrigen Produkten derselben Preiskategorie unter
Versuchsbedingungen angegeben war. Eine erste Auswertung zeigt, dass die Zahl der Teilnehmer, die
0, 1, 2 oder 3 α-Produkte gewählt haben, in den beiden Situationen unterschiedlich ist, wobei gilt:
χ2(1) = 153,269, p < ,001. Wir können daher bereits bestätigen, dass die Kennzeichnung der
Lebensdauer den Verkauf von Produkten mit höherer Lebensdauer zulasten vergleichbarer Produkte
mit kürzerer Lebensdauer fördert.
Zahl der Teilnehmer, die 0, 1, 2 oder 3 α-Produkte unter Versuchsbedingungen gewählt haben
Bedingung
Zahl
0 α-Produkte
N
486
%
48,6%
N
581
Versuch
%
30,3 %
χ2(1) = 153,269, p<.001
Monitoring
1 α-Produkt
2 α-Produkte
396
39,6 %
765
39,9 %
106
10,6 %
445
23,2 %
3 αProdukte
13
1,3 %
125
6,5 %
Gesamt
1001
100 %
1916
100 %
Wir haben die bivariate Spearman-Korrelation zwischen der Zahl der α-Produkte, welche die
Teilnehmer unter Versuchsbedingungen gewählt haben, und der Gesamtheit der gemessenen
Variablen ausgewertet. Anhand dieser Analyse können die individuellen Merkmale ermittelt werden,
die beim Kaufverhalten in Bezug auf Produkte mit langer Lebensdauer eine Rolle spielen.
Nachfolgende Übersicht veranschaulicht, dass die Ergebnisse für die sozioökonomischen Merkmale
und die kognitiven Variablen signifikant korrelieren.
50/104
Korrelation zwischen den wichtigsten gemessenen Merkmalen und der Kaufentscheidung für
ein α-Produkt
Variablen
Alter
Geschlecht
Zahl eigener Kinder
Bildungsstand
Haushaltseinkommen
Verständlichkeit des Lebensdauer-Labels
Verständlichkeit des Lebensdauer-Klasse-Labels
Verständlichkeit des Kosten-pro-Jahr-Labels
Vertrauen in die Umweltkennzeichnungen
Verantwortung des Herstellers
Mitgliedschaft in Umweltschutzverein
N
1667
1875
614
1863
1664
1916
1916
1916
1862
1833
1875
r
- ,076
,060
,037
,079
,047
,098
,144
,145
,012
,086
027
p-Wert
,002
,010
,365
,001
,057
,000
,000
,000
,614
,000
,235
Sign.
< 0,01
< 0,01
n.s.
< 0,01
n.s.
< 0,01
< 0,01
< 0,01
n.s.
< 0,01
n.s.
Die Ergebnisse zeigen einen inversen Effekt des Alters. Das bedeutet, je jünger die Personen sind,
desto eher bevorzugen sie Produkte mit langer Lebensdauer. Das Geschlecht wirkt sich insofern aus,
als sich ein größerer Anteil der Frauen für diese Produkte entscheidet. Des Weiteren wählen Personen
mit steigendem Bildungsabschluss zunehmend α-Produkte. Keine weitere sozioökonomische Variable
korreliert mit dem Kaufverhalten, wobei auch die Stärke der signifikanten Korrelationen sehr
gemäßigt ausfällt. Die sozioökonomischen Merkmale erweisen sich folglich nicht als
ausschlaggebend für die Kaufentscheidung.
Das Vertrauen in die Umweltkennzeichnungen und die Mitgliedschaft in einem Umweltschutzverein
korrelieren nicht.
Weitere Variablen korrelieren mit der Wahl von langlebigen Produkten. So wirkt sich die
Verständlichkeit der Lebensdauer-Kennzeichnungen positiv auf die Auswahl von Produkten mit
langer Lebensdauer aus, was im Falle der Angabe der Kosten pro Jahr und der Angabe in Jahren
besonders signifikant ist. Daraus lässt sich allerdings nicht ableiten, dass mit zunehmender
Verständlichkeit die Personen mehr Produkte mit langer Lebensdauer wählen. Tatsächlich haben die
Teilnehmer diese Frage beantwortet, nachdem sie ihre Produkte gewählt haben, weshalb Personen, die
sich für α-Produkte entschieden haben, die Kennzeichnungen möglicherweise deshalb besser
verstehen, weil sie ihr Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Darüber hinaus besteht eine Korrelation zwischen der dem Hersteller zugeschriebenen Verantwortung
und der Auswahl von langlebigeren Produkten. Diese Beobachtung lässt sich mit zwei Phänomenen
erklären: Zum einen ist es möglich, dass die Teilnehmer mehr Produkte mit langer Lebensdauer
kaufen, je mehr sie den Herstellern eine große Verantwortung zuschreiben. Zum anderen kann die den
Herstellern zugeschriebene Verantwortung aus dem rationalen Denken der Personen, die α-Produkte
gewählt haben, abgeleitet werden.
51/104
Abschließend stehen weder das Vertrauen in die Umweltkennzeichnungen noch das
Umweltengagement in Verbindung mit den Kaufentscheidungen. Diese Beobachtung widerspricht
den Ergebnissen mehrerer Studien zu den Auswirkungen von Umweltzeichen.
II.
Regional spezifische Auswirkungen der Kennzeichnung
Insgesamt wählten die Teilnehmer unter Versuchsbedingungen 5 643 Produkte, von denen 2 010 αProdukte und 3 633 β-Produkte waren. Wir haben die Zahl der unter Versuchsbedingungen gewählten
α-Produkte in den wichtigsten Versuchsländern miteinander verglichen. Die Auswertung zeigt, dass
die Auswirkungen der Kennzeichnung auf die Stichproben aller Länder nicht vergleichbar sind, wobei
gilt: χ2(1) = 80,848, p = ,003.
Gesamtzahl der von den Teilnehmern der wichtigsten Länder gewählten α-Produkte
Gesamtzahl von βGesamtzahl von α-Produkten
Produkten
Land
Gesamt
N
%
N
%
Frankreich (n = 691)
597
753
55,78
1350
44,22
Spanien (n = 1 144)
698
31,15
1543
2241
68,85
Belgien (n = 181)
143
211
59,6
354
40,4
Tschechische Republik (n =
474)
317
32,71
652
969
67,29
Niederlande (n = 319)
212
33,49
421
633
66,51
Gesamt (n = 2 809)
2010
3633
5643
Wir haben paarweise Vergleiche zwischen den verschiedenen Ländern durchgeführt. Die Ergebnisse
sind in der untenstehenden Tabelle dargestellt (Chi2). In den Vergleichen bestätigte sich, dass die
Testpersonen aus Frankreich und Belgien in höherem Maße α-Produkten den Vorzug gaben.
Insbesondere die französische Stichprobe unterscheidet sich erheblich von den Stichproben aus
Tschechien, Spanien und den Niederlanden. Die belgische Stichprobe ihrerseits unterscheidet sich von
der spanischen Stichprobe. Die Ergebnisse zeigen, dass die Angabe der Lebensdauer den größten
Einfluss auf die französische Stichprobe hat. Die belgische Stichprobe steht an zweiter Stelle, die
spanische an letzter Stelle.
FR
SP
B
CZ
PB
FR
/
28 732, p=.001
0.67, p=.41
13 806, p<.001
8 889, p=.003
Unterschiede zwischen den Ländern (Chi2)
SP
B
CZ
28.732, p<.001
0.67, p=.41
13 806, p<.001
5 802, p=.002
.397, p=.628
/
5 802, p=.002
3 182, p=.007
/
.397,p=.628
3 182, p=.007
/
.644, p=.422
2 183,p=.139
.053, p=.818
PB
8 889, p=.003
.644, p=.422
2 183,p=.139
.053, p=.818
/
Wir werden im folgenden die Ergebnisse der verschiedenen Gebiete in Abhängigkeit von den
Produkttypen analysieren.
52/104
II.1. Frankreich
Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Anstieg der Kaufentscheidungen zugunsten von αProdukten über alle Produkttypen hinweg. Diese Erhöhungen der „Verkäufe“ betragen zwischen
+ 18 % und + 28 % des Anteils am vorgeschlagenen virtuellen Markt. Wir sind der Ansicht, dass
diese Ergebnisse nichtsdestoweniger mit Vorsicht zu betrachten sind. So wurde die französische
Stichprobe nach dem Schneeballprinzip gebildet, weshalb systematische Fehler bei der Probenahme
nicht ausgeschlossen werden können.
Kontrollseite
Produkt
Testper
α-Produkte
sonen
N
Staubsauger
%
Versuchsseiten
β-Produkte
α-Produkte β-Produkte
N
%
N
%
N
αDifferenz
%
248
26 10,48 60
24,19
82
33,06
80 32,26
+ 22,58%
248
13
5,24
74
29,84
72
29,03
89 35,89
+ 23,79%
223
6
2,69
67
30,04
66
29,6
84 37,67
+ 26,91%
Fernsehgerät
228
20
8,77
60
26,32
62
27,19
86 37,72
+ 18,42%
Smartphone
240
27 11,25 56
23,33
71
29,58
86 35,83
+ 18,33%
Drucker
219
18
8,22
53
24,2
78
35,62
70 31,96
+ 27,4%
Schuhe
195
1
0,51
39
20
46
23,59
10
9
55,9
+ 23,08%
Hose
219
17
7,76
53
24,2
76
34,7
73 33,33
+ 26,94%
Koffer
228
8
3,51
72
31,58
72
31,58
76 33,33
+ 28,07%
Kaffeemaschi
ne
Waschmaschi
ne
Signifikanz
χ2(1) = 9.496,
p < .001
χ2(1)= 22.232,
p < .001
χ2(1)= 28.755,
p < .001
χ2(1) = 6.434,
p = .008
χ2(1) = 3.621,
p = .038
χ2(1)= 14.579,
p < .001
χ2(1)= 12.838
p < .001
χ2(1)= 13.918
p < .001
χ2(1)= 34.057
p < .001
II.2. Spanien
Die Angabe der Lebensdauer trug dazu bei, die Testpersonen auf Staubsauger, Smartphones, Drucker,
Hosen und Koffer mit einer längeren Lebensdauer hinzulenken.
Produkt
Staubsauger
Kaffeemaschi
Testpe
rsonen
Kontrollseite
Versuchsseiten
αDifferenz
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
N
%
N
%
N
%
N
%
349
28
8,0
93
26,6
82
23,5
146
41,8
+ 15,48
408
46
11,2
82
20,1
95
23,2
185
45,3
+ 12,01
53/104
Signifikanz
χ2(1)= 6.023
p = .009
χ2(1) = .157
ne
Waschmaschi
ne
Fernsehgerät
Smartphone
Drucker
Schuhe
Hose
Koffer
335
19
5,6
103
30,7
49
14,6
164
48,9
+ 8,96
315
46
14,6
100
31,7
32
10,1
137
43,4
-4,44
393
32
8,1
97
24,6
96
24,4
168
42,7
+ 16,29
360
38
10,5
90
25
109
30,2
123
34,1
+ 19,72
319
12
3,7
44
13,7
83
26,0
180
56,4
+ 22,26
341
37
10,8
89
26,1
97
28,4
118
34,6
+ 17,6
337
27
8,0
90
26,7
87
25,8
133
39,4
+ 17,81
p = .387
χ2(1)= 2.648
p = .067
χ2(1) = 3.988
p = .05
χ2(1) = 5.271
p = .014
χ2(1) = 10.21
p < .001
χ2(1) = 2.266
p = .087
χ2(1) = 8.263
p = .003
χ2(1) = 9.254
p = .002
II.3. Tschechische Republik
Insgesamt führte die Kennzeichnung der Lebensdauer dazu, dass sich die Teilnehmer aus der
Tschechischen Republik eher für α-Produkte entschieden. Insbesondere der virtuelle Verkauf von
Kaffeemaschinen, Druckern und Koffern stieg erheblich an.
Produkt
Test
perso
nen
Staubsauger
Kaffeemasch
ine
Waschmasch
ine
146
Kontrollseite
Versuchsseiten
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
N
N
N
N
%
18 12,33
%
%
%
αDifferen
z
35
23,97
27 18,49
66 45,21
+ 6,16
134
8
5,97
34
25,37
46 34,33
46 34,33
+ 28,36
163
9
5,52
42
25,77
27 16,56
85 52,15
+ 11,04
Fernsehgerät
142
7
4,93
35
24,65
26 18,31
74 52,11
+ 13,38
Smartphone
156
13
8,33
42
26,92
38 24,36
63 40,38
+ 16,03
Drucker
152
9
5,92
40
26,32
43 28,29
60 39,47
+ 22,37
Schuhe
112
2
1,79
6
5,36
21 18,75
83 74,11
+ 16,96
Hose
163
17 10,43
32
19,63
50 30,67
64 39,26
+ 20,24
Koffer
154
12
43
27,92
39 25,32
60 38,96
+ 17,53
7,79
54/104
Signifikanz
χ2(1) = .385
p = .330
χ2(1)= 11.483
p = .001
χ2(1) = .850,
p = .239
χ2(1) = 1.444,
p = .163
χ2(1) = 3.166,
p = .053
χ2(1) = 8.604,
p = .003
χ2(1) = .105
p = .518
χ2(1) = 1.189
p = .180
χ2(1) = 4.931,
p = .019
II.4. Benelux
Bei dieser Stichprobe mit Teilnehmern aus den Beneluxländern wurde nicht nach der Herkunft aus
Luxemburg, Belgien und den Niederlanden unterschieden, da die einzelnen Stichproben sonst zu klein
gewesen wären. Auch bei diesen Testpersonen stieg der virtuelle Verkauf von Staubsaugern,
Kaffeemaschinen, Fernsehgeräten und Koffern erheblich an.
Test
perso
nen
Produkt
Staubsauger
Kaffeemasch
ine
Waschmasch
ine
Fernsehgerät
Smartphone
Drucker
Schuhe
Hose
Koffer
III.
Kontrollseite
Versuchsseiten
αDifferen
z
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
N
%
N
%
N
%
N
%
160
20
12,5
43
26,88
46
28,75
51
31,88
+ 16,25
158
14
8,86
36
22,78
49
31,01
59
37,34
+ 22,15
158
20
12,66
38
24,05
35
22,15
65
41,14
+ 9,49
110
9
8,18
41
37,27
21
19,09
39
35,45
+ 10,91
159
18
11,32
43
27,04
35
22,01
63
39,62
+ 10,69
172
22
12,79
35
20,35
60
34,88
55
31,98
+ 22,09
126
3
2,38
14
11,11
38
30,16
71
56,35
+ 27,78
177
15
8,47
45
25,42
38
21,47
79
44,63
+ 13
143
10
6,99
46
32,17
36
25,17
51
35,66
+ 18,18
Signifikanz
χ2(1) = 3.873
p = .035
χ2(1) = 4.301
p = .028
χ2(1) = .004,
p = .545
χ2(1) = 3.974
p = .037
χ2(1) = .652,
p = .264
χ2(1) = 2.816
p = .064
χ2(1) = 1.986
p = .127
χ2(1) = 1.057
p = .197
χ2(1) = 8.639
p = .002
Produktspezifische Auswirkungen der Kennzeichnung
Im Rahmen der ILIC-Studie wurde die Kennzeichnung der Lebensdauer in 3 Produktkategorien
erfasst: Elektrohaushaltsgeräte (Staubsauger, Kaffeemaschine, Waschmaschine), Hightechgeräte
(Fernsehgerät, Smartphone, Drucker) und Bekleidung (Schuhe, Hose, Koffer).
Den Analysen zufolge tendieren die Teilnehmer auf Grund der Angabe der Lebensdauer zu Produkten
mit einer längeren Lebensdauer im Vergleich zu ähnlichen Produkten (gleicher Preis). Dies gilt für
alle Produkte mit Ausnahme von Fernsehgeräten. Bei dieser Produktgruppe war kein nennenswerter
Unterschied zu verzeichnen. Diese Beobachtung mag überraschen, denn die Lebensdauer eines
Fernsehers erscheint zunächst nicht nur ein relativ objektives und verlässliches, sondern auch
wichtiges Kriterium zu sein. Zudem unterschieden sich die Modelle innerhalb ein und desselben
Preissegments – abgesehen von der von uns vorgegebenen abweichenden Lebensdauer – nicht
erheblich voneinander.
55/104
PRODUKTE
Koffer
Drucker
Hose
Kaffeemaschine
Waschmaschine
Sportschuhe
Staubsauger
Smartphone
Fernsehgerät
Differenz
+23,7
+20,0
+15,7
+14,5
+13,0
+14,9
+12,4
+11,3
Signifikanz
χ2(1) = 49.854,
p<.001
χ2(1) = 33.123,
p<.001
χ2(1) = 20.897,
p<.001
χ2(1) = 18.873,
p<.001
χ2(1) = 17.339,
p<.001
χ2(1) = 11.360,
p<.001
χ2(1) = 13.727,
p<.001
χ2(1) = 12.008,
p<.001
χ2(1) = 1.346
p=.260
Kontingenzkoeffizient
.240
.192
.152
.141
.141
.123
.123
.113
Bei Koffern ist die Kaufentscheidung am stärksten von der Angabe der Lebensdauer abhängig.
Danach kommen Drucker.
Im folgenden geht es um den Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den Kaufprozess bei
diesen 9 Produkten. Für jedes einzelne Produkt wird der Einfluss zunächst allgemein (über alle
Preissegmente hinweg) und anschließend segmentspezifisch (unteres, mittleres, oberes Preissegment)
betrachtet. Zur Auswertung der Beziehung zwischen der Kennzeichnung und dem simulierten Kauf
des α-Produkts und des β-Produkts haben wir den Chi-Quadrat-Test (χ2-Test) herangezogen.
III.1. Staubsauger
Die Tests zeigen im Allgemeinen einen signifikanten Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf
den simulierten Kauf eines Staubsaugers. Waren Labels angebracht, führte dies zu einem Anstieg der
simulierten Verkäufe von „α-Produkten“ (Produkte, welche im Vergleich zu den übrigen, preislich
vergleichbaren Produkten auf den Versuchsseiten eine höhere Lebensdauer haben) um 12,4 Punkte.
Diese positive Auswirkung auf den Kauf von Staubsaugern mit einer längeren Lebensdauer ist in
allen Preissegmenten festzustellen (+ 12,4 Punkte im unteren Preissegment, + 15,1 Punkte im
mittleren Preissegment und + 12,3 Punkte im oberen Preissegment).
56/104
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 323)
α-Produkt
β-Produkt
92
231
28,5 %
71,5 %
Versuchsseiten (n = 580)
α-Produkt
β-Produkt
237
343
40,9 %
59,1 %
Differenz
+ 12,4
χ2(1) = 13.727, p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers –
unteres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 85)
α-Produkt
β-Produkt
12
71
16,5 %
83,5 %
Versuchsseiten (n = 152)
α-Produkt
β-Produkt
48
104
31,6 %
68,4 %
Differenz
+ 15,1
χ2(1) = 6,442, p=.008
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers –
mittleres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 85)
α-Produkt
β-Produkt
53
78
Versuchsseiten (n = 152)
α-Produkt
β-Produkt
131
117
40,5 %
52,8 %
59,5 %
47,2 %
Differenz
+ 12,3
χ2(1) = 5,246, p=,014
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Staubsaugers – oberes
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 85)
α-Produkt
β-Produkt
25
46
Versuchsseiten (n = 152)
α-Produkt
β-Produkt
58
58
35,2 %
50,0 %
64,8 %
50,0 %
Differenz
+ 14,8
χ2(1) = 3,902, p=,034
III.2. Kaffeemaschine
Ebenso wie bei den Staubsaugern stellen wir im Allgemeinen eine Erhöhung der Verkäufe von
Kaffeemaschinen mit langer Lebensdauer fest, sobald das Merkmal der Langlebigkeit angegeben wird
57/104
(+ 14,5 Punkte). Dieser positive Effekt zeigt sich deutlich für die Artikel im unteren und im oberen
Preissegment. Bei Kaffeemaschinen im mittleren Preissegment waren keine Auswirkungen zu
verzeichnen.
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 307)
α-Produkt
β-Produkt
81
226
26,4 %
73,6 %
Versuchsseiten (n = 641)
α-Produkt
β-Produkt
262
379
40,9 %
59,1 %
Differenz
+14,5
χ2(1) = 18.873, p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine –
unteres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 307)
α-Produkt
β-Produkt
17
47
26,6 %
73,4 %
Versuchsseiten (n = 641)
α-Produkt
β-Produkt
44
70
38,6 %
61,4 %
Differenz
+12
χ2(1) = 2,635, p= ,071
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine –
mittleres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 307)
α-Produkt
β-Produkt
31
38
44,9 %
55,1 %
Versuchsseiten (n = 641)
α-Produkt
β-Produkt
86
80
51,8 %
48,2 %
χ2(1) = ,923, p= ,207
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Kaffeemaschine –
oberes Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 307)
α-Produkt
β-Produkt
33
73
17,8 %
82,2 %
Versuchsseiten (n = 641)
α-Produkt
β-Produkt
132
116
53,2 %
χ2(1) = 14,566, p< ,001
58/104
46,8 %
Differenz
+29
III.3. Waschmaschine
Die Kennzeichnung der Lebensdauer hat einen signifikanten Einfluss auf den Kauf einer
Waschmaschine. Im Allgemeinen tendieren die Verbraucher dazu, Waschmaschinen mit längerer
Lebensdauer zu bevorzugen (+ 13 Punkte). Dieser Effekt lässt sich für Waschmaschinen des mittleren
Preissegments feststellen. Im Gegenteil dazu ist im unteren und oberen Preissegment keine
signifikante Auswirkung zu verzeichnen.
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 304)
α-Produkt
β-Produkt
54
250
17,8 %
82,2 %
Versuchsseiten (n = 575)
α-Produkt
β-Produkt
177
398
30,8 %
69,2 %
Differenz
+13
χ2(1) = 17.339, p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine –
unteres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 58)
α-Produkt
β-Produkt
15
43
25,9 %
74,1 %
Versuchsseiten (n = 107)
α-Produkt
β-Produkt
41
66
38,3 %
61,7 %
χ2(1) = 2,603, p= ,074
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine –
mittleres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 113)
α-Produkt
β-Produkt
19
94
16,8 %
83,2 %
Versuchsseiten (n = 339)
α-Produkt
β-Produkt
86
140
38,1 %
61,9 %
Differenz
+21,3
χ2(1) = 15,895, p<,001
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Waschmaschine –
oberes Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 70)
α-Produkt
β-Produkt
20
61
24,7 %
75,3 %
Versuchsseiten (n = 192)
α-Produkt
β-Produkt
50
131
27,6 %
χ2(1) = .246, p= ,368
59/104
72,4 %
III.4. Fernsehgerät
Unabhängig vom Preissegment konnten wir keinen signifikanten Effekt der Kennzeichnung der
Lebensdauer auf die Wahl von Fernsehgeräten mit längerer Lebensdauer feststellen.
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 318)
α-Produkt
β-Produkt
82
236
25,8 %
74,2 %
Versuchsseiten (n = 477)
α-Produkt
β-Produkt
141
336
29,6 %
70,4 %
χ2(1) = 1.346 p=.260
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts –
unteres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 87)
α-Produkt
β-Produkt
28
59
32,2 %
67,8 %
Versuchsseiten (n = 119)
α-Produkt
β-Produkt
50
69
42,0 %
58,0 %
χ2(1) = 2,065,p=,098
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts –
mittleres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 93)
α-Produkt
β-Produkt
27
66
29,0 %
71,0 %
Versuchsseiten (n = 136)
α-Produkt
β-Produkt
45
91
33,1 %
66,9 %
χ2(1) = ,422, p=,308
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Fernsehgeräts –
oberes Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 78)
α-Produkt
β-Produkt
27
51
34,6 %
Versuchsseiten (n = 125)
α-Produkt
β-Produkt
46
79
65,4 %
36,8 %
63,2 %
χ2(1) =
,100,p=,436
60/104
III.5. Smartphone
Im Allgemeinen wirkt sich die Kennzeichnung der Lebensdauer positiv auf den Kauf von
Smartphones mit längerer Lebensdauer aus (+ 11,3 Punkte). Allerdings lässt sich kein signifikanter
Effekt bei Smartphone-Käufen im mittleren Preissegment beobachten.
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 328)
α-Produkt
β-Produkt
90
238
27,4 %
Versuchsseiten (n = 620)
α-Produkt
β-Produkt
240
380
72,6 %
38,7 %
61,3 %
Differenz
+11,3
χ2(1) = 12.008, p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones – unteres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 39)
α-Produkt
β-Produkt
14
25
35,9 %
64,1 %
Versuchsseiten (n = 99)
α-Produkt
β-Produkt
43
56
43,4 %
56,6 %
χ2(1) = ,656, p= ,270
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones –
mittleres Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 140)
α-Produkt
β-Produkt
33
107
23,6 %
Versuchsseiten (n = 215)
α-Produkt
β-Produkt
75
140
76,4 %
34,9 %
65,1 %
Differenz
+11,3
χ2(1) = 5,126, p= ,015
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Smartphones – oberes
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 109)
α-Produkt
β-Produkt
43
66
39,4 %
60,6 %
Versuchsseiten (n = 251)
α-Produkt
β-Produkt
122
129
48,6 %
51,4 %
χ2(1) = 2,566, p= ,068
61/104
III.6. Drucker
Die Kennzeichnung der Lebensdauer wirkt sich signifikant darauf aus, welchen Drucker die
Verbraucher wählen. Wird die Lebensdauer durch ein Label hervorgehoben, entscheiden sie sich eher
für einen Drucker mit längerer Lebensdauer (+ 20 Punkte). Dieser Effekt ist unabhängig vom
Preissegment zu beobachten (+ 16,7 Punkte im unteren Preissegment bis + 32,9 Punkte im mittleren
Preissegment).
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 305)
α-Produkt
β-Produkt
87
218
28,5 %
71,5 %
Versuchsseiten (n = 598)
α-Produkt
β-Produkt
290
308
48,5 %
51,5 %
Differenz
+20
χ2(1) = 33.123 p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers – unteres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 98)
α-Produkt
β-Produkt
41
57
41,8 %
58,2 %
Versuchsseiten (n = 159)
α-Produkt
β-Produkt
93
66
58,5 %
41,5 %
Differenz
+16,7
χ2(1) = 6,739, p= ,007
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers – mittleres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 80)
α-Produkt
β-Produkt
24
56
30,0 %
70,0 %
Versuchsseiten (n = 202)
α-Produkt
β-Produkt
127
75
62,9 %
37,1 %
Differenz
+32,9
χ2(1) = 24,893, p<.001
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Druckers – oberes
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 61)
α-Produkt
β-Produkt
22
39
36,1 %
63,9 %
Versuchsseiten (n = 132)
α-Produkt
β-Produkt
70
62
53,0 %
χ2(1) = 4,813, p= ,020
62/104
47,0 %
Differenz
+16,9
III.7.Sportschuhe
Auch auf den Kauf von Sportschuhen wirken sich Lebensdauer-Labels aus (+ 14,9 Punkte). Doch
lässt sich ein signifikanter Effekt nur bei Schuh-Käufen im oberen Preissegment beobachten.
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 121)
α-Produkt
β-Produkt
18
103
14,9 %
Versuchsseiten (n = 631)
α-Produkt
β-Produkt
188
443
85,1 %
29,8 %
70,2 %
Differenz
+14,9
χ2(1) = 11.360, p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen – unteres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 24)
α-Produkt
β-Produkt
5
19
20,8 %
79,2 %
Versuchsseiten (n = 145)
α-Produkt
β-Produkt
58
87
40,0 %
60,0 %
χ2(1) = 3,235, p= ,055
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen – mittleres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 44)
α-Produkt
β-Produkt
6
38
13,6 %
86,4 %
Versuchsseiten (n = 223)
α-Produkt
β-Produkt
56
167
25,1 %
74,9 %
χ2(1) = 2,714, p= ,069
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf von Schuhen – oberes
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 39)
α-Produkt
β-Produkt
7
32
17,9 %
82,1 %
Versuchsseiten (n = 183)
α-Produkt
β-Produkt
74
109
40,4 %
χ2(1) = 7,016, p<,005
63/104
59,6 %
Differenz
+22,5
III.8. Hosen
Der Verkauf von Hosen wird signifikant von Lebensdauer-Labels beeinflusst (+ 15,7 Punkte). Der
Effekt ist signifikant für Hosen im unteren Preissegment (+ 16,2) und noch deutlicher im oberen
Preissegment (+ 26,7). Die Verbraucher entscheiden sich häufiger für Produkte mit einer längeren
Lebensdauer, wenn diese in Form eines Labels gekennzeichnet ist.
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 305)
Versuchsseiten (n = 595)
α-Produkt
β-Produkt
α-Produkt
β-Produkt
86
219
261
334
28,2 %
71,8 %
43,9 %
56,1 %
χ2(1) = 20.897, p<.001
Differenz
+15,7
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose – unteres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 115)
α-Produkt
β-Produkt
56
59
48,7 %
Versuchsseiten (n = 208)
α-Produkt
β-Produkt
135
73
51,3 %
64,9 %
35,1 %
Differenz
+16,2
χ2(1) = 8,051, p= ,003
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose – mittleres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 75)
α-Produkt
β-Produkt
19
56
25,3 %
74,7 %
Versuchsseiten (n = 151)
α-Produkt
β-Produkt
44
107
29,1 %
70,9 %
χ2(1) = ,361, p= ,331
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf einer Hose – oberes
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 46)
α-Produkt
β-Produkt
11
35
23,9 %
76,1 %
Versuchsseiten (n = 162)
α-Produkt
β-Produkt
82
80
50,6 %
χ2(1) = 10,335, p<.001
64/104
49,4 %
Differenz
+26,7
III.9. Koffer
Die Kennzeichnung der Lebensdauer wirkt sich in allen Preissegmenten signifikant aus
(+ 19,1 Punkte im unteren Preissegment, + 23,6 Punkte im mittleren Preissegment und + 27,9 Punkte
im oberen Preissegment).
a) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 308)
α-Produkt
β-Produkt
57
251
18,5 %
81,5 %
Versuchsseiten (n = 554)
α-Produkt
β-Produkt
234
320
42,2 %
57,8 %
Differenz
+23,7
χ2(1) = 49.854, p<.001
b) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers – unteres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 62)
α-Produkt
β-Produkt
10
52
16,1 %
83,9 %
Versuchsseiten (n = 91)
α-Produkt
β-Produkt
32
59
35,2 %
64,8 %
Differenz
+19,1
χ2(1) = 6,710, p= ,007
c) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers – mittleres
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 112)
α-Produkt
β-Produkt
26
86
23,2 %
76,8 %
Versuchsseiten (n = 190)
α-Produkt
β-Produkt
89
101
46,8 %
53,2 %
Differenz
+23,6
χ2(1) = 16,683, p<.001
d) Einfluss der Lebensdauer-Kennzeichnung auf den simulierten Kauf eines Koffers – oberes
Preissegment
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 75)
Versuchsseiten (n = 202)
α-Produkt
β-Produkt
α-Produkt
β-Produkt
21
54
113
89
28,0 %
72,0 %
55,9 %
44,1 %
χ2(1) = 17,097, p<.001
65/104
Differenz
+ 27,9
IV.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Preissegment
Unabhängig vom Preissegment wirkte sich die Angabe der Lebensdauer auf die simulierte
Kaufentscheidung aus. Dabei waren Steigerungen zwischen 14 und 15,3 % bei ausgewählten αProdukten zu verzeichnen. Das Ausmaß der Steigerungen ist ebenfalls sehr ähnlich. Die
Verkaufspreise haben offenbar keinen Einfluss auf die Wirkung der Angabe der Lebensdauer,
zumindest gilt dies für die Preissegmente der ausgewählten Produkte. Zur Erinnerung: Die
Verkaufspreise der Produkte bewegten sich zwischen 14,99€ und 794,99€.
PRODUKTE
Unteres
Preissegment
Mittleres
Preissegment
Oberes
Preissegment
Zahl
% der
Verkäufe
Zahl
% der
Verkäufe
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite
αβProdukte
Produkte
200
432
Versuchsseiten
α-Produkte
β-Produkte
544
650
31,6%
68,4%
45,6%
54,4%
238
619
739
1018
27,8%
72,2%
42,1%
57,9%
209
457
747
853
31,4%
68,6%
46,7%
53,3%
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+14%
.135
+14,3%
.139
+15,3%
.141
Unteres Preissegment: χ2(1) =33.145, p<.001
Mittleres Preissegment: χ2(1) =50.248, p<.001
Oberes Preissegment: χ2(1) =45.171, p<.001
V.
Labelspezifische Auswirkungen der Kennzeichnung
IV.1. Lebensdauer
Das Lebensdauer-Label kennzeichnet die Lebensdauer in Jahren (oder Monaten).
Ein solches Label erhalten Fernsehgeräte, Staubsauger, Sportschuhe, Koffer und
Kaffeemaschinen.
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 1 377)
Versuchsseiten (n = 1 514)
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
330
1047
498
1016
23,9 %
76,0 %
32.9 %
67.1 %
χ2(1) = 28,124, p<.001
66/104
Differenz
+9 %
Der Chi-Quadrat-Test zeigt, dass α-Produkte mit Lebensdauer-Kennzeichnung signifikant häufiger
auf den Versuchsseiten als auf der Kontrollseite ausgewählt wurden. Faktisch führte die
Kennzeichnung der Lebensdauer für α-Produkte zu einer Verkaufssteigerung um 9 %. Die
Kennzeichnung wirkt sich also auf die Kaufentscheidung der Verbraucher aus.
IV.2. Funktionsdauer
Die Funktionsdauer-Kennzeichnung gibt die nutzbare Lebensdauer an. Damit ist
die Zahl der Waschzyklen bei Waschmaschinen, der Waschvorgänge bei Jeans,
der Druckvorgänge bei Druckern und der Betriebsstunden bei Fernsehgeräten
gemeint.
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 1232)
Versuchsseiten (n = 1018)
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
309
923
398
620
25,1 %
74,9 %
39,1 %
60,9 %
χ2(1) =50.810, p<.001
Differenz
+14 %
Der Chi-Quadrat-Test zeigt, dass α-Produkte mit Funktionsdauer-Kennzeichnung signifikant häufiger
auf den Versuchsseiten als auf der Kontrollseite ausgewählt wurden. Die Kennzeichnung der
Funktionsdauer erhöht den Marktanteil der α-Produkte auf den Versuchsseiten um 14 %. Es handelt
sich also um die Kennzeichnung mit der zweitgrößten Auswirkung auf die Verkaufssteigerung von αProdukten.
IV.3. Lebensdauer-Klasse
Das Lebensdauer-Klasse-Label gibt die Lebensdauer in Form einer
Klassifizierung von A bis G nach dem Vorbild der
Energieeffizienzklassen an. Mit diesem Label werden Sportschuhe,
Koffer, Kaffeemaschinen, Drucker und Smartphones versehen.
PRODUKTE
Zahl
% der Verkäufe
Kontrollseite (n = 1 369)
Versuchsseiten (n = 1 560)
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
333
1036
698
862
24,3 %
75,7 %
44,7 %
55,3 %
χ2(1) =133.282, p<.001
Differenz
+20,4 %
Der Chi-Quadrat-Test zeigt, dass α-Produkte mit Lebensdauer-Klasse-Kennzeichnung signifikant
häufiger auf den Versuchsseiten als auf der Kontrollseite ausgewählt wurden. Die Kennzeichnung der
Lebensdauer-Klasse führte für α-Produkte zu einer Verkaufssteigerung um etwas mehr als 20 %. Die
67/104
Kennzeichnung scheint ein Kriterium zu sein, das sich auf die Kaufentscheidung der befragten
Verbraucher auswirkt. Zudem führt dieses Label zu den größten Verkaufssteigerungen.
IV.4. Kosten-pro-Jahr
Das Kosten-pro-Jahr-Label gibt die Lebensdauer in Form der Kosten
an, die pro Jahr anfallen. Mit diesem Label werden Jeans, Smartphones,
Waschmaschinen und Staubsauger versehen.
Kontrollseite (n = 1260)
Versuchsseiten (n = 2178)
PRODUKTE
α-Produkte
β-Produkte
α-Produkte
β-Produkte
Differenz
Zahl
322
938
436
742
+ 11,4 %
% der Verkäufe 25,6 %
74,4 %
37,0 %
63,0 %
χ2(1) =37.296, p<.001
Der Chi-Quadrat-Test zeigt, dass α-Produkte mit Kosten-pro-Jahr-Kennzeichnung signifikant häufiger
auf den Versuchsseiten als auf der Kontrollseite ausgewählt wurden. Die Kennzeichnung der Kosten
pro Jahr scheint ein wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung der Verbraucher zu sein, denn es
zeigt sich, dass sich die Verkäufe von α-Produkten auf den Versuchsseiten um etwas mehr als 11 %
erhöht haben.
IV.5. Vergleich der Labels
Zwar haben sich die simulierten Verkäufe von α-Produkten bei allen vier Labels beträchtlich erhöht,
doch nicht im selben Maße. Bei Kennzeichnung mit einem Lebensdauer-Klasse-Label wurden in
44,7 % der Fälle α-Produkte gegenüber β-Produkten gewählt. Die Kennzeichnung der Funktionsdauer
führte dazu, dass sich 39,1 % Teilnehmer eher für α-Produkte entschieden. Die Angabe der
Lebensdauer pro Jahr/Monat bzw. die Kosten pro Jahr bewogen jeweils 32,9 % und 20 % der
Teilnehmer, sich für ein α-Produkt zu entscheiden.
Im Vergleich lässt sich also feststellen, dass die Angabe der Lebensdauer-Klasse sowie der
Funktionsdauer sogar beträchtlich wirksamer sind als die beiden anderen Labels.
Kennzeichnungen
Lebensdauer
Funktionsdauer
χ2(1) =4.84, p=.03
Lebensdauer
Funktionsdauer
χ2(1) =4.84, p=.03
Angabe der
LebensdauerKlasse
χ2(1) =20.27,
p<.001
χ2(1) =3.27, p=.07
Kosten pro Jahr
χ2(1) =45.97,
p<.001
χ2(1) =73.08,
p<.001
68/104
Angabe der
LebensdauerKlasse
χ2(1) =20.27,
p<.001
χ2(1) =3.27,
p=.07
Kosten pro Jahr
χ2(1) =45.97,
p<.001
χ2(1) =73.08,
p<.001
χ2(1) =137.00,
p<.001
χ2(1) =137.00,
p<.001
VI.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Alter der Testpersonen
Eine positive Wirkung der Angabe der Lebensdauer ist bei allen Altersgruppen in erheblichem Maße
zu verzeichnen. Bei den jüngsten Teilnehmern war der Einfluss jedoch am stärksten. Die Wirkung ist
am größten in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren und bei den unter 25-jährigen.
VI.1. Altersgruppe unter 25 Jahren
Kontrollseite (n = 592)
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
αProdukte
157
βProdukte
435
26,5%
73,5%
Versuchsseiten (n =
1067)
αβ-Produkte
Produkte
426
641
39,9%
60,1%
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+13,4%
.135
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+17,7%
.175
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+12,2%
.120
χ2(1) =30.017, p<.001
VI.2. Altersgruppe 25 bis 35 Jahre
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 513)
αβProdukte
Produkte
121
392
23,6%
76,4%
Versuchsseiten (n = 996)
αβ-Produkte
Produkte
411
585
41,3%
58,7%
χ2(1) =46.360, p<.001
VI.3. Altersgruppe 36 bis 50 Jahre
Kontrollseite (n = 524)
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
αProdukte
131
βProdukte
393
25%
75%
Versuchsseiten (n =
1143)
αβ-Produkte
Produkte
425
718
37,2%
62,8%
χ2(1) =23.99, p<.001
69/104
VI.4. Altersgruppe über 50 Jahre
Kontrollseite (n = 691)
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
αProdukte
172
βProdukte
519
24,9%
75,1%
Versuchsseiten (n =
1391)
αβ-Produkte
Produkte
515
876
37%
63%
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+12,1%
.122
χ2(1) = 30.735, p<.001
VII.
Auswirkungen der Kennzeichnung nach Haushaltseinkommen
Wir haben die Auswirkungen der Kennzeichnung nach Haushaltseinkommen analysiert. Die
Ergebnisse zeigen, dass die Angabe der Lebensdauer unabhängig vom Haushaltseinkommen einen
positiven Einfluss auf die Kaufentscheidung hat. Die Zahlen deuten darauf hin, dass dieser Einfluss
bei Haushalten mit höheren Einkommen stärker ausgeprägt sein könnte.
VII.1. Unter 900 €
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 251)
αβProdukte
Produkte
64
187
25,5%
78,5%
Versuchsseiten (n = 523)
αβ-Produkte
Produkte
196
327
37,5%
62,5%
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+12.2%
.119
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+6.3%
.064
χ2(1) =10.908, p<.001
VII.2. Zwischen 900 € und 1 500 €
PRODUKTE
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite (n = 404)
αβProdukte
Produkte
Versuchsseiten (n = 1189)
αβ-Produkte
Produkte
118
286
279
506
29,2%
70,8%
35,5%
64,5%
χ2(1) =4.816, p=.016
70/104
VII.3. Zwischen 1 500 € und 2 300 €
PRODUKTE
Kontrollseite (n = 500)
αβProdukte
Produkte
Zahl
% der
Verkäufe
Versuchsseiten (n = 980)
αβ-Produkte
Produkte
110
390
400
580
22%
78%
40,8%
59,2%
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+18,8%
.187
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+11,7%
.116
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+20%
.191
χ2(1) =51.902, p<.001
VII.4. Zwischen 2 300 € und 3 100 €
PRODUKTE
Kontrollseite (n = 381)
αβProdukte
Produkte
Zahl
% der
Verkäufe
Versuchsseiten (n = 767)
αβ-Produkte
Produkte
100
281
291
476
26,2%
73,8%
37,9%
62,1%
χ2(1) =15.498, p<.001
VII.5. Über 3 100 €
PRODUKTE
Kontrollseite (n = 408)
αβProdukte
Produkte
Zahl
% der
Verkäufe
Versuchsseiten (n = 950)
αβ-Produkte
Produkte
87
321
558
392
21,3%
78,7%
41,3%
58,7%
χ2(1) =49.704, p<.001
VIII. Auswirkungen der Kennzeichnung nach Geschlecht der Testpersonen
Unabhängig vom Geschlecht der Testpersonen ließ sich eine Auswirkung der Angabe der
Lebensdauer feststellen. Die Auswirkungen sind ausgeprägter bei Frauen. Dies bestätigt die bereits
festgestellte positive Korrelation zwischen Kaufentscheidungen für α-Produkte und Geschlecht.
PRODUKTE
Männer
Frauen
Zahl
% der
Verkäufe
Zahl
% der
Verkäufe
Kontrollseite
αβProdukte
Produkte
259
833
Versuchsseiten
α-Produkte
β-Produkte
838
1400
23,7%
76,3%
37,4%
62,6%
357
1056
1163
1773
25,3%
74,7%
39,6%
60,4%
Hommes : χ2(1) =49.704, p<.001
Femmes : χ2(1) =86.356, p<.001
71/104
Differenz
Kontingenzkoeffizient
+13,7%
.137
+14,3%
.181
Teil 6. Sonstige Ergebnisse
I.
Bedeutung von Umweltaspekten für die Kaufentscheidungen
In Kapitel I wird die Bedeutung von Umweltaspekten (Abschnitt I.1.) und insbesondere der
Lebensdauer auf die Überlegungen der Verbraucher (Abschnitte I.2. bis I.4.) untersucht.
Die Analyse des Kriteriums bzw. Attributs der Lebensdauer erfolgt nach Produktkategorien. Es wird
sowohl allgemein (gesamte Stichprobe) als auch nach Umfrageland ausgewertet (ebenso wie die
Umweltaspekte).
Dargestellt werden auch soziodemografische Aspekte (Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss,
Wohnsitzland, Beruf und Einkommenshöhe), die sich auf die Bedeutung auswirken, welche der
Lebensdauer des Produkts beim Kaufvorgang beigemessen wird.
Es sein angemerkt, dass die Umweltaspekte mündlich erhoben wurden und dass sämtliche Ergebnisse
möglicherweise insofern etwas überbewertet sind, als der Faktor der sozialen Erwünschtheit trotz der
Anonymität des Fragebogens eine Rolle spielen könnte.
I.1. Berücksichtigung der Umweltauswirkungen bei der Kaufentscheidung
Unsere Ergebnisse zeigen, dass es in allen europäischen Regionen, in denen wir unsere Stichprobe
erhoben haben, mehr Personen der Ansicht sind, dass Umweltauswirkungen eher wichtig für ihre
Kaufentscheidung sind.
Bedeutung der Umweltauswirkungen des gekauften Produkts nach Umfrageland
gering
Region
eher gering
eher groß
groß
Gesamt
Häufi
gkeit
%
Häufig
keit
%
Häufigke
it
%
Häufi
gkeit
%
Frankreic
h
99
13,8 %
211
29,3 %
299
41,5%
111
15,4%
720
Spanien
84
7,3 %
236
20,4 %
475
41,1%
362
31,3 %
1157
Tschechien
97
20,6 %
154
32,8 %
165
35,1%
54
11,5 %
470
Benelux
44
8,9 %
157
31,6 %
229
46,1
%
67
13,5 %
497
Gesamt
324
758
1168
72/104
594
2844
Da die Umweltaspekte im Allgemeinen ein recht wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung zu
sein scheinen, ist es interessant, lediglich die Sensibilität der Verbraucher für die Lebensdauer der
Produkte zu erfassen. Dieses Attribut wird nachfolgend für die einzelnen Produktkategorien
untersucht, die auf unseren 3 Versuchsseiten (Elektrohaushaltsgeräte, Hightech und Kleidung)
angeboten wurden.
I.2. Berücksichtigung der Lebensdauer der Produkte beim Kauf von elektrischen
Haushaltsgeräten
Für die Verbraucher scheint die Lebensdauer ebenso wie die technischen Merkmale und der Preis ein
extrem wichtiges Kriterium beim Kauf von Elektrohaushaltsgeräten zu sein. Diese Bedeutung wird in
allen Umfrageländern mit 4 von 4 bewertet. Davon ausgenommen sind die Beneluxländer, wo das
Lebensdauer-Kriterium immerhin mit 3 von 4 bewertet wird. Zudem wird in allen Umfrageländern
(wieder mit Ausnahme der Beneluxländer) die Bedeutung dieses Attributs beim Kauf von
Elektrohaushaltsgeräten sogar höher als die der technischen Merkmale angesehen.
a) Allgemeine Ergebnisse
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 2818)
Technik (n = 2821)
Preis (n = 2815)
Lebensdauer (n = 2807)
* Keine Antwort
0*
1**
2
5,6 %
2%
6%
8%
15,2 %
8,2 %
2,7 %
2,5 %
30,2 %
20,6 %
14,1 %
10,1 %
3
34,0 %
35,3 %
38,0 %
32,3 %
4
15,1 %
35,7 %
44,5 %
54,3 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
** 1 = unwichtigstes Kriterium, 4 = wichtigstes Kriterium
b) Frankreich
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 713)
Technik (n = 714)
Preis (n = 714)
Lebensdauer (n = 714)
0
9,8 %
1%
7%
1,1 %
1
2
23,4 %
2,4 %
3,2 %
5,2 %
31,8 %
6,6 %
16,7 %
13,9 %
3
34,0 %
35,3 %
38,0 %
32,3 %
4
25,8 %
30,3 %
39,8 %
34,3 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
c) Spanien
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 1145)
Technik (n = 1147)
Preis (n = 1143)
Lebensdauer (n = 1139)
0
4,1 %
3%
5%
8%
1
2
13,2 %
13,3 %
2,4 %
1,5 %
73/104
32,2 %
33,1 %
11,7 %
8,4 %
3
34,2 %
35,0 %
36,0 %
27,7 %
4
16,2 %
18,4 %
49,3 %
61,6 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
d) Tschechische Republik
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 467)
Technik (n = 469)
Preis (n = 468)
Lebensdauer (n = 467)
0
4,5 %
4%
1,1 %
9%
1
2
11,1 %
11,3 %
2,6 %
1,3 %
23,3 %
23,7 %
16,2 %
5,1 %
3
40,9 %
42,0 %
38,7 %
29,6 %
4
Gesamt
20,1 %
22,6 %
41,5 %
63,2 %
100 %
100 %
100 %
100 %
e) Benelux
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 493)
Technik (n = 491)
Preis (n = 490)
Lebensdauer (n = 487)
0
3,9 %
0%
4%
2%
1
2
11,6 %
2,0 %
3,1 %
2,3 %
29,6 %
8,6 %
13,9 %
13,3 %
3
38,7 %
37,1 %
39,2 %
42,9 %
4
Gesamt
16,2 %
52,3 %
43,5 %
41,3 %
100 %
100 %
100 %
100 %
I.3. Berücksichtigung der Lebensdauer der Produkte beim Kauf von Hightechprodukten
Die Lebensdauer scheint auch hier ein wesentliches Attribut bei der Kaufentscheidung für ein
Hightechprodukt zu sein (Bewertung mit 4 von 4). Dieses Kriterium sticht in Spanien sogar die
technischen Merkmale bei der Wahl der technischen Produkte aus.
a) Allgemeine Ergebnisse
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 2822)
Technik (n = 2826)
Preis (n = 2819)
Lebensdauer (n = 2788)
* Keine Antwort
0*
1**
2
4,6 %
4%
8%
7%
10,3 %
5,6 %
3,3 %
3,7 %
24,6 %
15,3 %
12,9 %
14,8 %
3
36,3 %
33,3 %
36,3 %
33,1 %
4
24,1 %
45,5 %
46,8 %
47,7 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
** 1 = unwichtigstes Kriterium, 4 = wichtigstes Kriterium
b) Frankreich
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 715)
Technik (n = 717)
Preis (n = 717)
Lebensdauer (n = 717)
0
7,1 %
0%
7%
1,0 %
1
2
12,7 %
2,1 %
4,3 %
9,1 %
74/104
25,6 %
6,7 %
15,9 %
21,5 %
3
30,9 %
29,4 %
37,7 %
33,5 %
4
23,6 %
61,8 %
41,4 %
35,0 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
c) Spanien
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 1146)
Technik (n = 1153)
Preis (n = 1143)
Lebensdauer (n = 1130)
0
3,4 %
1%
3%
5%
1
2
11,3 %
11,3 %
2,3 %
2%
25 %
25,6 %
9,5 %
11,6 %
3
37,3 %
38,2 %
35,2 %
30,1 %
4
22,9 %
24,9 %
52,7 %
55,8 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
d) Tschechische Republik
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 472)
Technik (n = 470)
Preis (n = 472)
Lebensdauer (n = 468)
0
5,3 %
1,1 %
1,5 %
1,1 %
1
2
7%
1,3 %
4,7 %
1,5 %
24,2 %
8,3 %
15,5 %
10,3 %
3
34,7 %
25,1 %
35,8 %
32,5 %
4
28,8 %
64,3 %
42,6 %
54,7 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
e) Benelux
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 489)
Technik (n = 486)
Preis (n = 487)
Lebensdauer (n = 473)
0
3,3 %
8%
1,2 %
4%
1
2
7,8 %
1,4 %
3,1 %
1,7 %
22,7 %
10,1 %
13,8%
17,1 %
3
43,4 %
35,6 %
37,2 %
40,2 %
4
22,9 %
52,1 %
44,8 %
40,6 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
I.4. Berücksichtigung der Lebensdauer der Produkte beim Kauf von Bekleidung
Im Gegensatz zu den Hightechprodukten und Elektrohaushaltsgeräten wird die Lebensdauer bei der
Anschaffung von Kleidung als weniger wichtig erachtet (dennoch Bewertung mit 3 von 4). Wenig
überraschend steht hier das Design des Artikels im Mittelpunkt (mit Ausnahme der Beneluxländer,
wo das Design mit 3 von 4 und die Lebensdauer mit 4 von 4 bewertet wurde).
a) Allgemeine Ergebnisse
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 2831)
Technik (n = 2828)
Preis (n = 2829)
Lebensdauer (n = 2814)
* Keine Antwort
0*
2,0 %
3,7 %
1,2 %
3,4 %
1**
2
4,0 %
8,8 %
4,3 %
8,3 %
13,6 %
22,4 %
17,0 %
23,5 %
** 1 = unwichtigstes Kriterium, 4 = wichtigstes Kriterium
75/104
3
35,1 %
35,3 %
37,1 %
35,6 %
4
45,2 %
29,8 %
40,4 %
29,1 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
b) Frankreich
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 720)
Technik (n = 719)
Preis (n = 719)
Lebensdauer (n = 718)
0
1,9 %
5,1 %
1,5 %
4,7 %
1
2
3,6 %
16,6 %
5,1 %
15,2 %
9,4 %
29,6 %
17,9 %
32,5 %
3
30,6 %
32,0 %
40,1 %
29,4 %
4
54,4 %
16,7 %
35,3 %
18,2 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
c) Spanien
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 1149)
Technik (n = 1150)
Preis (n = 1145)
Lebensdauer (n = 1133)
0
1,8 %
1,8 %
8%
3,4 %
1
2
4,0 %
4,3 %
3,6 %
7,1 %
15,3 %
15,5 %
14,7 %
21,5 %
3
37,4 %
37,2 %
35,0 %
37,4 %
4
41,4 %
41,2 %
45,9 %
30,6 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
d) Tschechische Republik
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 465)
Technik (n = 465)
Preis (n = 468)
Lebensdauer (n = 466)
0
2,2 %
1,5 %
2,1 %
2,6 %
1
2
3,2 %
3,9 %
6,0 %
6,2 %
12,5 %
19,6 %
22,2 %
23,0 %
3
31,4 %
40,0 %
35,0 %
37,6 %
4
50,8 %
35,1 %
34,6 %
30,7 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
e) Benelux
BEDEUTUNG
KRITERIEN
Design (n = 497)
Technik (n = 494)
Preis (n = 497)
Lebensdauer (n = 497)
0
2,4 %
8,1 %
6%
2,4 %
1
2
5,4 %
12,8 %
3,4 %
3,2 %
16,9 %
30,8 %
15,9 %
15,5 %
3
39,8 %
31,0%
39,4 %
38,8 %
4
35,4 %
17.4 %
40,6 %
40,0 %
Gesamt
100 %
100 %
100 %
100 %
I.5. Vertrauen in die Umweltzeichen beim Kaufvorgang
Wir haben die Teilnehmer befragt, wie weit sie Umweltzeichen generell vertrauen: "Für wie
vertrauenswürdig halten Sie Umweltzeichen im Zusammenhang mit dem Kauf von Produkten? "
76/104
Dabei ergab sich, dass die Testpersonen aus Spanien sehr großes Vertrauen zu den Umweltzeichen
haben. Die französischen Teilnehmer haben ebenfalls großes Vertrauen. Die Testpersonen aus den
Beneluxländern nehmen eine Zwischenposition ein. Die tschechischen Teilnehmer schließlich
misstrauen Umweltzeichen.
Vertrauen in die Umweltzeichen beim Kaufvorgang nach Regionen
1 (gering)
2
3
4 (groß)
Gesa
mt
Frankreich
100
13,9%
210
29,2%
256
3,65 %
153
21,3 %
719
Spanien
90
7.8 %
336
29,1 %
472
40,9 %
255
22,1 %
1153
Benelux
62
12,7 %
196
40,1 %
196
40,1 %
35
7,2 %
489
Tschechische
Republik
93
19 %
180
38,5 %
163
34,8 %
32
6,8 %
468
345
Gesamt
922
1087
475
2829
45
40
35
30
FR
25
SP
20
BEN
15
CZ
10
5
0
très faible
faible
forte
très forte
II. Verständlichkeit der Lebensdauer-Kennzeichnungen
Wir haben entschieden, drei verschiedene Lebensdauer-Formate zu testen:
-
die Mindestlebensdauer in Jahren bzw. die Mindestfunktionsdauer
die Lebensdauerklasse
die Kosten pro Jahr („Abschreibungskosten“), also den Preis für ein Jahr bei einer
gegebenen Lebensdauer
77/104
II.1. Gesamtergebnis
Unabhängig von den Anzeigebedingungen (auf der Kontrollseite keine Anzeige vor dem Fragebogen,
auf den 2 Versuchsseiten Anzeige ab Beginn des Browsens auf der Internetseite und damit höhere
Möglichkeit, die Labels wahrzunehmen) wird das Ziel der verschiedenen getesteten Labels von einer
großen Mehrheit der Verbraucher verstanden.
In Bezug auf die Verständnisrate gibt es zwischen den beiden Populationen (Kontrollgruppe vs.
Versuchsgruppe) keinen signifikanten Unterschied, was das Lebensdauer-Label (χ2(1) = ,033, p =
,855) und das Kosten-pro-Jahr-Label (χ2(1) = ,043, p = ,997) angeht. Dem gegenüber scheint die
Angabe der Lebensdauerklasse zur Verwechslung mit den Angaben zur Energieeffizienzklasse der
Produkte zu führen. Die Angabe der Lebensdauerklasse scheint allerdings die Verständlichkeit
signifikant zu erhöhen (χ2(1) = 2,788, p = ,094).
Das Angabe der Lebensdauer (in Jahren) hebt sich am deutlichsten ab: 82 % der Personen verstehen
seinen Zweck. Die Angabe der Lebensdauerklasse (60 %) sowie der jährlichen Abschreibungskosten
(66 %) sind weitaus weniger gut verständlich.
Informationsgehalt der Lebensdauerlabels – alle Testbedingungen zusammengefasst
Gibt Ihnen das Lebensdauer-Label Informationen über die Lebensdauer?
VERSTÄNDLICHKEIT
Nein
Gesamt
Ja
LABELS
Häufigkeit
%
Häufigkeit
%
Häufigkeit
%
Lebensdauer
521
17,9%
2396
82,1%
2917
100%
Lebensdauerklasse
924
31,7%
1993
68,3%
2917
100%
Kosten pro Jahr
1137
39 %
1780
61%
2917
100 %
Informationsgehalt der Lebensdauer-Labels – Versuchsbedingungen
VERSTÄNDLICHKEIT
Gesamt
Nein
Ja
LABELS
Häufigkeit
%
Häufigkeit
%
Häufigkeit
%
Lebensdauer
344
18,0%
1572 82,0%
1916
100%
Lebensdauerklasse
587 30,6%
1329 69,4%
1916
100%
Kosten pro Jahr
745
1171 61,1%
1916 100 %
38,9%
78/104
Informationsgehalt der Lebensdauer-Labels – Kontrollbedingungen
VERSTÄNDLICHKEI
Gesamt
Nein
Ja
T
Häuf
igkei
t
LABELS
%
Häuf
igkei
t
%
Häuf
igkei
t
%
Lebensdauer
177
17,7%
824
82,3%
1001
100%
Lebensdauerklasse
337
33,7%
664
66,3%
1001
100%
Kosten pro Jahr
392
39,2%
609
60,8%
1001
100%
II.2. Ergebnisse nach geografischen Gebieten
Die Kennzeichnung durch Angabe der Lebensdauer in Jahren wurde in den verschiedenen Gebieten,
in denen der Versuch durchgeführt wurde, mit Abstand am besten verstanden, der Mindestanteil der
Testpersonen, für die diese Angabe verständlich ist, lag bei nahezu 80 %.
Bei der Verständlichkeit des Lebensdauerklasse-Labels gibt es größere Unterschiede: In Frankreich
und in der Tschechischen Republik wurde es von der Mehrheit verstanden (8 von 10 Personen), in
Spanien und in den Beneluxländern war die Rate geringer (etwa 6 von 10 Personen). Das Kosten-proJahr-Label wird im Allgemeinen am wenigsten von allen 3 Labeln verstanden. Zudem lässt sich
feststellen, dass die Kennzeichen von den Testpersonen aus Spanien und den Beneluxländern
insgesamt weniger gut verstanden wurden.
LAND
LABEL
Lebensd
auer (n =
Frankreich
Nein
Ja
54
7,4%
674
92,6%
115
15,8 %
613
84,2 %
111
15,2 %
617
84,8 %
Spanien
Gesa
mt
728
100%
Nein
Ja
Tschechische Republik
Nein
Ja
83
17,3%
396
82,7 %
264
22%
936
78%
728
100
%
527
43,9 %
673
56,1
%
1200
100
%
77
16,1 %
402
83,9 %
479
100
%
205
40,2 %
305
59,8 %
510
100
%
728
100
%
645
53,8 %
555
46,2
%
1200
100
%
150
31,3 %
329
68,7 %
479
100
%
231
45,3 %
279
54,7 %
510
100%
2 917)
Lebensd
auerklas
se (n =
Gesa
mt
479
100
%
Benelux
Gesa
mt
1200
100%
Nein
Ja
120
23,5%
390
76,5 %
Gesa
mt
510
100
%
1 916)
Kosten
pro Jahr
(n =
1 916)
79/104
III. Lebensdauer und Zahlungsbereitschaft (Willingness to Pay, WTP)
Zunächst erfassten wir die Bereitschaft, für Produkte mit einer längeren Lebensdauer mehr Geld
auszugeben (WTP), für den Fall der Anschaffung einer Geschirrspülmaschine.
III.1. Gesamtergebnis
Der Studie „Que Choisir“ (2014) zufolge beträgt der durchschnittliche Kaufpreis einer
Geschirrspülmaschine 450 €.
Wir baten die Teilnehmer, den Preis anzugeben, zu dem sie eine Geschirrspülmaschine kaufen
würden.
Gewünschter Kaufpreis für eine Geschirrspülmaschine
ILIC-Studie
PREIS
Zahl
200–299 €
300-499 €
500-699 €
700 € oder mehr
Gesamt
694
1555
395
49
2693
%
24,6 %
55,2 %
14,1 %
1,8 %
100 %
UFC-Studie
„Que
Choisir“
8%
45 %
34 %
13 %
100 %
Die ermittelten Zahlen stimmen mit denen in „Que Choisir“ veröffentlichten Zahlen überein: Etwas
mehr als 55 % der Personen würden eine neue Geschirrspülmaschine zu einem Preis zwischen 300
und 499 € kaufen. Allerdings ist die Zahl der Verbraucher, die weniger (zwischen 200 und 299 €) für
eine Geschirrspülmaschine bezahlen möchten, höher als in der UFC-Studie „Que Choisir“.1
Anschließend fragten wir die Teilnehmer, wieviel sie bereit wären zu zahlen, wenn dieselbe
Geschirrspülmaschine eine 2 Jahre längere Lebensdauer hätte.
PREIS
Ich würde sie nicht
kaufen
50 €
100 €
200 €
300 €
Gesamt
1
Zahl
%
294
10,4
756
1213
405
158
2826
26,8
42,9
14,3
5,6
100 %
http://www.quechoisir.org/equipement-de-la-maison/electromenager/gros-electromenager/actualite-lave-vaisselle-infographievous-et-votre-lave-vaisselle.
80/104
Ein Großteil der befragten Personen war bereit, mehr auszugeben, um das erworbene Produkt länger
nutzen zu können (9 von 10 Personen). Im Durchschnitt waren sie mit einem Aufpreis von 102 € für
eine Spülmaschine einverstanden, die 2 Jahre länger hält.
81/104
III.2. Ergebnisse nach geografischen Gebieten
Kaufpreis einer Geschirrspülmaschine nach Land
Kaufpreis einer Geschirrspülmaschine
Frankreich
Ich würde
sie nicht
kaufen
43 (5,9 %)
Spanien
41 (3,4 %)
298
(24,8 %)
457
(38,1 %)
222
(18,5 %)
84
(7 %)
29
(2,4 %)
14
(1,2 %)
1145
(95,4 %)
Benelux
40 (7,8 %)
68
(13,3 %)
141
(27,8 %)
125
(24,5 %)
73
(14,3 %)
25
(4,9 %)
18
(3,5%)
491
(96,3 %)
Tschechisch
e Republik
1 (0,2 %)
95
(19,8 %)
131
(27,3 %)
125
(26,1 %)
66
(13,8 %)
45
(9,4 %)
7
1,5 %
470
(98,1 %)
Gesamt
125 (4,4 %)
694
(24,6 %)
924
(32,8 %)
631
(22,4 %)
275
(9,8 %)
120
(4,3 %)
49
(1,8 %)
2819
(100 %)
Land
200–
299 €
300399 €
400499 €
500599 €
600700 €
> 700 €
Gesamt
233
(32 %)
195
(26,8 %)
159
(21,8 %)
52
(7,1 %)
21
(2,9 %)
10
(1,4 %)
713
(97,9 %)
Ein Drittel der befragten Verbraucher würde eine Geschirrspülmaschine zu einem Preis zwischen 300
und 399 € kaufen. Davon ausgenommen ist Frankreich: Hier möchte ein Drittel der Teilnehmer
lediglich 200 bis 299 € für eine Geschirrspülmaschine ausgeben. Etwa 25 % aller Befragten würden
nur 200 bis 299 € ausgeben, 22 % der Teilnehmer sind bereit, 400 bis 499 € für ein Neugerät
bezahlen. Die Verbraucher in der Tschechischen Republik und in den Beneluxländern scheinen im
Vergleich eher geneigt zu sein, bis zu 499 € zu bezahlen.
Aufpreis, den die teilnehmenden Verbraucher bereit sind, für eine Geschirrspülmaschine mit
einer 2 Jahre längeren Lebensdauer zu zahlen (nach Land)
WTP für eine 2 Jahre längere Lebensdauer
Land
Ich würde sie
nicht kaufen
> 50 €
> 100 €
> 200 €
> 300 €
Gesamt
Frankreich
101 (13,9 %)
179
(24,6 %)
322
(44,2 %)
98
(13,5%)
14
(1,9%)
714
(98,1 %)
Spanien
78 (6,5 %)
316
(26,3 %)
531
(44,3 %)
158
(13,2 %)
68
(5,7 %)
1151
(95,9 %)
Benelux
43 (8,4 %)
92
(18%)
182
(35,7 %)
110
(21,6 %)
66
(12,9%)
493
(96,7 %)
82/104
Tschechisch
e Republik
72 (15 %)
169
(35,3 %)
178
(37,2 %)
39
(8,1%)
10
(2,1%)
468
(97,7 %)
Gesamt
294 (10,4 %)
756
(26,75 %)
1213
(42,92 %)
405
(14,33 %)
158
5,59 %
2826
Wir stellen für Frankreich und Spanien sehr ähnliche Zahlen fest: 44 % der Testpersonen in diesen
Ländern sind bereit, 100 € Aufpreis für eine Geschirrspülmaschine zu bezahlen, die eine 2 Jahre
längere Lebensdauer hat. In der Tschechischen Republik sind die Ergebnisse gemischt: 35 % der
Antwortenden wollen nur 50 € mehr bezahlen, 37 % sind mit einem Aufpreis von 100 €
einverstanden. Hier ist auch die Zahl derer höher (15 %), die angaben, eine teurere
Geschirrspülmaschine mit einer 2 Jahre längeren Lebensdauer nicht zu kaufen. Dies ist
möglicherweise auf die geringeren Einkommen der Einwohner dieses Landes zurückzuführen. Die
Teilnehmer in den Beneluxländern sind eher bereit als die anderen, mehr zu bezahlen: Mehr als 21 %
sind einverstanden, 200 € Aufpreis zum Ausgangspreis zu zahlen, 13 % würden sogar 300 € mehr
ausgeben.
IV. Wahrgenommene Verantwortung
IV.1. Allgemeine Ergebnisse
Im Allgemeinen schreiben die Verbraucher allen Akteuren der Kette eine große Verantwortung zu.
Die größte Verantwortung sehen sie jedoch bei den Herstellern und bei sich selbst.
Akteure
Wahrgenommene Verantwortung der verschiedenen Akteure
Keine
sehr gering
gering
groß
sehr groß
Hersteller
66 (2,3 %)
77 (2,6 %)
216 (7,4 %)
747 (25,6 %)
1660
(56,9 %)
Händler
614 (21 %)
570 (19,5 %)
719 (24,6 %)
561 (26,6 %)
241 (8,3 %)
Verbraucher
140 (4,8 %)
133 (4,6 %)
475 (16,3 %)
1076 (36,9 %)
920 (31,5 %)
Reparaturdienst
148 (5,1 %)
214 (7,3 %)
665 (22,8 %)
1028 (35,2 %)
615 (21,1 %)
83/104
IV.2.Wahrgenommene Verantwortung nach Land
In allen Ländern der Studie (mit Ausnahme der Beneluxländer) sind die Verbraucher den Händlern
gegenüber im Allgemeinen weniger streng als den anderen Akteuren gegenüber.
a) Frankreich
Akteure
Wahrgenommene Verantwortung der verschiedenen Akteure
Keine
sehr gering
gering
groß
sehr groß
5 (0,7 %)
13 (1,8 %)
35 (4,8 %)
128 (17,6 %)
534 (73,4 %)
210 (28,8 %)
170 (23,4 %)
162 (22,3 %)
114 (15,7 %)
43 (5,9 %)
Verbraucher
23 (3,2 %)
37 (5,1 %)
150 (20,6 %)
267 (36,7 %)
237 (32,5 %)
Reparaturdienst
38 (5,2 %)
67 (9,2 %)
176 (24,2 %)
269 (37 %)
Hersteller
Händler
139 (9,1%)
b) Spanien
Akteure
Wahrgenommene Verantwortung der verschiedenen Akteure
Keine
sehr gering
gering
groß
sehr groß
48 (4 %)
45 (3,8 %)
119 (9,9 %)
357 (29,8 %)
544 (45,3 %)
220 (18,3 %)
210 (17,5 %)
330 (27,5 %)
215 (17,9 %)
101 (8,4 %)
Verbraucher
86 (7,2 %)
60 (5 %)
186 (15,5 %)
422 (35,2 %)
349 (29,1 %)
Reparaturdienst
69 (6,4%)
56 (5,2%)
252 (23,3%)
415 (38,3%)
Hersteller
Händler
291 (26,9%)
c) Tschechische Republik
Wahrgenommene Verantwortung der verschiedenen Akteure
Akteure
Keine
sehr gering
gering
groß
sehr groß
1 (0,2 %)
10 (1,7%)
19 (3,2%)
113 (18,8%)
458 (76,2%)
132 (27,6 %)
116 (24,2 %)
109 (22,8 %)
67 (14 %)
32 (6,7 %)
Verbraucher
6 (1,3 %)
10 (2,1 %)
57 (11,9 %)
174 (36,3 %)
206 (43 %)
Reparaturdienst
25 (5,2 %)
61 (12,7 %)
136 (28,4%)
136 (28,4%)
Hersteller
Händler
84/104
76 (15,9%)
d) Benelux
Wahrgenommene Verantwortung der verschiedenen Akteure
Akteure
Keine
sehr gering
gering
groß
sehr groß
Hersteller
12 (2,4 %)
9 (1,8 %)
43 (8,4 %)
149
(29,2 %)
267 (52,4 %)
Händler
52 (10,2 %)
74 (14,5 %)
118
(23,1 %)
165
(32,4 %)
65 (12,7 %)
Verbraucher
25 (4,9 %)
26 (5,1 %)
82 (16,1 %)
213
(41,8 %)
128 (25,1 %)
Reparaturdienst
16 (3,1 %)
30 (5,9 %)
101
(19,8 %)
208
(40,8 %)
85/104
109 (21,4 %)
Gesamtschlussfolgerungen
Die Testergebnisse zeigen, dass die Angabe der Lebensdauer die Kaufentscheidung insofern
beeinflusst, als die Verbraucher ein Produkt mit einer längeren Lebensdauer wählen. Durchschnittlich
wurde ein α-Produkt 4,6 % häufiger gewählt, wenn die Lebensdauer angegeben war.
Auf den E-Commerce-Portalen waren in jeder Produktgruppe 3 von 10 Produkten, also 30 %, αProdukte. Insgesamt wurden unter den 2 619 auf der Kontrollseite ausgewählten Produkten 647 Mal
α-Produkte ausgewählt, und 2030 Mal bei den 5 271 Produkten auf dem Portal mit Angabe der
Lebensdauer. Dies entspricht 24,7 % und 38,5 % der ausgewählten Produkte. Im Durchschnitt wurden
α-Produkte, deren Lebensdauer angegeben war, 13,8 % häufiger gekauft.
Unterschiedliche Auswirkungen bei verschiedenen Produkten
Bei acht der neun getesteten Produktgruppen waren erhebliche Auswirkungen auf die
Kaufentscheidung zu beobachten: Koffer (+23,7 %), Drucker (+20,1 %), Hosen (+15,9 %),
Sportschuhe (+15 %), Kaffeemaschine (+14,4 %), Waschmaschine (+12,9 %), Staubsauer (+12,3 %),
Smartphone (+11,4 %). Nur bei Fernsehgeräten wurde die simulierte Kaufentscheidung nicht
wesentlich durch die Kennzeichnung der Lebensdauer beeinflusst. Dieses Ergebnis ist überraschend –
eine tiefergehende Analyse der Fachliteratur zu den Gründen der Kaufentscheidung bei
Fernsehgeräten könnte hier vielleicht Aufschluss geben. Auch die große Ähnlichkeit der
vorgeschlagenen Fernsehgerätetypen ist ein Gesichtspunkt, der für die Erklärung dieses Sachverhalts
nicht außer Acht gelassen werden sollte. Es ist nicht auszuschließen, dass die Teilnehmer den
Besonderheiten der einander sehr ähnlichen Produkte nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Im Gegensatz zu den anderen Produktkategorien unterschieden sich die verschiedenen Fernsehgeräte
in Bezug auf ihr Design, ihre Farben und generell ihre materiellen Eigenschaften nicht sehr
voneinander. Diese Besonderheit, die bei den anderen Produktarten nicht auftrat, kann dazu geführt
haben, dass die Testpersonen möglicherweise weniger wählerisch waren, so dass der bei den anderen
Produktgruppen beobachtete Effekt ausblieb.
Bei den anderen Produktkategorien wurde die Kaufentscheidung von der LebensdauerKennzeichnung beeinflusst, allerdings in unterschiedlich starkem Maße je nach Produktgruppe. So hat
die Kennzeichnung bei Koffern (+23,7%) sowie bei Druckern (+ 20,1%) den größten Einfluss. Koffer
waren im übrigen die einzige Produktgruppe, bei der dieser Einfluss in allen vier
Untersuchungsgebieten nachzuweisen ist. Koffer sind per se Produkte, die oft bewegt werden. Es ist
wahrscheinlich, dass Verbraucher deshalb aus zwei Gründen mehr Wert auf eine längere Lebensdauer
legen. Zum einen werden Koffer durch ihren Gebrauch als Ganzes beansprucht, so dass ihre
Widerstandsfähigkeit eine wesentliche Eigenschaft ist. Andererseits werden sie für
Ortsveränderungen, also wohl mehr oder minder sporadisch verwendet. Im Fall einer seltenen
Nutzung kann der Verbraucher berechtigterweise eine lange Lebensdauer erwarten.
Drucker sind technische Produkte, "Expertensysteme" (deren technische Details der Benutzer nicht
beherrscht), die heutzutage in den meisten Haushalten zu finden sind. In der allgemeinen Vorstellung
86/104
haben Drucker eine begrenzte Lebenszeit. Dieser Eindruck hat möglicherweise auf die Wirkung der
Lebensdauer-Kennzeichnung als Entscheidungskriterium durchgeschlagen. Die Angabe der
Lebenszeit wirkte sich bei Teilnehmern aus drei der vier untersuchten Gebieten aus (Frankreich
+27,3 %, Tschechische Republik +22,5 %, Benelux +22,2 %).
Unter den Produkten, bei denen sich die Angabe der Lebensdauer ausgewirkt hat, war der Einfluss bei
Smartphones am geringsten (+ 11,4%). Hier war eine Zunahme der virtuellen Verkäufe bei den
Testpersonen in Frankreich (+11,8 %) sowie in Spanien (+16,2 %) zu verzeichnen, keine Zunahme
jedoch in den Beneluxländern und in der Tschechischen Republik. Dieser weniger starke Einfluss
kann mit der raschen technischen Entwicklung bei Smartphones erklärt werden. So hängt die
Lebensdauer dieser Produkte eher mit ihrer vorhandenen oder mangelnden Fähigkeit zusammen,
ständig neue Inhalte zu verarbeiten und sich an diese anzupassen, als mit mangelnder
Funktionsfähigkeit ihrer Bauteile.
Unterschiedliche Auswirkungen in den verschiedenen Gebieten
Die Analyse der Ergebnisse in den vier Gebieten, aus denen die Teilnehmer stammten, ergab, dass die
Angabe der Lebensdauer Auswirkungen auf die vier Stichproben hatte. Am größten war der Einfluss
bei den Testpersonen aus Frankreich (+24 %), geringer bei den Testpersonen aus der Tschechischen
Republik (16,8%) und den Beneluxländern (+16,8 %) sowie Spanien (+13,8 %). Am geringsten war
der Einfluss bei den Testpersonen aus Spanien. Diese Ergebnisse werden durch die Ergebnisse der
Analysen der einzelnen Produktgruppen in den jeweiligen Testgebieten gestützt.
Auswirkungen des Preises?
Die Kennzeichnung der Lebensdauer beeinflusst die Kaufentscheidung unabhängig vom Preis der
Produkte (+13,8 %). Eine Analyse der jeweiligen Preissegmente zeigt, dass die Ergebnisse je nach
Gebiet und Produkt variieren. Allerdings lassen die Ergebnisse vermuten, dass möglicherweise auch
der Preis eine gewisse Rolle spielt. Die Bedeutung, die die Testpersonen der Lebensdauer beimessen,
steigt offensichtlich mit dem Preis, den sie für ein Produkt zu zahlen bereit sind. Die Kennzeichnung
der Lebensdauer beeinflusst die Kaufentscheidung also stärker bei hochpreisigen Produkten (+
15,3 %) als bei niedrigpreisigen Produkten (+ 14,1 %). Der Unterschied ist jedoch nicht allzu groß
und sollte durch ergänzende Untersuchungen bestätigt werden.
Im übrigen erklärten 90 % der Teilnehmer, sie seien bereit, für ein ähnliches Produkt (Geschirrspüler)
mit einer um zwei Jahre längeren Lebensdauer mehr zu bezahlen. In einem solchen Fall würden sie im
Durchschnitt 102 € mehr für einen Geschirrspüler mit einem Preis zwischen 300 und 500 € ausgeben.
Die Teilnehmer aus den Benelux-Ländern waren in höherem Maße bereit, mehr zu zahlen: Mehr als
21 % sind bereit, 200 € mehr als den ursprünglichen Preis zu zahlen, 13 % von ihnen würden sogar
mehr als 300 % € zusätzlich ausgeben. Die Tests in Frankreich und Spanien ergaben ein ähnliches
Bild: 44 % der Teilnehmer aus diesen beiden Ländern waren bereit, 100 € zusätzlich für einen
Geschirrspüler mit einer um zwei Jahre längeren Lebensdauer auszugeben. In der Tschechischen
Republik war der Anteil weniger hoch: 35 % der Teilnehmer sind bereit, 50 € mehr zu zahlen, und
37 % würden 100 € mehr zahlen. Hier war auch der Anteil derjenigen mit 15 % am höchsten, die
angaben, sie würden kein zusätzliches Geld für einen Geschirrspüler mit einer um zwei Jahre längeren
87/104
Lebensdauer ausgeben. Diese Ergebnisse lassen sich u. a. durch die Unterschiede im BIP zwischen
den einzelnen Ländern erklären.
Das Verbraucherprofil
Zwar lassen sich sowohl Männer als auch Frauen durch die Angabe der Lebensdauer beeinflussen,
doch richten Frauen ihre Kaufentscheidung stärker an diesem Kriterium aus. Dies lässt sich auch im
Hinblick auf die verschiedenen Altersgruppen feststellen. Alle Altersgruppen ließen sich von der
Angabe der Lebensdauer beeinflussen. In der Altersgruppe der 25 bis 35-Jährigen ist diese Wirkung
jedoch am stärksten (+17,7 %). An zweiter Stelle kommen die unter 25-Jährigen (+15,5 %).
Menschen über 35 Jahre ließen sich von der Lebensdauer weniger beeinflussen (+12 %).
Die Angabe der Lebensdauer wirkte sich auf die Teilnehmer unabhängig vom Haushaltseinkommen
aus. Allerdings legen die Ergebnisse nahe, dass Haushalte mit höheren Einkommen (+20,1 % bei
Haushalten mit mindestens 3 100 € pro Monat) stärker auf die Kennzeichnung der Lebensdauer
ansprechen als Haushalte mit geringem Einkommen (+6 % bei Haushalten mit einem Einkommen von
weniger als 1 500 € pro Monat). Die Auswirkungen dieses sozioökonomischen Kriteriums bliebe
jedoch im Rahmen künftiger Test ebenfalls zu bestätigen.
Es wurde keine Wirkung einer Sensibilisierung für Umweltfragen oder eines Engagements im
Umweltbereich beobachtet. Der typische Verbraucher, der sich von der Angabe der Lebensdauer in
seiner Kaufentscheidung beeinflussen lässt, ist also weiblich, zwischen 25 und 25 Jahre alt und hat ein
überdurchschnittlich hohes Haushaltseinkommen.
Die verständlichen und wirksamsten Labels
Alle vier von uns getesteten Arten der Kennzeichnung haben sich als wirkungsvoll erwiesen. Bei allen
Arten der Kennzeichnung ist also ein Einfluss auf die Kaufentscheidungen zu beobachten. Zwei der
Kennzeichnungen scheinen jedoch besonders wirkungsvoll zu sein. Bei der Einteilung nach Klassen
A bis G (+20,4 %) und der Angabe der Funktionsdauer (+14,1 %) ergeben sich bessere Ergebnisse als
bei den anderen beiden Arten der Kennzeichnung (+11,4 % bei den jährlichen Abschreibungskosten
und +9 % bei der Angabe der Lebensdauer in Jahren)
Allerdings kann die Angabe nach Klassen A bis G möglicherweise zu Verwechslungen mit der
Energieeffizienz-Einstufung geführt haben. 68 % der Teilnehmer haben sehr wohl verstanden, dass
mit dieser Angabe eine Aussage über die Lebensdauer des Produkts getroffen wird. Dabei ist ein
Lerneffekt zu beobachten: Mehr als 70 % der Personen in einer simulierten Kaufsituation verstehen
diese Kennzeichnung – in der Kontrollsituation sind es nur 66 %. Diese Form der Kennzeichnung
scheint also potenziell wirksam zu sein, insbesondere auf längere Sicht, wenn die Verbraucher die
Möglichkeit haben, sich daran zu gewöhnen.
Die Kennzeichnung der Lebensdauer in Monaten oder Jahren ist am verständlichsten: 82 % der
Teilnehmer stellen eine Verbindung zur Lebensdauer her. Diese Beobachtung spricht für eine
Kennzeichnung durch Angabe der Funktionsdauer, die auf einem ähnlichen Format beruht. In diesem
Zusammenhang sind jedoch Bedenken angebracht, ob die Verwendung hoher Zahlen sinnvoll ist,
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denn viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich große Mengen (etwa 10 000 Stunden oder 500
Waschgänge) vorzustellen. Es ist nicht auszuschließen, dass Angaben zur Lebensdauer eines Produkts
deshalb für den Einzelnen wenig aussagekräftig sind. Bevor man sich für eine derartige
Kennzeichnung entscheidet, ist diesem Punkt besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Angabe der jährlichen Abschreibungskosten sollte eher vermieden werden. Sie ist nicht nur
weniger wirksam im Vergleich mit den anderen Formen der Kennzeichnung, sondern auch für die
Verbraucher am wenigsten verständlich.
Verantwortung der Hersteller und der Nutzer
Auf die Frage nach der Verantwortung der verschiedenen Akteure für die Lebensdauer von Produkten
weisen 80 % der Teilnehmer den Herstellern eine große bis sehr große Verantwortung zu. An zweiter
Stelle sehen die Teilnehmer die Nutzer in der Verantwortung (68 %), Reparaturbetriebe (56 %) sowie
Händler (35 %) werden dagegen für wichtig, wenn auch in geringerem Maße für verantwortlich
gehalten.
Unabhängig von ihrer geografischen Herkunft weisen die Testpersonen den Herstellern und dann den
Nutzern die größte Verantwortung zu. Die Teilnehmer aus der Tschechischen Republik und aus
Frankreich unterscheiden sich jedoch insofern, als sie den Herstellern mit 95 % bzw. 91 % eine große
bis sehr große Verantwortung zuweisen, während dieser Anteil bei der Stichprobe aus den
Beneluxländern bei 82 % und bei der spanischen Stichprobe bei 75 % liegt.
Diese Beobachtungen stützen die These, dass eine verbindliche herstellerseitige Angabe einer
Mindestlebensdauer sinnvoll ist. Denkbar wäre eine garantierte Mindestlebensdauer bei Festlegung
der Nutzungsbedingungen des jeweiligen Produkts. Die Verbraucher sind sich in ihrer großen
Mehrheit ihrer Verantwortung im Hinblick auf die Langlebigkeit der von ihnen erworbenen Produkte
bewusst.
Grenzen der Aussagekraft der Studie und Ausblick
Gewisse Grenzen der Aussagekraft der Studie und ihrer Schlussfolgerungen lassen sich nicht
ausschließen.
Erstens sind die Stichproben der Studie objektiv gesehen nicht homogen und entsprechen nicht dem
Kriterium der Repräsentativität. Man kann jedoch vernünftigerweise annehmen, dass die Größe der
Stichprobe (n=2917) es gestattet, die meisten der potenziell auftretenden systematischen verzerrenden
Fehler auszuschalten. Zudem stützen Analysen der repräsentativen Stichproben der Zielgruppen die
Beobachtungen, die im Rahmen dieser Studie gemacht wurden.
Eine weitere Einschränkung ergibt sich durch die Versuchsanordnung. Um nachteilige
Wechselwirkungen auszuschließen, wurden bewusst die Umweltkennzeichnungsmöglichkeiten
(Europäisches Ökolabel, AB usw.) bei den getesteten Produkten auf die Energieklassen-Einteilung
beschränkt.
Denkbar wäre
eine
weitere Versuchsanordnung mit
"realistischeren"
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Rahmenbedingungen, bei der Labels und andere Kennzeichnungen im Hinblick auf die Produkte
gleichzeitig angegeben würden.
Zudem wäre es sinnvoll, weitere gezieltere Test durchzuführen, etwa zum Vergleich zwischen
mehreren Labels oder möglichen Effekten je nach Produkttyp. Die zahlreichen Variablen, die im
Rahmen dieser Studie verwendet wurden, führen dazu, dass Wechselwirkungen nicht auszuschließen
sind.
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Anhang 1 Mitglieder des Projekts
Mickaël DUPRE, Forscher und Leiter FuE
Doktor in Sozialpsychologie
Assoziiertes Mitglied des Labors für Systemergonomie, Informationsverarbeitung und Verhalten
(Laboratoire d‘Ergonomie des Systèmes, Traitement de l’Information et Comportement, LESTIC)
am Forschungszentrum für Psychologie, Kognition und Kommunikation (Centre de Recherches en
Psychologie, Cognition et Communication, CRPPCC)
In Zusammenarbeit mit der französischen Agentur für Umwelt und Kontrolle des Energieverbrauchs
(Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’énergie, ADEME) dissertierte Mickaël auf dem
Gebiet der Sozialpsychologie über Kommunikationstechniken im Bereich der Abfallvermeidung und trennung. Er leitete und kooperierte mit verschiedenen Forschungsprojekten zu umweltbewussten
Praktiken: Konzeption eines interaktiven Instruments zur Erfassung des Wandels umweltbewusster
Praktiken, Durchführung einer Umweltverpackungsstudie über den Stand der Wissenschaft in Bezug
auf Abfalltrennfaktoren und Nutzerprofile, Studien zu Feedback-Effekten im Zusammenhang mit den
Praktiken der Abfalltrennung und -vermeidung usw.
Mathieu JAHNICH, Gründer und Geschäftsführer von SIRCOME
Doktor in Wissenschaftskommunikation
„De la recherche à l’action“ (Von der Forschung zur Tat): Der Slogan der Agentur veranschaulicht
gute den Werdegang ihres Gründers. Nach der Erlangung des Doktorgrads und der Beteiligung an
mehreren Forschungsprojekten im Kommunikationsbereich (insbesondere zu medialen Diskursen
über Luftverschmutzung, Umwelt, Risiken) geht Mathieu ins Marketing (Umweltministerium,
Meeresforschungsinstitut Ifremer, Atomenergiebehörde CEA). Anschließend macht er sich einen
Namen im Consulting und gründet die Agentur Sircome.Dem Universitätsleben kehrt er nicht ganz
den Rücken zu, sondern ist Dozent an der Universität Paris-Est Marne-la-Vallée, wo er
mitverantwortlich für die Leitung des Masterstudiengangs „Unternehmenskommunikation und soziale
Medien“ ist. 2000 bis 2005 war er insbesondere als Forscher auf dem Gebiet der Wissenschafts- und
Umweltkommunikation tätig. 2005 bis 2012 hatte er führende Posten im Kommunikationsbereich
inne (Umweltministerium, Ifremer, Leiter der Biowissenschaften an der CEA).2005 gründete er die
Internetseite für Umweltkommunikation (www.sircome.fr): Redaktion, Interviews, Analysen, soziale
Netzwerke.
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Valeria RAMIREZ, Consultant und Kommunikationsleiterin
Master „Unternehmenskommunikation und soziale Medien“ (Universität Paris-Est)
Master „Wirtschaftsinformation“ (Universität Complutense Madrid)
Master „Journalistik“ (Europäische Universität Madrid)
Master „Kommunikation und Marketing“ (Universidad del Valle de México)
Als mexikanische und spanische Staatsbürgerin lebt Valeria seit 2012 in Frankreich. Zunächst
arbeitete sie als Journalistin für mehrere Medien in Mexiko und Spanien, begeisterte sich für
Gesellschaftsfragen und digitale Medien. 2006 wechselte sie in den Kommunikationsbereich von
Telefónica, dem größten Telekommunikationsanbieter Spaniens. Seit 2008 ist sie auf Wirtschafts- und
Rechtskommunikation spezialisiert.Sie war als Beraterin für Finanzinstitute und die
Wirtschaftsanwaltssozietät CMS[1] tätig, als die Wirtschaftskrise in Europa wütete. Sie hat Erfahrung
in Krisenkommunikation: Konzeption, Entwicklung, Simulation und Umsetzung eines Handbuchs für
Kommunikationskrisen-Management für Merck Serono. Stets an der digitalen Welt interessiert, nutzt
Valeria die Entwicklungen des digitalen Umfelds und der Internetreferenzierung (SEO/SEM), um sie
auf Kommunikationsstrategien, Schulungsprogramme oder die Animation verschiedener
Gemeinschaften anzuwenden (Reed Exhibitions, Inversis Bank, Stadtverwaltung Madrid, Asociación
Española de Medicamentos Genéricos usw.). Sie arbeitete auch mit gemeinnützigen Organisationen
wie Survival International, Résonances Humanitaires oder dem Salon des Solidarités zusammen (für
letzteren als Verantwortliche für den spanischen und lateinamerikanischen Pavillon im Jahr 2014).
Gaëlle BOULBRY, Hochschuldozentin für Betriebswirtschaft
Forscherin mit Lehrauftrag an der Universität Bretagne Sud – Labor für Systemergonomie,
Informationsverarbeitung und Verhalten (Laboratoire d‘Ergonomie des Systèmes, Traitement de
l’Information et Comportement, LESTIC) am Forschungszentrum für Psychologie, Kognition und
Kommunikation (Centre de Recherches en Psychologie, Cognition et Communication, CRPPCC)
Ihre Arbeiten befassen sich mit dem Verbraucherverhalten und insbesondere mit dem Prozess der
Kaufentscheidung sowie überzeugender Kommunikation. Sie forschte vornehmlich zu
Einflussfaktoren von Verbraucherentscheidungen: individuelle Faktoren wie das Alter und situative
Faktoren wie Stress. Gaëlle Boulbry war an verschiedenen Forschungsprojekten auf diesem Gebiet
beteiligt bzw. realisierte oder leitete sie.
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Emilie FERREIRA – Projektleiterin
Master „Arbeits- und Gemeinwesenpsychologie“, Schwerpunkt „Sozialpsychologie: Beratung und
Angewandte Studien“ (Universität Bordeaux 2)
Master „Territoriales Management von nachhaltiger Entwicklung“ (Universität Bordeaux 3)
Im Rahmen ihres Masters in „Sozialpsychologie: Beratung und Angewandte Studien“ war Emilie für
Lyonnaise des Eaux zum Thema soziale Vertretbarkeit und Praktiken im Trinkwasser-Bereich tätig,
um die verantwortungsvolle Kommunikation des Unternehmens zu optimieren. Sie analysierte die
soziale Vertretbarkeit im Zusammenhang mit Wasser und sprach Empfehlungen für konkrete
Kommunikations- und Sensibilisierungskampagnen aus. Aufgrund ihres großen Interesses für
nachhaltige Entwicklung wollte sie sich auf diesem Gebiet einbringen und machte daher ihren Master
in „Territorialem Management von nachhaltiger Entwicklung“. Im Rahmen der Agenda 21 war sie für
eine Körperschaft tätig. Ihre Aufgaben befassten sich mit Abfallvermeidung, -management und verwertung. Sie brachte die Abfalltrennung in den kommunalen Gebäuden und bei Veranstaltungen
auf den Weg und führte zu diesem Zweck eine Studie bei den verschiedenen öffentlichen Akteuren
durch.
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Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
Rue Belliard /Belliardstraat 99
1040 Bruxelles /Brussel
BELGIQUE/ BELGIË
Verantwortlicher Herausgeber: Referat Besuchergruppen/Veröffentlichungen
EESC-2016-13-DE
www.eesc.europa.eu
© Europäische Union, 2016
Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.
PRINT
QE-04-16-076-DE-C
ISBN 978-92-830-3068-3
doi:10.2864/584726
REG.NO. BE - BXL - 27
ONLINE
QE-04-16-076-DE-N
ISBN 978-92-830-3066-9
doi:10.2864/76983
DE