Wie wert-voll ist ein Fertighaus? Zeitgemäße Einfamilienhäuser in Holzfertigbauweise sehen schick aus, können durch einen hohen Vorfertigungsgrad kurzfristig errichtet werden und besitzen den Vorteil des Festpreises. Dass sie darüber hinaus konventionell gebauten Häusern in ihrer Wertigkeit längst ebenbürtig sind, lässt sich an vielen Aspekten belegen. "Ein modernes Eigenheim darf heutzutage nicht nur optischen Ansprüchen genügen, sondern muss mit konkreten Vorzügen hinsichtlich Konstruktion, verwendeten Materialien, Energiekosten und Lebensdauer aufwarten. Wer vor der Kauf- Entscheidung steht, welches Haus das richtige ist, sollte deshalb mehrere Kriterien genauer unter die Lupe nehmen", rät der Geschäftsführer des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes e.V., Joachim Hörrmann. Der diplomierte Betriebswirt weiß, wovon er spricht. Seit 29 Jahren beobachtet er den bundesdeutschen Hausbau-Markt. "Die vordergründigen Wünsche der Baufamilien haben sich in diesem Zeitraum nicht wesentlich geändert; das 'Traumhaus' sollte solide gebaut sein, sollte ein Leben lang halten und sich beim späteren Verkauf als wertstabil erweisen." Damit diese Anforderungen so weit als möglich erfüllt werden, rät der Geschäftsführer allen zukünftigen Eigenheim-Besitzern auf folgende Punkte zu achten: I. Haustyp Ein- und Mehrfamilienhäuser in Holzfertigbauweise stellen heutzutage den wirtschaftlich und ökologisch zeitgemäßen Haustyp dar. Dabei ist das Planen und Bauen mit Holz ein wichtiger Aspekt hinsichtlich der Reproduzierbarkeit dieses Rohstoffs. Fakt ist, dass in Deutschlands Wäldern erheblich mehr Holz nachwächst, als vom Forstgewerbe geschlagen wird. Und was die wenigsten wissen: Deutschland hat in Gesamt-Europa das größte Holzvorkommen! Jedoch ist die Nachhaltigkeit nur ein entscheidendes Argument für die Verwendung von Holz. Als Material vor allem für den Hausbau weist Holz maßgebliche Vorteile auf: es ist besonders wärmedämmend, hat ein relativ geringes Eigengewicht und dennoch hervorragende Festigkeits- und Tragfähigkeitseigenschaften. Für ein Haus in Holzfertigbauweise sprechen zusätzlich die bekannten Kriterien wie der flexiblen und individuellen Planung, der wetterunabhängigen Vorfertigung, der schnellen Errichtungszeit auf dem Bauplatz sowie der vertraglichen Vereinbarung des Festpreises. II. Qualität Alle Haus-Anbieter hängen das Thema 'Qualität' besonders hoch. In Deutschland werden rund 14.000 Fertighäuser in einwandfreier Qualität erstellt, doch reicht bereits ein kritischer Fernsehbericht über ein 'schwarzes Schaf' aus, um die Käuferschicht schnell zu verunsichern. Interessenten eines Holzfertighauses sollten deshalb unbedingt darauf achten, dass der Anbieter Mitglied in der RAL-Gütegemeinschaft ist. Vorteil für den Kunden: Die rund 100 Mitgliedsbetriebe in der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V. (Sitz in Ostfildern bei Stuttgart) lassen ihre Produkte und ihre Produktion zweimal pro Jahr von einem unabhängigen Institut – freiwillig! –kontrollieren. Erst nach bestandener Prüfung gibt es das bekannte RALGütesiegel. Was genau geprüft wird und wer dieser Gütegemeinschaft angehört, ist unter der Internet-Adresse www.guetegemeinschaft.de nachzulesen. III. Materialien So wie es unter den Automarken verschiedene Ausrichtungen in Bezug auf die verwendeten Materialien gibt, gibt es auch bei der Wahl des Fertighauses unterschiedliche Standards. Dipl.Ing. Borimir Radovic, langjähriger Technischer Direktor des renommierten Stuttgarter Otto-Graf-Instituts und Pionier des modernen Holzhausbaus, urteilt jedoch, dass "bei sämtlichen güteüberwachten Fertighäusern fast ausschließlich Markenprodukte zum Einsatz kommen". Somit kann auch der Käufer eines 'Holzfertighauses aus dem Katalog' davon ausgehen, dass für sein Haus Qualitätsmaterialien verwendet wurden. IV. Das Holzfertighaus-Unternehmen Der Wert einer Immobilie hängt konkret mit der Wertigkeit des Unternehmens zusammen, welches das Haus gebaut hat. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen europaweit agierenden Fertighaus-Anbieter handelt, oder um ein mittelständisches Familienunternehmen, das nur regional seine Häuser verkauft. Entscheidend ist vielmehr, dass der Anbieter sein Handwerk versteht, dass er Kompetenz mit Qualität kombiniert und dass er über den Verkauf des Hauses hinaus die Zufriedenheit des Kunden als Ziel hat. 'Service danach' wird deshalb heute größer geschrieben als noch vor 30 Jahren, da die eigene Immobilie einerseits intensiver genutzt wird (Stichworte 'home-office' und 'cocooning'), andererseits das Haus aber auch flexibler sein muss (Anbau, Umbau, Ausbau, rollstuhl-gerecht/barrierefrei etc.). V. Lebensdauer Ein zentrales Kriterium für den Wert eines Eigenheims ist zweifelsfrei die Lebensdauer. Und hier hat die Branche gewaltig gepunktet: "Fertighäuser aus Holz sind genauso wertbeständig wie Häuser in konventioneller Bauweise (Ziegel, Beton, Stein) Die technische Lebensdauer von Holzbauten kann daher bei ordnungsgemäßer Instandhaltung mehrere hundert Jahre erreichen. Unter technischer Lebensdauer versteht man dabei den gesamten Zeitraum von der Errichtung eines Gebäudes bis zu seinem Abriss." Zu diesem Ergebnis kam vor einigen Jahren bereits eine breitangelegte Studie der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter, einem der anerkanntesten Wissenschaftler in der Holzbau-Branche. In der Studie kommt Prof. Winter zu dem Schluss, dass moderne Holzhäuser sich bei der Lebensdauer und Wertbeständigkeit nicht von Häusern aus anderen Konstruktionsmaterialien unterscheiden. Sie genügen allen Anforderungen an Wärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz oder übertreffen diese sogar." VI. Einstufung in der Versicherung Noch vor wenigen Jahren tarifierten die meisten Versicherungen in Deutschland Fertighäuser in teurere Prämienklassen. Dies hat sich mittlerweile jedoch flächendeckend geändert. Holzfertighäuser werden heutzutage wie andere konventionell gebaute Häuser in der gleichen Klasse gehandelt. VII. Beleihung Gleiches gilt bei der Finanzierung eines Fertighauses. Auch hier hat sich in den letzten Jahren sehr vieles für die Branche getan. Grundsätzlich hat es jedoch ein Käufer eines Fertighauses erheblich leichter, der sein Objekt von einem Mitglied der Gütegemeinschaft (GDF) bauen lässt. Nach wie vor erkennen deutsche Banken und Geldinstitute gewisse Sicherheiten und Qualitätsvorteile bei Unternehmen, die das RAL-Gütesiegel vorweisen können. Fazit Rein bauphysikalisch ist ein modernes Haus in Holzfertigbauweise einem anderen Haus aus Beton, Ziegel oder Stein absolut ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen. Somit kann faktisch kein Unterschied hinsichtlich Wert und Wertbeständigkeit ausgemacht werden. "Aber ein Haus sollte man nicht nur unter technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten betrachten", so der Geschäftsführer des Deutschen Holzfertigbau-Verbandes. "Bei einem Fertighaus spielt Holz als Baustoff eine große Rolle – aber darüber hinaus ist Holz auch ein sinnliches Material: es sieht gut aus, es riecht angenehm und fühlt sich warm an. Oder könnten Sie sich einen gemütlichen Aufenthalt in einer Sauna vorstellen, die aus feuchtkalten Betonplatten gebaut wurde?" DHV – Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V. Pressestelle Peter Mackowiack 73760 Ostfildern, Hellmuth-Hirth-Straße 7 www.d-h-v.de [email protected]
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