„Der Kluge sucht das Gute, der Schlaue den Nutzen.“ Zum dritten Mal in dieser Amtszeit hat sich der Pfarrgemeinderat vom 20. bis 21. Juni in der Caritas Heimbildungsstätte in Bad Saarow zu einem Einkehrwochenende getroffen. Ziel dieser Wochenenden ist es, uns besser kennen zu lernen und dadurch ein vertrauensvolles Miteinander zu stärken sowie aus der Betrachtung von Alltagsaufgaben herauszutreten und den Blick auf das „große Ganze“ zu lenken. Begonnen haben wir damit in 2013, als wir, gerade neu mit dem Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ konfrontiert, uns fragten was soll das und wie gehen wir damit um. Als die Antworten darauf umrissen waren haben wir 2014 den Kirchenvorstand dazu eingeladen, um dessen Mitglieder besser kennen zu lernen, den Austausch zu fördern und sie im beschrittenen Prozess abzuholen und mitzunehmen. In diesem Jahr waren die Pfarrgemeinderäte von Buckow/Müncheberg und Fürstenwalde zum Austausch eingeladen. Zunächst stimmte Beatrix Sprutta alle Teilnehmer mit einem Interviewspiel auf das Thema ein. Die Aufgabe lautete: Die Gegenüber sollen sich in einer Minute darüber austauschen, wer sie sind und was ihnen in der Tätigkeit für die Gemeinde die größte Freude und die größte Sorge bereitet. Nach der Minute wechselte man zum nächsten Gesprächspartner. Zusammenfassend war es eine sehr intensive Viertelstunde und die Erkenntnis, dass wir viel gemeinsam haben, weil wir uns in unseren Freuden und Sorgen kaum unterscheiden. Zu den größten Freuden gehörten die Momente an denen die Lebendigkeit der Gemeinden zu spüren ist und der Dank für diejenigen die nach ihren Kräften mitgestalten. Zu den größten Sorgen gehörten die Ängste oft nicht alle erreichen zu können, die eigene Identität zu verlieren und den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Pater Dr. Thomas Grießbach, Dominikaner im Kloster St. Paulus im Erzbistum Berlin und unter anderem Dozent für Rhetorische Kommunikation an der Universität Regensburg (beg-)leitete uns durch den restlichen Samstag. Er hielt einen Vortrag darüber, dass vor jedem Handeln die Frage nach dem Sinn stehen sollte. Das der Leistungsaspekt und der Blick auf das Materielle allzu oft im Vordergrund stünden und die Fähigkeit staunen zu können manchmal abhanden kommt. Im Ergebnis würde die Angst vor dem Verlust des materiellen Besitzes den Blick für die Chancen verschließen und lähmen. So wie die Angst unsere Gottesdienstzeiten, unsere Ausstattung und liebgewonnenen Veranstaltungen zu verlieren sowie die Angst vor dem Urteil der anderen Gemeindemitglieder, uns manchmal daran hindern offen und ohne gedankliche Grenzen unsere Motive zu hinterfragen. Wenn die Zeit zum Entwurf des pastoralen Konzeptes gekommen ist, werden wir uns fragen müssen, wofür wir unsere begrenzten Kapazitäten einsetzen, welche Ziele wir verfolgen und wie wir diese erreichen möchten. Dabei müssen wir unseren Gemeinden, unter den Grenzen der Satzung über die Aufgaben des Pfarrgemeinderates, gerecht werden. Das kann nicht gleichzusetzen sein mit dem Ziel, jedem einzelnen Individuum der Gemeinde gerecht zu werden. Denn das ist eine Aufgabe, die keiner erfüllen können wird. Pater Thomas verglich die vor uns liegende Aufgabe mit einem Klostergarten und lud uns ein, in fünf Kleingruppen jeweils einen zu entwerfen. Die Gestaltung eines Klostergartens müsse ebenso sorgfältig überlegt und geplant werden, wie die Bildung einer neuen Pfarrei. Wir sollten uns einen völlig neuen Garten denken, ausgehend von der Frage was braucht unser Garten, was macht ihn „gut“. Die Gärten aller Gruppen waren unterschiedlich und doch gab es wesentliche Gemeinsamkeiten wie eine Quelle die ihn nährt, einen oder mehrere Mittelpunkte um ihn zu genießen und er sollte viele verschiedene Pflanzenarten beherbergen. Es gab immer Möglichkeiten ihn zu pflegen/düngen und die Vorstellung, dass die Erfahrung einer Vielzahl von (Hobby-)Gärtnern dazu beiträgt, dass er grünt, blüht und reichlich Früchte trägt. In diesem Sinne lade ich Sie ein, (Hobby-)Gärtner in unserer Pfarrei zu sein. Für alle Fragen zu
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