Ludern und locken

Foto: M. Migos
Krähenjagd bis 14. März
Ludern und locken
Die Jagdzeit der Rabenkrähe geht am 14. März zu Ende. Jetzt ist es also keineswegs zu spät, den
Niederwildprädatoren nochmal gezielt zuzusetzen und damit vielleicht den einen oder anderen
Märzhasen zu retten. Im Gegenteil: Die Rabenvögel balzen zwischen Januar und März, sind deshalb weniger aufmerksam und leichter zu bejagen.
Die Rabenkrähe rangiert als Fressfeind
für unser Niederwild noch vor Fuchs,
Dachs, Wiesel, Habicht und Sperber,
was eine Bejagung dringend notwendig macht. Nur die wirklich verwilderte
Katze ist ihr gleichzusetzen und sollte im Rahmen des gesetzlichen Jagdschutzes auch erlegt werden.
Welche Möglichkeiten der Rabenkrähenbejagung habe ich?
 Einzelansitz
 Sammelansitz
 Luderplatz
 Hüttenjagd
 Beizjagd
Verbotene Methoden sind der nordische Krähenfang, das Auslegen von
behandelten Hühnereiern, vergiftete
Weizenkörner, der Schuss aus dem
Auto, die Bejagung in der Schonzeit
und das Aushängen erlegter Krähen im
Feld.
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Einzeljagd im
Tarn und mit Lockmitteln
Die Einzeljagd ist über die gesamte
Jagdzeit möglich und sollte allein schon
wegen ihrer Vergrämungswirkung ausgeübt werden, auch wenn sie in der Regel mit geringerer Beute verbunden ist.
Bei allen erlaubten Jagdarten außer der
Beizjagd können Lockinstrumente oder
Lockvögel eingesetzt werden.
Rabenkrähen erkennen Jäger und Auto
sofort, heben sich auf und nehmen den
Sicherheitsabstand ein. Deshalb ist
beim Einzelansitz wie auch beim Sammelansitz eine gewisse Tarnung notwendig. Ich nutze ein Tarnzelt, einen
Ansitzbock oder Schirm. Alles muss sogar nach oben und seitlich gut abgetarnt
sein. Nach vorne brauche ich Sehschlitze, sie dürfen aber nicht zu klein sein,
damit ich mit der Waffe noch mitschwingen kann. Gesicht und Hände müssen
mit Tarnmusterkleidung oder dunkelgrün bedeckt sein, bei der Waffe ist es
Geschmacksache. Viel wichtiger ist das
Verhalten des Jägers vor und nach dem
Schuss. Er sollte unbedingt ruhig in seiner Deckung sitzen bleiben und auch
nicht sofort den Hund schnallen.
Lockkrähen zählen zu den idealen Hilfsmitteln bei der
Rainer Grüter
Der Forstamtsrat a. D. ist Kreisjagdberater von Fürstenfeldbruck und
Mitglied in der Kreisgruppe Fürstenfeldbruck. Darüber hinaus ist er langjähriges Mitglied der Jägerprüfungskommission und Schweißhundeführer.
Welche Waffe wähle ich?
Es empfehlen sich die Repetierbüchse,
eine Bockbüchsflinte oder der Drilling
mit Einstecklauf. Mit ihnen kann ich
zumindest zwei der folgenden Kaliber nutzen: Eine kleine Kugel, wie .22
Winchester Magnum, .22 Hornet oder
.222 Remington, und Schrot zwischen
2,7 und 3,2 Millimeter Durchmesser.
Wie bei jeder Jagd ist es wichtig, darauf zu achten, dass Vorder- und Hintergelände frei sind und ein Kugelfang
vorhanden ist. Nach dem Schuss rate
ich, sofort nachzuladen, da die Krähen
die Angewohnheit haben, sich zusammenzurufen, und die Chancen für einen
zweiten Schuss gut sind.
Sammelansitz eher im Herbst
Ein Sammelansitz auf Rabenkrähen ist
jetzt im Frühjahr nicht so erfolgversprechend wie nach Aufgang der Jagdzeit
und im Spätherbst, wenn die ausgeflogenen Jungkrähen und die Altkrähen
noch in größeren Flügen zusammen
sind. Diese Jagdart wird mit der Flinte
ausgeübt. Da Krähen einen Schaukelflug anwenden, sind sie nicht so leicht
zu treffen, die Schützen sollten also mit
der Flinte gut geübt sein. Man erkundet
die Schlafplätze und die Flugrouten
und sucht sich hier Stände mit guter
Deckung und ausreichend Schussfeld.
Gerne werden Überhälter zum Aufblocken angenommen, in ihrer Nähe kann
also auch angesessen werden. Jeder Jäger sollte seinen Stand vorab kennen,
es wird in der Regel nach der Uhr gejagt, um auffällige Signale für die Vögel
zu vermeiden.
Geeignete Hilfsmittel
Ein Luderplatz für die Krähenjagd sollte
in der Feldflur und in Nähe einer Kanzel
angelegt sein, er kann natürlich auch für
die Fuchsjagd genutzt werden. Mist von
Geflügel oder auch vom Pferd ist gut geeignet. Während sich Wiesenecken und
Feldraine gut anbieten, ist die Nähe zu
wasserführenden Gräben zu meiden.
Geeignete Lockmittel sind zum Beispiel
Frolic, Gescheide von Schalenwild außer
Schwarzwild, Keksstücke oder auch zerkleinerte Semmeln. Aber nur kleine Mengen auslegen, da die Krähe sonst große
Stücke aufnimmt und in Ruhe verzehrt, so
dass die Rückkehr sich verzögern kann.
Erneut kann auch hier ein Krähenlocker
verwendet werden. Lockkrähen müssen
so an den Rand gesetzt werden, dass sie
nicht versehentlich „erlegt“ werden.
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Foto: Archiv Wild und Hund
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Beute erst holen, wenn keine Vögel in Sicht sind.
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