LANDKREIS ROTTAL-INN Wer wird die erste Rottaler Mostkönigin? Samstag, 20. Juni 2015 Nummer 139 WÄHLTBEWEGENDES Bierduscher Seite 22 Landkreis und Bad Birnbach suchen Kandidatinnen – Bewerbung bis 17. Juli – Krönung bei Mostwochen im Herbst Von Stefan Wählt N ein, mit Essen spielt man nicht - so lehrte es uns bereits der erhobene Zeigefinger unserer Ahnen und Urahnen. Was bleibt den einheimischen Fußballern und Fußballerinnen also anderes übrig, als sich im Siegesrausch und kollektivem Überschnapp gegenseitig Bier über die quiekende Rübe zu schütten? Gerne auch mit hochvolumigen Spezialgefäßen und wohlpräsentiertem Markenetikett der jeweils anstiftenden Brauerei. reuen wir uns dennoch der Sprichwörter unserer Väter, wer weiß, hätte nur jemand damit angefangen, duschten sich die Ruhmreichen heute nach Abpfiff womöglich traditionell mit Wildschweingulasch oder Blumenkohlsuppe. Knorr und Maggi stellten zweifelsohne und mit großer Freude sowohl Namen als auch erforderliche Grundzutaten zur Verfügung. uf diese Weise lernt der heranwachsende Kicker heute von kleinsten Stollenschuhen an bereits viel über die Möglichkeiten innerund außerkörperlicher Anwendung alkoholhaltiger Brauereiprodukte, die heute zum Fußball gehören wie das brustfreie Kabinenselfie (ebenfalls selten ohne Flaschenbier) oder der zentralgefrießig platzierte Ellenbogenschlag. Heldenehren erlangt gar derjenige, der es wagt und vollbringt, dem eigenen Übungsleiter im Rahmen inbrünstigster Jubelriten mehrere Liter Paulanergebräu über Wella-Scheitel und Armani-Jackett zu gießen, um im Moment historischen Glücks gemeinsam möglichst dämlich auszusehen. er Fußball hat dieser Tage schließlich eine Vorbildfunktion, warum also nicht den Chef bei der nächsten Gehaltserhöhung mit einem Kübel Toerring-Hell einsauen oder den Landrat nach Unterschrift der Baugenehmigung durch eine Wanne Aldersbacher Doppelbock ziehen? ollten eines Tages Außerirdische, die uns seit Jahren beobachten, schließlich auf der Erde landen – wir werden wohl einiges zu erklären haben bevor wir ihnen zur Begrüßung vor Freude ein Fass Hopfengesöff über die grüne Birne stülpen. F A D S Liebe Leser, / Kabarettist Stefan Wählt (die eine Hälfte vom Erfolgs-Duo „Da Bertl und i“) macht sich jedes zweite Wochenende an dieser Stelle seine ganz eigenen Gedanken über allgemeine oder aktuelle Themen im Landkreis und darüber hinaus. Viel Vergnügen beim Lesen von „Wähltbewegendes“. Ihre Redaktion Bad Birnbach. Most ist ein wichtiges Kulturgut in Niederbayern, aber darüber hinaus geht es dem Landkreis RottalInn und dem Markt Bad Birnbach bei einer neuen Aktion auch um die Rottaler Kulturlandschaft, die hierzulande noch vielfach von Streuobstwiesen geprägt ist, und deren Erhalt. Und so wird heuer am Samstag, 5. September erstmals eine Rottaler Mostkönigin für eine zweijährige Regentschaft gekrönt. Zu den wichtigsten Aufgaben zählt die kompetente und sympathische Repräsentation des Landkreises, des ländlichen Bades und der Direktvermarkter in dieser Region. Dirndl, Schärpe und Kurzurlaub Die Bewerberinnen sollten zwischen 18 und 30 Jahre jung sein. Eine weitere Voraussetzung ist die Verbundenheit zum Rottal und zum ländlichen Bad, heißt es in einer Pressemitteilung von Landratsamt und Kurort. Wünschenswert wäre auch ein Bezug zur Direktvermarktung, sehr gerne natürlich auch zum Thema Obst und Most – oder einfach nur die Liebe zum Getränk. „Sind die Bewerberinnen zusätzlich selbstsicher und redegewandt, steht einer Kandidatur nichts mehr im Weg“, so die Organisatoren. Etwas Zeit für die zweijährige Regentschaft ist einzukalkulieren, so zum Beispiel bei den diesjährigen Mostwochen und dem Erntedankfest in Bad Birnbach. Auftritt sind aber auch bei Veranstaltungen geplant, etwa beim Arbeitskreises für Pomologie des Kreisverbandes für Gartenbau. Die neue Mostkönigin wird mit einem hochwertigen Dirndl Rühren die Werbetrommel für die Wahl der ersten Mostkönigin im Landkreis: (vorne von links) Magdalena Müller und Verena Hanner von der Kurverwaltung Bad Birnbach sowie (hinten) Bernd Hofbauer (Kreisfachberater für Gartenkultur und Landschaftspflege) und Isabella Enggruber vom Landratsamt. − Foto: red sowie Krone und Schärpe ausgestattet. Zur Spesendeckung gibt es eine Aufwandsentschädigung bzw. Kilometergeld. Grundsätzlich ist die Tätigkeit ehrenamtlich. In Bad Birnbach findet nach Terminvereinbarung ein professionelles Foto-Shooting statt. Außerdem winkt der Mostkönigin ein Super-Wellness-Wo- chenende für zwei Personen im ländlichen Bad mit verschiedenen Anwendungen und freiem Eintritt in die Rottal Terme. here Unterlagen übermittelt. Es besteht auch die Möglichkeit eines kurzen Informationsgespräches vor der geplanten Wahl. Zur Teilnahme an der Wahl ist eine Anmeldung bis Freitag, 17. Juli, beim Landratsamt RottalInn erforderlich. Im Anschluss erhalten alle Bewerberinnen nä- Das Casting findet dann am Donnerstag, 23. Juli um 19 Uhr im Sammareier Gutshof in Bad Birnbach statt. Die Krönung erfolgt in festlichem Rahmen bei Süße Idee Berufsschülerinnen pflücken Erdbeeren und setzen Projekt um Pfarrkirchen. Mit dem Stadtbus ging es Richtung Erdbeerfeld: 15 Schülerinnen der Fachschule für Ernährung und Versorgung an der Berufsschule Pfarrkirchen machten sich auf den Weg, um in einem praxisorientierten Projekt zum Thema „Konfitürenverarbeitung“ alle Produktionsstufen zu durchlaufen. Nach getaner Arbeit: Die Schülerinnen der EV10 mit Claudia Segl-Eid (links) und Gerda Laxhuber (rechts). − Foto: red Unter Leitung der Fachlehrkräfte Gerda Laxhuber und Claudia Segl-Eid wurden eifrig die „Rohstoffe“ für die Marmelade gepflückt. 48 Kilogramm Erdbeeren hatte man nach einer knappen Stunde zusammen. Zwei Gründe nennt Vanessa Urban aus der EV10 für die große Motivation: „Mit allen gemeinsam außerhalb der Schule ein Ziel zu verfolgen, hat uns allen Spaß gemacht. Außerdem soll der Ertrag des Marmeladen-Projekts unserer Klassenkasse zu gute kommen.“ In der Schule wurden die nächsten Produktionsschritte geplant und durchgeführt: Die frischen Erdbeeren wurden sogleich auf mehrfache Art und Weise verarbeitet und in Gläser abgefüllt. Der Rest wurde für weitere Anwendun- gen eingefroren. In den folgenden Unterrichtsstunden erfuhren die Schülerinnen viel Theoretisches, etwa über Konfitürenverordnung und die strengen Unterscheidung der einzelnen Formen. Dann wurden im EDV-Unterricht das Etikett gemäß der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung gestaltet, der Preis kalkuliert und Werbeplakate erstellt, um die Lehrer und Schüler auf Zeitpunkt und Ort des Verkaufs aufmerksam zu machen. Jetzt hoffen die Schülerinnen, dass die 90 Gläser selbstgemachter Erdbeermarmelade an den Mann bzw. die Frau gebracht werden. − red der Eröffnung der diesjährigen Mostwochen am 5. September in Bad Birnbach. Weitere Informationen und Anmeldung bei Bernd Hofbauer, Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, unter " 0 85 61/2 01 48, Fax 2077148, email: [email protected] − red Tiziam – unser Tier der Woche Pfarrkirchen. Ein BriardMischling ist Tiziam, unser Tier der Woche. Er ist sechseinhalb Jahre alt, kastriert, gesund und freundlich gegenüber Menschen, die er kennt. Bei Fremden ist Vorsicht angesagt, „auch wenn Tiziam mehr Angst hat als er selbst anderen macht“, wie Anita Saringer, Leiterin des Tierheims Benk, sagt. Er braucht jemand, der sich mit Hunde auskennt, streng und liebevoll ist. Wer Interesse hat, meldet sich unter " 0 85 61/49 61. − dp „Meine Mama ist Feuerwehrfrau“ Minibuch herausgegeben – Erste Exemplare an Kindergarten verteilt – Schon früh auf ehrenamtliche Arbeit aufmerksam machen Eggenfelden. „Ist eure Mama Feuerwehrfrau?“ Diese Frage stellte Andrea Fürstberger den Mädchen und Buben Kindern des Antoniuskindergartens in Eggenfelden. Und die Kreisfeuerwehrfrauenbeauftragte durfte sich freuen: Es gingen tatsächlich einige Hände in die Höhe. Und ein Vorbild haben die Kinder auch, und zwar direkt in ihrer Gruppe: Ihre Erzieherin Sandra Langgartner ist Aktive bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kirchberg. Aber was macht eigentlich eine Feuerwehrfrau? Darüber informiert das Minibuch „Meine Mama ist Feuerwehrfrau“. Zehn Stück übergaben Fürstberger und Otto Ettinger (Kommandant der FFW Eggenfelden) an Kindergartenleiterin Ute Hansbauer. In nächster Zeit erhält jeder Kindergarten des Landkreises jeweils zehn Exemplare davon. „Ein sehr gelungenes Buch“, findet nicht nur Ettinger. Auch Kreisbrandrat Hans Prex ist angetan von der kleinen Broschüre. 2010 wurde diese zum ersten Mal vom Landesfeuerwehrverband in Hessen herausgegeben hat. Die Geschichte dazu stammt von einer aktiven Feuerwehrfrau. Inzwischen ist das Büchlein in mehreren Bundesländern auf großes Interesse gestoßen und wird zur Brandschutzerziehung in Kindertagesstätten und Grundschulen eingesetzt. Und das Heft, das sich sowohl zum Erstlesen wie auch zum Vorlesen bestens eignet, kann der Bezug zur Feuerwehr hergestellt oder vertieft werden und soll vor allem auf die ehrenamtliche Arbeit der Wehren aufmerksam machen. „Die Kinder werden über die schön illustrierte Geschichte an Freuen sich mit den Jungen und Mädchen des Antoniuskindergarten Eggenfelden über das Minibuch „Meine Mama ist Feuerwehrfrau“: hinten von links Andrea Fürstberger, Ute Hansbauer, Otto Ettinger. − Foto: red die Feuerwehr herangeführt und sprechen – dies wäre natürlich der Idealfall – zuhause ihre Eltern auf das Thema an“, sagt Andrea Fürstberger. Die Falkenbergerin hat das Büchlein vor ein paar Jahren bei ei- ner Fortbildung bekommen und fand es sofort spitze. Nach gemeinsamer Lektüre mit ihrem neun Jah- re alten Sohn, hat Fürstberger es sofort beim Feuerwehrverband Hessen bestellt und der Bayerischen Landesfrauenbeauftragten vorgestellt. So gibt es das Minibuch künftig auch beim Landesfeuerwehrverband Bayern, der es mit Unterstützung der Versicherungskammer Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr neue herausgegeben hat. Die für die Brandschutzerziehung und auch die Kinderfeuerwehr zuständige Feuerwehrfrau aus Eggenfelden, Kerstin Pfaffinger, wird in nächster Zeit das Minibuch in allen Kindergärten der Stadt verteilen – und einige für die Brandschutzerziehung in ihrer Kinderfeuerwehr verwenden. Wie Fürstberger ergänzte, gibt es das Büchlein momentan noch kostenfrei beim Landesfeuerwehrverband. Es kann zudem über die einzelnen Feuerwehren nachbestellt werden. − chr
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