Bonjour tristesse - St. Pauli Theater

Bonjour tristesse
Nach dem Roman von Francoise Sagan
Deutsch von Helga Treichl
Theaterfassung von Ulrich Waller
Mit: Uwe Bohm, Josephin Busch, Anika Mauer, Anneke Schwabe, Metin Turan
Regie: Dania Hohmann
Regie-Mitarbeit: Alex Fahima
Bühne: Georg&Paul
Kostüme: Susann Günther
Musikalische Leitung: Joscha Farries
Mitte der 50er Jahre machte der Erstling der jungen französischen Schriftstellerin
Furore. Er wurde das Kultbuch einer ganzen heranwachsenden Generation, wie es
auch Goethes „Werther“ war. Die Theaterfassung will dieser Spur des
Nichterwachsenwerden-wollens oder -könnens nachgehen, ein Problem, dass das
Buch, ähnlich wie Goethes Meisterwerk zeitlos modern macht, in einer Zeit, die den
Jugendwahn zum Fetisch erhoben hat.
Die Personalkonstellation im Kern des Romans bleibt erhalten, fünf Schauspieler
erzählen die Geschichte von Cécile, Anne, Raymond, Cyril und Elsa. Die Geschichte
eines dahinplätschernden Lebens in der Hitze Südfrankreichs, das sich plötzlich
verändert durch den Besuch aus Paris. Eine fast inzestuöse Vater-Tochter-Beziehung,
die auch durch die Geliebten des Vaters nicht eingeschränkt wird, eine große SommerWG, wird plötzlich gestört durch eine Frau. Sie nimmt das Leben in die Hand, nicht nur
ihres, sondern auch das von Vater und Tochter und plötzlich ist nichts mehr, wie es war.
Vor allem für Cécile.
Sie bleibt die Erzählerin und damit die Vertreterin einer Generation, die materiell alles
hat, die um nichts kämpfen muss und in ihrer Jagd nach dem Glück die große Leere
und Langeweile spürt. Da wird sie zur Seelenverwandten von Büchners Leonce, der „so
alt war unter seinen blonden Locken.“ Der alte Konflikt zwischen dem Dionysischen und
Apollinischen, zwischen dem Leben als Rausch und der Vernunft der
Überlebensordnung wird ganz heutig durchdekliniert. So wird die Nähe zum
Lebensgefühl einer Generation, die sich nicht mehr spürt, sichtbar.
Das ist das Aufregende an Sagans Text, dass er nicht alt geworden ist, sondern so
klingt als sei er heute entstanden. Davon will die Theaterfassung erzählen und wieder
neugierig machen auf seine Autorin.
Die Regisseurin Dania Hohmann hat auch schon den Erstlingsroman einer der
bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen der 20er Jahre Irmgard Keun "Gilgi - eine
von uns" erfolgreich dramatisiert und zuletzt „Ein Fräulein wird verkauft – die Geschichte
von Fräulein Pollinger“ von Ödön von Horvath inszeniert.
Eine Koproduktion der Ruhrfestspiele Recklinghausen
und dem St. Pauli Theater Hamburg
Voraufführung:
Premiere:
Weitere Vorstellungen:
11. November 2015, 20.00 Uhr
12. November 2015, 20.00 Uhr
13. – 15. Sowie 20. – 22. November 2015
jeweils 20.00 Uhr, sonntags 19.00 Uhr
Preise:
17,70 € bis 43,- € inkl. aller Gebühren
Vorverkauf:
Ticket-Hotline: 040 / 4711 0 666
und allen bekannten Vorverkaufsstellen
Kontakt:
Astrid Flohr, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 040 / 4711 0 6 11
E-mail: [email protected]