Fakten zur Energie Nr. 4 Energieverbrauch weltweit und in der Schweiz Weltweit – auch in der Schweiz – steigt der Energieverbrauch. fossile Energien dominieren. 2013 wurden weltweit 13 371 Mio. Tonnen verdoppelt und es ist noch nicht abzusehen, Erdöläquivalente (Mtoe) an Primärenergie dass sich diese Tendenz abschwächt. Immer genutzt. Davon entfallen auf die Schweiz mehr Tätigkeiten und Dienstleistungen wer- jährlich rund 30 Mtoe, rund 349 Terawatt- den durch Maschinen ausgeführt oder un- stunden (TWh). terstützt, was Energie benötigt. Besonders Der Weltenergieverbrauch pro Jahr, darge- deutlich kommt dies im Verkehr, in der Viel- stellt als Erdölsee, hätte die Fläche des Neu- zahl elektrischer Geräte und im Komfortan- enburgersees (218 km ) und eine einheitli- spruch für Wohn- und Arbeitsräume zum che Tiefe von 66 m! In den letzten 40 Jahren Ausdruck. 2 hat sich der Weltenergieverbrauch mehr als Mtoe (Millionen Tonnen Erdöläquivalente) 14 000 12 000 10 000 Holz und andere Biomasse Andere Erneuerbare Wasserkraft Kernkraft 8000 Entwicklung des Welt-Primärenergie verbrauchs in Mio. Tonnen Erdöläquivalenten 1971 bis 2012 (Quelle: IEA Key World Energy Statistics 2014). Erdgas 6000 Öl 4000 2000 Kohle, Torf 0 1971 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2012 fossile dominieren mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch Weltweit dominieren fossile Energie- ist Nordamerika mit rund 79 000 kWh träger. Zwar wächst die Nutzung von pro Kopf und Jahr. Das ist rund 10-mal Energie aus Wasserkraft und anderen mehr als Afrika. Europa hat einen durch- erneuerbaren Energiequellen wie Wind schnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von und Sonne. Dennoch ist ihr Anteil von 38 000 kWh, in der Schweiz beträgt die- 13,5 Prozent am Welt-Primärenergiever- ser 37 500 kWh. Die Zahlen bilden den brauch marginal, 87 Prozent sind fossile effektiven Verbrauch im entsprechenden Energieträger, was zu enormem CO2-Aus- Land beziehungsweise der Region ab (in toss und zur Klimaveränderung führt. Form von Benzin, Strom, Erdgas, usw.). Nicht berücksichtigt ist die graue Energie Gegen 20 Prozent des Welt-Primärener- von importierten Lebensmitteln und Ge- gieverbrauchs entfallen auf die USA, 23 brauchsgütern. Prozent auf Europa und Eurasien. Seit Jährlicher Primärenergieverbrauch in 1973 ist dieser Anteil kontinuierlich zu- Situation in der Schweiz rückgegangen. Stark gewachsen ist hin- Auch in der Schweiz ist der Energiever- gegen der Primärenergieverbrauch in Asi- brauch in den letzten 60 Jahren stark ge- en. Während China beispielsweise 1973 stiegen. Die Schweiz deckte im Jahr 2013 noch einen Anteil von rund 7 Prozent am ihren Endenergieverbrauch von 896 000 Welt-Primärenergieverbrauch hatte, wa- Terajoule, was 248 TWh entspricht (wo- ren es im Jahr 2012 bereits 22 Prozent. für rund 349 TWh Primärenergie nötig Mehr als verfünffacht hat sich der Anteil waren) mehrheitlich aus nicht erneuerba- des Mittleren Osten am weltweiten Pri- ren Quellen: Rund zwei Drittel stammen märenergieverbrauch. aus fossilen Energieträgern (Treibstoffe, Erdölbrennstoffe, Erdgas), die impor- Kilowattstunden pro Kopf im internationa- Verbrauch pro Kopf tiert werden müssen. Ein Drittel deckt len Vergleich (Quelle: Der durchschnittliche Primärenergiever- Elektrizität und übrige Energieträger (er- brauch weltweit lag 2012 bei rund 22 000 neuerbare) ab. Erneuerbare Energiequel- kWh pro Kopf und Jahr. Der Kontinent len liefern bisher lediglich rund 20 Prozent IEA Key World Energy Statistics 2014). Nordamerika 79 000 kWh Schweiz 37 500 kWh Europa und Eurasien 38 000 kWh Asien 16000 kWh Mittlerer Osten 37000 kWh Lateinamerika 16 000 kWh Afrika 7900 kWh Primärenergieverbrauch pro Kopf hoch mittel niedrig 2 Weltdurchschnitt 21 500 kWh Faktenblatt Nr. 4: Energieverbrauch weltweit und in der Schweiz unseres Endenergiebedarfs (Fernwärme, Heizen und Warmwasser. Hierfür werden Holzenergie, übrige erneuerbare Energi- mehrheitlich immer noch fossile Energie- en) sowie etwas mehr als die Hälfte der träger eingesetzt. Die restlichen 20 Pro- Elektrizität. zent der Energie im Haushalt brauchen wir in Form von Elektrizität für Licht und Strom aus Wasserkraft Haushaltgeräte. Besser sieht es bei der Stromerzeugung aus: Die Schweizer Wasserkraftwerke lie- Der Bereich Verkehr umfasst den priva- fern 58 Prozent des Stroms, Kernkraft- ten und öffentlichen Transport auf Stras werke 36 Prozent. Photovoltaik- und sen und Schienen, auf dem Wasser und Windkraftanlagen sowie Stromerzeu- in der Luft. Fast ausschliesslich werden gungsanlagen in Kehrrichtverbren- hier fossile Brennstoffe, also Benzin, Die- nungsanlage (KVA) und Abwasser sel und Kerosin, verbraucht. Nur für den reinigungsanlage (ARA) decken die Schienenverkehr und Elektroautos kommt restlichen 6 Prozent. Elektrizität zum Einsatz. Verbrauch nach Sektoren Im Wirtschaftsbereich benötigen die In- Die Bereiche Verkehr, Haushalte und dustrie und das Gewerbe vor allem Ener- Wirtschaft (Industrie und Dienstleistun- gie für das Betreiben von Maschinen gen) verbrauchen je rund ein Drittel der sowie für das Wärmen und Kühlen in Pro- Endenergie in der Schweiz. Bevölkerungs- zessen. Hierbei werden insbesondere fos- wachstum, wirtschaftliche Entwicklung sile Energieträger und elektrische Energie und die Zunahme des Verkehrs haben da- eingesetzt. Der Dienstleistungsbereich, zu beigetragen, dass in allen Bereichen der Gastronomie und Beherbergung so- in den vergangenen Jahren immer mehr wie Handel, Gesundheitswesen, Banken, Entwicklung des Energie verbraucht wurde. Versicherungen und Verwaltung umfasst, Endenergiever- verwendet 60 Prozent der Energie für brauchs der Schweiz In den Haushalten nutzen wir einen Heizung und Warmwasser, den Rest für von 1910 bis 2014 Grossteil der Energie (über 80 Prozent) für Beleuchtung, Geräte und Haustechnik. nach Energieträgern (Quelle: BFE 2014). TWh TJ 300 1080 Übrige erneuerbare Energien 250 900 Fernwärme Elektrizität 200 720 Gas 150 540 111 Treibstoffe 100 50 360 Holz Industrieabfälle Kohle 0 1910 180 Erdölbrennstoffe 0 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 Faktenblatt Nr. 4: Energieverbrauch weltweit und in der Schweiz 1990 2000 2010 3 Erdgas 13% Erneuerbare Quellen 5% Übrige Energieträger 10% Erdölbrennstoffe 16% Wasserkraft 57% Treibstoffe 36% Kernkraft 38% Elektrizität 25% Anteile der Energieträger am Endenergieverbrauch der Schweiz im Jahr Quellen der Stromerzeugung in der Schweiz (Quelle: BFE 2015). 2014 (Quelle: BFE 2015). Verkehr 35% Lüftung & Haustechnik 1,7% Haushalte 29% Warmwasser 12,9% Raumwärme 69,7% Unterhaltungselektronik 2,1% Kochen, Geschirrspülen 3,9% Beleuchtung 2,2% Waschen & Trocknen 1,6% Gefrieren & Kühlen 2,8% Dienstleistungen 17% Industrie 18% sonstige Elektrogeräte 3,2% Statistische Differenz inklusive Landwirtschaft 1% Anteile der Sektoren am schweizerischen Endverbrauch von Energie Energieverbrauch in einem typischen schweizerischen Haushalt (Quelle: BFE 2014). (Quelle: Prognos 2013). Herausgeber: EnergieSchweiz, Bundesamt für Energie BFE Dienst Aus-und Weiterbildung, Juli 2015 [email protected], www.energieschweiz.ch 4 Faktenblatt Nr. 4: Energieverbrauch weltweit und in der Schweiz
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