WBO_6 BOCHUM BILDUNG Donnerstag, 16. Juli 2015 E Hilfsangebote: Vielfältige Unterstützung für Asylsuchende KOMPAKT Was unsere Leser bewegt Behinderungen für Autofahrer auf der A 40 FRAGE DES TAGES Ist für Sie ein Leben ohne Auto vorstellbar? Straßen.NRW saniert nachts den Asphalt Z Das kann ich mir leider nicht vorstellen, weil in meinem Beruf als Ärztin Mobilität im Bereitschaftsdienst vorausgesetzt wird. Unabhängig vom Beruf kann ich mir aber vorstellen, ohne ein Auto zurechtzukommen, allerdings nur in einer Großstadt, in der die öffentlichen Verkehrsmittel und vor allem die Fahrradwege besser ausgebaut sind. Die Fahrradwege sind der eigentliche Knackpunkt. Für die alltäglichen Wege bräuchte ich kein Auto. Ich fände es sogar gut, wenn ich keins hätte und dann keine andere Wahl hätte, als öfter auf das Fahrrad zu steigen.“ Sandra Claas (41) FOTO: NADJA JUSKOWIAK Der Trommelkurs funktioniert fast ohne Worte. „Es geht darum hinzuhören, die anderen wahrzunehmen“, so Leiterin Murek. TOP 5 ONLINE 1 Unternehmen. Die Stadt will die Großbäckerei Bereket in Wattenscheid erhalten. 2 Reiterhof. Die Diebe, die auf „Gut Havkenscheid“ mehr als 30 Sättel erbeutet haben, sind wie die Profis vorgegangen. 3 4 Sheffield-Brücke. Engere Fahrspur verdrängt Lastwagen. Stahlindustrie. Eisenhütte Heintzmann nimmt eine Ausnahmestellung ein. 5 Straßen.NRW. A 40 am Wochenende auch an der Anschlussstelle Hamme gesperrt. c Trommeln schafft Gemeinschaft Flüchtlinge der Unterkunft am Harpener Hellweg lernen nicht nur den Umgang mit den Instrumenten, sondern auch einander kennen Von Stephanie Heske Musiklehrerin Ivonne Murek trägt ihre Trommeln über den Flur der Flüchtlingsunterkunft am Harpener Hellweg. Schon nach ein paar Metern erntet sie die ersten neugierigen Blicke und findet Helfer, die die restlichen Instrumente mit ihr auf die Rasenfläche vor dem Gebäude bringen. Bilder zu folgenden Themen: - Serie „WAZ öffnet Pforten“: Leser zu Besuch im Stahlwerk - Bahn saniert Gleise der S 1 finden Sie auf waz.de/bochum LESERSERVICE Sie haben Fragen zur Zustellung, zum Abonnement: Telefon 0800 6060710*, Telefax 0800 6060750* Sie erreichen uns: mo bis fr 6-18 Uhr, sa 6-14 Uhr [email protected] Sie möchten eine Anzeige aufgeben: PRIVAT: Telefon 0800 6060710*, Telefax 0800 6060750* Sie erreichen uns: mo bis fr 7.30-18 Uhr [email protected] www.online-aufgeben.de GEWERBLICH: Ansprechpartner: Jochen Sklenak Telefon 0234 966-1450 Telefax 0234 966-1470 E-Mail: [email protected] [email protected] Sie erreichen uns: mo bis fr 9 - 17 Uhr Sie möchten unseren Service vor Ort nutzen: LeserLaden, Huestr. 17-19, 44787 Bochum; mit Ticketverkauf Öffnungszeiten: mo bis fr 10-18 Uhr/ 14-17.30 Uhr, sa 10-14 Uhr LeserService, August-Bebel-Platz 2c, 44866 Bochum; mit Ticketverkauf Öffnungszeiten: mo bis fr 9-18.30 Uhr, sa 10-13 Uhr *kostenlose Servicenummer IMPRESSUM BOCHUM Anschrift: Huestraße 25, 44787 Bochum Telefon 0234 966-1433 Kultur 0234 966-1436 Sport 0234 966-1440 Stadtteile 0234 966-1445 Fax 0234 966-1448 E-Mail: [email protected] [email protected] Redaktionsleiter: Thomas Schmitt Stellvertreter: Michael Weeke Sport: Michael Eckardt Erscheint täglich außer sonntags. Für unverlangte Sendungen keine Gewähr. Bezugsänderungen sind nur zum Quartalsende möglich. Die Bezugsänderung ist schriftlich bis zum 5. des letzten Quartalsmonats an den Verlag zu richten. Bei Nichtbelieferung im Falle höherer Gewalt, bei Störungen des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. FOTO: OLAF ZIEGLER Sport Zuflucht Bochum „Kommst du heute?“ fragt Murek einen jungen Mann und trommelt dabei mit ihren Händen in der Luft. Er nickt. Einige Minuten später ist der Stuhlkreis, den die Perkussionslehrerin aufgestellt hat, zur Hälfte gefüllt. „Jeder Freitag sieht komplett anders aus, es kommen immer wieder neue Leute“, erzählt Murek. Seit April trommelt sie im Auftrag der Musikschule und ihres Fördervereins einmal die Woche in der Unterkunft mit den geflüchteten Menschen. „Wir sind froh, dass so etwas angeboten wird. Das ist für die Bewohner ein kleiner Höhepunkt, ein Moment der Gemeinschaft“, sagt Sozialarbeiter Michael Mijal. „Menschen, die sonst nichts miteinander zu tun haben, sitzen zusammen und haben Spaß.“ Noch bevor die Trommelstunde beginnt, strecken drei junge Frauen neugierig ihre Köpfe durch die Tür zum Garten. „Come on“, animiert sie einer der Männer, der bereits eine Djembé zwischen die Knie geklemmt hat, und winkt sie herbei. Zunächst noch etwas schüchtern, gesellen sich die drei zu der Gruppe. Der Kurs selbst funktioniert fast ohne Worte. Lehrerin Murek spielt Rhythmen vor, die die Bewohner nachspielen. Immer wieder bleibt jemand im Flur stehen und schaut auf das Grüppchen, das lachend und scherzend den Anweisungen von Murek folgt. Trommelkurs wird allein durch Spenden finanziert : Der Trommelkurs entstand in Kooperation mit dem Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe (Ifak) und Bezirksbürgermeister Marc Gräf zunächst für die Kinder der Lewacker Schule. Seit April findet er auch am Harpener Hellweg statt. : Finanziert wird er aus den Einmal die Woche besucht Ivonne Murek die Unterkunft. FOTO: OLAF ZIEGLER Der Kurs ist für die Bewohner ein kurzer Moment der Sorglosigkeit. „Solche Angebote haben für Flüchtlinge einen unglaublichen Wert“, weiß Christof Wieschemann vom Förderverein Amtshaus Harpen und Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Musikschule (GFFM). Der Alltag der Flüchtlinge bestehe sonst daraus, wochenlang auf den Anhörungstermin für das Asylverfahren zu warten. Die Musikschule engagiert sich Mitteln des Fördervereins der Musikschule, der hierfür auf Spenden angewiesen ist (www.bochumer-trommeln.de). über die Trommelkurse hinaus für Flüchtlinge. So entstand etwa in Kooperation mit dem Kultursekretariat Wuppertal in diesem Jahr ein Hörspiel und ein Videoclip mit Flüchtlingen. Als nächstes soll sich eine Weltmusik-Pop-Band aus professionellen Musikern formieren. Auch an der Wohlfahrtsstraße wird getrommelt - dort bietet der Verein „WorldBeatClub“ seit Anfang des Jahres Trommelstunden für die Flüchtlinge des Übergangswohnheims an. Anlaufstelle für minderjährige Flüchtlinge In der Wohngruppe Noah finden neun Jugendliche ein neues Zuhause Von Stephanie Jungwirth Gemeinsam mit der evangelischen Stiftung Overdyck hat das Jugendamt Bochum jetzt mit der Wohngruppe „Noah“ eine Anlaufstelle für minderjährige Flüchtlinge geschaffen. In der Modelleinrichtung am Bodelschwinghplatz, wo bereits die Wohngruppe „Kassiopeia“ existiert, finden fortan neun Jugendliche Unterschlupf. Jugendamtsleiter Dolf Mehring: „Eine große Zahl Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern hat die Stadt in den vergangenen drei Jahren erreicht, darunter auch minderjährige Flüchtlinge.“ In erster Instanz nimmt sich der Soziale Dienst dieser Jugendlichen an. Gemeinsam mit Streetworkern leiten sie das sogenannte Erstvorgestellt haben. „Das aufnahmeverfahren ein. sind junge Menschen, die Die Jugendlichen werden was erreichen und leisten untersucht und auf ihr Alwollen. Das ist ein Geter geprüft, denn nur minschenk an unsere völlig derjährige Flüchtlinge haüberalterte Gesellschaft!“ ben Anspruch auf das Profindet Mehring. gramm des Jugendhilfs- Dolf Mehring Tobias Lenz vom JuFOTO: THEOBALD rechts. Als volljährig eingegendamt ergänzt: „Flüchtstufte Flüchtlinge werden an die lingen sind sehr selbstständig, Erstaufnahmestelle in Dortmund denn sie haben bereits viel auf der verwiesen. Für die minderjährigen Flucht erlebt. Das sind fitte JugendFlüchtlinge folgen Besuche bei liche mit hoher Motivation.“ VorÄrzten und Ämtern, der gesamte teile gegenüber hier geborenen JuProzess sollte nicht länger als sie- gendlichen haben die jungen Menben Tage dauern. schen, die ihre Heimatländer zuDie neun geschaffenen Plätze rückgelassen haben, aber keine, besind nach Angaben von Mehring tont Lenz: „Wer dem Jugendhilfe„ständig belegt“, im zweiten Quar- recht unterliegt, wird behandelt tal waren es 180 unbegleitete wie jeder andere auch, egal ob Flüchtlinge, die sich in Bochum Deutscher oder Ausländer.“ Flüchtlinge im Blickpunkt : Auf ganz unterschiedliche Weise nähern wir uns in unserer Serie „Fluchtpunkt Bochum“ einem der wohl derzeit brennendsten sozialen Themen. : Es geht darum, wie sich das Leben der Flüchtlinge gestaltet, mit welchen Problemen sie konfrontiert werden und wie die Bevölkerung – die Bochumer Bürgerschaft – reagiert. : Dabei möchte die Redaktion immer wieder den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Auf der A 40 müssen sich Autofahrer an den kommenden beiden Wochenenden auf Behinderungen einstellen. Zwischen den Anschlussstellen Dortmund-Lütgendortmund und Bochum-Werne bessert der Landesbetrieb Straßen.NRW in der Nacht von Freitag, 24., auf Samstag, 25., sowie in der Nacht von Samstag, 25., auf Sonntag, 26. Juli, den Asphalt aus. Verkehrsteilnehmern steht deshalb in Fahrtrichtung Essen auf einer Länge von 250 Metern an diesen Tagen zwischen 21 Uhr abends und fünf Uhr morgens jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Wie berichtet wird die A 40 in Höhe der Anschlussstelle Hamme bereits am kommenden Wochenende (Freitag, 17., 21 Uhr bis Montag, 20., 5 Uhr) ebenfalls in Richtung Essen voll gesperrt. Dort saniert Straßen.NRW die Schutzwände und erneuert den Schallschutz. Klaus Franz sieht Sanierungsstau Bei einem Meinungsaustausch mit Schülern und Schulleitung des Schulzentrums Gerthe machte sich der Oberbürgermeisterkandidat der CDU, Klaus Franz, ein Bild von der Bausubstanz des Heinrich-vonKleist-Gymnasiums. Bereits 2003 sei dort, so die CDU, ein Sanierungsbedarf – allein für Außenwände und Dächer – in Höhe von über 5,5 Millionen Euro festgestellt worden. Um sich über die heutige Situation zu informieren, hatte Roland Mitschke für die CDU in der letzten Ratssitzung eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet. So möchte er etwa wissen, welche Investitionen zur Gebäudeerhaltung in den letzten Jahren durchgeführt worden sind und welche Arbeiten vorgesehen seien. Gottesdienst mit Schafherde Einen Gottesdienst inmitten einer Schafherde feiert heute die katholische Hochschulgemeinde in Bochum mit Bewohnern des RoncalliHauses und anderen christlichen Studenten. Hochschulpfarrer Klaus Giepmann wird den Gottesdienst zum Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ gestalten. Schäferin Sabine Hölser ist mit einem Teil ihrer Herde auf der Wiese des Roncalli-Hauses zu Gast. Anlass für die Bewohner des Studentenwohnheims und die Hochschulgemeinde einen thematischen Gottesdienst zu feiern. Beginn ist um 11 Uhr. Treffpunkt im Foyer des Roncalli-Hauses in der Laerheidestr. 28. Führung durch Qian Yuan 1990 schenkte die Tongji Universität Shanghai der Ruhr-Universität den chinesischen Garten. Auf 1000 Quadratmetern entstand eine Landschaft aus Felsen, Pavillons, stehenden und fließenden Gewässern. Wer Qian Yuan, die Grünanlage der Dichter im Botanischen Garten, erleben möchte, hat am 18. Juli um 15 Uhr die Gelegenheit. Der Verein chinesischer Garten lädt zu einem kostenlosen Rundgang ein, der Vorsitzende Prof. Gordon Wassermann und Eberhard Koch erläutern die Geschichte des Gartens.
© Copyright 2024 ExpyDoc