Untervazer Mundart Worte S

Untervazer Burgenverein Untervaz
Texte zur Dorfgeschichte
von Untervaz
Untervazer Mundartworte
Buchstabe S
Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter
http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter
http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.
-2S
Säädl
Sedel, Sitzstange für Hühner
Saaga
Säge, Sägerei
saaga
sägen
sääga
sagen, reden
Sääga
Segen,
Haila, Haila, Sääga,
drej Tag Rääga,
drej Tag Schnee,
jetz tuats am Maitali nümma wee...(alter Kindervers)
Saagbogg
Sägebock
sääja
säen
Saala
Laubbaum, Salweide, (bot: Salix caprea)
Saalapfiifa
selbstgemachte Holzpfeife,
(auch Majapfiifa genannt)
Saalat
Salat
saalza
salzen
säb
dasselbe, dasjenige, derjenige, etc. etc.
säbawäg
derart
Sach
Sache, Vermögen
sackgrob
ungemein grob
Säddl
Holzstange für das Hühnernachtlager
säddla
Schlafen gehen der Hühner, (d’Hänna hänn gsäddlat)
safilas, asfillas
angeblich, soviel als
Sägasaworb
die hölzerne Handhabe, der Stiel der Sense, Worb von
mhd. worben = bewegen.
Sägassa, Sägatsa
Sense
Sägassablatt
Sensenblatt aus Metall
Sägassaring
Ring um das Sensenblatt am Worb festzumachen
Sägassaschiäber
Sensenstiel
Sagbock
Gestell zum Holzsägen
säge
sagen
Sagg
Sack, Tüte, Tragtasche, Beutel
-3Sagglaub
Buchenlaub für den Laubsagg,
früher anstelle der Matratze
sagglauba, bettlauba
Sacklaub zusammenrechen
Saggmässer
Taschenmesser
Saggrappa
Taschengeld
Sagguhr
Taschenuhr
Sägissa, Sägassa
Sense
sägna
segnen
Saich
Urin, auch Blödsinn, Dummheit
saicha
pissen, urinieren (vulgär) auch regnen
saichala
nach Urin riechen
saichläu
lau (Getränk)
saichnass
pudelnass
Saifa
Seife
Saifablöttrla
Seifenblasen, Kinderspiel
Sail, Saili
Seil
saila
in Strömen regnen
sailigumpa
Kinderspiel im Freien
Sailischwänggi
Seilschaukel
säja
säen
sakramäntiära
fluchen
Sala
Sal-Weide, Salix caprea L.
Salaathöptli
Kopfsalat
salang
solange
sälb, sälba
dieses, jenes, auch gleiches
salba, sälbala
salben
salbadara
schwatzen, langatmig erklären
sälbr
selber
sälbscht
selbst
Sälbschthalter
Pflugart mit zwei Vorderräder
sälig
verstorben, (dr Aetti sälig hätt früenr....)
Salsiz
salamiartige, eckige Trockenwurst
-4sälta, sälza
selten
sältsam
eigenartig
sältsamerwiis
eigenartig
salza
salzen
sälza
unpässlich
sälza, sälta
selten
Salzwääga
altes Turnspiel. Zwei Knaben stehen Rücken an
Rücken, fassen einander mit erhobenen Händen und
ziehen einander abwechslungsweise bis der Eine ganz
auf dem Rücken des Gegenspielers liegt.
Samichlaus
St. Nikolaus
Sammat
Samt
Sammathäntscha
Samt-Handschuhe (meist nur gebraucht in der
Redensart: nit mit Sammathäntscha arüera...)
sammla
sammeln
sämmla
die Tiere einsammeln
Sämmler
Leitmauer oder Damm der das Wasser zu einem
Durchlass führt
Samstig
Samstag
sändala
im Sand spielen
Sandplaggta
Blätter vom Alpendost, Huflattich und Pestwurz
(bot: Petasites hybridus, Petasites officinalis)
sänggla
senkeln, jemanden zurechtweisen
Sann
Sand
Sänn
Senn
sänndala
Kinderspiel, mit Sand spielen
Sännhütta
Hütte auf der Alp, wo Milch zu Molken verarbeitet
Sännta, Sänntum
Senntum, Viehabe für die ein Senn zuständig ist
Sänntagschäll
mehrer Plümpen die aufeinander abgestimmt sind
Sanntim
Rappen, (frz: Centimes)
Säntüür
Gürtel, (franz:ceinture)
Saperlott !
Ausruf der Anerkennung und Zustimmung
Sappör
Sappeur
Sarapitschgi
Ausruf: Verdammt noch mal !
-5särbla, absärbla
serbeln, dahinsiechen dahinkränkeln, sterben
Särblr
kränkliches Wesen
Säss
Alpsäss, Stelle wo Schermen und Hütten stehen
Sässl
Sessel
Sässlchlääber
Politiker oder Beamter, der nicht abdanken will
sättara
sausen
Sattl
Sattel
sattla
den Sattel montieren
Satz
Satz, Sprung, Bodensatz
satzna
Sprünge nehmen beim Laufen
Sauarej
Unordnung
Sauchoga
ungeliebter Mensch
Sauflood
Schlingel
säuga
Kälber oder Gitzi der Alten an das Euter tun
sauglatt
lustig
Sauglogga lütta
Zoten erzählen
Sauluuna
schlechte Laune
saumässig
sehr, stark
Saumoda
üble Gewohnheit
Saunigl
schmutziger Mensch
savillas
so als ob...
Scalripp
Flurname, (lat: scala ripida = steile Treppe)
Schaab
Hautkrankheit, Krätze, Hautausschläge
schaaba
ausschaben, auskratzen
Schaaba
Motte, Mädchen
Schaabati
Teigreste im Backtrog, Reste aus der Pfanne
Schaabr
Schaber, Gerät zum Auskratzen
Schaabrnagg
Schabernack
schaad
schade
Schaada
Schaden
Schäädl
Schädel
Schaal
Halstuch
-6Schaala
Kleid, Schale
schaalta und waalta
tun wie es einem beliebt
Schaar
Pflugschaar,
(Nöji Pflüeg sinn hüttzutags zwaischaarig..)
Schäär
Schere
Schäära
Maulwurf
schäära
scheren, schneiden
Schäarba
Glasscherben
Schäärma
Schermen, (Obdach für Vieh in den Alpen)
Schäärmuus
Maulwurf, (lat: Talpa europea)
Schäärrhufa
Erdhaufen des Maulwurfs
Schäärrmuuser
Beauftragter Mauser der Gemeinde
Schaben
Kleidermotten
schäbig
knauserig, kleinmütig, auch abgenutzt
Schachtla
Schachtel
schaffa
arbeiten
schäffala
leichte Arbeiten tun, werkeln
schaffig
fleissig, arbeitsfreudig
Schaffr
arbeitsamer Mensch
Schaft, Schäftli
Kasten, Kästchen, Schrank
Schaicha
Bein, Füsse (derb)
schaida
scheiden, teilen
Schaita
mit dem Sackmesser bearbeites Holz zum Anfeuern.
(us Buechaholz chama khai Schaita mache..)
Schaitla
Haarscheitel
schaitla
kämmen, den Scheitel machen
schälb, schiäb
schief, schräg
Schälbi
Schräge
Schalfigg
Schanfigg
Schälla
Schelle, Glocke
schälla
schellen, läuten
Schällriama
Halsriemen für Tiere
Schalusie
Jalousie, beweglicher Teil am Fensterladen
-7schaluu, schaluus
beleidigt, eifersüchtig, enttäuscht,
(frz: jaloux = eifersüchtig)
schämma
sich schämen
Schämmi
Befangenheit, Scham
schampar
enorm viel, sehr
schandahalb
anstandshalber, wohl oder übel
schängga
schenken
Schangli
minderwertiges Mannsbild
Schann
Schande, (arm sii isch khai Schann, abr langwiilig...)
schanschiära
wechseln, abtauschen (frz. changer = wechseln)
Schapoo !
Achtung haben, beeindruckt sein, Hut ab
(frz. chaupeau = Hut)
Schärba
Scherben, Bruchstück
Schärbahändler
Geschirrrhändler
Schärber
Bise, kalter Wind
schärbla
klirren, kaputt gehen
scharf
salzig
scharf sii druf
begierig sein
Schärlig
Bärenklau
Schärma
Viestallung in der Alp
Schärmus
Maulwurf
scharra
scharren, (scharra un schoora isch nit s'glich...)
Scharriisa
eingemauertes Eisen neben der Haustüre zum
Reinigen der Schuhsohlen
Scharschierta, Scharschierti Kader der Feuerwehr
Schärtlig
Wiesen-Bärenklaue
scharwänzla
schmeicheln, unterwürfig tun
schassa, tschässa
verjagen, (frz: chasser = jagen)
schattahalb
nördlich
Schattulla
Nähzeugbehälter, Nähschatulle
Schatz
Geliebte, Freundin
schätza
vermuten, schätzen, abschätzen
Schätzr
Viehschätzer, Gebäudeschätzer
-8Scheesa
Stossgefährt für Kinder oder Gemüse,
(Chindrscheesa, Gmüesscheesa), auch Kutsche
Scheesa
leichte Kutsche
Scheesa, d
Schimpfname für blödes Weibsbild
Scheesawaga
Kinderwagen
Scheesewaaga
Kinderwagen
scheesla
den Kinderwagen stossen
Scheesli
kleiner Puppenwagen
Scheff
Chef
Scheidtrögli, Scheittrog
viereckige, hölzerne Quellfassung
Scheja
gespaltene Latte für Alpzäune
Schejazuu
Zaunart mit schräg eingelegten Holzlatten
schelb, schälb
schief, schräg (siehe: Schw. Idiotikon Bd. 7, Spalte
750)
Schelfera, Schelfrti, Schelfri Schalen von Früchten oder Kartoffeln
schella
schälen
Schelm
Dieb
schelma
stehlen, veruntreuen
Schelmarei
Dieberei
Scherm
Alpenstall zum Melken der Kühe, vor dem Wetter
geschirmet
Schgabälla
Stabelle, Holzstuhl meist mit Schnitzereien
Schgadal
zweiteilige Wagendeichsel für Einspänner
Schgäffli
Wandschrank
schgaifara
geifern
Schgaifer
Geifer
Schgandaal
Skandal
Schgapp
kleines Holzgeschirr, Käsenapf
Schgarnuz
kleiner Papiersack, Papiertüte
Schgattla
Schachtel
Schgii
Ski, Skier
Schgiischtägga
Skistock, Skistöcke
Schguff
Stoss
-9schiäb, schälb
schief, schräg
schiäba
schieben
Schiäbr
Jassart, auch Sensenstiel
schiäf, schälb
schief
schiär
schier, beinahe
Schibaschlaha
alter Untervazer Fasnachtsbrauch am Sonntag
Invocavit, erster Sonntag in der Fastenzeit nach
gregorianischem Kalender, nach julianischem
Kalender der letzte Fasnachtssonntag.
Schifara
dünnes Holzstück oder Steinplättchen
Schifara
Trunkenheit, Rausch
Schiff
Wasserbehälter im Holzherd
Schiff un Gschiärr
Hausrat und Werkzeug, meist in der Redewendung
mit Schiff un Gschiärr = mit Sack und Pack
schiffa
(stark) regnen
Schigg
eine Portion Kautaback, einmal den Mund voll
Schigg
vorteilhafter Handel (a guata Schigg gmacht...)
schigg
elegant (frz:chic)
schigga
senden, spedieren, auch davonjagen,
schigga
Taback kauen, (Kaum noch zu bemerken ist heute das
Tabakkauen oder "Schiggen", das früher besonders
ältere Männer zufriedengestellt hat. Das Tabakkauen
nannte man nach der französischen Tabakmarke
"Tabaca chique" = "schigge". Diese Art des
Tabakgenusses hielt zwar die Luft rein, verunreinigte
aber desto mehr die Fussböden, da die "Schigger"
häufig ausspuckten und dabei selbst oft die Würde des
Ortes nicht achteten, so dass der Fussboden zwischen
den Kirchenbänken der Männer manchmal wie mit
brauner Kautabak-Brühe gebeizt erschien..... siehe
auch: Caduff Moritz: Essen und Trinken im Lugnez.
in Schweizer Archiv für Volkskunde, Nr. 82, 1986,
Seite 272. / In der kath. Vazer-Kirche hing noch bis
nach 1950 eine Email-Tafel hinten an der
Kirchenwand mit dem Text: Aus Ehrfurcht vor dem
Gotteshaus ist man gebeten nicht auf den Boden zu
spucken. Und wenn wir Buben kleinere Schürfungen
erlitten, so hat man uns damals einen "Schigg"
daraufgeklebt damit es besser heile.)
schigganiära
foppen, plagen
- 10 Schiggsa
Schimpfwort für Mädchen, (jenisch: Schige =
Schwester, evt. hebr: Sikkuz = Greuel)
Schii
Schein
Schiiba
Scheibe
Schiibaruata
Haselrute zum Scheibenschlagen
Schiibaschlaha
Scheibenschlagen
Schiibastab
Holzbrett mit zwei Beinen zum Scheibenschlagen
Schiiga
Schimpfwort für Mädchen,
(jenisch: Schix = Mädchen)
schiila
schielen
Schiiligüggl
Schimpfwort für schielende Kinder
schiina
scheinen
schiints
anscheinend, offenbar, (är isch schiints widr...)
schiissa
Darm entleeren (vulgär)
Schiissar
Durchfall
Schiissdrägg
Fäkalien
Schiisshund
Angsthase, Feigling
Schiissr
Durchfall
schikaniera
quälen, schikanieren
Schiksa
liederliches Frauenzimmer, (jen. Schiksli = Mädchen)
Schillee
Gilet, Weste, auch Brusttuch
Schilt, Schiltbrot
aus feinem Weizenmehl, Schiltmel bereitetes Brot,
sonst meist Wisbrod genannt, vier Brötchen bilden
ein Stück, den Schilt, jedes einzelne Stück heisst
Migga.
schimmara
schimmern, glänzen
schimmla
verschimmeln
schimpfa
schimpfen, schelten
schinagla, schinigla
hart arbeiten, krampfen,
(jenisch: schenigeln = arbeiten)
schinda
schinden, beim Jassen auch Karten bis zum Spielende
aufsparen
schindig
sehr sparsam
Schindla
Schindel
Schindr
Abdecker
- 11 Schindrhütta
früher Wohnhütte, heute Flurname im Hirschland
schiniära
sich genieren, sich schämen, auch stören
schinigla
krampfen
schins
anscheinend, scheinbar, vermutlich
Schirm
Regenschirm
Schiss
Angst, auch Mist
(Der Morgenschiss kommt ganz gewiss,
auch wenn es erst am Abend iss…)
Schisshaas
ängstlicher Mensch
Schitt, Schittli
Kleines Stück Holz für den Herd oder Ofen,
(Ais Schitt allai brännt nit, bedeutet: es braucht
immer zwei zum Streiten)
schitta
Holz spalten,
schitta und saaga
Holz verkleinern
schittr
schlecht
Schittrbiiga
Holzbeige
Schittrschtock
Scheitstock
Schkadal, Skadal
Latten zum Einspannen bei einen EinspännerFuhrwerk
Schkadali
Einzelgänger ohne Tänzerin auf dem Tanz am
Schmutzig Dannstig
Schkii
Ski, Skier
Schkiihäntscha
Skihandschuhe
Schkiihoosa
Skihosen
schkiina
Ski fahren
Schkiischtägga
Skistöcke
Schkiischua
Skischuhe
Schkuafa
tiefe Trittspuren des Viehs im nassen Wiesboden
Schlaag
Schlag, Embolie
Schlaag
Eigenart, (...sin an aigna Schlag Lüüt...)
Schlaaga
grosses viereckiges Butterstück
Schlaagsitta ha
in finanzieller Not sein
schlaaha
schlagen
Schlaberatz
ein Gesellschaftsessen, Schmaus
- 12 schlaberatze
schmausen
schlächt
schlecht
schlachta
schlachten
Schlachtig
Hausmetzg, Schlachtung
Schlag
Verschlag
Schlag
Schlag, Holzschlag
Schlägg
Leckerbissen, (das isch khai Schlägg = das ist nicht
leicht)
schlägga
schlecken
Schläggmuul
Schleckmaul
schlaha
schlagen
schlaigga
schleppen, nachziehen
Schlaipf, Grutsch
Grutsch, primitive Transportvorrichtung bestehend
aus zwei vorne gekrümmten Längslatten mit darüber
genagelten Querhölzer
schlaipfa
am Boden nachziehen, schleppen
schlaiza
brechen des Hanfes und Lösen des Bastes
Schlaizata
Brechen des Hanfes, früher eine abendliche
Gemeinschaftsarbeit.
Schlamm
Ton, Erde
Schlampa
Schimpfname für unordentliche Frau
Schlämpa
Seilende, herunterhängende Enden, Fetzen
Schlämpa
ein Stück, e Schlempe Brot.
schlampa, verschlampa
unordentlich arbeiten
Schlamparei
Nachlässigkeit
schlampig
unsorgfältig, gleichgültig
Schlangafänger
Faulpelz
Schlängga
Schlaufe
Schlänggl
Türriegel
Schlappa
Niederlage, Schlappe
Schlappschwanz
Taugenichts
Schlaraffalann
unmögliches Paradies, (mhd. sluraffe =
Müssiggänger)
Schlargga
Pantoffeln, Hausschuhe
- 13 schlargga
schlurfen
Schlarggi
Person mit schlurfendem Gang
Schlärpa
Fetzen (Fleischwunde)
schlarpfa
die Füsse nachziehen
schläufa
einschläufen, Arbeit in den Weinreben, einfädeln,
einschlaufen
schläujr
gescheiter, (hät nüt schläujers gwüsst als....)
Schlawiner
Schlaumeier, (abgeleitet von Slavonier)
Schlawittli
Kleiderzipfel, (am Schlawittli nii = erwischen,
dingfest machen)
Schlee
Konfitüre aus Fruchtsaft, (franz: gelée)
Schleegl
Flasche, auch schwerer Hammer
Schleegr
Schläger
Schlegel
Glasflasche
Schleggkübel
Gefäss zur Butterherstellung
schleggla
prügeln
Schlegglata
Schlägerei, Prügelei
Schleggmilch
Buttermilch
Schleglata
Prügelei
Schlegler, Balger
Schläger, streitsüchtiger Mensch
Schlegli
Herz- oder Hirnschlag, (är hätt a Schlegli khaa)
Schleipf
Holzschleipf am Boden gezogene Holzmenge
schletza
zuschmeissen, verschwenden
schleudara
schleudern
Schleudr
Schleuder
schleunigscht
so schnell wie möglich
schlezza
eine Türe zuschlagen
Schliärgg
Schmiererei
schliärgga
schmieren
Schliässa
kleine Schliessvorrichtung, Bschlussig
schliässli
schliesslich
Schlich
Trick, (uf d'Schlich chuu = etwas herausfinden)
schlichta
schlichten, einen Streit verhindern
- 14 Schliessgras
Ackerunkraut, Quecke, (bot: Agropyron pungens)
schlifara
gleiten, auf dem Eis rutschen
schliefern = ohne Schlittschuhe auf dem Eise durch
die Gassen gleiten, auch auf dem Eise ausgleiten
Schlifrbaa
eisige Stelle in der Strasse,
(Kindervergnügen im Winter)
schlifrig
schlüpfrig
Schligg
Schlinge, Schlaufe
schliifa
schleifen, gleiten auf Eis
schliifara
gleiten
Schliifr
Schleifer, Scherenschleifer,
auch Drückeberger, Schlaumeier, Lausbub
Schliifschtäi
Gerät zum Messerschleifen
schliissa
kaputt machen
schlimm
durchtrieben
Schlinga
Schal, Halstuch
Schlingl
Lausbub
Schlipf
Stelle, wo Erde abrutscht
schlipfa, vrrtschlipfa
gleiten, stürzen auf Eis
schlipfig
schlüpfrig, auch "hääl"
Schlirgg
Schliere, Schmutzfleck
Schlitta
Schlitten
Schlittachuacha
Kufen
schlittla
schlittenfahren
Schlittnr
Schlittenlenker
schlöd
und öd, fad, ungesalzen, öde Suppe, öds Fleisch.
Schloof
Schlaf
schloofa
schlafen
Schloof Chindli, schloof,
dr Vattr hüetat d'Schoof
d Muettr schüttlat s Bäumali
schloof mis goldigs Aengali
Schlööfa
Schläfen
schlööfrig
Schlaf haben
schloota
rauchen
(alter Kindervers)
- 15 schlottara
schlottern, vor Kälte zittern
Schlötterlig
Schimpfwörter, Schlötterlig ahängga"
Schlöttrlig aahängga
einem Schimpf und Schande sagen
Schluacht, Gschlüecht
grosse Astgabelung
Schluampa
Seilende
Schluanza
verwahrlostes liederliches Weib
schluanzna
lungern, ummaschluanza
schludara
pfuschen, liederlich arbeiten
Schludari
Pfuscher
Schluff
Enger Durchgang, Ausweg, Durchschlupf
Schluffi
Taugenichts, Gauner
schluffig
unsorgfältig
Schlugg
Schluck
schlugga, schlüggla
schlucken, trinken
Schluggr
Schlucker, armer Teufel,
meinst in der Redewendung "armer Schlugger"
Schlungg
Seilknoten, Schlaufe
Schlunggi
liederlicher Mensch
Schluocht
grosser Ast, (Gschlüecht = Dickicht)
Schluonze
verwahrlostes liederliches Weib
Schlupf, Schluff
enger Durchgang (von schlüüfa)
schlürpfa
schlürfen beim Essen
Schlüssali
Primel, Schlüsselblume, (bot: Primula veris)
Schlüssl
Schlüssel
Schlutt
Kleidungsstück für Kinder, leichte Frauenjacke, auch
unordentliches Kleid
Schluuch
Schlauch, enger Durchlass
schluucha
schlauchen, strafexerzieren, herumhetzen
schlüüfa
schlüpfen
schluuna
schlafen, (jen: schlunen = schlafen)
schmäälara
herabsetzen
Schmaalz
Butter
schmaalza
buttern
- 16 Schmäär
Schweinefett, Tierfett
As chunnt a Bäär,
vu Konstanz häär,
un nümmt am Maitali,
dr Schmutz und dr Schmäär.
(alter Kindervers)
schmächtig
mager, dürftig
Schmachtlogga
Stirnlocke
schmaiza
windgepeitschtes Regnen, mit der Peitsche knallen,
auch schmützen
Schmalhans
Knappheit, Not
Schmalvee
Ziegen und Schafe
Schmalz
Butter
schmalza
mit Fett versehen, buttern
Schmalzblüamli
Stengellose Schlüsselblume, (bot: Primula accaulis)
Schmalzchübl
Butterfass
Schmalzhaafa
Gefäss für eingesottene Butter
Schmalzschlaaga
grosser Würfel aus Alpbutter
schmarozza
auf Kosten anderer leben
Schmarra
wertloses Zeug oder Gerede, Unsinn
schmättara
schmettern
Schmättara
Rausch, auch Ohrfeige
Schmättera
schwammiges, üppiges Weibsbild, vgl. tyrol.
schmatter.
Schmättr
nutzloses Kleinzeug
schmatzga
mit der Zunge schnalzen, mit Geräusch essen
schmäuchla
eine Pfeife rauchen
schmausa
schmausen, gut essen
schmegga
schmecken, riechen, auch munden, gusten,
Schmeggi
Parfum, Pomade,
Schmeggibüxli
Pomadenbüchse, Parfümdose
Schmeggr
Riecher, Nase,
(auch Buabaschmeggr, Maitlaschmeggr)
schmelza
schmelzen
schmerba
salben, Radachse fetten
- 17 Schmiär
Polizei, (hebräisch sch'mirà, jiddisch: Schmire =
Wache, Bewachung)
schmiära
schmieren, verschmieren, einfetten, auch bestechen
Schmiäri
Schmiere, Salbe,
Schmitta
Schmiedewerkstätte, auch vorgesetzte Stelle
(jen: Schmitta = Gericht)
schmöllala, schmolla
sich zurückziehen und nichts mehr sagen, auch
lächeln (jenisch: schmole = auslachen)
schmüggala
anschmiegen
Schmuja
Frauenperson
Schmungg
Butter
schmunggna
schmalzen, Butter machen, (jenisch: Schmung =
Butter) (Beachte die Verwandschaft mit Schminke)
schmunzla
heimlich lächeln
schmurra
zusammenschrumpfen
schmürzala
braten, anbrennen
Schmutz
tierisches Fett
Schmutz, a -
Schlag mit der Peitsche
Schmutz, Schmützli
Kuss
schmütza, schmeitza
schmeissen, spritzen
Schmutzli
Knecht Ruprecht
Schmützli
Kuss
Schmuu
unwahre Angabe, (von österreichisch: Schmäh)
schmuuna
ahnen, befürchten
schmuusa
liebkosen
schmüüsala
küssen, anschmiegen
Schmüüsali, badüüsali,
wär schmügglat un drügglat,
dä muass a Pfändli zaala...
(alter Kindervers)
Schnaabl
Schnabel
Schnaablchannta
Gefäss mit schnabelförmigem Ausguss
Schnääfl
abgeschnittenes Stück, (a Schnäfl Brot)
Schnääfl, Schniifll
eine dünne Scheibe
schnabuliära
mit Lust und Freude essen
schnäddara
viel schwätzen
- 18 schnädrfrässig
heikel
Schnäfali
kleines Stück Brot, Apfel
schnäffla
mit dem Messer bearbeiten, (ummaschnäffla)
Schnägg, Schnägga
Schnecke, Schnecken,
Dr Hansdampf im Schnäggaloch,
hätt allas was är will,
und was är will, das hätt'r nit,
und was är hätt, das will'r nit,
das isch dr Hans im Schnäggaloch.(alter Kindervers)
Schnäggaposcht
langsamer Transport
schnäggna
Schnecken suchen
Schnaid
Schneid
schnaidig
schneidig, flink, schnell
Schnaissa
Waldschneise
schnaitla
Ahornen entlauben zu Futterzwecken, mit dem Gertel
Schnalla
Schnalle am Gürtel, dünne Suppe,
Schnapp
Biss, Hundebiss, auch kurze, unhöfliche Antwort
schnappa
wegschnappen, stehlen, auch erwischen,
Schnappsagg
Tragsack, Proviantsack, auch Bettelsack
(siehe auch Schweiz. Idiotikon Bd. 7, Spalte 640)
Schnäppsli
Schnäpschen
Schnaps
Branntwein
schnapsa
Branntwein trinken
Schnapsblätz
Heilmittel, Lappen in Schnaps getränkt
Schnapspudl
Schnapsflasche aus Blech
schnarchla
schnarchen
Schnarz
barsches Zurufen, heftiger lauter Ruf
schnärza
anbrüllen
Schnatta
Schnittwunde, auch Narbe
schnattara
Zittern vor Angst oder Kälte
Schnätz
Messer, meist Sackmesser
(Von einem stumpfen Messer sagte man: Uff däm
Schnätz chönntma mim blutta Füddla bis ga Rom
ritta)
schnätza
schneiden
schneeballna
Kinderspiel: Schneeballwerfen
- 19 schneeruatna
Schneetreiben bei starkem Winde
Schneeterrer
(Schneedörrer) hingegen nennen die Untervazer die
Mastrilserberger, weil die Sonne dort die Frucht oft
verbrennt und es nicht selten so trocken aussieht,
dass man nach der Ausdrucksweise des Volkes
Schnee dörren könnte.
schneidig
schnell, hübsch
schneitla
Äste von Stämmen entfernen
schneja
schneien
schnejarla
leicht schneien
schneugga
heikel tun, (im Tällar ummaschneugga)
schneuza
den Docht der Kerze verkürzen
Schnidstual
Kurzfutterschneide gerät
schniffa
stehlen, naschen,
(jenisch: schnipfen = wegschnappen)
schnigla
glatt kämmen, pflegen, (gschniglat)
schniida
schneiden
schniidara
das Schneiderhandwerk ausüben
Schniidr
Schneider,
(ussm Schniidr sii = Ausdruck beim Jassen)
Schniifali
kleines Stück Brot oder Käse oder Fleisch
Schniifl, Schnääfl
abgeschnittenes Stück
Schnitt
Schnitt am Finger, Durchschnitt
Schnitta
Butterbrot
Schnittlacht
Schnittlauch, (lat: Allium Schönoprasum L.)
Schnittstual
Schneidestuhl, Kurzfutterschneider
Schnitz
Schnitt im Holz, auch Teil einer Frucht
schnitza
aufteilen, Abgaben aufteilen
schnitzig
scharf, gut schneidend, bes. beim Mähen gebraucht
schnitzla
schnitzen
schnizzig
leicht zu schneiden, unternehmungslustig, flink
(nit schnizzig sii = keine Lust haben)
schnööda
in's Lächerliche ziehen
Schnoog
Witz, böse Bemerkung, (a Schnoog tua)
- 20 Schnooga
Hörner des Hornschlittens
(vorna am Schlitta zwüschat da Schnooga…..)
Schnorra
Maul eines Tieres
schnorra
reden
Schnorragiiga
Mundharmonika
Schnorri
Schwätzer
schnüara
mit einer Schnur verbinden
schnuarschtraggs
sofort, direkt, in gerader Linie
Schnudari
Schnupfen
Schnudari
Spitzbube
Schnudarlumpa
Taschentuch
Schnudr, dr
(Nasen-)Schleim
Schnudrbeeri, ds
Eibenbeere
Schnudrnaasa
ungeputzte Nase
schnüffla
schnüffeln
schnüggala
anschmiegen
Schnuggerli
Kosename
schnünggala
Kirschen stehlen,
(jenisch: Tschirunggali = Kirschen)
Schnuor
Schnur
schnuorschtraggs
kerzengerade
schnupfa
Schnupftabak in die Nase ziehen
Schnupfa
Schnupfen
Schnupftuach
Taschentuch
schnuppe
egal, (Das isch mr schnuppe = Das ist mir egal)
Schnurpf
Pfusch beim Nähen
schnurpfa
pfuschen beim Nähen
schnurzegal
gleichgültig
schnusig
niedlich
Schnutz
Schnauz, Schnurrbart,
auch stehengebliebenes Grasbüschel
schnütza
die Nase putzen
Schnutztuach
Nastuch
- 21 schnuudara
Nasenschleim absondern
Schnuudr
Nasenschleim, Körperausscheidung durch die Nase
Schnuudrbuab
frecher Lausbub
Schnuudrgoff
freches, dreckiges Kind
Schnuudri
Schimpfname, ungezogener, junger Bursche
schnuudrig
nass, schlüpfrig
Schnuudrlumpa
Taschentuch
Schnuudrzälla
Rotznase
Schnuuf
Schnauf, Atem, auch Durchhaltewillen
schnuufa
atmen, schnaufen
Schnuufr
junger unerfahrener Bursche
schnüzza
schneuzen, die Nase putzen
Schocha, Schöchali
Haufen, meist Heuhaufen
schöchala, schochna
mit Gabel oder Rechen kleine Heuhaufen machen
schochna
Heuschochen erstellen
Schof
Schaf, Schafe
Schofäugli
kleine blassrote Bergblume, Primelart
Schofgarba
Heilpflanze, Gemeine Schafgarbe,
(Bot: Achillea millefolium)
Schoggalada
Schockolade
Schoggi
Schokolade
Schoof
Schaf
Schööflr
Schafhirt
schoona
schonen
schoora
schüren, reinigen, zusammenwischen, schoren,
(dr Mischt zum Schärma ussi schoora...)
Schoorer
Werkzeug zum Schaben
Schooss
Schürze
Schoossata
eine Schürze voll
Schöpf
eine Kelle voll
Schopf, Schöpfli
Gemach für Holz, Geräteschuppen
schöpfa
schöpfen
Schöpfr
Schöpfkelle, Schöpfer, Gott
- 22 schoppa
stossen, füllen, stopfen, (in alli Winggl ihi schoppa)
Schorsch
männl. Vorname: Georg
Schoss
Pflanzentrieb, auch gerade Latte an einem
Zweispännerfuhrwerk
Schösslig
Pflanzentrieb
Schotta
Molke, Abfallmilch
schottla
schütteln, stark erschüttert werden
Schpaaga
Schnur, Bindfaden
Schpaagaschnuar
dünne Schnur
Schpaalt
Spalte
schpaalta
spalten
schpäärig
haushälterisch, gering, wenig, eher knapp
Schpaata
Gartenwerkzeug, Spaten
(lat: spatha = Langschwert der röm. Legionäre)
schpachtla
arbeiten mit Spachtel, auch essen
Schpagaat
Spagat, beide Beine so weit auseinander reissen, dass
sie eine Gerade bilden
Schpägg
Speck,
(dr Schpägg dur z Muul züha = glustig machen)
schpägga
verkleinern des Holzes zu Sprissali
Schpäggr
gleicht dem Hackmesser, wird zur Verkleinerung des
Holzes zu Sprissali benötigt
Schpäggschwarta
Speckschwarte
Schpäggsitta
Speckseite, (liäbr Späggsitta as Visita)
Schpäggsuuma
Specksamen, kleine Ferkel,
Schpälla
Haarnadel, (ital: spillo = Nadel)
Schpälta
gespaltene Holzstücke von 1m Länge
Schpältlig, Schpälta
Spälte, Viertel eines meterlangen Stammes
schpändiära
Geschenke machen
Schpängler
Spengler, Schimpfname für Jenische
schpanifla
aufpassen, lauern, beobachten
Schpann di !
Pass auf! Schau mal! (jenisch)
schpanna
bremsen, auch merken
Schpanna
Spanne (Handmass)
- 23 Schpannig
Bremsvorrichtung am Wagen
Schpannsaaga
Spannsäge, kleine Handsäge
Schpänsa, Schpänza
Vorratskammer neben der Küche
(ital: dispensa = Speisekammer)
schpärbara
genau sehen
Schpärgamänta
geziertes Tun, Faxen, Umstände, unnötige
Weitschweifigkeiten
ursprünglich waren es Gerüchte (ital. spargere =
streuen) Schweiz. Idiotikon Bd. 10. Spalte 491.
Schparglamänta
geziertes Tun, Tänz, Pflänz, Fööta, Tämpa
Schparra
Sparren, Dachrafen, dicker Holzprügel, (a Schparra
in d Bai wärfe = Ein Hindernis in den Weg legen)
Schparta
Bereich, Sparte
Schparz
Fusstritt, ein Schlag mit den Füssen. Zwüschet Chur
und Maiefeld ståht a Thürli offe, gît me de Buobe n-e
Sparz in Arsch, gelt i han di troffe.
schpassa
scherzen
Schpatzig
Abstand, Distanz lassend
schpaziära
spazieren
schpeera
sperren, versperren
schpeeranglwit
ganz offen
Schpeggtaggl
Lärm
schpeggtaggla
spektakeln, lärmen
Schpella
Haarnadeln
Schpensa, d
Vorratskammer
Schpergamenta
geziertes Tun, Faxen, Umstände machen
schperza
Fusstritte geben
Schpetzareia
Spezereien
Schpeuz
Speichel
schpeuza
spucken
Schpeuztrugga
Spucknapf
Schpiägl
Spiegel
schpiägla
spiegeln, den Feldstecher verwenden
schpiänzla
locken, glustig machen, meuzla, auch spionieren
Schpiäss
Spiess
- 24 Schpiäss umcheera
von der Abwehr zum Angriff übergehen
Schpiässr
Spiesser, junger Rehbock
schpienzla
nösern, etwas das der andere nicht hat vorzeigen
Schpigg
Zeichen, Hinweis
schpigga
spicken, schleudern, abschauen in der Schule
Schpiggl
Zwickel an Kleidungsstücken
Schpiichr
Speicher
Schpiil
Spiel
schpiila
spielen
schpiilmaischtara
den Schmutzigdonnerstag organisieren
Schpiilmaischtr
Organisatoren und Vortänzer am
Schmutzigdonnerstag
Schpiina
Wasserhahn, auch Fasshahn
Schpiis
Speise
schpiisla
speisen
schpiissa
speisen
Schpiistrugga
Speiseschublade im Esstisch
Schpindla
Spindel, damit wurden in der Holzfuhr zwei
Kettenteile zusammengezogen und so das Fuder
gebunden.
schpinna
spinnen, wirr denken und handeln
schpinnafind
arg verfeindet
Schpinnawuppa
Spinnennetz
Schpinnr
Spinner, auch Narr, Tor,
Schpiss
Splitter, auch dünner Mensch
Schpitaggl
Lärm
schpitaggla
lärmen
Schpitol
Spital
Schpitz
Spitze
schpitz
spitzig
Schpitzbeeri
Spitzbeeri, Sauerdorn, Berberitze, die Wurzel heisst
Gäälhaagl und wurde früher ausgegraben und als
Färbemittel verkauft. (bot: Berberis vulgaris)
Schpitzbuob
Spitzbube
- 25 schpitzig
knapp bemessen
Schpitzlig
Wipfelteil eines Baumes
Schpitzmässr
kleines Rüstmesserchen
Schpitzwäägeri
Spitzwegerich, lanzettblättriger Wegerich,
(bot: Plantago lanceolata L.)
Schplint
Zwischenstück in ein einer aufgetrölten Stallwand das
die Kluft zwischen den Stämmen ausfüllt.
Schplintholz
minderwertiges Holz, die Stämme aller Bäume
enthalten Splintholz. Der Anteil ist von der Art, dem
Alter und den Wachstumsbedingungen abhängig. Bei
den meisten Arten ist es ein etwa 3 bis 5 cm breiter
Mantel hellfarbigen Holzes, der das Kernholz
einschliesst. Er ist vor allem im Feuchtzustand
empfindlich für Pilz- und Insektenbefall.
schpöja, schpöjza
speuzen, spucken (Das Spöja, Ausspucken) soll
Unheil abwehren. für weitere Informationen siehe
auch: Schweiz. Archiv für Volkskunde Bd. 8 1905
Seite 142/14.)
Schpöjtz
Speichel
Schpolla, Schpoora
Verschlagholz am Seilende des Heutuches
Schpoora
Sporn, Holzteil am Seilende des Heutuches
schpoot
spät
schpööter
später
schpöötischtens
spätestens
Schpora, a Schpora ha
nicht recht im Kopf sein
schpöttla
spotten
Schpöttr
Spötter
schpraita
ausbreiten, zetten von Heu oder Mist anlegen
schpraitza
spreizen
schpränga
sprengen, auch jagen (z.B. ussam Bett schpränga)
Schpränzl, Schpränzlig
dünner, magerer Knabe, Sprenzel
Schpränzlig
kleine, magere Person
Schprätzla
Funken
schprätzla
Funken werfen
Schprätzla
Wunderkerze
schpriänzla
beäugen, auch zeigen
- 26 Schpriissali
fein gehacktes Holz zum Anfeuern
schpriissla
Kleinholz machen zum Anfeuern,
(jenisch: Spruus =Kleinholz)
schpringa
springen
schprit
gezettetes Heu auf der Wiese liegt schprit
Schpross
Spross, Pflanzentrieb
Schprossa
Sprosse
Schprung
Riss, Sprung, Kurzbesuch
Schprutz
Spritzer, Anwurf, Vorwurf, auch stichelige Redensart
Schprutz, Schprütz
Wasserguss
Schprütza
Spritze
schprütza
spritzen, berieseln
schprützig
rassig, temperamentvolle
Schpruus
Kleinholz, (jenisch: Spruus =Kleinholz)
schpuala, abschpuala
abspulen
schpüalala
aina wo schpüalalat isch nid rächt im Chopf, isch a
Spüalalr oder a Spinnr
schpudara
geifern
Schpudari
Geiferer, auch lästiger Nörgeler
Schpudr
Speichel
Schpudrblätz
Umhängetüchlein für Kinder, Latz
Schpunt
oberes Loch am Fassbauch
Schpunta
Wirtschaft, Beiz
schpuola
spulen
Schpüü
Holzspäne
Schpuusa
Braut
Schpüüslig
Bräutigam
schpuuta
sich beeilen
Schraaga
Brett, auch Operationstisch
schraggna
von Hand Bretter sägen
Schraij
Schrei, lauter Ruf
schraija
schreien
Schramma
Hautverletzung
- 27 Schranz, Rupf
Riss,
schränza, vrschränza
reissen, rupfen, zerreisen
Schrättlig
eine Geistererscheinung
schreeg
schräg
Schregga
Schrecken
schreggli
sehr
schriiba
schreiben
schriinara
schreinern
Schriinr
Schreiner
schritta
schreiten
Schroota
Heumesser
schroota
Heustock anschneiden mit Heuschrote
Schrootr
Polizist, (jenisch: Schroter = Polizist)
schröpfa
Blut abziehen, bluten lassen, auch übervorteilen
Schroppa
spitzige Steine, Abfälle von behauenen Steinen
Schrötersaga
grosse Waldsäge für 2 Mann, (schroten = schneiden,
abschneiden, hauen, auch sägen, Holz fällen)
schrumpfa, schrumpfla
schrumpfen
Schrunda
Riss, Spalt, Chlack, auch Hautverletzung
Schruuba
Schraube
schruuba
schrauben
Schruuba macha
sterben
schrüübla, schruuba
schrauben, drehen
Schruubzwinga
Klemmwerkzeug
Schtaafl
ebener Platz vor den Alpschermen
(lat: stabulum = Stall)
Schtääga
Stiege, Treppe
Schtäägagländr
Stiegengeländer
Schtäägli
kleine Stiege
Schtaal
Stahl
schtääla
stehlen, (mää gschtoola as gschwitzt...)
Schtaar
Augenkrankheit (aswämm dr Schtaar schtächa =
jemandem die Augen öffnen)
- 28 Schtäärn
Stern
Schtäärnafüüfi
Kraftausdruck
Schtaat macha
präsentieren
schtäätli, stäät
langsam, ruhig, beständig
Schtaatskrüppel
nicht diensttauglich
Schtabälla
Stuhl mit meistens geschnitzter Rücklehne
schtächa
stechen
schtächliga
mit stechenden Augen schauen
Schtäff
männl. Vorname: Stefan
Schtafflgibät
Stafelgebet, Beginn der Messe nach dem alten Ritus
schtägara
steigen, klettern
Schtägga
Stock, Stecken
schtäggagrad
aufrecht, in gerader Haltung
schtaggla
stottern
Schtägglischpil
Steckenspiel der Schulkinder (auch Schtäggnara)
Schtäggnara
Steckenspiel der Schulkinder
Schtai
Stein (über siba Schtai, isch z Wassr widr rain...)
Schtai un Bai schwööra
Stein und Bein schwören. In früherer Zeit legte man
die Hand zum Schwur z.B. auf den Stab des Richters,
auf das Schwert, die Fahne oder die steinerne
Altarplatte...
schtaiaalt
sehr alt
Schtainäägali
Bergblume, Steinnelke, (bot: Dianthus inodorus)
schtaipigglhert
steinhart
Schtairosa
Feuerlilie (Lilium bulbiferum)
Schtaischleudr
Spielzeug für Knaben aus einer Astgabel
schtaliära
schimpfen
Schtall
Stall
schtalla
die Tiere in den Stall bringen
schtalliära
schimpfen
schtämma
stemmen
Schtämmiisa
Stemmeisen, Schreinerwerkzeug
Schtampf
Tritt mit dem Fuss auf den Boden
- 29 schtampfa
stampfen
schtämpfla
ungeduldig sein
Schtämpl, Schtämpfl
Stempel
Schtanda, Standa
hölzernes Krautfass, Holzbottich
schtändig
unablässig
schtändliga
stehend, im Stehen, sofort
Schtanga, Schtängali
Stange, (d'Schtanga heeba = Widerstand leisten)
schtänggara
stänkern, sticheln, kleinlich reklamieren
Schtapf, Schtapfa
Fusspur, auch treppenartiger Uebergang über Zaun
oder Mauer
schtärba
sterben
schtärbaschlächt
unwohl
Schtärbaswörtli
absolutes Schweigen (khai Schtärbaswörtli)
schtarch
stark
schtarcha
stärker werden
Schtärna
Stern, Sterne
Schtärnlifaada
starker Nähfaden
Schtatt
Stadt, meist ist damit Chur gemeint
schtatt
statt, anstatt
schtattli
ansehnlich
Schtatuur
Gestalt
schtatzga
stottern
Schtaub
Staub
schtaubig sii
sauer, erbost sein
Schtäubli
Stäubchen
Schtaubschnalla
Mehlsuppe, (jenisch: Schnalle = Suppe)
Schtaubsuugr
Staubsauger (nicht Stuubsuugr..)
Schtaziuu
Station, Haltestelle
schteckgrindig
eigensinnig, stettig
schtegga
stechen, pflanzen, auch prügeln
Schtell
Stelle, Ort, Arbeitsplatz
schtella
anhalten, auch hinstellen
- 30 Schtelli
erhöhte Stelle in den Alpen, wo das Vieh in der
Sommerhitze Kühlung findet, Flurname auf Salaz
Schtettchopf, Schtettgrind
Starrkopf, Trotzkopf
schtettig
stur, eigensinnig, widerspenstig
schtiär
bankrott, mit leerem Geldbeutel
Schtiär
Stier
Schtiära-n-Auga
Spiegeleier
schtiärig
brünstig, bei Kühen
schtibitza
stehlen, naschen
Schtich
Stich, auch Ausdruck beim Jassen
schtichla
foppen, sticheln
schtichliga luaga
fixieren
Schtidal, Schkadal,
Ziehstangen für Einspänner
schtiffla
sich schön herrichten, zum Ausgehen rüsten
Schtift
Lehrling
schtigalisinnig
konfus, verwirrt, verworren, durcheinander,
wahnsinnig
schtigga
sticken
Schtigg-Gara
Stickgarn
Schtiggl
Stickel, Stäbe zum Halt der Pflanzen. (Protokoll
1796:...Jst auch gemehret worden dass fürohin keiner
mehr sich understehen solle Holtz aus der Auw zu
nehmen weder Birchen noch Ehrlen weder zum Zünen
noch zu Erbsstiegel und keinerlei....) auch langer
dürrer Mensch
schtiif
steif, auch fest (Protokoll von 1721: Und soll dieser
Punkten fürohin stiff und vest gehalten werden...)
schtiiga
steigen
Schtiil
Stiehl, (Was machsch do? a Schtiil an a Laubsagg)
Schtiini
weibl. Vorname: Christina
schtilla
still
schtilla
stillen, einem Kleinkind die Brust geben
schtingga
stinken,
Links, rächts, links rächts,
hindaram Hauptmaa
schtinggs rächts...
(alter Kindervers)
- 31 Schtinggl
Stall, Schopf, Schuppen (jen. Stinkel = Stall)
Schtizza
Kanne, Zinnkanne
schtoffla
ziellos umhergehen
Schtoffla, Schtuffla
Stoppeln
Schtogg
Stock Etage, Heustock, Holzklotz
Schtögg
Begriff beim Jassen
schtogga
stocken, auch gerinnen des Blutes
schtoggchfinschtr
stockfinster
Schtöggli
dicke Holzscheiten
schtoggpsoffa
stark angetrunken
schtoggtumm
sehr dumm
Schtoggwinda
Gerält um schwere Lasten zu heben
Schtoggzii
Backenzähne, Die Backenzähne sind die Stockzii und
das Zahnfleisch Bilgera (nur Mehrzahl).
Schtolla
Stollen
schtolpara
stolpern, straucheln
Schtolpari
törichter Mensch
Schtölzi
Stolz, (a Stölzi sii = stolz sein)
Schtoofl
Platz vor der Alphütte, (von rom: stavel)
Schtöör
Stör, Störarbeit,
schtööra
stören, auch aufrühren
Schtooss
Hosaschtoss, Hosabai, Hosagschlöttr
Schtooss
Stoss
Schtooss, Schtööss
Vieheinheit für die Alprechte, Alpanteil, Weiderecht
schtoossa
stossen
Schtöösslig
Pulswärmer
Schtöpsel
dummer Kerl
Schtorra
ein unbeweglicher Charakter, sturer Mensch
schtörrisch
eigensinnig
Schtorza
Kohlstiel, Wurzelstock, Strunk
schtossa
stossen
schtössig
drohend, (schtössig Wättr = Regen im Anzug)
- 32 Schtotz
Stutz, steiles Wegstück
Schtotza
Viertel vom Rind
schtotza, aschtotza
anlehnen
schtotzig
steil
Schträäba
Strebe, Verstärkung am Bau
Schträäl
Kamm, auch vorstehender Stammteil bei gefällten
Bäumen
schtraala
strahlen
schträäla
kämmen
Schtraas
Strasse
schträäza
stark regnen, wie aus Kübeln giessen
schtracks
pausenlos, (Strackfuhr = Eilgutverkehr, auch a
Drittura Säumer genannt) (in aim Schtrack = ohne
Unterbrechung)
Schtraich
Schlag, Streich, (kai Schtraich tua = gar nichts tun)
Schtraifa
Streifen
schtraifa
streifen, nachziehen
Schtraifr
leichter Hirnschlag
Schtraifr
Hirnschlag
Schtraika
schräge Holzlatten zum Unterlegen beim Holzladen
schtramm
steif, gutgewachsen, (a schtramma Purscht)
schtrampla
strampeln treten, sich abrackern
Schtranga
Strange Garn
schtrapaziära
anstrengen, überfordern
Schtrapazz
grosse Anstrengung, von strapazieren
Schtrau, Schträui
Stroh
Schtrausagg
Strohsack
Schtrautfläscha
Flasche mit Strohmantel
schtregga
strecken, (hät mi gschtreggt = hat mich geekelt)
Schtreigga
2 Latten auf Redig, worauf das Holz! Heu geladen
wurde
schtreua
streuen, (Protokoll 1816:...ist das Mehren geworden,
dass alle Spätjahre zu jedem Brunnen 4 oder 5 Fuder
Sand sollen gethan werden, um im Fall der Noth
solche streüen zu können....)
- 33 Schtreuji
Einstreu aus Buchenlaub oder Stroh
Schtreujischopf
Schopf zum Lagern der Einstreu für das Vieh
schtriäla
herumschlendern, ummaschtriäla, streunen (z.B.
Hund, Katze)
Schtriäli
Mensch der viel ziellos unterwegs ist
Schtriäma
Striemen
Schtrich
Strich, Euterzitzen,
(a Gaiss hätt zwai un a Chua hätt viär Strich)
Schtrigg
Strick, Lausbub
schtriggla
striegeln des Viehs, grob kämmen
schtriicha
streichen
schtriichla
streicheln
Schtriigl
Werkzeug zum Viehputzen, besteht auf der untern
Seite aus feinen sägenartig gezahnten
Metallblättchen, mit denen man dem Vieh die
Dungzotteln abkratzt
Schabeisen (lat: strigilis),
Ein Strigilis war in der Antike ein schmales
gekrümmtes Instrument, mit dem Schweiss und
Dreck vom Körper geschabt wurde. Dazu wurde der
Körper zunächst eingeölt, in Thermen wurde diese
Arbeit häufig von Sklaven übernommen.
Kleine Käseresten wurden auch Strigel genannt,
Herkunft wohl auch von Zusammenschaben.
Schtriigl
Kleines Käschen, entsteht als Restlaib beim Käsen
Schtritt
Streit
Schtritzi
Taugenichts, Vagabund
Schtritzichappa
Berett
schtroddla
wallen, (süttig haiss, as hät grad gschtrodlat...)
schtroddlig
siedend heiss, nur bei Flüssigkeiten gebraucht
schtrofa
strafen
Schtröffel, Heuschtröffel
Heuschrecke, auch Heugumper,
Schtrolch
kommt von astrologos
schtrub
strub, wild, durcheinander, auch sonderbar,
undurchsichtig
Schtrucha
Erkältung
Schtrufa
Schraube
Schtrumänt
Werkzeug, Musikinstrument
- 34 Schtrumpfbändl
Strumpfband
Schtrumpfchugla
Kugel gebraucht beim Flicken der Socken
Schtrupf
ein Händedruck Milch
schtrupfa, schtrüpfla
abstreifen, (Chriesi strupfa...), rupfen, auch melken
schtrupiärt
verletzt, verkrüppelt
schtruub
strub, wild, schlimm, arg
Schtruucha
Schnupfen, Katarrh
Schtruuss
Blumenstrauss, auch Streit
Schtual
Sitzmöbel, Stuhl, Brückenstuhl, hölzerner Unterbau
bei Holzbrücken, (Zum Andern sollen die von
Underfatz die neüen Stüel dem Wasser nach stellen
wie der Rhein geht damit es desto weniger Schwellen
geben. Zum Dritten so sollen die von Zitzers den
Anstreb selbst machen und erhalten in ihrer Köstung
so lang die Bruckh steth und währe, doch sollen die
von Fatz Eychen darzu geben damit man den Erckel
oder Anstreb damit könne machen dass der Anstreb
ein bessern Bstand habe….Gemeindearchiv Untervaz.
Urkunde Nr. 45 von 1594)
Schtüatla
Webstuhl
Schtuba
Stube
Schtubafänschtr
Stubenfenster
Schtubafux
Erstaufsteher am Silvestertag
Schtubahoggr
wer nur selten aus dem Haus geht
Schtübali, Schtübli,
Stübchen,
In ds Muettr's Schtübali,
do got dr hm-hm-hm,
in ds Muettr's Schtübali,
do got dr Wind... usw.
(altes Kinderlied)
Schtubaofa
Ofen in der Stube
Schtubatiili
Stubenboden
Schtübi-Lütta
Feierabendläuten, Betzeitläuten, (siehe Schweiz.
Idiotikon Bd. 10 Spalte 1094: In Chur erönte noch in
den siebziger Jahren vor der Abenddämmerung die
Gebetglocke, das Zeichen des Feierabends für die im
Freien Arbeitenden und eine Stunde darauf die StübiGlocke, je nach der Jahreszeit früher oder später.
Eine Stunde nach dem Stübi-Läuten hatte der
Nachtwächter sein Amt anzutreten.)
schtübis
radikal, alles, (rübis und schtübis...)
- 35 Schtucha
Kopftuch der Nonnen
schtuchableich
ganz bleich
schtuchawiiss
totenbleich
Schtud
Pfosten
schtuff si
schlechte Laune haben
Schtuffla
Stoppeln
Schtugg
Stück, (in däm Schtugg = in dieser Hinsicht)
schtuggwiis
teilweise
Schtumm
Taubstummer, (weibl. Schtümmi)
Schtumpa
Stumpen, kurzer kleiner Kartoffelsack, auch Knirps
Schtumpaloch
Verletzung an der Fussohle durch Stoppeln
Schtümpr
kleiner Knirps, auch Nichtskönner
Schtündalar
Sektenangehöriger
Schtunn
Stunde
Schtupf
Stoss, auch Reizung mit Worten
schtupfa
stechen, stochern, auch mit Worten reizen
Schtuppa
Hanfabfall, Werg
Schtürchl
Baumstrunk, auch langer magerer Mensch
schtürchla
stolpern
schtürma
stürmen, drängen
schtürza
fallen
Schtütz
Geld
schtuu
stehen
schtuu luu
stehen lassen
schtüüba
stieben stäuben, Staub aufwirbeln
Schtüübr
leichter Rausch
schtuuchablaich
ganz weiss im Gesicht
Schtüüra
Steuern, Abgaben an den Staat
schtüüra
steuern, lenken, Steuern zahlen
(beijschtüüra = einen Beitrag leisten)
schu
schon
Schua
Schu, Schuhe
- 36 Schual
Schule
schuala
unterweisen, zurechtweisen
Schualaischt
Leisten, Holzform um Schuhe anzufertigen
Schualgoofa
Schulkinder
Schüalr, Schüalri
Schüler, Schülerin
schuana
laufen, zu Fuss gehen
Schuani, Schuamachr
Schuster, Schuhmacher,
Schuamächerli, Schuamächerli,
was choschtn mini Schua
Dreij Zänerli, Dreij Zänerli
un d Negali drzua...
(alter Kindervers)
schuarigla
jemanden plagen, drillen, dressieren,
schuaschtara, zämma -
pfuschen
Schuaschwerzi
schwarze Schuhwichse
Schub, per -
polizeiliches Abschieben von Bettler und Vaganten
Schübel
ein Arm voll, auch eine Menge
Schubiak
verkommener Mensch, Schurke (siehe auch Schweiz.
Idiotikon Bd. 8. S. 97)
Schübl
Menge, Schübel
Schuffla
Schaufel, Werkzeug, auch obere Schneidezähne.
schuffla
schaufeln
Schumm
Schaum
schumma
schäumen
Schümmali
kleiner Schemel, auch junger Schimmel
Schümmel
weisses Pferd, Schimmel
Schümml
weisses Pferd, Schimmel
schummla
schummeln, betrügen
schunta
scheissen, (jenisch: Schunt = Dreck, Kot)
schuona
laufen, zu Fuss gehen
Schuoni, Schuomachr
Schuster, Schuhmacher,
Schuomächerli, Schuomächerli,
was choschtn mini Schuo
Drei Zänerli, Drei Zänerli
un d Negali drzuo.
(alter Kindervers)
schuoschtara, zämma-
pfuschen
Schuowiggsi
Schuhcreme
- 37 Schupf
Stoss
schupfa
anrempeln, stossen
Schurpf
eine oberflächliche Verletzung
schürpfe
schürfen
schüssa
schiessen
Döt däna am Bärgli,
döt stot a Franzoos,
Do hätt'r wella schüssa,
Dr Schutz got nit loos...
(alter Kindervers)
Schüssl
flache Holzschaufel um das Brot in den Ofen zu
schieben
Schüssla
Geschirr, Tasse, Schüssel, Becken
schütta
verschütten
schüttla
schütteln
Joggali sött ga Birli schüttla,
d Birli wänd nit falla,... usw. (alter Kindervers)
Schüttschtai
Ausguss in der Küche, Abwaschtrog
Schutz
Schuss
Schütz
Schütze
schützig
begierig, (är isch uf diä Arbet nid schützig...)
schutzla
aufgeregt tun, unüberlegt arbeiten
Schutzli
übereilter unruhiger Mensch
schutzlig
übereilt
schüü
schön
Schuubr
Nachtgespenst, Geist
schuubrla
geistern
schüüch
scheu, schüchtern
schüücha
scheuen, Angst haben
Schüüchi
Schüchternheit
schuudara
Angst haben
schuudrhaft
sehr boshaft
Schuufla
Schaufel
schuufla
schaufeln
Schüümli
kleiner Schaum, spärlicher Graswuchs
schüüssa
schiessen
- 38 schwaana
vermuten
Schwaardach
Dach aus schweren grossen Schindeln
schwäärli
kaum
schwabbla
wackeln, zittern, (no ganz schwablig auf da Bai...)
schwabblig
schwindlig, unsicher auf den Beinen
schwabla, schwafla
tratschen, Klatsch verbreiten
schwacha
Gewicht und Kraft verlieren
schwächa
schwächen, auch trinken
schwadla
plaudern, Klatsch verbreiten,
(jenisch: schwadeln = lügen)
Schwadla,
Plaudertasche (masc. Schwadli)
schwaffla, schwabla
tratschen, Klatsch verbreiten
Schwaffla, Schwaffli
Schwätzer, (dä Schwafli isch nit glaubwürdig...)
Schwäfl
Schwefel
Schwaiss
Schweiss
schwaissa
schweissen
Schwal
Fischart: Rotauge
Schwalba
Schwalbe
Schwalcha, Schwälch
auch Schwelcha, Schwälcha, Staudenart, Wolliger
Schneeball, (bot: Viburnum Lantana L.)
Schwall, a Schwall
viel Flüssigkeit, eine grosse Wassermenge
Schwalz
weicher, zarter Schwamm,
(siehe Baldino: Mimosen II. Seite 119)
schwämma
einem stehenden Baum die Rinde schälen damit er
verdorrt
Schwämmlig
dürre Tanne
Schwangg
Schwung, Biegung,
(a churzi Latta hät khai Schwangg..)
schwangga
unsicher laufen
schwängga
schwingen, drehen, die Richtung ändern
Schwänggel
Klöppel bei grossen Glocken
schwära
an Gewicht zunehmen
Schwarta
Randstück von Holz oder Speck mit Rinde
Schwärtlig
Schwartenbrett, halbrundes Randbrett
- 39 Schwatz, Schwätz
Plauderei
schwätza
schwatzen, klatschen, plaudern, Schwatzen
Schwätzbäsi
Klatschtante
Schwätzr
Schwätzer
schwecha
saufen, (aus dem jenischen)
Schwechi
Schwäche
Schweib
Wieselchen, (siehe Baldino: Mimosen II. Seite 119)
Schwelch
Wollweide (bot: Salix lanata Linn.)
schwella
aufschwellen
Schwengl
Schwengel, Glockenschwengel, auch Halla
schwerza
schwarz färben, (aaschwerza = verleumden)
Schwerzi
Dunkelheit, Schwärze
Schwerzischnuar
eingeschwärzte Schnur des Zimmermanns zum
Anzeichnen von langen Linien.
Schwetti, a Schwetti
eine Menge Flüssigkeit
Schwibboga
Bogen, Gewölbe
Schwick
Augenblick
Schwidrna
auch Berberitzen oder Spitzbeeri oder Gäälhaagl
Schwigg
Augenblick,
(in aim Schwigg = in einem ganz kurzen Moment)
Schwii
Schwein
schwiiballafaisst
dick, kugelrund
Schwiibluama
gelbe Wiesenblume, Gemeiner Löwenzahn,
(bot: Taraxum officinale)
Schwiichrangat
Rotlauf
schwiiga
schweigen
Schwiigoof
Schimpfwort, ungehorsames Kind
Schwiimainig
Zote
schwiina
abnehmen, abmagern
Schwiinigl
unsauberer Mensch, Saukerl
Schwiinigs
Schweinefleisch, Speck und Schinken
Schwiiplotera
Lederbeutel aus der Blase des Schweines,
früher als Geldsäckel verwendet.
Schwiits
Schweiz
- 40 Schwiiwuascht
Unsauberer Mensch, auch stark verunkrauteter Acker
Schwiizängli
Zange um dem Schwein einen Nasenring zu
verpassen
Schwildra
Anschwellung der Haut vom Arbeiten, Schwielen
schwindsüchtig
leidend an Krebs oder Tuberkulose
schwinga
schwingen
Schwinndl
Schwindelgefühl
Schwinta
Schlag, Ohrfeige, (a Schwinta überchuu...)
schwirrig
schwierig
Schwirrlig
dünner Zaunpfahl, (siehe auch Schwärtlig)
schwitza
schwitzen
schwöbala
hochdeutsch reden
Schwoob
Schwabe, Deutscher
Schwooba
Viehbremsen, Bremen
Schwoof
Tanz, (jen: schwoofa = tanzen)
schwoofa
tanzen
Schwöögari
Schwägerin
schwööra
schwören
Schwöschtr
Schwester
Schwumm
Schwamm, Pilz, (Mz: Schwümm)
schwümma
schwimmen
Schwummbüggs
Behälter für Tafelschwamm
schwümmla
Pilze suchen
Schwupp
Ausruf, (Schwupp odr i nümm di...)
se, se doo
hier nimm, (se doo häsch es)
sechta
sechten, grosse Wäsche halten, Wäsche einweichen
Seckelmaister
früher: Kassier
sedo
da nimm
see
nimm das, (franz: prends ça =Nimm das)
Seecht
die grosse Wäsche.
seechta
sechten, grosse Wäsche halten
Seechtchesse
neutr. grosser Waschkessel.
- 41 Seechtgelte
Waschkufe, lëër Wasser in d Sechtgelte und tuo ds
häs z weiche, - giesse Wasser in die Waschkufe und
thu die Kleider(Leinzeug) hinein, dass sie weich
werden
seelig
glücklich, auch verstorben
Seena
Sehne
seer
wund, entzündet, empfindlich
seer si
wund sein, empfindlich
seggiära
plagen, zlaidwärcha, (ital: seccare = belästigen)
Seggl
Säckel
seggla
laufen, eilen (vulgär)
Seggli
kleiner Sack
seicha
urinieren (vulgär)
seichala
nach Urin riechen
seichläu
lau (Getränk)
seichnass
pudelnass
Seij
Sie, meist ist die Ehefrau gemeint (Seij hätt gsait..)
seijswiäswell
sei es wie es wolle
seila
in Strömen regnen
seiligumpa
Kinderspiel im Freien
Seilischwänggi
Seilschaukel
Sellis
Flurname im Vazer Feld
(vorröm: sil = Wasserrinne, Fluss)
Senggbleij
Lotmass, Messwerkzeug um die Senkrechte
festzustellen bestehend aus Gewicht und Schnur
Senn
Käser und Leiter des Alpbetriebs
Sennarej
Sennerei
sepparaat
beiseite
Serber
schwaches oder kränkelndes Haustier
serbla
hinkränkeln
seriöös, soliid
solide, fest, zuverlässig, als männl. Eigenschaft auch
charakterfest (z.B: a soliida Purscht)
(einer sagte zwar am Stammtisch: seriöös wääri schu,
abr nid soliid...)
setza
setzen, sich setzen
- 42 Setzgrind
eine trotziger Mensch
Setzholz
kleines rundes und unten spitziges Gartenwerkzeug
Setzholz
senkrechter Balken mit Nuten in einer Strickwand
Setzlig
Steckling
Sgapp
Gefäss für den frischen Käse oder Ziger, das ihm die
Form gibt.
Siäch
Schimpfname schlechter Mensch (früher: Kranker)
Siäch
Rausch, Trunkenheit, auch Kerl
siächa
eilen, umherrennen (vulgär),
Siba
Sieben, (am Sibni = um Sieben Uhr)
Sibaschlöfr
Siebenschläfer, Spätaufsteher
Sibasiäch
Alleskönner durchtriebene Person
Sichla
Sichel
Sicht
Sehschärfe
sichtig
mit guter Fernsicht (as isch sichtig Wättr)
Sidian
bösartiger, durchtriebener Mensch,
siggara
sickern, rinnen
sii
sein
sii luu
sein lassen
siiba
sieben
Siida
Seide
siidig
aus Seide, zart
siiga
seihen, eine Flüssigkeit durch ein Tuch filtern
siiganass
pudelnass
Siigblätz, Siigtuach
dünngewobenes Filtertuch für die Milch
siiluu!
nicht berühren
Siini
seine Frau
siis
seines
silbrig
silbern
Silbrmäntali
kuzstielige Heilpflanze, Alpenfrauenmantel,
Silbermantel, (bot: Alchemilla alpina)
Silveschtr
Silvester, m.Vorname,
auch Letztaufsteher am Silvestertag.
- 43 Simpl
Dummkopf
Simsa
Fensterbank, Gesimse = Das Gesims, auch Sims, ist
ein meist horizontales Bauglied, das aus einer Wand
hervorragt. Ein Gesims dient zusammen mit
senkrechten Architekturelementen wie Lisenen,
Pilastern und Säulen der Gliederung von
Wandflächen und Fassaden.
sinarzitt
damals
sindr
seit Ihr?
singa
singen
Singala
Ohrfeige, Synonyme sind: Daesche, Dussle fem.
Chlapf.
singga
sinken
sinniära
herumstudieren, nachdenken, grübeln
siracha
lärmen, toben, urspr. eine Strafpredigt halten
sitt, sittr
seither
Sitta
Seite, Abhang,
Sittagweer
Seitengewehr, Bajonett
Sittastich, Sittaschtächa
Bauchweh, Seitenstechen
sitter, sitthär
seither
sittliga
seitwärts
sitza
sitzen
Sitzbritt
Brett quer über beide Wagenleitern um darauf zu
sitzen.
Sitzflaisch ha
Ausdauer haben
Sitzläder
Geduld, Ausdauer
Skaff
Schrank
Skäffli
mit kleinemSchränkli
sobaald
sobald
Sögg
Hausschuhe, Endefinken
Sogga
Socken
soggna
gehen, marschieren
soliid, seriöös
solide, fest, zuverlässig, als männl. Eigenschaft auch
charakterfest (z.B: a soliida Purscht) (einer sagte
zwar am Stammtisch: seriöös wääri schu, abr nid
soliid...)
- 44 sölla
sollen
söllig
sottig, solche
sondrbar
eigenartig
sööfl
soviel
Soola
Sohle, Schuhsohle
Soosa
Brühe, Sauce
söötschga
Geräusch des Wasser in den Schuhen
söövl
so viel als
Sorg
Sorge
sorg heba
zu etwas Sorge tragen
sorga
sorgen
sörpfla
schlürfen beim Trinken
sötschga
glucksen des Wassers in den Schuhen
sött, sötti
sollte
söttig, därrig
solche
Söttiga an
ein Derartiger, ein Solcher
sowiso
jedenfalls
sozäge
fast, sozusagen
späcka
ital. spaccare, ein kleine Stücke spalten
Spänen und Stössen
Streitigkeiten, (urkundlich)
Spargimänta
Umstände, Komplimente
sperza
mit den Füssen ausschlagen,
spienzle
maeuzle, prahlerisch zur Schau stellen, neidisch
machen
Spiss
Splitter - Lismerspiss = Stricknadel
Spriseli
Sprisenhölzli = dünn gespaltenes Tannenholz zum
Anfeuern gebraucht.
Sprissli
von spriessen, e sprîsli Gras, e sprissli Holz.
Sprutz
von sprütze, spritzen, e Sprutz Rege, ein kleiner
Regen
sprüzza
spritzen
stäät, schtäät
langsam, ruhig, beständig
Standa, Schtanda
hölzernes Krautfass
- 45 stibizza
stehlen
Stiggel
Gerte zur Stütze der Erbsen und Bohnen
Stiggelerbsa
Stangenbohne
Stikel
Stock zur Stütze der Weinrebe
Stitze
zinnerne Kanne
Stöör
Das zu Hause dingen oder halten von Schneider und
Schuster, mer händ hüt dr Schnider uf der Stör
stööra, schtööra,
aufrühren, stören, durcheinander machen
Straika
starke Latten zum hinaufrollen der Stämme auf den
Wagen
stramm
straff vor Müdigkeit
Strucha
masc. den Schnupfen, Katarr, fem.
strupfa
stark ausmelken, er hät Chüeli bis uf ds Bluot
gstrupft, er hat das Kühlein bis auf das Blut
gemolken.
strupfe
walken, (Strumpf)
strupiärt, gschtruppiärt
verkrüppelt (frz: estropier = entstellen, verkrüppeln,
verstümmeln, zum Krüppel machen)
Stuchablüemli
Maiglöcklein
Stürchel
alter verkrüppelter Baum
stürchla, schtürchla
stolperen
stuuche
in Zusammensetzung stûch und bleich, todtblass
Stuucheblüomli
Maiglöcklein
Süassärbsa
Kefen
Süasschmalz
Butter
süchtig
süchtig.
Sücke, Sügga
sumpfige Stelle
Südari
unzufriedener Mensch
süddara
nässen, glucksen
Suddel
Skizze, Vorentwurf
suddla
mit Dreck oder Wasser spielen, auch vergeuden
suddla
verschmieren
Suddli
wer sich beim Essen verschmiert
Suddlwätter
regnerisches Wetter
- 46 suffa
saufen
süffig
bekömmlich, (a süffiga Wii)
süffisant
spöttisch, überlegen
Süffl
Säufer
süfzga
seufzen
Süfzgr
Seufzer, Klage
Sügga
Sumpfland, Sumpf, feuchter Standort
suggala, süggala
saugen
Summa
Summe
sümmara
sömmern
Summarblöamli
Gänseblümchen
Sümmarig
Sömmerung
Summr
Sommer
Sümmrlig
Sommerkalb
Summrvoogl
Schmetterling
sündawüascht
sehr hässlich
Sünn
Sünde
Sunna
Sonne
sunnahalb
sonnseitig
sünnala
an der Sonne liegen
Sunnaschii
Sonnenschein
Sunntig
Sonntag
sunntiga
sich festäglich kleiden
suocha
suchen
Supeeri
Pater Superior der Kapuzinern,
in Vaz der Ortsgeistliche
Suppabai
Knochen für die Suppe
Suppabuuna
Erbsen
surbe
hinwelken, absterben
sürfla
ungern trinken
Sürml
mürrischer Mensch, Langweiler
sürpfa
schlürfen
- 47 sürpfla
schlürfen
Surr
schwirrendes Geräusch
surra
schwirren
Sürrala
Schmeissfliege
Surri
Kreisel (Spielzeug), auch unzufriedener Mensch
Suscht
Sust, Gebäude z. Einstellen der Fuhrwerke
suss,
sonst
Sutt
Menge zum Sieden, (a Sutt Wösch)
Suttara
Ohrfeige
suttara, ussasuttara
eitern, (möglicherweise von lat: sutur = Naht)
süttig
siedend, (süttig haissas Wassr...)
suttla
mit Wasser spielen, versauen, daneben leeren
süttrla
leicht sieden
süttrla, süttarla
auf kleiner Flamme kochen
Suu, Süü
Sohn, Söhne
suubr
sauber
süüda
sieden
suufa
saufen
süüfrli
sorgfältig, vorsichtig
süüfzga
seufzen
suuga
saugen
Süüglig
Säugling, Bébé
Suul, Süüla
Säule, Pfosten
Suum
Saum, Naht
Suuma
Samen
Süümrna
Saatkartoffeln, Samenpflanzen
suur
sauer
Süürala
Sauerampfer, (bot: Rumex acetosa)
süürala
sauer schmecken
Suurchrutt
Sauerkraut, (Wer im Sommer Kabis klaut, hat im
Winter Sauerkraut...)
Suurhampfla
Alpenampfer, auch Blaggta, (bot: rumex alpina)
- 48 Süüri
Säure
Süürlig
missratener Käse
suusa
sausen, gären des Weines oder Mostes
Suusr
Sauser, Traubensaft in der Gärung
Internet-Bearbeitung: K. J.
Version 02/2016
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